Auch dieses Frühstück stand schon länger fest, ich wollte noch mal in dem gleichen Café einen glutenfreien French Toast essen, in dem ich schon am Anfang der Reise einmal war. Noch mal „Kleinstadt-Feeling“, auch wenn es ein Vorort von Seattle ist.
Quasi letzter Sekunde habe ich noch mal in meine E-Mails geguckt, und kurz darauf kam auch zusätzlich eine SMS und eine Benachrichtigung bei Booking.com. Mein Flug hat etwas über 2 Stunden Verspätung, das bringt jetzt ein bisschen meine ursprüngliche Planung durcheinander. Vor allem weil ich das Auto irgendwann abgeben muss und nicht weiß, wie kulant die bei SIXT mit den Zeiten sind. Ich möchte jetzt nicht unbedingt für 1-2 Stunden noch einen ganzen Tag bezahlen.
Na, dann zum Abschied erstmal zum Magnolia Boulevard, mit Aussicht auf – na klar, Mount Rainier. So ein ganz kleines bisschen höhnisch kommt es mir ja schon vor, wie er da so aus der Ferne herüber strahlt.
Jetzt ist die Frage, was mache ich mit der restlichen Zeit. Ich beschließe, dass noch mal ans Meer möchte. Strahlend blauer Himmel, Sonne, also suche ich mir auf der Karte eine Stelle, von der aus man eigentlich eine ganz gute Sicht auf die Skyline haben müsste.
Und tatsächlich, da ist sie, die Skyline. Auf den meisten Fotos von Seattle sieht man die tatsächlich von der anderen Seite aus, so dass die Space Needle vor den Wolkenkratzern steht und es so wirkt, als würde sie viel näher dranstehen. Einer meiner Aussichtspunkte vom letzten Mal und „die“ typische Stelle für Postkartenfotos liegt zB auf dem Hügel mit den drei Funkmasten. Links im Bild.
Das ist auf jeden Fall auch sehr schön, allerdings in der prallen Sonne nichts für längere Aufenthalte. Ich krame erstmal die Sonnenmilch und die Kappe wieder aus dem Koffer, ich brauche ja keinen Sonnenbrand oder -stich auf dem Flug.
Dann fahre ich ein Stück runter und am Wasser lang, schaue mir den geschäftlichen Teil von Alki Beach an und entscheide, dass mir das zu viel Trubel ist. Also ein Stück zurück, Auto parken und unter einem Baum auf die einzige Schattenbank setzen, Aussicht genießen.
Und da ist der, der letzte Bald Eagle des Urlaubs (Siri hat nichts dazugelernt und schreibt immer noch „bald Igel“). Ich finde die immer noch faszinierend, aber das Gefühl, etwas total besonderes zu sehen, hat sich irgendwie verflüchtigt. Ich sitze wohl gemerkt an einer durchaus gut befahrenen Straße auf einer Bank, und da kommt er halt einfach so vorbei. Die Krähen hier fanden das nicht so witzig, und anscheinend waren die die Bestimmer, denn er hat abgedreht.
Dann ging’s mit einem kurzen Zwischenstopp an der Tankstelle zum Flughafen, das Auto abgeben. Sally hatte mir gestern noch gesagt, dass auch hier am Flughafen es teilweise unglaublich lange dauert mit den Security Checks und dem ganzen drum rum. Und irgendwie war jetzt bei mir auch der Punkt erreicht, dass ich mir nicht noch irgendeine Alternative suchen wollte. Irgendwie war ich jetzt gedanklich am Urlaubsende angekommen. Nicht dass ich nicht noch verlängern könnte, aber 1 Stunde bringt da irgendwie nichts.
Also Auto abgeben – 5 Minuten. Mit dem Shuttle Bus rüberfahren – 5 Minuten. Koffer abgeben – 5 Minuten warten. Security Check – 5 Minuten warten. Wie gut, dass ich früh da war…
Die Verkäuferin im Coffee Shop hatte mich drauf hingewiesen, dass man für die Alaska Lounge (also die der Fluglinie Alaska) Tages Tickets kaufen kann, in denen dann für 20 $ Getränke inklusive sind. Leider gibt es das Angebot nicht mehr, sie lassen keine Tagesgäste mehr rein, nur noch Business Class und höher. Also hole ich mir was zu trinken und eine Zeitschrift und suche mir eine ruhige Ecke. Gar nicht so einfach, irgendwann finde ich dann aber in der hintersten untersten Ecke das Terminals ein Gate, das offensichtlich selten genutzt wird. Hier kommen nämlich immer wieder Flughafen Mitarbeiter vorbei und machen ihre Pause, ansonsten ist hier noch ein anderer Tourist außer mir.
Und so schlag ich mir jetzt hier die Zeit um die Ohren, immerhin bin ich jetzt auf dem neuesten Stand mit den Blogtexten. Gleich hole ich mir einen Kaffee und dann hole ich den Laptop raus und sortiere Fotos. Daher praktischerweise auch Steckdosen sind, kann ich mich damit eine ganze Weile beschäftigen.
Der Rest ist schnell erzählt: Flugzeugessen, schlafen, nochmal Flugzeugessen, landen in Frankfurt. Emails abrufen, freundliche Post von Lufthansa, dass der Anschlussflug nach Düsseldorf leider ersatzlos gestrichen ist. Schlangestehen, Zugticket, ein ausnahmsweise zu meinen Gunsten verspäteter Zug, und zwei Stunden später war ich zuhause.