Kategorie: Vietnam

Zurück nach Hanoi

Die Nacht auf dem Boot war sehr angenehm, man wird so schön in den Schlaf geschaukelt… und gesungen, die Crew und das taiwanesisch-vietnamesische Paar waren quasi entsetzt, dass wir anderen alle NICHT Karaoke singen wollten. Haben sie dann um so lauter und inbrünstiger gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste. Egal, Seeluft macht müde, da habe ich trotzdem ganz schnell geschlafen.
Frühstück gab’s um 7:30h, eine Stunde später mussten wir schonmal aus den Zimmern auschecken, denn die Crew musste das Boot für die nächste Gruppe vorbereiten. Währenddessen sind wir in Richtung Cat Ba getuckert, das ist eine Insel mit einem Nationalpark, und wenn man die 3-Tage-2-Nächte-Tour bucht, dann wird man hier ausgeschifft und übernachtet nach einer längeren Inselwanderung im Hotel. Hätte ich auch gemacht, aber habe ja keine Zeit. Vielleicht hätte es ganz knapp gereicht, aber dann hätte nichts dazwischenkommen dürfen, und das war mir zu riskant.
Also, wir haben dann auf die Neuzugänge (= die Touristen, die am Tag vorher auf der Insel abgesetzt worden waren) gewartet und sind dann gemütlich durch die Inselchen zurück Richtung Halong City geschippert. Auch am zweiten Tag immer noch soooooo schöööööön… Zwischendurch haben wir per USB-Stick die Fotos der Schweizerin von ihrem Net- auf mein Notebook kopiert. Eigentlich eine Sache von 5 Minuten inklusive Rechner starten, aber sie hatte das Netbook neu und das Mausersatz-Dings war etwas widerspenstig. Egal, am Ende hatte ich jedenfalls alle ihre Halong-Bucht-Fotos auf dem Rechner, damit ich zuhause was zeigen kann. Plus die vom Blackberry (vorausgesetzt ich finde raus, wie man die da runter bekommt).
Unter den Neuankömmlingen waren nochmal zwei Australier und zwei Deutsche, die aber irgendwie komisch waren – ich habe mich dann lieber an die vier Australier gehalten. Die beiden, die die ganze Zeit mit uns an Bord waren, haben einen fürchterlich australischen Akzent, ich verstehe nichts (habe ich das gestern schon geschrieben? weiß nicht, mag nicht nachsehen, müsst ihr halt nochmal durch). Ich fange mal eine Liste an mit Dialekten, die mich ratlos machen. Manchester im März war auch so ein Fall, jetzt Australien. Ich habe ja durchaus schon australische Fernsehserien im Original geguckt, aber da haben die irgendwie deutlicher gesprochen. Übrigens, Di (die nette Australierin) könnte direkt bei „McLeods Töchter“ mitspielen, so vom Typ her. Ron meinte mal, sie wäre ein country girl, und mit meinen beschränkten Kenntnissen (eben McLeods) kann ich mir das gut vorstellen.
Gegen 11:15 waren wir wieder an Land, bzw. kurz davor, denn aufgrund der großen Anzahl von Ausflugsbooten konnten wir nicht direkt dorthin fahren, sondern wurden wieder von einem kleinen Boot abgeholt. Nun ging es noch in ein Restaurant zum Lunch, der war im Paket inbegriffen. Suppe (die ist irgendwie immer gleich und nicht sonderlich gewürzt), Garnelen, Hühnchen mit Gemüse, Tofu in süß-scharfer Soße, Fisch mit Gemüse, nur-Gemüse, Reis… es sind immer ähnliche Gerichte, aber lecker. Kann man auch mal drei Mahlzeiten nacheinander essen. Direkt hinter unserem Tisch stand eine riesige Flasche mit Snake Wine, ist so ähnlich wie Tequila mit Wurm, nur eben eine Nummer größer. Will heißen: in der Flasche (Durchmesser unten vielleicht 40cm) liegen mehrere bunte Schlangen, eingelegt in Alkohol. Der Australier musste das natürlich probieren, und er hat das Glas rumgehen lassen. In Erinnerung an ähnliche Situationen, in denen ich hinterher bereut habe, etwas nicht probiert/gemacht zu haben, habe ich tatsächlich dran genippt. Pfui bäh, ganz widerlich. Bin allerdings nicht sicher, ob das an den Schlangen liegt oder eher eine Sorte Alkohol war, die ich nicht mag? War jedenfalls froh, dass die Wassermelonenstücke noch auf dem Tisch standen und ich so den Geschmack loswerden konnte.
Mit dem Bus ging es dann zurück nach Hanoi, mit einem erneuten Zwischenstopp, falls vielleicht doch jemand eine Marmorstatue oder Kleidung oder Schmuck oder gestickte Bilder kaufen möchte. Ist aber auch zum Getränkekaufen und -wegbringen ganz praktisch, und den Rest habe ich wieder ignoriert. Gegen 17h waren wir dann zurück in der Altstadt und wurden der Reihe nach bei unseren Hotels abgesetzt.
Nachdem ich wieder eingecheckt hatte, meinen Koffer in Empfang genommen und nach meinem Ladegerät und Akku gefragt habe (und das dann auch eine halbe Stunde später lokalisiert war), bin ich losmarschiert und habe mich kreuz und quer durch die Gassen bewegt. Kein konkretes Ziel erstmal, sondern immer dahin, wo es am interessantesten aussah. Jede Gasse ist zumindest in Grundzügen einem Handwerk gewidmet, z.B. Küchengeräte, Spielzeug, Kleidung, Schreinereien, Schraubengedöns, gemeißelte Gedenktafeln für Verstorbene (die, die in den Pagoden stehen)…. dazwischen überall kleine Straßenküchen, oft nicht mehr als ein kleiner Kocher auf einer Plastikkiste, dazu fünf Mini-Plastikhöckerchen, das war’s. Oder ein Mini-Tisch, auf dem ein paar PET-Flaschen mit Getränken zum Verkauf stehen. Morgens und Abends sind diese Höckerchen oft alle besetzt, allerdings fast ausschließlich von Einheimischen. Ich habe mir das ebenfalls verkniffen, ich weiß nicht, wie robust mein Magen da ist. und sowas fehlt mir ja auch gerade vor einer 19-Stunden-Rückreise…
Ich bin dann irgendwann doch zielstrebiger weitergelaufen, ich hatte auf dem Boot in einem Lonely Planet geschmökert und gelesen, dass es von Vietnam Airlines einen Airport Shuttle für 2$ gibt. Den wollte ich mir ansehen – war mir dann aber doch zu umständlich, erst hier mit einem Taxi hinzufahren und dann mit dem Bus… also werde ich mir doch ein Taxi bestellen lassen, hier gibt es auch „gute“ Firmen, MaiLinh ist verlässlich.
Zum Abendessen hatte ich nicht so richtig Hunger, also bin ich wieder bei Pho24 gelandet und habe Frühlingsrollen gegessen. Dabei habe ich mich nett mit einer anderen Deutschen (auch alleine unterwegs, eher ungewöhnlich, allerdings besucht sie hier einen Freund und ist nicht „ganz allein“…

Dann bin ich weiter durch das eher modernere Viertel gelaufen, zurück dann am See entlang. Ziel war (und das hatte ich mir schon vorher überlegt, obwohl es wahrscheinlich DER Touristenplatz überhaupt ist) das CityViewCafe. Da war ich am Samstag schon, jedenfalls im gleichen Gebäude, denn die vier Etagen beherbergen vier verschiedene Cafés/Restaurants. Das CityViewCafe ist ganz oben, mit hervorragendem Ausblick auf die Straße darunter. Kreuzung kann man das gar nicht nennen, eher „Kreisverkehr mit noch 50m rechts daneben, auf denen auch Autos, Roller, Motorräder, Cyclos und Fahrräder sowie Fußgänger unterwegs sind“. Wenn man mitten drin ist, dann merkt man zwar, dass da viel los ist und alle irgendwie durcheinanderfahren. Aber von oben ist es noch viel faszinierender, fast wie ein exakt choreographiertes Ballett oder Synchronschwimmen oder Quadrillen. Muss mal versuchen, meine Videos mit Musik zu unterlegen, passt bestimmt gut.
So, später mehr, mein Flug wird aufgerufen, fliege gleich zrück nach HCMC und verbringe dort noch den Tag, um 20:50 geht’s dannzurück nach Deutschland… wenn ich noch ein Wifi finde, schreibe ich nachher weiter, sonst dann am Mittwoch oder Donnerstag.

Hallo Halong!


Um 8h kam der Bus, 45min lang haben wir dann andere Menschen eingesammelt, die in verschiedenen Hotels in der Altstadt wohnen. Dann ging’s ab Richtung Halong Bay, mit einem kurzen Zwischenstopp an so einer Verkaufsstelle für „traditionelle Handwerkskunst“ – also so einer Massengeschichte, wo minütlich die großen Busse ihre Ladung Touristen ausspucken. Hier gab es Marmorstatuen in allen Größen, Farben und Formen, gestickte Seidenbilder (auf Wunsch auch nach Fotovorlage, habe z.B. eine Katze gesehen), vietnamesische Kleidung und Schmuck. Natürlich zu überhöhten Preisen… also habe ich mir eine Cola geholt und dann entdeckt, dass ich Ladegerät UND Akku der Kamera im Hotel vergessen habe. Super. Nach ein paar Minuten habe ich mich dann aber an meinen Reiseführer erinnert, der sinngemäß sagt: In Vietnam nimmt man die Dinge gelassen, die man nicht ändern kann, und wer sich aufregt, verliert nur sein Gesicht. Also keine weitere Aufregung – ich habe meinen Blackberry dabei, und zur Not googel ich die Bilder, hier waren ja schon so 1-20000000 Menschen vor mir, die vermutlich die gleichen Inseln gesehen haben. 
Kurz vor 13h waren wir dann auf dem Boot. Natürlich sehen die Zimmer nicht so aus wie in den Hochglanzfotobüchern, die die Agenturen einem vorlegen. Aber es ist ok, ist ja auch schön, wenn ein Wasserhahn ein bisschen Bewegungsfreiheit hat und die Wände im Badezimmer mit Glitzerklebeband geklebt sind 🙂
Das Essen ist jedenfalls gut, und die Leute sind nett. Mit mir sind hier 2 Australier (sehr trinkfreudig), 2 Neukaledonier (sprechen vor allem französisch und bleiben eher unter sich), 2 Schweizer, ein Taiwanese mit seiner vietnamesischen Frau/Freundin/Angestellten (so sicher ist man sich da nicht) und 6 junge Engländerpärchen (typische Backpacker). Schon beim Seafood-Lunch waren wir unterwegs und konnten links und rechts die grünen Inseln bewundern. Erst war es in der Ferne noch etwas diesig, später dann sonnig und klar. Wir konnten also beide Zustände bewundern und fotografieren. Ich habe mich dabei vor allem auf dem unteren, weil schattigen Deck aufgehalten, alle anderen bis auf den Taiwanesen waren oben auf dem Sonnendeck. Also habe ich mich etwas mit ihm unterhalten, über den Euro und die Krise und Griechenland und so… eigentlich wollte ich ja nur gucken und entspannen, aber wer weiß, wofür es gut ist (naja, ich weiß es schon, aber ihr noch nicht).
Am ersten schwimmenden Fischerdorf sind wir noch nur vorbeigefahren, beim zweiten haben wir dann angehalten, weil der Taiwanese Fisch kaufen wollte. Also sind wir alle da rumgestiefelt, hat ein bisschen was von Waterworld (dem Film), großes Gitter von bestimmt 20x20m, in den einzelnen Feldern hängen Netze, in denen Fische und Garnelen und so schwimmen. Wenn die da immer so verdienen, kann das Leben eigentlich nicht schlecht sein – 200$ hat er dagelassen für einen großen Fisch, 4 große Krebse und 1.5kg ca. handlange ungekrümmte Garnelenviecher (die Sorte kenne ich nicht, muss ich dringend mal googeln).
Nach ca. zwei Stunden sind wir in unser kleineres Beiboot umgestiegen und zu den Tropfsteinhöhlen gefahren – so wie alle anderen Touristen auch. Hier läuft man im Gänsemarsch durch die Höhlen, mit den dort üblichen „hier sehen Sie einen Bären“ und „Hier sehen sie die Jungfrau Maria“-Sprüchen der Tourguides. Aber die Höhle ist nett, nicht zu übermäßig verkitscht beleuchtet, außerdem riesig.
Zurück ging’s zum Schiff, kurz umziehen und ab in die Kajaks. Ich hatte als Alleinreisende mein Zweierkajak für mich alleine, nicht unbedingt ein Vorteil. War dann auch weit abgeschlagen, aber damit war es um mich herum auch viel ruhiger. Die Inseln sind aus der Nähe nochmal anders schön, weil man viel mehr Pflanzen und Details sieht. Groß angekündigt von unserem Guide sind wir dann durch die James-Bond-Höhle gepaddelt. Eigentlich eher ein Tunnel unter einer dieser Inseln, am anderen Ende dann ein fast rundes… hm, hier fehlt mir ein Wort… halt Wasser von steilen Felswänden umgeben… Talkessel passt nicht, See auch nicht…egal. Jedenfallls leben da kleine süße Affen, ich glaube eine Makaken-Art? Die krabbeln die senkrechten Wände rauf und runter wie nix. Jagen sich, beäugen die Touristen in den lustigen roten Schwimmwesten und schimpfen, wenn die zu nah kommen.
Zurück am Boot war dann Abkühlung angesagt und auch dringend nötig – zum Glück ist es nicht so warm heute, also im Vergleich zu Saigon zum Beispiel. Die Engländer sind alle vom obersten Deck gesprungen, mir hat die unterste Reling deutlich gereicht (also zwei Etagen tiefer). Inzwischen war die Sonne schon fast untergegangen, es wurde langsam wieder diesiger, dazu die fast schwarzen Berge im Gegenlicht, dabei im warmen Wasser schwimmen – schöööön. Und die Dusche danach war auch schön, wenn auch nach den ersten 30 Sekunden kalt. Aber irgendwie machte das ausnahmsweise mal nichts.
Zum Dinner haben wir die Tische alle zusammengeschoben, um uns besser unterhalten zu können. Nur der Taiwanese und seine Begleiterin fehlten, auf Nachfrage beim Tourguide kam raus, dass sie die Crew zum Fischessen einladen und dafür einen Extratisch bekommen. Also haben wir übrigen unser Essen alleine genossen und uns dabei bestens unterhalten, auch wenn ich bei den Australiern bei jedem zweiten Satz nachfragen muss. Amis und Briten sind da irgendwie userfreundlicher… Jedenfalls war ich danach kurz unten, um mir eine Jacke zu holen. Und plötzlich steht unser Tourguide in der Tür und sagt, dass der Taiwanese mich explizit zum Essen einladen möchte. Oder nein, erst hieß es nur „zum Reiswein“. Als ich dann wieder oben war, bekam ich gleich einen Teller vorgesetzt und eine Krabbenschere und eins von den komischen Tieren. Und noch eins. Und noch eine Krabbenschere. Wusste gar nicht, wie mir geschah, aber nach dem dritten Reiswein habe ich da auch nicht mehr drüber nachgedacht 😉
Bestimmt eine Stunde habe ich da gesessen, aber dann habe ich mich höflich verabschiedet (gut, die Australierin hat mich quasi erlöst, indem sie mir mitteilte, dass die anderen jetzt alle oben wären und sie sich freuen würden, wenn ich auch dazukomme). Auf dem Oberdeck haben wir schön im Fast-Vollmond-Licht gesessen, um uns herum die anderen 25 Boote, aber alle in einiger Entfernung, man hört nur ganz selten mal ein lautes Lachen oder so, sonst nichts. Die Backpacker haben Backpackergeschichten erzählt (ein Pärchen ist gerade seit 3 Wochen unterwegs, sie haben zuhause alles verkauft und ihre Jobs aufgegeben und reisen jetzt erstmal ein bis anderthalb Jahre um die Welt). Schon spannend, würde ich auch gerne mal machen, aber ich fürchte, das passt irgendwie nicht in meinen Lebensplan. Oder wir müssten das Haus vermieten, das will ich auch nicht. Aber vielleicht kann man ja mal für 6 Wochen oder so Urlaub hier irgendwo machen, und vielleicht mit ein bisschen mehr als nur Backpacker-Minimalstandard.
Und jetzt bin ich platt, Seeluft und viele tolle Eindrücke machen halt müde. Ab ins Bett, morgen um 6h ist Sonnenaufgang, danach eventuell nochmal schwimmen, 7:30h Frühstück, dann bis Mittags Schiff fahren, Lunch an Land und zurück nach Hanoi.

Auf nach Hanoi


Ereignisreicher Tag heute… und anstrengend… aber auch interessant und abwechslungsreich.
Der Wecker hat um 6h geklingelt, weil um 7h schon Lijing mit dem Taxi kommen wollte. Also vorher die restlichen Sachen packen, auschecken und frühstücken. Als ich dann zum verabredeten Zeitpunkt in der Lobby war, stand da schon Lijing und hatte „an emergency situation“: Ihre Kreditkarte hatte nur ein Limit von 500$, und ihr Zimmer war teurer. So konnte sie nicht bezahlen und musste Kreditkarte und Gepäck als Pfand dalassen. Also meinen Koffer ins Taxi werfen, zu ihrem Hotel fahren, mit meiner Kreditkarte bezahlenl, und dann ab zum Flughafen.
Einchecken und Sicherheitskontrolle waren kein Problem, das Flugzeug war pünktlich, alles prima. Dann kam aber mein Sitznachbar – und der war nervig. Dass Vietnamesen gerne nach Namen, Herkunft und Alter fragen, war mir ja bekannt. Aber müssen die das auch machen, wenn man ganz offensichtlich schläft?
Bei den ersten zwei Fragen habe ich geantwortet, dann war Pause, also Augen zu und schlafen (die Nacht war kurz, konnte nicht einschlafen).
Tipptipptipp auf den Arm… where do you go? Na wohin wohl, wir fliegen nach Hanoi. Augen zu, weiterschlafen.
Tipptipptipp… Do you want to eat? Nein, danke. Stewardess ist drei Meter vor uns zugange. Tipptipptipp… jetzt ist sie da, er fragt mich nochmal. Nein, Augen wieder zu.
Tipptipptipp… er zeigt mir die gerade ausgeteilte Lunchbox. Ob ich nicht doch will? Nein. Langsam werde ich echt sauer.
Tipptipptipp… jetzt bietet mir sein rechter Sitznachbar seinen Nachtisch an. NEIN! Welcher Teil von nein ist wohl so unverständlich?
Danach ging es dann endlich. 
In Hanoi angekommen habe ich aufgrund der Erfahrung in HCMC erstmal an der Information gefragt, was denn ein Taxi kosten dürfe und welches die „guten“ Firmen seien. Puh, Fixpreis, das ist ja schonmal einfacher. Also losfahren und gucken – hier ist es viel ländlicher, also der Flughafen liegt viel weiter draußen als der in HCMC, also fahren wir an unzähligen Bananenbäumen (glaube ich), Palmen, Feldern, Siedlungen, bunte kleine Marktstände, Menschen bei der Mittagspause an Straßenküchen vorbei. In Hanoi sind wir mitten im größten Gewusel gelandet, in der Altstadt. Und hier gab’s dann Taxispaß Teil 2. Zum Glück hatte ich das schon gelesen, also hat es mich nicht völlig unvorbereitet getroffen: der Taxifahrer hielt einfach an irgendeinem Hotel an (vermutlich sein Bruder, Onkel oder sowas) und meinte, wir wären da. Ähm, nein. Adresse gezeigt, Hotelnamen gezeigt. Der Hoteltyp kommt ans Auto und will mir erklären, dass ich doch hier bleiben kann. Ob ich wirklich schon gebucht hätte. Und wenn nur per Email, dann könnte ich doch… nein. Also weiter. Und der Taxifahrer macht das doch tatsächlich noch ein zweites Mal! Genauso! Diesmal habe ich dem Hotelmenschen meine Bestätigungsmail unter die Nase gehalten, das ging dann etwas schneller. Schließlich hatte ich noch die falsche Adresse, die hatte HRS ausgeworfen. Aber mit einem kurzen Telefonat war das schnell geklärt, war nur um die Ecke.
Das Hotel ist einfach, aber ok. Also so, wie ich das gebucht habe, für 17$ kann man nicht direkt ein Hilton Hotel erwarten. Mitten in der Altstadt, tolles Gewusel überall, hier ist es noch viel „asiatischer“, im Sinne von fremdartiger. Ich habe nur kurz meine Sachen ins Zimmer gestellt und bin dann aufgebrochen – erstmal was trinken. Mitten in Hanoi (zwischen dem alten Handwerkerviertel und dem französischen Viertel) liegt ein See, ich habe mir dort ein Café mit Seeblick ausgesucht. Anschließend habe ich mir ein Cyclo gegönnt – wir würden das als Rikscha bezeichnen. Damit habe ich mich zum Literaturtempel fahren lassen, der zu Konfuziuszeiten als eine Art Schule für „weise Männer des Staates“ diente. Mehrere verschachtelte Höfe, dazwischen Tore mit verschiedenen Symboltieren (wiedermal Drachen, Schildkröten, Kraniche). Irgendwas war heute los, Graduation oder so, jedenfalls liefen da diverse Grüppchen von Teenagern in traditionellen Gewändern rum, dazu ihre Familien und Freunde, und es wurden Gruppen- und total ungestellte (*g*) Einzelfotos gemacht. Mein Cyclo-Fahrer hatte mich gefragt, ob er mich auch zurückfahren soll, warum nicht, also kurz verhandelt und wir haben uns auf 170.000 Dong geeinigt. Im Literatur-Tempel hatte ich mir nochmal meinen Reiseführer angesehen und bemerkt, dass eine berühmte Pagode nur einen kleinen Schlenker vom Rückweg entfernt liegt. Also habe ich den Cyclo-Fahrer gefragt, ob wir da noch vorbeifahren können, also insgesamt drei Strecken (habe ich ihm auf der Karte gezeigt, ein Dreieck halt) und das für 200.000 Dong, das war die Summe, die er ursprünglich für die normale Hin- und Rückfahrt haben wollte. Er war einverstanden… sagte er jedenfalls. Kurzer Rede langer Sinn, nach dem Besuch in der Pagode (ganz nett, aber nicht so beeindruckend wie die gestern) und der Rückfahrt zum See wollte er auf einmal 300.000 Dong haben. Das schöne an so einem Cyclo ist: wenn man zahlt, ist man schon ausgestiegen. Ich habe ihm 200.000 in die Hand gedrückt, er fing an zu meckern, er wäre ja drei Strecken gefahren, ich habe ihn drauf hingewiesen, was wir abgemacht haben, und bin gegangen. Echt anstrengend, wenn einen hier jeder über den Tisch ziehen will… bin nicht sicher, ob ich mich nur dran gewöhnen muss oder ob das einfach nicht mein Ding ist?
Weiter ging’s im Programm, der Jadeberg-Tempel auf der kleine Insel im See stand als nächstes auf der Liste. Interessant, aber sehr überlaufen. Von dort aus bin ich dann kreuz und quer durch das alte Hanoier Handwerkerviertel gelaufen und habe bei ein paar Tourenveranstaltern nachgefragt, was die zweitägige Halong-Bucht-Tour kostet. Sehr unterschiedlich, also die Preise, die Tour ist immer die gleiche. Aber verschiedene Boote (Sicherheheit? Ausstattung?) und unterschiedliches Essen machen hier die Preise aus. Hatte im Hotel schon gefragt, was es da kostet, und brauchte nun Vergleichsangebote. Langwierig, unübersichtlich, es gibt sooo viele Anbieter, und was weiß ich, welches Schiff da wie gut ist? Letztendlich habe ich dann eine Fahrt der Deluxe-Plus-Klasse (eigentlich gibt es Normal, Deluxe und VIP, aber hier irgendwie noch ein Schiff dazwischen). Habe ich von 140$ auf 98 runtergehandelt, inklusive Einzelzimmerzuschlag. Den sie natürlich erstmal nicht auf dem Ticket vermerkt hatten, und als ich das dann noch nachgetragen haben wollte (auch auf deren Durchschlag, nicht nur auf meinem), waren sie so… hm… wie sagt man das… sie taten so, als würde man sie völlig zu Unrecht verdächtigen, das könnte Absicht sein. Mal sehen, was dann morgen passiert – auch den Namen des Schiffs habe ich mal vorsichtshalber auf dem Ticket vermerken lassen. Ich habe nämlich heute mitbekommen, dass der Anbieter von anderen Hotelgästen ein anderes Schiff angemietet hatte als das angeblich gebuchte, und da war die Qualität deutlich niedriger. Der Plan für morgen ist: 8h holt der Bus mich ab, dann 3,5h Fahrt nach Halong, aufs Boot und Lunch essen, Tropfsteinhöhle besichtigen, Kajak fahren und/oder schwimmen, Abendessen, irgendwelche Spielchen (Karaoke und so, ich werde dann eher eine ruhige Ecke suchen und lesen oder so), an Bord übernachten, Frühstück, Boot fährt weiter, Lunch an Land, Rückfahrt nach Hanoi. Ich berichte…
Nach der Buchungsgeschichte war ich dann noch unterwegs, inzwischen war es dunkel. Aber nicht weniger wuselig, eher noch mehr Menschen und Motorräder und Autos auf der Straße unterwegs. Ich bin einmal um den See rumgelaufen, am entfernten Ende habe ich eine Filiale von „Pho24“ entdeckt, das ist der Nudelladen, in dem wir am Mittwoch schon essen waren. Da ich mittags nichts hatte und die Pho-Suppe lecker war, bin ich drauf zugesteuert. Zwei andere Touristen standen gerade vor der Karte und überlegten, ob sie sich da reinwagen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich da schon war und jetzt nochmal reingehe – das hat sie überzeugt. Da nur noch ein Tisch frei war, sind wir dann zusammengesetzt worden. Ein Däne und ein Italiener, die beide in London leben. Haben nett geplaudert, uns über unsere Erfahrungen in Vietnam, Asien insgesamt und dann auf Reisen generell ausgetauscht. Ein paar Tipps konnte ich ihnen ja schon geben, worauf man achten muss – sie haben noch die Halongbuchung und die Taxifahrt vom Flughafen nach HCMC vor sich.
Auf dem Rückweg habe ich noch irgendeine Feier an der Hanoier Oper gesehen, ganz viele Menschen, viele Schüler in verschiedenen „Uniformen“ bzw. einheitlichen T-Shirts und Fähnchen, Musik, verschiedene Gruppen haben was vorgeführt, am Ende war da eine aufgehübschte junge Frau, die von allen bestürmt und fotografiert wurde. Sah aus wie ein Songcontext mit Modelbeteiligung oder so. Irgendwie liefen auf einer Leinwand auch noch Bilder von der Halongbucht und im Vordergrund diverse Missen (also Miss Venezuela, Miss Vietnam, Miss was-weiß-ich). Muss ich mal googeln, was das eigentlich war.
Danach habe ich nur noch Getränke gekauft, die ich morgen versuche auf’s Boot zu schmuggeln (eigentlich muss man die da kaufen). Und umgepackt, der Koffer bleibt hier, nur der Rucksack mit Wechselkleidung und allen Wertgegenständen kommt mit. Das muss reichen.

Sightseeing in HCMC

Erstmal gab’s ein leckeres Obstfrühstück und die Erkenntnis, dass ich Guave auch nicht mag. Die ist noch viel schlimmer als Papaya, letztere könnte ich zumindest essen wenn ich müsste, Guave ist einfach nur bäääääh). Dazu ein paar Reiswaffeln mit Marmelade und dann ein ungeplantes Omelette, weil Inessa zwar „without meat“ bestellt hatte, aber trotzdem Schinken drin war.
Danach bin ich auf kurze Fotosafari gegangen, ich wollte ein typisches Vietnam-Berufsverkehr-Foto. So eins mit mindestens 1000 Motorrädern, gefühlt jedenfalls. Unglaublich, wie viele es davon gibt, man braucht sich einfach nur an eine Kreuzung zu stellen und auf rot zu warten, dann kann man prima fotografieren.

Gegenüber vom Hotel, in Blickrichtung des Frühstücksrestaurants, liegt ein kleiner Park mit zwei Pavilions. und was machen die da morgens? Nicht etwa Tai Chi oder sonst eine asiatische Gymnastik, sondern Standard- und Lateintanzen. Jeden Morgen sieht man dort so um die 20 Menschen tanzen, heute war ich dann so nahe dran, dass ich auch die Musik hören konnte – vietnamesische Walzer, Chachacha und Rumba… @Frank: klingt ein bisschen wie unsere türkische Lieblings-CD, nur eben vietnamesisch.
ach dem Training heute ging’s für uns alle auf Sightseeing-Tour. Oanh (unsere vietnamesische Kollegin) hat uns alle in ihr Auto gestopft und zu einer traditionellen Wasserpuppen-Aufführung kutschieren lassen. Vermutlich ist es nicht vorgesehen, dass dabei ungefähr genausoviel Wasser von oben kommt wie unten im Becken ist, aber so war es… zum Glück sind die Zuschauerplätze überdacht, der „Backstage“-Bereich auch, aber das hat den Spielern nicht geholfen.


Der Regen war so laut, dass man leider nicht alle Erklärungen verstehen konnte, aber grundsätzlich ging es um verschiedene symbolische Tiere (Drache, Enten, Löwe, Schildkröte, Vogel), ein bekanntes Vietnamesisches Gedicht, Romantik und typische Figuren aus vietnamesischen Geschichten. Die Puppen tanzen auf und im Wasser, besonders die Goldfische bewegen sich fast natürlich. Dabei stecken sie auf Stäben und werden von den versteckten Spielern an Stangen und mit Schnüren bewegt. So ähnlich wie Marionetten, aber halt waagerecht und nicht von oben. Die Spieler stehen dabei bis zur Hüfte im Wasser, laut Oanh müssen sie bei größeren Aufführungen teilweise auch komplett unter Wasser arbeiten, wenn die „Bühne“ größer ist und die Stangen nicht ausreichend lang sind.

Auf einigermaßen demokratischen Wunsch hin sind wir anschließend zu einer Pagode gefahren, also einem buddhistischen Tempel (so hätte ich das genannt). Sehr beeindruckend. Als wir ankamen, fand gerade ein Gebet statt, singende Mönche und spirituelle Musik inbegriffen. In der Pagode gibt es einen großen „Hauptaltar“ (wenn ich das mal so in Kirchendeutsch ausdrücken darf, müsste erst googeln, ob es dafür ein anderes Wort gibt) mit großen goldenen Buddha-Figuren, aufgetürmten Opfergaben, Unmengen von Blumen und Räucherstäbchen. Rundherum stehen kleinere Buddha-Figuren (?) und auf der Rückseite der großen Buddhas wird der Verstorbenen gedacht – wiederum mit Opfergaben und Blumen, dazu aber auch Bilder (teilweise relativ große mit eigenen Opfergaben, dazu aber auch unzählige in Passfotogröße mit einem kurzen Text darunter, die an großen Tafeln angebracht waren. Besonders nett fand ich, wie pragmatisch die Opfergaben sind: es ist einfach alles da, was man so zum „leben“ braucht, inklusive Pyramiden aus Plastikwasserflaschen, Obst, Süßigkeiten etc. Laut Oanh wird einmal im Jahr sogar speziell für die Verstorbenen mitgekocht und die Familie isst erst nach einer symbolischen Wartezeit, in der der Verstorbene die Speisen „isst“.


 
Direkt auf dem Pagodengelände gibt es ein tolles vegetarisches Restaurant. Oanh hat munter drauflosbestellt und wir hatten Unmengen leckerer Dinge auf dem Tisch: Frühlingsrollen mit Ananas gefüllt, Pilze mit Pak Choi (schmeckten so ähnlich wie der Hot Pot gestern), Reis mit Lotusnüssen (muss ich mal googeln, hatte ich noch nie gehört/gegessen), Tofu mit süß-scharfer Soße, Salat mit Koriander und Erdnüssen, dazu hatte ich Wassermelonensaft und Jasmintee. Sooooo lecker, dass ich leider schon wieder Fotos vom Essen einstellen muss, sorry:

Auf dem Rückweg hat es dann fröhlich weiter geregnet, also sind wir erstmal ins Hotel gefahren und haben uns mit Gurleen (der indischen Kollegin, die eine Zugriffskarte hat) in die Executive Lobby bzw. auf die Executive Terrasse geschlichen. Dort haben wir schön überdacht über den Dächern von Ho-Chi-Min-City gesessen, Kaffee getrunken, dank kostenlosem WiFi ein bisschen nach Wetter und Sehenswürdigkeiten geguckt und geplaudert… der Regen sieht eher nicht so aus, als wollte er bald aufhören, ich mache mich gleich trotzdem nochmal auf nach draußen. Zur Not fahre ich mit dem Taxi zu einem Café zum People-Watching, aber um 19h schon ins Zimmer ist mir zu doof. Also ins Zimmer und da bleiben, momentan bin ich dort zum Schuhwechsel und Blogschreiben. In der Lobby wird das dann noch schnell hochgeladen, im Zimmer kostet Internet extra, unten ist WiFi umsonst.
Programm für morgen: Abfahrt Hotel um 7:00h, Lijing (die chinesische Kollegin) sammelt mich ein. Um 9:00h fliege ich dann nach Hanoi, suche mir eine Unterkunft und erkunde die Stadt. Außerdem muss ich mir einen Touranbieter für die Halong-Bucht suchen, die steht dann für Sonntag/Montag auf dem Plan. Mehr dazu dann später, vorausgesetzt ich finde ein Internetcafé, was aber laut einschlägigen Informationen nicht schwierig sein sollte. Nur ob ich dann meine Fotos hochlade (also mich traue, meine USB-Stick in einen öffentlichen Rechner zu stecken), weiß ich noch nicht. Zur Not „leihe“ ich mir vorübergehend Bilder bei Google und tausche die dann nachher aus, in der Hoffnung, dass das zwischendurch niemanden stört 😉
So, von wegen Lobby… inzwischen bin ich um einiges nasser, um einen Regenschirm reicher (Nachtmarkt ist eine praktische Erfindung, die haben natürlich alles), habe einen Kaffee getrunken und nutze nun das Cafe-eigene WiFi. Jetzt schmeißen sie mich gerade raus, glaube ich, also war’s das für heute.

Vietnam ist kein Markt für…

…Hakle feucht & Co. Warum? Ist mir gerade in der Kaffeepause aufgefallen, das T-Papier ist sowieso schon durch die Luftfeuchtigkeit klamm, genauso wie Papierhandtücher, Bettwäsche, Handtücher und Kleidung, die nicht im Koffer aufbewahrt wird. Nicht so viel, dass es unangenehm wäre, aber es fällt schon auf.

Heiß, heißer, heißer Topf

Warm ist es hier ja schon – das Thermometer gegenüber der Metro zeigt 29 Grad, dazu eine Luftfeuchtigkeit, die jede handelsübliche Sauna neidisch werden lässt. Jetzt weiß ich endlich, was damit gemeint ist, dass man durch eine Tür tritt und quasi vor eine Wand aus warmer feuchter Luft läuft. Hier ist das definitiv so, z.B. an der Tür zwischen Trainingsraum (mit Klimaanlage) und Toilette (definitiv ohne). Aber es ist erträglich, heute Abend haben wir draußen gesessen und freiwillig den Rauchern Gesellschaft geleistet…
Das Training ist gut gelaufen, anschließend sind wir gemeinsam mit unserer vietnamesischen Gastgeberin in die Innenstadt gefahren und haben dort lecker gegessen. Es gab wieder eine vietnamesische Spezialität, Hot Pot mit Pilzen. Das geht so:
Erstmal sortiert man alle Vegetarier links an den Tisch und die anderen rechts. Dann gibt es ein Schälchen mit Nüsschen, und die Deutschen, Ukrainer und Inder versuchen, Nüsschen mit Stäbchen zu essen. Problemchen… zum Glück waren es Cashewnüsse, die sind wenigstens nicht rund. Aber auch so war es nicht ganz einfach, weil z.B. die Inder das erste Mal überhaupt mit Stäbchen gegessen haben…
Nach dieser Aufwärmphase und einer längeren Diskussion unserer Vietnamesin mit den Kellnern kommen dann erstmal Frühlingsrollen auf den Tisch – zum Glück ist das Reispapier, kann ich also essen. Die Vegetarier nicht, weil mit Rind bzw. Seafood gefüllt…
Weiter geht’s dann mit zwei großen Töpfen, gefüllt mit heißem Wasser/Hühnerbrühe und Gewürzen. Diese werden in zwei Löchern im Tisch versenkt und die Heizplatten darunter angeworfen. Und die heizen ordentlich, nach kurzer Zeit brodelt die Brühe vor sich hin. Als nächstes kommt die Kellnerin und kippt der Reihe nach diverse Pilze in die Töpfe. Auf der Karte stehen 24 verschiedene Sorten, wir haben 8 davon bestellt und bekommen. Das Ganze lassen wir 10 min vor sich hin köcheln, dann wird alles in Schälchen geschöpft. Habe mich die ganze Zeit schon gefragt, wofür das kleine Schälchen mit einer Mischung aus Sesam, Knoblauch, Chili und Kräutern gedacht ist, das jeder vor sich stehen hat – da kommt nun auch ein Schwung Brühe rein, wird verrührt und gibt so eine tolle Soße zu den Pilzen. Wenn nur die Stäbchen nicht wären – gekochte Pilze sind ganz schon schlüpfrige kleine Sch…, ihr wisst schon, Dinger halt. Die Brühe schmeckt ganz intensiv nach Pilzen, lecker!

links am Rand: grüne "Nudeln", links unten das unbekannte Kraut, rechts am Rand das Schälchen mit der Sesammischungssoße


Danach kommt ein Teller mit ganz dünnen Fleischscheiben auf den Normalo-Tisch, die Vegetarier bekommen Tofu-Stücke und merkwürdige hellgrüne nudelähnliche Dinger. Die wurden bis zum Ende nicht identifiziert und haben offensichtlich auch nicht sooo toll geschmeckt, waren jedenfalls noch eine Menge übrig. Die Fleischscheiben werden mit der Suppenkelle kurz in den Topf gehalten, nach 20 Sekunden oder so sind sie schon durch. Nächster „Gang“: der Länge nach auf Holzspieße gesteckte Riesengarnelen werden kopfüber in die Brühe gehalten und gegart. Weiter geht’s mit spaghettiähnlichen Reisnudeln und einem grünen Kraut, das keiner identifizieren konnte und für das die Vietnamesen keinen englischen Namen kennen. Bisschen wie Spinat, aber viel mehr Stengel und weniger Blatt… muss ich bei Gelegenheit mal googeln. Letzte Runde waren dann nochmal andere Pilze, keine Ahnung ob die irgendwie besonders waren? Ach so, Nachtisch gab’s auch, Ananas und Pomelo, die mit einem kleinen Eckchen (!) in eine Salz-Chili-Mischung gedippt werden. wenn man die richtige Dosierung trifft, ist das tatsächlich sehr lecker, wenn nicht – dann nicht. Haben zwei am Tisch vorgemacht, ich zum Glück nicht 🙂
Anschließend haben wir noch länger im Hotelgarten am Pool gesessen (die Raucher wollten halt) und geplaudert, und nun geht’s ins Bett… Morgen dann noch ein Tag Training, und dann fängt der Freizeitteil an. Inessa hat heute erfahren, dass Hue (da fliegt sie am Samstag hin) total überschwemmt ist, in Hanoi (mein Ziel) ist alles ok. Gute Wahl…

Pho ga – ganz ohne Erkältung


Gestern Abend (Mittwoch) waren wir mit den Kollegen aus Indien und China essen – auf Empfehlung gab es „Pho ga“ (die merkwürdigen Akzente spare ich mir mal, keine Ahnung, wie man die hinbekommt). Das ist nach Auskunft von Google und diversen Reiseseiten das typische vietnamesische Nationalgericht: Nudelsuppe (pho) mit Huhn (ga). Lustig, wenn man das mit Stäbchen isst, denn die Nudeln sind zwar aus Reis, aber ansonsten wie Spaghetti… Dazu gibt’s einen Teller mit Basilikum, Sprossen, Limettenscheiben und Chili, das kann man je nach Lust und Laune und Geschmack in die Suppe geben.
Danach sind wir zu Fuß zum Hotel gelaufen – ganz unterschiedliche Gegenden sieht man da, von „Nachtmarkt, so richtig asiatisch“ bis „hm, ist doch eigentlich wie in Europa“…

Vietnam – Kulturschock?


Bin angekommen. Erster Eindruck: Schwül. Zweiter Eindruck: Wie überall drängen sich die Taxifahrer auf, uns zu fahren. Außerdem haben wir natürlich ungefähr das 2,5-fache gezahlt von dem, was normal gewesen wäre – passiert mir überall, zuletzt in Rumänien, Portugal und Serbien…
Flug: für die Dauer relativ angenehm, vor allem der Flug von Istanbul über Bangkok nach Saigon war erstaunlich bequem. Liegesitze halt 🙂 Leider hat TurkishAirlines das mit dem glutenfreien Essen nicht geschafft – auf dem DUS-Istanbul-Flug haben sie mir dann lauter leckere Vorspeisen zusammengesucht, die waren gf. Auf dem Flug IST-Bangkok-Saigon gab es (um 1h nachts!) ein Viergängemenü, ich habe mich wieder auf die Vorspeisen konzentriert (eingelegtes Gemüse, Lachs und so). Mehr Hunger hatte ich eh nicht, wollte lieber schlafen. Also: Film an, Kopfhörer auf, Bett waagerecht und entspannen.
Über Bangkok konnte man riesige wasserbedeckte Flächen sehen. Es war nicht 100% erkennbar, was davon geplantes Reisfeld war und was überschwemmt, aber an vielen Stellen haben die Straßen einfach mittendrin aufgehört und das sollte so bestimmt nicht sein…
Nach einer längeren Taxifahrt dann das Hotel – sehr gut, mein Zimmer jedenfalls. Nach einer kleinen Duschpause sind wir dann losmarschiert, erstmal in die falsche Richtung, weil iPad und Karte unterschiedliche Ausrichtungen hatten… aber dann haben wir den Nachtmarkt doch gefunden, haben mehrfach was zu trinken gekauft (jaha, geschlossene Flaschen), dann eine 60min-Massage für 13$ genossen und noch einen frischen Maracuja-Saft getrunken.
Und obwohl es zuhause erst 5h nachmittags war, sind wir danach ins Hotel und Bett verschwunden.
Heute (Mittwoch) ist der Jetlag gar nicht so schlimm wie erwartet, für mich ist es allerdings einfacher als für Inessa, ich muss ja reden und zeigen etc., sie muss die ganze Zeit zuhören… Mehr später, das Essen kommt (Shrimp curry – bin gespannt, wie das mit der Schärfe so wird)