Kategorie: Colorful Colorado (2015) (Seite 1 von 3)

Tag 20 – Soap Creek

Das Best Western war super, leider konnten wir das Frühstück nicht probieren, weil wir heute einen Termin hatten. Das, plus die Tatsache, dass unser Hotel in Arizona (keine Sommerzeit) und der Termin in Utah (Sommerzeit) ist, führten zu einem schnellen Frühstücksstopp mit Milchreis aus dem Supermarkt. Immerhin hatten wir eine tolle Aussicht vom Wahweep Overlook auf den Lake Powell, Sonnenaufgang inklusive:
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Dann ging es schnell weiter zu Paria Outpost, hier hatten wir eine ganztägige Jeep-Tour zum Soap Creek gebucht. Wir sind ja häufig abseits von asphaltierten Straßen unterwegs, aber bei 80km unbefestigter Straße und garantiert keinem Handy-Empfang wäre uns das selbst mit einem gut ausgestatteten Geländewagen (den wir nicht hatten) zu riskant gewesen. Von dieser speziellen Tour hatte ich relativ kurz vor dem Urlaub in einem Forum gelesen, dafür haben wir extra nochmal umgeplant und Hotels umgebucht. Die Tour ist noch relativ neu und wird wohl nur von diesem einen Anbieter befahren. Also standen wir da um 8h Arizona-Zeit auf der Matte und waren gespannt, ob der Tag wirklich so toll und die Felsen so bunt sein würden wie erwartet.
Mit uns war ein Pärchen aus Wien unterwegs, sie hatten im Internet über Bilder einer französischen Fotografen vom Soap Creek erfahren und wie wir explizit nach dieser Tour gefragt. Also haben wir schnell alle unsere Rucksäcke in den Chevy Suburban geladen, die anderen drei haben noch ihre Sandwich-Wünsche äußern dürfen und alle haben nochmal die Toilette aufgesucht, weil so ein „Luxus“ in den nächsten 9 Stunden nicht zu erwarten war.
Während der Anfahrt hatten wir Zeit, uns ein bisschen kennenzulernen & auszutauschen, wer schon wo überall war. Sehr ungewohnt, mal jemanden zu treffen, der mit den ganzen Orten und Trails und Namen von abgelegenen Felsformationen was anfangen kann – und die meistens auch schon selbst gesehen hat. Kein Wunder, unsere Mit-Reisenden waren schon 11x hier in der Gegend… Unser Tour-Guide war Dallas, er ist bisher wohl der Einzige, der normalerweise diese Tour fährt. Bevor hier gleich die Bilderflut beginnt: Er war sehr nett und hat viele interessante Details zur Gegend, Geschichte, Fauna und Flora und natürlich den Felsformationen mitgeliefert. Genau das richtige Maß, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig, und er konnte unsere Fragen auch alle beantworten. Außerdem hatten wir einen ähnlichen Humor, also war der Tag insgesamt sehr witzig.
Die Fahrt bis zum Soap Creek führt erst über den Highway (also eine Landstraße), dann über die Houserock Valley Road (Zustand auf dem ersten Teil ganz ok, danach relativ… ähm… zerfurcht), schließlich sind wir irgendwo abgebogen und der Feldweg wurde immer schmaler und sandiger… aber kein Problem für Dallas‘ Wagen.
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Einen ersten Zwischenstopp haben wir eingelegt bei „Steve’s secret“, einer kleinen Felsformation mit einem verrückten Bodybuilding-Huhn und einer Rose… wobei übrigens Steve, der Besitzer von Paria Outpost, hier noch nie war 🙂
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Etwas später brauchten wir nach der Rüttelei im Auto und der ersten Runde aus der Bord-Bar (also Cola und so) noch eine weitere Pause – oder wie Dallas das formulierte: „I can hear a dry bush call my name“… nächster Halt war ein Viehgatter, und gleichzeitig wurde hier die GoPro unserer Mitreisenden installiert.
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Nach fast drei Stunden waren wir am Ziel, jedenfalls am Ende der Straße und am Anfang des Fußmarsches. Nochmal Getränke nachfüllen, Dallas hat allen dringend nahegelegt, jeweils 4 Flaschen mitzunehmen – ist aber ja eh unser Standard für 2-3 Stunden. Dazu noch das Picknick einpacken, ich hatte mir aus dem Supermarkt noch Super Food Kale Salad und Wraps und Joghurt mitgenommen, Besteck wäre auch super gewesen, aber das lag leider im Mietwagen. Egal, wird schon gehen.
Kurz noch ein Foto vom Auto machen…
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… und dann ging es los in die bunten Steine. Dallas hat die Reihenfolge sorgfältig geplant, aber das fällt so richtig erst am Ende auf: die Farben und Formen wrden immer toller, jedesmal denkt man „das ist jetzt aber wirklich das Highlight!“. Und dann wird es noch schöner…
Der Anfang – schon hier hätten wir viel länger fotografiert, aber Dallas hat ein bisschen gedrängt, damit wir die schönste Stelle noch sehen, während sie im Schatten liegt, weil dann die Farben am schönsten sind:
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Ein kleiner Felsüberhang mit Cartoon-Augen und skurrilen Formen – sehr genügsames Grünzeug, ein Seelöwe, eine tanzende Frau mit wehendem Haar, ein Herz:
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Zwischendurch mal eine Wasserstelle, die für die Jahreszeit außergewöhnlich viel Wasser hat. Sehr hübsch, Wasser und Grün mitten in den bunten Steinen – das war definitiv eine Premiere für uns!
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Dann wieder Steine, Steine und Steine. Rot, orange, violett, flieder, gelb, weiß, braun. Eckig, rund, bröselig, glaltt… hier gibt es alles.
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Manche Stellen sehen ganz schön gefährlich aus – aber zu weit rechts möchte man hier nicht laufen. Auch wenn Fuchur aus der Unendlichen Geschichte schon da ist und über den Canyon wacht…
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Diese Stelle hier war unser Picknickplatz, nachdem wir jeden Quadratzentimeter 10x fotografiert haben. Man kann irgendwie gar nicht mehr aufhören…
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Weiter ging’s bis an den Rand der Vermillion Cliffs – mit freier Sicht auf die Ebene „eine Etage tiefer“, die verschlungene Schlucht des Colorado und in der Ferne sogar den Anfang des Grand Canyon. Ganz schön bröselig, die Berge hier, da kommt man weder rauf noch runter. Das erklärt auch, warum die Stelle hier so abgelegen ist, 80km dirt road filtern die Touristen ganz gut raus.
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Und dann wieder Steine: Erst besonders interessante Formen, dann vor allem lila und weiß geschichtete Felsen:
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Noch ein Stück weiter – ein Feld von „brain rocks“ und darauf filigrane Steinbögen (die eigentlich nicht so richtig groß sind, aber sehr niedlich) und eine rote Spur, die über 40m oder so kreuz und quer, rauf und runter und mit einigen Schleifen über mehrere Hügel führt. Schon witzig, wie sich hier die verschiedenen Schichten vermischt haben…
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Und dann waren wir nach 4h zu Fuß zurück am Auto, konnten was Kaltes trinken, die Schuhe wechseln und auch Büsche gab’s hier wieder 😉
Auf dem Rückweg konnten wir dann auch mal zwischendurch anhalten und Fotos machen, jetzt hatten wir ja keinen Zeitdruck mehr. Also ein Abstecher ins Pinnacle Valley mit Fotos
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und dann nochmal ein außerplanmäßiger Halt kurz hinter den Überresten einer alten Farm, als wir einen Adler (?) auf einem Felsen gesichtet haben. Nicht perfekt, aber im richtigen Moment abgedrückt:
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Wir waren gegen 17:30h wieder am Ausgangspunkt, haben noch ein Gruppenfoto gemacht (da warte ich noch drauf) und uns dann getrennt. Frank und ich haben erstmal beim nächsten kalten Getränk überlegt, wie es jetzt für uns weitergeht. Wir hatten noch kein Hotel für die Nacht gebucht, weil nicht klar war, wie lange die Tour genau geht und wieviel Lust wir danach noch haben, weiterzufahren. Wir haben uns für die kürzeste Strecke entschieden und uns auf die ca. einstündige Fahrt nach Kanab gemacht – Frank hatte eh keine Lust mehr zu fahren, ich wollte mal wieder Zeit für den Blog haben und außerdem haben wir so morgen mehr Optionen (Zion NP? Pipe Springs NM? Irgenwas in oder bei St. George? oder doch durchfahren nach Las Vegas?)
Dort angekommen haben wir uns erstmal ein Hotel gesucht – nach der altbewährten Methode: vor das erste Hotel stellen, deren WLAN nutzen und bei booking.com und 2-3 Hotelketten direkt prüfen, was am günstigsten erscheint. So sind wir im Days Inn gelandet, großes Zimmer und warmes und kaltes Frühstück, was will man mehr? Ach ja, eine richtig gute Empfehlung für’s Abendessen, und da hat sich der Rezeptionist mal richtig ins Zeug gelegt.
Seine Empfehlung, das Rocking V Café, war goldrichtig. Mittelgroß, sehr bunt und individuell, aber nicht zu alternativ. Selbst für Amerika außergewöhnlich nettes Personal, wir vermuten dass der Chef selbst an der Tür stand und die Plätze zugewiesen hat – und jeden Gast gefragt hat, wo er herkommt, gefolgt von einer passenden Begrüßung in der jeweiligen Landessprache. Da unser Tisch direkt an der Tür stand, konnten wir das gut verfolgen und waren dadurch gut unterhalten. Außerdem haben auch die zwei deutschen Rentnerpaare am Nebentisch davon profitiert, dass wir zugehört haben – und so
– wussten wir, dass sie Deutsche waren,
– haben kurz beim Reinkommen geplaudert,
– wurden dann kurz rübergebeten, um die Speisekarte zu übersetzen,
– und schließlich durfte ich auch noch bei einem ehemaligen Klassenkameraden anrufen und lauschen, was die Stimme vom Band sagt (nichts Spannendes, nur ein normaler Anrufbeantworter).
Das Essen war übrigens auch fantastisch, wobei Frank diesmal die bessere Wahl getroffen hat. Meine Polenta mit Gemüse war sehr gut, aber sein Pork Chop war sooooooo lecker, am liebsten hätte ich noch eins für mich nachbestellt… stattdessen gab’s dann noch einen tollen Nachtisch, und wir haben tatsächlich die gesamte Dessertkarte von vorne bis hinten gelesen, so nett waren die Optionen beschrieben… Ich hatte übrigens das Chocolate Dings, das seeeehr gut war, und Frank den Bread Pudding. Klar, was er auf die Frage „Karamellsoße, Whiskeysoße oder beides“ gesagt hat, oder?OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Tag 19 – Monument Valley

Machen wir sonst nie, aber heute haben wir  uns nach dem Aufstehen erstmal einen Kaffee auf dem Zimmer gebraut (ok, es gab auch eine Kapselmaschine, nicht nur eine ominöse Filterkaffee-Maschine) und sind dann raus auf die Pool-Terrasse. Wo der Sonnenuntergang toll ist, lohnt sich ja vielleicht auch ein Sonnenaufgang 🙂
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Die Sonne war zwar schon aufgegangen, aber noch hinter den Felsen – und so konnten wir zusehen, wie die Felsen nach und nach immer roter leuchteten, als die Sonne höher stieg. Irgendwann sind wir runter zum Fluss spaziert, vom Hotel aus gibt es einen Pfad vorbei am eigenen Grill- und Picknickplatz zum San Juan River, und auch von hier aus haben wir die roten, orangenen, gelben und weißen Felsschattierungen bewundert.
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Da es im Hotel kein Frühstück gibt, das benachbarte Cafe/Restaurant schon Winterpause hat und die Kühlbox leer ist, mussten wir uns unser Frühstück anderweitig beschaffen. 100m die Straße rauf hatten wir gestern schon einen 7Eleven ausgemacht, perfekt für ein Outdoor-Frühstück. Und so haben wir uns mit heißem Kaffee (die koffeinhaltigen Kapseln im Zimmer waren schon weg), einer Flasche Milch, einem Muffin für Frank und Joghurt für mich eingedeckt, noch ein paar CornChex aus dem Auto dazugeholt und sind damit erneut auf die Pool-Terrasse gezogen. Außer uns war wieder niemand da, die anderen Gäste sind entweder gerade abgefahren oder kamen wieder, vermutlich von einem frühen Ausflug zum Sonnenaufgang am Monument Valley… Wir haben jedenfalls die Ruhe und die Aussicht genossen und den Tag ruhig angehen lassen. Muss auch mal sein!
Irgendwann gegen 10:30h reichte uns das Ruhigangehenlassen dann aber schon wieder, ein bisschen was wollten wir ja doch noch unternehmen. Also alle Klamotten ins Auto, auch hier hat man irgendwann eine gewisse Routine, wer was einpackt und in welcher Reihenfolge was wo am besten ins Auto kommt. Das geht also ziemlich schnell. Auschecken, ein letzter Blick auf unser von außen unscheinbares Hotel, dann geht’s los in Richtung Westen.
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Unser Ziel war das Monument Valley, mit ein paar kurzen Fotostopps auf dem Weg dorthin. Erst kommt die Stelle, an der viele denken, es wäre DIE Stelle aus Forrest Gump (also die, an der er seinen Lauf durch die USA beendet), entsprechend halten hier schon die meisten Touristenautos und es laufen ständig Menschen auf der Straße rum und fotografieren (wir auch).
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Dann kommt das passende Schild, hier bleibt ja nichts unkommentiert, immerhin kostet es keinen Eintritt 🙂
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Und schließlich dann die lange gerade Straße direkt auf die Monuments zu  – wobei der Monument Valley Park noch etwas links der Straße liegt, aber so ähnliche Felsen stehen hier ja überall rum.
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Nun mussten wir noch ein bisschen an einer Baustelle warten, zum Glück waren die nicht gerade an dem schönen Straßenstück oben beschäftigt, das orange der Hütchen hätte sich da nicht so richtig gut gemacht… immerhin hatten wir schöne Aussicht, da lässt sich das ganz gut aushalten. Bei der Gelegenheit ist uns aufgefallen, dass die Menschen mit den Stopp-Schildern eigentlich immer gleich angezogen sind – entweder haben sind sie dick eingepackt gegen die Kälte (z.B. am Million Dollar Highway) oder gegen die Sonne (eben hier).
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Die Grenze zwischen Utah und Arizona ist hier sehr unauffällig markiert, aber wir haben’s trotzdem gesehen:
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Nach einem kurzen Stopp am Visitor Center, das es auch hier im Tribal Park gibt, ghet es auf die 17 Miles Self-Guided Tour durch das Monument Valley. Wir waren zuletzt vor 7 Jahren hier, es kommt mir gar nicht so lange vor, ist aber so oder so einfach großartig. Eigentlich gibt es nicht viel zu tun, man fährt halt rum, macht Fotos und genießt die Aussicht. Den einen vorhandenen Trail sind wir zum dritten Mal nicht gelaufen, diesmal hatten wir einfach mal keine Lust (letztes Mal war es zu windig/sandig). Stattdessen haben wir wieder an den gleichen Stellen gesessen, gepicknickt und die gleichen Fotos wie bei den letzten beiden Malen gemacht.
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Hier an einem der zahllosen Verkaufsstände mit indianischem Schmuck wollte ich eigentlich nur eine kalte Cola kaufen, aber habe dann tatsächlich eine Kette gefunden, die mir gefallen hat. Kein Wertobjekt, hat auch nicht viel gekostet, aber ist eine schöne Erinnerung. Die Cola habe ich auch gekauft – kann mich gar nicht dran erinnern, dass es hier vor 7 Jahren auch schon Getränke gab, ist aber auf jeden Fall bei dem Wetter hier eine gute Geschäftsidee!
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Außerdem kann man natürlich auch andere Touristen beobachten, die hier unterwegs sind. Neben den anderen „Selbstfahrern“ gibt es vor allem die, die mit den offenen Jeeps durch das Tal kutschiert werden, oft Bus-Touristen oder auch Wohnmobil-Fahrer, die hier nicht reindürfen. Die Jeep-Touristen tun uns immer leid, weil sie dem Staub ausgesetzt sind…
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Dann kann man sich noch mit einen echten Indianer auf einem echten Pferd fotografieren lassen. Der reitet immer, wenn eine Jeep-Tour kommt, vorne auf die Spitze beim John Ford Point. Und dann wieder zurück, wenn die Touristen weiterziehen. Vermutlich kann man sich auch als Einzelreisender mit ihm fotografieren lassen, aber unser Bedürfnis war da eher gering. Also so gegen Null. Ein Bild aus der Ferne reichte uns, bzw. zwei:
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Touristen sind auch selbst ganz nette Fotomotive, wenn sie möglichst originelle Posen einnehmen auf den Fotos vor den Buttes – „originell“ im Sinne von „in den letzten 10 Minuten hat das keiner gemacht“… sieht auf jeden Fall witzig aus:
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Tiere gibt es auch – halb wild, jedenfalls auf eigene Faust unterwegs und der Chef im Revier. Der macht’s richtig und pausiert im Schatten unter dem Fels, bevor er uns entgegen kommt und zeigt, dass das SEINE Schafe sind…
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Alles in allem also ein sehr gemütlicher, entspannter Tag, den wir im Visitor Center beschlossen haben – mit Blick auf die Mitten Buttes und einem kleinen Einkauf für den weltbesten Neffen. Bis zum Sonnenuntergang wollten wir dann doch nicht warten,
Nun hatten wir noch ca. 2h Autofahrt vor uns, unser Ziel war Page, AZ, am Lake Powell. Die Fahrt selbst war nicht besonders ereignisreich, es gibt keine Fotos. Aber als wir dann in Page waren, sind wir kurzentschlossen zur Horseshoe Bend abgebogen. Kein perfekter Zeitpunkt, wir waren einen Tick zu spät, aber das war nun nicht zu ändern. Also haben wir uns kurz über den riesigen und ziemlich vollen Parkplatz gewundert (der war hier vor 7 Jahren noch nicht, also nicht so groß, die Bekanntheit und Beliebtheit scheint massiv gestiegen zu sein) und sind dann halb blind wegen der tiefstehenden Sonne den Sandhügel hoch- und wieder runtergestapft. Pünktlich in dem Moment, als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, waren wir am Rand des Canyons. Auch hier war es ziemlich voll, aber viele machten sich gerade auf den Rückweg. Wir haben uns dann etwas nach rechts gehalten, dorthin, wo die richtigen Fotografen stehen oder sich teilweise schon für längere Aufenthalte und Nachtfotos eingerichtet haben. Nicht, dass wir das vorhaben, aber da war viel wenige Gedränge – war ja auch 50m weiter zu laufen…
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Und nach einem schnellen Zwischenstopp im Hotel waren wir ganz schnell auf dem Weg zum Abendessen. In einem Forum hatten wir von „Big John’s Texas BBQ“ gelesen, das klang nett: Barbecue, draußen, Live-Musik. Also ausprobieren, das bewährte Dam Bar & Grill musste diesmal leider auf uns verzichten. Erstmal musste ich mit der Platzanweiserin klären, ob ich mein eigenes Brot mitbringen darf – sie meinte aber gleich, dass sie da zwar immer sehr streng wären, dass glutenfrei aus medizinischen Gründen aber eine gute Ausnahme sei. Sie hat auch gleich den Kellner instruiert, dass der Bescheid weiß, sowas klappt hier einfach immer so schön problemlos… das will ich zuhause auch!
Man wird an Bierzeltgarnituren mit anderen fremden Menschen zusammengesetzt, für Amerika eher untypisch, aber sehr gesellig. Wir hatten neben uns ein Paar aus Texas, mit dem wir uns sehr nett unterhalten haben. Als die beiden weg waren, haben dann auch die Leute auf der anderen Seite den Mund aufbekommmen, Bruder und Schwester aus Washington State & Wyoming, die hier mit ihren eigenen Pferden unterwegs waren. Auch sehr interessant, eine ganz andere Art zu reisen…
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Das Essen war super, wenn auch nicht so lecker wie bei Smokin‘ Daves in Estes Park – da wird aber uach sehr lange nichts rankommen, fürchte ich, weil es einfach so unglaublich lecker war. Trotzdem – Pulled Pork, Beef Brisket, Rippchen, Würstchen, dazu leckerer Krautsalat und Bohnen (und Texas Toast für Frank).
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Tag 18 – Natural Brigdes NM

Nach einem spärlichen Motelfrühstück und einem kurzen Tank-/Scheibenputz-/Kaffeestop bei 7Eleven…
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…haben wir uns auf den Weg zum Natural Bridges National Monument gemacht. Die Fahrt ist nicht besonders spektakulär, halt sehr ländlich. Also ohne Zivilisation, außer ein paar Mule Deers am Straßenrand haben wir keine Anzeichen von Leben gesehen.
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Wahrscheinlich nur für Eingeweihte lustig war das Hinweisschild auf Hanksville – gefühlt 15 Häuser, 1 Tankstelle, 1 Hotel, 1 Motel und ein Restaurant. Ach ja, ein Supermarkt. Aber gut, dass sie das hier schon ankündigen. Zugegebenermaßen ist dazwischen auch einfach nichts anderes…
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Im National Monument (das ist quasi wie ein Nationalpark, nur bekommen sie weniger Geld dafür) haben wir unser Standardprogramm absolviert, nur dass diesmal der Ranger auffallen unmotiviert war. Erst kam er nicht aus seinem Büro raus, dann hat er uns zwar eine Karte gegeben, aber keine Infos. Auf Nachfrage hin hat er uns die drei Trails erklärt, die man laufen kann, aber eher lustlos. Naja, wir schaffen’s auch ohne ihn…
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Es gibt hier drei Natural Bridges, also auch Steinbögen, aber diesmal von fließendem Wasser geschaffen – während die Arches im gleichnamigen Park durch Erosion entstehen. Die Einbahn-Parkstraße führt einmal rundherum, man kann zu jeder Brücke einzeln hinwandern und dann wieder raufklettern. Oder man kann an Brücke 1 runter, durch den Canyon, an Brücke 2 wieder rauf und zurücklaufen. Oder unten bis zu Brücke 3 laufen und dann erst hoch und zurück. Oder von 2 bis 3. Also sehr flexibel 🙂
Wir haben uns dafür entschieden, erstmal Brücke 1 in Angriff zu nehme, die natürlich eigentlich nicht Brücke 1 heißt, sondern Sipapu Bridge. Ein schöner kurzer Trail, 2km, 100 Höhenmeter, hat uns ungefähr eine Stunde „gekostet“. Man kann entweder nur bis auf die Hälfte absteigen und von dort die Brücke betrachten (haben wir natürlich auch gemacht)…
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… oder ganz runter in den Canyon, dann steht man inmitten von grünen Bäumen und schilfähnlichen Gräsern direkt unter der Brücke…
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Langsam sind wir ja ganz gut im Training, also finden wir bergauf laufen auch nicht mehr so schlimm. Jedenfalls in diesem Umfang nicht. Hier wird der Aufstieg auch kurzweilig durch die Abwechslung: rudimentäre Steinstufen, Holzleitern, glatter Fels, richtige Holzstufen, große Steinbrocken… alles dabei.
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Den nächsten Haltepunkt auf der Parkstraße, die Horsecollar Ruins, habe ich mir alleine angesehen, Frank wollte nicht. Die Überreste der alten Indinaner-Häuser sind auch nicht spektakulär, vor allem nach Chaco Culture vor einigen Tagen, aber wenn ich schon mal da bin, dann kommt’s auf den Kilometer und die sagenhaften 9m Höhenunterschied auch nicht mehr an. Also schnell über den hübschen Trail marschiert, ein paar Fotos gemacht, alle Schilder gelesen und zurück zum Auto.
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Für die nächsten Stunden war dann zur Abwechslung mal nicht das Ziel das Ziel (das wäre deutlich einfacher gegangen). Nicht mal der Weg war das Ziel, sondern „den Weg zu finden“. Aber erstmal sind wir zur Kachina Bridge gelaufen, kleiner Abstecher nach rechts:
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Kleines Stück wieder zurück, dann waren wir auf dem Weg zu Brücke 3. Dieser ist in den Karten als „unmaintained path“ gekennzeichnet. Bei unmaintained bin ich dabei, dass da auch ein Pfad war, kann ich nicht immer bestätigen. Die korrekte Übersetzung wäre also „such dir selbst einen Weg“. 10km lang haben wir uns also durch den Canyon gearbeitet, auch hier wieder sehr abwechslungsreich: brauner Schokopudding-Schlamm, Felsen, mal direkt im Wash, dann wieder links oder rechts daneben im Grün, die ein oder andere Flussquerung war auch dabei, allerdings war der Fluss eher ein Bächlein. Sehr schön, aber auf die Dauer auch ganz schön anstrengend, obwohl die Strecke im Wesentlichen flach war.
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Wir waren fast alleine unterwegs, wir haben nur zwei andere Leute getroffen, und ganz am Ende an der 3. Brücke (der Owachomo Bridge) nochmal ein paar Touristen.
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Insgesamt waren wir hier 3,5h unterwegs, zum Schluss hatten wir nicht mehr wirklich Lust, mussten aber noch zurück zum Auto. Also sind wir halb die Straße langgelaufen, halb haben wir den Mesa Trail genutzt, der oben auf der Ebene zurück zum ersten Parkplatz führt. Wir waren soooo froh, als wir endlich unsere Wanderschuhe ausziehen und die Füße mit Wasser kühlen konnten… und endlich was ESSEN! Nur Nüsschen und Trauben ist nämlich doch ein bisschen wenig, so auf die Dauer.
Sobald wir so einigermaßen wieder hergestellt waren, sind wir aufgebrochen, weil wir heute gerne frühzeitig im Hotel sein wollten… aber vorher lag noch eine tolle Serpentinenstrecke mit Ausblick vor uns, der Moki Dugway. Wird auch gerne als Amerikas gefährlichste Straße bezeichnet, da wäre ich mal skeptisch, denn die Straße ist schön breit und mit dem Auto gut zu befahren. Mag für LKWs und Wohnmobile anders aussehen, aber so war das kein Problem. Und die Aussicht ist super, man blickt von oben auf das Valley of the Gods, das dem Monument Valley ähnelt, und hat eine tolle Weitsicht auf die Ebene, rechts ein bisschen Monument Valley, der Colorado frisst sich da durch… hübsch!
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Aber das Hotel ruft, und da wir das Valley of the Gods und die Goosenecks schon kennen, sind wir an beidem einfach vorbeigefahren bis nach Mexican Hat. Unser Hotel, das Hat Rock Inn, ist toll renoviert, die Zimmer sind super und der Pool und der Blick sind grandios. Hier haben wir uns also bis zum Sonnenuntergang niedergelassen, erst im Pool und dann auf den sehr bequemen Liegen.
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Wir waren die meiste Zeit alleine und konnten die Aussicht auf die immer roter leuchtenden Felsen auf der anderen Seite des San Juan Rivers genießen, nur am Ende kam ein etwas merkwürdiger Zeitgenosse, der wohl schon etwas viel von seinem Champagner getrunken hatte und ein bisschen dummes Zeug geredet hat… nein, mit dem wollten wir dann auch leider nicht seine zweite Flasche trinken, sondern haben uns höflich verabschiedet.
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Einen Programmpunkt gab es nämlich noch, Mexican Hat ist nicht groß („Ort“ wäre für unsere Begriffe schon zuviel, aber hier sind ja die Maßstäbe anders), es gibt eine Handvoll Motels, eine Tankstelle, ein Restaurant (zumindest haben wir nur eins gesehen). Aber da besagtes Restaurant, The Swingin Steak, ja unser Ziel war, reichte das auch. Die Karte ist hier sehr überschaubar: Burger, 3 verschiedene Steaks, eine „Beilagenplatte“, wenn man ein Gericht teilen möchte, Getränke. Das war’s, reicht aber auch und macht die Entscheidung einfacher. Wir haben uns für ein 18-Unzen-Steak entschieden, das sind 500g, dazu gibt’s einheitlich für alle Gerichte Pinto-Bohnen, Salat und Cowboytoast. Letzteren haben wir extra abbestellt, bzw. gebeten, den auf einen separaten Teller zu legen. Tja, hat leider nicht geklappt, und da sie das Brot auch wirklich mittig auf das FLEISCH gelegt haben, konnten sie nicht mal nur den Beilagenteller neu bringen, sondern mussten das ganze schöne 40$-Steak nochmal neu braten. Wir konnten das gut beobachten, dass sie nicht einfach das Brot runternehmen (hatten wir auch extra drauf hingewiesen, dass das leider nicht reicht), also alles gut für mich. Und die zweite Runde war dann glutenfrei und absolut fantastisch. Zartes Fleisch, gut gebraten, Salat und Bohnen konnten ein bisschen Würze vertragen, aber die stand in Form von Steaksoßen auf dem Tisch, also kein Problem.
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Der Abend endete dann nochmal in der Pool-Area, wo Frank sich an Stern-Fotos versucht hat, während ich mit meiner Sternkarte Sternbilder identifizieren wollte. War etwas schwierig, weil die Übersicht schon einen Monat alt war und Sternbilder sich ja dummerweise dauernd verschieben. Mir fehlte lange der Anfangspunkt, weil der große Wagen (den ich immer finde) nicht zu sehen war. Aber die Milchstraße war da, und irgendwann habe ich es dann mit Hilfe der dunklen Stellen bzw. der Arme der Milchstraße auch hinbekommen und ein paar Sternbilder gefunden.
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Tag 17 – Moab Rimtrail & UTV

Farbe des Tages: Moab-Rot mal wieder…
Der heutige Tag war einer ganz besonderen Spezies gewidmet: dem gemeinen Offroader. Den sieht man hier in Moab (seiner natürlichen Umgebung) sehr häufig, in verschiedenen Ausprägungen.
Nach dem Frühstück – ja, Waffeln – und einem Kurzbesuch im City Market sind wir erstmal zum Colorado gefahren und haben dort das Auto abgestellt. Dann sind wir den Moab Rim Trail raufgelaufen, erst auf dem Fußweg, dann doch auf dem 4×4-Trail. Da hätte man nämlich
a) einen breiteren Weg (aber nicht unbedingt weniger Stufen!) und
b) bessere Sicht auf die Offroader, die diesen Weg nutzen. So viele Pausen haben wir selten auf einer Wanderung gemacht 😉
Tatsächlich kamen erstmal gar nicht so viele Offroader vorbei wie erhofft, aber Frank hat trotzdem ein bisschen was zu sehen bekommen…
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Sehnsüchtige Blicke… Aber das kann unser Auto nun wirklich nicht…
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Von oben hat man einen tollen Blick über Moab, der Rim Trail führt ab hier erstmal ein Stück oben auf der Kante  entlang und man kann den ganzen Ort sehen.
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Ein Stück weiter haben wir dann erste eindeutige Spuren gesehen und anschließend weitere Offroader getroffen, männliche und weibliche Exemplare verschiedener Unterarten. Die sind auch sehr sozial eingestellt: vorn vorne konnte man nicht sehen, dass wir jeder 4 Flaschen Wasser hatten – und aufgrund der einen halbleeren Flasche in meiner Hand hat ein OHV-Fahrer angehalten und gefragt, ob er uns Wasser geben soll…
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Nach ca. 3km haben wir dann entschieden, umzukehren. Der Trail geht noch ein ganzes Stück weiter und endet dann am anderen Ende von Moab – weeeeeeeit weg von unserem Auto, also eine blöde Option.
Daher sind wir also zurückgelaufen und haben auf dem Weg noch zwei Offroader-Junge gesehen – die üben für später mit ferngesteuerten Autos:
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Insgesamt waren wir bei angenehmen 88Grad (also so um die 31 Grad Celsius) drei Stunden unterwegs… Der Tag war noch relativ jung, und irgendwie waren wir ein bisschen in „wir wollen das jetzt auch“-Modus.
Wir sind hier in Moab schon ATV gefahren, Offroader-Hummer mitgefahren und OHV gefahren (bzw ich bin mitgefahren). Da wir mit der Moab Tour Company gute Erfahrungen gemacht haben, sind wir also wieder dort hingefahren und wollten mal sehen, ob wir noch eine Tour kriegen heute.
Ja, klar, vier andere Offroader-Willige standen gerade fast startbereit da, und sonstige wir spontan direkt mitgefahren. Diesmal mit einem UTV. Wo auch immer da der Unterschied ist…

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Wie immer ging es ein paar Meilen durch den Ort und in Richtung Osten zur Sand Flats Recreation Area:
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Dort dann auf die „Hells Revenge“-Strecke, ein Gebiet mit unzähligen Sandsteinhügeln und Tiefsandpassagen und Geröll dazwischen. Sieht auf dem Video, das die GoPro auf meinem Kopf gedreht hat, gar nicht mal sooooo schlimm aus, live ist es deutlich steiler. Nach oben und nach unten. Man denkt bei jedem Berg, dass das UTV nach vorne bzw. hinten umkippen MUSS. Weil doch ein Fahrzeug da gar nicht hochfahren KANN. Da aber unser Guide und die beiden anderen UTVs auch hochfahren, folgen wir.
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Ich hatte sicherheitshalber meinen Führerschein mit kopieren lassen, falls ich fahren möchte. Und nach etwas gutem Zureden des Guides („Do you think we can do things that you can’t do?“ – nein, eigentlich nicht, aber ob ich WILL und mich wirklich traue weiß ich nicht) habe ich dann nach der ersten kurzen Pause mit Frank getauscht. Sagen wir’s mal so: auf dem Fahrersitz fühlt es sich etwas weniger schlimm, weil man da zumindest meint, eine gewisse Kontrolle zu haben… aber es ist trotzdem mental sehr anstrengend, weil das Gehirn immer signalisiert „das Ding fällt gleich um“ (wahlweise nach vorne oder hinten, je nachdem, ob es gerade bergauf oder bergab geht). Und dann darf man auf keinen Fall zu wenig Gas geben bergauf, sonst bleibt man stehen (und fällt um). Runter darf man nicht zu stark bremsen, sonst bleibt man stehen… und fällt um.
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Aber so insgesamt macht es schon Spaß, das gebe ich zu. Vor allem die Passagen mit tiefem Sand und die Geröllbrocken und Steinstufen, die das Ding einfach mal so mühelos hochklettert. Das kann man auf Fotos und Videos leider immer nur bedingt gut erkennen…
Beim nächsten Stopp war ich dann aber doch froh, das Steuer loslassen zu können – und Frank durfte dann das letzte Drittel wieder selbst fahren, und auch er meinte, dass es als Fahrer doch ganz anders wirkt. Er hat sich aber tapfer als Beifahrer gehalten!
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Nach 2.5h waren wir wieder in Moab und haben uns nach einem kurzen Blick auf die Uhr entschieden, dass man prima auch nachmittags um 16h eine Pizza essen kann. Also ab in den Ort, zu Pasta Jay’s – die Pizza war wieder grandios gut, diesmal auch gleich auf Anhieb. Wir haben uns erstmal ein bisschen dort im Schatten ausgeruht, viel getrunken und Leute beobachtet. Dann ging’s mit einem kurzen „Stadtbummel“ weiter, mit Fotos von Mülleimern (selbst die sind hier im Offroad-Design) und Schaufenstern (extra für Sandra & Christian fotografiert).
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Der unvermeidliche Stopp am Supermarkt musste auch noch sein, denn die nächsten Tage sind wir eher abseits größerer Orte unterwegs und brauchen Getränke- und Futtervorräte. Und dann mussten wir leider Moab verlassen, das ist und bleibt einfach unser Lieblingsort (im Lieblingsstaat, neben den Lieblingsnationalparks, genau). 90 Minuten später nach einer gemütlichen Fahrt durch die letzten Ausläufer der roten Berge waren wir bei Einbruch der Dunkelheit in Blanding und wollten in unserem Hotel einchecken.
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Wollten? Ja, das hat sich etwas schwieriger gestaltet als gedacht. Wir hatten eine Buchung über booking.com, die Dame dort wollte uns aber erstmal 10 Minuten lang erklären, dass „including tax“ bedeutet, dass wir zu den 72$ noch 8$ Steuern bezahlen müssen. Also „including = plus“. So ganz die hellste Kerze auf der Torte war sie nicht, hat sich hartnäckig geweigert, unsere Buchungsbestätigung auch nur anzusehen (da standen die Zimmerrate, die Steuern und die Gesamtsumme einzeln drauf), und meinte irgendwann, sie würde uns jetzt sowieso nicht mehr einchecken und es gäbe ja noch zwei andere Hotels hier. Nachdem wir den Manager sprechen wollten und sie daraufhin (?) bei booking.com angerufen hatte und die angeblich auch das Gleiche gesagt haben wie sie, war sie dann auf einmal total umgedreht. Super freundlich, „ich gebe euch jetzt einen super Rabatt“ – und mit Steuern haben wir am Ende 5$ weniger gezahlt als ursprünglich gebucht. Muss man nicht verstehen…
Endlich eingecheckt ging’s gleich wieder los, wir mussten mal dringend Wäsche waschen. Also ab in den Waschsalon, und während die Maschine und dann der Trockner liefen, konnten wir uns in Ruhe die GoPro-Videos von der UTV-Tour ansehen. Und dann noch eine zweite Runde im Waschsalon drehen, weil ich die zwei wichtigsten Kleidungsstücke im Dunkeln im Auto übersehen hatte und die unbedingt bis zum nächsten Tag gebraucht wurden…

Tag 16 – Arches NP

Farbe des Tages: sand-beige und sandstein-gelb
Der nächste Tag in Moab fing wieder mit einem leckeren Waffelfrühstück an, inklusive Kaffee, und der Überlegung, was wir unternehmen wollten. Wir hatten im Wesentlichen drei Optionen zur Auswahl, davon zwei im Arches NP (= meinem Lieblingsnationalpark), die andere am „Stadtrand“ von Moab.
Um uns alle Optionen offenzuhalten, also morgen nochmal entscheiden zu können, fiel die Wahl auf den Primitive Trail zum Double-O-Arch. Primitive Trail heißt erstmal nur „nicht asphaltiert“, in diesem Fall kannten wir einen kleinen Teil des Rundwegs schon (so ungefähr von 6 bis halb 10, wenn man die Runde auf der Uhr darstellt), aber der Rest der 7 Meilen war neu. Großartige Wanderung, sehr abwechslungsreich und mit einigen Kletter- und Balance-Einlagen.
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Schön ist es, wenn man unterwegs eine Flasche verliert – erstens soll da ja kein Müll liegenbleiben, und außerdem war die Flasche noch voll. Ärgerlich, das ist ja bei mir immer gut kalkuliert, wie viele Flaschen ich so für eine Wanderung brauche. Also ein ganzes Stück wieder zurück, bis zur Flasche vorarbeiten durch dichtes Gebüsch, blaue Flecken inklusive, das gute Stück einsammeln und dann nochmal den Felsen hochklettern.
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Besonders spannend war es an einem Wasserloch – nachdem wir vorher fast niemanden getroffen hatten, sammelten sich da innerhalb weniger Minuten ca. 8-10 Wanderer, die alle irgendwie auf die andere Seite musste. Entweder durch’s Wasser (hat aber keiner gemacht, solange wir da standen) oder links (auf dem Foto, da sind wir schon drüber, bei uns war es rechts) über einen steilen Sandsteinhügel. Mit den richtigen Schuhen eigentlich kein Problem, nur die ersten 1-2m waren rutschig, danach war es eher eine Kopfsache, dass man mit den Sohlen dort nicht rutschen KANN.
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Auch schön: die Stelle mit dem Baumstamm als Kletterhilfe am doch recht steilen Felsen:
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Am Private Arch sind wir mit Manfred aus Hannover ins Gespräch gekommen, der seit einigen Wochen mit dem Wohnmobil im Südwesten unterwegs ist. Hier erstmal Private Arch (und Private Ranger vor Private Arch):
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Wie das manchmal so läuft auf Wanderungen – wir sind zusammen weitergelaufen, haben uns nett unterhalten über „wo warst du denn schon so?“ und „wo fahrt ihr denn noch hin?“. Dabei haben wir aber auch ausgiebig den Dark Angel (die schwarze „Säule“) bewundert und fotografiert:
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Und dann den Double-O-Arch erst von der Rückseite, dann von der Vorderseite bewundert. Double-O-Arch heißt er übrigens, weil er aus einem oberen (großen) Arch und einem kleinen direkt darunter besteht…
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Bis hierhin sind wir beim letzten Mal 2007 schonmal gewandert, daher war uns der Rest des Trails schon vertraut. Ist aber einer der schönsten Wege, die wir bisher hier gelaufen sind, das macht also nichts. Und heute ging es uns ja eh eher um den anderen Teil des Trails, also 10:30h bis 6h (siehe oben).
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Mit den beiden Abstechern zum Private Arch und zum Dark Angel waren wir insgesamt 4,5 Stunden unterwegs. Mit vielen Fotostopps und eher wenigen richtigen Pausen. Mit Manfred haben wir dann noch am Auto weitergeplaudert. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass wir doch schon immer mal ein Wohnmobil von innen sehen wollten, falls wir doch mal unseren Reisemodus ändern möchten. Also gesagt, getan, jetzt wissen wir, dass wir uns das durchaus vorstellen könnten.
Da unsere ursprüngliche Zeitplanung jetzt eh schon etwas überholt war, haben wir kurzerhand umdisponiert und haben die zweite Wanderung im Arches noch drangehängt. Manfred haben wir kurzerhand mitgenommen, der hätte nämlich mit seinem Wohnmobil nicht zum Tower Arch fahren können/dürfen.
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Und so sind wir noch weitere 3,4 Meilen bzw. zwei Stunden durch Sand und über Felsen und Geröll marschiert und haben am Ende den Tower Arch bewundert, der seinen Namen von dem großen Hoodoo hat, der direkt hinter dem Arch steht. Schöner Weg, wenn auch ein bisschen viel Tiefsand… aber insgesamt eine angenehmt Wanderung, trotz des Auf und Ab. Sehr niedlich: selbst die Steinmännchen sind hier im Arches NP machmal eher Stein-Arches… 🙂
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Danach haben wir Manfred an seinem Wohnmobil abgesetzt und mussten uns nun ein bisschen beeilen – denn noch war der Tag nicht vorbei. Ursprünglich war der Plan, nach der ersten Wanderung nach Moab ins Hotel zu fahren, schnell zu duschen und bei Pasta Jay’s eine Pizza zum Mitnehmen zu holen. Damit wollten wir dann in den Canyonlands NP zum Sonnenuntergang, anschließend zum Star Gazing mit dem Ranger. Sternegucken war letztes Jahr im Yosemite so toll, das wollten wir nochmal machen.
Mit der zweiten Wanderung ging das aber so nicht mehr, die Entfernungen sind hier ja doch etwas größer, auch wenn beide Nationalparks gefühlt „in Moab“ beginnen. Alleine vom Parkplatz im Arches zum Visitor Center im Canyonlands sind es 47 Meilen, also gab’s keine Pizza, sondern die Salate, die wir mittags gar nicht gegessen hatten. Um Zeit zu sparen, haben wir die dann sogar im Auto gegessen, erst Frank, dann gab’s einen kurzen Fahrerwechsel und ich habe meinen Chicken Curry Salat mit Wraps gegessen. Geht alles…
Pünktlich um kurz vor 20h waren wir am Visitor Center und haben schnell noch ein paar Kleidungsstücke übergeworfen, denn üblicherweise wird es ja abends doch schnell kühler. Tagsüber hatten wir übrigens so um die 27 Grad, in der Sonne gefühlt deutlich mehr. Direkt zum Canyonlands. Stargazing war hier etwas anders als letztes Jahr: hier standen eine Reihe von mittelgroßen und wirklich sehr großen Teleskopen und die Ranger haben die jeweils auf bestimmte Formationen ausgerichtet, die man sich dann ansehen konnte. Sie haben auch ein bisschen erklärt, Sternbilder und so, aber eher wenig. Auch interessant, aber letztes Mal mit durchgehender Erklärung und viel Zeigen (erstaunlich, wie weit so ein Laserpointer reicht!) war es noch spannender.
Wir haben trotzdem viel gesehen, unter anderem
– Flugzeuge (bewegen sich langsam und blinken)
– Satelliten (bewegen sich langsam und blinken nicht)
– Sternschnuppen (bewegen sich schnell).
Auch wenn die Bilder nicht ganz scharf sind (es gibt später noch mehr Stern-Fotos), man kann schon erkennen, wie viele Sterne da so ungefähr zu sehen sind. Und die Milchstraße, die reicht mir ja immer schon, wie bereits erwähnt finde ich es einfach faszinierend, dass man sie sehen kann.
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Gegen 21:30h haben wir uns dann auf den Heimweg begeben, 45min. im Stockdunkeln, ich habe mich mal sicherheitshalber an ein vorausfahrendes Auto gehängt, das war einfacher. Und im Zweifelsfall wäre das Wild eher nicht uns vor’s Auto gehüpft…

Tag 15 – Shafer Trail, False Kiva & Gemini Bridges

Darauf habe ich gewartet – unser Hotel (River Canyon Lodge) liegt direkt um die Ecke vom „Love Muffin“, einem Frühstückscafé, das wir beim letzten Mal entdeckt haben. Leckeres Essen, leckerer Kaffee, glutenfreie Muffins. Und ich hatte schon gegoogelt, dass sie auch glutenfreie Frühstücke auf der Karte haben. Also ging’s nach dem Aufstehen hierhin. Große Überraschung: Sogar die Waffeln sind glutenfrei – und vegan, aber das wäre mir ja relativ egal. Frank wollte nicht das Gleiche nehmen wie ich, also gab’s für ihn einen Frühstücksburrito, gefüllt mit Rührei und Bacon und Käse. Beides sehr gut, aber meine Waffel war offensichtlich besser – ich greife mal vor, die nächsten beiden Tage hat er auch Waffel bestellt 🙂 Mit frischem Obst und Sirup. Soooooo lecker.
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Beim Essen haben wir beraten, was wir heute unternehmen wollen. Zur Auswahl standen im Wesentlichen zwei Wanderungen im Arches Nationalpark und zwei Offroad-Strecken Richtung Canyonlands Nationalpark, eine rein und eine wieder raus. Da wir gestern anstrengend gewandert waren, fiel die Wahl auf Letzteres – außerdem wollte Frank das letztes Mal schon machen und da ging es aufgrund des Wetters nicht, es hatte vorher geregnet.
Anschließend haben wir unser Auto abgeholt und auf dem Weg kurz beim Moab Information Center angehalten. Dort hat Frank sich erkundigt, ob wir die beiden geplanten Strecken fahren können – Potash Road / Shafer Trail rauf sei kein Problem, meinte der nette Mitarbeiter, aber Long Canyon runter ginge nicht, da sei ein Fels runtergekommen und noch nicht weggeräumt. Also Planänderung, stattdessen fahren wir die Gemini Bridges Road zurück. Dazwischen gibt’s dann noch ein bisschen was im Canyonlands Nationalpark anzugucken, wir wollen ja auch nicht den ganzen Tag im Auto sitzen.
Natürlich haben wir auch noch einen Kaffee mitgenommen – bei einem neuen Kaffee-Anbieter, sah auch gut aus dort, aber erstens habe ich nach längerer Wartezeit die falsche Größe bekommen (bzw. zwei unterschiedlich große Becher, obwohl ich zwei gleichgroße Kaffee bestellt hatte), und zweitens war er nicht so lecker wie die anderen, die wir in diesem Urlaub schon hatten. Also nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut. Aber gut, einer muss ja der schlechteste sein 😉
Die Potash Road beginnt am Ortsausgang von Moab und führt direkt am Colorado entlang. Sie ist quasi die Fortsetzung der 128, die wir gestern gefahren sind.
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Nach ein paar Meilen kommt man auf einen anderen Planeten – jedenfalls wenn man Hollywood fragt. Hier liegt nämlich „Nova Prime“, der Planet aus dem Film „After Earth“. Will Smith und sein Sohn joggen genau hier… hinter Maschendrahtzaun.
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Wie wir schon häufiger festgestellt haben, ist es auf fremden Planeten gerne mal matschig, aber wir haben ja dazugelernt. Heute hat Frank erst mal die Matschtiefe geprüft, bevor wir durchgefahren sind…
😉
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Für unser zweites Frühstück bzw. frühes Mittagessen haben wir uns einen schönen Platz hoch über dem Colorado gesucht, wir waren hier die ganze Zeit ganz alleine, nur drei Kajaks haben wir unten auf dem Wasser beobachtet.
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Danach wird die Straße schmaler und roter und steiniger:
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Und das Auto fühlt sich offensichtlich auch in seinem Element und nimmt langsam die typische Moab-Farbe an:
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Hier wird der Weg schmaler und rumpeliger, ungefähr an der gerölligsten Stelle steht das wenig repräsentative Eingangsschild des Nationalparks:
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Das ist quasi der Hintereingang, aber auch da steht ein Schild mit den Eintrittspreisen… und ein einsames Toilettenhäuschen. Also eigentlich das Nötigste, was der Tourist so braucht.
Wir sind jetzt fast da – die horizontale Entfernung zum Visitor Center ist nicht groß. Aber wir müssen noch ein ganzes Stück in die Höhe, und da führt uns der Shafer Trail hin, der im Wesentlichen aus Serpentinen besteht und sich in kurzer Zeit ganz schön weit nach oben schraubt. Kann einem fast schwindelig werden, allerdings würde ich nicht sagen, dass die Straße besonders gefährlich ist, sie ist relativ breit und der Schotter gut begradigt. Nur mit Leitplanken oder ähnlichem haben sie’s auch hier nicht so wirklich.
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Langsam wird’s fast langweilig (nee, stimmt gar nicht, das könnte ich jeden Tag machen… aber bald gibt’s wohl oder übel wieder Kantinenaussicht), wir hatten mal wieder Lunch mit Aussicht. In der vorletzten Kurve, bevor man wieder auf Asphalt kommt, ist viel Platz zum parken, und sogar ein schattenspendender Baum steht da. Fotogen ist er auch noch…
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Ihr wisst ja schon, was jetzt kommt: Nationalpark = Visitor Center, Stempel holen, Fragen stellen, Toilettenpause. Genau. Und dann sind wir gleich weitergefahren zu einem nicht näher gekennzeichneten Trailhead – sozusagen einer geheimen inoffiziellen Wanderung. Also sie steht nicht auf der Nationalpark-Karte, ist aber zumindest in deutschen Amerika-Foren und wohl auch Foto-Foren sehr bekannt. Der Weg dorthin ist inzwischen auch mit unzähligen Steinmännchen dekoriert, so dass man sich kaum verlaufen kann. Die erste Hälfte der 1,7 Meilen ist ein gemütlicher Spaziergang, danach geht es erst runter, dann wieder rauf, wieder runter und über Geröll schließlich rauf bis zur False Kiva. Muss ich nochmal googeln, warum das eine falsche Kiva ist, das habe ich noch nicht geschafft… Auf jeden Fall war’s anstrengend, vor allem das letzte Stück in der prallen Sonne. Aber aufmunternde Stimmen und hilfreiche Tipps kamen von oben, drei einzelne Wanderer waren schon da.
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Die Aussicht von oben war toll, sah ein bisschen aus wie eine gemalte Filmkulisse, war aber echt. Drei Steinkreise gibt’s hier, in einem davon haben wir uns ausgeruht und den wenigen Schatten ausgenutzt, den sein Rand wirft. Auch zwei Lizzards haben sich hier aufgehalten, wir haben bis zum Ende nicht feststellen können, ob das eher Konkurrenzkampf oder Flirten war, was die da veranstaltet haben…
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Nach einer halben Stunde und ein bisschen Plaudern mit den drei Amis sind wir dann wieder abgestiegen und zum Auto zurückgelaufen. Schon nach ein paar Metern kann man die Kiva nicht mehr sehen, sie ist wirklich gut platziert in der großen Höhle oben am Hang…
Ohne große Zwischenstopps an anderen Overlooks (die kennen wir aber auch schon von den letzten beiden Besuchen) sind wir weitergefahren, denn wir hatten ja noch eine weitere Offroad-Strecke vor uns, die Gemini Bridges Road. Da gibt’s nicht viel zu zu sagen, die Strecke ist schön, sehr abwechslungsreich, von weiten fast ebenen Strecken über relativ enge hohe Canyonwände bis zu rotem Fels hoch über dem Highway nach Moab… Besonders nett fand ich den großen Vogel, der den Weg bewacht… und den kurzen Abstecher zu den Gemini Bridges, eine „Doppelbrücke“. Leider schlecht zu fotografieren, aber sehr hübsch anzusehen.
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Mit Einbruch der Dunkelheit waren wir dann wieder auf asphaltiertem Boden und ein paar Minuten später auf der Mainstreet von Moab an unserem letzten Ziel für heute: Pasta Jay’s, einem Pizza&Pasta-Restaurant. Dem mit der grandios guten glutenfreien Pizza. Allerdings waren auch die ganzen anderen Touristen schon da, die nach dem Sonnenuntergang aus einem der beiden Nationalparks zurückgefahren sind. Daher sind wir doch erst ins Hotel gefahren, haben den roten Staub abgespült und was Frisches angezogen und haben es dann nochmal versucht. Erfolgreich:
Die erste Pizza war wohl etwas zu lange im Ofen, der Kellner hat sie mir gebracht und gleich dazugesagt, dass er schon eine neue geordert hat und ich die in ein paar Minuten bekomme – ich solle aber doch schonmal mit der hier anfangen, wenn ich Hunger habe. Hatte ich, habe ich also gemacht, und die Pizza war schon sehr lecker. Die zweite war dann aber noch besser, nicht ganz so knusprig halt… Frank war mit seiner Pizza auch zufrieden, ein gelungener Abschluss eines tollen Tages also!
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Tag 14 – Mooooaaaaab! 

Farben des Tages: Rot und – ähm – rot… Eindeutig!
Der heutige Tag stand eindeutig unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ – und das gleich dreifach. Nach kurzem Frühstück im Hotel, dann schnell einkaufen und los auf die Autobahn. Schon bald sind wir wieder im „woanders wär’s ein Nationalpark“-Staat Utah.
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… und wurden gleich freundlich (ok, oder misstrauisch?) begrüßt:
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Die nächsten vier Tage werden wir in und um Moab verbringen, unserem Lieblingsort im Lieblings-Staat, und der Lieblings-Nationalpark ist auch da – das kann nur gut werden. Wir haben keine feste Planung, was wir wann genau machen wollen, nur eine lange Liste von möglichen neuen (oder müssen-wir-nochmal-machen-) Optionen.
Nur der erste Tag, also dieser, stand schon einigermaßen fest, weil man von Grand Junction nach Moab am besten den Highway 128 fährt, der meiner Meinung nach wirklich mindestens ein Statepark sein müsste, so schön ist es da. Die Straße führt direkt am Colorado entlang, mal mit hohen senkrechten Canyon-Wänden links und rechts, mal durch ein weites Tal mit den Marlboro-Bergen (die Werbungen wurden tastächlich hier gedreht)… es ist immer wieder schön, einfach nur hier durchzufahren.
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Als Erstes stand die Wanderung an den Fisher Towers auf dem Plan, man kann sie auf dem letzten Foto schon im Gegenlicht sehen… Die Wanderung wollten wir schon vor zwei Jahren machen, da war es uns aber mit 37 Grad ein bisschen zu heiß. Heute waren es so um die 25, das ging. Also Wanderschuhe an, ausreichend Wasser einpacken (2,5l für mich, Frank trägt selbst), Erdnüsse und Trauben, und dann geht’s los. Am Trailhead sind gerade einige Leute dabei, sich auf den Weg zu machen, daher wirkt es da noch fast voll. Aber das legt sich schnell – einige sind deutlich schneller als wir, andere deutlich langsamer, und ein paar laufen eh nur ein paar Meter und drehen dann um.
Die Wanderung gefällt uns ausgesprochen gut – sehr abwechslungsreich, man merkt gar nicht, dass man auf dem Hinweg fast nur bergauf geht. Mal sandig, mal eher staubig-erdig, mal reiner Fels, dann eine kleine Leiter, etwas Geröll, Serpentinen, dann wieder ein längeres Stück geradeaus, so ging das ca. zwei Stunden lang. Anstrengend, aber sehr sehr schön.
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Zwischendurch hatte man immer wieder einen tollen Blick auf die Marlboro-Berge, also auf das Castle Valley… so heißt das nämlich eigentlich. Obwohl hier auch jeder weiß, was mit Marlboro Country gemeint ist 🙂
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Der Trail führt erst zum größten der Fisher Towers, dem Titan, und dann noch ein Stück weiter. Die ganze Zeit lang folgt man den Steinmännchen, die alle paar Meter aufgehäuft sind und den Weg zeigen.
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An einer Stelle lag ein Steinmännchen und ein Pfeil nach links, den haben wir dann auch brav befolgt.
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War ein toller Weg, mit einem großartigen Blick auf die Rückseite der Fisher Towers (und man konnte sehen, dass der Berg da komplett mit diesen Felsformationen bedeckt ist). Hurra, wir haben’s geschafft:
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Nur leider war’s der falsche Weg, der demnach auch nicht zum Ende des Trails führte. Und dass man das Ende erkennen kann, wussten wir spätestens, nachdem uns ein anderer Tourist erzählt hatte, dass da ein entsprechendes Schild steht. Hm… tja, dann müssen wir wohl nochmal nach rechts – denn die Stelle mit dem Pfeil war die entscheidende Kreuzung gewesen.
Also nochmal in die andere Richtung laufen und auch hier die Aussicht genießen… von hier aus sieht man die Fisher Towers eher seitlich, das hatten wir auch unterwegs schon, aber man kann den Colorado sehen, wie er sich da durch die roten Berge schlängelt.
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Dass wir diesmal wirklich richtig waren, konnte man dann auch tatsächlich am Schild erkennen:
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Als wir uns ein bisschen am Auto erholt hatten (wir haben z.B. immer eine alte große Plastikflasche mit Leitungswasser dabei, zum Füßekühlen nach Wanderungen), sind wir die paar Meter zur „Hauptstraße“ zurückgefahren, einmal quer drüber und auf der anderen Seite zu den Picknicktischen am Campingplatz. Da gab’s dann endlich leckeres Mittagessen:
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Ich muss euch mal kurz die Toiletten an unserem Picknickplatz zeigen – Plumpsklos sind ja in den National- und Stateparks Standard, mal mehr und mal weniger geruchsintensiv. Noch rustikaler sind (zumindest rund um Moab, woanders habe ich sie noch nicht gesehen) die Campingplatztoiletten:
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Aber der Tag war noch nicht zuende – nach einer Dreiviertelstunde Mittagspause sind wir wieder aufgebrochen, nur ein paar Meter weiter auf der US128, und dann links ab. Auch den Onion Creek hatten wir letztes Mal schon auf der Liste, aber da war die Straße nach Regen gesperrt. Heute sind die Bedingungen ideal und die Straße ist relativ einfach zu befahren. Inklusive der Creek-Durchquerungen, denn der Onion Creek schlängelt sich hier fröhlich durch die Gegend und die Straße (also damit wir uns da verstehen: roter Staub, nicht Asphalt) schlängelt sich irgendwie entgegengesetzt, so dass sie sich immer wieder kreuzen. Insgesamt 30 mal. Ich habe natürlich mitgezählt, ja. Die Anzahl der Durchfahrten hängt ein bisschen vom Wasserstand ab…
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Die Strecke ist traumhaft schön, unglaublich rote Felsen, so ähnlich wie bei den Fisher Towers, sind ja auch nicht weit weg, man kann sie zwischendurch sogar mal sehen. Später werden die Berge bunter, grün und grau und gelb mischen sich unter das rot und die Form ändert sich auch. Am Ende landet man auf einer Hochebene, grüne Felder, grüne Bäume… da haben wir dann umgedreht. Das Navi war übrigens hartnäckig der Meinung, da wäre gar keine Straße…dabei ist es sonst echt gut und kennt die meisten Feldwege…
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Und immer noch war der Tag nicht ganz zuende. Auf halber Strecke vom Onion Creek nach Moab liegt die Red Cliffs Lodge, ein relativ teures Hotel mit einem relativ normalpreisigen Restaurant. Keine Fastfood-Ketten-Preise, aber absolut ok für die Lage.
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Und warum wollten wir da unbedingt nochmal hin? Wegen dieser Aussicht von der Restaurant-Terrasse:
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Und das Essen ist auch noch gut, wenn auch diesmal sozusagen mit Verzögerung – Franks Steak war nämlich nicht medium-rare, sondern eher gut durch. Also hat er das reklamiert, daraufhin sollte er das Steak auf einen kleinen Teller legen, damit die Kellnerin das in der Küche zeigen kann. Gemüse und Kartoffeln blieben auf seinem eigenen Teller. Irgendwann kam dann ein neues Steak, und als Frank dann darauf hingewiesen hat, dass der Rest jetzt kalt ist, hat sie ihm angeboten, sie könnte auch noch neues Gemüse und Kartoffeln in der Küche ordern. Daraufhin haben wir ihr erklärt, dass wir dann ja wohl dieses Spiel noch 10x spielen könnten – denn bis dahin wäre ja sicher das Steak kalt. Daraufhin ist sie erstmal verschwunden, kam aber später wieder und hat uns ein Dessert auf Kosten des Hauses angeboten. Uns beiden, wohlgemerkt. Immerhin… es war übrigens nicht so, dass sie da neu wäre, denn wir kannten sie schon von vor zwei Jahren…
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So, jetzt ist der Tag aber tatsächlich fast zuende. Wir sind nach dem Essen nur noch schnell die letzten Meilen bis nach Moab gefahren, leider im Stockdunklen, auch hier rahmen nochmal hohe rote Canyonwände den Colorado ein… aber davon konnte man nichtmal was erahnen. Einchecken im Hotel, dann schnell duschen und ab ins Bett, wir waren beide so richtig platt…

Tag 13 – Colorado National Monument

Wieder müssen wir nicht weit fahren zu unserem Tagesprogramm: das Colorado National Monument liegt in Sichtweite von Grand Junction, und da wir abends nochmal im gleichen Hotel übernachten, haben wir heute hauptsächlich die Meilen IM Park vor uns. Auch mal schön…
Und so sind wir nach dem Frühstück bei noch frischen 13 Grad und Sonne aufgebrochen und haben erstmal eingekauft. Und haben Kaffee geholt – die Frau im Coffeeshop hat mich gefragt, ob ich ein Tape für die Trinköffnung haben möchte, damit es beim Fahren nicht rausschwappt – kennt die mich etwa???
Jetzt aber los, es war ja fast schon spät. Ca. 10 Meilen fahren, runter von der Interstate, dann Nationalparkpass vorzeigen und schon sind wir drin. So ein Jahrespass ist echt praktisch, und wir haben ihn am Ende mehr als ausgenutzt, vor allem da zum 1.10. die Eintrittspreise in den meisten Nationalparks & Co. erhöht wurden.
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Durch dieses National Monument fährt man auf einer 23 Meilen langen Straße, immer knapp (und das ist manchmal wirklich sehr wörtlich zu nehmen) am Rand entlang. Leitplanken sind auch bis auf wenige Ausnahmen nicht vorhanden, man sollte also vor allem als Beifahrer eine gewisse Schwindelfreiheit mitbringen. Zumindest wenn man von Ost nach West durchfährt, andersrum geht’s besser.
Wir sind im Westen reingefahren, weil das Navi uns dahin geführt hat, die Entfernung wäre vermutlich zu beiden Seiten gleich gewesen. Egal, nun waren wir also im Westen.
Vorteil: man ist direkt am Visitorcenter. Stempel, Fragen stellen, wie immer.
Nachteil: man fährt nach Osten. Morgens. Also gegen die Sonne.
Wir haben das aber erstmal ignoriert und sind vom Visitorcenter aus den ersten Trail gelaufen, ungefähr eine Stunde auf dem Canyon Rim Trail. Die Fotos sind (siehe oben) natürlich nicht so richtig optimal, weil alle Monuments im Gegenlicht standen, trotzdem war’s ein schöner Spaziergang:
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Danach haben wir uns entschieden, erstmal ein Stück bis in die Mitte des Parks zu fahren – dort gibt es einen Parkplatz mit einer schönen Mauer, auf der man picknicken kann. Die Rangerin hatte extra drauf hingewiesen, dass es nur am Anfang und am Ende Picknicktische gibt. Tisch brauchen wir nicht, aber sitzen ist schon schön. Also gab es erst ein paar Aussichtspunkte, von denen aus man die bekanntesten „Monuments“ sehen konnte, z.B. Das Independence Monument, das je nach Standpunkt aussieht wie eine Säule, aber eigentlich relativ lang und dabei schmal ist:
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Hier noch das „Kissing Couple“:
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Und dann gab’s Salat mit Aussicht:
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Nächster Punkt auf dem Programm: Der Coke Oven Trail. Hier läuft man erst ein Stück über enge Serpentinen in den Canyon, dann auf einem flachen Weg bis zu den „Koksöfen“, einer Felsformation. Der Weg war super zu laufen, am Ende konnte man allerdings die Koksöfen nicht wirklich gut sehen, das ging dann später besser vom nächsten Aussichtspunkt aus. Die knappe Stunde hat sich aber trotzdem gelohnt!
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Und weiter ging’s, immer noch zurück von der Mitte zu unserem Startpunkt. Wir haben einfach alle Aussichtspunkte nacheinander abgeklappert, die wir vorher noch nicht gesehen hatten, das ging in dieser Richtung viel beser, weil alle Parkplätze und Haltebuchten auf der richtigen Seite liegen und man nicht immer abenteuerlich auf die andere Straßenseite musste.
Noch ein Trail stand auf unserer Liste, Ottos Trail. Der Lieblingstrail der Rangerin von heute morgen. Ein relativ kurzer Spaziergang, aber auch hier waren wir alleine, weil die meisten Touristen nur die Haltebuchten anfahren, an denen man quasi vom Auto aus, maximal aber 10m weiter alle wichtigen Dinge sehen kann. Alles über 100m gilt da schon als Wanderung…
Nach einem kurzen Toilettenstopp am Visitorcenter gab’s noch einen kurzen Abstecher (diesmal per Auto) zu dem ersten Trail-Zielpunkt von heute morgen, um nochmal Fotos ohne Gegenlicht zu machen:
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Und dann haben wir uns endlich aufgemacht in die andere Hälfte des Parks, laut der Rangerin weniger interessant und besucht, u.a. weil dort die Monuments keine Namen haben. Na, ob das der Grund ist… ich hätte jetzt mal ketzerisch gesagt „weil da halt viel weniger interessante Monuments und Trails sind“. Aber gut, ist ja auch egal.
Wir fanden die zweite Hälfte gar nicht so schlecht, ganz anders, aber es gab auch dort einige tolle Aussichtspunkte. Wir haben sie alle abgeklappert, hier die wichtigsten:
Upper Ute Canyon Overlook – mit einer Mumie an der Felswand gegenüber und einem großartigen Echo. Da wir alleine waren, haben wir das auch ausgiebig gestestet. Das konnte sogar „Bürgermeister von Wesel“, und da kam dann nicht etwa der übliche Esel zurück, sondern wirklich „Bürgermeister von Wesel“. Gepfiffene Filmmelodiein konnte es auch, Star Trek war besonders gut… Ist jetzt nur schlecht auf dem Foto zu vermitteln 😉
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Ute Canyon View – großartige Sicht auf einen langen Canyon mit Seitentälern, in der Ferne konnte man man Grand Junction sehen, den Ort, in dem wir letzte und nächste Nacht (ge)schlafen (haben).
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Den letzten Punkt auf der Karte haben wir uns gespart, wandern wollten wir nicht mehr, schon gar nicht 1 Meile bergauf, und sonst gab’s da nichts, soweit man das der Karte entnehmen konnte. Also ab nach Hause, beziehungsweise zurück in die Zivilisation.
In der Shopping Mall haben wir zwar nichts gefunden, was gekauft werden musste, aber immerhin mal einen Jagd-Shop von innen gesehen. Wir dachten eigentlich, es wäre ein „Rundum Outdoor-„Laden, aber der Angel- und Camping-Teil war doch sehr überschaubar. Was anderes gab’s gar nicht. Dafür aber ein riesiger Bereich voller Waffen, Munition, Tarnkleidung in allen Formen und Farben, Bewegungsmelder (um Tiere aufzuspüren), Plastik-Hirsche als Übungsziele, und überall ausgestopfte Tiere. Irgendwie gruselig. Da konnte ich nicht lange drinbleiben.
Danach sind wir nur noch einkaufen gegangen und waren bei Chili’s essen. Gleiche Auswahl wie vorgestern, also Frank Guacamole-Burger und ich Salat. Frank hat sich noch einen Nachtisch bestellt – dazu gibt’s auf jedem Tisch ein kleines Terminal, da kann man Getränke und Nachtisch bestellen, Spiele spielen, Inhaltsstoffe der Gerichte nachsehen und am Ende auch selbständig bezahlen. Sogar die Anzahl der Löffel, die man zum Nachtisch haben möchte, kann man festlegen:
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(hat nicht geholfen, Cinnamon Rolls sind ja so absolut nicht glutenfrei… also nur 1 Löffel).

Tag 12 – Black Canyon of the Gunnison Nationalpark

Farbe des Tages: schwarz. Naja, vielleicht eher dunkelgrau…
Nach dem schlechten Wetter gestern sah es heute wieder besser aus – beim ersten Blick aus dem Fenster war zwar noch kein blauer Himmel zu sehen, aber immerhin war es trocken und relativ hell. Und je später der Tag, desto schöner wurde es…
Aber erstmal frühstücken – im Hotel gab’s mal wieder die Waffeln zum Selberbacken für Frank, ich trage ja immer meine CornChex mit mir rum (halt keine Cornflakes, sondern so kleine „Kissen“) und bin zur Not Selbstversorger, falls es kein Joghurt und kein Obst gibt. Die richtig leckeren glutenfreien Brötchen habe ich bisher nur in einem Supermarkt gefunden, und da waren sie schimmelig. Also bleibe ich bei den anderen Alternativen und hin und wieder einem Omelett und Hashbrowns.
Der Nationalparkt des Tages lag nur ca. 11 Meilen vom Hotel entfernt. Leider ohne eine Kaffeequelle unterwegs, aber das ist mir erst aufgefallen, als wir schon im Park waren. Und da gibt’s nix. Nur in den ganz großen Parks gibt es irgendwelche Verpflegung, normalerweise muss man schon vorher selbst dran denken. Für Mittagessen und Getränke war ja auch gesorgt, nur der Kaffee fehlte halt. Tja, Pech gehabt.
Also kaffeelos durch den Tag – natürlich erstmal zum Visitor Center, Stempel und Tipps abholen. Zum ersten Mal haben wir hier auch den Film angesehen, den es in jedem (glaube ich jedenfalls) Nationalpark gibt. Bisher hat das in diesem Urlaub zeitlich nie gepasst, aber da wir vom Black Canyon auch eh noch nicht viel wussten, war das schon ganz interessant. Ich vermute mal, dass ihr auch noch nie davon gehört habt?
Der Park wurde eingerichtet rund um einen tiefen Canyon, der durch den Fluss Gunnison ins Gestein gegraben wurde. „Black“ heißt er, weil er so tief ist, dass unten nur selten Sonnenlicht hinkommt. Die Steine selbst sind aber auch hauptsächlich dunkelgrau, das mag zur Namensgebung beigetragen haben. So ungefähr sieht es aus, wenn man in den Park fährt:
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Vom Visitorcenter aus sind wir direkt wieder zurück zum Eingang gefahren und unmittelbar vor dem Kassenhäuschen links abgebogen auf die East Portal Road. Diese führt 6 Meilen lang erst relativ gerade, dann mit 16% Gefälle in zahlreichen Serpentinen weit nach unten bis auf den Grund des Canyon an den Fluss. Wir waren ziemlich alleine unterwegs, nur ein paar Mule Deers waren auch schon da:
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Nachdem wir hier ein bisschen gesessen und die Ruhe, die Sonne und den hier sehr friedlichen Fluss genossen hatten, ging’s wieder nach oben. Durch den Park führt eine ebenfalls 6 Meilen lange Parkstraße, an der zahlreiche Aussichtspunkte liegen. Erstmal wollten wir die Painted Wall sehen, also auf zum gleichnamigen Overview:
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Unmittelbar nach diesem Foto ist der arme Private Ranger abgestürzt, ich dachte schon, das wär’s für immer, aber zum Glück ist er nur unter einem Felsen durchgerutscht und konnte ohne Gefahr für Leib und Leben (meins!) wieder eingesammelt werden.
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Dann ein Stück weiter zum Chasm View, hier kann man richtig tief in den Canyon hinabschauen. Auf den Fotos sieht man gar nicht, WIE tief das ist. Mal zum Vergleich: Das Empire State Building würde, wenn es auf dem Grund des Canyons stünde, ungefähr bis zur Hälfte reichen. Oder zweimal reinpassen. Was ja irgendwie auf’s Selbe rausläuft 🙂
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Weiter ging’s mit dem Programm: Wir sind erstmal an allen weiteren Viewpoints durchgefahren bis zum Ende, weil wir dort einen Trail laufen wollten und nicht wussten, wie lange das schöne Wetter noch hält – inzwischen hatten wir fast komplett blauen Himmel, nur am Horizont bzw. über den Bergen konnte man Wolken sehen. Also: Warner Point Trail, 1379 Yards. Na toll, Fuß und Meilen kriegen wir inzwischen ja ungefähr drauf, das können wir grob umrechnen und einschätzen, wie weit das ist. Aber Yard??? Hab’s inzwischen gegoogelt, 1 Yard ist ungefähr 1 Meter, also war der Trail grob 1,5km lang. Hügel runter, nächsten Hügel rauf, zwischendurch den Blick links in die Ferne genießen bis zu den schneebedeckten Bergen…
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wieder runter und ein Stück geradeaus… rechts nun der Blick auf die Schlucht mit den Painted Walls… Schon beeindruckend. Am Ende des Trails haben wir uns eine Weile hingesetzt und die Aussicht genossen – in der Sonne war es echt warm, auch wenn die Lufttemperatur irgendwo bei 13-15 Grad lag. Aber gefühlt ist es hier oben richtig warm, T-Shirt reicht meistens völlig aus. Nur für längere Schatten-/Wolkenperioden und Wind habe ich einen Pulli dabei.
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Der Rückweg geht wie immer schneller als der Hinweg, und wir fahren schnell mit dem Auto zum nächsten Aussichtspunkt (Sunset View, auch wenn noch kein Sonnenuntergang ist) und packen dort unser Picknick aus. Das muss man den Amis lassen, Picknicktische stehen immer dort, wo man besonders schöne Aussicht hat. Wir haben uns inzwischen angepasst und schleppen immer die ganze Kühltasche raus und sitzen dann dort gemütlich und essen. Also wenn es nicht gerade regnet oder windet natürlich.
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Nun ging es weiter mit den Aussichtspunkten, die wir auf dem Hinweg ausgelassen hatten. Zuerst Devils Lookout:
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Dann Cross Fissures Lookout:
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Und Pulpit Rock, den finde ich mit am beeindruckendsten:
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Das war’s, der Park ist nicht besonders groß, wenn man nicht mehrstündige Wanderungen mit unendlich großen Höhenunterschieden unternehmen möchte, dann ist man damit durch. Also haben wir noch einen kurzen Stopp am Visitor Center eingelegt, uns mit mehreren Amerikanern unterhalten über schöne Urlaubsziele in den USA und über Bücher, die man lesen sollte (als er hörte, dass wir aus Deutschland sind, hat er mir eins über einen deutschen Flieger im zweiten Weltkrieg empfohlen)… und sind zum letzten Viewpoint direkt am Visitorcenter runtergelaufen. Auf den kurzen Trail, den es hier noch gegeben hätte, hatte ich keine Lust mehr. Irgendwie war für heute die Luft raus bezüglich Canyon-Gucken.
Also ab ins Auto, und los zurück in Richtung Montrose. Weit sind wir aber nicht gekommen, denn da lag noch ein Zwischenziel auf dem Weg: Das Museum of the Mountain West. Klein, direkt an der Straße, ich hatte die Häuschen schon auf dem Hinweg gesehen und den passenden Flyer im Auto. Da Frank weniger Interesse hatte, hat er eine Runde im Auto geschlafen, während ich die verbleibenden 40 Minuten bis zur Schließung durch das Museum bzw. vor allem durch das Außengelände gestreift bin. Hotelbar, Kutschenmacher, Waffenschmied, Wäscherei, Schule (genau wie bei „Unsere kleine Farm“…), ein Tante-Emma-Laden, der aber hier tantenlos „General Store“ hieß… dazu allerlei altes rostiges fotogenes Gerümpel… ganz nach meinem Geschmack.
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Die Ausstellungsstücke im Inneren des kleinen Museums habe ich mir gar nicht mehr ansehen können, aber draußen war schon schön genug. Das mag ich in den USA so, es gibt immer wieder so kleine, nicht gerade professionell aufgezogene, aber umso liebevoller gestaltete Museen. Hatten wir z.B. schon an der Route 66 oder in dem Ort, in dem die „echten“ Waltons gewohnt haben, da gibt es ein Waltons-Museum.
Und das war’s schon fast für heute. Bevor wir Montrose verlassen haben, haben wir noch schnell mein Koffein-Level erhöht, dann ging’s für etwas über eine Stunde auf den Highway nach Norden bis nach Grand Junction.
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Einchecken, kurzer Check: keine besonderen Empfehlungen für Restaurants in Lonely Planet, auch Tripadvisor kann uns so auf die Schnelle nicht überzeugen. Und so landen wir endlich mal wieder im Outback Steakhouse und essen Steak (Frank) bzw. Baby Back Ribs (Nicola), zum Nachtisch gibt’s einen gratis Chocolate Thunder from Downunder, einen glutenfreien Pecan Brownie mit Vanilleeis und Schokosoße. Soooooo lecker… einmal pro Urlaub muss das sein. Immerhin habe ich gelernt, nur die halbe Portion Rippchen bestellt und davon sogar noch 1/5 an Frank abgetreten.
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Satt, müde, zufrieden, ab ins Bett und erholen für den nächsten Tag 🙂
 

Tag 11 – Million Dollar Highway

Farbe des Tages: regengrau und gelb-grün
Heute war unser erster Regentag, und zwar so richtig. Die ganze Nacht in Durango hat es durchgeregnet, konnte man im Zimmer gut hören, so richtig isoliert ist da ja nichts. Aber mit Regen war ja im Herbst durchaus zu rechnen, also nicht weiter schlimm… Auf Empfehlung des Lonely Planet gab es heute erstmal ein leckeres Frühstück im Durango Diner am Tresen – für mich Cheese Omelette mit Hashbrowns (muss ja glutenfrei sein) und für Frank eine Homemade Cinnamon Roll. Ein Riesending übrigens, das sieht auf dem Foto sehr harmlos aus…
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Nach dem Frühstück sind wir eine Dreiviertelstunde durch Durango gebummelt, da es gerade nur ganz wenig getröpfelt hat. Viele alte Häuser, jedenfalls nach US-Standard, gefällt uns gut. In einem Café gibt’s „Ganache for your lips“, also quasi Labello mit Geschmack. Der MUSS mit. Dafür haben wir den anderen netten Schnickschnack tapfer liegenlassen. Weiter ging’s mit einem Kaffee bei Steaming Bean Coffee – ich habe mal was anderes bestellt als sonst, nämlich „Salty Carol“, Kaffee mit Schokolade, Karamell, Meersalz und Milch. Seeeeehr lecker, wenn auch der Kaffee etwas untergeht.
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Inzwischen ist unsere Parkuhr abgelaufen, also verlassen wir Durango Richtung Norden. So viele Möglichkeiten gibt es da auch nicht, hier in diesem Teil von Colorado gibt es meist nur wenige Straßen durch die Berge. Die, die wir heute fahren wollen/müssen, wird gerade an mehreren Stellen repariert und ist daher tagsüber bis auf ein kleines Zeitfenster zwischen 12 und 13h gesperrt. Sowas fällt bei der Planung zum Glück auf, und so konnten wir schon im Vorfeld unsere Pläne anpassen. Und so fahren wir zunächst die Route über die Berge durch bunte Wälder und dekorative Wolken auf Augenhöhe, bei frischen 37 Grad F = 2,7 Grad C, irgendwann tauchen die ersten schneebedecketen Berge in kleinen Wolkenlücken auf.
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Unsere Fahrt geht bis Silverton. Dort endet die Durango-Silverton-Dampfeisenbahn, eine der wichtigsten Touristenattraktionen hier. Uns dauert die Fahrt mit 3,5h aber zu lange, daher begnügen wir uns damit, die Bahn in Silverton zu begrüßen. Silverton ist ein wirklich kleiner Ort mit nur einer asphaltierten Straße und drei oder vier Lehmstraßen parallel dazu. Die Häuser sind alle im Wild-West-Stil gehalten, fast alle Gebäude sind Restaurants oder Souvenirshops für die Touristen, die mit dem Zug ankommen. Davor und danach ist alles wie ausgestorben… aber trotzdem und trotz des Regens sehr malerisch:
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Um kurz nach 12 verlassen wir Silverton und fahren nun auf dem Million Dollar Highway in Richtung Ouray. Dieses Stück Straße ist eine der schönsten, die ich bisher in den USA gefahren bin – hinter jeder Kurve neue tolle Aussichten, von gelb-bunten Bäumen über verfallene Minengebäude, schneebedeckte Berggipfel, ein Flüsschen neben der Straße, alles da. Schade, dass wir nicht wirklich oft und schon gar nicht lange anhalten konnten, da wir ja bis 13h die Baustellen hinter uns gebracht haben mussten – oder bis zum Feierabend um 17h warten.
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Trotzdem hier eine Auswahl der schönsten Eindrücke:
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Ouray am Ende des Million Dollar Highway wird auch „Switzerland of America“ genannt, und das zu Recht. Es ist wieder eine kleine Westernstadt mit restaurierten Häusern und vielen Geschäften – und seitdem wir den letzten Pass überquert haben, ist der Himmel größtenteils blau und die Sonne scheint. Also bummeln wir die Main Street einmal rauf und wieder runter und genießen das schöne Wetter und die fotogene Umgebung.
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Leider ist „Olde Thyme Photos“ geschlossen, eigentlich wollte ich ja so ein Foto in altmodischen Kleidern machen (lassen)… naja, vielleicht beim nächsten Mal… wir müssen ja nochmal wiederkommen und die Strecke bei schönem Wetter und ohne Baustellen-Zeitdruck fahren 🙂
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Ein paar Meter laufen wäre auch mal nicht schlecht, daher parken wir an den Cascade Falls und laufen (wortwörtlich ein paar Meter) zum Fuß des Wasserfalls. Muss man nicht gesehen haben, vor allem ist zur Zeit wenig Wasser da, aber es gefällt uns trotzdem gut. Vor allem das amphitheater-förmige Tal… sehr idyllisch. Man kann sich aber kaum vorstellen, dass u.a. dieses Wasserfällchen regelmäßig zu Überschwemmungen von Ouray führt…
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Nun war es langsam Zeit für unser Picknick, da das Wetter uns inzwischen eingeholt hatte, fand das aber im Auto statt. Wir hatten drei Optionen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen: Box Canyon Falls (gestrichen wegen Regen), eine weitere Westernstadt (eher nicht so Franks Ding) oder die Ouray Hot Springs, ein großer Pool mit natürlichem Thermalwasser. Für letzteres hatten wir uns eigentlich entschieden, aber vom Parkplatz aus konnte man sehen, dass der Pool optisch eher einem Freibad glich, mit teilweise abgetrennten Bahnen, Wasserrutsche und so. Nach den Hot Springs in Glenwood Springs sind wir da aber nun leider sehr verwöhnt, das wollten wir so nicht. Sondern eher ruhig und ein bisschen kleiner. Dann eben nicht…
Weiter ging’s also in Richtung Norden, und wieder half uns der Lonely Planet. Aber bevor wir an unserem neuen Ziel ankommen, sind wir versehentlich erstmal ein paar Meilen zu weit gefahren – und wurden dafür mit diesem tollen Regenbogen über einem Statepark-See belohnt:
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Wieder zurück fahren, rechts abbiegen, und schon sind wir an den Orvis Hot Springs in Ridgway, und die sind nun genau nach unserem Geschmack. Es gibt vier Außenpools in verschiedenen Größen und Temperaturen, eine Sauna, drei Innenpools (brauchen wir aber nicht, draußen ist viel schöner), Kaffee, Tee und Wasser umsonst… Prima! Die Außenanlage ist sehr schön gestaltet, die Pools sind nicht gekachelt, sondern aus natürlichen Felsen und mit Kies auf dem Boden. Innen ist es sehr – sagen wir mal rustikal-alternativ, es gibt eine Gemeinschaftsküche, in der ersten Etage sind wohl Zimmer und eine kleine Camping-Area gehört wohl auch dazu. Besonders überrascht hat uns, dass hier im Außenbereich „clothing optional“ ist. In deutschen Saunalandschaften keine Überraschung, aber in Amerika? Wir haben extra mal nachgefragt, und die Dame am Empfang bestätigt, dass das hier eher ungewöhnlich ist, wenn überhaupt dann eigentlich erst nach Einbruch der Dunkelheit… naja, wenn’s hilft… Aus diesem Grund darf man aber keine elektronischen Geräte mitnehmen, daher kann ich nur auf ihre Website verlinken.
Nachdem wir uns ausgiebig entspannt haben (wir hätten bis 10 Uhr bleiben dürfen, aber so lange wollten wir dann doch nicht), geht’s gegen 19h die letzten paar Meilen Richtung Montrose, wo wir heute übernachten. Für’s Abendessen haben wir eine LonelyPlanet-Option und eine Empfehlung aus einem Forum. Nacheinander fahren wir beide an, um dann jeweils festzustellen, dass sie montags geschlossen haben. Also nehmen wir unsere Option 3, die uns schon vorher im Kopf rumspukte, aber wir wollten ja was „lokales“ machen… und nun hat das Universum entschieden, dass wir doch eine Kette besuchen, nämlich das Chili’s. Da gibt’s einen tollen Avocado-Burger für Frank und einen hervorragenden Salat für mich – den muss ich mir merken als Mitnehm-Lunch für’s Büro!
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