Farbe des Tages: regengrau und gelb-grün
Heute war unser erster Regentag, und zwar so richtig. Die ganze Nacht in Durango hat es durchgeregnet, konnte man im Zimmer gut hören, so richtig isoliert ist da ja nichts. Aber mit Regen war ja im Herbst durchaus zu rechnen, also nicht weiter schlimm… Auf Empfehlung des Lonely Planet gab es heute erstmal ein leckeres Frühstück im Durango Diner am Tresen – für mich Cheese Omelette mit Hashbrowns (muss ja glutenfrei sein) und für Frank eine Homemade Cinnamon Roll. Ein Riesending übrigens, das sieht auf dem Foto sehr harmlos aus…
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Nach dem Frühstück sind wir eine Dreiviertelstunde durch Durango gebummelt, da es gerade nur ganz wenig getröpfelt hat. Viele alte Häuser, jedenfalls nach US-Standard, gefällt uns gut. In einem Café gibt’s „Ganache for your lips“, also quasi Labello mit Geschmack. Der MUSS mit. Dafür haben wir den anderen netten Schnickschnack tapfer liegenlassen. Weiter ging’s mit einem Kaffee bei Steaming Bean Coffee – ich habe mal was anderes bestellt als sonst, nämlich „Salty Carol“, Kaffee mit Schokolade, Karamell, Meersalz und Milch. Seeeeehr lecker, wenn auch der Kaffee etwas untergeht.
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Inzwischen ist unsere Parkuhr abgelaufen, also verlassen wir Durango Richtung Norden. So viele Möglichkeiten gibt es da auch nicht, hier in diesem Teil von Colorado gibt es meist nur wenige Straßen durch die Berge. Die, die wir heute fahren wollen/müssen, wird gerade an mehreren Stellen repariert und ist daher tagsüber bis auf ein kleines Zeitfenster zwischen 12 und 13h gesperrt. Sowas fällt bei der Planung zum Glück auf, und so konnten wir schon im Vorfeld unsere Pläne anpassen. Und so fahren wir zunächst die Route über die Berge durch bunte Wälder und dekorative Wolken auf Augenhöhe, bei frischen 37 Grad F = 2,7 Grad C, irgendwann tauchen die ersten schneebedecketen Berge in kleinen Wolkenlücken auf.
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Unsere Fahrt geht bis Silverton. Dort endet die Durango-Silverton-Dampfeisenbahn, eine der wichtigsten Touristenattraktionen hier. Uns dauert die Fahrt mit 3,5h aber zu lange, daher begnügen wir uns damit, die Bahn in Silverton zu begrüßen. Silverton ist ein wirklich kleiner Ort mit nur einer asphaltierten Straße und drei oder vier Lehmstraßen parallel dazu. Die Häuser sind alle im Wild-West-Stil gehalten, fast alle Gebäude sind Restaurants oder Souvenirshops für die Touristen, die mit dem Zug ankommen. Davor und danach ist alles wie ausgestorben… aber trotzdem und trotz des Regens sehr malerisch:
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Um kurz nach 12 verlassen wir Silverton und fahren nun auf dem Million Dollar Highway in Richtung Ouray. Dieses Stück Straße ist eine der schönsten, die ich bisher in den USA gefahren bin – hinter jeder Kurve neue tolle Aussichten, von gelb-bunten Bäumen über verfallene Minengebäude, schneebedeckte Berggipfel, ein Flüsschen neben der Straße, alles da. Schade, dass wir nicht wirklich oft und schon gar nicht lange anhalten konnten, da wir ja bis 13h die Baustellen hinter uns gebracht haben mussten – oder bis zum Feierabend um 17h warten.
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Trotzdem hier eine Auswahl der schönsten Eindrücke:
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Ouray am Ende des Million Dollar Highway wird auch „Switzerland of America“ genannt, und das zu Recht. Es ist wieder eine kleine Westernstadt mit restaurierten Häusern und vielen Geschäften – und seitdem wir den letzten Pass überquert haben, ist der Himmel größtenteils blau und die Sonne scheint. Also bummeln wir die Main Street einmal rauf und wieder runter und genießen das schöne Wetter und die fotogene Umgebung.
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Leider ist „Olde Thyme Photos“ geschlossen, eigentlich wollte ich ja so ein Foto in altmodischen Kleidern machen (lassen)… naja, vielleicht beim nächsten Mal… wir müssen ja nochmal wiederkommen und die Strecke bei schönem Wetter und ohne Baustellen-Zeitdruck fahren 🙂
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Ein paar Meter laufen wäre auch mal nicht schlecht, daher parken wir an den Cascade Falls und laufen (wortwörtlich ein paar Meter) zum Fuß des Wasserfalls. Muss man nicht gesehen haben, vor allem ist zur Zeit wenig Wasser da, aber es gefällt uns trotzdem gut. Vor allem das amphitheater-förmige Tal… sehr idyllisch. Man kann sich aber kaum vorstellen, dass u.a. dieses Wasserfällchen regelmäßig zu Überschwemmungen von Ouray führt…
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Nun war es langsam Zeit für unser Picknick, da das Wetter uns inzwischen eingeholt hatte, fand das aber im Auto statt. Wir hatten drei Optionen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen: Box Canyon Falls (gestrichen wegen Regen), eine weitere Westernstadt (eher nicht so Franks Ding) oder die Ouray Hot Springs, ein großer Pool mit natürlichem Thermalwasser. Für letzteres hatten wir uns eigentlich entschieden, aber vom Parkplatz aus konnte man sehen, dass der Pool optisch eher einem Freibad glich, mit teilweise abgetrennten Bahnen, Wasserrutsche und so. Nach den Hot Springs in Glenwood Springs sind wir da aber nun leider sehr verwöhnt, das wollten wir so nicht. Sondern eher ruhig und ein bisschen kleiner. Dann eben nicht…
Weiter ging’s also in Richtung Norden, und wieder half uns der Lonely Planet. Aber bevor wir an unserem neuen Ziel ankommen, sind wir versehentlich erstmal ein paar Meilen zu weit gefahren – und wurden dafür mit diesem tollen Regenbogen über einem Statepark-See belohnt:
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Wieder zurück fahren, rechts abbiegen, und schon sind wir an den Orvis Hot Springs in Ridgway, und die sind nun genau nach unserem Geschmack. Es gibt vier Außenpools in verschiedenen Größen und Temperaturen, eine Sauna, drei Innenpools (brauchen wir aber nicht, draußen ist viel schöner), Kaffee, Tee und Wasser umsonst… Prima! Die Außenanlage ist sehr schön gestaltet, die Pools sind nicht gekachelt, sondern aus natürlichen Felsen und mit Kies auf dem Boden. Innen ist es sehr – sagen wir mal rustikal-alternativ, es gibt eine Gemeinschaftsküche, in der ersten Etage sind wohl Zimmer und eine kleine Camping-Area gehört wohl auch dazu. Besonders überrascht hat uns, dass hier im Außenbereich „clothing optional“ ist. In deutschen Saunalandschaften keine Überraschung, aber in Amerika? Wir haben extra mal nachgefragt, und die Dame am Empfang bestätigt, dass das hier eher ungewöhnlich ist, wenn überhaupt dann eigentlich erst nach Einbruch der Dunkelheit… naja, wenn’s hilft… Aus diesem Grund darf man aber keine elektronischen Geräte mitnehmen, daher kann ich nur auf ihre Website verlinken.
Nachdem wir uns ausgiebig entspannt haben (wir hätten bis 10 Uhr bleiben dürfen, aber so lange wollten wir dann doch nicht), geht’s gegen 19h die letzten paar Meilen Richtung Montrose, wo wir heute übernachten. Für’s Abendessen haben wir eine LonelyPlanet-Option und eine Empfehlung aus einem Forum. Nacheinander fahren wir beide an, um dann jeweils festzustellen, dass sie montags geschlossen haben. Also nehmen wir unsere Option 3, die uns schon vorher im Kopf rumspukte, aber wir wollten ja was „lokales“ machen… und nun hat das Universum entschieden, dass wir doch eine Kette besuchen, nämlich das Chili’s. Da gibt’s einen tollen Avocado-Burger für Frank und einen hervorragenden Salat für mich – den muss ich mir merken als Mitnehm-Lunch für’s Büro!
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