Farbe des Tages: schwarz. Naja, vielleicht eher dunkelgrau…
Nach dem schlechten Wetter gestern sah es heute wieder besser aus – beim ersten Blick aus dem Fenster war zwar noch kein blauer Himmel zu sehen, aber immerhin war es trocken und relativ hell. Und je später der Tag, desto schöner wurde es…
Aber erstmal frühstücken – im Hotel gab’s mal wieder die Waffeln zum Selberbacken für Frank, ich trage ja immer meine CornChex mit mir rum (halt keine Cornflakes, sondern so kleine „Kissen“) und bin zur Not Selbstversorger, falls es kein Joghurt und kein Obst gibt. Die richtig leckeren glutenfreien Brötchen habe ich bisher nur in einem Supermarkt gefunden, und da waren sie schimmelig. Also bleibe ich bei den anderen Alternativen und hin und wieder einem Omelett und Hashbrowns.
Der Nationalparkt des Tages lag nur ca. 11 Meilen vom Hotel entfernt. Leider ohne eine Kaffeequelle unterwegs, aber das ist mir erst aufgefallen, als wir schon im Park waren. Und da gibt’s nix. Nur in den ganz großen Parks gibt es irgendwelche Verpflegung, normalerweise muss man schon vorher selbst dran denken. Für Mittagessen und Getränke war ja auch gesorgt, nur der Kaffee fehlte halt. Tja, Pech gehabt.
Also kaffeelos durch den Tag – natürlich erstmal zum Visitor Center, Stempel und Tipps abholen. Zum ersten Mal haben wir hier auch den Film angesehen, den es in jedem (glaube ich jedenfalls) Nationalpark gibt. Bisher hat das in diesem Urlaub zeitlich nie gepasst, aber da wir vom Black Canyon auch eh noch nicht viel wussten, war das schon ganz interessant. Ich vermute mal, dass ihr auch noch nie davon gehört habt?
Der Park wurde eingerichtet rund um einen tiefen Canyon, der durch den Fluss Gunnison ins Gestein gegraben wurde. „Black“ heißt er, weil er so tief ist, dass unten nur selten Sonnenlicht hinkommt. Die Steine selbst sind aber auch hauptsächlich dunkelgrau, das mag zur Namensgebung beigetragen haben. So ungefähr sieht es aus, wenn man in den Park fährt:
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Vom Visitorcenter aus sind wir direkt wieder zurück zum Eingang gefahren und unmittelbar vor dem Kassenhäuschen links abgebogen auf die East Portal Road. Diese führt 6 Meilen lang erst relativ gerade, dann mit 16% Gefälle in zahlreichen Serpentinen weit nach unten bis auf den Grund des Canyon an den Fluss. Wir waren ziemlich alleine unterwegs, nur ein paar Mule Deers waren auch schon da:
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Nachdem wir hier ein bisschen gesessen und die Ruhe, die Sonne und den hier sehr friedlichen Fluss genossen hatten, ging’s wieder nach oben. Durch den Park führt eine ebenfalls 6 Meilen lange Parkstraße, an der zahlreiche Aussichtspunkte liegen. Erstmal wollten wir die Painted Wall sehen, also auf zum gleichnamigen Overview:
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Unmittelbar nach diesem Foto ist der arme Private Ranger abgestürzt, ich dachte schon, das wär’s für immer, aber zum Glück ist er nur unter einem Felsen durchgerutscht und konnte ohne Gefahr für Leib und Leben (meins!) wieder eingesammelt werden.
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Dann ein Stück weiter zum Chasm View, hier kann man richtig tief in den Canyon hinabschauen. Auf den Fotos sieht man gar nicht, WIE tief das ist. Mal zum Vergleich: Das Empire State Building würde, wenn es auf dem Grund des Canyons stünde, ungefähr bis zur Hälfte reichen. Oder zweimal reinpassen. Was ja irgendwie auf’s Selbe rausläuft 🙂
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Weiter ging’s mit dem Programm: Wir sind erstmal an allen weiteren Viewpoints durchgefahren bis zum Ende, weil wir dort einen Trail laufen wollten und nicht wussten, wie lange das schöne Wetter noch hält – inzwischen hatten wir fast komplett blauen Himmel, nur am Horizont bzw. über den Bergen konnte man Wolken sehen. Also: Warner Point Trail, 1379 Yards. Na toll, Fuß und Meilen kriegen wir inzwischen ja ungefähr drauf, das können wir grob umrechnen und einschätzen, wie weit das ist. Aber Yard??? Hab’s inzwischen gegoogelt, 1 Yard ist ungefähr 1 Meter, also war der Trail grob 1,5km lang. Hügel runter, nächsten Hügel rauf, zwischendurch den Blick links in die Ferne genießen bis zu den schneebedeckten Bergen…
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wieder runter und ein Stück geradeaus… rechts nun der Blick auf die Schlucht mit den Painted Walls… Schon beeindruckend. Am Ende des Trails haben wir uns eine Weile hingesetzt und die Aussicht genossen – in der Sonne war es echt warm, auch wenn die Lufttemperatur irgendwo bei 13-15 Grad lag. Aber gefühlt ist es hier oben richtig warm, T-Shirt reicht meistens völlig aus. Nur für längere Schatten-/Wolkenperioden und Wind habe ich einen Pulli dabei.
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Der Rückweg geht wie immer schneller als der Hinweg, und wir fahren schnell mit dem Auto zum nächsten Aussichtspunkt (Sunset View, auch wenn noch kein Sonnenuntergang ist) und packen dort unser Picknick aus. Das muss man den Amis lassen, Picknicktische stehen immer dort, wo man besonders schöne Aussicht hat. Wir haben uns inzwischen angepasst und schleppen immer die ganze Kühltasche raus und sitzen dann dort gemütlich und essen. Also wenn es nicht gerade regnet oder windet natürlich.
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Nun ging es weiter mit den Aussichtspunkten, die wir auf dem Hinweg ausgelassen hatten. Zuerst Devils Lookout:
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Dann Cross Fissures Lookout:
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Und Pulpit Rock, den finde ich mit am beeindruckendsten:
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Das war’s, der Park ist nicht besonders groß, wenn man nicht mehrstündige Wanderungen mit unendlich großen Höhenunterschieden unternehmen möchte, dann ist man damit durch. Also haben wir noch einen kurzen Stopp am Visitor Center eingelegt, uns mit mehreren Amerikanern unterhalten über schöne Urlaubsziele in den USA und über Bücher, die man lesen sollte (als er hörte, dass wir aus Deutschland sind, hat er mir eins über einen deutschen Flieger im zweiten Weltkrieg empfohlen)… und sind zum letzten Viewpoint direkt am Visitorcenter runtergelaufen. Auf den kurzen Trail, den es hier noch gegeben hätte, hatte ich keine Lust mehr. Irgendwie war für heute die Luft raus bezüglich Canyon-Gucken.
Also ab ins Auto, und los zurück in Richtung Montrose. Weit sind wir aber nicht gekommen, denn da lag noch ein Zwischenziel auf dem Weg: Das Museum of the Mountain West. Klein, direkt an der Straße, ich hatte die Häuschen schon auf dem Hinweg gesehen und den passenden Flyer im Auto. Da Frank weniger Interesse hatte, hat er eine Runde im Auto geschlafen, während ich die verbleibenden 40 Minuten bis zur Schließung durch das Museum bzw. vor allem durch das Außengelände gestreift bin. Hotelbar, Kutschenmacher, Waffenschmied, Wäscherei, Schule (genau wie bei „Unsere kleine Farm“…), ein Tante-Emma-Laden, der aber hier tantenlos „General Store“ hieß… dazu allerlei altes rostiges fotogenes Gerümpel… ganz nach meinem Geschmack.
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Die Ausstellungsstücke im Inneren des kleinen Museums habe ich mir gar nicht mehr ansehen können, aber draußen war schon schön genug. Das mag ich in den USA so, es gibt immer wieder so kleine, nicht gerade professionell aufgezogene, aber umso liebevoller gestaltete Museen. Hatten wir z.B. schon an der Route 66 oder in dem Ort, in dem die „echten“ Waltons gewohnt haben, da gibt es ein Waltons-Museum.
Und das war’s schon fast für heute. Bevor wir Montrose verlassen haben, haben wir noch schnell mein Koffein-Level erhöht, dann ging’s für etwas über eine Stunde auf den Highway nach Norden bis nach Grand Junction.
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Einchecken, kurzer Check: keine besonderen Empfehlungen für Restaurants in Lonely Planet, auch Tripadvisor kann uns so auf die Schnelle nicht überzeugen. Und so landen wir endlich mal wieder im Outback Steakhouse und essen Steak (Frank) bzw. Baby Back Ribs (Nicola), zum Nachtisch gibt’s einen gratis Chocolate Thunder from Downunder, einen glutenfreien Pecan Brownie mit Vanilleeis und Schokosoße. Soooooo lecker… einmal pro Urlaub muss das sein. Immerhin habe ich gelernt, nur die halbe Portion Rippchen bestellt und davon sogar noch 1/5 an Frank abgetreten.
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Satt, müde, zufrieden, ab ins Bett und erholen für den nächsten Tag 🙂