Farbe des Tages: sandstein-gelbbraun
Erstmal haben wir Zeit vertrödelt (die gute Art von Vertrödeln, die man nicht bedauert) auf unserer Terrasse mit Blick auf die Heißluftballons. Wie von unseren Gastgebern angekündigt fliegen die Ballons in unsere Richtung… zum Glück schafft Frank es, mit der uns unbekannten Kaffeemaschine auf Anhieb richtig leckeren Kaffee zu produzieren, und damit sitzen wir dann gemütlich im Garten und beobachten die Ballons. Im Fernsehen können wir parallel verfolgen, was die Hubschrauber von oben filmen, so wissen wir immer schon, welche Ballons wohl als nächstes auftauchen werden. Viele erkennen wir von gestern wieder, aber es sind auch ein paar neue dabei.
Irgendwie wollen wir gar nicht weg, es ist so nett hier… aber es muss ja sein, also alles ins Auto packen, nochmal prüfen, ob alles ordentlich ist, und dann los.
Anschließend haben wir weitere Zeit vertrödelt (die notwendige Art von Vertrödeln) im Walmart, wir brauchten mal wieder neues Wasser (@Jan: wir haben das geprüft, kein 32er-Pack über 4$!) und ein paar Kleinigkeiten, wir fangen langsam schon mal an, ein paar Dinge für zuhause zu kaufen.
Dann fahren wir los, sehen das hier (extra für Sandra und Sarah fotografiert)…
und das hier, sieht immer wieder witzig aus…
Und schließlich haben wir noch mehr Zeit vertrödelt (jetzt die nervige, überflüssige Art), weil Auto-Navi, Handy-Navi und Beifahrer sich einig waren, wie wir fahren sollen. Letzterer ist entschuldigt, aber die ersten beiden hätten es wissen sollen. Oder ich hätte mich durchsetzen sollen und „obenrum“ fahren, wie ich das bei der Planung auch notiert hatte. Aber die Navis meinten, es wäre untenrum kürzer. War es auch – zu dem Punkt, an dem sie meinten, dass da die Chaco Culture Historic Site ist. Leider liegt die aber ganz woanders, nochmal 15 Meilen asphaltierte und 20 Meilen nicht asphaltierte Straße entfernt.
Somit war unser Zeitplan ein bisschen über den Haufen geworfen… aber egal, ist ja Urlaub. Also sind wir entspannt durch die Pampa gefahren, weit und breit kein Haus, aber irgendwann dann eben doch noch das langersehnte Hinweisschild und schließlich der Eingang zur National Historic Site:
Der Ablauf dann glich dem in fast jedem Nationalpark, Statepark oder ähnlichem: „use the restrooms“, Stempel auf’s Papier drücken, Karte und Tipps beim Ranger abholen.
Danach gab’s erst mal Mittagspicknick am ersten Parkplatz, wir hatten zum x-ten Mal in diesem Urlaub Wraps, die können wir einfach immer und immer wieder mit leichten Variationen essen.
Und dann sind wir gestartet und haben uns die Ruinen der Chaco-Indianer angesehen. Die haben hier im Canyon vor grob 1200-1000 Jahren gelebt und hatten neben unzähligen kleinen „Dörfern“ auch mehrere „great houses“, die aus bis zu 100 Räumen und zahlreichen Kivas (runden wahrscheinlich zeremoniell genutzten Räumen) bestanden. Zwei dieser great houses haben wir uns angesehen: Zuerst eine Runde durch Pueblo Bonito, hier haben wir das erste Mal gesehen, dass offiziell an dem Kasten mit den Broschüren stand „nimm eins und zahl 1$, oder leih dir eins und leg es später wieder zurück“. Da wir die Erklärungen zwar gerne lesen, aber nicht unbedingt mit nach Hause nehmen wollten, war das eine prima Lösung. Also: Pueblo Bonito mitnehmen, und auch gleich „Chetro Ketl“ (das andere great house) und „Petroglyph Trail“. Letzterer ist ein kurzer Spaziergang entlang einer Felswand mit Felszeichnungen, der die beiden great houses verbindet.
Also, hier Pueblo Bonito von außen, auf dem Weg dorthin:
die größte Kiva, unten sieht man rundherum eine Sitzbank, in der Mitte (wahrscheinlich) ebenfalls Sitzbänke und die Stellen, an denen die Pfosten für das Dach standen:
Es gab aber noch mehr Kivas in Pueblo Bonito:
Die waren wohl damals etwas kleiner…
Aber schöne Bilder kann man auch mit den kleinen Türen machen:
Und nochmal von weiter weg:
Die Petroglyphen:
In Chetro Ketl wiederholen sich viele Elemente, also Räume, Kivas, die Art der Mauern, die Holzbalken… daher nur noch ein Foto:
Wir waren ungefähr 1,5h unterwegs, haben die meisten Texte gelesen und uns alles angesehen. Als wir durch und zurück am Auto waren, hatten wir beide keine große Lust mehr, uns noch ALLE anderen Ruinen im Park anzusehen. Also haben wir die nächsten zwei oder drei Haltepunkte übersprungen und sind direkt zur Casa Rinconada weitergefahren. Hier sieht man Überreste der kleineren „Dörfer“ (villages), die ich aber auch eher als zusammenhängende Räume in einem Gebäude bezeichnen würde, jedenfalls sieht es so aus:
Zum Schluss haben wir hier noch die geführte Ranger-Tour getroffen, die wir leider aufgrund unserer „Verspätung“ nicht mitmachen konnten. Wir haben uns für die letzten 10 Minuten dazugestellt und die Erklärungen zur großen Kiva angehört. Schon spannend, auch wenn vieles Spekulation ist – zum Beispiel die zwei Türen, die genau so nach Ost/West ausgerichtet sind, so dass bei Tag-und-Nacht-Gleiche die Sonne morgens exakt gerade durch beide scheint. Oder dass alle Gebäude im Canyon (und auch andere, das Chaco-Gebiet geht bis Utah, Arizona und Colorado) exakt ausgerichtet sind, Türen nach Norden und Süden. Wozu genau die Kivas genutzt werden, weiß man heute nicht. Verschiedene Indianerstämme, die sich aus den Chaco-Indianern entwickelt haben, nutzen sie für religiöse und gesellschaftliche Veranstaltungen. Aber es gibt auch Theorien, dass die Kivas eigentlich nichts weiter als große „Uhren/Kalender“ waren…
Die Sonne ging langsam unter, also machten wir uns auf den Weg zum nächsten Übernachtungsort Durango, nochmal 100 Meilen lagen vor uns. Erst mussten wir wieder 16 Meilen ungeteerte Straße mit sechsspurigen Spurrillen hinter uns bringen, der Rest war dann immerhin Highway.
Da wir erst gegen 20h in Durango waren, sind wir direkt zu einem Brauhaus-Restaurant gefahren, das ich in einem Reiseblog gefunden hatte. Das sind ja oft die besten Tipps (neben Tripadvisor und Lonely Planet). So auch diesmal – leckeres Bier für Frank, leckeres Essen für uns beide. Glutenfreier Salat, ich habe in Deutschland noch nie Grünkohl als Salat gesehen, aber hier gibt’s das dauernd und ich finde es super. Da weiß ich doch, was ich mit meinem selbstgezogenen Grünkohl machen werde (@Janis: kannst du mal gucken, ob der noch wächst und gedeiht? in den beiden Beeten stecken Schildchen, was was ist…). Zurück nach Durango – und doch ein bisschen Düsseldorf: Im Brauhaus stellen sie alle möglichen Biersorten her, direkt am Eingang hing schon dieses Schild:
Und dann hat sich Frank für die zweite Runde entschieden, ein „Düsseldorf Alt style“ Bier zu probieren. Das gibt’s nämlich auch – und wohl gar nicht so weit vom Original entfernt, ein bisschen süßer, aber gut, so der Test-Trinker.
Jetzt sind wir im Hotel, das Internet ist schneckig langsam und ich versuche trotzdem, Fotos hochzuladen… Und morgen kommt wieder was ganz anderes, nämlich Colorado, Berge, alte Minen und vielleicht eine Geisterstadt. Mal sehen…
Kategorie: Colorful Colorado (2015) (Seite 2 von 3)
Farben des Tages: Alle. Wirklich. ALLE.
Der Tag fing früh an – so richtig früh, um 5h hat der Wecker geklingelt. Und das, wo doch gerade der Jetlag weg ist, der wäre hier mal ganz praktisch gewesen. Aber wir wissen ja, wofür wir’s machen. Daher gab es für mich ein schnelles Joghurt-und-Banane-Frühstück, da die Chancen auf glutenfreies Frühstück auf so einer Veranstaltung dann wohl doch etwas gering sind (da hatte ich dann auch Recht), und um 5:25 sind wir aufgebrochen. Erst haben wir schnell noch Franks Patenkind Jan eingesammelt, der hier ein Highschool-Jahr verbringt, und dann haben wir uns aufgemacht in Richtung Albuquerque Ballon Fiesta Park. Seine Gastfamilie hatte ihm geraten, den Shuttle-Bus zu nehmen, unsere Gastgeber hatten uns gesagt, sie würden immer mit dem Auto fahren und das wäre kein Problem. Also waren wir mal bequem und sind Auto gefahren – mit etwas Stau, und wir dachten auch erst, wir kämen zu spät, aber natürlich starten 500 Heißluftballons nicht alle wirklich gleichzeitig, auch wenn das „Massenstart“ heißt. Ein paar Ballons haben wir schon während der Anfahrt gesehen, das müssten die sein, die bei der offiziellen Eröffnung samt Nationalhymne und so starten:
Frank hat einen Parkplatz direkt vor dem Eingang gefunden, der sogar kostenlos war – ok, vielleicht war das eigentlich gar nicht als Parkplatz gedacht, aber vor uns hatten sich schon 20 andere Autos überlegt, dass man da auf dieser freien Fläche prima parken könnte, also haben wir uns dazugestellt. Die Schlangen am Eingang waren erstaunlich kurz, und so waren wir um kurz nach 7 drin. Und dann ging es Schlag auf Schlag, wir sind aus dem Fotografieren gar nicht mehr herausgekommen. Eine riesige Rasenfläche, auf der dicht gedrängt Heißluftballons aufgeblasen werden und starten. Teilweise so eng, dass sie sich gegenseitig zur Seite drängen. Eine ganz tolle Atmosphäre!
Ein paar Ballons haben uns besonders gut gefallen, vor allem die Figurenballons:
Die Zuschauer waren mitten drin (und manchmal auch im Weg), man konnte alles ganz genau sehen und auch mal anfassen, wenn man wollte…
Es hat ungefähr zwei Stunden gedauert, bis alle Ballons gestartet waren. Zwischendurch haben wir auch immer mal wieder geschaut, wo bestimmte Ballons abgeblieben sind – interessanterweise scheint der Wind da oben aus sehr unterschiedlichen Richtungen gekommen zu sein, denn einige Ballons sind erst in die eine Richtung gefahren und waren 15min. später auf der komplett entgegengesetzten Seite des Balloon Parks zu sehen.
Die ersten sind fast direkt neben dem Feld schon wieder gelandet, einige haben es am Ende sogar geschafft, wieder auf dem Startplatz zu landen… Da waren wir aber schon unterwegs, um uns das Drumherum anzuschauen. Frank und Jan wollten außerdem was frühstücken, und ich hatte dringenden Kaffeedurst. Da gab’s natürlich diverse Optionen, dazu reichlich mehr oder weniger schöne Souvenirs, musikalisches Rahmenprogramm auf der Bühne und viele, viele Menschen.
Es gab den ganzen Tag über Programm, aber das wollten wir uns nicht alles ansehen. Daher haben wir den Festplatz erstmal (!) wieder verlassen und sind zurück nach Corrales gefahren, damit Frank sich umziehen konnte – inzwischen war es nämlich deutlich wärmer und er wollte die lange Hose loswerden. Anschließend konnte ich mir mit der Aussicht auf eine Eis einen 20minütigen Aufenthalt bei Michaels erkaufen, ich muss doch traditionell Back- und Bastelkram kaufen. Und hatte einen 20%-Gutschein, der nur noch heute galt. Hat sich gelohnt, meine Lebensmittelfarbenvorräte sind aufgestockt und ich habe ein paar Kleinigkeiten für Adventskalender und Weihnachten gekauft.
Danach dann das versprochene Eis bei BaskinRobbins, da waren wir vorher noch nie, aber es war echt gut. Lauter tolle Sorten, und vorbildlich alle einzeln mit Allergen-Kennzeichnung. Mjam!
Noch ein kleiner Abstecher zu Starbucks, weil Jan einen Gutschein brauchte, dann haben wir ihn zurück zu seiner Gastfamilie gebracht. Und uns erstmal noch im Auto festgequatscht, u.a. weil es geregnet hat. Als es wieder trocken war, haben wir NEBEN dem Auto weitergeredet, und irgendwann ist dann seinem Gastvater aufgefallen, dass wir da stehen, und er hat uns reingebeten. So haben wir dann erst mit ihm draußen, dann auch mit der Gastmutter im Haus ein bisschen geplaudert, bis uns das Mittagsschlaf-Bedürfnis nach Hause getrieben hat. Hier die versprochenen Fotos vom Airbnb-Haus:
Ganz ungewohnt, sonst haben wir ja normalerweise selten tagsüber ein Motelzimmer, da wir fast jede Nacht woanders schlafen. Und so ein gemütliches Haus ganz für uns alleine haben wir natürlich noch seltener, also nie. Also mussten wir das ausnutzen und haben gemütlich auf dem Sofa rumgelümmelt, ein bisschen Food Network geschaut (ein Sender nur mit Kochsendungen, heute u.a. mit einer Show, in der die Kandidaten „German apple pancake“ machen mussten) und sind dann dabei eingeschlafen. Frisch und erholt haben wir uns gegen 17h entschieden, dass wir doch zum „Evening Glow“ und Feuerwerk nochmal zur Balloon Fiesta fahren. Kurz mit Jan telefoniert, ob er mit möchte, denn seine Gasteltern hatten mittags noch gesagt, dass das ganz toll sei. Er wollte, also schnell einen Schlenker bei ihm vorbei und dann wieder nach Albuquerque, diesmal ohne Stau und mit dem gleichen Parkplatz, nur dass man diesmal schon vorher bezahlen musste – sie haben also gelernt 🙂
Es war nicht ganz so voll, und da es ziemlich windig war, waren auch nicht ganz so viele Ballons da wie sonst. Außerdem fing der „Evening Glow“ erst eine Stunde später an als angekündigt, wobei wir nicht wissen, ob das nun am Wetter oder am Licht lag, denn Leuchten ist ja dann doch spannender, wenn es mindestens halbdunkel ist…
Wir haben erstmal ein bisschen Leute beobachtet, Fotos gemacht und uns dann was zu Essen gesucht. Was wir wollten, wussten wir schon: Turkey Leg. Truthahn-Bein also. Am ersten Stand waren die schon ausverkauft, aber am zweiten hatten wir Glück. Hatte ein bisschen was von Asterix & Obelix, so ein Truthahn hat relativ große Beine – da wurde man auch ohne Beilagen sehr gut satt:
Nach dem Essen sind wir weitergeschlendert und haben uns den Sonnenuntergang über Corrales angesehen:
Irgendwann haben wir uns erst am Ende des Feldes einen Platz gesucht, dann aber beschlossen, dass man von der Mitte aus (also auf dem Feld) besser sehen kann. Leider haben nur wenige Ballons beim Glow mitgemacht, und auch die hatten Probleme, senkrecht stehen zu bleiben, weil der Wind nicht komplett aufgehört hatte. Trotzdem schön!
Wir hatten uns überlegt, dass wir am Ende des Feuerwerks gerne schon in der Nähe unseres Ausgangs wären, also haben wir uns nach dem Glow langsam dorthin orientiert und auf einem Hügel niedergelassen. Etwas früher als geplant (das Gewitter kam wohl näher) hat dann das Feuerwerk angefangen – sehr schöne Figuren, und es hat uns besonders gefallen, dass das Feuerwerk von zwei Seiten des Feldes aus abgeschossen wurde, erst abwechselnd, zum Schluss dann gleichzeitig.
Nach der letzten Rakete sind wir schnell zum Auto zurückgekehrt und waren so schnell, dass wir vor den großen Menschen- und Automassen weg waren. Als wir Jan abgesetzt haben, haben wir uns wieder ein bisschen im Auto festgequatscht, sind dann aber doch irgendwann abgefahren und haben zuhause nur noch ein paar Minuten Sofa und Fernsehen genossen, bevor wir zu müde waren…
Farbe des Tages: Sand-beige
Wie schon vermutet ist der Blick von unserer Terrasse echt toll – die Sand Dunes liegen am Rand eines sehr weiten, sehr flachen Tals direkt vor den hohen Sangre de Christo Mountains. Zur Orientierung: wir sind so auf 2500m, die höchsten Berge hinter den Dünen sind ca. 3700m hoch.
Leider haben wir erst beim Auschecken festgestellt, dass es an der Rezeption Kaffee gibt, daher muss Frank da ganz ohne Kaffee sitzen und gucken und fotografieren, während ich mal kurz per Lync meiner Mutter zum Geburtstag gratuliere.
Frühstück gibt’s im Oasis Restaurant, einem von drei Häusern hier (Lodge, Restaurant/Store und Campingplatz-Anmeldung). Das Oasis ist eins von der Sorte „rustikal, familiär, deftige Küche“, das hatten wir schon öfter und in der Regel am Eingang von kleineren/unbekannteren Nationalparks. Sehr urig und lecker, bisschen reichhaltig vielleicht so ein deftiges Frühstück, aber das arbeiten wir gleich wieder ab. Und so gibt’s das erste Mal in diesem Urlaub Ham & Cheese Omelette mit Hashbrowns für mich und einen Breakfast Burrito in rotem und grünem Chili ertränkt für Frank.
Und dann geht’s in den Nationalpark. Kurzer Stopp am Visitor Center, Stempel und ein paar Tipps abholen. Erwähnte ich, dass ich praktischerweise den letztes Jahr frisch erworbenen Nationalparkpass zuhause vergessen habe und nun auf einem Zettel sammel, den ich hinterher zerschneide und einklebe?
Ein paar Meter weiter parken wir dann auf dem Medano Creek Parkplatz, packen „plenty of water“ ein (so der Hinweis der Rangerin), dazu ein paar Nüsse und Weintrauben, unser Standard-Snack für unterwegs. Sonnenmilch, Mütze auf, Wanderschuhe an und los. Die Temperaturen sind eigentlich ganz angenehm, das könnte hier viel schlimmer sein: wir haben ungefähr 20 Grad und leichten Wind, als wir aufbrechen. Die Temperatur bleibt ungefähr gleich, der Wind nimmt später deutlich zu. Man läuft erstmal ein paar hundert Meter durch einen total ebenen Wash (zu anderen Jahreszeiten watet man hier durch den Medano Creek, aber der ist zur Zeit trocken), das finden wir irgendwie schon relativ anstrengend. Gleichzeitig sehen wir vor uns kleine Pünktchen, die sich langsam über die Sandberge bewegen. Wirklich winzige Pünktchen. Gaaaanz weit weg.
Und dann geht’s so richtig los – bergauf. Die Dünen hoch. Also Tiefsand. Kontinuierlich ohne Pause. Puh. Schonmal gut, dass ich eine lange Hose anhabe, ich muss nicht ein einziges Mal meine Schuhe ausleeren und habe am Ende nur ca. 1 TL Sand in jedem Schuh. Frank hingegen schaufelt sich mit jedem Schritt mit dem einen Fuß Sand in den anderen Schuh… das macht es nicht gerade einfacher. Aber auch ohne diese erschwerenden Bedingungen ist es echt anstrengend, wir brauchen für den Weg bis zum „Gipfel“ der zweithöchsten Düne, die aber verwirrenderweise High Dune heißt, ungefähr 1h15. Wie gut, dass ich regelmäßig DMAX gucke, da lernt man so Dinge wie „nicht nach vorne, sondern direkt vor sich auf den Weg gucken“ oder „Schritte zählen und immer ein kleines Etappenziel setzen“ – bei mir waren das immer 50 Schritte bis zur nächsten kurzen Verschnaufpause. Leider kam immer, wenn man dachte „jetzt bin ich oben“, hinter der aktuellen Düne die nächste noch höhere zum Vorschein, das ist schon frustrierend.
Immerhin haben wir’s aber am Ende bis zum Ziel geschafft, einige andere sind bis zum letzten Anstieg gekommen und dann umgekehrt. Oben am höchsten Punkt war der Wind am stärksten, und hier flog der Sand nicht nur bis auf Kniehöhe, sondern wir wurden bis ins Gesicht sandgestrahlt. Die Aussicht genießen ging nur in eine Richtung, und die Kamera haben wir sicherheitshalber in der Tasche gelassen und nur Handy-Fotos gemacht.
Auf dem Weg bergauf hatten wir uns kurz mit anderen Wanderern unterhalten, die auch der Meinung waren, das wäre „no fun“. Stimmt nur halb – hoch ist tatsächlich wenig lustig, aber runter macht total Spaß. Einfach losrennen/-springen/-rutschen, ewig lange Dünen runter, auf denen noch keine menschlichen Spuren zu sehen sind… toll. Und es geht auch viel schneller als rauf! DAS könnte ich noch viel länger machen.
Hat aber zurück zum Auto nur 45min. gedauert, also passt mal wieder die Einschätzung der Ranger, wie lange ein nicht sonderlich sportlicher Tourist für eine Wanderung braucht. Auch meine Einschätzung, wieviel Wasser ich brauche, hat gepasst – 2,5 Liter waren’s, inklusive der 0,5l die ich direkt vor Aufbruch getrunken hatte.
Es folgte ein kurzer Zwischenstopp im Visitor Center, um den Sand zumindest mal grob abzuwaschen – Arme, Hals und Gesicht waren komplett eingepudert. Danach haben wir uns ein kleines Stück der „Medano Pass Primitive Road“ angesehen, damit Frank ein bisschen offroad fahren kann. Ein bisschen, denn am Point of no return musste er umdrehen, ab hier geht es wirklich nur mit einem „richtigen“ 4×4 Auto und den richtigen Reifen.
Die eigentlich geplante kurze Wanderung durch den Wald haben wir uns gespart, da laut Rangerin von dort kein Blick auf die Dünen möglich war. Und „nur Wald“ war uns zu langweilig. Also haben wir nach einem kurzen Stopp am Oasis Store…
…den Park verlassen und sind zumindest teilweise einem Tipp der Rangerin gefolgt und den Weg zu den Zapata Falls hochgefahren. Wieder eine Schotterstraße, mit vielen Steinen und Waschbrett. Es hatte mir ja schon fast gefehlt, dieses Gerumpel und Durchgeschütteltwerden… 😉
Am Ausgangspunkt für die Wanderung zum Wasserfall haben wir beschlossen, dass wir a) keine richtige Lust haben und dass wir b) noch eine lange Strecke vor uns haben, und da wir heute in einer Airbnb-Unterkunft übernachten, können wir auch nicht einfach irgendwann ankommen.
Also ab auf den Highway, diesmal ist Frank dran und ich habe das ehrgeizige Ziel, mindestens die letzten beiden Tage für den Blog zu schreiben (Fotos sind schon ausgewählt und verkleinert). Habe ich geschafft, und sogar das hier schreibe ich noch im Auto… Die Fahrt führt uns erst durch das San Juan Valley, das oben beschriebene flache Tal, dann erreichen wir mit New Mexico den nächsten Bundesstaat und es wird irgendwann wieder hügeliger. Eine Toilettenpause, eine Tankpause (20 Gallonen für 45$… also 2,19$ pro Gallone… das hätte ich zuhause auch mal gerne), ansonsten fahren wir gemütlich nach Süden bis Albuquerque.
Fast auf die Minute genau kamen wir am Haus unserer Airbnb-Gastgeber an. Wir hatten schon per Email verabredet, dass ihre Tochter uns in Empfang nimmt und alles zeigt – weil sie selbst nämlich das ganze Wochenende unterwegs sind. Wir sind also alleine im Haus, und da ich die Tochter nicht erreichen konnte, haben mir die Eltern schon mal per Email den Zugangscode fürs Haus geschickt. Uhrzeit war verabredet, aber „wenn ihr früher da seid, geht schonmal rein und macht’s euch gemütlich“… Unglaublich… die kennen uns gar nicht… und dann sowas…
Wir waren 5min. vor der Tochter da und haben erstmal ein bisschen das Auto aufgeräumt, das hat es nach 1 Woche schon dringend nötig gehabt. Irgendwie fanden wir es komisch, da alleine reinzugehen. Tochter kam mit Ehemann, hat uns reingelassen, kurz die relevanten Räume gezeigt (unser Zimmer, unser Badezimmer, die Küche und den Kühlschrank, Wohnzimmer samt Riesen-TV, alles super).
Dann haben wir uns noch ein paar Tipps für’s Abendessen geholt und danach sind sie wieder abgefahren. Nun sitzen wir hier in einem tollen Haus, den Garten konnten wir noch gar nicht richtig sehen, das machen wir dann morgen. Angeblich kann man von hier aus sogar das Feuerwerk der Balloon Fiesta sehen, also werden wir das morgen Abend von hier aus anschauen. Fotos mache ich morgen im Hellen, habe zwar schon welche, aber das wird dann bestimmt besser. Ok, eine Vorschau von außen bekommt ihr schonmal:
Das Essen bei „El Brunos“, typisch New Mexican (man legt Wert darauf, dass das nicht Mexican ist, sondern NEW Mexican!), war super. Wir hatten beide Enchilladas mit Hackfleisch und Käse gefüllt, dazu Reis, Bohnen, Salat und rotes und grünes Chili. Als Touristen hatten wir den „ok, die dürfen alles mal probieren“-Bonus, glaube ich. Ist eher keine Touristengegend, da fallen wir wahrscheinlich auf?
Und nun gehen wir ins Bett, wir müssen um 5:30h hier abfahren, die Balloon Fiesta ist quasi um die Ecke, aber da wird viel Verkehr sein und wir wollen lieber zu früh da sein, als hinterher den Massenstart nur aus dem Autofenster zu sehen…
Farben des Tages: gelb-rosa-weiß und rooooot
Die Tagesplanung hatte drei Punkte: Calhan Paint Mines (bunte Steine), Garden of the Gods (rote Steine) und die Fahrt bis zum Great Sanddunes Nationalpark, der für morgen geplant ist. Da der Garden of the Gods nachmittags schöner sein soll, nehmen wir ein bisschen Hin- und Her-Fahrerei in Kauf und beginnen mit den Paint Mines. Nach einem kurzen Stück über die Interstate haben wir hier mal wieder eine dieser Straßen vor uns, bei denen man morgens sieht, wer mittags zu Besuch kommt. Sprich: schnurgerade, mit einigen Hügelchen dazwischen, aber im Prinzip bis zum Horizont geradeaus. Fahren wir sehr gerne, auch wenn das komisch klingt.
Nach einer knappen Stunde Anfahrt haben wir am Paint Mines Overlook geparkt, nach intensiver Internetrecherche schien das der sinnvollste Startpunkt zu sein. Es gibt einen achtförmigen asphaltierten Weg, den wir uns aber gespart haben, weil das schönste Stück mit den buntesten Steinen ein kleiner Abzweig vom Hauptweg ist.
Und alleine da haben wir uns über zwei Stunden aufgehalten und sind in jeden kleinen Seitenweg (oder eigentlich: Abzweig des trockenen Washs, also Bachs) abgebogen. Die erste Ecke war vor allem weiß:
Und dann wurde es zunehmend bunt. Und immer wenn wir dachten, jetzt geht’s nicht noch bunter, kam hinter der nächsten Ecke ein noch farbenfroherer Fels zum Vorschein. Auch die Formen wechseln ab – von Hoodoos (das sind die Säulen mit den meist andersfarbigen „Hüten“) über Arches (Felsbögen) und „einfach Fels am Stück aber in drei Farben“… da mögen wir selbst die runtergerutschten Steinchen in allen Farben, und unser Private Ranger auch 🙂
Neben den großen ca. 4m hohen Hoodos gibt es auch Mini-Hoodos:
Als wir endlich jeden Stein gesehen und fotografiert haben, geht’s wieder zurück Richtung „Colo Springs“, wie es hier auf jedem Schild abgekürzt wird, und auch noch ein paar Ausfahrten zurück nach Norden. Ach nein, erst noch einen Kaffee holen bei Starbucks und dabei eine neue Tasse für’s Büro kaufen… die alte passt nicht unter die Senseo, und aus einer schnöden Werbetasse möchte ich nicht auf Dauer trinken. Dann doch lieber aus der Starbucks Colorado-Tasse (und ich suche mir noch eine in Utah, dann kann ich sogar abwechseln. Kaffee-Junkie? Ja!)
Der Garden of the Gods ist kein Statepark, sondern eine Schenkung eines Privatmanns an die Stadt Colorado Springs mit der Auflage, dass es für immer ein frei zugänglicher Park sein soll. Da er relativ nah an der Stadt liegt UND relativ gut erschlossen ist, ist er ziemlich gut besucht. Am Wochenende soll es hier total überlaufen sein, heute geht’s. Wir fahren erstmal eine halbe Runde um den Park, also auf der Einbahnstraße, die an allen Parkplätzen und Trailheads vorbeiführt. Auf halber Strecke gibt es nämlich einen Picknickplatz, das passt zeitlich ganz gut zum Mittagessen, also packen wir hier unsere Salate aus und essen erstmal.
Danach fahren wir die zweite halbe Runde und parken am Haupt-Parkplatz, um eine Runde um die roten Steine zu laufen. Ich würd’s mal unter „spazierengehen“ einsortieren, wandern wäre zuviel. Der Weg führt an den größten Felsformationen vorbei, die Farbe hatten wir ja schon mal, aber noch nie so riesige flache Steinplatten, die senkrecht aus der Erde wachsen. Schon faszinierend… es reicht auch, unten zu stehen, und vielleicht noch den Kletterern zuzusehen, die da relativ mühelos (naja, sieht halt so aus) hochkraxeln…
Extra für Sandra & Christian:
Am Ende des Central Garden Trails treffen wir noch die „crazy cat lady“, so tauft sie wenige Minuten später ein anderer Tourist, den wir auf das – sagen wir mal merkwürdige Bild aufmerksam machen. Warum nimmt man eine Katze mit in einen Park? Auch andere Touristen wundern sich und machen Fotos, also sind wir nicht die einzigen, die das komisch finden. Aber auch hier: auf den Schildern sind nur Hunde ausdrücklich verboten, Katzen werden nicht erwähnt! Wir müssen wirklich mal googeln, ob das irgendeinen kulturellen Hintergrund haben könnte – ist ja schon das zweite Mal, und wieder eine Asiatin…?
Leider ist es inzwischen nicht mehr nur bewölkt, sondern fängt leicht an zu regnen. Daher streichen wir nach einem kurzen Stopp an einem der schönsten Aussichtspunkte…
… die nächsten beiden kurzen Trails (wir sind eh der Meinung, dass man da nicht viel mehr oder Schöneres sehen könnte als auf dem ersten Trail und/oder aus dem Auto auf dem Rundweg) und fahren langsam durch den Feierabendverkehr Richtung Süden, erstmal zum nächsten Walmart, denn unser nächster Übernachtungsort ist ein Motel ohne Ort drumherum, daher brauchen wir Proviant für abends und mittags. Dass das Diner neben dem Motel doch noch geöffnet ist, erfahren wir erst vor Ort, ab Mitte September sind die normalerweise zu.
Kennt ihr die Big Bang Theorie-Folge mit Pennys Freund Zack, der von Sheldon mit Hilfe von Süßigkeiten „dressiert“ wird? Genauergesagt mit Milk Duds? Die haben wir zufällig entdeckt und mussten sie natürlich unbedingt probieren. Werbung funktioniert ja nicht so gut bei uns, aber Product Placement offensichtlich schon. Schmecken lecker, ein bisschen wie Storck Riesen.
Den Abend haben wir im Auto verbracht, die Strecke an sich war gar nicht so lang, aber speziell der letzte Teil zog sich ewig. Erst 89 Meilen geradeaus auf der Interstate, dann einmal abbiegen und weitere 50 Meilen oder so geradeaus auf einem Highway – in diesem Fall zwar breit, aber sehr dunkel, da wir die ganze Strecke über an KEINEM Ort oder auch nur Haus vorbeikamen. Und dann noch ein letztes Stück über die Zufahrtsstraße zum Nationalpark, unsere Lodge ist direkt vor dem Eingang mitten im Nichts. Das Problem mit der Dunkelheit ist ja weniger, dass man nichts von der Strecke sieht, sondern dass permanent „Achtung, diverses Getier springt auf der Straße rum“-Schilder am Straßenrand stehen. Und da ich aus früheren Fahrten auf ähnlichen Straßen weiß, dass die besonders gerne losspringen, wenn ein Auto ungefähr so weit entfernt ist, wie ein handelsüblicher Scheinwerfer leuchtet, bin ich da etwas unentspannt. Beim letzten Mal waren es vor allem Deers und Pronghorns, also so etwa Hirsch-Größe, heute dann nur ein Koyote, der auch noch blöd ins Scheinwerferlicht guckte… Da kommt abends wahrscheinlich ungefähr einmal pro Stunde ein Auto vorbei, und der muss genau in dem Moment losrennen… er war aber zum Glück schnell genug (oder ich langsam genug). Nur ein oder zwei Kangaroo Rats haben es wahrscheinlich nicht geschafft, das kann ich jetzt auch leider nicht ändern.
Die Great Sanddunes Lodge ist sehr nett – ich wurde gleich mit Namen begrüßt, wir waren um 20.30h die letzten noch fehlenden Gäste in den 14 Zimmern. Die Zimmer sind prima, Motelstandard halt, aber sehr sauber und mit allem Notwendigen ausgestattet. Und das Beste: jedes Zimmer hat eine eigene kleine Terrasse mit Blick auf die Sanddünen, also den Nationalpark. Bei unserer Ankunft ist es natürlich schon dunkel, also sehen wir erstmal nur Sterne und mal wieder die Milchstraße, aber wir freuen uns schon auf’s Aufstehen.
Heute mal ein Tag in der Zivilisation… nach der Übernachtung in Boulder und dem üblichen Motelfrühstück sind wir in 45min. in Denver und suchen uns erstmal einen Parkplatz. Nicht ganz einfach, es gibt zwar an jeder Ecke ein Parkhaus, aber die Preise sind gewöhnungsbedürftig, selbst für Düsseldorfer. 2$ für 15 Minuten wollen wir bei einem längeren Besuch dann doch nicht zahlen… also suchen wir, bis wir ein Parkhaus für 4$/Stunde und Tagespreis 14$ finden, die Shopping Mall „Denver Pavilions“.
Geplant sind für heute zwei Dinge: die Besichtigung des Kapitols und ein Rundgang durch Denver Downtown, da wollen wir uns am Lonely Planet orientieren. Also spazieren wir los und fotografieren erstmal Kunst – dann haben wir das abgehakt für heute 😉
Der Bär steht am Convention Center, die Tänzer vor dem Denver Performing Arts Complex (mit Theatern, Oper und so). Anschließend laufen wir weiter in Richtung „16th Street Mall“, tatsächlich mal eine Fußgängerzone, die man in den USA sonst eher selten trifft. Gefällt uns ausgesprochen gut, vor allem als wir mit einem großen Kaffee auf dem Mittelstreifen sitzen und Leute gucken.
Mittelstreifen? Ja, denn die Fußgängerzone wird von einem kostenlosen Shuttle-Bus befahren, so dass man bequem von einem zum anderen Ende chauffiert wird. Wenn man möchte. Wir möchten erstmal nicht, sondern laufen die Straße runter und gucken uns alles an.
Buchläden finde ich ja immer gut, aber dieser hier namens „Tattered Cover“ (= zerschlissenes, zerfleddertes Cover) ist noch viel toller – knarrende Holzböden, verwinkelte Räume, hohe Holzregale und eine tolle Auswahl. Und schon wandert Buch Nr. 2 in meinen Koffer…
Nächster Stopp ist der Larimer Square, wobei ich mir unter Square einen Platz und nicht eine Straße vorgestellt hätte. Aber egal. Jedenfalls ist das quasi der historische Teil von Denver, jedenfalls herausgeputzte alte Häuser mit schönen Geschäften und Restaurants. Da sich das ganze aber nur über einen Block erstreckt, haben wir bald alles gesehen.
Insgesamt finden wir, dass Denver eine sehr sympathische Stadt ist. In Reiseberichten hatten wir da sehr unterschiedliche Meinungen gelesen, aber uns gefällt es. Sehr entspannt, sehr ruhig, sehr sauber und ordentlich, Wir bräuchten keine drei Wochen hier, aber mal ein Tag ist prima.
Der Rundweg führt uns am Cherry Creek entlang, offensichtlich eine beliebte Jogger-Strecke, bis zum Zusammenfluss von Cherry Creek und South Platte River. Über eine Fußgängerbrücke (irgendwie war die auch wieder die erste, schönste, höchste oder so, aber ich hab’s vergessen) kommen wir zum Anfang der 16th Street Mall zurück und nehmen jetzt doch erstmal den Bus, um ein bisschen abzukürzen.
Mittagessen Teil 1 gibt es an einem Hotdog-Stand – aber nicht einem normalen, sondern einem vom Lonely Planet empfohlenen mit lauter besonderen Wurstsorten. Bis auf eine sind alle glutenfrei, prima für mich. Wir entscheiden uns für „Alaskan Reindeer“ (eher rauchig) und „Elk mit Cranberries“ (eher süß – und wir erinnern uns: Elk = Wapiti, nicht Elch). Beide sehr lecker, wir haben natürlich beides geteilt, aber wir finden den Elk noch ein bisschen besser. Leichter Wildgeschmack und dazu die süßen Cranberries in der Wurst, prima. Spezialität des Hauses, wenn man das bei einem Straßenstand so sagen kann, ist übrigens die Kombination mit Frischkäse und karamelisierten Zwiebeln. Haben wir natürlich auch probiert, klingt komisch, schmeckt aber super!
Nach dem ersten Lunch ging’s mit dem Bus bis zur Endhaltestelle und von dort zu Fuß ein paar Meter weiter zum Kapitol. In der Form ähneln sich ja viele US-Kapitole (Kapitols? Gibt’s da überhautp einen Plural??), dieses hier ist da keine Ausnahme, aber es hat immerhin eine goldene Kuppel. Schonmal ein paar unnötige Fakten vorab: Das Gold wird ca. alle 30 Jahre erneuert, bei vielen Hagelstürmen auch öfter. Aha.
Nach der Sicherheitskontrolle, die aber eher entspannt war, haben wir auf der Suche nach dem offiziellen Startpunkt der kostenlosen Führungen gleich mal in eine solche reingeraten, die gerade anfing (sie waren noch beim „wo kommt ihr denn alle her?“). Besser konnte es ja nicht laufen…
Wie immer in den USA war die Führung a) interessant, b) abwechslungsreich (Geschichte, Politik, Architektur, Anekdoten…) und c) sehr motiviert vorgetragen. Zumindest letzteres ist ja in Deutschland nicht immer der Fall.
Wir haben u.a. den Sitzungssaal gesehen, der allerdings gerade renoviert wird. Es ist nämlich Sitzungspause, die dürfen (!) nur 120 Tage im Jahr tagen, von Anfang Januar bis Anfang Mai.
Außerdem haben wir viel gehört über
- den verwendeten Marmor (besondere Sorte aus einem kleinen Steinbruch in Colorado, die nur hier genutzt wurde und in der man immer neue Figuren und Muster erkennen kann),
- das Colorado-Wappen (nein, das Auge hat nichts mit den Illuminati zu tun)
- den aktuellen Gouverneur (der vorher Bürgermeister von Denver war und mit seinem Aktenköfferchen von gegenüber rüberlaufen konnte)
- den „press room“, der viel schöner ist als der im Weißen Haus (das stimmt – da ist es ein nüchterner Raum, hier die Eingangshalle mit Säulen und mehrfarbigem Marmor)
- die Präsidentenportraits (das von Washington ist das Bild, das auf den Geldscheinen ist – nur gespiegelt)
und noch viel mehr.
Danach ging’s rauf auf die Kuppel, erst im normalen Treppenhaus, das letzte Stück über eine Metall-Wendeltreppe. Und dann steht man oben im inneren Ring der Kuppel, es geht ganz schön weit runter. So richtig senkrecht runtergucken kann man aber nicht, weil das Geländer so angelegt ist, dass da wirklich keine runterspringen kann. Stattdessen kann man aber raus und einmal um die Kuppel herumlaufen, mit Blick auf die Denver-Skyline und eigentlich auch die Rockies, nur war heute die Sicht nicht so besonders…
Als wir wieder am Boden waren, haben wir uns noch die „1 mile above sea level“-Markierung angesehen. Unnützes Wissen, Teil 23: jedesmal, wenn neue Messinstrumente entwickelt werden, liegt der Punkt ein bisschen woanders. Zuerst dachten sie, der Punkt wäre auf der (ich glaube 13.) Stufe mit der Inschrift, dann war’s die obere Markierung ein paar Stufen höher, im Moment die untere Markierung… egal, irgenwo da halt ist man eine Meile über dem Meeresspiegel.
Zu Fuß ging’s dann zurück die 16th Street Mall runter bis zu Cooks Fresh Market, einem Deli, das ebenfalls im Lonely Planet stand und in dem man tolle Salate & anderes Picknick-Essen bekommen soll. Also: zwei Schälchen Salat kaufen und nach draußen setzen. Lecker!
Da ich Kopfschmerzen hatte, sind wir anschließend nur noch ein kleines Stück gelaufen und wollten einen glutenfreien Cupcake kaufen, der Laden hatte aber leider ab 15h geschlossen. Naja, wird nicht der letzte hier gewesen sein, denn glutenfrei gibt’s wirklich an jeder Ecke!
Übernachtet haben wir am Rand von Colorado Springs, interessantes Detail auf dem Weg dorthin: ein Zug beladen mit 20 Windrad-Flügeln… sowas habe ich in Deutschland noch nie gesehen…
Heute hatten wir mal ein Hotel ohne Frühstück, also mussten wir uns anderweitig versorgen. Kein Problem, schon gestern hatten wir „Coffee on the rocks“ gesehen, das klang doch vielversprechend. Kurz bei Tripadvisor geprüft, da gab es auch vor allem sehr gute Bewertungen, also nichts wie hin.
Nachdem wir ein paar Minuten draußen in der Sonne gesessen hatten (also bis Frank seinen Breakfast Burrito aufgegessen hatte), sind wir weitergefahren – bis zum Eingang des Nationalparks sind es nur ein paar Minuten.
Bevor wir mit dem ersten geplanten Programmpunkt starten konnten, mussten wir aber erst nochmal anhalten – da stand ein Auto am Straßenrand und die Insassen standen auf der anderen Straßenseite, die Kamera im Anschlag. Also mal schnell nachschauen, was da wohl Interessantes zu sehen war… und hier isser (Mama, nochmal für dich, gedanklich habe ich dir gestern schon die beiden gewidmet):
Der ist übrigens nicht eingesperrt, sondern eigentlich sollen innerhalb dieser Zäune keine Tiere sein, damit die Espen und Weiden in Ruhe nachwachsen können. Vielleicht hat hier ein Tourist das Tor nicht geschlossen?
Egal, nachdem der Elch sich nach einigen Minuten verabschiedet hat, sind wir auf die Old Fall River Road abgebogen. Um 1900 rum wollte man einen Highway über die Rocky Mountains bauen, und das hier kam dabei raus – damals sogar beidseitig befahrbar, heute darf man nur bergauf fahren:
Mit vielen Fotostopps und einer längeren Frühstückspause (ich hatte Cornflakes und Milch im Gepäck, schmeckt hier gleich noch viel besser) haben wir uns den Berg raufgearbeitet:
nein, den nicht, das hier ist der Blick auf die Felsspitzen über uns beim Frühstück – und das war der Blick zurück runter ins Tal:
Weiter ging es, durch verschiedene Vegetationszonen… mir gefallen am besten die Meadows, also Wiesen, die zu feucht für Bäume sind… Hier musste ich ein Stück den Berg runterlaufen bis zum Bach, und dann auf Umwegen wieder nach oben zum Auto. Soooooo schön…
Ab hier ist übrigens auch unser Private Ranger wieder dabei – den haben wir bisher immer vergessen. Jetzt wohnt er im Auto in einem deutlich sichtbaren Ablagefach und kommt hoffentlich häufiger zum Einsatz:
Das letzte Stück auf der Old Fall River Road führte uns wieder durch die alpine Tundra – karg, aber irgendwie auch schön.
Nach einer kurzen Kaffeepause im Alpine Visitor Center sind wir auf der anderen Seite wieder runtergefahren bis zum Hidden Valley. Bevor wir dort aber unser Mittagspicknick einnehmen konnten, mussten wir erst warten, bis Mr. Elk geruhte, von der Straße zu schreiten. Die Viecher sind echt groß – sieht man am anderen Auto, danach kam er auf uns zu (und ich weiß, dass die gelegentlich auch mal Autos angreifen, wenn Paarungszeit ist – also jetzt), drehte dann aber noch rechtzeitig ab.
Picknick gab’s dann in der Sonne am Picknicktisch mit Blick auf die Berge – und das Wetter, das sich da so entwickelte. Haben wir beobachtet, aber sind erstmal trocken geblieben.
Nach dem Essen wollten wir jetzt aber endlich laufen – und nicht unbedingt auf 3700m Höhe. Also haben wir uns für einen einfacheren Teil des Parks entschieden. Aufgrund der Wolken haben wir erstmal eine Rangerin befragt, ob wir das machen können – ihre Antwort: „es könnte regnen, aber das macht ja nichts, wenn’s donnert, dann sofort umdrehen“.
Na dann los… erstmal nur um den Bear Lake, eine kurze Meile fast schon asphaltierter Weg ohne nennenswerte Höhenunterschiede.
Nachdem das gut ging, haben wir uns den nächsten See vorgenommen, den Nymph Lake. Noch eine Meile, diesmal aber 200 Höhenfuß. Also so ungefähr 70m. Klingt harmlos, ist aber doch anstrengend, weil immer noch ziemlich hoch gelegen. Dieser See bietet neben Bergpanorama auch Seerosen und ein sehr neugieriges Hörnchen, vermutlich ein Chipmunk, aber ich kann die einzelnen Arten nicht auseinanderhalten:
Nach einem Blick auf die Wolken, die immer näher kamen, haben wir den nächsten See gestrichen (man kann hier immer weiter laufen von See zu See…).
Stattdessen sind wir zum Sprague Lake gefahren, noch so ein ebenerdiger einfacher See, normalerweise angeblich aus genau diesem Grund immer sehr voll, aber wir waren fast alleine. Sehr angenehm, und die Sonne kam auch noch raus… also ein schöner Abschluss des Tages:
So, wir sind fertig für heute. Also fast. Auf dem Weg zum Ausgang kommen wir nochmal an einer „Elk Viewing Area“ vorbei und halten an, um Elks anzugucken. Hier treibt erst ein Bock seine Mädels zusammen, während man im Hintergrund schon die Konkurrenz quietschen hört. Das solltet ihr mal googeln („Elk mating season“ dürfte ganz gute Video-Ergebnisse bringen), klingt extrem un-männlich. Also für so ein Riesentier.
Egal, er war jedenfalls sehr von sich überzeugt, zwischendurch kam er mal kurz durch die Schneefänger (das sieht nur wie ein Zaun aus, sind aber verschiedene Einzelteile mit Durchgängen) und hat uns Menschen klar gemacht, dass er uns da am Straßenrand nicht haben will. Also haben wir uns alle mal sicherheitshalber hinter die Autos gestellt – damit war er dann zufrieden.
Parallel zu den Elks haben wir auch noch den Himmel bzw. die Berge beobachtet, das Zusammenspiel zwischen Wolken, Sonne und Bergen sah großartig aus:
Tag vorbei, leider war der Private Ranger ja gestern nicht beim BBQ dabei, daher mussten wir leider heute nochmal hin. Lag auch auf dem Weg zur Autobahn. Ging also quasi nicht anders.
Alle satt und glücklich, noch eine Stunde gefahren bis zum Hotel in Colorado Springs, da geht’s dann morgen weiter.
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Morgenroutine: Koffer packen, Kühlrschrankinhalt in Kühlbox umräumen, frühstücken, Eis für die Kühlbox holen, auschecken, abfahren. So auch heute… mit noch einem kurzen Abstecher zu Safeways, wir brauchten was für’s Mittagessen und Wassernachschub. Es ist zwar nicht mehr so heiß, aber wir haben mal lieber einen größeren Vorrat davon im Kofferraum. Noch einen Kaffee für die Fahrt holen, dann geht’s ab auf die Autobahn und in Richtung Osten, zum Rocky Mountains NP.
Die Strecke führt bereits durch die Rocky Mountains, hier liegen einige der bekannten Ski-Orte wie Aspen oder Vail. Aktuell ohne Schnee, dafür aber mit leuchtend gelben Espen-Wäldern:
Ansonsten ist die Fahrt nicht weiter spannend, wir haben nur einen kurzen Zwischenstopp im Colorado Welcome Center gemacht und uns mit Material eingedeckt – ein paar Statepark-Flyer und Infos zu den Orten, durch die wir so kommen. Wer weiß, auf diese Weise haben wir in früheren Urlauben schon tolle Geheimtipps gefunden…
So langsam wurde die Luft dünner, und man merkt das schon im Auto – leichte Kopfschmerzen, bisschen Schwindel. Aber mit viiiiel trinken ging es dann gleich besser. Und so sind wir gegen Mittag im Nationalpark angekommen:
Nach dem obligatorischen Besuch im Visitorcenter und einem kurzen Plausch mit einem Ranger haben wir uns erst mal einen schönen Picknickplatz gesucht – da es ein bisschen frisch war, diesmal wieder im Auto. Anschließend sind wir ein Stück am Colorado langgelaufen, der hier echt niedlich ist, eher ein Bach als ein Fluss. Wir sind ja auch schon ziemlich nah an der Quelle… aber es ist schon schwer, sich vorzustellen, dass dieser Bach den Grand Canyon geschaffen hat.
Als nächstes stand eigentlich die Holzwarth Historic Site auf dem Programm, einige alte Blockhütten, die früher mal als Gasthäuser genutzt wurden. Sie liegen am Rand eines Tals, und man konnte sehr schön sehen, wie der Regen über den Berg auf uns zu kam. Da haben wir kurzerhand umgedreht und sind direkt wieder zum Auto. Nur die einzelne Hütte, die dort am Parkplatz steht, habe ich also fotografieren können. Schade, aber hier in den Bergen nicht zu ändern.
Während der Weiterfahrt immer höher in die Berge habe ich aufgezählt, welche Tiere ich gerne sehen möchte. Und noch gedacht: „Jetzt könnte doch eigentlich gleich mal ein Stau hinter der nächsten Kurve sein“ – denn Stau bedeutet im Nationalpark in der Regel Tiere in Straßennähe. Und zack, es war nicht die nächste Kurve, aber keine 3 Minuten später:
Man hält einfach erst mal an, solange man neben der weißen Linie parkt, ist das normalerweise auch ok für die Ranger. Dann fragt man die Umstehenden, was es denn zu sehen gibt – wenn man’s nicht schon direkt sehen kann. In diesem Fall waren es eine Elch-Mama und ihr wahrscheinlich ca. einjähriges Kind. Ganz nah an der Straße, vielleicht 25-30m entfernt von uns. Normalerweise sind Elchmütter relativ aggressiv, wenn sie das Gefühl haben, ihre Kinder verteidigen zu müssen. Diese hier war aber sehr entspannt:
Weiter ging’s mit diversen Stopps an den Aussichtspunkten – bis zum Alpine Visitor Center, ungefähr in der Mitte des Parks und fast der höchste Punkt der Trail Ridge Road, die von West nach Ost 50 Meilen lang durch den Park führt.
Standardprogramm: Fotos machen, Ranger nach Wanderungen (oder in diesem Fall: Schotterstraße) befragen, Buch kaufen (falls jemand Interesse an Büchern über Siedler im amerikanischen Westen hat, ich könnte da einiges bieten), Kaffee mit Aussicht trinken:
Inzwischen war das Wetter wieder besser, und wir wollten noch ein paar Meter laufen. Nicht ganz einfach, weil man hier auf 3700m schon den Weg vom Auto zum Visitorcenter merkt. Aber wir haben trotzdem einen kleinen Trail rausgesucht, den Tundra Community Trail. Nur eine Meile, aber auf dem Hinweg bergauf. Da ist man froh über jedes Infoschild, die sind hier auch in eindeutiger Absicht alle paar Meter aufgestellt. So kann der atemlose Tourist immer wieder Pausen machen, ohne dass es auffällt 🙂
Die Aussicht auf die alpine Tundra ist toll, man hat rundum Blick auf die hohen Gipfel und die Passstraße. Ein paar hübsche Felsen gibt’s da auch noch, wenn halt nur etwas mehr Sauerstoff da wäre…
Von hier aus ging es dann im Wesentlichen abwärts, mit weiteren Fotostopps und Tiersichtungen am Straßenrand – in diesem Fall auf der steil abfallenden Beifahrerseite, da konnte ich vom Fahrersitz aus nicht mal ansatzweise was sehen.
Dafür dann ein paar Meter weiter noch mehr Elks auf der Fahrerseite:
Und als wir gegen 17h unten im Tal in der Nähe des Ausgangs angekommen waren, gab es dort eine größere Elk-Herde zu sehen. Zur Sicherheit nochmal die Erklärung:
englisch Elk = deutsch Wapiti-Hirsch, deutsch Elch = englisch Moose
Ab ins Hotel, Restaurantempfehlungen von der Rezeptionistin holen und dann doch Tripadvisor vertrauen – die dortige Nummer 3 lag direkt neben ihrem Vorschlag und sah einfach so viel besser aus, dass wir uns einig waren und auch die Wartezeit von 35min. bei Smoking Dave’s BBQ in Kauf genommen haben. Dafür wurden wir mit grandios gutem Fleisch belohnt, wir haben gemeinsam zwei Double-Plates genommen und konnten so Pulled Pork, Beef Rib, Beef Brisket und eine texanische BBQ Sausage probieren… und die vier verschiedenen Soßen, die auf dem Tisch zur Selbstbedienung stehen.
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Farben des Tages: felsgrau & türkisgrün
So langsam sind wir in unserem normalen Urlaubsmodus, auch wenn wir noch ein bisschen früh wach werden. Aber heute war das ziemlich gut – sonst hätten wir unter Umständen länger auf unseren ersten Tagesordnungspunkt warten müssen.
Schon morgens hatten wir tolles Wetter, zwar noch frisch (so ungefähr 12 Grad), aber mit Potential, könnte man sagen. Als wir aus dem Motelzimmer gekommen sind, sah es da so aus:
Nach einem schnellen Frühstück im Motel ging es los, noch ein kurzer Abstecher zu 7Eleven für das nötige Koffein, dann waren wir auf der Interstate Richtung Denver. Ganz so weit mussten wir aber nicht, nur 15 Minuten oder so. Und das Glück war mit uns – wir haben den vorletzten Parkplatz bekommen, danach ging’s nur noch mit Warteschlange. Wanderschuhe anziehen, mti Sonnenmilch eincremen, Wasserflaschen füllen, Snacks in die Gürteltaschen packen und los.
Es fing harmlos an, am hier noch sehr friedlichen Colorado entlang. Und falls sich noch jemand fragt, warum dieser Urlaub „Colorful Colorado“ heißt:
Und dann kam der eigentliche Trail, nur 1.2 Meilen bis zum Ziel, aber die kontinuierlich bergauf. In Stufen. Unregelmäßigen Stufen aus Felsbrocken und Geröll, sollte ich vielleicht besser sagen. Circa 300 Höhenmeter, oder etwa 100 Etagen. Erwähnte ich „kontinuierlich“? Hier war eindeutig das Ziel das Ziel, auf den Weg hätte ich zwischendurch gut verzichten können. Nicht mal Fotos habe ich gemacht, zu anstrengend. Wobei es nicht mal die Kraft war, die fehlte, sondern die Luft. Wir sind halt deutlich höher als zuhause, das merkt man schon (und hätte ich noch denken können, hätte ich mir schonmal Gedanken um die nächsten beiden Tage im Rocky Mountains Nationalpark gemacht, der liegt noch viiiiel höher). Die Fotos habe ich also auf dem Rückweg gemacht, der war irgendwie deutlich entspannter. Oder wie eine Frau mir aufmunternd zugerufen hat, als ich noch auf dem Weg nach oben war: „Runter muss man nicht mal schwer atmen!“…
Nachdem die letzten Höhenmeter mit Riesenstufen erklettert waren, standen wir endlich am Ziel, dem Hanging Lake. Ist ein besonderes Ökosystem, u.a. mit verschiedenen hängenden Pflanzen an den Wasserfällen. Das Wasser ist ganz türkis, das sieht man auf den Fotos (noch) gar nicht richtig.
Wir haben gemütlich auf einer Bank in der Sonne verschnauft, erstmal ein paar Trauben und Erdnüsse gegessen und Leute beobachtet. Alleine wäre es sicherlich noch schöner, aber es sind doch schon einige Menschen hier. Aber da der Parkplatz ja begrenzt ist, geht es noch. Viele Leute sind uns schon auf dem Weg nach oben entgegengekommen, wir waren wohl gerade zur richtigen Zeit da… Nachdem wir uns ein bisschen erholt hatten, sind wir dann einmal bis zum Ende des Weges zum rechten Rand der Wasserfälle gelaufen und haben uns von dort „zurückfotografiert“.
Anschließend sind wir noch ein paar weitere Stufen hochgeklettert und haben uns den Spouting Rock angesehen, einen weiteren Wasserfall. Angesehen heißt hier: von vorne und von hinten, man kann nämlich trockenen Fußes dorthin…
Der Abstieg war dann wie gesagt sehr einfach, nach 1:36h für den Hinweg waren wir mit knapp 1h deutlich schneller. Und hatten nicht nur Zeit, zu fotografieren, sondern auch Zeit, Kraft und Muße, über andere Wanderer nachzudenken. Meine drei Highlights, ich war nur nicht immer schnell genug mit der Kamera:
– der Sportliche, der den Weg runter komplett gerannt ist
– die Asiatin, die eine kleine Katze getragen hat (ok, auf dem Schild am Trailhead steht auch nur, dass man keine HUNDE mitnehmen darf. Von Katzen ist da keine Rede. werden die Amis etwa nachlässig??)- die sehr blonde Dame, die irgendwie eine andere Vorstellung hat von „sturdy footwear“, also festen Schuhen:
Ich wüsste nicht mal, wie ich damit rauflaufen sollte, geschweige denn wieder runter… ???
Aber egal, sowas trifft man immer wieder (ok, die Katze war jetzt eine Premiere), das macht Wanderungen ja noch viel interessanter 🙂
Als wir heile wiede runten waren, warteten inzwischen schon ungefähr 25 Autos auf einen Parkplatz – das wird dann hier aber auch ordentlich organisiert, sprich es geht der Reihe nach und der Parkplatz-Organisator achtet da streng auf Einhaltung. Wir haben uns denn auch beeilt, damit der Nächste sich an den Aufstieg machen konnte… und sind zurück nach Glenwood Springs gefahren, Kaffee holen bei „Dejá brew“. Wir so oft haben wir Tripadvisor gefragt, wo man guten Kaffee bekommt, und wenn jemand dort gut abschneidet UND glutenfreie Kuchen anbietet UND auch noch einen Wortspiel-Namen hat, dann hat er eigentlich schon gewonnen. In diesem Fall war auch noch der Kaffee super (und der glutenfreie Zitronen-Mohn-Kuchen und der Blaubeer-Vanille-weiße-Schokolade-Cookie-mit-Lemon-Frosting). Also alles richtig gemacht! Für Frank gab’s auch noch einen „normalen“ Muffin, und mit all diesen Leckereien haben wir uns erstmal draußen vor dem Laden niedergelassen und die Pause genossen.
Dann ging’s aber gleich weiter, als nächstes wollten wir einen Statepark besuchen. Dazu mussten wir eine halbe Stunde fahren, von der Interstate ab und noch ein bisschen durch’s Hinterland. Leider war der Statepark bzw. der Parkplatz für Tagesbesucher voll – also durften wir nicht direkt rein. Alternativ haben wir uns einen Picknickplatz ein Stück weiter gesucht und erstmal unsere Wraps verzehrt. Dann haben wir’s nochmal versucht und hätten uns zur Not einfach gegenüber an die Straße gestellt, bis ein Auto rausfährt. Aber die nette Dame an der Kasse hat ihren Kollegen per Funk gefragt, ob sie noch ein Auto schicken darf – und sie durfte. Wir durften dann ausnahmsweise bei den Campern parken, da war noch Platz.
Der Rifle Falls Statepark ist nicht groß, im Mittelpunkt stehen die gleichnamigen Wasserfälle und ein relativ kurzer Trail drumherum. Beides haben wir ausreichend bewundert und fotografiert, bevor wir uns dann noch ein bisschen auf einer Bank mit tollem Blick auf das Wasser niedergelassen haben.
Zurück in Glenwood Springs haben wir im Motel (übrigens das Rodeway Inn, falls das jemanden interessiert) schnell ein paar Sachen eingepackt und sind wieder los in Richtung Stadtzentrum. Die Kaffee-Lady hatte uns nämlich noch zwei Restaurants empfohlen, wir haben uns für das „The Grind“ entschieden, die machen großartige Burger mit leckeren Zutaten. So hatte Frank einen Bison-Burger, der hier allerdings Buffalo heißt, und ich hatte Rind. Super, ganz frisch, tolle ausgewogene Zusammenstellungen. Und natürlich gab es auch glutenfrei, es sollte mich eigentlich nicht mehr wundern, aber noch denke ich da zu deutsch…
Das war’s aber noch nicht für heute – der letzte Programmpunkt waren die „Iron Mountain Hot Springs“, erst seit diesem Monat eröffnet und eine großartige Alternative zum bekannteren Thermal-Pool mitten im Ort.
Die Hot Springs liegen direkt am Colorado und bestehen nicht aus einem großen, sondern aus ca. 12 kleinen Pools und einem größeren für Familien. Die kleinen Pools haben unterschiedliche Temperaturen, so um die 37-40 Grad würde ich sagen, und bieten Platz für jeweils ca. 6-8 Leute. Der größte Teil ist Ruhezone, mit entspannender Musik im Hintergrund. Dazu erst Sonnenuntergang, dann Dämmerung, dann Dunkel & Beleuchtung, und schließlich die Mondfinsternis. Wir haben rechtzeitig den Pool gewechselt, so dass wir aus dem warmen Wasser direkte Sicht auf den Mond hatten. Frank ist zwischendurch aufs Trockene gewechselt, um Fotos zu machen, ich habe nur zwischen Pool und Poolrand gewechselt, wenn’s mir zu warm wurde.
Schöner und entspannter kann man Mondfinsternis nicht gucken, glaube ich… leider zogen dann ungefähr nach der Hälfte des Schauspiels Wolken auf, aber bis dahin war’s toll. Zuhause hätte ich das wahrscheinlich überhaupt nicht gesehen aufgrund der ungünstigen Uhrzeit, hier war der Höhepunkt der Finsternis um 20:20h, also perfekt.
Farben des Tages: gelb und grün.
Eins habe ich gestern noch vergessen – Frank und ich hatten beim Einchecken ins spontan gebuchte Motel schon das Schmunzeln im Gesicht – der Manger (nein, nicht Manager, auf seiner Visitenkarte steht Manger!) des Travelodge war garantiert die Vorlage für Hape Kerkelings Horst Schlämmer. Ihr habt gerade kein Bild vor Augen? Hier, bitteschön: *Klick*.
Die Haare, die Sprache (natürlich auf English, aber ansonsten identisch), die Zähne waren allerdings einzigartig – zwei wirklich ziemlich große Schneidezähne oben, daneben eher nichts. Und heute morgen beim Frühstück, das wie oft in solchen Motels im Eingangsbereich neben der „Rezeption“ stattfindet, kam er in einem schon etwas betagten roten Bademantel da reingeschlufft und meinte nur, wir sollten doch die Zimmerkarten zum Auschecken in so ein Kästchen werfen, er gehe jetzt wieder ins Bett. Frank und ich mussten uns echt beherrschen, um nicht laut zu lachen, während er noch da war. Der andere Gast, der neben uns stand, war auch leicht irrigiert – also vom Manger, nicht von uns…
Nach dem Frühstück sind wir erstmal ein paar Meilen zurückgefahren und haben uns bei Walmart mit Zutaten fürs Mittagessen eingedeckt. Danach sind wir durch Cedar City gefahren, haben unterwegs noch bei Grinds Coffee House einen leckeren Latte geholt und sind damit dann die paar Meilen bis zum Cedar Breaks National Monument gefahren. Das hatten wir immer mal wieder irgendwo in Reiseberichten gefunden, hatten das aber nie so richtig auf unserer ToDo-Liste. Da wir nun aber schonmal hier waren, hatten wir es gestern Abend schnell gegoogelt und Aussagen wie „schöner als der Bryce Canyon“ gefunden. Und den finden wir schon ziemlich gut… also, hinfahren.
Vom ersten Aussichtspunkt aus (ich glaube, der war sogar noch vor dem Eingang, sicher bin ich gerade nicht) hat man tolle Fernsicht auf u.a. den Zion Nationalpark:
Erste Überraschung: Heute kostet es nichts, es ist „Public Lands Day“, freier Eintritt in allen National XYZ (Parks, Monuments…).
Zweite Überraschung: es ist tatsächlich bunter als der Bryce. Ob nun unbedingt schöner weiß ich nicht, ist auch schwer zu vergleichen. Aber viele Felsformationen sind ähnlich, nur eben nicht alle orange-braun, sondern in verschiedenen Schattierungen von braun über rot und rosa bis weiß.
Dritte Überraschung: Cedar Breaks NM ist auch eine der schönsten Stellen für „fall foliage“, also bunte Herbstfärbung der Bäume. Stimmt. Also bunt nicht unbedingt, aber knallgelbe Espen neben dunkelgrünen Nadelbäumen. Sieht großartig aus…
Wir haben uns die drei (glaube ich) Aussichtspunkte angesehen und sind dann einen kleineren Trail gelaufen. Absteigen kann man nicht so wirklich, und der Alpine Pond Trail klang nach einem schönen abwechslungsreichen Spaziergang. Wir sind erst den unteren Trail gelaufen, den, der näher an der Abbruchkante ist. Von hier aus hat man immer wieder schöne Aussicht auf die bunten Felsen. Dann kommt der namensgebende Alpine Pond, ein kleiner See im Wald. Und schließlich geht’s aufwärts, zum oberen Teil des Trails. Schon hier fangen die ersten gelben Baumgruppen an. Oben sind wir dann zurückgelaufen, und hier stehen die gelben Espen immer dichter. Espenlaub zittert übrigens wirklich bei jedem kleinsten Windhauch…
Nach ca. 1.5h hatten wir uns unser Mittagessen verdient und haben uns dazu einen schönen Picknickplatz gesucht. Allerdings war es ziemlich windigg, daher sind wir im Auto geblieben. Aber die Sicht war trotzdem toll, und die ersten selbstgerollten Wraps in diesem Urlaub waren wie immer lecker.
Den Rest des Tages haben wir im Wesentlichen im Auto verbracht – einen längeren Fahrtag haben wir ja meistens, und da wir gestern nicht weit gekommen waren (Candyland war ja im Weg), mussten wir eben heute länger fahren. Nicht weiter schlimm, nur nicht so blog-ergiebig. Wir hatten eine Tankpause, eine Kaffeepause und eine Füße-Vertreten-Pause. Letztere an einem normalen Rastplatz an der Autobahn, also was man hier so normal nennt. „In anderen Staaten wäre das ein Nationalpark“, so wurde der/die/das San Rafael Swell in einem Flyer beschrieben, den wir zufällig gestern in der Hand hatten. Stimmt, wirklich beeindruckend.
Man sieht hier oft lustige Fahrzeuge, Werbungen oder Menschen unterwegs – unser Highlight heute war der „Randstreifen-Grünspritzer“. Kein Scherz! Wir hatten schon eine Weile überlegt, warum der Randstreifen so komisch aussieht – grün, aber kein Gras und auch keine grünlichen Felsen (die es hier durchaus auch mal gibt). Und zack, da isser, der Verantwortliche:
Ansonsten haben wir viele verschiedene Landschaften gesehen, wieder den Staat (aber diesmal nicht die Zeitzone) gewechselt und sind abends müde in Glenwood Springs angekommen. Netter kleiner Ort, mit vielen Restaurants und Geschäften, soweit man das im Dunkeln sehen kann. Da wir beide nicht wirklich viel Hunger hatten, gab’s nur Supermarktfutter im Hotelzimmer.
Aber morgen wird’s dann richtig schön… bunt, anstrengend, lecker, warm & schwefelig. So als kleine Vorschau 🙂
Farbe des Tages: Bonbon-bunt
Nachdem wir tatsächlich bis 22:45h oder so wach waren (und dann innerhalb von 3 Sekunden, nachdem der Kopf das Kissen berührt hat, eingeschlafen waren), konnten wir mit einer kurzen ungewollten Pause um 5h fast bis halb 8 schlafen. Für den ersten Tag ganz gut!
Schnell duschen und los zum Frühstück, das gibt’s heute in Paris. Also im Hotel Paris Paris, in einem der eher selteneren Restaurants mit Außenbereich. Nach 10 min Laufen sind die Haare wieder trocken (bei 28 Grad um 8:30h) und wir beim Frühstück im Mon Ami Gabi. Hier kann man nicht nur super sitzen und Leute beobachten, das lohnt sich in Las Vegas nämlich auch morgens schon, sondern auch hervorragende glutenfreie French Toast mit frischen Blaubeeren essen. Nur der Kaffee war mäßig, beim nächsten Mal nehmen wir gleich den amerikanischen Filterkaffee und versuchen nicht, was „Richtiges“ zu bekommen.
Gegen 10:30h waren wir wieder im Hotel und kurz darauf schon auf dem Weg zum ersten Programmpunkt: Dem Las Vegas Premium Outlet North. Frank wollte Schuhe kaufen, ich in meinen im letzten Urlaub entdeckten Lieblingsladen. Ersteres war erfolglos, weil Frank nichts gefunden hat, letzteres, weil die gerade renovieren. Blöd… aber nicht zu ändern. Also schnell einen Kaffee für unterwegs (noch eine Tradition, aber aus Mangel an 7Eleven-Filialen in der Nähe diesmal von Starbucks) holen und dann ab auf die I-15 Richtung Norden.
Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht so richtig, was wir heute machen wollten. Wir sind ja nicht (nur) total durchgeplant, deshalb war nur klar, dass wir in den ersten zwei Tagen bis nach Glenwood Springs in Colorado kommen wollten. Das Programm für unterwegs haben wir bewusst offengelassen. Nach kurzer Diskussion habe ich dann die Firewave aufgeschoben (ich hoffe auf das Urlaubsende) und wir sind erstmal nach St. George in Utah gefahren. Dort im Walmart haben wir uns mit reichlich Getränken, Kühlbox, Gürteltasche, gesalzenen Nüssen, Salat für’s Mittagessen und ein paar anderen Kleinigkeiten eingedeckt.
Auf der Weiterfahrt ist das Thermometer wieder bei 100 Grad Fahrenheit, also 37,8 Grad. Muckelig warm… und wir wollen wandern… ich habe da noch eine Rechnung offen, vor zwei Jahren musste ich eine Wanderung abbrechen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ob das eine sinnvolle Idee war, gleich am ersten Tag, da war ich selbst nicht so sicher, aber zur Not hätte ich ja nochmal abbrechen können…
Also sind wir kurz hinter St. George von der I-15 abgebogen und 10 Meilen über eine Schotterstraße gefahren bis zum Trailhead. Erstmal haben wir unseren Salat gegessen – der Kofferraum des Tahoe ist so groß, dass man gemütlich noch dort sitzen kann, trotz Koffern und Kühlbox. Und ich meine nicht auf der Stoßstange, sondern IM Kofferraum!
Dann ging’s los Richtung Candyland, ich weiß gar nicht, ob das ein offizieller Name ist oder wieder mal etwas, das ein deutsches USA-Reise-Forum erfunden hat. Passt aber, denn nach ca. 45min. Marsch durch Sand und Gestrüpp steht man am Rand von… Candyland eben. Bunte Felsen in rosa, hellgelb, weiß, orange, rot… leider stand die Sonne schon fast zu tief für einige Stellen, aber faszinierend war es trotzdem.
Wir sind gefühlt ewig da rumgelaufen, auch weil wir irgendwie gar nicht wieder aufsteigen wollten zum Rand des Plateaus. Aber irgendwann mussten wir ja, und so waren wir dann nach anstrengenden aber lohnenden 2.5 Stunden wieder am Auto. Mentale Notiz gemacht: die erste leere Wasserflasche füllen wir mit Leitungswasser zum Füßekühlen!
Der Rest des Tages war wenig ereignisreich: Erstmal haben wir unbemerkt eine Stunde verloren, da wir zwischen Arizona (einen kleinen Zipfel davon hatten wir vorher durchquert) und Utah die Zeitzone gewechselt haben. So sind wir erst um 19Uhr-irgendwas dort weggefahren, und mit Jetlag und der ersten Wanderung nach langer Abstinenz waren wir so müde, dass wir nur noch bis zum nächsten Ort gefahren sind. In Cedar Breaks war nun leider Homecoming Weekend in der Uni, sprich fast alle Hotels waren voll. Aber wir haben dann doch noch eins gefunden, als wir das WLAN eines Hotels von draußen mitbenutzt und bei Booking.com haben. wir wissen schon, warum wir inzwischen fast alle Hotels vorbuchen… Nach einer dringend nötigen Dusche ging’s noch schnell um die Ecke zu einem Burgerladen… und dann ab ins Bett. Morgen wird lang, denn irgendwie müssen wir ja die restlichen 446 Meilen (717km) hinter uns bringen. Einen solchen Fahrtag haben wir in fast jedem Urlaub, danach wird’s deutlich weniger – oder der Weg ist das Ziel, und selbst dann ist es nie soooo weit.