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Tag 13 – Moremi Crossing (1)

Nachdem wir für unsere hiesigen Verhältnisse richtig ausschlafen konnten, saßen wir um 7:15 beim Frühstück – passend zu unserem sonstigen Eindruck vom Camp war auch das nicht so gut wie sonst, aber immerhin gab’s Rühr- oder Spiegeleier und Bacon, und zum Joghurt habe ich endlich mal eins meiner mitgebrachten Müslipäckchen gegessen.

Nach kurzem Zwischenstopp an der Rezeption zum Ausschecken, Bar-Rechnung bezahlen (und endlich mal Pula in die Hand bekommen – als Wechselgeld für meine Dollar) und Emails prüfen sind wir die 10 Minuten zum Flughafen gefahren, haben dort unser Auto geparkt und sind geschätzte 50m bis zum Eingang von „Maun International“ gelaufen.

Dort stand schon eine Dame von Safari Destinations, dem Partnerunternehmen unseres Reisebüros. Sie hat unsere Koffer mitgenommen und bewahrt sie auf, während wir im Delta sind. Auf den Flügen dorthin darf man nämlich nur 20kg inklusive Handgepäck mitnehmen, und ein kleines bisschen mehr haben wir dann doch. Sie hat uns dann direkt an einen Mitarbeiter von Moremi Air übergeben, der uns erstmal unsere Tickets (handgeschrieben!) besorgt hat.

Anschließend hat er unsere Taschen mitgenommen und auf das Fließband gestellt, dann uns durch die Sicherheitskontrolle geleitet (und mein im Handgepäck vergessenes Moskitospray durch die Kontrolle gebracht, wie auch immer er das gemacht hat).
Im Wartebereich vor dem Gate wurden dann die Passagiere einzeln abgeholt, es ist wirklich sehr niedlich und übersichtlich dort.

Wir waren die einzigen, die heute nach Moremi Crossing wollten, daher hatten wir erst unseren privaten Shuttle per Auto zum Flugzeug und dann auch unser eigenes Flugzeug. Fühlt sich ein bisschen nach VIP an… Frank konnte vorne neben dem Piloten sitzen, und ich hatte die Auswahl zwischen den restlichen 6 Sitzen. Habe mich dann für die linke Seite entschieden, denn ausnahmsweise hatten wir mal beide Kameras im Einsatz, und so konnten wir mehr abdecken.




Der Flug hat 20 Minuten gedauert, hätte gerne noch länger gehen können, der Blick aufs Delta ist toll. Grün, Wasser, dann wieder trockene Stücke, darin dann Elefanten einzeln und in Gruppen, eine Herde Büffel… sehr hübsch. Der Pilot ist ein paar extra Kurven geflogen, so dass wir die Elefanten besser sehen konnten, nur die Kamera kam da nicht immer so richtig mit. Bleibt also Kopfkino…








Bevor wir gelandet sind, hat der Pilot erst einmal die den Landestreifen sehr niedrig (10m?) überflogen, um Tiere zu verscheuchen und zu prüfen, dass die Landebahn ok aussieht. Dann sind wir gelandet und wurden schon erwartet – bevor wir aber abfahren konnten, mussten erst noch die 180kg Lebensmittel ausgeladen werden, die unser Flugzeug im Bauch hatte.


Beim Anblick unserer „Limousine“ wurde eventuell aufkommendes VIP-Gefühl gleich wieder etwas gedämpft 🙂
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Nach 5 Minuten Fahrt wurden wir von den Mitarbeitern der Lodge mit Willkommensgesang und Drink begrüßt, danach wurden wir zum Zelt gebracht und konnten erstmal ankommen.





Um 11h gab’s dann Brunch, wie hier üblich alle zusammen an einem Tisch, aber 6 Leute mussten direkt um 11:30 bzw. 12:00 abfliegen, da blieben nur noch wir und ein schwedisches Paar übrig. Wird also ein sehr ruhiger Abend.
Erste Sichtungen vom Haupthaus aus – White Heron, Warzenschwein, Fischadler:


Nach dem Brunch ist bis 15:30h Siesta, wir wollten erst (wie z.B. aus der Bakwena Lodge gewohnt) im Haupthaus bleiben, dort wird aber derzeit der Holzboden abgeschliffen, also sind wir doch lieber zurück ins Zelt gegangen. Vermutlich haben wir deshalb eins der am weitesten entfernten… Wir wurden von mehreren Baboons erwartet, die es sich auf Terrasse und Geländer gemütlich gemacht hatten – erst waren sie ja nicht richtig überzeugt, dass das jetzt unser Zelt ist, sind dann aber doch abgezogen.



So konnten wir ruhen, den Elefant in Sichtweite auf der anderen Flussseite beobachten und dann tatsächlich auch ein Ründchen schlafen. Allerdings gelegentlich unterbrochen durch laute Vögel auf dem Zelt oder ein raschelndes Warzenschwein unter dem Holzdeck…


Um 15:30h war dann Zeit für High Tea – und da wurde schon wieder richtig lecker aufgestischt. Für mich gab’s extra eine kleine glutenfreie Pizza, die anderen hatten gefüllte Tacos. Dazu Kuchen, Kekse, Obst. Keine Ahnung, wer das immer alles essen soll. Schnell noch die obligatorische Sundowner-Bestellung abgeben, dann musste ich erstmal eine Runde fotografieren gehen. Direkt unterhalb des Holzdecks vergnügte sich nämlich eine Warzenschweinfamilie mit zwei Babies. Wirklich knuffig:




Da zur Zeit das Wasser im Okavango-Delta sehr niedrig steht, kann die Lodge nicht alle normalen Aktivitäten anbieten. Also gab’s eine kurze Mokoro-Tour (das ist das traditionelle Boot, ungefähr wie ein Kanu) und dann sind wir ausgestiegen und 2h gelaufen. Schön im Gänsemarsch, vorne und hinten ein Guide.



Gesehen haben wir zuerst Familie Giraffe, eine Mutter mit ihren drei Kindern in verschiedenen Altersstufen:






Dann natürlich Impalas und Warzenschweine, aber die sind ja nicht mehr so oft auf Fotos, weil man sie wirklich überall sieht. Wenn ein Guide sagt „und, was seht ihr?“ kann man eigentlich inmmer „Impalas“ sagen, das trifft in 99% der Fälle zu.




Anschließend hatten wir aber eine ganz besondere Sichtung, auch wenn uns das erst nicht so richtig klar war, WIE besonders. Manchen Menschen fahren jahrelang nach Afrika, um einmal Wildhunde zu sehen – und wir marschieren da so durch die Steppe und finden eine Gruppe von ca. 12 Tieren. Unser Guide hatte zunächst nur eine Bewegung im Gras gesehen, richtig gedeutet und uns schnell ein Stück auf dem Weg zurück geführt, damit wir die freie Fläche besser sehen konnten. Er dachte, sie würden Impalas jagen, stattdessen (für uns noch viel besser) haben sie sich dort niedergelassen und Pause gemacht. Wir konnten bis auf 30m an sie rankommen, ohne dass sie sich groß daran gestört hätten. Sie haben uns beobachtet und wir sie – aber jeweils ohne Angst.







Wir konnten währenddessen schon dunkle Wolken sehen, und auf dem Rückweg von den Wildhunden zum Mokoro war es dann soweit – es fing an zu regnen. Unser Guide zauberte Regencapes hervor, aber die helfen nur bedingt. Das Wasser vom Cape läuft gesammelt auf die Hose und die leitet das in die von innen wasserdichten Schuhe weiter. Sehr angenehmes Gefühl 🙂 und oben läuft es in den Kragen, also ist man hinterher komplett nass. Aber egal, solange die Kamera trocken bleibt, ist alles gut. Nur unseren Sundowner-Drink haben wir uns gespart…

Gegen 18:30h waren wir zurück im Camp und haben nun eine Stunde Zeit, bis wir zum Abendessen abgeholt werden. Ja, abgeholt, weil man hier im Dunkeln nicht mehr alleine vom Zelt zum Haupthaus laufen darf. Wir sind ja mitten in der Wildnis und es laufen durchaus mal Elefanten oder Flusspferde im Camp rum. Der Rest ist nicht so gefährlich, Baboons machen zwar Krach, aber greifen Menschen nicht an, und Warzenschweine erst recht nicht.
Im Haupthaus hängen wir erstmal unsere ganzen Geräte an die Steckdose, die gibt’s hier nämlich nicht in den Zelten (Licht allerdings schon). Je nach Anzahl der Gäste liegen dann dort schonmal 20 Handys nebeneinander, heute war es nur eins und unsere Tasche – wir hatten einfach alle Geräte an die Mehrfachsteckdose in der Tasche gesteckt und haben dann einfach nur noch den einen Stecker eingestöpselt.
Zum Abendessen gab es drei Gänge, wir haben mit den beiden Schweden zusammen gesessen und uns Spargelsuppe, Fleisch/Gemüse/Kartoffeln und Tiramisu schmecken lassen. Speisefolge und passende Weine wurden ganz förmlich vorher angesagt von zwei Mitarbeiterinnen.
Um 21:30h ging es in Begleitung von Mr. EB (unserem Guide) ins Zelt zurück, gefährliche Tiere haben wir unterwegs keine getroffen. Und so endete der Abend ruhig und früh, wie fast immer hier.

Tag 12 – Nata Sanctury und Fahrt nach Maun

Gestern Abend kurzerhand gebucht ging es heute um 6h los zum Game Drive ins Nata Bird Sanctuary, einem Gemeinschaftsprojekt von vier Orten. Je nach Wetter bzw. Wasserstand kann man mehr oder weniger weit in die Salzpfanne fahren und dort vor allem Vögel, aber auch andere Tiere beobachten.



Unser Fahrer war ein bisschen schwer zu verstehen, aber hat uns trotzdem genug Informationen über die Tiere vermittelt. Außerdem war auch die Landschaft toll, wenn man so trockene Gegenden man jedenfalls. Bis zum Horizont nichts als goldenes Gras und Salzpfanne… und hier und da mal ein Gnu oder Strauß:





Vögel hatten wir auch ein paar, namentlich ist bei mir nur der Helikoptervogel hängengeblieben (und ich weiß nicht mal, wie der auf deutsch wirklich heißt, also ob die Deutschkenntnisse unseres Guides da korrket sind – obwohl die meisten gerade bei Tiernamen mehrsprachig sind).

Eine Manguste gab’s auch noch, bzw. zwei, die aber irgendwie nicht zusammen aufs Bild wollten:



Wie immer hatten wir auch eine kurze Pause mit Kaffee und Keksen, heute sogar mit extra Klapptisch und Tischdecke! Wäre gar nicht nötig, der Blick ist schon ohne das schön genug:

Weitere Tiere, die wir auf dieser Tour getroffen haben:








Weitere Eindrücke der Tour, unter anderem mein Lieblingsbild „Marabu mit Terrapin“:







Und mein Lieblingsbild: Marabu mit Terrapin




Gegen 9h waren wir dann zurück in der Lodge und haben erstmal in Ruhe gefrühstückt – draußen natürlich, mit Blick auf zahlreiche Vögel und eine entspannte Eidechse:


Dann hieß es Koffer packen, ins Auto laden und… nein, noch nicht los, sondern noch ein paar Minuten an den Pool setzen und von der morgendlichen „Anstrengung“ ausruhen 🙂



Vor uns lagen 300km ziemlich gerade Straße durch ziemlich viel Nichts bis nach Maun – es geht durch die Salzpfanne, also wirklich platter als platt. Unterwegs konnten wir diverses Getier sehen, allerdings weniger spannendes, vor allem Kühe, Ziegen, Pferde und Esel – also nicht sehr exotisch. Aber immerhin waren auch eine Handvoll Elefanten und ein paar Zebras und Strauße dabei…



Maun ist eine vergleichsweise große Stadt, wirkt allerdings trotzdem eher dörflich, überall laufen Ziegen und Esel
rum und die Häuser sind auch genauso gebaut wie in den kleinen und kleinsten Orten unterwegs. Immerhin sind wir schonmal am Flughafen vorbeigekommen und haben auch einen Supermarkt und ein paar Cafés und Restaurants gesehen.
Wir wohnen im Audi Camp, da die eigentlich vorgesehene Unterkunft schon ausgebucht war – das Camp fällt gegenüber unseren bisherigen Unterkünften etwas ab, Frank und ich sind unterschiedlicher Meinung, ob wir hier nochmal hingehen würden (ich eher ja, Frank eher nein). Es ist definitiv noch eine Runde rustikaler, hier haben wir dann auch das komplette Außenbad… also Dusche, Waschbecken, Toilette. Doof, wenn man vergisst, den Klodeckel runterzumachen und es dann nachts regnet… Die Anlage selbst ist ok, könnte etwas gepflegter sein, aber für eine Nacht ist das völlig in Ordnung. Dann kann man die guten Lodges auch gleich noch viel besser genießen!






Wir haben uns erstmal ein paar Minuten auf die Terrasse gesetzt und ausgeruht von der Fahrt – und zack hatten mich drei Moskitos erwischt, auch durch die Kleidung. Also musste eine großzügige Dosis Peaceful Sleep her, um den weiteren Abend zu überstehen. Übrigens sollte man damit dann auch wirklich ALLES besprühen, ich sage nur „Außentoilette“…
Anschließend waren wir eine Weile in der Bar, das Wetter war nicht so doll und der Pool daher weniger attraktiv / notwenidg. In der Bar hatte man je nach Sitzplatz ein bisschen Internet, also konnten wir schreiben, Emails lesen, Blog posten etc… und dabei einen Kaffee trinken, passiert hier eher selten.
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Da wir beide nicht so richtig Hunger hatten, sind wir nicht irgendwo essen gegangen, sondern haben uns im Spar ein bisschen überbackenes Brot (Frank) bzw. Cracker und Käse und Joghurt (Nicola) gekauft. Geht auch mal – und dank Peaceful Sleep konnten wir das dann unbehelligt an unserem Picknicktisch am Zelt essen. Auf dem Rückweg aus der Stadt ins Camp haben wir uns noch schnell angesehen, wo wir morgen früh hin müssen, wenn wir ins Okavango-Delta fliegen, und wo man da am Flughafen parken kann.
Nach dem Essen sind wir wieder in die Bar umgezogne, aus den gleichen Gründen wie oben. Keine besonderen Vorkommnisse, nur eine Ginsterkatze, die offensichtlich auf Selbstbedienung steht. Wir mussten erstmal googeln, was das ist („spotted gennet“ sagte uns irgendwie so gar nichts), und ich konnte anschließend ein sehr 25 Jahren falsches Bild in meinem Kopf korrigieren, wie Ginsterkatzen aussehen – in einem TKKG-Buch kommt eine vor und ich hatte mir das Tier irgendwie anders vorgestellt. Leider war’s zu dunkel zum Fotografieren, und schnell war sie auch, daher kann ich nur einen Link anbieten: so sieht sie aus!
Und das war’s für heute, morgen geht’s ins Okavango-Delta, voraussichtlich 2 oder sogar 4 Tage ohne Internet. Mitten im Nichts. Und rundrum Tiere. Wir sind gespannt!

Tag 11 – Zurück nach Botswana

Ausschlafen – oder was der Körper so dafür hält, wenn man eine Woche lang um 5h aufsteht… also sind wir heute erst um 7h aufgestanden und haben dann gemütlich gefrühstückt. Habe ich schonmal erwähnt, dass hier ALLE Lodges einen offenen Restaurant-Bereich haben, in dem gegessen wird? Man sitzt also immer quasi draußen, einige haben nicht mal Vorrichtungen, um das zu schließen, andere haben horizontale Schiebewände 😉
Beim Frühstück haben wir uns noch ein bisschen unterhalten mit anderen Gästen, die wir schon aus der letzten Lodge kannten, und haben anschließend mit Kaffee und kalten Getränken erst im Garten und dann doch wieder im „richtigen“ Schatten im Haupthaus auf unseren Transfer zurück nach Botswana gewartet. Der hatte schon in der Lodge angerufen und die Abholzeit von 10:45 auf 11:30h gelegt, also hatten wir noch ein bisschen mehr Zeit zum entspannten Rumsitzen.
Im Bus waren diesmal 12 Leute, in circa einer Stunde waren wir wieder an der Grenze und kamen diesmal relativ schnell durch: Visum abstempeln lassen in Zimbabwe, in den anderen Bus (den botswanischen) einsteigen, am botswanischen Häuschen wieder aussteigen, neues Visum einstempeln lassen, durch die Wanne mit Desinfektionszeug laufen, einsteigen, fertig. Noch 10 Minuten fahren, dann konnten wir an der Bakwena Lodge aussteigen.
Wir wurden herzlich begrüßt, auch wenn wir ja nur unser Auto abholen wollten (einen Willkommens-Saft haben wir trotzdem bekommen). Noch schnell mal auf die Toilette, unterwegs wird’s keine geben, ein paar Getränke kaufen und dann mussten wir leider die Lodge verlassen. Wir wären echt gerne noch eine Nacht geblieben, aber dann passt der Rest ja irgendwie nicht mehr…
Die Schnellstraße nach Süden ist nicht weit von der Lodge, wir haben noch schnell getankt bei einer unglaublich fröhlichen, scherzenden, Vogelstimmen-pfeifenden Tank-Mannschaft – unser Auto wurde von 5 Leuten betankt, gewaschen, mit Luft und Wasser versorgt. Und wie immer war der Chef für das Geld zuständig. Dann ging es weiter, vorbei an einer unendlich langen Schlange von LKWs, und auf dem Weg von der Grenze Zimbabwe-Botswana konnte man sehen, dass diese Schlange noch ein paar Kilometer weiter geht bis zur Grenze Botswana-Sambia. Da gibt es nämlich keine Brücke über den Zambezi, sondern nur zwei Fähren – die jeweils pro Fahrt EINEN LKW mitnehmen können. Also 13 am Tag pro Fähre. Die LKWs warten normalerweise 1-2 Wochen, bis sie dran sind, weil das immer noch billiger ist als den Umweg über Zimbabwe zu machen mit allen Formalitäten und Gebühren. Unglaublich!
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Unterwegs konnte man bis zum Horizon gucken, hier ist es sehr flach und es gibt wenig Bäume, fast nur Felder.
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So konnte man auch den Regen schon von weitem kommen sehen – und wenn es regnet, dann regnet es richtig. Blöd, wenn sich der Scheibenwischer auf der Fahrerseite durch das Geruckel auf den Schotterstraßen gelöst hat und sich kurz nach dem Einschalten selbständig macht – immerhin ist er nach unten gefallen und nicht weggeflogen, so dass wir ihn nach dem Regen wieder aufstecken konnten… Übrigens kühlt so ein Regenguss hier ganz schön ab – innerhalb von Minuten von 34 auf 22 Grad, das hat aber nur kurze Zeit gehalten.
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Nach dem Regen hatten wir neue Verkehrsteilnehmer auf bzw. an der Straße: diverse Elefanten nutzten die Gelegenheit, aus den Pfützen dort frisches Wasser zu trinken. Sie bleiben aber relativ brav am Rand stehen, so dass die wenigen Autos ungestört weiter fahren können. Ist aber trotzdem komisch, da so mit 120 km/h dran vorbeizufahren (wie es die Einheimischen tun). Ich habe lieber mal ein bisschen abgebremst, ist auch viel besser für’s Foto:
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Wir haben auch mal wieder den Vet Fence (den Zaun, der vor Maul- und Klauenseuche schützt) passiert und mussten diesmal auch die Schuhe in das Desinfektionszeug tunken, die wir nicht gerade an den Füßen hatten. Also aus dem Koffer wühlen, einmal auf die Matte stellen, wieder einpacken bzw. auf die Fußmatten vor der Rückbank stellen, das Zeug wollten wir natürlich nicht im Koffer haben.
Die heutige Unterkunft war die Nata Lodge, kurz hinter Nata. Die Dame am Empfang war erstaunlich… hm… neutral, um nicht zu sagen unfreundlich. Sind wir hier überhaupt nicht gewohnt, normalerweise sind ALLE unglaublich herzlich und freundlich. Aber gut, wir wollen hier ja nicht einziehen. Das Zelt ist geräumiger als das in Camp Kwando, dafür diesmal mit Außendusche. Nachdem die in der Bakwena-Lodge ja optional war, also wir auch einen drinnen hatten, gibt’s hier nur die eine. Immerhin der Rest des Badezimmes ist drinnen… (und da ich das hier ja nachträglich schreibe, weiß ich schon, dass es auch anders geht).
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Da es schon zu spät für einen Game Drive war, haben wir uns stattdessen am Pool niedergelassen, anschließend in unserer Außendusche unter freiem Himmel geduscht und sind dann zum Abendessen gegangen. Um 21:30h war der Tag zuende, morgen geht’s wieder früh raus, wir haben vorhin noch eine Morning Tour gebucht. Der Wecker klingelt um 5:20h, bis dann & gute Nacht!

Tag 10 – Chobe NP und Victoria Falls

Heute hieß es noch früher „morning, morning“ – allerdings hat der Wachdienst irgendwie nicht mitbekommen, dass wir um 4:45h aufstehen wollten. Zur Sicherheit hatten wir aber auch selbst einen Wecker gestellt, daher war uns das egal. Um 5:15h haben wir kurz einen Kaffee getrunken, und dann ging es los, diesmal zu viert.
Auf dem Weg zum Parkeingang hat es erstmal angefangen zu regnen – aber hier ist man ja auf alles vorbereitet, also hatten wir ruckzuck jeder ein Regencape in der Hand und waren trocken (außer im Gesicht, was für Brillenträger ja ein bisschen lästig ist).
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Aber direkt am Gate hat es aufgehört und wir konnten die Capes (erstmal…) wegpacken.
Es gab keine Tiere, die wir nicht schon gesehen hätten, aber trotzdem war es super!
Geier und Gänse, die sich gegenseitig misstrauisch beäugen:
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Ein einsames, gut getarntes Flusspferd in einer Pfütze, das aussah wie tot, aber trotzdem mit einem Auge beobachtete, was wir da so machten:
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Reichlich Knochen von früheren Tiermahlzeiten:
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Kämpfende Impala-Jungs und Impala-Bambis:
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Dann sahen wir ein paar Safari-Fahrzeuge, und richtig, auch Löwen waren da. Die gleiche Gruppe wie gestern, mit einigen Weibchen und zwei halbwüchsigen Männchen (halbwüchsig ist hier auf die Mähne bezogen durchaus auch wörtlich zu nehmen…)
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Am Picknickplatz (einem anderen als gestern) hatten wir dann heute mal das Vergnügen, nicht nur von einem Affen beobachtet zu werden, sondern von mehreren – die durchaus auch mal Annäherungsversuche machten. Solange ein (schwarzer) Guide dabei ist, kommen sie nicht näher, aber sobald der z.B. zur Toilette geht, sind sie da und lassen sich von Touristen nicht mal ansatzweise irritieren oder gar vertreiben. Schwupps, saß eine Affenmutter mit Baby vor’m Bauch im Kofferraum des Nachbar-Safarifahrzeugs.
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Dass die Viecher wirklich keine Angst vor Touristen haben, haben wir gemerkt, als wir mit einem Keks in der Hand ein Stück vom Auto weggegangen sind, um die Paviane an der Böschung zu fotografieren. Die Velvet Monkeys (hab gerade kein Internet, um den deutschen Namen zu googeln) rückten uns sofort auf die Pelle, und als wir sie verscheuchen wollten, sind sie eher noch auf uns zugekommen und haben zurückgeschimpft… also haben wir uns mal lieber in die sichere Nähe von Guide Dan zurückgezogen.
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Der hat aus Spaß mal versucht, ob sie ihn mit einer Decke über dem Kopf noch erkennen, aber da Arme und Beine sichtbar waren, konnten sie ja weiterhin die Hautfarbe sehen…
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Tja, und dann kam der Regen, und zwar so richtig. Die Regencapes waren irgendwann durchnässt, das Wasser kam waagerecht ins Auto. Nicht schön, also für uns. Für Menschen, Tiere und Pflanzen hier ist es dringend nötig, sie warten seit September auf den Regen, der dieses Jahr sehr spät dran ist. Für uns hieß das aber: Game Drive over, zurück zur Lodge. Tiere waren aber eh nicht mehr zu sehen, nur die unbeirrbaren Impalas standen stoisch im Regen und rührten sich nicht.
So kamen wir aber immerhin zu einem Extra-Frühstück in der Lodge, da wir noch 1,5h Zeit hatten bis zur Abholung. Die haben wir mit Fotos und Vögel gucken, lesen und rumgammeln auf den bequemen Sofas aber ganz gut rum gekriegt 🙂
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Pünktlich um 10:30h war der Fahrer von African Odyssee da, der uns zur Grenze in Kazungula bringen sollte. Der Transfer nach Zimbabwe ist nämlich in Etappen organisiert, weil es relativ umständlich und teuer ist, Autos über die Grenze zu bewegen. Deshalb fahren wir ja auch nicht selbst, sondern haben den Transfer gebucht. Das kostet eher noch weniger und ist vor allem viel entspannter.
Also: Safari-Fahrzeug für die 10min. zur Grenze, dort mussten wir erstmal in einer Schlange hinter einer Busladung Spanier anstehen. Zum Glück hat unser Fahrer irgendwie den Prozess beschleunigt, kurz unsere Pässe mitgenommen und drinenn abstempeln lassen, und schon konnten wir weiter.
Nächste Station: Einwanderung Zimbabwe. Wieder hat der Fahrer uns Zeit gespart und schnell die Formualare besorgt, außerdem hat er uns ein paar Hinweise zum Ausfüllen gegeben (z.B. dass wir bei „wieviel Geld bringen Sie mit“ einfach Visa Card eintragen sollen). Dann hat er uns an den nächsten Transfer-Menschen übergeben, diesmal einen aus Zimbabwe, der schonmal unser Gepäck mitgenommen hat und Frank gezeigt hat, in welches Auto wir nach der Grenze müssen und welches unser Fahrer ist. Wir haben solange brav angestanden, jetzt ja zum Glück VOR den Spaniern. Der Prozess: Immigration Schalter: rosa Zettel entgegennehmen, dass man die 30$ Visa-Gebühren bezahlt hat. Nächster Schalter (bzw. gleicher Schalter, aber andere Person, da sitzen gleich zwei im Glaskasten): Visum in Pass kleben lassen. Glaube ich. Jedenfalls war hinterher der Aufkleber drin. Ist ja auch egal, ohne Auto geht es jedenfalls einfacher und es sind keine Listen auszufüllen!
Mit dem Pass geht es dann 20m weiter zur Schranke (eine manuell bediente!), wo wir dem Menschen in Uniform das Visum zeigen mussten – dann konnten wir um die Schranke drumherumlaufen und in das wartende Fahrzeug von Wild Horizons einsteigen. Hier hatten wir dann ca. eine Stunde Zeit, uns über mögliche Aktivitäten in Vic Falls zu erkundigen. Wild Horizons macht nicht nur den Transfer, sondern ist auch der größte (oder zumindest optisch präsenteste) Tour Operator vor Ort. Kanu, Bungee Jumping, Schaukel über der Schlucht – geht hier alles, aber wir haben ja nicht viel Zeit. Und selbst mit Zeit würde ich außer Kanufahren davon nicht viel machen wollen 🙂
Wir hatten eh schon vor, eine Sunset Cruise zu machen, also hat uns der Fahrer zuerst am Wild Horizons Büro abgesetzt und die anderen beiden zu ihrer Lodge gebracht, während wir die Tour gebucht haben. Dann wurden wir zur Bayete Lodge gefahren, etwas größer als die letzten Lodges, aber mit 25 Zimmern immer noch sehr überschaubar und familiär.
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Nach einer kurzen Kakao-Pause im Schatten haben wir uns per Taxi aufgemacht zu den Viktoria-Fällen, einem Nationalpark mit durchaus europäischen Preisen (und auch da
wäre das mit 25€ oder 30$ pro Person nicht günstig). Wir hatten extra US-Dollar geholt, aber dann doch entschieden, dass es ja in Euro billiger ist…
Der Nationalpark zieht sich an den Viktoriafällen entlang und bietet von diversen Aussichtspunkten schöne Blicke auf das Wasser…
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… und lokale Fischer, die einfach mal mittendrin stehen – auf dem dritten Bild kaum noch zu erkennen:
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Da wir zur Trockenzeit hier sind, ist relativ wenig Wasser drin, aber es ist trotzdem schon beeindruckend und an einigen Stellen auch ganz schön nass. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Vegetation – mal ganz trocken, mal richtiger Regenwald:
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Auf der anderen Seite der Schlucht, in Sambia, kann man den sogenannten Devil’s Pool sehen und auch die Touristen, die erst dorthin wandern und dann drinsitzen. Wäre nichts für uns, mal ganz abgesehen davon, dass das weitere 2 Ausreisen und 2 Einreisen erfordern würde. Aber zum Fotografieren ist es ganz gut geeignet, und wenn dann noch die Kamera die Regentropfen fokussiert, sieht man mal, wo das ganze aufsteigende Wasser wieder runterkommt.
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Zum Glück war es die ganze Zeit bedeckt und für hiesige Verhältniss recht kühl, so um die 28 Grad. Pralle Sonne hätten wir hier wirklich nicht gebraucht. Und trotzdem waren wir schon wieder trocken, als wir am Ende des Parks ankamen…
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Am Ende des Nationalparks hat man einen schönen Blick auf die 1905 gebaute Brücke zwischen Zimbabwe und Sambia, als Tourist kann man drauflaufen (und damit technisch gesehen in Sambia sein), wir hatten aber keine Zeit. Die Baboons laufen eher unter der Brücke und nutzen das als Spielplatz…
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Um 15:50h wurden wir vor dem Eingang des Parks von Wild Horizons abgeholt zur Sunset Cruise. Vorher wollte ich noch kurz bei den Souvenirverkäufern nach einem kleinen Holzelefanten gucken, bin am Ende aber doch bei einem Zebra gelandet. Leider ist es hier wie in Istanbul auf dem Basar – man kann nicht einfach mal in Ruhe gucken, sondern hat gleich drei Verkäufer an der Backe, die einem alles mögliche aufschwatzen möchten. Kann ich aus ihrer Perspektive ja verstehen… trotzdem anstrengend.
Der Minibus hat noch ein paar weitere Gäste eingesammelt und uns dann zum Bootsanleger am Zambezi gebracht. Hier wurden wir mit Trommeln und Gesang begrüßt (und hätten auch eine CD kaufen können, Spenden wurden ebenfalls gerne genommen). Wir saßen mit einer Schweizerin und einem Franzosen an einem Tisch, sehr nett, aber die Unterhaltung war etwas anstrengend, weil er nur wenig Englisch sprach und nur etwas mehr als wenig verstand. An Bord gab es dann freie Getränkewahl, Fingerfood und Flusslandschaft links und rechts. Wir sind 2,5h zwischen Zimbabwe und Sambia gekreist und haben diverse Tiere gesehen.
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In der Ferne konnte man auch den „spray“ der Victoria-Fälle sehen, allerdings lange nicht so hoch und massiv, wie das bei voller Wassermenge ist…
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Leider gab’s keine trinkenden Elefanten, weil die Gäste an Bord dann doch zu laut waren und die Elefanten ganz kurz vor dem Wasser doch lieber zur Seite im Busch verschwunden sind. Kein Vergleich mit einer ruhigen 8-Personen-Bootstour auf dem Chobe, aber trotzdem nett. Und großartiges Alternativprogramm hätte es in Vic Falls eh auch nicht gegeben…
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Da inzwischen der Himmel größtenteils wieder blau war, haben wir sogar noch einen tollen Sonnenuntergang gesehen, wie immer sehr kitschig, und diesmal wirkt es durch die Palmen eher wie Florida. Ist aber immer noch Zimbabwe 🙂
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Manche Touristen sind schon lustig – diese Italienerin hat sich mückensicher in ein Moskitonetz eingewickelt, dann noch die Kapuze drüber. Ich wäre ja eingegangen, denn auch wenn’s nicht sooo warm war, alleine „langärmlig“ wäre schon eine Strafe gewesen.
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Eigentlich wollten wir noch was essen gehen, haben dann aber beide festgestellt, dass wir nicht richtig Hunger haben. Daher haben wir den Abend in der Bar der Lodge unter den Ventilatoren ausklingen lassen bei Zambezi-Bier (Frank) und Amarula-Likör (Nicola). Den wollte ich unbedingt probieren, ist eine Spezialität, das ist übrigens die Frucht, die im Film „Wunderbare Welt der Tiere“ die Affen und Elefanten betrunken macht… ganz so schlimm war’s ncht, und das Zimmer war ja nicht so weit 🙂
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Tag 9 – Chobe NP (nachmittags)

Weiter ging’s mit dem „Programm“ der Lodge:
11:30h Lunch (Salate, Fischfrikadellen für Frank)
bis 15:00h Pause (Pool, Blog schreiben, lesen, schlafen, Vögel beobachten, Neuankömmlinge begrüßen und feststellen, dass wir morgen zusammen nach Zimbabwe fahren)
15:00h High Tea (Eistee und Gebäck)
15:30h Game drive
Eigentlich war für nachmittags wieder eine Bootstour geplant, aber wir wollten lieber nochmal auf dem Landweg in den Chobe NP. Also hatten wir einen private game drive, ganz für uns alleine.
Es fing an mit einer verknoteten Giraffe…
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…und ging weiter mit winzigen, 2-3 Tage alten Impalas:
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Gefolgt von noch jüngeren Baby-Baboons, laut Guide maximal 24h alt, aber schon in der Lage, lässig auf Mamas Rücken zu reiten:
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Und dann das Highlight der Tour: Schon von weitem konnten wir eine kleine Gruppe von Elefanten sehen, die erst tranken und dann beim Näherkommen ins Schlammloch wechselten.
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Wir standen vielleicht 20m entfernt und konnten alles aus der Nähe beobachten. Sie haben sich sehr genüsslich gewälzt, mit dem Fuß Schlamm „angerührt“ und sich dann damit eingespritz.
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Der letzte sieht aus wie ein nasser Hund, aber sehr zufrieden..
Wir waren ja mit dieser Gruppe schon sehr glücklich, aber plötzlich tauchte auf unserer anderen Seite eine weitere Elefantenfamilie auf und kam den Hügel runter, direkt am Auto vorbei, ungefähr 2m Abstand haben sie noch gehalten. Schien sie auch nicht zu stören, sie sind ungerührt weiter getrabt bis zum Wasser:
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Nach ausgiebigem Trinken und kurzem Austausch mit der Schlamm-Gruppe ist diese dann aufgebrochen – ebenfalls direkt am Auto vorbei, und man konnte schön sehen, wer wie tief im Schlamm war: sie hatten entweder „Schuhe“, „Gummistiefel“ oder Ganzkörperschlammpackung 🙂
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Soooooo schön…
Auf dem Rückweg Richtung Lodge haben wir dann noch eine Ansammlung von Autos gesehen, und als der Safariwagen vor uns wegfuhr, konnten wir auch den Auslöser sehen: ein Grüppchen Löwen.
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Kurz vor dem Tor gab’s noch eine Extra-Portion Sonnenuntergangslicht und eine Leopardenschildkröte am Straßenrand:
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Der Leopard selbst steht ja noch auf unserer Wunschliste, immerhin hatten wir schon Spuren, Blut am Baum und jetzt die Schildkröte – da kann er ja nicht mehr weit sein!
Wir wurden dann wie immer bei der Rückkehr zur Bakwena Lodge mit feuchten Handtüchern zum Erfrischen begrüßt und dann Zeit, wahlweise nochmal ins Zimmer zu gehen oder (meine Wahl) im Haupthaus zu sitzen und die Fotos zu sichten.
Abendessen gab es diesmal in Buffet-Form, sehr lecker (Fleisch, Gemüse, Soßen… alles glutenfrei) und wie immer mehr als reichlich. Nach dem Essen haben wir noch mit einem Rentner-Paar aus Dresden am Lagerfeuer gesessen und uns gegenseitig erzählt, was wir schon gesehen haben und was noch kommt – das sind auch die, die mit uns morgen nach Zimbabwe fahren, und da wir deshalb zur gleichen Zeit in der Lodge sein müssen für den Abholdienst, haben wir einen eigenen Game Drive für morgen früh bestellt.
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Irgendwie habe ich offensichtlich ein Geburtstags-Radar – gestern hatte ich schon beim Abendessen gehört, dass die Amerikaner beim Anstoßen „to my birthday“ gesagt hatten. Daraufhin habe ich das ans Personal weitergegeben, die ganz schnell noch ein Geschenk (aus dem Souvenirshop) und ein Ständchen am Tisch organisiert haben. Heute hat die Dame am Lagerfeuer erzählt, dass sie nach Zimbabwe noch eine Nacht in der Bakwena Lodge sein werden, und als sie mit ihrer Tochter telefoniert hat, habe ich mitbekommen, dass das ihr Geburtstag ist. Also habe ich auch das ans Personal weitergegeben und vermute mal, dass sie dann auch eine Überraschung bekommt. Ich werden mal „Geburtagsfee“ auf meiner Visitenkarte ergänzen 🙂

Tag 9 – Chobe NP (vormittags)

Der Tag fing früh an – das Programm in der Bakwena Lodge sieht so aus:
  5:00h Wecken durch den Sicherheitsmann
  5:30h kleines Frühstück
  5:45h Abfahrt zum morning game drive
Die Fahrt zum Sedudu Gate des Chobe Nationalparks dauerte ungefähr 20min, heute ohne Elefantensichtung. Sicherheitshalber hatte ich mal einen Pullover mit, den brauchte man aber gar nicht, außer zum Abdecken der Kamera gegen den Staub in der Luft.
Wir waren zu siebt im Auto: die drei Amerikaner (die Tochter hat die halbe Tour verpennt, schon eine Leistung bei dem Gerumpel), zwei Vogelbeobachter aus Kanada und wir (eher auf Elefanten und große Katzen und Baboons fixiert). Dementsprechend gemischt waren die Tiersichtungen, bzw. wofür der Guide angehalten hat… Und hier geht’s rein in den Chobe Nationalpark:
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Viele Geschichten gibt’s nicht zu erzählen, daher lasse ich mal die Bilder sprechen. Erst die Vögel – Geier, kleiner blauer glänzender Vogel, kleiner frecher grün-gelber Vogel, Fischadler, Marabu…
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Dazwischen gab es immer wieder Impalas, das Fast-Food der Wildtiere. Nicht nur, weil sie immer und überall rumstehen (und sich durch Touristen mal so gar nicht aus der Ruhe bringen lassen), sondern auch, weil sie auf dem Hinterteil eine dem McDonalds-M nicht unähnliche Fellzeichnung haben:
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Nach einem ersten sandigen Stück sind wir vor allem auf der River Road gefahren, direkt am Chobe-Fluss entlang mit Blick auf Wasser, Büffel, Flusspferde, weitere Impalas natürlich und Namibia auf der anderen Fluss-Seite. Ein paar andere Safarifahrzeuge waren auch unterwegs, aber ich hatte mir das viel schlimmer vorgestellt – im Namibia-Forum hieß es immer, hier wäre es so überlaufen und touristisch… naja… klar, im Vergleich zum Mahango oder Mudumu NP, aber immer noch sehr erträglich.
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Wir sind neben der River Road aber immer wieder auch ein Stück weiter landeinwärts auf einer Parallelstraße gefahren. Da haben wir unter anderem eine Gruppe Geier beim Frühstück beobachtet. Nicht umsonst gehören sie zu den „ugly five“ (zusammen mit dem Marabu, was ich verstehen kann, und dem Warzenschwein, was ich überhaupt nicht verstehen kann) 🙂
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Neben der Straße sieht man immer wieder Knochen von verendeten Tieren, säuberlich abgefressen, gerne noch mit Hörnern:
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Der Guide hat uns viel zu den einzelnen Tieren erzählt und auch erklärt, worauf er so achtet, um die interessanten Tiere zu finden: das Verhalten der anderen Tiere, typische Orte, an denen sich z.B. Löwen aufhalten, und Spuren im Sand. Das hier war z.B. ein Leopard – den wir aber leider nicht gesehen haben:
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Als wir eigentlich zu einer der wenigen Picknick-Stellen fahren wollten, um eine kurze Kaffeepause zu machen (der Guide nennt es hartnäckig „Chobe Starbucks“ – beim nächsten Mal bringe ich ihm einen kleinen Aufsteller mit Logo mit!), kam über Funk die Nachricht, dass Löwen gesichtet wurden. Also sind wir erstmal dorthin gefahren – die Gruppe kam gerade vom Frühstück, nur eine Dame war noch nicht satt. Der Rest lief direkt an den Autos vorbei, völlig unbeeindruckt, und ließ sich dann im Schatten neben der Straße nieder:
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Ein Stück weiter stand eine Herde Büffel, die haben wir uns zwischendurch näher angesehen – inklusive der kleinen Vögel, die die Tiere von Parasiten befreien. Und dank unserer mitfahrenden Kanadier wissen wir nun, dass es da zwei Arten gibt, mit roten und gelben Schnäbeln. Habe nur schon wieder vergessen, welches die selteneren waren… ist mir aber eigentlich auch egal 😉
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Eine Löwin war zurück zur Nachzüglerin marschiert, vielleicht um sie zum Mitkommen zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Nur die Geier, die ebenfalls scharf auf die Reste des Büffels waren, wurden erfolgreich weggescheucht… dann marschierte sie zurück in den Schatten.
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Dann aber: Starbucks oder so. Eigentlich eher Nescafé und Kekse. Eine nette Abwechslung, vor allem weil man mal die Beine ausstrecken konnte und ein paar Minuten nicht durchgeschüttelt wurde. Nicht, dass uns das besonders stört, man ist ja eh die meiste Zeit abgelenkt. Unser Picknick wurde aufmerksam von oben beobachtet – im Baum über dem Tisch saß ein velvet monkey und wartete (vergeblich allerdings) auf Reste:
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Auf dem Rückweg zur Lodge gab es noch ein paar Giraffen (ebenfalls mit hilfreichen Vögeln, Giraffen können sich ja nicht selbst am Hals kratzen und so Parasiten abstreifen):
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Und dann noch eine Herde Elefanten auf dem Weg zum Fluss, sie hatten ein ganz schönes Tempo drauf, es wurde auch langsam ganz schön warm. Wir hatten sie schon von Weitem unser gesehen, und unser Guide hat unser Auto dann genau an der Stelle angehalten, wo sie voraussichtlich unseren Weg kreuzen würden. Haben sie auch, vielleicht 10m hinter dem Auto:
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Noch zwei Landschaftsbilder zum Abschluss, dann mussten wir uns beeilen, die Amerikaner wurden für den Weiterflug abgeholt und mussten pünktlich zurück sein.
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Den Nachmittags-Teil gibt es später, das Internet tut sich hier etwas schwer mit dem Hochladen der Bilder… und ob wir in der nächsten Lodge Internet haben, wissen wir nicht – falls also 4 Tage Funkstille ist, dann liegt’s eher am fehlenden WLAN…

Tag 8 – Chobe Nationalpark

Heute fahren wir von Namibia nach Botswana – und zu einem der Highlight-Nationalparks, dem Chobe. Aber erstmal müssen wir ja die Fahrt hinter uns bringen… nach kurzem Überlegen haben wir gestern schon beschlossen, dass wir nicht nochmal in den Mudumu NP fahren, weil die Elefantenparade von gestern sowieso nicht übertroffen werden kann (jedenfalls sehr wahrscheinlich nicht morgens). Also das Standardprogramm: 5:30h von alleine wachwerden, Büffel auf der anderen Flussseite gucken, packen, frühstücken, los.
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Die Fahrt bis zur Grenze ist relativ unspektakulär: 100km geradeaus (naja, fast) bis Katima Mulilo, dann rechts ab 70km Richtung Süden (genau, immer geradeaus…) und dann kommt die Grenze. Der Übertritt ist hier etwas umständlicher als wir das so aus Europa gewohnt sind…
Ausreise aus Namibia:

  1. In das niedrige unbeschriftete Gebäude gehen, Formular ausfüllen (wer bin ich und warum?), beim Immigration Officer abgeben, Pass zeigen.
  2. Weiterfahren.
  3. Beim nächsten Officer (diesmal aus dem Auto raus) den Zettel entwerten lassen, der an der Windschutzscheibe klebt. Aussteigen, manuell alle möglichen Daten in eine Liste eintragen (wer, warum, wie lange, Kennzeichen – nach diesem Tag kann ich’s endlich auswendig: DL 34 PM GP)
  4. Durch die Schranke fahren ins Niemandsland.

Einreise in Botswana:

  1. Vor der Schranke parken (ok, wir haben an der Schranke in der Schlange gehalten und ich bin ausgestiegen und habe den netten Menschen dort gefragt, was wir in welcher Reihenfolge machen müssen. Er hat’s erklärt – aber aus Versehen vermutet, dass wir die erste Schritte schon hinter uns haben – also mussten wir, als wir bei ihm ankamen, doch erst zurück auf Los und… vor der Schrank parken)
  2. In das ebenfalls unbeschriftete Gebäude und am linken Schalter Pass abgeben und stempeln lassen.
  3. Am rechten Schalter manuell in die Liste eintragen (siehe oben – gleiche Infos) und interessanterweise NICHT den Zettel vorzeigen, auf dem steht, dass wir das Auto ausführen dürfen. Bezahlen durften wir aber, 190 N$ (Pula hatten wir noch nicht, der Umrechnungskurs ist etwas interessant, aber egal…), Quittung mitnehmen.
  4. Zurück zur Schranke – Quittung und Pässe vorzeigen.
  5. Aussteigen, Kühlschrank bzw. bei uns Kühltasche öffnen, Fleisch/ Obst / Milchprodukte dürfen nicht eingeführt werden
  6. Schuhe einmal auf die Matte mit Desinfektionszeug stellen – also einmal durchlaufen.
  7. Durch die Schranke fahren nach Botswana.

Und kaum hatte ich das ganze Zeug wieder in meiner Tasche verstaut, kam die nächste Schranke und der nächste Officer. Der war erstmal not amused, als Frank nicht am Stoppschild, sondern zwei Meter weiter auf seiner Höhe angehalten hat – wir wurden energisch zurückbeordert. Dann aussteigen und – in eine Liste eintragen. Ja, gleiche Infos wie oben, diesmal für die Einfahrt in den Chobe NP. Die Durchgangsstraße führt nämlich durch den Park, und man kann zwar kostenlos durchfahren, aber eben nur mit der kompletten Bürokratie.
Dann aber: Botswana / Chobe. Und gleich nach 1km dieses Bild:
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Natürlich haben wir angehalten, soooooo niedlich. Die Großen haben sich oben mit den Ohren Luft zugefächelt, die Kleinen haben unten geschlafen – bis auf das eine Baby, das wollte trinken:
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Unter den nächsten Bäumen sah es nicht anders aus, in der Mittagshitze suchen alle den Schatten.
Wir waren dann ca. 50km später in Kasane in der Bakwena Lodge – unglaublich schön, steht jetzt mit dem Mushara Bush Camp auf unserem persönlichen Platz 1 🙂
Wir wurden mit Begrüßungsdrink begrüßt, alles wichtige erklärt, dann gab’s Lunch (Salate, sehr lecker und sehr reichlich). Außerdem wurde schonmal geklärt, was wir bei der nachmittäglichen boat cruise für einen Sundowner haben möchten. Anschließend wurde uns das Zimmer gezeigt…
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Bis 15h hatten wir dann Zeit, uns einzurichten,  zu lesen, zu entspannen und das WLAN zu nutzen ;-), danach gab’s High Tea (aufgrund der Hitze allerdings in Form von Eistee, Keksen und Obst) und um 15:30h ging es los zur Bootstour. Wir waren zu neunt, außer uns drei Amerikaner, zwei Kölner und zwei aus Botswana. Kurze Fahrt mit dem Safari-Fahrzeug zum Boot, und schon hatten wir unsere zweite Elefantensichtung des Tages:
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Und so sieht’s in der Gegend aus:
 
 
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Das Boot wird beladen und dann geht es los auf den Chobe-Fluss.
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Dieser bildet die Grenze zwischen Namibia und Botswana… mit einer Insel in der Mitte, um die beide Nationen lange gestritten haben. Inzwischen gehört Sedudu Island aber zu Botswana, extra mit Flagge gekennzeichnet!
Vom Boot aus kann man diverse Tiere sehen, ich spare mir jetzt mal längere Kommentare und schreibe nur die Namen dazu… soviel ist auch zwischendurch nicht passiert.
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Baboons / Paviane:
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Elefanten:
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Hippos im Wasser und an Land:
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Wasserböcke (die hatten wir vorher noch nicht):
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Ein leider toter Elefant, den das namibische Militär da gerade versucht zu bergen. Vermutlich hat er sich angeschossen ins Wasser gerettet und ist dort verendet… wie das jetzt mit dem winzigen Boot klappen soll, einen bis zu 8000 kg schweren Elefanten, der auf dem Grund liegt, zu bewegen, ist uns nicht ganz klar. Aber die wissen bestimmt, was sie da tun.
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Ein Nilkrokodil und diverses Vogelgetier:
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Zwischendurch gab’s den vorher abgefragten Sundownder (jep, Rock Shandy für uns) und dann etwas später auch den dazugehörigen Sonnenuntergang. Sehr kitschig, aber auch sehr schön:
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Tag 7 – Mahango NP und Mudumu NP

Der Wecker klingelt um 5:30h, denn wir wollen vor dem Frühstück und Auschecken erst nochmal eine Runde in den Mahango Park. Vielleicht haben wir ja morgens mehr Glück am Wasserloch?
Ein kurzer Blick auf den Kavango im Vor-Sonnenaufgangs-Morgenlicht – keine Hippos zu sehen, trotzdem schön:
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Wir waren um 6:07 auf der Straße, von dort aus sind es dann ca. 12km bis zum Engang des Parks, halb Teer und halb Schotter. Dafür gibt’s sogar ein offizielles internationales Schild, das kennen wir schon aus den USA, in Deutschland ist es uns dagegen noch nicht begegnet. Gut, da wechseln Hauptstraßen auch selten mittendrin den Belag, und 100km/h sind auch eher nicht erlaubt:
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Im Park haben wir dann einen Elefanten aus der Ferne gesehen, sind aber erstmal zum Wasserloch gefahren. Natürlich nicht ohne permanent links und rechts die Büsche und Bäume zu scannen nach irgendwas, das nicht ins Muster passt – also ein Tier sein könnte. Leider nichts, nur ein paar Kudus. Und auch am Wasserloch war nichts los, nur Perlhühner (etwas unscharf, das sind die mit den blauen Köpfen) und Kapturteltauben, nichts Spannendes. Schade, aber so ist es eben… 40 Minuten haben wir den Tieren gegeben, dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
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Immerhin haben wir erst Spuren, dann auch den Elefanten wiedergefunden (und seinen Begleiter, der aber zu versteckt für Fotos gefressen hat) und konnten ihn noch ein bisschen beim Fressen beobachten.
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Um kurz nach 8 waren wir zurück in der Lodge und sind direkt zum Frühstück gegangen, anschließend Checkout und Koffer holen, und weiter geht’s in Richtung Osten nach Kongola ins Camp Kwando. Natürlich nicht, ohne vorher noch zu tanken! Man muss ja eh nicht selbst tanken, und dazu bekommt man für ein kleines Trinkgeld auch noch neue Luft, Öl geprüft und Scheiben gewischt.
Die Straße führt „bis in alle Unendlichkeit und noch viel weiter“ – die ersten 40km gingen ungelogen schnurgeradeaus, ohne eine winzige Kurve. Die werden hier übrigens IMMER per Verkehrsschild angekündigt. Kein Wunder, bei durchschnittlich einer Kurve auf 30km… da warnt man besser vor. Ebenso werden Autofahrer auf die anderen Straßenbenutzer hingewiesen – und ich habe jetzt das Benjamin-Blümchen-Lied als Ohrwurm im Kopf, „auf ’ner langen breiten Straße steht ein großer grauer Berg…“ – nur war auf der ganzen Straße kein einziger Elefant zu sehen. Aber kein Grund zu mitleidigem Seufzen, der Tag ist ja noch nicht vorbei 😉
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Unser nächstes Ziel heißt Camp Kwando, liegt in Kongola am Fluss Kwando (zack, nächster Ohrwurm) und damit an der Grenze zu Botwsana. Selbst ich könnte einen Stein über den Fluss werfen und würde im anderen Land landen, glaube ich – und das will schon was heißen.
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Die Lodge ist sehr gemütlich eingerichtet, wir haben wieder ein Zelt, nicht so „glamping“ wie am Etosha, aber der Blick ist dafür einmalig schön:
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Wir haben nur kurz unsere Koffer ins Zelt gestellt, der Nachteil ist ja, dass es darin doch ganz schön warm wird bei 37 Grad und Sonne. Also ab ins Haupthaus und was Kaltes trinken, auf die Terrasse setzen und den Blick ins Grüne genießen. Eigentlich wollte ich ja den Blog-Beitrag von gestern hochladen, aber hier gibt’s kein Internet und daher muss das warten (wenn ihr das hier lest, habe ich es dann offensichtlich geschafft, ich vermute mal morgen müssten wir wieder soweit in der Zivilisation sein, dass es Strom und WLAN gibt).
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Stattdessen haben wir gelesen, Fotos sortiert bzw. für den Blog ausgewählt und den interessanten Vögeln zugehört, die hier die Bäume bevölkern. Da sind schon ein paar lustige dabei, keine Ahnung, wie ich rausfinden soll, welcher Ton da zu welchem Vogel gehört, denn sehen kann man sie oft nicht. Oder wenn man sie sieht, dann sind sie gerade stumm:
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Eigentlich wollten wir einen geführten Game Drive mitmachen, in einem der offenen Safari-Fahrzeuge. Leider (oder eigentlich zum Glück) waren die schon ausgebucht, und auch die Bootstour war schon voll. Also haben wir uns kurz eine Karte und ein paar Tipps geben lassen zum Mudumu Nationalpark, und dann ging’s gegen 14:30h los. Der Park liegt nur 12km südlich von unserer Lodge, und nach einem sehr bürokratischen Anmeldeprozess konnten wir dann wieder beginnen, Tiere zu suchen. Erst mal waren wir nicht sonderlich erfolgreich, ein paar Kudus und Springböcke (die gibt’s echt überall), am Fluss dann mal was Neues, nämlich eine Herde Kaffernbüffel:
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Weiter ging es durch den Park, der noch schmalere Wege hat als der Mahango NP heute Morgen. Die Karte war nur bedingt hilfreich, weil einige Wege fehlten, dafür waren einige drauf, die es nicht gab. Aber Franks Handy kann ja GPS, da ist jeder noch so kleine Trampelpfad sichtbar. Langfristig verfahren konnten wir uns also nicht.
Mal wieder Baboons (Paviane – wobei die ja im Zoo immer so unglaublich leuchtende Hinterteile haben, hier irgendwie nicht?):
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Irgendwann haben wir rechts im Gebüsch einen Elefanten gesehen – eine Elefantenkuh, mit Gefolge. Die Gruppe bestand aus ungefähr 8 erwachsenen Tieren, 1 Halbstarken und 2 Babies. Sooooo süß, wenn sie der Gruppe hinterher rennen und ihr überlanger Rüssel hin- und herschlenkert… Wir haben mit Sicherheitsabstand gewartet, geguckt und fotografiert – einer von uns hat immer die Kamera und der andere das Fernglas, so dass beide genug sehen können.
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Doof fotografiert, aber da ist das Baby mit drauf und das Auto war halt im Weg:
 
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Als endlich alle Elefanten abmarschiert waren, sind wir in eine ähnliche Richtung, also parallel aber mit Abstand, weitergefahren. Unsere Gruppe haben wir nicht wieder gesehen, dafür aber 500m weiter die nächste. Diese wollten erstmal den Pfad überqueren und haben dann hinter der nächsten Kurve erstmal in Ruhe gefressen. So lange mussten wir warten, und zwischendurch noch ein Stück zurücksetzen, weil sie in unsere Richtung kamen. Sind dann aber doch abgeschwenkt und im Busch verschwunden.
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Und weiter ging es, bis zum sogenannten Hippo Pool, einer Bucht im Kwando.
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Da uns aber das Ufer zu steil aussah, als dass da Elefanten hätten ans Wasser kommen können, haben wir nicht lange gewartet und sind wieder zurück zum Hauptweg gefahren. Weit sind wir nicht gekommen – ab jetzt haben sich die Elefantenfamilien quasi die Klinke in die Hand gegeben. Kaum war eine Gruppe mit mehr oder weniger Fresspausen über den Pfad marschiert und hatte sich so weit enfernt, dass wir weiterfahren konnten, wurden wir 200m weiter wieder gestoppt, weil die nächsten Elefanten im Gänsemarsch vorbei wollten. hier hat sich das „hinter jeder Kurve könnte ein Elefant stehen“ wirklich bewahrheitet. Ich bin seeeehr langsam gefahren, weil ich so ungern um eine Kurve fahren und in einem Elefanten bremsen wollte… und zweimal wäre das auch passiert, wenn ich schneller gewesen wäre und/oder Frank nicht so gut aufgepasst hätte. So sieht das dann aus – Kurve mit hohen Büschen und einem bisschen Elefant, er kommt von links und will nach rechts – und guckt uns an.
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Das ist schon eine Auswahl, wer mehr möchte, muss sich nur melden 🙂
Zwischen Elefantenfamilie 5 und 6 oder so hat Frank auch noch ein Warzenschwein mit Pumba entdeckt. Ebenfalls sehr niedlich, und da man die Größenverhältnisse nicht sehen kann: die Mutter ist ungefähr kniehoch, das Junge ungefähr wie ein mittelgroßes Kaninchen auf langen Beinen. Aber schon mit Frisur!
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Wir sind dann langsam Richtung Park-Ausgang gefahren und haben dann auch nichts Spektakuläres mehr gesehen. Brauchten wir auch nicht, wir waren noch ganz begeistert von den vielen Elefanten. In fast jeder Gruppe war mindestens ein Baby, einnmal sind die Jungtiere in Dreierreihe gelaufen… insgesamt waren es bestimmt um die 40 oder 50 Tiere…
Gegen 18h waren wir an der Lodge und sind erstmal ein paar Minuten zum Abkühlen in den Pool gegangen. Ich vergaß zu erwähnen, dass wir je nach Nähe der Elefanten den Motor ausgestellt hatten und damit auch die Klimaanlage. Nicht schön, nicht mal für Elefantenbabies. Bei der letzten Gruppe haben wir dann den Motor angelassen, es gibt eh unterschiedliche Meinungen dazu, was sie mehr stört – der laufende Motor oder das Geräusch beim Wiederanlassen.
Als wir wieder in der Lodge waren, ging’s erst in den Pool…
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… dann auf die Terrasse zum Sonnenuntergang-Gucken…
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…und dann zum Abendessen. Glutenfrei hat nicht so gut geklappt, obwohl sie beim Einchecken sogar von sich aus nach Nahrungsmittel-Allergien gefragt haben. Naja, ich hab dann als Alternative einen frischen Obstsalat bekommen, und zur Not hätte ich auch ohne Nachtisch leben können.
Noch einen Kaffee in der offenen Bar, dann sind wir ins Zelt gegangen. Wer früh aufsteht, darf auch früh schlafengehen. Morgen wollen wir mal „ausschlafen“ bis 6:30h, wenn die Hippos und Vögel uns lassen. Ein paar Hippos kann ich hören, während ich das tippe, die grunzen draußen im Fluss rum – nicht sehr weit von unserem Zelt entfernt. Außerdem hört man Gezwitscher, Gezirpe, Geplätscher… hier ist echt was los. Der Slogan des Camp Kwando ist daher ganz passend: „where the river Kwango sings“. Ich lasse mich dann jetzt mal in den Schlaf singen 🙂

Tag 6 – Mahango Nationalpark

Sobald mein Körper einmal an die frühe Aufstehzeit gewöhnt ist, brauche ich ja keinen Wecker mehr. Und vielleicht wurde das noch ein kleines bisschen durch die Taube untertützt, die auf unserem Dach saß, das rundherum offen ist. Jedenfalls war ich um 5:39h wach. Frank auch kurz danach, also haben wir uns kurz was angezogen, einen Kaffee gemacht (zumindest für Frank, der Kaffeeweißer war nicht glutenfrei und Kaffee schwarz geht gar nicht) und uns dann auf unsere Terrasse gesetzt.
Den Sonnenaufgang konnten wir zwar nicht sehen, dafür aber die Lichtveränderung auf der anderen Fluss-Seite und die Flusspferde, die dort untergetaucht waren und nur gelegentlich mal die Nasenspitze sehen ließen.
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Zwei Otter turnten direkt vor unserer Terrasse im Wasser rum, einer tauchte dann schließlich länger mal auf und frass genüsstlich sein Frühstück:
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Eine Stunde haben wir uns mit Gucken beschäftigt, dann haben wir alles für den Vormittag eingepackt und sind zum Frühstück ins Haupthaus gegangen. Klein, aber fein, würde ich sagen – mit diversem frischem Obst, Toast und anderem Brot (nicht für mich, aber das wusste ich und hatte vorgesorgt), diversen Wurstsorten und einem tollen Weichkäse, dazu natürlich auch Eier, wie immer auf Wunsch. Unser Blick beim Frühstück:
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Danach haben wir uns kurz beraten lassen, welcher Teil des Bwabwata Nationalparks am besten geeignet ist. Im Caprivi-Streifen wurden nämlich mehrere kleinere Parks zusammengefasst und ein paar Kilometer von unserer Lodge entfernt liegen die Buffalo Core Area und die Mahango Core Area, beides können wir nicht schaffen. Und da sie sich vermutlich nicht wirklich landschaftlich unterscheiden, wollten wir wissen, welcher Teil vielversprechender ist. Immer ohne Gewähr, klar.
Und so sind wir in der Mahango Core Area gelandet, mit detailierter Erklärung, wie wir fahren sollen und wo wir besser umdrehen und zurückfahren („too much sand, no animals“). Na, dann machen wir das mal so.
Nur 10km südlich von der Lodge, kurz vor der Grenze zu Botswana, liegt der Eingang. Kurz bezahlen, in die Liste eintragen, gleiche Erklärung („too much sand, no animals“) nochmal anhören, dann konnten wir rein. Hier ist nicht viel los, uns sind in 5 Stunden vielleicht 5 Autos begegnet. Dafür ein paar Tiere, die wir noch nicht „kannten“:
Gleich auf der Straße zum Parkeingang Baboons / wie heißen die denn auf deutsch? keine Ahnung. So sehen sie jedenfalls aus:
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Verschiedene Antilopenarten (ein paar neue, dazu noch ein paar bekannte Gesichter):
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Und dann natürlich Hippos, die entspannt im Fluss rumlagen und sich selten mal bewegt oder gar erhoben haben:
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Dann wieder eine Herde Baboons:
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Dann nochmal Hippos:
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Das war die eine Seite des Parks, wir sind dann den gleichen Weg zurückgefahren, haben die Hauptstraße gekreuzt und sind auf der anderen Seite Richtung Wasserloch gefahren. Leider ohne Erfolg. Also das Wasserloch war da, aber außer zwei Kudus nichts. Keine Elefanten, keine Löwen, keine Leoparden. Auch auf dem Weg nicht, nicht mal ein winziges Löwenschnäuzchen zu sehen. Schade, aber nicht zu ändern, so ist das eben mit den wilden Tieren.
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Wir sind dann erstmal zurück in die Lodge gefahren, Mittagspause machen. Eine Runde in den Pool, Blog schreiben, lesen, Kaffee trinken, Aussicht auf den Fluss genießen… so kann man’s aushalten. Als Mittagessen gab’s was landestypisches:
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Um 16:30h ging unsere Bootstour auf dem Kavango los. Mit uns war nur noch ein anderes deutsches Pärchen dabei, also sehr ruhig und entspannt. Und das schon bevor es das erste Savannah Dry (ein Cider) gab 🙂
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Wir sind erst ein Stück flussabwärts gefahren und haben sowohl Tiere, als auch Menschen gesehen. Unser Guide Josef hat uns allerhand Wissenswertes erzählt, z.B. dass Krokodile 125 Jahre alt werden können und Flusspferde ca. 60. Die Menschen, die hier am Fluss leben, nutzen das Wasser unter anderem zum Wäschewaschen und Baden, da sie es sonst teilweise kilometerweit zu ihren Dörfern tragen müssten. Wir haben mehrere Gruppen von Fluspferden gesehen, außerdem auch Krokodile, allerdings nur kleine, ca. 1m lang.
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Laut Josef sind Krokodile nur dann gefährlich, wenn man in tiefem Wasser schwimmt. Und Flusspferd-Gruppen sind „always happy families“ und daher ungefährlich, nur Einzelgänger sind gefährlich. Das sind entweder Männchen, die vom Gruppenboss vertrieben wurden (es darf immer nur ein Männchen geben) oder Mütter mit einem neugeborenen männlichen Hippo, die werden von den Vätern nämlich ebenfalls nicht geduldet. Daher bringen Flusspferde ihren Nachwuchs abseits der Herde zur Welt und kehren je nach Geschlecht sofort oder erst nach 18 Monaten zurück.
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Anschließend haben wir umgedreht und sind ein Stück flussaufwärts gefahren. Dabei konnten wir schön Fotos von unserer Lodge machen, unser Bungalow ist der mittlere:
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Dann kamen nochmal Hippos, eine Mama mit Baby:
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Angehalten haben wir an den Popa Falls, eigentlich eher Stromschnellen als Wasserfall, aber sehr schön gelegen. Hier konnten wir aussteigen und ein Stück durch furchtbar quietschigen Sand laufen, um die schönsten Stellen zum Fotografieren zu finden. Leider war es relativ bewölkt (was heißt leider – für die Bootsfahrt an sich war das super, weil es sonst wahrscheinlich unangenehm warm gewesen wäre), daher gab es keinen so spektakulären Sonnenuntergang wie gestern. Egal, war trotzdem toll.
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Danach sind wir gleich auf der Terrasse der Lodge geblieben, haben einen weiteren Sundowner getrunken (Rock Shandy mal wieder) und auf das Abendessen gewartet. Dabei haben wir ein bisschen die Gäste am Nachbartisch belauscht, da saßen nämlich u.a. zwei Tourguides, die ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert haben…
Zum Abendessen gibt’s nicht viel zu sagen, war lecker, aber nicht herausragend. Allerdings habe ich eine lecker gefüllte Paprika als Ersatz für die Kroketten und den Spinat bekommen – manchmal ist glutenfrei doch von Vorteil.
Nach dem Essen haben wir noch kurz in der Bar-Ecke gesessen und ein paar Nachrichten gelesen (man bekommt hier ja nichts mit, es gibt keine Fernseher oder Zeitungen oder so), dann sind wir in unseren Bungalow zurückgelaufen, weil ich noch den heutigen Tag fertig schreiben wollte. Der Plan war, damit dann endlich auf dem Laufenden zu sein und nicht 1-3 Tage hinterherzuhängen. Aber wie das mit Plänen in diesem Urlaub so ist – kaum waren wir im Bungalow, fiel in der gesamten Lodge der Strom aus. Es gab wohl tagsüber schon Probleme mit dem Generator, aber da war es weniger aufgefallen.
Eigentlich hatten wir unsere tollen Taschenlampen mit Rot- und Weißlicht ja eher mit, um in dunklen Camps vom Restaurant zum Zelt zu kommen, aber sie sind auch ganz praktisch in einem stockfinsteren Bungalow. Und da wir gleich Stirnlampen genommen haben (also mit Stirnband), konnten wir gemütlich noch etwas lesen. Nur das Blogschreiben klappte nicht, denn ich wollte ja genau deshalb in den Bungalow, weil der Laptop leer war… tja, that’s Africa.

Tag 5 – Fahrt nach Divundu

Heute stand ein langer Fahrtag an, und lange Fahrt bedeutet immer auch „nicht viel zu erzählen“.
Erstmal sind wir vor dem Wecker wach gewesen und konnten vom Bett aus den Sonnenaufgang genießen:
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Dann gab es wieder ein tolles Frühstück, diesmal erst um 6:30h und dafür dann gleich mal etwas länger als sonst. Schließlich warteten keine Tiere auf uns, sondern nur die Fahrt zum nächsten Übernachtungsort. Die längste Fahrt am Stück, mit ca. 700km. Aber dazwischen ist nicht wirklich was, das uns gereizt hätte, und dann lieber jetzt viel fahren und dafür am nächsten Ort eine Tag länger bleiben…
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Also ab auf die Straße. Auf der Strecke liegen genau 3 Orte zwischen Abfahrt und Ankunft: Tsumeb, Grootfontein und Rundu. Dazwischen liegt erst ganz viel Nichts, und hinter dem Veterinärzaun (erkläre ich gleich) ist die Straße links und rechts gesäumt von kleinen Dörfern / Ansammlungen von Hütten. So wird es auch auf der nächsten Etappe aussehen, daher wollten wir unbedingt vorher noch den geflickten Reifen ersetzen. Nachdem uns das ja so ausführlich erklärt worden war, mussten wir also nur nach Tsumeb reinfahren und einen Reifen kaufen – Rechnung hinterher einreichen, Geld wird erstattet. Mal sehen, wie gut das klappt, Reifen sind hier ungefähr so teuer wie zuhause und das Auto hat ganz schön große Reifen…
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Der erste Reifenhändler hatte die falsche Marke, der zweite konnte dann den gewünschten Reifen verkaufen und wir waren ein bisschen beruhigt. Da die Welt und speziell der von Touristen besuchte Teil von Namibia ja klein ist, haben wir hier gleich noch ein Pärchen wiedergetroffen, denen wir gestern im Etosha an einer ziemlich entlegenen trockenen Wasserstelle begegnet sind. Da haben sie einen Reifen gewechselt, und wir haben ein bisschen mit aufgepasst, dass kein Löwe kommt. Eigentlich darf man ja nicht aussteigen, aber was man bei einer Reifenpanne sonst machen soll, konnte uns auch niemand erklären. Anrufen? Grundsätzlich gerne, aber ohne Netz?
Wir waren dann noch Geld holen und Tanken, dann ging’s weiter durch Grootfontein bis zum Veterinärzaun. Fotos gibt’s davon keine, darf man nicht, glaube ich. Der Zaun zieht sich durch ganz Namibia und Botswana und trennt die Landesteile mit Maul- und Klauenseuche von denen ohne. Es gibt strikte Regeln, in welche Richtung man rohes Fleisch mitnehmen darf (Nord => Süd: nein. Süd => Nord: ja), manchmal werden auch Milchprodukte konfisziert. So genau haben wir uns das nicht angesehen, denn außer eventuell einem Joghurt für’s Mittagessen haben wir sowas als Nicht-Camper ja nicht dabei. Trotzdem werden wir kontrolliert und befragt nach dem Woher und Wohin, müssen aber nicht durch Desinfektionsbrühe fahren und unsere Schuhe eintunken – das ist laut unseren vorherigen Recherchen auch häufig der Fall.
Hinter dem Zaun beginnt ansatzlos die Reihe von kleinen Hütten, meist aus Holz und Lehm oder aus Stroh, manchmal aus Wellblech. Außerdem sieht man überall Tiere und Menschen neben der Straße, Autos hingegen kaum. Zum Schulschluss konnte man gut sehen, wie viele Schulen es hier anscheinend gibt – alle paar Kilometer liefen Schulkinder in Schuluniform am Straßenrand nach Hause. Bestimmt kein Spaß bei 37 Grad…
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In Rundu haben wir eine kurze Pause gemacht und in einer Lodge etwas Kaltes getrunken.
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Hier biegt die Straße nun nach Osten ab und verläuft parallel zum Kawango-Fluss (der gleichzeitig die Grenze zu Angola ist. Namibia hat hier oben einen langen schmalen Landstreifen von West nach Ost, den Caprivi-Streifen, ein Überbleibsel der Deutschen, die sich hier eine durchgehende Verbindung zur Ostküste Afrikas zusammenkaufen wollten. Nun noch 200km geradeaus (und das ist hier echt wörtlich zu nehmen, gefühlt gab es auf der Strecke nur 20 Kurven oder so. Vermutlich waren es mehr, aber es geht eeeeewig geradeaus. Rauf und runter, aber geradeaus.
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Gegen 17h waren wir dann endlich in der Nunda River Lodge angekommen – für die nächsten zwei Nächste unser Zuhause. Wir wurden kurz eingewiesen, wo was ist und wie was funktioniert, z.B. dass man zum Abendessen langärmlig und mit langen Hosen kommen soll, weil es hier reichlich Moskitos gibt. Ist im ersten Moment nicht sehr angenehm, bei immer noch 32 Grad oder so, aber hilft. Besonders in Kombination mit einer reichlichen Dosis „Peaceful Sleep“-Spray. Die Malaria-Tabletten schlucken wir auch brav und haben zum Glück keine Nebenwirkungen.
Unser Bungalow liegt direkt am Wasser (Glückssache, es gibt auch welche in zweiter Reihe), hat eine Terrasse direkt am Fluss und wieder ein Bett mit Aussicht. Leider ohne Zeltwände und damit etwas weniger luftig, aber man kann ja nicht alles haben.
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Und da hier steht direkt vor dem Eingang unseres Bungalows…
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…also halten wir uns vom Ufer fern und bleiben lieber auf unserer Terrasse:
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Nach einer kurzen Abkühlung im Pool sind wir gegen 18:30 auf die Haupt-Terrasse zum Sundowner gegangen – wir trinken jetzt immer Rock Shandy, viele große Eiswürfel mit halb Zitronenlimonade, halb Wasser und einem Schuss Angostura bitter. Dazu gab es einen tollen Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Flussseite. Im Gegensatz zur letzten Lodge ist hier baulich alles auf Sonnenuntergang ausgerichtet.
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Abendessen gab’s um 19h, etwas weniger kreativ, aber sehr lecker (Salat, Huhn mit Gemüse für mich und Kudu-Schnitzel für Frank, Panna Cotta). Danach haben wir uns im Barbereich niedergelassen und ich habe Fotos sortiert und getippt, während Frank das Internet leergesurft hat. Der Tagesablauf ist hier ja etwas verschoben, daher sind wir schon um 21:30h ins Bett gegangen (und waren dann entsprechend früh wieder wach, aber das erzähle ich dann wie immer beim nächsten Mal).

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