Heute hieß es noch früher „morning, morning“ – allerdings hat der Wachdienst irgendwie nicht mitbekommen, dass wir um 4:45h aufstehen wollten. Zur Sicherheit hatten wir aber auch selbst einen Wecker gestellt, daher war uns das egal. Um 5:15h haben wir kurz einen Kaffee getrunken, und dann ging es los, diesmal zu viert.
Auf dem Weg zum Parkeingang hat es erstmal angefangen zu regnen – aber hier ist man ja auf alles vorbereitet, also hatten wir ruckzuck jeder ein Regencape in der Hand und waren trocken (außer im Gesicht, was für Brillenträger ja ein bisschen lästig ist).
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Aber direkt am Gate hat es aufgehört und wir konnten die Capes (erstmal…) wegpacken.
Es gab keine Tiere, die wir nicht schon gesehen hätten, aber trotzdem war es super!
Geier und Gänse, die sich gegenseitig misstrauisch beäugen:
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Ein einsames, gut getarntes Flusspferd in einer Pfütze, das aussah wie tot, aber trotzdem mit einem Auge beobachtete, was wir da so machten:
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Reichlich Knochen von früheren Tiermahlzeiten:
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Kämpfende Impala-Jungs und Impala-Bambis:
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Dann sahen wir ein paar Safari-Fahrzeuge, und richtig, auch Löwen waren da. Die gleiche Gruppe wie gestern, mit einigen Weibchen und zwei halbwüchsigen Männchen (halbwüchsig ist hier auf die Mähne bezogen durchaus auch wörtlich zu nehmen…)
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Am Picknickplatz (einem anderen als gestern) hatten wir dann heute mal das Vergnügen, nicht nur von einem Affen beobachtet zu werden, sondern von mehreren – die durchaus auch mal Annäherungsversuche machten. Solange ein (schwarzer) Guide dabei ist, kommen sie nicht näher, aber sobald der z.B. zur Toilette geht, sind sie da und lassen sich von Touristen nicht mal ansatzweise irritieren oder gar vertreiben. Schwupps, saß eine Affenmutter mit Baby vor’m Bauch im Kofferraum des Nachbar-Safarifahrzeugs.
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Dass die Viecher wirklich keine Angst vor Touristen haben, haben wir gemerkt, als wir mit einem Keks in der Hand ein Stück vom Auto weggegangen sind, um die Paviane an der Böschung zu fotografieren. Die Velvet Monkeys (hab gerade kein Internet, um den deutschen Namen zu googeln) rückten uns sofort auf die Pelle, und als wir sie verscheuchen wollten, sind sie eher noch auf uns zugekommen und haben zurückgeschimpft… also haben wir uns mal lieber in die sichere Nähe von Guide Dan zurückgezogen.
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Der hat aus Spaß mal versucht, ob sie ihn mit einer Decke über dem Kopf noch erkennen, aber da Arme und Beine sichtbar waren, konnten sie ja weiterhin die Hautfarbe sehen…
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Tja, und dann kam der Regen, und zwar so richtig. Die Regencapes waren irgendwann durchnässt, das Wasser kam waagerecht ins Auto. Nicht schön, also für uns. Für Menschen, Tiere und Pflanzen hier ist es dringend nötig, sie warten seit September auf den Regen, der dieses Jahr sehr spät dran ist. Für uns hieß das aber: Game Drive over, zurück zur Lodge. Tiere waren aber eh nicht mehr zu sehen, nur die unbeirrbaren Impalas standen stoisch im Regen und rührten sich nicht.
So kamen wir aber immerhin zu einem Extra-Frühstück in der Lodge, da wir noch 1,5h Zeit hatten bis zur Abholung. Die haben wir mit Fotos und Vögel gucken, lesen und rumgammeln auf den bequemen Sofas aber ganz gut rum gekriegt 🙂
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Pünktlich um 10:30h war der Fahrer von African Odyssee da, der uns zur Grenze in Kazungula bringen sollte. Der Transfer nach Zimbabwe ist nämlich in Etappen organisiert, weil es relativ umständlich und teuer ist, Autos über die Grenze zu bewegen. Deshalb fahren wir ja auch nicht selbst, sondern haben den Transfer gebucht. Das kostet eher noch weniger und ist vor allem viel entspannter.
Also: Safari-Fahrzeug für die 10min. zur Grenze, dort mussten wir erstmal in einer Schlange hinter einer Busladung Spanier anstehen. Zum Glück hat unser Fahrer irgendwie den Prozess beschleunigt, kurz unsere Pässe mitgenommen und drinenn abstempeln lassen, und schon konnten wir weiter.
Nächste Station: Einwanderung Zimbabwe. Wieder hat der Fahrer uns Zeit gespart und schnell die Formualare besorgt, außerdem hat er uns ein paar Hinweise zum Ausfüllen gegeben (z.B. dass wir bei „wieviel Geld bringen Sie mit“ einfach Visa Card eintragen sollen). Dann hat er uns an den nächsten Transfer-Menschen übergeben, diesmal einen aus Zimbabwe, der schonmal unser Gepäck mitgenommen hat und Frank gezeigt hat, in welches Auto wir nach der Grenze müssen und welches unser Fahrer ist. Wir haben solange brav angestanden, jetzt ja zum Glück VOR den Spaniern. Der Prozess: Immigration Schalter: rosa Zettel entgegennehmen, dass man die 30$ Visa-Gebühren bezahlt hat. Nächster Schalter (bzw. gleicher Schalter, aber andere Person, da sitzen gleich zwei im Glaskasten): Visum in Pass kleben lassen. Glaube ich. Jedenfalls war hinterher der Aufkleber drin. Ist ja auch egal, ohne Auto geht es jedenfalls einfacher und es sind keine Listen auszufüllen!
Mit dem Pass geht es dann 20m weiter zur Schranke (eine manuell bediente!), wo wir dem Menschen in Uniform das Visum zeigen mussten – dann konnten wir um die Schranke drumherumlaufen und in das wartende Fahrzeug von Wild Horizons einsteigen. Hier hatten wir dann ca. eine Stunde Zeit, uns über mögliche Aktivitäten in Vic Falls zu erkundigen. Wild Horizons macht nicht nur den Transfer, sondern ist auch der größte (oder zumindest optisch präsenteste) Tour Operator vor Ort. Kanu, Bungee Jumping, Schaukel über der Schlucht – geht hier alles, aber wir haben ja nicht viel Zeit. Und selbst mit Zeit würde ich außer Kanufahren davon nicht viel machen wollen 🙂
Wir hatten eh schon vor, eine Sunset Cruise zu machen, also hat uns der Fahrer zuerst am Wild Horizons Büro abgesetzt und die anderen beiden zu ihrer Lodge gebracht, während wir die Tour gebucht haben. Dann wurden wir zur Bayete Lodge gefahren, etwas größer als die letzten Lodges, aber mit 25 Zimmern immer noch sehr überschaubar und familiär.
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Nach einer kurzen Kakao-Pause im Schatten haben wir uns per Taxi aufgemacht zu den Viktoria-Fällen, einem Nationalpark mit durchaus europäischen Preisen (und auch da
wäre das mit 25€ oder 30$ pro Person nicht günstig). Wir hatten extra US-Dollar geholt, aber dann doch entschieden, dass es ja in Euro billiger ist…
Der Nationalpark zieht sich an den Viktoriafällen entlang und bietet von diversen Aussichtspunkten schöne Blicke auf das Wasser…
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… und lokale Fischer, die einfach mal mittendrin stehen – auf dem dritten Bild kaum noch zu erkennen:
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Da wir zur Trockenzeit hier sind, ist relativ wenig Wasser drin, aber es ist trotzdem schon beeindruckend und an einigen Stellen auch ganz schön nass. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Vegetation – mal ganz trocken, mal richtiger Regenwald:
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Auf der anderen Seite der Schlucht, in Sambia, kann man den sogenannten Devil’s Pool sehen und auch die Touristen, die erst dorthin wandern und dann drinsitzen. Wäre nichts für uns, mal ganz abgesehen davon, dass das weitere 2 Ausreisen und 2 Einreisen erfordern würde. Aber zum Fotografieren ist es ganz gut geeignet, und wenn dann noch die Kamera die Regentropfen fokussiert, sieht man mal, wo das ganze aufsteigende Wasser wieder runterkommt.
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Zum Glück war es die ganze Zeit bedeckt und für hiesige Verhältniss recht kühl, so um die 28 Grad. Pralle Sonne hätten wir hier wirklich nicht gebraucht. Und trotzdem waren wir schon wieder trocken, als wir am Ende des Parks ankamen…
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Am Ende des Nationalparks hat man einen schönen Blick auf die 1905 gebaute Brücke zwischen Zimbabwe und Sambia, als Tourist kann man drauflaufen (und damit technisch gesehen in Sambia sein), wir hatten aber keine Zeit. Die Baboons laufen eher unter der Brücke und nutzen das als Spielplatz…
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Um 15:50h wurden wir vor dem Eingang des Parks von Wild Horizons abgeholt zur Sunset Cruise. Vorher wollte ich noch kurz bei den Souvenirverkäufern nach einem kleinen Holzelefanten gucken, bin am Ende aber doch bei einem Zebra gelandet. Leider ist es hier wie in Istanbul auf dem Basar – man kann nicht einfach mal in Ruhe gucken, sondern hat gleich drei Verkäufer an der Backe, die einem alles mögliche aufschwatzen möchten. Kann ich aus ihrer Perspektive ja verstehen… trotzdem anstrengend.
Der Minibus hat noch ein paar weitere Gäste eingesammelt und uns dann zum Bootsanleger am Zambezi gebracht. Hier wurden wir mit Trommeln und Gesang begrüßt (und hätten auch eine CD kaufen können, Spenden wurden ebenfalls gerne genommen). Wir saßen mit einer Schweizerin und einem Franzosen an einem Tisch, sehr nett, aber die Unterhaltung war etwas anstrengend, weil er nur wenig Englisch sprach und nur etwas mehr als wenig verstand. An Bord gab es dann freie Getränkewahl, Fingerfood und Flusslandschaft links und rechts. Wir sind 2,5h zwischen Zimbabwe und Sambia gekreist und haben diverse Tiere gesehen.
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In der Ferne konnte man auch den „spray“ der Victoria-Fälle sehen, allerdings lange nicht so hoch und massiv, wie das bei voller Wassermenge ist…
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Leider gab’s keine trinkenden Elefanten, weil die Gäste an Bord dann doch zu laut waren und die Elefanten ganz kurz vor dem Wasser doch lieber zur Seite im Busch verschwunden sind. Kein Vergleich mit einer ruhigen 8-Personen-Bootstour auf dem Chobe, aber trotzdem nett. Und großartiges Alternativprogramm hätte es in Vic Falls eh auch nicht gegeben…
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Da inzwischen der Himmel größtenteils wieder blau war, haben wir sogar noch einen tollen Sonnenuntergang gesehen, wie immer sehr kitschig, und diesmal wirkt es durch die Palmen eher wie Florida. Ist aber immer noch Zimbabwe 🙂
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Manche Touristen sind schon lustig – diese Italienerin hat sich mückensicher in ein Moskitonetz eingewickelt, dann noch die Kapuze drüber. Ich wäre ja eingegangen, denn auch wenn’s nicht sooo warm war, alleine „langärmlig“ wäre schon eine Strafe gewesen.
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Eigentlich wollten wir noch was essen gehen, haben dann aber beide festgestellt, dass wir nicht richtig Hunger haben. Daher haben wir den Abend in der Bar der Lodge unter den Ventilatoren ausklingen lassen bei Zambezi-Bier (Frank) und Amarula-Likör (Nicola). Den wollte ich unbedingt probieren, ist eine Spezialität, das ist übrigens die Frucht, die im Film „Wunderbare Welt der Tiere“ die Affen und Elefanten betrunken macht… ganz so schlimm war’s ncht, und das Zimmer war ja nicht so weit 🙂
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