Heute hieß es noch früher „morning, morning“ – allerdings hat der Wachdienst irgendwie nicht mitbekommen, dass wir um 4:45h aufstehen wollten. Zur Sicherheit hatten wir aber auch selbst einen Wecker gestellt, daher war uns das egal. Um 5:15h haben wir kurz einen Kaffee getrunken, und dann ging es los, diesmal zu viert.
Auf dem Weg zum Parkeingang hat es erstmal angefangen zu regnen – aber hier ist man ja auf alles vorbereitet, also hatten wir ruckzuck jeder ein Regencape in der Hand und waren trocken (außer im Gesicht, was für Brillenträger ja ein bisschen lästig ist).
Aber direkt am Gate hat es aufgehört und wir konnten die Capes (erstmal…) wegpacken.
Es gab keine Tiere, die wir nicht schon gesehen hätten, aber trotzdem war es super!
Geier und Gänse, die sich gegenseitig misstrauisch beäugen:
Ein einsames, gut getarntes Flusspferd in einer Pfütze, das aussah wie tot, aber trotzdem mit einem Auge beobachtete, was wir da so machten:
Reichlich Knochen von früheren Tiermahlzeiten:
Kämpfende Impala-Jungs und Impala-Bambis:
Dann sahen wir ein paar Safari-Fahrzeuge, und richtig, auch Löwen waren da. Die gleiche Gruppe wie gestern, mit einigen Weibchen und zwei halbwüchsigen Männchen (halbwüchsig ist hier auf die Mähne bezogen durchaus auch wörtlich zu nehmen…)
Am Picknickplatz (einem anderen als gestern) hatten wir dann heute mal das Vergnügen, nicht nur von einem Affen beobachtet zu werden, sondern von mehreren – die durchaus auch mal Annäherungsversuche machten. Solange ein (schwarzer) Guide dabei ist, kommen sie nicht näher, aber sobald der z.B. zur Toilette geht, sind sie da und lassen sich von Touristen nicht mal ansatzweise irritieren oder gar vertreiben. Schwupps, saß eine Affenmutter mit Baby vor’m Bauch im Kofferraum des Nachbar-Safarifahrzeugs.
Dass die Viecher wirklich keine Angst vor Touristen haben, haben wir gemerkt, als wir mit einem Keks in der Hand ein Stück vom Auto weggegangen sind, um die Paviane an der Böschung zu fotografieren. Die Velvet Monkeys (hab gerade kein Internet, um den deutschen Namen zu googeln) rückten uns sofort auf die Pelle, und als wir sie verscheuchen wollten, sind sie eher noch auf uns zugekommen und haben zurückgeschimpft… also haben wir uns mal lieber in die sichere Nähe von Guide Dan zurückgezogen.
Der hat aus Spaß mal versucht, ob sie ihn mit einer Decke über dem Kopf noch erkennen, aber da Arme und Beine sichtbar waren, konnten sie ja weiterhin die Hautfarbe sehen…
Tja, und dann kam der Regen, und zwar so richtig. Die Regencapes waren irgendwann durchnässt, das Wasser kam waagerecht ins Auto. Nicht schön, also für uns. Für Menschen, Tiere und Pflanzen hier ist es dringend nötig, sie warten seit September auf den Regen, der dieses Jahr sehr spät dran ist. Für uns hieß das aber: Game Drive over, zurück zur Lodge. Tiere waren aber eh nicht mehr zu sehen, nur die unbeirrbaren Impalas standen stoisch im Regen und rührten sich nicht.
So kamen wir aber immerhin zu einem Extra-Frühstück in der Lodge, da wir noch 1,5h Zeit hatten bis zur Abholung. Die haben wir mit Fotos und Vögel gucken, lesen und rumgammeln auf den bequemen Sofas aber ganz gut rum gekriegt 🙂
Pünktlich um 10:30h war der Fahrer von African Odyssee da, der uns zur Grenze in Kazungula bringen sollte. Der Transfer nach Zimbabwe ist nämlich in Etappen organisiert, weil es relativ umständlich und teuer ist, Autos über die Grenze zu bewegen. Deshalb fahren wir ja auch nicht selbst, sondern haben den Transfer gebucht. Das kostet eher noch weniger und ist vor allem viel entspannter.
Also: Safari-Fahrzeug für die 10min. zur Grenze, dort mussten wir erstmal in einer Schlange hinter einer Busladung Spanier anstehen. Zum Glück hat unser Fahrer irgendwie den Prozess beschleunigt, kurz unsere Pässe mitgenommen und drinenn abstempeln lassen, und schon konnten wir weiter.
Nächste Station: Einwanderung Zimbabwe. Wieder hat der Fahrer uns Zeit gespart und schnell die Formualare besorgt, außerdem hat er uns ein paar Hinweise zum Ausfüllen gegeben (z.B. dass wir bei „wieviel Geld bringen Sie mit“ einfach Visa Card eintragen sollen). Dann hat er uns an den nächsten Transfer-Menschen übergeben, diesmal einen aus Zimbabwe, der schonmal unser Gepäck mitgenommen hat und Frank gezeigt hat, in welches Auto wir nach der Grenze müssen und welches unser Fahrer ist. Wir haben solange brav angestanden, jetzt ja zum Glück VOR den Spaniern. Der Prozess: Immigration Schalter: rosa Zettel entgegennehmen, dass man die 30$ Visa-Gebühren bezahlt hat. Nächster Schalter (bzw. gleicher Schalter, aber andere Person, da sitzen gleich zwei im Glaskasten): Visum in Pass kleben lassen. Glaube ich. Jedenfalls war hinterher der Aufkleber drin. Ist ja auch egal, ohne Auto geht es jedenfalls einfacher und es sind keine Listen auszufüllen!
Mit dem Pass geht es dann 20m weiter zur Schranke (eine manuell bediente!), wo wir dem Menschen in Uniform das Visum zeigen mussten – dann konnten wir um die Schranke drumherumlaufen und in das wartende Fahrzeug von Wild Horizons einsteigen. Hier hatten wir dann ca. eine Stunde Zeit, uns über mögliche Aktivitäten in Vic Falls zu erkundigen. Wild Horizons macht nicht nur den Transfer, sondern ist auch der größte (oder zumindest optisch präsenteste) Tour Operator vor Ort. Kanu, Bungee Jumping, Schaukel über der Schlucht – geht hier alles, aber wir haben ja nicht viel Zeit. Und selbst mit Zeit würde ich außer Kanufahren davon nicht viel machen wollen 🙂
Wir hatten eh schon vor, eine Sunset Cruise zu machen, also hat uns der Fahrer zuerst am Wild Horizons Büro abgesetzt und die anderen beiden zu ihrer Lodge gebracht, während wir die Tour gebucht haben. Dann wurden wir zur Bayete Lodge gefahren, etwas größer als die letzten Lodges, aber mit 25 Zimmern immer noch sehr überschaubar und familiär.
Nach einer kurzen Kakao-Pause im Schatten haben wir uns per Taxi aufgemacht zu den Viktoria-Fällen, einem Nationalpark mit durchaus europäischen Preisen (und auch da
wäre das mit 25€ oder 30$ pro Person nicht günstig). Wir hatten extra US-Dollar geholt, aber dann doch entschieden, dass es ja in Euro billiger ist…
Der Nationalpark zieht sich an den Viktoriafällen entlang und bietet von diversen Aussichtspunkten schöne Blicke auf das Wasser…
… und lokale Fischer, die einfach mal mittendrin stehen – auf dem dritten Bild kaum noch zu erkennen:
Da wir zur Trockenzeit hier sind, ist relativ wenig Wasser drin, aber es ist trotzdem schon beeindruckend und an einigen Stellen auch ganz schön nass. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Vegetation – mal ganz trocken, mal richtiger Regenwald:
Auf der anderen Seite der Schlucht, in Sambia, kann man den sogenannten Devil’s Pool sehen und auch die Touristen, die erst dorthin wandern und dann drinsitzen. Wäre nichts für uns, mal ganz abgesehen davon, dass das weitere 2 Ausreisen und 2 Einreisen erfordern würde. Aber zum Fotografieren ist es ganz gut geeignet, und wenn dann noch die Kamera die Regentropfen fokussiert, sieht man mal, wo das ganze aufsteigende Wasser wieder runterkommt.
Zum Glück war es die ganze Zeit bedeckt und für hiesige Verhältniss recht kühl, so um die 28 Grad. Pralle Sonne hätten wir hier wirklich nicht gebraucht. Und trotzdem waren wir schon wieder trocken, als wir am Ende des Parks ankamen…
Am Ende des Nationalparks hat man einen schönen Blick auf die 1905 gebaute Brücke zwischen Zimbabwe und Sambia, als Tourist kann man drauflaufen (und damit technisch gesehen in Sambia sein), wir hatten aber keine Zeit. Die Baboons laufen eher unter der Brücke und nutzen das als Spielplatz…
Um 15:50h wurden wir vor dem Eingang des Parks von Wild Horizons abgeholt zur Sunset Cruise. Vorher wollte ich noch kurz bei den Souvenirverkäufern nach einem kleinen Holzelefanten gucken, bin am Ende aber doch bei einem Zebra gelandet. Leider ist es hier wie in Istanbul auf dem Basar – man kann nicht einfach mal in Ruhe gucken, sondern hat gleich drei Verkäufer an der Backe, die einem alles mögliche aufschwatzen möchten. Kann ich aus ihrer Perspektive ja verstehen… trotzdem anstrengend.
Der Minibus hat noch ein paar weitere Gäste eingesammelt und uns dann zum Bootsanleger am Zambezi gebracht. Hier wurden wir mit Trommeln und Gesang begrüßt (und hätten auch eine CD kaufen können, Spenden wurden ebenfalls gerne genommen). Wir saßen mit einer Schweizerin und einem Franzosen an einem Tisch, sehr nett, aber die Unterhaltung war etwas anstrengend, weil er nur wenig Englisch sprach und nur etwas mehr als wenig verstand. An Bord gab es dann freie Getränkewahl, Fingerfood und Flusslandschaft links und rechts. Wir sind 2,5h zwischen Zimbabwe und Sambia gekreist und haben diverse Tiere gesehen.
In der Ferne konnte man auch den „spray“ der Victoria-Fälle sehen, allerdings lange nicht so hoch und massiv, wie das bei voller Wassermenge ist…
Leider gab’s keine trinkenden Elefanten, weil die Gäste an Bord dann doch zu laut waren und die Elefanten ganz kurz vor dem Wasser doch lieber zur Seite im Busch verschwunden sind. Kein Vergleich mit einer ruhigen 8-Personen-Bootstour auf dem Chobe, aber trotzdem nett. Und großartiges Alternativprogramm hätte es in Vic Falls eh auch nicht gegeben…
Da inzwischen der Himmel größtenteils wieder blau war, haben wir sogar noch einen tollen Sonnenuntergang gesehen, wie immer sehr kitschig, und diesmal wirkt es durch die Palmen eher wie Florida. Ist aber immer noch Zimbabwe 🙂
Manche Touristen sind schon lustig – diese Italienerin hat sich mückensicher in ein Moskitonetz eingewickelt, dann noch die Kapuze drüber. Ich wäre ja eingegangen, denn auch wenn’s nicht sooo warm war, alleine „langärmlig“ wäre schon eine Strafe gewesen.
Eigentlich wollten wir noch was essen gehen, haben dann aber beide festgestellt, dass wir nicht richtig Hunger haben. Daher haben wir den Abend in der Bar der Lodge unter den Ventilatoren ausklingen lassen bei Zambezi-Bier (Frank) und Amarula-Likör (Nicola). Den wollte ich unbedingt probieren, ist eine Spezialität, das ist übrigens die Frucht, die im Film „Wunderbare Welt der Tiere“ die Affen und Elefanten betrunken macht… ganz so schlimm war’s ncht, und das Zimmer war ja nicht so weit 🙂
Schlagwort: Chobe NP
Weiter ging’s mit dem „Programm“ der Lodge:
11:30h Lunch (Salate, Fischfrikadellen für Frank)
bis 15:00h Pause (Pool, Blog schreiben, lesen, schlafen, Vögel beobachten, Neuankömmlinge begrüßen und feststellen, dass wir morgen zusammen nach Zimbabwe fahren)
15:00h High Tea (Eistee und Gebäck)
15:30h Game drive
Eigentlich war für nachmittags wieder eine Bootstour geplant, aber wir wollten lieber nochmal auf dem Landweg in den Chobe NP. Also hatten wir einen private game drive, ganz für uns alleine.
Es fing an mit einer verknoteten Giraffe…
…und ging weiter mit winzigen, 2-3 Tage alten Impalas:
Gefolgt von noch jüngeren Baby-Baboons, laut Guide maximal 24h alt, aber schon in der Lage, lässig auf Mamas Rücken zu reiten:
Und dann das Highlight der Tour: Schon von weitem konnten wir eine kleine Gruppe von Elefanten sehen, die erst tranken und dann beim Näherkommen ins Schlammloch wechselten.
Wir standen vielleicht 20m entfernt und konnten alles aus der Nähe beobachten. Sie haben sich sehr genüsslich gewälzt, mit dem Fuß Schlamm „angerührt“ und sich dann damit eingespritz.
Der letzte sieht aus wie ein nasser Hund, aber sehr zufrieden..
Wir waren ja mit dieser Gruppe schon sehr glücklich, aber plötzlich tauchte auf unserer anderen Seite eine weitere Elefantenfamilie auf und kam den Hügel runter, direkt am Auto vorbei, ungefähr 2m Abstand haben sie noch gehalten. Schien sie auch nicht zu stören, sie sind ungerührt weiter getrabt bis zum Wasser:
Nach ausgiebigem Trinken und kurzem Austausch mit der Schlamm-Gruppe ist diese dann aufgebrochen – ebenfalls direkt am Auto vorbei, und man konnte schön sehen, wer wie tief im Schlamm war: sie hatten entweder „Schuhe“, „Gummistiefel“ oder Ganzkörperschlammpackung 🙂
Soooooo schön…
Auf dem Rückweg Richtung Lodge haben wir dann noch eine Ansammlung von Autos gesehen, und als der Safariwagen vor uns wegfuhr, konnten wir auch den Auslöser sehen: ein Grüppchen Löwen.
Kurz vor dem Tor gab’s noch eine Extra-Portion Sonnenuntergangslicht und eine Leopardenschildkröte am Straßenrand:
Der Leopard selbst steht ja noch auf unserer Wunschliste, immerhin hatten wir schon Spuren, Blut am Baum und jetzt die Schildkröte – da kann er ja nicht mehr weit sein!
Wir wurden dann wie immer bei der Rückkehr zur Bakwena Lodge mit feuchten Handtüchern zum Erfrischen begrüßt und dann Zeit, wahlweise nochmal ins Zimmer zu gehen oder (meine Wahl) im Haupthaus zu sitzen und die Fotos zu sichten.
Abendessen gab es diesmal in Buffet-Form, sehr lecker (Fleisch, Gemüse, Soßen… alles glutenfrei) und wie immer mehr als reichlich. Nach dem Essen haben wir noch mit einem Rentner-Paar aus Dresden am Lagerfeuer gesessen und uns gegenseitig erzählt, was wir schon gesehen haben und was noch kommt – das sind auch die, die mit uns morgen nach Zimbabwe fahren, und da wir deshalb zur gleichen Zeit in der Lodge sein müssen für den Abholdienst, haben wir einen eigenen Game Drive für morgen früh bestellt.
Irgendwie habe ich offensichtlich ein Geburtstags-Radar – gestern hatte ich schon beim Abendessen gehört, dass die Amerikaner beim Anstoßen „to my birthday“ gesagt hatten. Daraufhin habe ich das ans Personal weitergegeben, die ganz schnell noch ein Geschenk (aus dem Souvenirshop) und ein Ständchen am Tisch organisiert haben. Heute hat die Dame am Lagerfeuer erzählt, dass sie nach Zimbabwe noch eine Nacht in der Bakwena Lodge sein werden, und als sie mit ihrer Tochter telefoniert hat, habe ich mitbekommen, dass das ihr Geburtstag ist. Also habe ich auch das ans Personal weitergegeben und vermute mal, dass sie dann auch eine Überraschung bekommt. Ich werden mal „Geburtagsfee“ auf meiner Visitenkarte ergänzen 🙂
Der Tag fing früh an – das Programm in der Bakwena Lodge sieht so aus:
5:00h Wecken durch den Sicherheitsmann
5:30h kleines Frühstück
5:45h Abfahrt zum morning game drive
Die Fahrt zum Sedudu Gate des Chobe Nationalparks dauerte ungefähr 20min, heute ohne Elefantensichtung. Sicherheitshalber hatte ich mal einen Pullover mit, den brauchte man aber gar nicht, außer zum Abdecken der Kamera gegen den Staub in der Luft.
Wir waren zu siebt im Auto: die drei Amerikaner (die Tochter hat die halbe Tour verpennt, schon eine Leistung bei dem Gerumpel), zwei Vogelbeobachter aus Kanada und wir (eher auf Elefanten und große Katzen und Baboons fixiert). Dementsprechend gemischt waren die Tiersichtungen, bzw. wofür der Guide angehalten hat… Und hier geht’s rein in den Chobe Nationalpark:
Viele Geschichten gibt’s nicht zu erzählen, daher lasse ich mal die Bilder sprechen. Erst die Vögel – Geier, kleiner blauer glänzender Vogel, kleiner frecher grün-gelber Vogel, Fischadler, Marabu…
Dazwischen gab es immer wieder Impalas, das Fast-Food der Wildtiere. Nicht nur, weil sie immer und überall rumstehen (und sich durch Touristen mal so gar nicht aus der Ruhe bringen lassen), sondern auch, weil sie auf dem Hinterteil eine dem McDonalds-M nicht unähnliche Fellzeichnung haben:
Nach einem ersten sandigen Stück sind wir vor allem auf der River Road gefahren, direkt am Chobe-Fluss entlang mit Blick auf Wasser, Büffel, Flusspferde, weitere Impalas natürlich und Namibia auf der anderen Fluss-Seite. Ein paar andere Safarifahrzeuge waren auch unterwegs, aber ich hatte mir das viel schlimmer vorgestellt – im Namibia-Forum hieß es immer, hier wäre es so überlaufen und touristisch… naja… klar, im Vergleich zum Mahango oder Mudumu NP, aber immer noch sehr erträglich.
Wir sind neben der River Road aber immer wieder auch ein Stück weiter landeinwärts auf einer Parallelstraße gefahren. Da haben wir unter anderem eine Gruppe Geier beim Frühstück beobachtet. Nicht umsonst gehören sie zu den „ugly five“ (zusammen mit dem Marabu, was ich verstehen kann, und dem Warzenschwein, was ich überhaupt nicht verstehen kann) 🙂
Neben der Straße sieht man immer wieder Knochen von verendeten Tieren, säuberlich abgefressen, gerne noch mit Hörnern:
Der Guide hat uns viel zu den einzelnen Tieren erzählt und auch erklärt, worauf er so achtet, um die interessanten Tiere zu finden: das Verhalten der anderen Tiere, typische Orte, an denen sich z.B. Löwen aufhalten, und Spuren im Sand. Das hier war z.B. ein Leopard – den wir aber leider nicht gesehen haben:
Als wir eigentlich zu einer der wenigen Picknick-Stellen fahren wollten, um eine kurze Kaffeepause zu machen (der Guide nennt es hartnäckig „Chobe Starbucks“ – beim nächsten Mal bringe ich ihm einen kleinen Aufsteller mit Logo mit!), kam über Funk die Nachricht, dass Löwen gesichtet wurden. Also sind wir erstmal dorthin gefahren – die Gruppe kam gerade vom Frühstück, nur eine Dame war noch nicht satt. Der Rest lief direkt an den Autos vorbei, völlig unbeeindruckt, und ließ sich dann im Schatten neben der Straße nieder:
Ein Stück weiter stand eine Herde Büffel, die haben wir uns zwischendurch näher angesehen – inklusive der kleinen Vögel, die die Tiere von Parasiten befreien. Und dank unserer mitfahrenden Kanadier wissen wir nun, dass es da zwei Arten gibt, mit roten und gelben Schnäbeln. Habe nur schon wieder vergessen, welches die selteneren waren… ist mir aber eigentlich auch egal 😉
Eine Löwin war zurück zur Nachzüglerin marschiert, vielleicht um sie zum Mitkommen zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Nur die Geier, die ebenfalls scharf auf die Reste des Büffels waren, wurden erfolgreich weggescheucht… dann marschierte sie zurück in den Schatten.
Dann aber: Starbucks oder so. Eigentlich eher Nescafé und Kekse. Eine nette Abwechslung, vor allem weil man mal die Beine ausstrecken konnte und ein paar Minuten nicht durchgeschüttelt wurde. Nicht, dass uns das besonders stört, man ist ja eh die meiste Zeit abgelenkt. Unser Picknick wurde aufmerksam von oben beobachtet – im Baum über dem Tisch saß ein velvet monkey und wartete (vergeblich allerdings) auf Reste:
Auf dem Rückweg zur Lodge gab es noch ein paar Giraffen (ebenfalls mit hilfreichen Vögeln, Giraffen können sich ja nicht selbst am Hals kratzen und so Parasiten abstreifen):
Und dann noch eine Herde Elefanten auf dem Weg zum Fluss, sie hatten ein ganz schönes Tempo drauf, es wurde auch langsam ganz schön warm. Wir hatten sie schon von Weitem unser gesehen, und unser Guide hat unser Auto dann genau an der Stelle angehalten, wo sie voraussichtlich unseren Weg kreuzen würden. Haben sie auch, vielleicht 10m hinter dem Auto:
Noch zwei Landschaftsbilder zum Abschluss, dann mussten wir uns beeilen, die Amerikaner wurden für den Weiterflug abgeholt und mussten pünktlich zurück sein.
Den Nachmittags-Teil gibt es später, das Internet tut sich hier etwas schwer mit dem Hochladen der Bilder… und ob wir in der nächsten Lodge Internet haben, wissen wir nicht – falls also 4 Tage Funkstille ist, dann liegt’s eher am fehlenden WLAN…
Heute fahren wir von Namibia nach Botswana – und zu einem der Highlight-Nationalparks, dem Chobe. Aber erstmal müssen wir ja die Fahrt hinter uns bringen… nach kurzem Überlegen haben wir gestern schon beschlossen, dass wir nicht nochmal in den Mudumu NP fahren, weil die Elefantenparade von gestern sowieso nicht übertroffen werden kann (jedenfalls sehr wahrscheinlich nicht morgens). Also das Standardprogramm: 5:30h von alleine wachwerden, Büffel auf der anderen Flussseite gucken, packen, frühstücken, los.
Die Fahrt bis zur Grenze ist relativ unspektakulär: 100km geradeaus (naja, fast) bis Katima Mulilo, dann rechts ab 70km Richtung Süden (genau, immer geradeaus…) und dann kommt die Grenze. Der Übertritt ist hier etwas umständlicher als wir das so aus Europa gewohnt sind…
Ausreise aus Namibia:
- In das niedrige unbeschriftete Gebäude gehen, Formular ausfüllen (wer bin ich und warum?), beim Immigration Officer abgeben, Pass zeigen.
- Weiterfahren.
- Beim nächsten Officer (diesmal aus dem Auto raus) den Zettel entwerten lassen, der an der Windschutzscheibe klebt. Aussteigen, manuell alle möglichen Daten in eine Liste eintragen (wer, warum, wie lange, Kennzeichen – nach diesem Tag kann ich’s endlich auswendig: DL 34 PM GP)
- Durch die Schranke fahren ins Niemandsland.
Einreise in Botswana:
- Vor der Schranke parken (ok, wir haben an der Schranke in der Schlange gehalten und ich bin ausgestiegen und habe den netten Menschen dort gefragt, was wir in welcher Reihenfolge machen müssen. Er hat’s erklärt – aber aus Versehen vermutet, dass wir die erste Schritte schon hinter uns haben – also mussten wir, als wir bei ihm ankamen, doch erst zurück auf Los und… vor der Schrank parken)
- In das ebenfalls unbeschriftete Gebäude und am linken Schalter Pass abgeben und stempeln lassen.
- Am rechten Schalter manuell in die Liste eintragen (siehe oben – gleiche Infos) und interessanterweise NICHT den Zettel vorzeigen, auf dem steht, dass wir das Auto ausführen dürfen. Bezahlen durften wir aber, 190 N$ (Pula hatten wir noch nicht, der Umrechnungskurs ist etwas interessant, aber egal…), Quittung mitnehmen.
- Zurück zur Schranke – Quittung und Pässe vorzeigen.
- Aussteigen, Kühlschrank bzw. bei uns Kühltasche öffnen, Fleisch/ Obst / Milchprodukte dürfen nicht eingeführt werden
- Schuhe einmal auf die Matte mit Desinfektionszeug stellen – also einmal durchlaufen.
- Durch die Schranke fahren nach Botswana.
Und kaum hatte ich das ganze Zeug wieder in meiner Tasche verstaut, kam die nächste Schranke und der nächste Officer. Der war erstmal not amused, als Frank nicht am Stoppschild, sondern zwei Meter weiter auf seiner Höhe angehalten hat – wir wurden energisch zurückbeordert. Dann aussteigen und – in eine Liste eintragen. Ja, gleiche Infos wie oben, diesmal für die Einfahrt in den Chobe NP. Die Durchgangsstraße führt nämlich durch den Park, und man kann zwar kostenlos durchfahren, aber eben nur mit der kompletten Bürokratie.
Dann aber: Botswana / Chobe. Und gleich nach 1km dieses Bild:
Natürlich haben wir angehalten, soooooo niedlich. Die Großen haben sich oben mit den Ohren Luft zugefächelt, die Kleinen haben unten geschlafen – bis auf das eine Baby, das wollte trinken:
Unter den nächsten Bäumen sah es nicht anders aus, in der Mittagshitze suchen alle den Schatten.
Wir waren dann ca. 50km später in Kasane in der Bakwena Lodge – unglaublich schön, steht jetzt mit dem Mushara Bush Camp auf unserem persönlichen Platz 1 🙂
Wir wurden mit Begrüßungsdrink begrüßt, alles wichtige erklärt, dann gab’s Lunch (Salate, sehr lecker und sehr reichlich). Außerdem wurde schonmal geklärt, was wir bei der nachmittäglichen boat cruise für einen Sundowner haben möchten. Anschließend wurde uns das Zimmer gezeigt…
Bis 15h hatten wir dann Zeit, uns einzurichten, zu lesen, zu entspannen und das WLAN zu nutzen ;-), danach gab’s High Tea (aufgrund der Hitze allerdings in Form von Eistee, Keksen und Obst) und um 15:30h ging es los zur Bootstour. Wir waren zu neunt, außer uns drei Amerikaner, zwei Kölner und zwei aus Botswana. Kurze Fahrt mit dem Safari-Fahrzeug zum Boot, und schon hatten wir unsere zweite Elefantensichtung des Tages:
Und so sieht’s in der Gegend aus:
Das Boot wird beladen und dann geht es los auf den Chobe-Fluss.
Dieser bildet die Grenze zwischen Namibia und Botswana… mit einer Insel in der Mitte, um die beide Nationen lange gestritten haben. Inzwischen gehört Sedudu Island aber zu Botswana, extra mit Flagge gekennzeichnet!
Vom Boot aus kann man diverse Tiere sehen, ich spare mir jetzt mal längere Kommentare und schreibe nur die Namen dazu… soviel ist auch zwischendurch nicht passiert.
Baboons / Paviane:
Elefanten:
Hippos im Wasser und an Land:
Wasserböcke (die hatten wir vorher noch nicht):
Ein leider toter Elefant, den das namibische Militär da gerade versucht zu bergen. Vermutlich hat er sich angeschossen ins Wasser gerettet und ist dort verendet… wie das jetzt mit dem winzigen Boot klappen soll, einen bis zu 8000 kg schweren Elefanten, der auf dem Grund liegt, zu bewegen, ist uns nicht ganz klar. Aber die wissen bestimmt, was sie da tun.
Ein Nilkrokodil und diverses Vogelgetier:
Zwischendurch gab’s den vorher abgefragten Sundownder (jep, Rock Shandy für uns) und dann etwas später auch den dazugehörigen Sonnenuntergang. Sehr kitschig, aber auch sehr schön: