Der Tag fing früh an – das Programm in der Bakwena Lodge sieht so aus:
5:00h Wecken durch den Sicherheitsmann
5:30h kleines Frühstück
5:45h Abfahrt zum morning game drive
Die Fahrt zum Sedudu Gate des Chobe Nationalparks dauerte ungefähr 20min, heute ohne Elefantensichtung. Sicherheitshalber hatte ich mal einen Pullover mit, den brauchte man aber gar nicht, außer zum Abdecken der Kamera gegen den Staub in der Luft.
Wir waren zu siebt im Auto: die drei Amerikaner (die Tochter hat die halbe Tour verpennt, schon eine Leistung bei dem Gerumpel), zwei Vogelbeobachter aus Kanada und wir (eher auf Elefanten und große Katzen und Baboons fixiert). Dementsprechend gemischt waren die Tiersichtungen, bzw. wofür der Guide angehalten hat… Und hier geht’s rein in den Chobe Nationalpark:
Viele Geschichten gibt’s nicht zu erzählen, daher lasse ich mal die Bilder sprechen. Erst die Vögel – Geier, kleiner blauer glänzender Vogel, kleiner frecher grün-gelber Vogel, Fischadler, Marabu…
Dazwischen gab es immer wieder Impalas, das Fast-Food der Wildtiere. Nicht nur, weil sie immer und überall rumstehen (und sich durch Touristen mal so gar nicht aus der Ruhe bringen lassen), sondern auch, weil sie auf dem Hinterteil eine dem McDonalds-M nicht unähnliche Fellzeichnung haben:
Nach einem ersten sandigen Stück sind wir vor allem auf der River Road gefahren, direkt am Chobe-Fluss entlang mit Blick auf Wasser, Büffel, Flusspferde, weitere Impalas natürlich und Namibia auf der anderen Fluss-Seite. Ein paar andere Safarifahrzeuge waren auch unterwegs, aber ich hatte mir das viel schlimmer vorgestellt – im Namibia-Forum hieß es immer, hier wäre es so überlaufen und touristisch… naja… klar, im Vergleich zum Mahango oder Mudumu NP, aber immer noch sehr erträglich.
Wir sind neben der River Road aber immer wieder auch ein Stück weiter landeinwärts auf einer Parallelstraße gefahren. Da haben wir unter anderem eine Gruppe Geier beim Frühstück beobachtet. Nicht umsonst gehören sie zu den „ugly five“ (zusammen mit dem Marabu, was ich verstehen kann, und dem Warzenschwein, was ich überhaupt nicht verstehen kann) 🙂
Neben der Straße sieht man immer wieder Knochen von verendeten Tieren, säuberlich abgefressen, gerne noch mit Hörnern:
Der Guide hat uns viel zu den einzelnen Tieren erzählt und auch erklärt, worauf er so achtet, um die interessanten Tiere zu finden: das Verhalten der anderen Tiere, typische Orte, an denen sich z.B. Löwen aufhalten, und Spuren im Sand. Das hier war z.B. ein Leopard – den wir aber leider nicht gesehen haben:
Als wir eigentlich zu einer der wenigen Picknick-Stellen fahren wollten, um eine kurze Kaffeepause zu machen (der Guide nennt es hartnäckig „Chobe Starbucks“ – beim nächsten Mal bringe ich ihm einen kleinen Aufsteller mit Logo mit!), kam über Funk die Nachricht, dass Löwen gesichtet wurden. Also sind wir erstmal dorthin gefahren – die Gruppe kam gerade vom Frühstück, nur eine Dame war noch nicht satt. Der Rest lief direkt an den Autos vorbei, völlig unbeeindruckt, und ließ sich dann im Schatten neben der Straße nieder:
Ein Stück weiter stand eine Herde Büffel, die haben wir uns zwischendurch näher angesehen – inklusive der kleinen Vögel, die die Tiere von Parasiten befreien. Und dank unserer mitfahrenden Kanadier wissen wir nun, dass es da zwei Arten gibt, mit roten und gelben Schnäbeln. Habe nur schon wieder vergessen, welches die selteneren waren… ist mir aber eigentlich auch egal 😉
Eine Löwin war zurück zur Nachzüglerin marschiert, vielleicht um sie zum Mitkommen zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Nur die Geier, die ebenfalls scharf auf die Reste des Büffels waren, wurden erfolgreich weggescheucht… dann marschierte sie zurück in den Schatten.
Dann aber: Starbucks oder so. Eigentlich eher Nescafé und Kekse. Eine nette Abwechslung, vor allem weil man mal die Beine ausstrecken konnte und ein paar Minuten nicht durchgeschüttelt wurde. Nicht, dass uns das besonders stört, man ist ja eh die meiste Zeit abgelenkt. Unser Picknick wurde aufmerksam von oben beobachtet – im Baum über dem Tisch saß ein velvet monkey und wartete (vergeblich allerdings) auf Reste:
Auf dem Rückweg zur Lodge gab es noch ein paar Giraffen (ebenfalls mit hilfreichen Vögeln, Giraffen können sich ja nicht selbst am Hals kratzen und so Parasiten abstreifen):
Und dann noch eine Herde Elefanten auf dem Weg zum Fluss, sie hatten ein ganz schönes Tempo drauf, es wurde auch langsam ganz schön warm. Wir hatten sie schon von Weitem unser gesehen, und unser Guide hat unser Auto dann genau an der Stelle angehalten, wo sie voraussichtlich unseren Weg kreuzen würden. Haben sie auch, vielleicht 10m hinter dem Auto:
Noch zwei Landschaftsbilder zum Abschluss, dann mussten wir uns beeilen, die Amerikaner wurden für den Weiterflug abgeholt und mussten pünktlich zurück sein.
Den Nachmittags-Teil gibt es später, das Internet tut sich hier etwas schwer mit dem Hochladen der Bilder… und ob wir in der nächsten Lodge Internet haben, wissen wir nicht – falls also 4 Tage Funkstille ist, dann liegt’s eher am fehlenden WLAN…