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Tag 17 – Moab Rimtrail & UTV

Farbe des Tages: Moab-Rot mal wieder…
Der heutige Tag war einer ganz besonderen Spezies gewidmet: dem gemeinen Offroader. Den sieht man hier in Moab (seiner natürlichen Umgebung) sehr häufig, in verschiedenen Ausprägungen.
Nach dem Frühstück – ja, Waffeln – und einem Kurzbesuch im City Market sind wir erstmal zum Colorado gefahren und haben dort das Auto abgestellt. Dann sind wir den Moab Rim Trail raufgelaufen, erst auf dem Fußweg, dann doch auf dem 4×4-Trail. Da hätte man nämlich
a) einen breiteren Weg (aber nicht unbedingt weniger Stufen!) und
b) bessere Sicht auf die Offroader, die diesen Weg nutzen. So viele Pausen haben wir selten auf einer Wanderung gemacht 😉
Tatsächlich kamen erstmal gar nicht so viele Offroader vorbei wie erhofft, aber Frank hat trotzdem ein bisschen was zu sehen bekommen…
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Sehnsüchtige Blicke… Aber das kann unser Auto nun wirklich nicht…
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Von oben hat man einen tollen Blick über Moab, der Rim Trail führt ab hier erstmal ein Stück oben auf der Kante  entlang und man kann den ganzen Ort sehen.
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Ein Stück weiter haben wir dann erste eindeutige Spuren gesehen und anschließend weitere Offroader getroffen, männliche und weibliche Exemplare verschiedener Unterarten. Die sind auch sehr sozial eingestellt: vorn vorne konnte man nicht sehen, dass wir jeder 4 Flaschen Wasser hatten – und aufgrund der einen halbleeren Flasche in meiner Hand hat ein OHV-Fahrer angehalten und gefragt, ob er uns Wasser geben soll…
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Nach ca. 3km haben wir dann entschieden, umzukehren. Der Trail geht noch ein ganzes Stück weiter und endet dann am anderen Ende von Moab – weeeeeeeit weg von unserem Auto, also eine blöde Option.
Daher sind wir also zurückgelaufen und haben auf dem Weg noch zwei Offroader-Junge gesehen – die üben für später mit ferngesteuerten Autos:
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Insgesamt waren wir bei angenehmen 88Grad (also so um die 31 Grad Celsius) drei Stunden unterwegs… Der Tag war noch relativ jung, und irgendwie waren wir ein bisschen in „wir wollen das jetzt auch“-Modus.
Wir sind hier in Moab schon ATV gefahren, Offroader-Hummer mitgefahren und OHV gefahren (bzw ich bin mitgefahren). Da wir mit der Moab Tour Company gute Erfahrungen gemacht haben, sind wir also wieder dort hingefahren und wollten mal sehen, ob wir noch eine Tour kriegen heute.
Ja, klar, vier andere Offroader-Willige standen gerade fast startbereit da, und sonstige wir spontan direkt mitgefahren. Diesmal mit einem UTV. Wo auch immer da der Unterschied ist…

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Wie immer ging es ein paar Meilen durch den Ort und in Richtung Osten zur Sand Flats Recreation Area:
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Dort dann auf die „Hells Revenge“-Strecke, ein Gebiet mit unzähligen Sandsteinhügeln und Tiefsandpassagen und Geröll dazwischen. Sieht auf dem Video, das die GoPro auf meinem Kopf gedreht hat, gar nicht mal sooooo schlimm aus, live ist es deutlich steiler. Nach oben und nach unten. Man denkt bei jedem Berg, dass das UTV nach vorne bzw. hinten umkippen MUSS. Weil doch ein Fahrzeug da gar nicht hochfahren KANN. Da aber unser Guide und die beiden anderen UTVs auch hochfahren, folgen wir.
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Ich hatte sicherheitshalber meinen Führerschein mit kopieren lassen, falls ich fahren möchte. Und nach etwas gutem Zureden des Guides („Do you think we can do things that you can’t do?“ – nein, eigentlich nicht, aber ob ich WILL und mich wirklich traue weiß ich nicht) habe ich dann nach der ersten kurzen Pause mit Frank getauscht. Sagen wir’s mal so: auf dem Fahrersitz fühlt es sich etwas weniger schlimm, weil man da zumindest meint, eine gewisse Kontrolle zu haben… aber es ist trotzdem mental sehr anstrengend, weil das Gehirn immer signalisiert „das Ding fällt gleich um“ (wahlweise nach vorne oder hinten, je nachdem, ob es gerade bergauf oder bergab geht). Und dann darf man auf keinen Fall zu wenig Gas geben bergauf, sonst bleibt man stehen (und fällt um). Runter darf man nicht zu stark bremsen, sonst bleibt man stehen… und fällt um.
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Aber so insgesamt macht es schon Spaß, das gebe ich zu. Vor allem die Passagen mit tiefem Sand und die Geröllbrocken und Steinstufen, die das Ding einfach mal so mühelos hochklettert. Das kann man auf Fotos und Videos leider immer nur bedingt gut erkennen…
Beim nächsten Stopp war ich dann aber doch froh, das Steuer loslassen zu können – und Frank durfte dann das letzte Drittel wieder selbst fahren, und auch er meinte, dass es als Fahrer doch ganz anders wirkt. Er hat sich aber tapfer als Beifahrer gehalten!
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Nach 2.5h waren wir wieder in Moab und haben uns nach einem kurzen Blick auf die Uhr entschieden, dass man prima auch nachmittags um 16h eine Pizza essen kann. Also ab in den Ort, zu Pasta Jay’s – die Pizza war wieder grandios gut, diesmal auch gleich auf Anhieb. Wir haben uns erstmal ein bisschen dort im Schatten ausgeruht, viel getrunken und Leute beobachtet. Dann ging’s mit einem kurzen „Stadtbummel“ weiter, mit Fotos von Mülleimern (selbst die sind hier im Offroad-Design) und Schaufenstern (extra für Sandra & Christian fotografiert).
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Der unvermeidliche Stopp am Supermarkt musste auch noch sein, denn die nächsten Tage sind wir eher abseits größerer Orte unterwegs und brauchen Getränke- und Futtervorräte. Und dann mussten wir leider Moab verlassen, das ist und bleibt einfach unser Lieblingsort (im Lieblingsstaat, neben den Lieblingsnationalparks, genau). 90 Minuten später nach einer gemütlichen Fahrt durch die letzten Ausläufer der roten Berge waren wir bei Einbruch der Dunkelheit in Blanding und wollten in unserem Hotel einchecken.
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Wollten? Ja, das hat sich etwas schwieriger gestaltet als gedacht. Wir hatten eine Buchung über booking.com, die Dame dort wollte uns aber erstmal 10 Minuten lang erklären, dass „including tax“ bedeutet, dass wir zu den 72$ noch 8$ Steuern bezahlen müssen. Also „including = plus“. So ganz die hellste Kerze auf der Torte war sie nicht, hat sich hartnäckig geweigert, unsere Buchungsbestätigung auch nur anzusehen (da standen die Zimmerrate, die Steuern und die Gesamtsumme einzeln drauf), und meinte irgendwann, sie würde uns jetzt sowieso nicht mehr einchecken und es gäbe ja noch zwei andere Hotels hier. Nachdem wir den Manager sprechen wollten und sie daraufhin (?) bei booking.com angerufen hatte und die angeblich auch das Gleiche gesagt haben wie sie, war sie dann auf einmal total umgedreht. Super freundlich, „ich gebe euch jetzt einen super Rabatt“ – und mit Steuern haben wir am Ende 5$ weniger gezahlt als ursprünglich gebucht. Muss man nicht verstehen…
Endlich eingecheckt ging’s gleich wieder los, wir mussten mal dringend Wäsche waschen. Also ab in den Waschsalon, und während die Maschine und dann der Trockner liefen, konnten wir uns in Ruhe die GoPro-Videos von der UTV-Tour ansehen. Und dann noch eine zweite Runde im Waschsalon drehen, weil ich die zwei wichtigsten Kleidungsstücke im Dunkeln im Auto übersehen hatte und die unbedingt bis zum nächsten Tag gebraucht wurden…

Tag 16 – Arches NP

Farbe des Tages: sand-beige und sandstein-gelb
Der nächste Tag in Moab fing wieder mit einem leckeren Waffelfrühstück an, inklusive Kaffee, und der Überlegung, was wir unternehmen wollten. Wir hatten im Wesentlichen drei Optionen zur Auswahl, davon zwei im Arches NP (= meinem Lieblingsnationalpark), die andere am „Stadtrand“ von Moab.
Um uns alle Optionen offenzuhalten, also morgen nochmal entscheiden zu können, fiel die Wahl auf den Primitive Trail zum Double-O-Arch. Primitive Trail heißt erstmal nur „nicht asphaltiert“, in diesem Fall kannten wir einen kleinen Teil des Rundwegs schon (so ungefähr von 6 bis halb 10, wenn man die Runde auf der Uhr darstellt), aber der Rest der 7 Meilen war neu. Großartige Wanderung, sehr abwechslungsreich und mit einigen Kletter- und Balance-Einlagen.
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Schön ist es, wenn man unterwegs eine Flasche verliert – erstens soll da ja kein Müll liegenbleiben, und außerdem war die Flasche noch voll. Ärgerlich, das ist ja bei mir immer gut kalkuliert, wie viele Flaschen ich so für eine Wanderung brauche. Also ein ganzes Stück wieder zurück, bis zur Flasche vorarbeiten durch dichtes Gebüsch, blaue Flecken inklusive, das gute Stück einsammeln und dann nochmal den Felsen hochklettern.
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Besonders spannend war es an einem Wasserloch – nachdem wir vorher fast niemanden getroffen hatten, sammelten sich da innerhalb weniger Minuten ca. 8-10 Wanderer, die alle irgendwie auf die andere Seite musste. Entweder durch’s Wasser (hat aber keiner gemacht, solange wir da standen) oder links (auf dem Foto, da sind wir schon drüber, bei uns war es rechts) über einen steilen Sandsteinhügel. Mit den richtigen Schuhen eigentlich kein Problem, nur die ersten 1-2m waren rutschig, danach war es eher eine Kopfsache, dass man mit den Sohlen dort nicht rutschen KANN.
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Auch schön: die Stelle mit dem Baumstamm als Kletterhilfe am doch recht steilen Felsen:
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Am Private Arch sind wir mit Manfred aus Hannover ins Gespräch gekommen, der seit einigen Wochen mit dem Wohnmobil im Südwesten unterwegs ist. Hier erstmal Private Arch (und Private Ranger vor Private Arch):
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Wie das manchmal so läuft auf Wanderungen – wir sind zusammen weitergelaufen, haben uns nett unterhalten über „wo warst du denn schon so?“ und „wo fahrt ihr denn noch hin?“. Dabei haben wir aber auch ausgiebig den Dark Angel (die schwarze „Säule“) bewundert und fotografiert:
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Und dann den Double-O-Arch erst von der Rückseite, dann von der Vorderseite bewundert. Double-O-Arch heißt er übrigens, weil er aus einem oberen (großen) Arch und einem kleinen direkt darunter besteht…
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Bis hierhin sind wir beim letzten Mal 2007 schonmal gewandert, daher war uns der Rest des Trails schon vertraut. Ist aber einer der schönsten Wege, die wir bisher hier gelaufen sind, das macht also nichts. Und heute ging es uns ja eh eher um den anderen Teil des Trails, also 10:30h bis 6h (siehe oben).
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Mit den beiden Abstechern zum Private Arch und zum Dark Angel waren wir insgesamt 4,5 Stunden unterwegs. Mit vielen Fotostopps und eher wenigen richtigen Pausen. Mit Manfred haben wir dann noch am Auto weitergeplaudert. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass wir doch schon immer mal ein Wohnmobil von innen sehen wollten, falls wir doch mal unseren Reisemodus ändern möchten. Also gesagt, getan, jetzt wissen wir, dass wir uns das durchaus vorstellen könnten.
Da unsere ursprüngliche Zeitplanung jetzt eh schon etwas überholt war, haben wir kurzerhand umdisponiert und haben die zweite Wanderung im Arches noch drangehängt. Manfred haben wir kurzerhand mitgenommen, der hätte nämlich mit seinem Wohnmobil nicht zum Tower Arch fahren können/dürfen.
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Und so sind wir noch weitere 3,4 Meilen bzw. zwei Stunden durch Sand und über Felsen und Geröll marschiert und haben am Ende den Tower Arch bewundert, der seinen Namen von dem großen Hoodoo hat, der direkt hinter dem Arch steht. Schöner Weg, wenn auch ein bisschen viel Tiefsand… aber insgesamt eine angenehmt Wanderung, trotz des Auf und Ab. Sehr niedlich: selbst die Steinmännchen sind hier im Arches NP machmal eher Stein-Arches… 🙂
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Danach haben wir Manfred an seinem Wohnmobil abgesetzt und mussten uns nun ein bisschen beeilen – denn noch war der Tag nicht vorbei. Ursprünglich war der Plan, nach der ersten Wanderung nach Moab ins Hotel zu fahren, schnell zu duschen und bei Pasta Jay’s eine Pizza zum Mitnehmen zu holen. Damit wollten wir dann in den Canyonlands NP zum Sonnenuntergang, anschließend zum Star Gazing mit dem Ranger. Sternegucken war letztes Jahr im Yosemite so toll, das wollten wir nochmal machen.
Mit der zweiten Wanderung ging das aber so nicht mehr, die Entfernungen sind hier ja doch etwas größer, auch wenn beide Nationalparks gefühlt „in Moab“ beginnen. Alleine vom Parkplatz im Arches zum Visitor Center im Canyonlands sind es 47 Meilen, also gab’s keine Pizza, sondern die Salate, die wir mittags gar nicht gegessen hatten. Um Zeit zu sparen, haben wir die dann sogar im Auto gegessen, erst Frank, dann gab’s einen kurzen Fahrerwechsel und ich habe meinen Chicken Curry Salat mit Wraps gegessen. Geht alles…
Pünktlich um kurz vor 20h waren wir am Visitor Center und haben schnell noch ein paar Kleidungsstücke übergeworfen, denn üblicherweise wird es ja abends doch schnell kühler. Tagsüber hatten wir übrigens so um die 27 Grad, in der Sonne gefühlt deutlich mehr. Direkt zum Canyonlands. Stargazing war hier etwas anders als letztes Jahr: hier standen eine Reihe von mittelgroßen und wirklich sehr großen Teleskopen und die Ranger haben die jeweils auf bestimmte Formationen ausgerichtet, die man sich dann ansehen konnte. Sie haben auch ein bisschen erklärt, Sternbilder und so, aber eher wenig. Auch interessant, aber letztes Mal mit durchgehender Erklärung und viel Zeigen (erstaunlich, wie weit so ein Laserpointer reicht!) war es noch spannender.
Wir haben trotzdem viel gesehen, unter anderem
– Flugzeuge (bewegen sich langsam und blinken)
– Satelliten (bewegen sich langsam und blinken nicht)
– Sternschnuppen (bewegen sich schnell).
Auch wenn die Bilder nicht ganz scharf sind (es gibt später noch mehr Stern-Fotos), man kann schon erkennen, wie viele Sterne da so ungefähr zu sehen sind. Und die Milchstraße, die reicht mir ja immer schon, wie bereits erwähnt finde ich es einfach faszinierend, dass man sie sehen kann.
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Gegen 21:30h haben wir uns dann auf den Heimweg begeben, 45min. im Stockdunkeln, ich habe mich mal sicherheitshalber an ein vorausfahrendes Auto gehängt, das war einfacher. Und im Zweifelsfall wäre das Wild eher nicht uns vor’s Auto gehüpft…

Tag 15 – Shafer Trail, False Kiva & Gemini Bridges

Darauf habe ich gewartet – unser Hotel (River Canyon Lodge) liegt direkt um die Ecke vom „Love Muffin“, einem Frühstückscafé, das wir beim letzten Mal entdeckt haben. Leckeres Essen, leckerer Kaffee, glutenfreie Muffins. Und ich hatte schon gegoogelt, dass sie auch glutenfreie Frühstücke auf der Karte haben. Also ging’s nach dem Aufstehen hierhin. Große Überraschung: Sogar die Waffeln sind glutenfrei – und vegan, aber das wäre mir ja relativ egal. Frank wollte nicht das Gleiche nehmen wie ich, also gab’s für ihn einen Frühstücksburrito, gefüllt mit Rührei und Bacon und Käse. Beides sehr gut, aber meine Waffel war offensichtlich besser – ich greife mal vor, die nächsten beiden Tage hat er auch Waffel bestellt 🙂 Mit frischem Obst und Sirup. Soooooo lecker.
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Beim Essen haben wir beraten, was wir heute unternehmen wollen. Zur Auswahl standen im Wesentlichen zwei Wanderungen im Arches Nationalpark und zwei Offroad-Strecken Richtung Canyonlands Nationalpark, eine rein und eine wieder raus. Da wir gestern anstrengend gewandert waren, fiel die Wahl auf Letzteres – außerdem wollte Frank das letztes Mal schon machen und da ging es aufgrund des Wetters nicht, es hatte vorher geregnet.
Anschließend haben wir unser Auto abgeholt und auf dem Weg kurz beim Moab Information Center angehalten. Dort hat Frank sich erkundigt, ob wir die beiden geplanten Strecken fahren können – Potash Road / Shafer Trail rauf sei kein Problem, meinte der nette Mitarbeiter, aber Long Canyon runter ginge nicht, da sei ein Fels runtergekommen und noch nicht weggeräumt. Also Planänderung, stattdessen fahren wir die Gemini Bridges Road zurück. Dazwischen gibt’s dann noch ein bisschen was im Canyonlands Nationalpark anzugucken, wir wollen ja auch nicht den ganzen Tag im Auto sitzen.
Natürlich haben wir auch noch einen Kaffee mitgenommen – bei einem neuen Kaffee-Anbieter, sah auch gut aus dort, aber erstens habe ich nach längerer Wartezeit die falsche Größe bekommen (bzw. zwei unterschiedlich große Becher, obwohl ich zwei gleichgroße Kaffee bestellt hatte), und zweitens war er nicht so lecker wie die anderen, die wir in diesem Urlaub schon hatten. Also nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut. Aber gut, einer muss ja der schlechteste sein 😉
Die Potash Road beginnt am Ortsausgang von Moab und führt direkt am Colorado entlang. Sie ist quasi die Fortsetzung der 128, die wir gestern gefahren sind.
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Nach ein paar Meilen kommt man auf einen anderen Planeten – jedenfalls wenn man Hollywood fragt. Hier liegt nämlich „Nova Prime“, der Planet aus dem Film „After Earth“. Will Smith und sein Sohn joggen genau hier… hinter Maschendrahtzaun.
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Wie wir schon häufiger festgestellt haben, ist es auf fremden Planeten gerne mal matschig, aber wir haben ja dazugelernt. Heute hat Frank erst mal die Matschtiefe geprüft, bevor wir durchgefahren sind…
😉
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Für unser zweites Frühstück bzw. frühes Mittagessen haben wir uns einen schönen Platz hoch über dem Colorado gesucht, wir waren hier die ganze Zeit ganz alleine, nur drei Kajaks haben wir unten auf dem Wasser beobachtet.
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Danach wird die Straße schmaler und roter und steiniger:
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Und das Auto fühlt sich offensichtlich auch in seinem Element und nimmt langsam die typische Moab-Farbe an:
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Hier wird der Weg schmaler und rumpeliger, ungefähr an der gerölligsten Stelle steht das wenig repräsentative Eingangsschild des Nationalparks:
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Das ist quasi der Hintereingang, aber auch da steht ein Schild mit den Eintrittspreisen… und ein einsames Toilettenhäuschen. Also eigentlich das Nötigste, was der Tourist so braucht.
Wir sind jetzt fast da – die horizontale Entfernung zum Visitor Center ist nicht groß. Aber wir müssen noch ein ganzes Stück in die Höhe, und da führt uns der Shafer Trail hin, der im Wesentlichen aus Serpentinen besteht und sich in kurzer Zeit ganz schön weit nach oben schraubt. Kann einem fast schwindelig werden, allerdings würde ich nicht sagen, dass die Straße besonders gefährlich ist, sie ist relativ breit und der Schotter gut begradigt. Nur mit Leitplanken oder ähnlichem haben sie’s auch hier nicht so wirklich.
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Langsam wird’s fast langweilig (nee, stimmt gar nicht, das könnte ich jeden Tag machen… aber bald gibt’s wohl oder übel wieder Kantinenaussicht), wir hatten mal wieder Lunch mit Aussicht. In der vorletzten Kurve, bevor man wieder auf Asphalt kommt, ist viel Platz zum parken, und sogar ein schattenspendender Baum steht da. Fotogen ist er auch noch…
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Ihr wisst ja schon, was jetzt kommt: Nationalpark = Visitor Center, Stempel holen, Fragen stellen, Toilettenpause. Genau. Und dann sind wir gleich weitergefahren zu einem nicht näher gekennzeichneten Trailhead – sozusagen einer geheimen inoffiziellen Wanderung. Also sie steht nicht auf der Nationalpark-Karte, ist aber zumindest in deutschen Amerika-Foren und wohl auch Foto-Foren sehr bekannt. Der Weg dorthin ist inzwischen auch mit unzähligen Steinmännchen dekoriert, so dass man sich kaum verlaufen kann. Die erste Hälfte der 1,7 Meilen ist ein gemütlicher Spaziergang, danach geht es erst runter, dann wieder rauf, wieder runter und über Geröll schließlich rauf bis zur False Kiva. Muss ich nochmal googeln, warum das eine falsche Kiva ist, das habe ich noch nicht geschafft… Auf jeden Fall war’s anstrengend, vor allem das letzte Stück in der prallen Sonne. Aber aufmunternde Stimmen und hilfreiche Tipps kamen von oben, drei einzelne Wanderer waren schon da.
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Die Aussicht von oben war toll, sah ein bisschen aus wie eine gemalte Filmkulisse, war aber echt. Drei Steinkreise gibt’s hier, in einem davon haben wir uns ausgeruht und den wenigen Schatten ausgenutzt, den sein Rand wirft. Auch zwei Lizzards haben sich hier aufgehalten, wir haben bis zum Ende nicht feststellen können, ob das eher Konkurrenzkampf oder Flirten war, was die da veranstaltet haben…
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Nach einer halben Stunde und ein bisschen Plaudern mit den drei Amis sind wir dann wieder abgestiegen und zum Auto zurückgelaufen. Schon nach ein paar Metern kann man die Kiva nicht mehr sehen, sie ist wirklich gut platziert in der großen Höhle oben am Hang…
Ohne große Zwischenstopps an anderen Overlooks (die kennen wir aber auch schon von den letzten beiden Besuchen) sind wir weitergefahren, denn wir hatten ja noch eine weitere Offroad-Strecke vor uns, die Gemini Bridges Road. Da gibt’s nicht viel zu zu sagen, die Strecke ist schön, sehr abwechslungsreich, von weiten fast ebenen Strecken über relativ enge hohe Canyonwände bis zu rotem Fels hoch über dem Highway nach Moab… Besonders nett fand ich den großen Vogel, der den Weg bewacht… und den kurzen Abstecher zu den Gemini Bridges, eine „Doppelbrücke“. Leider schlecht zu fotografieren, aber sehr hübsch anzusehen.
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Mit Einbruch der Dunkelheit waren wir dann wieder auf asphaltiertem Boden und ein paar Minuten später auf der Mainstreet von Moab an unserem letzten Ziel für heute: Pasta Jay’s, einem Pizza&Pasta-Restaurant. Dem mit der grandios guten glutenfreien Pizza. Allerdings waren auch die ganzen anderen Touristen schon da, die nach dem Sonnenuntergang aus einem der beiden Nationalparks zurückgefahren sind. Daher sind wir doch erst ins Hotel gefahren, haben den roten Staub abgespült und was Frisches angezogen und haben es dann nochmal versucht. Erfolgreich:
Die erste Pizza war wohl etwas zu lange im Ofen, der Kellner hat sie mir gebracht und gleich dazugesagt, dass er schon eine neue geordert hat und ich die in ein paar Minuten bekomme – ich solle aber doch schonmal mit der hier anfangen, wenn ich Hunger habe. Hatte ich, habe ich also gemacht, und die Pizza war schon sehr lecker. Die zweite war dann aber noch besser, nicht ganz so knusprig halt… Frank war mit seiner Pizza auch zufrieden, ein gelungener Abschluss eines tollen Tages also!
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Tag 8 – Der mit dem Motto "Rocks=Roads"

Die erste Woche ist rum, und ab jetzt ist alles neu für uns. Wir haben natürlich nicht nur Dinge gemacht, die wir schon kannten, aber in den bisherigen Orten (Las Vegas, Hanksville, Moab) waren wir schon beim letzten Mal. Aber nun wird alles anders – neue Orte, neue Sehenswürdigkeiten, neue Nationalparks… und bestimmt noch ganz viel dazwischen.
Heute morgen mussten wir relativ pünktlich raus, denn wir haben gestern noch spontan für heute Morgen eine Tour gebucht. So eine, bei der die Touristen dem ortskundigen Führer folgen. Er trägt dabei eine Stange mit einer Fahne, damit keiner verloren geht. Kennt ihr? Aber bestimmt nicht so wie bei uns heute…
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Wir waren mit Moab Cowboy unterwegs in einem OHV, einem Off-Highway Vehicle. Damit ging’s zur Hell’s Revenge, einer Offroad-Strecke für allerlei Fahrzeuge. Daher auch das geänderte Tagesmotto: Nicht Rocks’n’Roads, sondern Rocks = Roads. Denn dort gibt es keine Straßen, sondern man fährt kreuz und quer (und das heißt auch rauf und runter) in den Sandsteinhügeln rum. Auf den Fotos ist immer unser Guide, denn uns selbst konnte ich ja schlecht fotografieren. Leider kommt auf den Fotos nicht richtig rüber, WIE steil die Hügel sind. Einige davon würde ich nichtmal zu Fuß runterlaufen, aber die OHVs fahren da einfach so runter. Wir sind bis zu einem Aussichtspunkt direkt über dem Highway 128 gefahren und konnten von dort auf den Colorado runterschauen…

Wenn ihr mehr von dieser Art Spaß sehen möchtet, googelt mal „Moab Hell’s Revenge“ und schaut euch die Youtube-Videos an… Klar, als Tourist/Anfänger macht man nicht alles das, aber wenn ihr euch die Löcher, in denen die Autos reihenweise umkippen, wegdenkt, dann kommt es schon ungefähr hin, denke ich 🙂
Nach der 2,5stündigen Tour war ich dran mit Fahren, Frank konnte nicht mehr. Er hatte ja die ganze Zeit den Fuß auf der Bremse (zum Glück). Erst noch unsere übliche Lunch-Shopping-Tour, dann haben wir Moab verlassen und uns auf den Weg nach Norden gemacht. Kurzes Picknick am Colorado, wieder am Highway 128, der gefällt uns echt richtig gut! Aber er war laut Google Maps auch nur 6 Minuten länger und sogar 15km kürzer als die Alternative über die Interstate.
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Eigentlich wollten wir noch einen kleinen Gravelroad-Abstecher in den Onion Creek machen, aber da war wohl in letzter Zeit mal die Straße weggeschwommen, jedenfalls war sie gesperrt. Also ein bisschen Zeit gespart und noch ein Puntk für einen potentiellen weiteren Moab-Besuch.
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Die weitere Fahrt selbst war einerseits abwechselnd, weil wir durch ganz unterschiedliche Landschaften gefahren sind: erst der Colorado-Canyon, dann Badlands, dann immer grüner bis hin zu komplett bewaldeten Bergen mit einem Pass auf 8200 Fuß, schließlich der „echte Westen“ mit flachen Büschen und unzähligen Ölbohrstellen. Unser nächstes Ziel lag mitten im Nirgendwo, wir hatten eine gute Wegbeschreibung und hätten die Hinweise des freundlichen Öltankerfahrers gar nicht gebraucht – Frank war nur ausgestiegen, um die Beschaffenheit des Wegs zu prüfen (Schlamm – ihr wisst schon).
Der Fantasy Canyon besteht aus einem relativ kleinen Gebiet der wundersamsten Felsgebilde… wir hatten die Zeit genau richtig abgepasst und die Wolken spielten auch mit, verzogen sich nämlich passend zur Golden Hour, so dass die Felsen toll angestrahlt wurden. Sonst sind sie eher grau, nun waren sie fast golden. Die Formen sind natürlich auch ohne goldene Sonne faszinierend, aber schöner isses schon so! Ansonsten kann ich da wenig zu sagen, daher zeige ich euch einfach ein paar Bilder. Einige der Figuren sind in einem Plan verzeichnet und auch mit Markern gekennzeichnet, aber wenn man einmal den Kopf auf „maximalen Phantasieeinsatz“ geschaltet hat, dann sieht man an jeder Ecke neue Tiere, Gegenstände oder Menschen:

So, und nun sind wir in Vernal, einer erstaunlich großen und lebhaften Stadt am östlichen Rand von Utah (ein größerer Teil der Fahrt heute führte uns übrigens durch Colorado). Hier bleiben wir zwei Tage und schauen uns das Dinosaur National Monument an. Eine Mischung aus tollen Wanderungen, Schotterwegen für Frank, eine riesige Ausstellung von Dinosaurierknochen, die zur besseren Veranschaulichung noch halb im Fels stecken – man hat einfach eine senkrechte (glaube ich) Wand nur zur Hälfte präpariert…
Mehr dann demnächst – vermutlich aber nicht morgen, weil wir da um 21:30h zu einer Ranger-Veranstaltung gehen und Sterne gucken. Danach ist es mir sicherlich zu spät, keine Frage.

Tag 7 – Der mitten im glühenden Brennofen

Oder wenn wir in der Landessprache bleiben: The one in the Fiery Furnace. Der Arches NP ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die komplett unterschiedliche Felsformationen aufweisen. Fiery Furnace ist der einzige, der nicht frei zugänglich ist, sonder nur mit einem Permit. Nachdem wir drin waren, können wir bestätigen: Hier kann man sich so leicht verlaufen, dass man ohne ortskundigen Führer nicht wieder rausfinden würde.Wir hatten einen der relativ begrenzten Plätze der offiziellen Ranger-Führungen des Nationalparks ergattert, ansonsten kann man für den 8-10fachen Preis auch bei verschiedenen Firmen Touren buchen. Unsere Führung begann um 14h, daher fangen wir jetzt erstmal am Anfang des Tages an, nach dem Frühstück im Hotel und dem kurzen Stopp am Espresso Drive Through.
Erster Tagesordnungspunkt auf Franks Liste (er war für die Planung in Moab zuständig) war der Hurrah Pass. Moderate Strecke, kein Asphalt, aber harmlos 🙂 Bei McDonalds in Moab rechts ab, und dann einfach immer weiter geradeaus. Nach kurzer Zeit trifft die Straße auf den Colorado und führt daran entlang, ins Tal des Kane Creek. Auf dem Grund des Canyons wächst frisches Grün, nicht nur Büsche, sondern richtige Bäume. Sehr idyllisch hier… und gut zu fahren, selbst die Serpentinen sind breit genug für zwei Autos, ich möchte dann nur nicht der sein, der „außen“ fährt. Leitplanken oder ähnliches sucht man hier nämlich vergeblich.

Auf diesem ersten Teil der Strecke war also der Weg das Ziel – im Gegensatz zu gestern, auf den Weg zum Delicate Arch hätte ich ganz gut verzichten können. Da es dort aber noch voller wäre, wenn jeder Hans und Franz ihn mit dem Auto anfahren könnte, ist es dann doch ganz gut so wie es ist.
Erst das letzte Stück des Wegs zum Pass hinauf ist etwas steiniger, aber es lohnt sich – die Aussicht über den Colorado, die gestreift wirkenden Felsen, die verschiedenen Ebenen, die Weite… auf der anderen Seite des Flusses liegen der Dead Horse Point State Park und die Potash Road, beides haben wir beim letzten Mal gesehen/befahren (*klick* und *klick*).

Der Rückweg war ebenfalls sehr entspannt, ich habe Frank dann auch abgelöst, als wir den Berg hinter uns hatten. Ich schaue mir ja gerne erstmal auf dem Hinweg an, was mich so fahrtechnisch erwartet. Schlammlöcher oder so 😉
Zurück in Moab sind wir kurz im City Market gewesen und haben uns mit Lunch-Zutaten eingedeckt. Die sind gut auf die vielen Outdoor-Touristen eingerichtet und bieten z.B. lauter leckere Salate an, Wraps, Sandwiches und so weiter. Sehr zu empfehlen: einfache Gartensalatmischung kaufen, Tortillawraps und Salsa, und dann selbst Wraps bauen. Im Land der unbegrenzten glutenfreien Möglichkeiten geht das, die haben reine Mais-Tortillas. Jippie!
Das Picknick gabs am Fiery Furnace Viewpoint, dem Ausgangspunkt der geführten Tour. Man unterschätzt schnell die Entfernungen, von Moab ist man in 10 Minuten am Eingang des Arches NP, aber von dort aus ist es nochmal eine halbe Stunde Fahrt (und das ist nichtmal das Ende des Parks). Damit wir entspannt starten können, sind wir also schon sehr zeitig da und bereiten uns vor. Essen, Getränke mischen (wir verdünnen immer Eistee, Lemonade oder Limeade mit viiiiiel Wasser, anders kann man das süße Zeug nicht trinken) und den Rucksack damit vollpacken, mit Sonnenmilch eincremen (die erste Flasche ist fast leer), Wanderschuhe anziehen (prima Gefühl übrigens mit Blasen an beiden Fersen) und Auto abschließen.
Am Anfang des Trails hat uns Ranger Kait in Empfang genommen – merkwürdige Schreibweise, üblicherweise wäre das wohl eine Kate. Die Gruppe bestand aus 23 Touristen aus verschiedenen Staaten der USA, Polen, Österreich und Deutschland. Trotz ausdrücklicher Hinweise überall im Park hatte die eine Gruppe viel zu wenig Wasser dabei (eine Miniflasche für jeden – empfohlen sind mindestens 1, besser 2 Liter!). Also wurden sie zurückgeschickt und mussten aufstocken. Immerhin hatten alle die richtigen Schuhe an, auch da wurde kontrolliert. Mit Flipflops wäre da keiner mitgekommen, selbst Sneakers waren ausdrücklich verboten.
Und dann ging’s los in den Schmelzofen. Ist nicht übertrieben, es ist ganz schön warm da unten. Wir dachten erst, die Morgentour wäre besser gewesen, aber es stellte sich raus, dass jetzt in der Nachmittagstour fast überall schon Schatten war, weil wir die meiste Zeit unten zwischen den Felstürmen und Felsscheiben und Felsen überhaupt herumgekraxelt sind. Zwischendurch wird immer wieder angehalten und erklärt. Die Ranger hier können das einfach super, engagiert, sehr anschaulich, witzig, oft sehr persönlich, und man lernt natürlich noch was dabei. Es gibt hier oben zum Beispiel die Fairy Shrimps, deren Eier bis zu 50 Jahre Trockenheit überstehen – sie leben in den Potholes, kleinen Senken im Fels, die sich nach Regen mit Wasser füllen. Und dann wieder austrocknen. Faszinierend… ist so ähnlich wie Winterschlaf, nur eben viel länger und statt durch Kälte durch Wassermangel ausgelöst. Gibt auch ein Wort dafür, das muss ich nochmal googeln…

Die Landschaft bzw. die Felsen um uns herum waren beeindruckend – umso mehr, weil wir ja mittendrin waren und nicht nur von oben fotografiert haben. Es ging durch sandige Passagen, kleine „Oasen“, unter dem Walk Through Arch hindurch und optional auch gekrabbelt durch einen weiteren Arch. Danach fing der abenteuerliche Teil der Wanderung an, an einigen Stellen musste Kait erstmal vormachen, wie man am besten weiterkommt. Über eine Felsspalt springen, an einem anderen Spalt mit den Füßen auf der einen und den Händen an anderen Seite abstützen und seitlich im Krebsgang klettern, schmale V-förmige Spalten, in denen man am Boden nicht mal den Fuß abstellen konnte, weil es so schmal war… sehr spaßig.

Weniger spaßig: Person 1 aus der o.g. Gruppe hatte nun zwar wohl etwas mehr Wasser mit, hätte es aber auch mal gelegentlich trinken sollen. So ist sie fast zusammengeklappt und musste von Kait mit Extrawasser und Elektrolyte-Pulver aufgepäppelt werden. Verstehe ich echt nicht – jeder kann sich auf dieser Wanderung den Fuß verstauchen oder so, aber muss man die Gruppe mit so vorhersehbaren Problemen aufhalten??? Mal abgesehen davon, dass ich schon im eigenen Interesse viel trinke. Und der Durst ist auch durchaus spürbar!
Ich weiß nach der Wanderung jedenfalls, warum ich keine Gruppenreisen mache – in der gleichen Gruppe gab es nämlich auch noch Person 2, die permanent fotografiert hat. Ist ja erstmal nicht schlimm, habe ich auch gemacht. Oder Frank. Aber wir haben nicht dauernd Leute aus dem Weg gedrängelt, um immer in der besten Position zu sein. Oder um festzuhalten, wie die Damen einen Felsen hochklettern. Und wir haben auch nicht die sensible Natur zertrampelt, sondern sind wie von Kait ausdrücklich erklärt auf dem Trail geblieben. Mir haben jedenfalls die drei Stunden mit ihm gereicht, einen ganzen Urlaub lang würde ich das nicht aushalten. Aber so waren wir ihn dann ja wieder los und konnten in Ruhe überlegen, was wir als nächstes machen wollten.
Da uns gestern der Highway 128 so gut gefallen hatte und vor allem der Sonnenuntergang bzw. die Strahlen der untergehenden Sonne auf den roten Felsen so toll war, sind wir nochmal in die Richtung gefahren. Ein kurzer Abstecher ins Castle Valley bis zu den La Sal Mountains, dann ging’s zurück und direkt in die Red Cliffs Lodge beziehungsweise ins Cowboy Grill & Restaurant. So eine unglaubliche Aussicht von der Terrasse – da könnte das Essen wirklich SEHR bescheiden sein und man würde trotzdem wiederkommen. Höre ich da jemanden sagen: warum zeigt sie nicht mal ein Foto von dem leckeren Essen? Aber immer gerne doch:
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War aber alles andere als bescheiden, sowohl Rippchen als auch Steak waren toll. Bisschen viel vielleicht, und die Rippchen sind nur das Half Rack, für 5$ mehr hätte ich auch die doppelte Menge bekommen können. Während wir auf das Essen gewartet haben, haben wir mit ein paar Hilfsmitteln (Zucker-/Süßstoff-Behälter, Pfefferstreuer, Weinkarte) Franks Handy so platziert und programmiert, dass es alle 20 Sekunden ein Foto von der Flußbiegung und den Felsen macht und die dann gleich zu einem Video zusammenfügt. Hier die Zusammenfassung unseres Ausblicks:
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Wir haben dort gesessen, bis es richtig dunkel war – als Alibi haben wir noch einen Kaffee bzw. einen Brownie bestellt. Wir wissen nicht genau, warum wir das beim letzten Mal verpasst haben – beim nächsten Mal würden wir wahrscheinlich sogar eine Nacht hier wohnen wollen, aber auf jeden Fall mindestens einmal hier essen (es gibt auch Frühstück oder Lunch, also passt das immer irgendwie in die sonstige Planung).
Nach dem Bezahlen haben wir uns noch kurz das kleine Museum im Untergeschoss angesehen. Ein Großteil der Filme, die im Westen gedreht werden, werden hier in und um Moab gedreht. Und aufgrund von persönlichen Beziehungen des Lodge-Besitzers nach Hollywood passiert schon seit Jahrzehnten vieles davon hier in und um die Lodge. Wenige Meilen weiter liegt zum Beispiel das Marlboro Country, hier wurden Szenen für MacGyver, Zurück in die Zukunft III, Mission Impossible 2, Thelma und Louise und viele weitere Filme und Werbefilme gedreht. Im Museum gibt es Originalrequisiten, Plakate, Fotos und so weiter zu sehen. Netter Abschluss des Lodge-Besuchs.
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Der tolle Tag war aber noch immer nicht zuende. Wir sind auf der Rückfahrt nochmal zum Arches NP abgebogen und haben uns dort an der Park Avenue (einem Aussichtspunkt) ins Dunkle gelegt und Sterne angeguckt. Sobald die Innenbeleuchtung des Autos ausgeht, bin ich als Stadtkind jedesmal wieder überrascht, wie viele es davon gibt. Die Milchstraße sieht man zuhause auch eher selten. Und das ganze nun noch kombiniert mit immer noch 31 Grad, warmen Betonplatten zum drauflegen, den schwarzen Silhouetten der Park Avenue links und rechts, gelegentlich von einzelnen vorbeifahrenden Autos ein bisschen angestrahlt… soooo schön. Leider auch soooo unfotografierbar – aus einem uns nicht bekannten Grund hat die Kamera trotz Langzeitbelichtung und/oder Sternenhimmelprogramm nicht viel fotografiert. Einmal habe ich den Großen Wagen erwischt, ansonsten nur schwarzes Schwarz. Wir wissen sicher, dass wir mit genau dieser Kamera schonmal ganz tolle Bilder im Monument Valley gemacht haben, bei fast identischen Bedingungen. Irgendwie ging es also… aber nicht heute. Macht nix, erstens haben wir das auf der mentalen Festplatte und zweitens gehen wir übermorgen schon wieder Sterne gucken, mit Ranger-Erläuterungen, dann probieren wir das nochmal.

Tag 6 – Der mit dem Lieblings-Arch

Man freut sich ja manchmal über die komischsten Dinge – heute zum Beispiel haben wir uns nach dem Frühstück gefreut über die Wolken. Sobald die Sonne weg ist, sind die Temperaturen gefühlt gleich nur noch halb so hoch. Das (etwas objektivere) Thermometer sagte 26 Grad, also haben wir uns getraut – wir sind zum Delicate Arch gelaufen. Das ist der, von dem ich gestern noch geschrieben habe, dass ich ihn nicht sehen werde in diesem Urlaub.
Auf dem Weg zum Arches haben wir den üblichen Stopp im Supermarkt eingelegt und uns etwas für das Mittagessen gekauft. Danach sind wir einem Tipp aus einem Forum oder vielleicht auch von Tripadvisor gefolgt und sind beim kleinen Espresso Drive Through vorbeigefahren. Die haben wirklich phantastischen Kaffee – nicht unsere letzter Besuch hier, da bin ich sicher.
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Am Parkplatz vor dem Delicate Arch war schon Betrieb, es sind wohl noch ein paar Leute auf die Idee gekommen, dass man das heute machen könnte. Es wurde aber später noch viel voller – keine Ahnung, was die Menschen treibt, in der Mittagshitze die Wanderung zu beginnen? Naja, soll mir ja egal sein… Also, Rucksack gepackt mit Getränken – ich kenne meinen Bedarf, ich hatte 3,5 Liter für mich dabei, Frank hat seine Ration selbst getragen. Dazu die üblichen gesalzenen Nüsse und eine Tupperdose mit Weintrauben.
Los gehts – der Weg fängt harmlos an, ein paar hundert Meter eben. Dann einen Hügel noch und wieder runter. Die meiste Zeit mit vollem Blick auf den Berg, den man in Kürze bewältigen muss. Steil bergauf, schnurgeradeaus, kein Schatten, kein nix. Die Wolken waren auch irgendwie gerade woanders… aber am Ende haben wir es natürlich geschafft. Langsam, Pausen machen, viel trinken, einmal habe ich mich ein paar Minuten den Schatten unter einem kleinen Baum mit zwei anderen Wandererinnen (Wanderinnen? wie heißt das bitteschön? glaube nicht, dass ich das Wort schonmal gebraucht habe) geteilt.

Am Ende des Berges geht es um die Ecke, und gleich weiter. Jetzt aber wenigstens abwechslungsreicher und nicht mehr so steil, so dass dieser Teil viel angenehmer zu laufen ist. Man überholt immer wieder die gleichen Leute, weil jeder in ungefähr den gleichen Abständen Pause macht, haben wir festgestellt.
So, nun aber zum Highlight: Am Ende des Trails läuft man nach ungefähr einer Stunde auf einem schmalen Weg an einem Felsen entlang, dann biegt man um die letzte Ecke und da isser:
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Man bekommt es kaum hin, mal ein Foto ohne Menschen drauf zu machen – ich hab’s versucht, aber erfolglos. Die Leute stehen Schlange, um sich nacheinander unter dem Arch fotografieren zu lassen. Wäre ja eigentlich im Interesse aller, wenn mal 5 Minuten keiner da stehen würde und alle ein schönes „nur-der-Arch“-Foto machen könnten. Aber nö, diesmal nicht. Stattdessen habe ich tatsächlich einen der ganz wenigen Schattenplätze ergattert und mir den Arch ein bisschen schräg von der Seite angesehen. Und fotografiert. Und Leute beobachtet. Ein Chipmunk trieb sich da auch noch rum und entspannte ebenfalls im Schatten…

Nach ungefähr einer Stunde haben wir uns auf den Rückweg gemacht, aber noch einen kleinen Zwischenstopp an einem Felsloch gemacht, durch das man einen tollen Blick auf den Arch hat. Man kommt auf dem Hinweg (zwangsläufig, ist der gleiche Weg) schon dran vorbei, aber da hat fast niemand Lust, noch irgendwo hochzuklettern. Jetzt gehts – und es lohnt sich.
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Der weitere Rückweg ist eher entspannt, nur die letzten Meter fand ich extrem anstrengend – zurück am Auto gab’s dann erstmal eine Dusche aus der Wasserflasche und die Klimaanlage war unser bester Freund. Bei inzwischen 34 Grad brauchte sie einen Moment, erst nach einer halben Stunde oder so habe ich mich wieder einigermaßen „normal temperiert“ gefühlt. Da standen wir schon am Panorama Point und haben unser Mittagessen verzehrt – im Auto, raus wollten wir beide nicht 🙂
Als nächstes wollten wir zur Entspannung im Canyonlands Nationalpark den Shafer Trail (eine ziemlich steile Serpentinenstraße) runter und wieder rauf fahren und dann eventuell noch den Long Canyon runter zurück nach Moab. Leider hat es unterwegs angefangen ein bisschen zu regnen, und das ist bei den unbefestigten Straßen zu gefährlich. Ich habe währenddessen geschlafen, als ich wieder wach wurde, waren wir schon wieder unten in Moab und auf dem Weg zu den Faux Falls. Wasserfälle in der Wüste? Ja, allerdings keine natürlichen, sondern ein künstlich angelegter. Trotzdem schön und mal was anderes, nur ein paar Minuten und eine ungefährliche (wenn auch unbefestigte) Straße… dort sind wir den kurzen Trail hochgelaufen und zumindest ich habe ein bisschen die Füße ins Wasser hängen lassen.
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Der Tag war immer noch nicht vorbei – also sind wir von den Wasserfällen aus zum Highway 128 gefahren. Den habe ich gestern schon erwähnt, da sind wir mit dem Bus zum Rafting langgefahren. Die Gegend ist sooooo schön, das wollten wir uns nochmal in Ruhe ansehen. Am Colorado entlang könnte man hier alle 50m anhalten und staunen/fotografieren. Haben wir nicht ganz, aber fast. Sogar der tägliche Regenbogen war da:
Einen kleinen Abstecher haben wir zu den Fisher Towers gemacht, eine besondere Felsformation. Hier gibt es auch eine Wanderung, die aber 3-4 Stunden dauert. Dazu war es dann doch zu spät, aber wir waren zumindest schonmal auf dem Parkplatz und sind dort ein bisschen rumgelaufen. Neben dem eigentlichen Trail gibt es einen extra Photo Trail, nur 200m oder so, den konnte man gut noch eben einschieben.
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Zurück ging’s in Richtung Westen nach Moab, mit weiteren schönen Ausblicken auf den Colorado und die Berge. Wahrscheinlich fahren wir nochmal hin, ein Seitental erkunden (Auto oder zu Fuß, mal sehen, was das Wetter sagt).
Und das war’s schon fast für heute. Zum Abendessen hatte ich uns heute das Eddy McStiffs ausgesucht, in Reiseberichteschreiberkreisen relativ bekannt und zu Recht gelobt. Super leckere Burger, toller Coleslaw, glutenfrei wie hier fast immer auch kein Problem. Kurze Abkühlung im Pool, dann entspannen im Hot Tub, ich fürchte ja der Delicate Arch wird uns noch ein paar Tage körperlich in Erinnerung bleiben… mental ja sowieso, aber das tut nicht weh, Muskelkater dagegen schon. Jetzt sitze ich her, schaue mir amerikanisches Reality TV an und tippe hier so vor mich hin. Aber nicht mehr lange, bin langsam auch müde. War ein langer, anstrengender, aber absolut schöner Tag 🙂

Tag 5 – Der auf dem Colorado und mit vielen Arches

Heute mussten wir früh aufstehen, Betonung auf mussten – wir sind eh immer relativ früh wach, meistens sitzen wir gegen 8 beim Frühstück. Um 7:45h stand unser Shuttle vor der Tür, und vorher mussten wir uns noch durch die Horden von reisenden US-Rentnern kämpfen, die sich im Frühstücksraum tummelten.
Shuttle? Ja, wir hatten eine Rafting-Tour auf dem Colorado gebucht und uns dafür entschieden, alles, was nicht nass werden darf, im Hotel zu lassen – einschließlich Autoschlüssel. Die Tour ist zwar von der ganz harmlosen Sorte, ohne richtig fiese Stromschnellen, aber nass wird man und Frau und Gepäck trotzdem.
Die Tour begann mit der Verteilung von Schwimmwesten, ohne geht hier gar nix, „it’s the law“ (das Totschlagargument für alles, was uns Europäern vielleicht etwas übertrieben erscheint). Dann wurden wir in einen dieser typischen Schulbusse dirigiert und ca. 40 Minuten über einen der schönsten Highways an unseren Ausgangspunkt kutschiert. Der Highway 128 verläuft von Moab aus immer am Colorado entlang, erst zwischen relativ engen Canyonwänden, später durch ein weites Tal mit riesigen roten Monuments (ähnlich denen im Monument Valley, so muss es da früher auch mal ausgesehen haben, schätze ich). Da fahren wir nochmal in Ruhe hin und klappern alle Aussichtspunkte ab, um Fotos zu machen. Heute hatten wir nur die Unterwasserkamera mit, die kann zwar auch Überwasser, aber qualitativ nicht so gut…
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Nachdem die Guides die Schlauchboote abgeladen und startklar gemacht hatten, wurden wir verteilt und durften einsteigen. In unserem Boot waren vier Italiener/innen und zwei weitere Deutsche, mit denen wir uns während der Fahrt gut unterhalten haben. Außerdem haben wir auch immer wieder nett mit der Bootsführerin Stephanie geplaudert, z.B. über die Unterschiede zwischen USA und Deutschland. Die Hauptsache war aber natürlich die traumhafte Umgebung – sprich gucken, fotografieren, gucken, fotografieren, staunen, fotografieren. Klingt vielleicht langweilig? Ist es aber definitiv nicht. Der braune Fluss (nach den letzten Regenfällen aufgrund der eingeschwemmten Sedimente, sonst ist er je nach Jahreszeit blauer oder rötlicher), die roten Schattierungen der Felsen, die grünen Bäume, Büsche und Gräser, der blaue Himmel – die Farbkontraste sind echt faszinierend. Und die Formen – man fühlt sich direkt wie in einem beliebigen Western, was natürlich daran liegen könnte, dass hier sehr viele Filme gedreht werden 🙂 (in letzter Zeit u.a. Lone Ranger mit Johnny Depp). Die Fahrt selbst ist nicht sonderlich aufregend, es gibt nur 4 Stellen mit Stromschnellen, und die sind wirklich sehr harmlos. Nicht zu vergleichen mit dem, was man so aus dem Fernsehen kennt, aber ein klitzekleines bisschen spritzt es schon ins Boot.

Da einigen das nicht reichte, sind sie zwischendurch (freiwillig!) ausgestiegen und neben dem Boot hergetrieben. Das größte Problem war, hinterher wieder ins Boot zu kommen, daher habe ich mir das mal gespart. War ich halt Kamerakind Nicola und habe nur die Beine ins Wasser baumeln lassen, während Frank fröhlich durch die Stromschnelle paddelte 😉
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Wir hatten nur die Halbtagstour gebucht und sind daher nach der Hälfte der Strecke ausgestiegen. Länger hätten wir auch nicht haben müssen, jedenfalls nicht ohne etwas größere Stromschnellen. Trotzdem war das toll, also nicht falsch verstehen!
Nach der Rückkehr ins Hotel sind wir kurz einkaufen gefahren, um unsere Getränkevorräte aufzufüllen und etwas für’s Mittagessen zu besorgen. Dabei haben wir dann (die Welt ist klein) an der Tankstelle unsere Frühstücksbekanntschaft von gestern wiedergetroffen und uns kurzerhand für abends zum Essen verabredet. Sollte einem von uns was dazwischenkommen, kein Problem, aber wenn’s passt, dann um sieben bei Pasta Jay’s (das ist das Restaurant, in dem wir gestern schon waren – bei der tollen Pizza aber überhaupt kein Problem).
Auf dem Weg zum Canyonlands haben wir kurz überschlagen, ob wir die geplante Wanderung a) schaffen und b) wirklich wollen. Spontan = zwischen „unterem Ende von Moab und oberem Ortsausgangsschild“ haben wir dann die Planung umgeschmissen und sind stattdessen in den Arches Nationalpark gefahren. Mein Favorit bisher und immer noch. Allerdings muss ich zugeben, dass es bei etwas weniger Temperatur (heute wieder 36 Grad!) noch schöner ist, weil man einfach etwas mehr Motivation zum Laufen hat. Wir waren heute eher so wie typische Bustouristen unterwegs: Viewpoint anfahren, Auto ausrichten, ggfs. aussteigen (aber nicht immer), Foto machen, weiterfahren. Erst wollten wir an der Park Avenue picknicken, dort ist auch Schatten durch die hohen Felswände, aber man darf da nicht hin. In der Sonne WOLLTE man nicht länger bleiben, also gab’s den Lunch auf dem nächsten Parkplatz. Aber mit schönem Blick auf die roten und weißen Felsen und im Hintergrund die La Sal Mountains, es gibt also schlimmere Parkplatzkulissen…

Weiter ging’s dann in der oben beschriebenen Weise bis zur Windows Section, einem der fünf verschiedenen Bereiche des Nationalparks. Hier haben wir das Auto geparkt, Frank hat erstmal ein Mittagsschläfchen gemacht und ich bin schonmal losgestiefelt Richtung Double Arch. Dieser steht auf meiner persönlichen Arch-Rangliste auf Platz 2, dicht hinter dem Delicate Arch auf Platz 1. Der erfordert leider eine einstündige Wanderung komplett bergauf, und so gerne ich ihn nochmal sehen würde, so weit reicht die Faszination dann doch nicht. Bei der Hitze und Null Schatten auf dem Weg zum Arch waren die ca. 500m schon lang genug, so dass ich erstmal wie alle anderen Touristen eine Pause im Schatten eingelegt und den nächsten halben Liter Wasser in mich hineingeschüttet habe. Dann konnte es losgehen – die Sonne stand so günstig, dass der relevante Teil des Arches im Schatten lag und man in Ruhe von einer Ecke zur anderen klettern und zig Fotos machen konnte. Irgendwann tauchte dann auch Frank auf, und zusammen haben wir weiter die Landschaft bewundert, den Arch (oder eigentlich die beiden Arches, ist ja ein Doppel-Arch) fotografiert und die Leute beobachtet, die in den Felsen herumgeklettert sind. Sehr viele mussten feststellen, dass rauf deutlich einfacher ist als runter – wenn man nicht den schnellen direkten Weg nehmen möchte. Schon spannend, wo manche Menschen ihre relativ kleinen Kinder alleine rumkraxeln lassen… Aber gut, alle sind heile wieder unten angekommen.

Nach gut einer Stunde haben wir dann eine größere Wolke genutzt, um ohne direkte Sonneneinstrahlung zurück zum Auto zu kommen. Um euch mal zu verdeutlichen, wie anders der Flüssigkeitsbedarf hier ist: ich habe nach der Ankunft am Arch 0,5l getrunken, dann während des Herumkletterns nochmal 0,5l und zurück am Auto direkt eine weitere Flasche und die nächste dann auf der Fahrt zum nächsten Viewpoint. Insgesamt bin ich heute bestimmt auf 7 Liter gekommen – ohne groß richtig zu schwitzen, denn hier verdunstet ja alles sofort. Man merkt also nichtmal äußerlich, dass man soviel Flüssigkeit verliert, sondern kann eigentlich pauschal alle paar Minuten nachtanken. Sollte man auch, es gibt überall Warnschilder und Hinweise, wieviel Wasser man dabei haben sollte.
Noch ein kurzer 10minütiger Abstecher zu einem weiteren Viewpoint namens Garden of Eden, dann ging es zurück ins Hotel für eine kurze zwanzigminütige Pause, bevor wir dann die drei Minuten in den Ort gefahren sind zu Pasta Jay’s. Unsere Verabredung wartete schon an der Bar auf uns und so wurden wir fast sofort an einen Tisch geführt. Immer noch muckelig warme 32 Grad, aber da es schon langsam dämmerte, war es sehr angenehm draußen.
Ja, und dann haben wir lecker gegessen, uns was erzählt und festgestellt, dass wir einige gemeinsame Themen haben… war ein sehr schöner Abend, nur der Kellner dürfte das anders sehen, wir sind nämlich sehr un-amerikanisch ziemlich lange sitzen geblieben. Naja, dafür gab’s dann ein bisschen mehr Trinkgeld als sonst, mir ist ja durchaus klar, warum die die Tische immer schnell neu besetzen möchten. Sie leben schließlich vor allem vom Trinkgeld, und je mehr Gäste, desto mehr Umsatz, desto mehr Trinkgeld. Für die, die noch nie in den USA waren: hier gibt man meist so um die 15%, unabhängig von der Qualität des Service. Es sei denn, der Kellner wäre absolut unfreundlich und langsam und doof, aber das passiert hier einfach nie. Das Trinkgeld ist der Hauptverdienst, die Kellner bekommen nur ein gaaaanz niedriges Grundgehalt. Anders also als in Deutschland, wo Trinkgeld ja ein nettes Geschenk obendrauf ist als Belohnung für Freundlichkeit oder so.
Und nun sitzen wir hier am Pool, sind eine Runde geschwommen und genießen nun die immer noch warme Luft hier draußen. Nur das WLAN reicht nicht bis hierher, also werden wir (bis ihr dies lest) ins Zimmer umgezogen sein, um die Fotos und den Text hochzuladen.
An dieser Stelle nochmal danke an P. und R. für den schönen Abend, schade, dass ihr in die andere Richtung fahrt, sonst würden wir gerne nochmal eine Pizza mit euch essen 🙂

Tag 4 – Der rund um Canyonlands

Nach einer etwas lauten Nacht (aber ohne Klimaanlage ging es gar nicht) sind wir heute ganz amerikanisch zum Frühstück gefahren – einmal auf die Rückseite des Hotels. Zu unserer Verteidigung muss ich sagen: wir sind danach direkt losgefahren und mussten noch tanken und die Beifahrer-Fensterscheibe vom Schlamm befreien. Hier in Hanksville ist der halbe Ort in der Hand einer Familie: Hotel, Steakhouse, einer von den Burgerläden, eine der Tankstellen…
Das hat dazu geführt, dass ich heute mit Namen begrüßt wurde, als ich in der Tankstelle meine Kreditkarte abgegeben habe – die Kellnerin von gestern Abend fand meinen Namen so nett, sie kannte bisher nur Nicoles. Und so hatte sie sich den Namen gemerkt und mich wiedererkannt – offensichtlich arbeitet sie vormittags in der Tankstelle.
Das Frühstück, das im Zimmerpreis inklusive ist, wird im Burgerladen serviert. Da haben wir gleich mal die beiden Deutschen wiedergetroffen, die gestern am Nachbartisch im Restaurant saßen und mit denen wir uns kurz unterhalten hatten (erwähnte ich, dass Hanksville echt übersichtlich ist?). Mit den beiden haben wir dann zusammengesessen, ein paar Tipps ausgetauscht und uns erzählt, wo wir jeweils schon waren. Immer nett, wenn man unterwegs mit Leuten ins Gespräch kommt, die ähnliche Reisen machen oder zumindest in der gleichen Gegend reisen. Diese beiden sind mit der Harley unterwegs, also etwas weniger offroad als wir, aber auch auf einer total spannenden Route…
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Gegen 9:30h sind wir in Hanksville aufgebrochen in Richtung Moab. Nach anderthalb Stunden abwechslungsreicher, wenn auch meistens „bis zum Horizont geradeausführender“ Strecke sind wir aber nicht etwa direkt ins Motel gefahren, sondern vorher in den Canyonlands Nationalpark abgebogen. Kurzer Stopp beim Ranger (:-)), Straßenverhältnisse abfragen. Leider kannte die Rangerin die Straße gar nicht, die wir fahren wollten, aber da alle anderen Schotterstraßen in Ordnung waren, haben wir es gewagt (ich will mal keinen irreführenden Spannungsbogen aufbauen – heute ist nix Spektakuläres passiert…).
Erstes Ziel war der Secret Spire, ein Steinturm am Ende eines 11 Meilen langen Schotter-Sand-Fels-Wegs. Auf dem ersten Stück sind zahlreiche Quad-Fahrer unterwegs gewesen, aber irgendwann hatten wir die ganze Gegend für uns. Vorbei an drei riesigen roten Monuments, die uns ans Monument Valley erinnert haben, ging es immer tiefer in die felsige Landschaft. Rundum sieht man bis auf ein altes Windrad keine Anzeichen von Zivilisation, eine einzige Reifenspur war auf dem Sand zu sehen. Aber da die Straße sehr einfach zu befahren war, gab’s keinen Grund zur Sorge.
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Am Ende des Wegs haben wir das Auto abgestellt und sind die letzten 0.5 Meilen oder so gelaufen. Man konnte die Secret Spire schon von weitem sehen, Verlaufen war also quasi unmöglich. Sicherheitshalber hatte Frank aber auch das GPS-Gerät dabei, damit wir unser Auto wiederfinden.
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Bei heute 32 Grad und Sonne mit ein paar Dekowölkchen haben wir uns nach einer ersten Spire-Besichtigung und -umrundung erstmal in ihren Schatten gesetzt – sehr praktisch, sonst war nämlich weit und breit keiner zu sehen. So konnten wir uns aber gemütlich anlehnen, die Aussicht auf die weißen Felsen rundum sowie den benachbarten Arch genießen und der Stille lauschen. Kann man sich als Stadtkind gar nicht vorstellen, WIE still still sein kann. Nichts zu hören außer mal einem bisschen Wind… noch ruhiger war es nur gestern im Capitol Reef, da auf dem Spaziergang zum Pioneer Register durch die hohen Canyonwände absolut kein Lüftchen weht. Jedenfalls sehr entspannend, einfach dort zu sitzen, zu lauschen und ab und zu Flüssigkeit in sich hineinzuschütten.
 
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Anschließend sind wir noch ein bisschen in den Felsen in der Nähe herumgekletter waren und haben uns gefragt, warum die augenscheinlich gleichen Steinschichten so unterschiedlich geformt sind, mal glatt und rund, mal eher bröselig. Keine Ahnung… Ist uns aber eigentlich auch egal, solange es so schön ist.
Und zurück ging’s zum Visitor Center – da gibt es nämlich Toiletten, und bei all der Flüssigkeit brauchen wir häufiger mal einen Boxenstopp. Anschließend haben wir am Grand View Overlook Point unser Mittagspicknick verzehrt. Sobald man sich drei Meter links oder rechts vom offiziellen Viewpoint bewegt, ist man ganz allein und bekommt von den Bustouristen gar nichts mit. Der Blick ist der gleiche, zusätzlich hatten wir noch einen schattenspendenden Baum zum Druntersetzen. Ohne hätten wir es nicht lange ausgehalten, aber so konnten wir in Ruhe unsere Cracker mit Mangosalsa und als Nachtisch die Pfirsiche aus dem Capitol Reef essen.
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Danach haben wir ein paar weitere Aussichtspunkte abgeklappert und mal mehr, mal weniger lange die Aussicht auf die Canyons tief unter uns genossen. Zur Erläuterung: Der Park besteht aus drei Teilen, die vom Green River und vom Colorado geteilt werden. Die beiden Flüsse fließen in der Mitte zusammen, so dass das Ganze grob wie ein Y aussieht. Der obere Teil „Island in the sky“ ist nicht nur oben im Sinne von Norden, sondern liegt auch ca. 400m höher als die unteren Teile „The Needles“ und das kaum erschlossene „The Maze“. Von oben sieht man die Canyons der beiden Flüsse und die dazwischenliegenden Plateaus, vor allem das große vom White Rim Trail umschlossene. Die Straße kann man so gerade sehen, Autos (selten, weil es eine Mehrtagestour ist) sind winzig. Aber durch die weiße Färbung des Randes ist der Kontrast zwischen den Canyons und dem Plateau sehr gut zu sehen.

Auf dem Rückweg zum Visitor Center haben wir kurz am Shafer Trail Overlook gehalten – diese Dirtroad steht noch auf unserem Programm, wir sind vor vier Jahren schonmal raufgefahren, nun möchte Frank gerne auch mal runter. Die Straße hat eine Verbindung nach Moab, man könnte also durchfahren. Allerdings zieht sich das ziemlich, daher werden wir wohl nach unten fahren, dort ein Stück vom White Rim Trail anschauen und dann auf dem gleichen Weg wieder hoch fahren. Mal sehen, was das Wetter macht, bei oder nach Regen geht das nämlich nicht. Für euch erstmal der Blick von oben, wer mag kann auch 2009 nachlesen (*klick*):
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Zurück am Visitor  Center haben wir uns ein nahendes Gewitter angesehen – wir wissen nun, was „isolated thunderstorm“ bedeutet. Das ist ein bisschen wie im Film „Die Truman-Show“, in der der Regen ungefähr einen Meter Durchmesser hat, wie ein Scheinwerfer, und auf die Titelfigur gerichtet ist. So ähnlich sah es hier auch aus – blauer Himmel, mittendrin eine Wolke und daraus ein schmaler Streifen Regen.
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Ab nach Moab, einchecken (sehr schönes neu renoviertes Zimmer im Super8 Motel), und dann auf zur Pizzeria. Glutenfreie Pizza, das lasse ich mir nicht entgehen. Und sie war sooooo lecker, dünn und knusprig und gut belegt. Ich weiß, das ist schwer nachzuvollziehen, aber das war meine 4. Pizza in dreieinhalb Jahren, da darf man sich schonmal freuen 🙂
Kurzer Spaziergang durch den Ort, hier ist richtig viel los, es gibt zahlreiche Restaurants, so ungefähr jede Motel- und Hotelkette, von der ich bisher gehört habe, viele Menschen, Souvenirgeschäfte… da werden wir die nächsten drei Abende gut rumkriegen. Sobald die Sonne weg ist, sind auch 31 Grad (um 21:00h) gar nicht mehr schlimm, sondern ziemlich schön!
Waren zum Schluss noch ein bisschen einkaufen, bei 4-5 Litern pro Person und Tag waren unsere Getränkevorräte langsam am Ende. Und falls man mal irgendwo steckenbleiben sollte (ich habe gehört, das passiert gelegentlich), dann muss man einfach etwas mehr dabei haben. Empfehlung der Ranger ist immer „eine Gallone pro Person und Tag“, das können wir jetzt wieder vorweisen. Nun sitzen wir im Hotel, ich tippe vor mich hin, Frank amüsiert sich über die amerikanische Werbung (die ist aber auch einfach meistens viel lustiger als bei uns!) und gleich wird geschlafen.

Canyonlands & Mesa Verde

20. März 2009
Letztes Frühstück in Moab, und wir haben gar nicht in Moab gefrühstückt… nur dort eingekauft, inzwischen kennen wir das Sortiment im Supermarkt ja gut genug… Also Bagel, Frischkäse, Brot für Lunch einpacken und los gehts in Richtung Süden.
Die ersten Stunden hatten wir für den Canyonlands-Teil „The Needles“ reserviert. Anhand des Informationsmaterials der Ranger kann man immer ganz gut planen – z.B. gibt es Tipps für Reisende, die 2 / 4 / 8 Stunden Zeit haben. Bei uns hat das dazu geführt, dass wir zunächst den Elephant Hill Loop angefangen haben, eine kurze gravel road. Der hintere Teil soll eine der technisch anspruchsvollsten Offroad-Strecken sein, aber der Anfang ist ganz normal zu befahren. Dort haben wir gemütlich (naja, im Auto) gefrühstückt und die tolle Aussicht auf die namensgebenden langen und spitzen Felsen genossen.

Als nächstes haben wir uns zu einem der Aussichtspunkte vorgearbeitet, sind dann aber doch nicht dort gewandert, weil wir beide so müde und laufunlustig waren. Also haben wir uns lieber ein bisschen in die Sonne gesetzt und den Eidechsen zugesehen, die hier überall rumlaufen.
Da wir nicht viel Zeit hatten, haben wir uns von den geplanten drei kurzen Trails dann nur einen wirklich angesehen. Den ersten wie erwähnt haben wir aus Faulheit ausgelassen. Den Pothole Trail haben wir gestrichen, da die gleichnamigen Vertiefungen momentan eh kein Wasser enthalten – und genau das hätte ich gerne fotografiert. Den dritten Trail von einem ganzen Kilometer Länge haben wir dann aber gemacht. Hier sieht man ein altes Cowboy-Camp in einem Alkoven, hinter der nächsten Ecke dann Felszeichnungen der Indianer, die hier noch viel früher gelebt haben. Allerdings nicht besonders eindrucksvoll, da sollten wir heute noch viel schönere sehen…

Nach einem kurzen Toilettenstopp am Visitor Center (übrigens mal ausnahmsweise keine pit toilets, also Plumpsklos, wie sonst oft in den Parks, sondern echte mit Spülung) haben wir uns auf dem Rückweg noch den Newspaper Rock angesehen. Dabei handelt es sich um einen Felsen, der über und über mit indianischen Zeichnungen bedeckt ist – Menschen, Pferde, Schafe, Büffel, Schlangen, Vögel, Hand- und Fußabdrücke (interessanterweise meist mit 6 Zehen?)

… aber keiner weiß, wofür diese Zeichnungen ursprünglich angefertigt wurden. Einige sind allerdings eindeutig neueren Datums, schon 1907 und 1954 haben sich Menschen mit Namen und Datum verewigt…
Nun folgte eine längere Fahrt durch mehrere Staaten – bisher waren wir fast nur in Utah (bis auf Las Vegas und eine Mini-Ecke Arizona auf der Fahrt), jetzt sind wir durch Colorado nach New Mexico gefahren. Damit haben wir einen größeren Teil des Nachmittags verbracht…
Einen kurzen Zwischenstopp haben wir im Mesa Verde eingelegt. Leider ist der Nationalpark in Winter (=Oktober bis Mai!) nur eingeschränkt geöffnet, daher konnten wir keine der bestimmt tollen Führungen durch die Felswohnungen machen. Auf eigene Faust darf man nur wenige Stellen besichtigen, sicherlich auch sinnvoll, um diese alten und empfindlichen Gebäude zu erhalten. Nach einer kurzen Runde durch das Museum haben wir uns das sogenannte „Spruce House“ angesehen, eine Siedlung mit 107 Zimmern und 7 Kivas (runden, unterirdischen Kulträumen).

Wirkt auf den Fotos deutlich größer, als es tatsächlich ist, aber es ist schon faszinierend, wenn man sich üerlegt, wie die Indianer hier früher gelebt haben… Danach haben wir uns per Auto noch ein paar Aussichtspunkte angesehen, von einem aus kann man zumindest auf die größte Siedlung schauen, wenn man schon nicht hinlaufen darf. Hier kommen wir sicher nochmal hin!
Jetzt sind wir in Farmington, haben endlich wieder ein Hotel mit WLAN auf dem Zimmer (und nicht nur in der Lobby), waren lecker essen bei Denny’s und werden gleich schlafen, um uns auf den nächsten Tag vorzubereiten – da wird wieder gewandert. Da unser Bedarf an roten Felsen erstmal gesättigt ist, was wir in unserer Planung aber schon vorausgesehen hatten, machen wir jetzt mit andersfarbigen Bergen / Gebilden weiter. Seht ihr dann morgen…

Canyonlands, Dead Horse Point State Park & Moab Hummer Tour

19. März 2009
Heute gab es drei Highlights – aber natürlich hat der Tag erstmal mit einem leckeren Frühstück angefangen. Wir waren mal wieder im Moab Diner, dort ist es einfach nett, lecker und die Preise sind vernünftig…
Erster Programmpunkt war die Vorbereitung des dritten Highlights: wir waren wieder bei der Moab Tour Company und haben für den Abend eine Hummer-Tour gebucht. Nein, nicht das Krustentier, sondern das Auto…ja, das breite, flache, vom Militär entwickelte. Mit dem man ungefähr überall her- und hinfahren kann. Und rauf und runter… Details siehe unten.
Zunächst sind wir aber in den Canyonlands Nationalpark gefahren und haben dort intensives Overlook-Hopping betrieben. Will heißen: wir sind von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt gefahren und haben die Aussicht angeguckt. Meist musste man noch ca. einen Kilometer laufen, bis man an der schönsten Stelle war, insgesamt kommen wir so auch auf 5-6km.
Basiswissen zum Canyonlands NP: stellen wir uns mal ein Y vor, das von zwei Flüssen gebildet wird, die in der MItte zusammenfließen. So sieht es hier aus – Green River und Colorado teilen den Park in drei Teile: Island in the Sky, The Needles und The Maze. Letzteres ist eigentlich kaum erschlossen und noch weniger zugänglich, die Nadeln werden wir morgen machen, heute war Island in the Sky dran. Wir haben dort den Upheavel Dome gesehen, den Green River überblickt, waren am Grand View Point
und haben danach den Mesa Arch bewundert:
Islands ind the Sky liegt hauptsächlich auf dem obersten von drei Plateaus, der Rest gehört zwar dazu, ist aber nur schwer erreichbar. Die vielen Canyons erinnern ein bisschen an den Grand Canyon, daher wurde hier z.B. auch die Szene in „Thelma & Louise“ gedreht, in der die beiden mitsamt Auto angeblich in den Grand Canyon stürzen…
Da die Islands sehr hoch liegen, auf ca. 2000m, sind die Temperaturen gar nicht sooo hoch gewesen, im Schnitt um die 19 Grad Celsius, aber da die Sonne so intensiv ist, waren es gefühlte 28. Wir haben inzwischen ein gutes System entwickelt, wie wir genug trinken – vor allem haben wir kanisterweise Wasser und meist um die 10 Flaschen Eistee im Kofferraum, die werden gleich im Kanister gemischt (pur kann man US-Eistee nicht trinken, das gibt sofort einen Zuckerschock!) und dann zurück in die kleinen Flaschen gefüllt. Die stehen dann vorne im Auto bzw. werden bei Wanderungen mitgeschleppt. So kommen wir locker auf 4-5 Liter pro Tag und Person. Wie macht man das bloß im Sommer???
Nach den Islands (und einem Lunch-Picknick an einem atemberaubenden Aussichtspunkt auf die Canyons) sind wir zum Dead Horse Point State Park gefahren – der liegt direkt nebenan. Der Name stammt von einem unglücklichen Zusammentreffen von Dummheit und Hitze – ein Farmer hat eine Herde Wildpferde einfangen wollen, sie auf diesem Felsen zusammengetrieben und den schmalen Zugang blockiert. Dann hat er sie irgendwie (?) vergessen und sie sind leider alle verdurstet… Nun geht es hier aber weniger darum, tote Pferde anzugucken, sondern der State Park wurde für den sagenhaften Ausblick auf Canyons, vor allem aber mehrere Windungen des Colorado eingerichtet. Wir konnten fast das ganze Gebiet sehen, durch das wir gestern über die holprige Potash Road und den noch schlechteren Shafer Trail gefahren sind.
So, jetzt endlich: die Hummer Tour. Gebucht hatten wir für 17h, kurz vorher waren wir am Ausgangspunkt, und damit war die Runde auch schon komplett – wir waren nämlich mit dem Fahrer alleine unterwegs. In ca. 10 Minuten sind wir quer durch Moab in ein Gebiet namens „Sand Flat Recreation Area“ gefahren. Klingt ja nicht besonders spannend – in Deutschland stellt man sich ja unter „Erholungsgebiet“ etwas anderes vor als einen Spielplatz für große Kinder und ihre Fahrzeuge…
Genau das ist es nämlich: ein weitläufiges Gebiet, in dem Hummer, ATVs, Dirt Bikes (Mopeds), Mountain Bikes und was-weiß-ich-noch-alles kreuz und quer durch die Landschaft fahren, die hier aus Felsen und versteinerten Dünen besteht. Unser Hummer ist nicht so ein Straßen-Krabbeltier, die man hier auch häufig sieht, sondern ein „richtiger“ Hummer vom Militär, der so ziemlich überall fahren kann. Ist er dann auch – ich hätte niemals gedacht, dass ein Auto gleich welcher Bauart solche Berge und/oder Stufen befahren kann. Macht aber total Spaß – leider kann man es nicht so richtig fotografieren, während man drin sitzt, daher sind Frank und ich jeder einmal ausgestiegen und haben den anderen fotografiert.

Zwei Stunden lang sind wir über die sogenannte „Hell’s Revenge“-Route gefahren – für die ganze Runde hätte man 4-5 Stunden gebraucht, aber laut unserem Fahrer haben wir die besten Teile gesehen. Das glauben wir mal unbesehen, denn die zwei Stunden sind wie im Flug vergangen…
Dann gab es noch einen Burger, auf Empfehlung des Fahrers bei einem ganz kleinen „Milt’s Stop & Eat“, das seit 1954 Burger und Milchshakes verkauft. Der Chilli Cheeseburger entpuppte sich als Cheeseburger, der unter einer riesigen Portion Chilli con Carne versteckt war – anders als erwartet, aber erstaunlich lecker. War also eine gute Empfehlung, so hatten wir uns das auch gedacht: frag einen Einheimischen, wo er hingehen würde…
Morgen verlassen wir das Outdoor-Paradies Moab, nehmen aber vorher noch den zweiten Teil von Canyonlands mit. Hoffentlich klappt es im nächten Motel mit dem WLAN, aber die Fortsetzung folgt auf jeden Fall früher oder später…

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