Schlagwort: Afrika (Seite 5 von 6)

Tag 10 – Chobe NP und Victoria Falls

Heute hieß es noch früher „morning, morning“ – allerdings hat der Wachdienst irgendwie nicht mitbekommen, dass wir um 4:45h aufstehen wollten. Zur Sicherheit hatten wir aber auch selbst einen Wecker gestellt, daher war uns das egal. Um 5:15h haben wir kurz einen Kaffee getrunken, und dann ging es los, diesmal zu viert.
Auf dem Weg zum Parkeingang hat es erstmal angefangen zu regnen – aber hier ist man ja auf alles vorbereitet, also hatten wir ruckzuck jeder ein Regencape in der Hand und waren trocken (außer im Gesicht, was für Brillenträger ja ein bisschen lästig ist).
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Aber direkt am Gate hat es aufgehört und wir konnten die Capes (erstmal…) wegpacken.
Es gab keine Tiere, die wir nicht schon gesehen hätten, aber trotzdem war es super!
Geier und Gänse, die sich gegenseitig misstrauisch beäugen:
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Ein einsames, gut getarntes Flusspferd in einer Pfütze, das aussah wie tot, aber trotzdem mit einem Auge beobachtete, was wir da so machten:
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Reichlich Knochen von früheren Tiermahlzeiten:
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Kämpfende Impala-Jungs und Impala-Bambis:
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Dann sahen wir ein paar Safari-Fahrzeuge, und richtig, auch Löwen waren da. Die gleiche Gruppe wie gestern, mit einigen Weibchen und zwei halbwüchsigen Männchen (halbwüchsig ist hier auf die Mähne bezogen durchaus auch wörtlich zu nehmen…)
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Am Picknickplatz (einem anderen als gestern) hatten wir dann heute mal das Vergnügen, nicht nur von einem Affen beobachtet zu werden, sondern von mehreren – die durchaus auch mal Annäherungsversuche machten. Solange ein (schwarzer) Guide dabei ist, kommen sie nicht näher, aber sobald der z.B. zur Toilette geht, sind sie da und lassen sich von Touristen nicht mal ansatzweise irritieren oder gar vertreiben. Schwupps, saß eine Affenmutter mit Baby vor’m Bauch im Kofferraum des Nachbar-Safarifahrzeugs.
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Dass die Viecher wirklich keine Angst vor Touristen haben, haben wir gemerkt, als wir mit einem Keks in der Hand ein Stück vom Auto weggegangen sind, um die Paviane an der Böschung zu fotografieren. Die Velvet Monkeys (hab gerade kein Internet, um den deutschen Namen zu googeln) rückten uns sofort auf die Pelle, und als wir sie verscheuchen wollten, sind sie eher noch auf uns zugekommen und haben zurückgeschimpft… also haben wir uns mal lieber in die sichere Nähe von Guide Dan zurückgezogen.
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Der hat aus Spaß mal versucht, ob sie ihn mit einer Decke über dem Kopf noch erkennen, aber da Arme und Beine sichtbar waren, konnten sie ja weiterhin die Hautfarbe sehen…
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Tja, und dann kam der Regen, und zwar so richtig. Die Regencapes waren irgendwann durchnässt, das Wasser kam waagerecht ins Auto. Nicht schön, also für uns. Für Menschen, Tiere und Pflanzen hier ist es dringend nötig, sie warten seit September auf den Regen, der dieses Jahr sehr spät dran ist. Für uns hieß das aber: Game Drive over, zurück zur Lodge. Tiere waren aber eh nicht mehr zu sehen, nur die unbeirrbaren Impalas standen stoisch im Regen und rührten sich nicht.
So kamen wir aber immerhin zu einem Extra-Frühstück in der Lodge, da wir noch 1,5h Zeit hatten bis zur Abholung. Die haben wir mit Fotos und Vögel gucken, lesen und rumgammeln auf den bequemen Sofas aber ganz gut rum gekriegt 🙂
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Pünktlich um 10:30h war der Fahrer von African Odyssee da, der uns zur Grenze in Kazungula bringen sollte. Der Transfer nach Zimbabwe ist nämlich in Etappen organisiert, weil es relativ umständlich und teuer ist, Autos über die Grenze zu bewegen. Deshalb fahren wir ja auch nicht selbst, sondern haben den Transfer gebucht. Das kostet eher noch weniger und ist vor allem viel entspannter.
Also: Safari-Fahrzeug für die 10min. zur Grenze, dort mussten wir erstmal in einer Schlange hinter einer Busladung Spanier anstehen. Zum Glück hat unser Fahrer irgendwie den Prozess beschleunigt, kurz unsere Pässe mitgenommen und drinenn abstempeln lassen, und schon konnten wir weiter.
Nächste Station: Einwanderung Zimbabwe. Wieder hat der Fahrer uns Zeit gespart und schnell die Formualare besorgt, außerdem hat er uns ein paar Hinweise zum Ausfüllen gegeben (z.B. dass wir bei „wieviel Geld bringen Sie mit“ einfach Visa Card eintragen sollen). Dann hat er uns an den nächsten Transfer-Menschen übergeben, diesmal einen aus Zimbabwe, der schonmal unser Gepäck mitgenommen hat und Frank gezeigt hat, in welches Auto wir nach der Grenze müssen und welches unser Fahrer ist. Wir haben solange brav angestanden, jetzt ja zum Glück VOR den Spaniern. Der Prozess: Immigration Schalter: rosa Zettel entgegennehmen, dass man die 30$ Visa-Gebühren bezahlt hat. Nächster Schalter (bzw. gleicher Schalter, aber andere Person, da sitzen gleich zwei im Glaskasten): Visum in Pass kleben lassen. Glaube ich. Jedenfalls war hinterher der Aufkleber drin. Ist ja auch egal, ohne Auto geht es jedenfalls einfacher und es sind keine Listen auszufüllen!
Mit dem Pass geht es dann 20m weiter zur Schranke (eine manuell bediente!), wo wir dem Menschen in Uniform das Visum zeigen mussten – dann konnten wir um die Schranke drumherumlaufen und in das wartende Fahrzeug von Wild Horizons einsteigen. Hier hatten wir dann ca. eine Stunde Zeit, uns über mögliche Aktivitäten in Vic Falls zu erkundigen. Wild Horizons macht nicht nur den Transfer, sondern ist auch der größte (oder zumindest optisch präsenteste) Tour Operator vor Ort. Kanu, Bungee Jumping, Schaukel über der Schlucht – geht hier alles, aber wir haben ja nicht viel Zeit. Und selbst mit Zeit würde ich außer Kanufahren davon nicht viel machen wollen 🙂
Wir hatten eh schon vor, eine Sunset Cruise zu machen, also hat uns der Fahrer zuerst am Wild Horizons Büro abgesetzt und die anderen beiden zu ihrer Lodge gebracht, während wir die Tour gebucht haben. Dann wurden wir zur Bayete Lodge gefahren, etwas größer als die letzten Lodges, aber mit 25 Zimmern immer noch sehr überschaubar und familiär.
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Nach einer kurzen Kakao-Pause im Schatten haben wir uns per Taxi aufgemacht zu den Viktoria-Fällen, einem Nationalpark mit durchaus europäischen Preisen (und auch da
wäre das mit 25€ oder 30$ pro Person nicht günstig). Wir hatten extra US-Dollar geholt, aber dann doch entschieden, dass es ja in Euro billiger ist…
Der Nationalpark zieht sich an den Viktoriafällen entlang und bietet von diversen Aussichtspunkten schöne Blicke auf das Wasser…
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… und lokale Fischer, die einfach mal mittendrin stehen – auf dem dritten Bild kaum noch zu erkennen:
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Da wir zur Trockenzeit hier sind, ist relativ wenig Wasser drin, aber es ist trotzdem schon beeindruckend und an einigen Stellen auch ganz schön nass. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Vegetation – mal ganz trocken, mal richtiger Regenwald:
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Auf der anderen Seite der Schlucht, in Sambia, kann man den sogenannten Devil’s Pool sehen und auch die Touristen, die erst dorthin wandern und dann drinsitzen. Wäre nichts für uns, mal ganz abgesehen davon, dass das weitere 2 Ausreisen und 2 Einreisen erfordern würde. Aber zum Fotografieren ist es ganz gut geeignet, und wenn dann noch die Kamera die Regentropfen fokussiert, sieht man mal, wo das ganze aufsteigende Wasser wieder runterkommt.
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Zum Glück war es die ganze Zeit bedeckt und für hiesige Verhältniss recht kühl, so um die 28 Grad. Pralle Sonne hätten wir hier wirklich nicht gebraucht. Und trotzdem waren wir schon wieder trocken, als wir am Ende des Parks ankamen…
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Am Ende des Nationalparks hat man einen schönen Blick auf die 1905 gebaute Brücke zwischen Zimbabwe und Sambia, als Tourist kann man drauflaufen (und damit technisch gesehen in Sambia sein), wir hatten aber keine Zeit. Die Baboons laufen eher unter der Brücke und nutzen das als Spielplatz…
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Um 15:50h wurden wir vor dem Eingang des Parks von Wild Horizons abgeholt zur Sunset Cruise. Vorher wollte ich noch kurz bei den Souvenirverkäufern nach einem kleinen Holzelefanten gucken, bin am Ende aber doch bei einem Zebra gelandet. Leider ist es hier wie in Istanbul auf dem Basar – man kann nicht einfach mal in Ruhe gucken, sondern hat gleich drei Verkäufer an der Backe, die einem alles mögliche aufschwatzen möchten. Kann ich aus ihrer Perspektive ja verstehen… trotzdem anstrengend.
Der Minibus hat noch ein paar weitere Gäste eingesammelt und uns dann zum Bootsanleger am Zambezi gebracht. Hier wurden wir mit Trommeln und Gesang begrüßt (und hätten auch eine CD kaufen können, Spenden wurden ebenfalls gerne genommen). Wir saßen mit einer Schweizerin und einem Franzosen an einem Tisch, sehr nett, aber die Unterhaltung war etwas anstrengend, weil er nur wenig Englisch sprach und nur etwas mehr als wenig verstand. An Bord gab es dann freie Getränkewahl, Fingerfood und Flusslandschaft links und rechts. Wir sind 2,5h zwischen Zimbabwe und Sambia gekreist und haben diverse Tiere gesehen.
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In der Ferne konnte man auch den „spray“ der Victoria-Fälle sehen, allerdings lange nicht so hoch und massiv, wie das bei voller Wassermenge ist…
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Leider gab’s keine trinkenden Elefanten, weil die Gäste an Bord dann doch zu laut waren und die Elefanten ganz kurz vor dem Wasser doch lieber zur Seite im Busch verschwunden sind. Kein Vergleich mit einer ruhigen 8-Personen-Bootstour auf dem Chobe, aber trotzdem nett. Und großartiges Alternativprogramm hätte es in Vic Falls eh auch nicht gegeben…
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Da inzwischen der Himmel größtenteils wieder blau war, haben wir sogar noch einen tollen Sonnenuntergang gesehen, wie immer sehr kitschig, und diesmal wirkt es durch die Palmen eher wie Florida. Ist aber immer noch Zimbabwe 🙂
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Manche Touristen sind schon lustig – diese Italienerin hat sich mückensicher in ein Moskitonetz eingewickelt, dann noch die Kapuze drüber. Ich wäre ja eingegangen, denn auch wenn’s nicht sooo warm war, alleine „langärmlig“ wäre schon eine Strafe gewesen.
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Eigentlich wollten wir noch was essen gehen, haben dann aber beide festgestellt, dass wir nicht richtig Hunger haben. Daher haben wir den Abend in der Bar der Lodge unter den Ventilatoren ausklingen lassen bei Zambezi-Bier (Frank) und Amarula-Likör (Nicola). Den wollte ich unbedingt probieren, ist eine Spezialität, das ist übrigens die Frucht, die im Film „Wunderbare Welt der Tiere“ die Affen und Elefanten betrunken macht… ganz so schlimm war’s ncht, und das Zimmer war ja nicht so weit 🙂
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Tag 9 – Chobe NP (nachmittags)

Weiter ging’s mit dem „Programm“ der Lodge:
11:30h Lunch (Salate, Fischfrikadellen für Frank)
bis 15:00h Pause (Pool, Blog schreiben, lesen, schlafen, Vögel beobachten, Neuankömmlinge begrüßen und feststellen, dass wir morgen zusammen nach Zimbabwe fahren)
15:00h High Tea (Eistee und Gebäck)
15:30h Game drive
Eigentlich war für nachmittags wieder eine Bootstour geplant, aber wir wollten lieber nochmal auf dem Landweg in den Chobe NP. Also hatten wir einen private game drive, ganz für uns alleine.
Es fing an mit einer verknoteten Giraffe…
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…und ging weiter mit winzigen, 2-3 Tage alten Impalas:
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Gefolgt von noch jüngeren Baby-Baboons, laut Guide maximal 24h alt, aber schon in der Lage, lässig auf Mamas Rücken zu reiten:
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Und dann das Highlight der Tour: Schon von weitem konnten wir eine kleine Gruppe von Elefanten sehen, die erst tranken und dann beim Näherkommen ins Schlammloch wechselten.
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Wir standen vielleicht 20m entfernt und konnten alles aus der Nähe beobachten. Sie haben sich sehr genüsslich gewälzt, mit dem Fuß Schlamm „angerührt“ und sich dann damit eingespritz.
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Der letzte sieht aus wie ein nasser Hund, aber sehr zufrieden..
Wir waren ja mit dieser Gruppe schon sehr glücklich, aber plötzlich tauchte auf unserer anderen Seite eine weitere Elefantenfamilie auf und kam den Hügel runter, direkt am Auto vorbei, ungefähr 2m Abstand haben sie noch gehalten. Schien sie auch nicht zu stören, sie sind ungerührt weiter getrabt bis zum Wasser:
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Nach ausgiebigem Trinken und kurzem Austausch mit der Schlamm-Gruppe ist diese dann aufgebrochen – ebenfalls direkt am Auto vorbei, und man konnte schön sehen, wer wie tief im Schlamm war: sie hatten entweder „Schuhe“, „Gummistiefel“ oder Ganzkörperschlammpackung 🙂
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Soooooo schön…
Auf dem Rückweg Richtung Lodge haben wir dann noch eine Ansammlung von Autos gesehen, und als der Safariwagen vor uns wegfuhr, konnten wir auch den Auslöser sehen: ein Grüppchen Löwen.
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Kurz vor dem Tor gab’s noch eine Extra-Portion Sonnenuntergangslicht und eine Leopardenschildkröte am Straßenrand:
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Der Leopard selbst steht ja noch auf unserer Wunschliste, immerhin hatten wir schon Spuren, Blut am Baum und jetzt die Schildkröte – da kann er ja nicht mehr weit sein!
Wir wurden dann wie immer bei der Rückkehr zur Bakwena Lodge mit feuchten Handtüchern zum Erfrischen begrüßt und dann Zeit, wahlweise nochmal ins Zimmer zu gehen oder (meine Wahl) im Haupthaus zu sitzen und die Fotos zu sichten.
Abendessen gab es diesmal in Buffet-Form, sehr lecker (Fleisch, Gemüse, Soßen… alles glutenfrei) und wie immer mehr als reichlich. Nach dem Essen haben wir noch mit einem Rentner-Paar aus Dresden am Lagerfeuer gesessen und uns gegenseitig erzählt, was wir schon gesehen haben und was noch kommt – das sind auch die, die mit uns morgen nach Zimbabwe fahren, und da wir deshalb zur gleichen Zeit in der Lodge sein müssen für den Abholdienst, haben wir einen eigenen Game Drive für morgen früh bestellt.
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Irgendwie habe ich offensichtlich ein Geburtstags-Radar – gestern hatte ich schon beim Abendessen gehört, dass die Amerikaner beim Anstoßen „to my birthday“ gesagt hatten. Daraufhin habe ich das ans Personal weitergegeben, die ganz schnell noch ein Geschenk (aus dem Souvenirshop) und ein Ständchen am Tisch organisiert haben. Heute hat die Dame am Lagerfeuer erzählt, dass sie nach Zimbabwe noch eine Nacht in der Bakwena Lodge sein werden, und als sie mit ihrer Tochter telefoniert hat, habe ich mitbekommen, dass das ihr Geburtstag ist. Also habe ich auch das ans Personal weitergegeben und vermute mal, dass sie dann auch eine Überraschung bekommt. Ich werden mal „Geburtagsfee“ auf meiner Visitenkarte ergänzen 🙂

Tag 9 – Chobe NP (vormittags)

Der Tag fing früh an – das Programm in der Bakwena Lodge sieht so aus:
  5:00h Wecken durch den Sicherheitsmann
  5:30h kleines Frühstück
  5:45h Abfahrt zum morning game drive
Die Fahrt zum Sedudu Gate des Chobe Nationalparks dauerte ungefähr 20min, heute ohne Elefantensichtung. Sicherheitshalber hatte ich mal einen Pullover mit, den brauchte man aber gar nicht, außer zum Abdecken der Kamera gegen den Staub in der Luft.
Wir waren zu siebt im Auto: die drei Amerikaner (die Tochter hat die halbe Tour verpennt, schon eine Leistung bei dem Gerumpel), zwei Vogelbeobachter aus Kanada und wir (eher auf Elefanten und große Katzen und Baboons fixiert). Dementsprechend gemischt waren die Tiersichtungen, bzw. wofür der Guide angehalten hat… Und hier geht’s rein in den Chobe Nationalpark:
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Viele Geschichten gibt’s nicht zu erzählen, daher lasse ich mal die Bilder sprechen. Erst die Vögel – Geier, kleiner blauer glänzender Vogel, kleiner frecher grün-gelber Vogel, Fischadler, Marabu…
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Dazwischen gab es immer wieder Impalas, das Fast-Food der Wildtiere. Nicht nur, weil sie immer und überall rumstehen (und sich durch Touristen mal so gar nicht aus der Ruhe bringen lassen), sondern auch, weil sie auf dem Hinterteil eine dem McDonalds-M nicht unähnliche Fellzeichnung haben:
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Nach einem ersten sandigen Stück sind wir vor allem auf der River Road gefahren, direkt am Chobe-Fluss entlang mit Blick auf Wasser, Büffel, Flusspferde, weitere Impalas natürlich und Namibia auf der anderen Fluss-Seite. Ein paar andere Safarifahrzeuge waren auch unterwegs, aber ich hatte mir das viel schlimmer vorgestellt – im Namibia-Forum hieß es immer, hier wäre es so überlaufen und touristisch… naja… klar, im Vergleich zum Mahango oder Mudumu NP, aber immer noch sehr erträglich.
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Wir sind neben der River Road aber immer wieder auch ein Stück weiter landeinwärts auf einer Parallelstraße gefahren. Da haben wir unter anderem eine Gruppe Geier beim Frühstück beobachtet. Nicht umsonst gehören sie zu den „ugly five“ (zusammen mit dem Marabu, was ich verstehen kann, und dem Warzenschwein, was ich überhaupt nicht verstehen kann) 🙂
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Neben der Straße sieht man immer wieder Knochen von verendeten Tieren, säuberlich abgefressen, gerne noch mit Hörnern:
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Der Guide hat uns viel zu den einzelnen Tieren erzählt und auch erklärt, worauf er so achtet, um die interessanten Tiere zu finden: das Verhalten der anderen Tiere, typische Orte, an denen sich z.B. Löwen aufhalten, und Spuren im Sand. Das hier war z.B. ein Leopard – den wir aber leider nicht gesehen haben:
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Als wir eigentlich zu einer der wenigen Picknick-Stellen fahren wollten, um eine kurze Kaffeepause zu machen (der Guide nennt es hartnäckig „Chobe Starbucks“ – beim nächsten Mal bringe ich ihm einen kleinen Aufsteller mit Logo mit!), kam über Funk die Nachricht, dass Löwen gesichtet wurden. Also sind wir erstmal dorthin gefahren – die Gruppe kam gerade vom Frühstück, nur eine Dame war noch nicht satt. Der Rest lief direkt an den Autos vorbei, völlig unbeeindruckt, und ließ sich dann im Schatten neben der Straße nieder:
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Ein Stück weiter stand eine Herde Büffel, die haben wir uns zwischendurch näher angesehen – inklusive der kleinen Vögel, die die Tiere von Parasiten befreien. Und dank unserer mitfahrenden Kanadier wissen wir nun, dass es da zwei Arten gibt, mit roten und gelben Schnäbeln. Habe nur schon wieder vergessen, welches die selteneren waren… ist mir aber eigentlich auch egal 😉
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Eine Löwin war zurück zur Nachzüglerin marschiert, vielleicht um sie zum Mitkommen zu bewegen, allerdings ohne Erfolg. Nur die Geier, die ebenfalls scharf auf die Reste des Büffels waren, wurden erfolgreich weggescheucht… dann marschierte sie zurück in den Schatten.
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Dann aber: Starbucks oder so. Eigentlich eher Nescafé und Kekse. Eine nette Abwechslung, vor allem weil man mal die Beine ausstrecken konnte und ein paar Minuten nicht durchgeschüttelt wurde. Nicht, dass uns das besonders stört, man ist ja eh die meiste Zeit abgelenkt. Unser Picknick wurde aufmerksam von oben beobachtet – im Baum über dem Tisch saß ein velvet monkey und wartete (vergeblich allerdings) auf Reste:
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Auf dem Rückweg zur Lodge gab es noch ein paar Giraffen (ebenfalls mit hilfreichen Vögeln, Giraffen können sich ja nicht selbst am Hals kratzen und so Parasiten abstreifen):
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Und dann noch eine Herde Elefanten auf dem Weg zum Fluss, sie hatten ein ganz schönes Tempo drauf, es wurde auch langsam ganz schön warm. Wir hatten sie schon von Weitem unser gesehen, und unser Guide hat unser Auto dann genau an der Stelle angehalten, wo sie voraussichtlich unseren Weg kreuzen würden. Haben sie auch, vielleicht 10m hinter dem Auto:
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Noch zwei Landschaftsbilder zum Abschluss, dann mussten wir uns beeilen, die Amerikaner wurden für den Weiterflug abgeholt und mussten pünktlich zurück sein.
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Den Nachmittags-Teil gibt es später, das Internet tut sich hier etwas schwer mit dem Hochladen der Bilder… und ob wir in der nächsten Lodge Internet haben, wissen wir nicht – falls also 4 Tage Funkstille ist, dann liegt’s eher am fehlenden WLAN…

Tag 8 – Chobe Nationalpark

Heute fahren wir von Namibia nach Botswana – und zu einem der Highlight-Nationalparks, dem Chobe. Aber erstmal müssen wir ja die Fahrt hinter uns bringen… nach kurzem Überlegen haben wir gestern schon beschlossen, dass wir nicht nochmal in den Mudumu NP fahren, weil die Elefantenparade von gestern sowieso nicht übertroffen werden kann (jedenfalls sehr wahrscheinlich nicht morgens). Also das Standardprogramm: 5:30h von alleine wachwerden, Büffel auf der anderen Flussseite gucken, packen, frühstücken, los.
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Die Fahrt bis zur Grenze ist relativ unspektakulär: 100km geradeaus (naja, fast) bis Katima Mulilo, dann rechts ab 70km Richtung Süden (genau, immer geradeaus…) und dann kommt die Grenze. Der Übertritt ist hier etwas umständlicher als wir das so aus Europa gewohnt sind…
Ausreise aus Namibia:

  1. In das niedrige unbeschriftete Gebäude gehen, Formular ausfüllen (wer bin ich und warum?), beim Immigration Officer abgeben, Pass zeigen.
  2. Weiterfahren.
  3. Beim nächsten Officer (diesmal aus dem Auto raus) den Zettel entwerten lassen, der an der Windschutzscheibe klebt. Aussteigen, manuell alle möglichen Daten in eine Liste eintragen (wer, warum, wie lange, Kennzeichen – nach diesem Tag kann ich’s endlich auswendig: DL 34 PM GP)
  4. Durch die Schranke fahren ins Niemandsland.

Einreise in Botswana:

  1. Vor der Schranke parken (ok, wir haben an der Schranke in der Schlange gehalten und ich bin ausgestiegen und habe den netten Menschen dort gefragt, was wir in welcher Reihenfolge machen müssen. Er hat’s erklärt – aber aus Versehen vermutet, dass wir die erste Schritte schon hinter uns haben – also mussten wir, als wir bei ihm ankamen, doch erst zurück auf Los und… vor der Schrank parken)
  2. In das ebenfalls unbeschriftete Gebäude und am linken Schalter Pass abgeben und stempeln lassen.
  3. Am rechten Schalter manuell in die Liste eintragen (siehe oben – gleiche Infos) und interessanterweise NICHT den Zettel vorzeigen, auf dem steht, dass wir das Auto ausführen dürfen. Bezahlen durften wir aber, 190 N$ (Pula hatten wir noch nicht, der Umrechnungskurs ist etwas interessant, aber egal…), Quittung mitnehmen.
  4. Zurück zur Schranke – Quittung und Pässe vorzeigen.
  5. Aussteigen, Kühlschrank bzw. bei uns Kühltasche öffnen, Fleisch/ Obst / Milchprodukte dürfen nicht eingeführt werden
  6. Schuhe einmal auf die Matte mit Desinfektionszeug stellen – also einmal durchlaufen.
  7. Durch die Schranke fahren nach Botswana.

Und kaum hatte ich das ganze Zeug wieder in meiner Tasche verstaut, kam die nächste Schranke und der nächste Officer. Der war erstmal not amused, als Frank nicht am Stoppschild, sondern zwei Meter weiter auf seiner Höhe angehalten hat – wir wurden energisch zurückbeordert. Dann aussteigen und – in eine Liste eintragen. Ja, gleiche Infos wie oben, diesmal für die Einfahrt in den Chobe NP. Die Durchgangsstraße führt nämlich durch den Park, und man kann zwar kostenlos durchfahren, aber eben nur mit der kompletten Bürokratie.
Dann aber: Botswana / Chobe. Und gleich nach 1km dieses Bild:
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Natürlich haben wir angehalten, soooooo niedlich. Die Großen haben sich oben mit den Ohren Luft zugefächelt, die Kleinen haben unten geschlafen – bis auf das eine Baby, das wollte trinken:
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Unter den nächsten Bäumen sah es nicht anders aus, in der Mittagshitze suchen alle den Schatten.
Wir waren dann ca. 50km später in Kasane in der Bakwena Lodge – unglaublich schön, steht jetzt mit dem Mushara Bush Camp auf unserem persönlichen Platz 1 🙂
Wir wurden mit Begrüßungsdrink begrüßt, alles wichtige erklärt, dann gab’s Lunch (Salate, sehr lecker und sehr reichlich). Außerdem wurde schonmal geklärt, was wir bei der nachmittäglichen boat cruise für einen Sundowner haben möchten. Anschließend wurde uns das Zimmer gezeigt…
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Bis 15h hatten wir dann Zeit, uns einzurichten,  zu lesen, zu entspannen und das WLAN zu nutzen ;-), danach gab’s High Tea (aufgrund der Hitze allerdings in Form von Eistee, Keksen und Obst) und um 15:30h ging es los zur Bootstour. Wir waren zu neunt, außer uns drei Amerikaner, zwei Kölner und zwei aus Botswana. Kurze Fahrt mit dem Safari-Fahrzeug zum Boot, und schon hatten wir unsere zweite Elefantensichtung des Tages:
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Und so sieht’s in der Gegend aus:
 
 
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Das Boot wird beladen und dann geht es los auf den Chobe-Fluss.
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Dieser bildet die Grenze zwischen Namibia und Botswana… mit einer Insel in der Mitte, um die beide Nationen lange gestritten haben. Inzwischen gehört Sedudu Island aber zu Botswana, extra mit Flagge gekennzeichnet!
Vom Boot aus kann man diverse Tiere sehen, ich spare mir jetzt mal längere Kommentare und schreibe nur die Namen dazu… soviel ist auch zwischendurch nicht passiert.
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Baboons / Paviane:
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Elefanten:
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Hippos im Wasser und an Land:
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Wasserböcke (die hatten wir vorher noch nicht):
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Ein leider toter Elefant, den das namibische Militär da gerade versucht zu bergen. Vermutlich hat er sich angeschossen ins Wasser gerettet und ist dort verendet… wie das jetzt mit dem winzigen Boot klappen soll, einen bis zu 8000 kg schweren Elefanten, der auf dem Grund liegt, zu bewegen, ist uns nicht ganz klar. Aber die wissen bestimmt, was sie da tun.
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Ein Nilkrokodil und diverses Vogelgetier:
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Zwischendurch gab’s den vorher abgefragten Sundownder (jep, Rock Shandy für uns) und dann etwas später auch den dazugehörigen Sonnenuntergang. Sehr kitschig, aber auch sehr schön:
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Tag 7 – Mahango NP und Mudumu NP

Der Wecker klingelt um 5:30h, denn wir wollen vor dem Frühstück und Auschecken erst nochmal eine Runde in den Mahango Park. Vielleicht haben wir ja morgens mehr Glück am Wasserloch?
Ein kurzer Blick auf den Kavango im Vor-Sonnenaufgangs-Morgenlicht – keine Hippos zu sehen, trotzdem schön:
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Wir waren um 6:07 auf der Straße, von dort aus sind es dann ca. 12km bis zum Engang des Parks, halb Teer und halb Schotter. Dafür gibt’s sogar ein offizielles internationales Schild, das kennen wir schon aus den USA, in Deutschland ist es uns dagegen noch nicht begegnet. Gut, da wechseln Hauptstraßen auch selten mittendrin den Belag, und 100km/h sind auch eher nicht erlaubt:
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Im Park haben wir dann einen Elefanten aus der Ferne gesehen, sind aber erstmal zum Wasserloch gefahren. Natürlich nicht ohne permanent links und rechts die Büsche und Bäume zu scannen nach irgendwas, das nicht ins Muster passt – also ein Tier sein könnte. Leider nichts, nur ein paar Kudus. Und auch am Wasserloch war nichts los, nur Perlhühner (etwas unscharf, das sind die mit den blauen Köpfen) und Kapturteltauben, nichts Spannendes. Schade, aber so ist es eben… 40 Minuten haben wir den Tieren gegeben, dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
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Immerhin haben wir erst Spuren, dann auch den Elefanten wiedergefunden (und seinen Begleiter, der aber zu versteckt für Fotos gefressen hat) und konnten ihn noch ein bisschen beim Fressen beobachten.
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Um kurz nach 8 waren wir zurück in der Lodge und sind direkt zum Frühstück gegangen, anschließend Checkout und Koffer holen, und weiter geht’s in Richtung Osten nach Kongola ins Camp Kwando. Natürlich nicht, ohne vorher noch zu tanken! Man muss ja eh nicht selbst tanken, und dazu bekommt man für ein kleines Trinkgeld auch noch neue Luft, Öl geprüft und Scheiben gewischt.
Die Straße führt „bis in alle Unendlichkeit und noch viel weiter“ – die ersten 40km gingen ungelogen schnurgeradeaus, ohne eine winzige Kurve. Die werden hier übrigens IMMER per Verkehrsschild angekündigt. Kein Wunder, bei durchschnittlich einer Kurve auf 30km… da warnt man besser vor. Ebenso werden Autofahrer auf die anderen Straßenbenutzer hingewiesen – und ich habe jetzt das Benjamin-Blümchen-Lied als Ohrwurm im Kopf, „auf ’ner langen breiten Straße steht ein großer grauer Berg…“ – nur war auf der ganzen Straße kein einziger Elefant zu sehen. Aber kein Grund zu mitleidigem Seufzen, der Tag ist ja noch nicht vorbei 😉
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Unser nächstes Ziel heißt Camp Kwando, liegt in Kongola am Fluss Kwando (zack, nächster Ohrwurm) und damit an der Grenze zu Botwsana. Selbst ich könnte einen Stein über den Fluss werfen und würde im anderen Land landen, glaube ich – und das will schon was heißen.
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Die Lodge ist sehr gemütlich eingerichtet, wir haben wieder ein Zelt, nicht so „glamping“ wie am Etosha, aber der Blick ist dafür einmalig schön:
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Wir haben nur kurz unsere Koffer ins Zelt gestellt, der Nachteil ist ja, dass es darin doch ganz schön warm wird bei 37 Grad und Sonne. Also ab ins Haupthaus und was Kaltes trinken, auf die Terrasse setzen und den Blick ins Grüne genießen. Eigentlich wollte ich ja den Blog-Beitrag von gestern hochladen, aber hier gibt’s kein Internet und daher muss das warten (wenn ihr das hier lest, habe ich es dann offensichtlich geschafft, ich vermute mal morgen müssten wir wieder soweit in der Zivilisation sein, dass es Strom und WLAN gibt).
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Stattdessen haben wir gelesen, Fotos sortiert bzw. für den Blog ausgewählt und den interessanten Vögeln zugehört, die hier die Bäume bevölkern. Da sind schon ein paar lustige dabei, keine Ahnung, wie ich rausfinden soll, welcher Ton da zu welchem Vogel gehört, denn sehen kann man sie oft nicht. Oder wenn man sie sieht, dann sind sie gerade stumm:
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Eigentlich wollten wir einen geführten Game Drive mitmachen, in einem der offenen Safari-Fahrzeuge. Leider (oder eigentlich zum Glück) waren die schon ausgebucht, und auch die Bootstour war schon voll. Also haben wir uns kurz eine Karte und ein paar Tipps geben lassen zum Mudumu Nationalpark, und dann ging’s gegen 14:30h los. Der Park liegt nur 12km südlich von unserer Lodge, und nach einem sehr bürokratischen Anmeldeprozess konnten wir dann wieder beginnen, Tiere zu suchen. Erst mal waren wir nicht sonderlich erfolgreich, ein paar Kudus und Springböcke (die gibt’s echt überall), am Fluss dann mal was Neues, nämlich eine Herde Kaffernbüffel:
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Weiter ging es durch den Park, der noch schmalere Wege hat als der Mahango NP heute Morgen. Die Karte war nur bedingt hilfreich, weil einige Wege fehlten, dafür waren einige drauf, die es nicht gab. Aber Franks Handy kann ja GPS, da ist jeder noch so kleine Trampelpfad sichtbar. Langfristig verfahren konnten wir uns also nicht.
Mal wieder Baboons (Paviane – wobei die ja im Zoo immer so unglaublich leuchtende Hinterteile haben, hier irgendwie nicht?):
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Irgendwann haben wir rechts im Gebüsch einen Elefanten gesehen – eine Elefantenkuh, mit Gefolge. Die Gruppe bestand aus ungefähr 8 erwachsenen Tieren, 1 Halbstarken und 2 Babies. Sooooo süß, wenn sie der Gruppe hinterher rennen und ihr überlanger Rüssel hin- und herschlenkert… Wir haben mit Sicherheitsabstand gewartet, geguckt und fotografiert – einer von uns hat immer die Kamera und der andere das Fernglas, so dass beide genug sehen können.
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Doof fotografiert, aber da ist das Baby mit drauf und das Auto war halt im Weg:
 
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Als endlich alle Elefanten abmarschiert waren, sind wir in eine ähnliche Richtung, also parallel aber mit Abstand, weitergefahren. Unsere Gruppe haben wir nicht wieder gesehen, dafür aber 500m weiter die nächste. Diese wollten erstmal den Pfad überqueren und haben dann hinter der nächsten Kurve erstmal in Ruhe gefressen. So lange mussten wir warten, und zwischendurch noch ein Stück zurücksetzen, weil sie in unsere Richtung kamen. Sind dann aber doch abgeschwenkt und im Busch verschwunden.
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Und weiter ging es, bis zum sogenannten Hippo Pool, einer Bucht im Kwando.
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Da uns aber das Ufer zu steil aussah, als dass da Elefanten hätten ans Wasser kommen können, haben wir nicht lange gewartet und sind wieder zurück zum Hauptweg gefahren. Weit sind wir nicht gekommen – ab jetzt haben sich die Elefantenfamilien quasi die Klinke in die Hand gegeben. Kaum war eine Gruppe mit mehr oder weniger Fresspausen über den Pfad marschiert und hatte sich so weit enfernt, dass wir weiterfahren konnten, wurden wir 200m weiter wieder gestoppt, weil die nächsten Elefanten im Gänsemarsch vorbei wollten. hier hat sich das „hinter jeder Kurve könnte ein Elefant stehen“ wirklich bewahrheitet. Ich bin seeeehr langsam gefahren, weil ich so ungern um eine Kurve fahren und in einem Elefanten bremsen wollte… und zweimal wäre das auch passiert, wenn ich schneller gewesen wäre und/oder Frank nicht so gut aufgepasst hätte. So sieht das dann aus – Kurve mit hohen Büschen und einem bisschen Elefant, er kommt von links und will nach rechts – und guckt uns an.
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Das ist schon eine Auswahl, wer mehr möchte, muss sich nur melden 🙂
Zwischen Elefantenfamilie 5 und 6 oder so hat Frank auch noch ein Warzenschwein mit Pumba entdeckt. Ebenfalls sehr niedlich, und da man die Größenverhältnisse nicht sehen kann: die Mutter ist ungefähr kniehoch, das Junge ungefähr wie ein mittelgroßes Kaninchen auf langen Beinen. Aber schon mit Frisur!
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Wir sind dann langsam Richtung Park-Ausgang gefahren und haben dann auch nichts Spektakuläres mehr gesehen. Brauchten wir auch nicht, wir waren noch ganz begeistert von den vielen Elefanten. In fast jeder Gruppe war mindestens ein Baby, einnmal sind die Jungtiere in Dreierreihe gelaufen… insgesamt waren es bestimmt um die 40 oder 50 Tiere…
Gegen 18h waren wir an der Lodge und sind erstmal ein paar Minuten zum Abkühlen in den Pool gegangen. Ich vergaß zu erwähnen, dass wir je nach Nähe der Elefanten den Motor ausgestellt hatten und damit auch die Klimaanlage. Nicht schön, nicht mal für Elefantenbabies. Bei der letzten Gruppe haben wir dann den Motor angelassen, es gibt eh unterschiedliche Meinungen dazu, was sie mehr stört – der laufende Motor oder das Geräusch beim Wiederanlassen.
Als wir wieder in der Lodge waren, ging’s erst in den Pool…
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… dann auf die Terrasse zum Sonnenuntergang-Gucken…
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…und dann zum Abendessen. Glutenfrei hat nicht so gut geklappt, obwohl sie beim Einchecken sogar von sich aus nach Nahrungsmittel-Allergien gefragt haben. Naja, ich hab dann als Alternative einen frischen Obstsalat bekommen, und zur Not hätte ich auch ohne Nachtisch leben können.
Noch einen Kaffee in der offenen Bar, dann sind wir ins Zelt gegangen. Wer früh aufsteht, darf auch früh schlafengehen. Morgen wollen wir mal „ausschlafen“ bis 6:30h, wenn die Hippos und Vögel uns lassen. Ein paar Hippos kann ich hören, während ich das tippe, die grunzen draußen im Fluss rum – nicht sehr weit von unserem Zelt entfernt. Außerdem hört man Gezwitscher, Gezirpe, Geplätscher… hier ist echt was los. Der Slogan des Camp Kwando ist daher ganz passend: „where the river Kwango sings“. Ich lasse mich dann jetzt mal in den Schlaf singen 🙂

Tag 6 – Mahango Nationalpark

Sobald mein Körper einmal an die frühe Aufstehzeit gewöhnt ist, brauche ich ja keinen Wecker mehr. Und vielleicht wurde das noch ein kleines bisschen durch die Taube untertützt, die auf unserem Dach saß, das rundherum offen ist. Jedenfalls war ich um 5:39h wach. Frank auch kurz danach, also haben wir uns kurz was angezogen, einen Kaffee gemacht (zumindest für Frank, der Kaffeeweißer war nicht glutenfrei und Kaffee schwarz geht gar nicht) und uns dann auf unsere Terrasse gesetzt.
Den Sonnenaufgang konnten wir zwar nicht sehen, dafür aber die Lichtveränderung auf der anderen Fluss-Seite und die Flusspferde, die dort untergetaucht waren und nur gelegentlich mal die Nasenspitze sehen ließen.
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Zwei Otter turnten direkt vor unserer Terrasse im Wasser rum, einer tauchte dann schließlich länger mal auf und frass genüsstlich sein Frühstück:
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Eine Stunde haben wir uns mit Gucken beschäftigt, dann haben wir alles für den Vormittag eingepackt und sind zum Frühstück ins Haupthaus gegangen. Klein, aber fein, würde ich sagen – mit diversem frischem Obst, Toast und anderem Brot (nicht für mich, aber das wusste ich und hatte vorgesorgt), diversen Wurstsorten und einem tollen Weichkäse, dazu natürlich auch Eier, wie immer auf Wunsch. Unser Blick beim Frühstück:
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Danach haben wir uns kurz beraten lassen, welcher Teil des Bwabwata Nationalparks am besten geeignet ist. Im Caprivi-Streifen wurden nämlich mehrere kleinere Parks zusammengefasst und ein paar Kilometer von unserer Lodge entfernt liegen die Buffalo Core Area und die Mahango Core Area, beides können wir nicht schaffen. Und da sie sich vermutlich nicht wirklich landschaftlich unterscheiden, wollten wir wissen, welcher Teil vielversprechender ist. Immer ohne Gewähr, klar.
Und so sind wir in der Mahango Core Area gelandet, mit detailierter Erklärung, wie wir fahren sollen und wo wir besser umdrehen und zurückfahren („too much sand, no animals“). Na, dann machen wir das mal so.
Nur 10km südlich von der Lodge, kurz vor der Grenze zu Botswana, liegt der Eingang. Kurz bezahlen, in die Liste eintragen, gleiche Erklärung („too much sand, no animals“) nochmal anhören, dann konnten wir rein. Hier ist nicht viel los, uns sind in 5 Stunden vielleicht 5 Autos begegnet. Dafür ein paar Tiere, die wir noch nicht „kannten“:
Gleich auf der Straße zum Parkeingang Baboons / wie heißen die denn auf deutsch? keine Ahnung. So sehen sie jedenfalls aus:
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Verschiedene Antilopenarten (ein paar neue, dazu noch ein paar bekannte Gesichter):
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Und dann natürlich Hippos, die entspannt im Fluss rumlagen und sich selten mal bewegt oder gar erhoben haben:
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Dann wieder eine Herde Baboons:
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Dann nochmal Hippos:
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Das war die eine Seite des Parks, wir sind dann den gleichen Weg zurückgefahren, haben die Hauptstraße gekreuzt und sind auf der anderen Seite Richtung Wasserloch gefahren. Leider ohne Erfolg. Also das Wasserloch war da, aber außer zwei Kudus nichts. Keine Elefanten, keine Löwen, keine Leoparden. Auch auf dem Weg nicht, nicht mal ein winziges Löwenschnäuzchen zu sehen. Schade, aber nicht zu ändern, so ist das eben mit den wilden Tieren.
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Wir sind dann erstmal zurück in die Lodge gefahren, Mittagspause machen. Eine Runde in den Pool, Blog schreiben, lesen, Kaffee trinken, Aussicht auf den Fluss genießen… so kann man’s aushalten. Als Mittagessen gab’s was landestypisches:
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Um 16:30h ging unsere Bootstour auf dem Kavango los. Mit uns war nur noch ein anderes deutsches Pärchen dabei, also sehr ruhig und entspannt. Und das schon bevor es das erste Savannah Dry (ein Cider) gab 🙂
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Wir sind erst ein Stück flussabwärts gefahren und haben sowohl Tiere, als auch Menschen gesehen. Unser Guide Josef hat uns allerhand Wissenswertes erzählt, z.B. dass Krokodile 125 Jahre alt werden können und Flusspferde ca. 60. Die Menschen, die hier am Fluss leben, nutzen das Wasser unter anderem zum Wäschewaschen und Baden, da sie es sonst teilweise kilometerweit zu ihren Dörfern tragen müssten. Wir haben mehrere Gruppen von Fluspferden gesehen, außerdem auch Krokodile, allerdings nur kleine, ca. 1m lang.
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Laut Josef sind Krokodile nur dann gefährlich, wenn man in tiefem Wasser schwimmt. Und Flusspferd-Gruppen sind „always happy families“ und daher ungefährlich, nur Einzelgänger sind gefährlich. Das sind entweder Männchen, die vom Gruppenboss vertrieben wurden (es darf immer nur ein Männchen geben) oder Mütter mit einem neugeborenen männlichen Hippo, die werden von den Vätern nämlich ebenfalls nicht geduldet. Daher bringen Flusspferde ihren Nachwuchs abseits der Herde zur Welt und kehren je nach Geschlecht sofort oder erst nach 18 Monaten zurück.
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Anschließend haben wir umgedreht und sind ein Stück flussaufwärts gefahren. Dabei konnten wir schön Fotos von unserer Lodge machen, unser Bungalow ist der mittlere:
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Dann kamen nochmal Hippos, eine Mama mit Baby:
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Angehalten haben wir an den Popa Falls, eigentlich eher Stromschnellen als Wasserfall, aber sehr schön gelegen. Hier konnten wir aussteigen und ein Stück durch furchtbar quietschigen Sand laufen, um die schönsten Stellen zum Fotografieren zu finden. Leider war es relativ bewölkt (was heißt leider – für die Bootsfahrt an sich war das super, weil es sonst wahrscheinlich unangenehm warm gewesen wäre), daher gab es keinen so spektakulären Sonnenuntergang wie gestern. Egal, war trotzdem toll.
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Danach sind wir gleich auf der Terrasse der Lodge geblieben, haben einen weiteren Sundowner getrunken (Rock Shandy mal wieder) und auf das Abendessen gewartet. Dabei haben wir ein bisschen die Gäste am Nachbartisch belauscht, da saßen nämlich u.a. zwei Tourguides, die ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert haben…
Zum Abendessen gibt’s nicht viel zu sagen, war lecker, aber nicht herausragend. Allerdings habe ich eine lecker gefüllte Paprika als Ersatz für die Kroketten und den Spinat bekommen – manchmal ist glutenfrei doch von Vorteil.
Nach dem Essen haben wir noch kurz in der Bar-Ecke gesessen und ein paar Nachrichten gelesen (man bekommt hier ja nichts mit, es gibt keine Fernseher oder Zeitungen oder so), dann sind wir in unseren Bungalow zurückgelaufen, weil ich noch den heutigen Tag fertig schreiben wollte. Der Plan war, damit dann endlich auf dem Laufenden zu sein und nicht 1-3 Tage hinterherzuhängen. Aber wie das mit Plänen in diesem Urlaub so ist – kaum waren wir im Bungalow, fiel in der gesamten Lodge der Strom aus. Es gab wohl tagsüber schon Probleme mit dem Generator, aber da war es weniger aufgefallen.
Eigentlich hatten wir unsere tollen Taschenlampen mit Rot- und Weißlicht ja eher mit, um in dunklen Camps vom Restaurant zum Zelt zu kommen, aber sie sind auch ganz praktisch in einem stockfinsteren Bungalow. Und da wir gleich Stirnlampen genommen haben (also mit Stirnband), konnten wir gemütlich noch etwas lesen. Nur das Blogschreiben klappte nicht, denn ich wollte ja genau deshalb in den Bungalow, weil der Laptop leer war… tja, that’s Africa.

Tag 5 – Fahrt nach Divundu

Heute stand ein langer Fahrtag an, und lange Fahrt bedeutet immer auch „nicht viel zu erzählen“.
Erstmal sind wir vor dem Wecker wach gewesen und konnten vom Bett aus den Sonnenaufgang genießen:
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Dann gab es wieder ein tolles Frühstück, diesmal erst um 6:30h und dafür dann gleich mal etwas länger als sonst. Schließlich warteten keine Tiere auf uns, sondern nur die Fahrt zum nächsten Übernachtungsort. Die längste Fahrt am Stück, mit ca. 700km. Aber dazwischen ist nicht wirklich was, das uns gereizt hätte, und dann lieber jetzt viel fahren und dafür am nächsten Ort eine Tag länger bleiben…
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Also ab auf die Straße. Auf der Strecke liegen genau 3 Orte zwischen Abfahrt und Ankunft: Tsumeb, Grootfontein und Rundu. Dazwischen liegt erst ganz viel Nichts, und hinter dem Veterinärzaun (erkläre ich gleich) ist die Straße links und rechts gesäumt von kleinen Dörfern / Ansammlungen von Hütten. So wird es auch auf der nächsten Etappe aussehen, daher wollten wir unbedingt vorher noch den geflickten Reifen ersetzen. Nachdem uns das ja so ausführlich erklärt worden war, mussten wir also nur nach Tsumeb reinfahren und einen Reifen kaufen – Rechnung hinterher einreichen, Geld wird erstattet. Mal sehen, wie gut das klappt, Reifen sind hier ungefähr so teuer wie zuhause und das Auto hat ganz schön große Reifen…
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Der erste Reifenhändler hatte die falsche Marke, der zweite konnte dann den gewünschten Reifen verkaufen und wir waren ein bisschen beruhigt. Da die Welt und speziell der von Touristen besuchte Teil von Namibia ja klein ist, haben wir hier gleich noch ein Pärchen wiedergetroffen, denen wir gestern im Etosha an einer ziemlich entlegenen trockenen Wasserstelle begegnet sind. Da haben sie einen Reifen gewechselt, und wir haben ein bisschen mit aufgepasst, dass kein Löwe kommt. Eigentlich darf man ja nicht aussteigen, aber was man bei einer Reifenpanne sonst machen soll, konnte uns auch niemand erklären. Anrufen? Grundsätzlich gerne, aber ohne Netz?
Wir waren dann noch Geld holen und Tanken, dann ging’s weiter durch Grootfontein bis zum Veterinärzaun. Fotos gibt’s davon keine, darf man nicht, glaube ich. Der Zaun zieht sich durch ganz Namibia und Botswana und trennt die Landesteile mit Maul- und Klauenseuche von denen ohne. Es gibt strikte Regeln, in welche Richtung man rohes Fleisch mitnehmen darf (Nord => Süd: nein. Süd => Nord: ja), manchmal werden auch Milchprodukte konfisziert. So genau haben wir uns das nicht angesehen, denn außer eventuell einem Joghurt für’s Mittagessen haben wir sowas als Nicht-Camper ja nicht dabei. Trotzdem werden wir kontrolliert und befragt nach dem Woher und Wohin, müssen aber nicht durch Desinfektionsbrühe fahren und unsere Schuhe eintunken – das ist laut unseren vorherigen Recherchen auch häufig der Fall.
Hinter dem Zaun beginnt ansatzlos die Reihe von kleinen Hütten, meist aus Holz und Lehm oder aus Stroh, manchmal aus Wellblech. Außerdem sieht man überall Tiere und Menschen neben der Straße, Autos hingegen kaum. Zum Schulschluss konnte man gut sehen, wie viele Schulen es hier anscheinend gibt – alle paar Kilometer liefen Schulkinder in Schuluniform am Straßenrand nach Hause. Bestimmt kein Spaß bei 37 Grad…
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In Rundu haben wir eine kurze Pause gemacht und in einer Lodge etwas Kaltes getrunken.
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Hier biegt die Straße nun nach Osten ab und verläuft parallel zum Kawango-Fluss (der gleichzeitig die Grenze zu Angola ist. Namibia hat hier oben einen langen schmalen Landstreifen von West nach Ost, den Caprivi-Streifen, ein Überbleibsel der Deutschen, die sich hier eine durchgehende Verbindung zur Ostküste Afrikas zusammenkaufen wollten. Nun noch 200km geradeaus (und das ist hier echt wörtlich zu nehmen, gefühlt gab es auf der Strecke nur 20 Kurven oder so. Vermutlich waren es mehr, aber es geht eeeeewig geradeaus. Rauf und runter, aber geradeaus.
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Gegen 17h waren wir dann endlich in der Nunda River Lodge angekommen – für die nächsten zwei Nächste unser Zuhause. Wir wurden kurz eingewiesen, wo was ist und wie was funktioniert, z.B. dass man zum Abendessen langärmlig und mit langen Hosen kommen soll, weil es hier reichlich Moskitos gibt. Ist im ersten Moment nicht sehr angenehm, bei immer noch 32 Grad oder so, aber hilft. Besonders in Kombination mit einer reichlichen Dosis „Peaceful Sleep“-Spray. Die Malaria-Tabletten schlucken wir auch brav und haben zum Glück keine Nebenwirkungen.
Unser Bungalow liegt direkt am Wasser (Glückssache, es gibt auch welche in zweiter Reihe), hat eine Terrasse direkt am Fluss und wieder ein Bett mit Aussicht. Leider ohne Zeltwände und damit etwas weniger luftig, aber man kann ja nicht alles haben.
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Und da hier steht direkt vor dem Eingang unseres Bungalows…
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…also halten wir uns vom Ufer fern und bleiben lieber auf unserer Terrasse:
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Nach einer kurzen Abkühlung im Pool sind wir gegen 18:30 auf die Haupt-Terrasse zum Sundowner gegangen – wir trinken jetzt immer Rock Shandy, viele große Eiswürfel mit halb Zitronenlimonade, halb Wasser und einem Schuss Angostura bitter. Dazu gab es einen tollen Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Flussseite. Im Gegensatz zur letzten Lodge ist hier baulich alles auf Sonnenuntergang ausgerichtet.
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Abendessen gab’s um 19h, etwas weniger kreativ, aber sehr lecker (Salat, Huhn mit Gemüse für mich und Kudu-Schnitzel für Frank, Panna Cotta). Danach haben wir uns im Barbereich niedergelassen und ich habe Fotos sortiert und getippt, während Frank das Internet leergesurft hat. Der Tagesablauf ist hier ja etwas verschoben, daher sind wir schon um 21:30h ins Bett gegangen (und waren dann entsprechend früh wieder wach, aber das erzähle ich dann wie immer beim nächsten Mal).

Tag 4 – Etosha Nationalpark (3)

Und noch ein toller Tag im Etosha NP – aber erst, nachdem wir in unserem Zelt mit Rundumblick (na gut, 270 Grad) zum Sonnenaufgang wach geworden sind und dann um 6h draußen in der Sonne gefrühstückt haben. Wie immer konnten wir uns ein Eiergericht bestellen, heute gab’s cheese omelette mit bacon. Und mein Brotkörbchen mit glutenfreiem Brot, ohne Nachfragen. Die beiden Schälchen Cornflakes bzw. Schokopops musste ich dankend ablehnen, die gingen echt nicht mehr rein.
Im Park begrüßten uns gleich am zweiten Wasserloch neue Tiere, nämlich zwei Tüpfel-Hyänen:
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Normale Antilopenarten (Kudus und Springböcke und so) interessieren uns schon nicht mehr so sehr, Zebras hingegen gehen immer noch. Vor allem natürlich, wenn sie „was machen“, also nicht nur in der Gegend rumstehen. Sich jagen, wälzen, abrupt vor dem Wasserloch stoppen, sowas halt:
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Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch auf der Liste sah es so aus…
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… und dann haben wir rechts ein Stück entfernt zwei Elefanten gesehen, die in unsere Richtung kamen. Also kurzerhand umgedreht und ungefähr da gewartet, wo sie auf die Straße treffen müssten. Man konnte sie durch die Bäume zwischendurch nicht wirklich sehen, aber doch ein paar Bewegungen und damit die generelle Richtung ausmachen. Blöde Touristen, die uns gestern beim Löwen schon unangenehm aufgefallen waren, mussten sich erstmal direkt NEBEN uns stellen, also in Blickrichtung neben uns. Die blöde Beifahrerin hat noch so eine „Ooooch, könnt ihr etwa nichts mehr sehen? Schade“-Geste gemacht. Wir haben uns also davor gestellt, noch waren die Elefanten ja links von der Straße, und ein anderes Fahrzeug hat sich rechts neben uns gestellt – damit war leider der Blick auf die Straße vor uns für die *** versperrt. Sehr schade… denn dann kamen sie:
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Die weiteren Wasserlöcher waren dann weniger spektakulär, auch die Fahrt dazwischen wurde im Wesentlichen nur unterbrochen durch gelegentlichen Springbock-Stau:
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Während der Mittagszeit sind wir zurück zur Lodge gefahren, um uns ein bisschen auszuruhen. Auf dem Weg zum Tor haben wir einen kurzen Stopp im Namutoni-Camp eingelegt – die einzigen Tiere, die wir dort gesehen haben, waren aber neben den allgegenwärtigen Springböcken eine gut getarnte über Kopf an einem Balken hängende Echse und eine ziemlich tote Fledermaus:
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Das alte Fort haben wir uns auch kurz angesehen, aber da alle Geschäfte / die Bar etc. darin geschlossen waren, war das ein sehr kurzer Besuch:
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Dann sind wir auf den letzten Metern vor dem Tor noch an diesem schlafenden Riesen vorbeigekommen, der direkt neben der Straße lag:
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Frank wollte in den Pool, ich wollte lieber eine Stunde schlafen und dann im Schatten ein bisschen lesen und Blog schreiben und was Kaltes trinken. Und Warzenschweine fotografieren, auch wenn ich das nicht geplant hatte. Aber als ich zurück aus dem Zelt zum Haupthaus kam, liefen da sechs Pumbas rum und fraßen das Gras. Einen Rasenmäher braucht die Lodge wohl nicht, die Tiere robben da die ganze Zeit auf Knien (eigentlich ja Ellbogen) rum und knabbern alles ab.
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Ein paar gefiederte Gäste gab’s auch noch:
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Sehr angenehm, die beiden Tage vorher waren doch seeeehr lang. Gestern ging es nicht wirklich anders, das Camp in Halali ist jetzt nicht unbedingt so, dass man sich da drei Stunden aufhält. Und vorgestern war eine Mittagspause mit Pool geplant, aber da mussten wir ja Diesel suchen. Egal, für den restlichen Urlaub werden wir versuchen, das so oft wie möglich einzubauen.
Gegen 15:30h sind wir dann nochmal in den Etosha NP gefahren und haben die letzten Wasserlöcher abgeklappert. Keine besonderen Vorkommnisse, daher kein Text – und unser Lieblingsbild des Tages werdet ihr bestimmt selbst rausfinden:
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Am letzten Wasserloch vor dem Tor war gegen 18:20h tatsächlich sowas wie Andrang, bisher hatten wir selten mehr als 2-3 Autos an einer Stelle. Aber da man von hier aus nur noch 10km zum Tor hat, nutzen alle die Gelegenheit, so lange wie möglich Tiere zu sehen. Ist aber immer noch lange nicht zu vergleichen mit dem Andrang in manchen amerikanischen Nationalparks.
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Sehr viel war nicht los (also was die Tiere angeht, nicht die Menschen), aber wir kamen gerade rechtzeitig, um eine Hyäne beim Bad zu sehen und Familie Giraffe beim Trinken – hier dann auch mal beide Verrenkungsvarianten nebeneinander:
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Tag vorbei, schnell die Sachen ins Zelt bringen und dann rief die Trommel schon zum Abendessen. Diesmal gab’s ein Dreigängemenü, sehr lecker und natürlich wieder toll glutenfrei angepasst. Sogar Nudeln hatten sie, wo Reis doch so viel einfacher gewesen wäre…
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Tag 3 – Etosha Nationalpark (2)

Neuer Tag, neues Sichtungsglück – nach einer Nacht wurden wir vom Wecker geweckt und saßen tatsächlich um 6h am Frühstückstisch. Vorher hatten wir schon geduscht, Zähne geputzt, Koffer gepackt, ins Auto verladen und den Luftdruck des Reservereifens geprüft. Der Flicken scheint zu halten, also los.
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Heute konnten wir endlich unseren Plan verfolgen. Wobei Plan vielleicht zu viel ist, denn so richtig planen kann man im Etosha nicht. Die Tiere sind halt immer woanders. Also sind wir einfach von Wasserloch zu Wasserloch gefahren und haben auch zwischendurch fleißig Ausschau gehalten. Das ist hier wie im Drive-In-Zoo, nur ohne Schilder und dafür mit Überraschungseffekt, denn hinter jeder Kurve könnte ein Löwe / Nashorn / Elefant / eine Herde Springböcke stehen 🙂
Wir haben uns gestern schon eine Broschüre gekauft mit Bildern und Namen aller Tiere im Etosha, das hilft, wenn man am Anfang Schwarznasenimpalas nicht von Springböcken und Kudus nicht von Kuhantilopen unterscheiden kann. Inzwischen können wir das auch ohne, aber bei neuen Tieren haben wir immer mal wieder reingeschaut.
Erstmal sind wir vom Okaukuejo-Camp Richtung Norden gefahren, zu einem wenig ergiebigen Wasserloch (aber das merkt man ja erst, wenn man da ist) am Rand der Etosha-Pfanne. Bis zum Horizont eine flache Ebene, sieht aus wie ein See bzw. an manchen Stellen wie Wattenmeer. Besondere „Sichtung“: eine tote Giraffe, bzw. das, was die anderen Tiere und die Sonne davon übriggelassen haben, nämlich nur Haut und Knochen… Aber auch lebende Tiere haben wir gesehen, unter anderem unseren ersten Schakal:
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Von dort aus sind wir wieder zum Camp zurück gefahren, wir hatten auf dem Hinweg den Tanklaster an der Tankstelle stehen sehen. Und da wir ja durchaus aus Fehlern lernen (manchmal… und nein, das ist jetzt kein Hinweis auf spätere Pannen), haben wir sicherheitshalber mal vollgetankt. Das hat eine Weile gedauert, wiel noch 5 Autos vor uns standen und der Tankwart sehr gründlich getankt hat. Man könnte auch sagen langsam, aber wir haben ja Urlaub und Zeit und können die Klimaanlage im Auto wieder laufen lassen, da ist das egal.
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Kurzer Aufstieg auf den Turm im Camp, um auch mal von oben auf die Landschaft zu gucken – ganz schön staubig, aber man kann potentiellen Gegenverkehr schon lange vorher sehen, auch bei Kurven…
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Und nun ging das Wasserloch-Hopping los. Von West nach Ost, abends wollten wir dort rausfahren und in unsere nächste Lodge einziehen für die nächsten beiden Nächte. Also, was gab es heute zu sehen? Die genaue Reihenfolge der Wasserlöcher erspare ich euch jetzt mal, sondern zeige gleich die schönsten Bilder:
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drei Kudus und ein Schwarznasen-Impala, mit Warzenschweinen (Pumba aus „König der Löwen“!) im Hintergrund:
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Pumba möchte sich den Matsch wieder abschubbern: 
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Das ist die eine Variante, wie Giraffen trinken – je nach Typ und Vorliebe knicken manche die Vorderbeine ganz merkwürdig ein, weil sie sonst nicht bis unten ans Wasser kommen. Die andere Variante haben wir heute noch nicht gesehen…
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Und dann noch der Löwe – es standen zwei Autos am Straßenrand, da hält man vorsichtshalber immer mal an. Ist nämlich meistens eins der interessanteren Tiere…
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Und dann noch Kuhaltilope, Familie Strauß und Gnus:
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Und so kann es an einem Wasserloch aussehen, wenn gerade eine ganze Herde Trinkpause macht:
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Das ist jetzt die Auswahl der Highlights – es gab auch Wasserlöcher, an denen NICHTS los war. Manchmal haben wir ein bisschen gewartet, manchmal auch nicht. Das muss man immer irgendwie abwägen, ob es sich lohnt. Bei ganz wenigen Wasserlöchern kann man sehen, dass sich bis zum Horizont nichts bewegt. Da könnte dann zwar noch eine Raubkatze irgendwo im Gras liegen, aber größeres Getier kommt dann erstmal nicht. Bei anderen muss man sich auf das Bauchgefühl verlassen – und das klappt mal mehr, mal weniger gut. Aber man weiß ja wenigstens nicht, was man verpasst, wenn man früher fährt 😉
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Wir haben zwischendurch an einer der wenigen Stellen eine kurze Pause gemacht, an denen man das Auto verlassen darf (also abgesehen von den drei Camps natürlich). Diese Stelle hier ist eingezäunt, die anderen beiden später waren gar nicht oder nur halb eingezäunt, da wissen wir auch nicht genau, was da sicherer ist als anderswo.
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Später haben wir noch einen alten Bekannten wiedergetroffen, den Elefanten von gestern. Ungefähr die gleiche Stelle, nur ein bisschen später. Er scheint da sehr pünktlich zu sein, denn er war entsprechend ein Stück weiter gelaufen und steuerte gerade auf die Straße zu, als wir da angerollt kamen:
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Auf der Gegenfahrbahn stand auch noch ein Auto, sehr passend, so hat man mal einen Größenvergleich:
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Und dann lief er auf der Straße lang. Auf uns zu.
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Guckte freundlich, gab auch schöne Fotos, aber da wir uns mit Elefantenmimik nicht soooo perfekt auskennen, wollte ich doch lieber mal zurücksetzen (lassen, Frank ist gefahren). Das schien ihm ausreichend respektvoll zu sein, denn er ist dann auf der anderen Seite von der Straße runter und dort querab über die Ebene abmarschiert.
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Und noch zwei weitere Elefanten haben wir gesehen, die waren allerdings etwas weiter weg und haben Verstecken gespielt oder so:
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So gegen 18:00 hatten wir beide keine Lust mehr, also sind wir schon vor Sonnenuntergang aus dem Park verschwunden und die 9km bis zum Mushara Bush Camp gefahren. Ab sofort führen wir eine Rangliste der Unterkünfte, das hier ist definitiv Platz 1 (die anderen beiden bisherigen teilen sich knapp dahinter Platz 2). Tolle Anlage, gemütlich eingerichtet, und wir wohnen im Zelt. Ja, im Luxus-Zelt, aber darum geht es gar nicht. Das Tolle ist der Blick – das Zelt hat auf drei Seiten offene Fenster bzw. nur Mückengitter statt Zeltplane, und alle Zelte sind nach Osten ausgerichtet, so dass man sich a) nicht gegenseitig ins Zelt schaut und b) man vom Bett aus den Sonnenaufgang sehen kann. Lohnt sich vermutlich nicht in jedem Hotel, aber hier sind die Gäste ja in der Regel schon vor oder zum Sonnenaufgang wach…
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Das Personal ist super. Erstens generell, also was den Empfang und die Einweisung angeht, sondern auch das Thema Gluten. Ich hatten vorher eine Email geschickt, sie hatten geantwortet, das sei kein Problem. Und tatsächlich – schon beim Einchecken haben sie gefragt, ob ich das bin, und beim Abendessen gab es nicht nur frischgebackenes Brot, es wusste auch JEDE Kellnerin Bescheid. Beim Nachtisch hatten sie mir ein extra Schälchen vorbereitet, das bei den anderen stand, aber eben mir in die Hand gedrückt wurde. Also „unauffällige Extrawurst“, kein großes Aufsehen. Himmlisch…
Überhaupt war das Essen toll – es gab Barbecue im Garten, wir wissen nicht, ob das eine Ausnahme war oder immer am Sonntag so ist. Ist ja auch egal. Jedenfalls wurden wir mit der Trommel zum Essen gerufen (die hört man durch’s ganze Camp) und haben dann lecker gegessen – mal wieder wildes Tier vom Grill, aber dazu viele Beilagen. Ich habe auch da was landestypisches probiert, nämlich Miliepap / Maisbrei. Das essen die Einheimischen in verschiedenen Kombinationen, meist aber mit Tomatensoße und/oder Gemüse. Ist im Grunde nichts anderes als Polenta, nur ohne den Parmesan. Muss ich jetzt nicht jeden Tag haben, ist aber lecker.
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Und das war’s für heute, morgen stehen wir wieder früh auf, hier gibt’s noch so einige Wasserlöcher zu entdecken 🙂

Tag 2 – Etosha Nationalpark (1)

Der Untertitel dieses Tages: „Wenn die Generalprobe schlecht läuft, wird die Premiere super“. Heute war Generalprobe. Hoffen wir jedenfalls 🙂
Es fing damit an, dass wir zwar einen Wecker auf 5:30h gestellt hatten, aber leider lautlos. Immerhin haben wir „nur“ bis 6:10h geschlafen und sind dann von alleine wach geworden, aber trotzdem passt unser Plan nicht mehr, um direkt um 6h zu frühstücken und dann schnell aufzubrechen. Der Etosha Nationalpark macht bei Sonnenaufgang auf, das wäre uns dann doch ein bisschen zu früh gewesen, aber um 6:30h wollten wir spätestens los. Tja, das war dann erstmal nichts. Immerhin haben wir nach 13 Minuten unser Häuschen in Richtung Frühstück verlassen (gutes Buffet, leckerer Kaffee und draußen sitzen!) und sind dann gegen 6:45h im Auto gewesen. Fast nach Plan also…
Der Park-Eingang liegt ungefähr 20km von unserer Lodge entfernt, schnurgerade Straße und links und rechts gelegentlich ein Dikdik (ein Art Mini-Reh). Linksverkehr können wir schon ganz gut, allerdings ist auch nicht wirklich Verkehr, wir haben glaube ich 2 Autos gesehen.
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Am südlichen Tor in den Nationalpark müssen wir unsere Pässe vorzeigen und bekommen eine Berechtigung zur Einfahrt, bezahlt wird erst im Park in einem der drei Camps. Wir nehmen gleich drei Tage, dann sparen wir uns beim nächsten Mal das Anstellen hinter mehreren Safaribussen, die auch ALLE Pässe der Insassen eintragen lassen müssen.
Zurück zum Thema Generalprobe – wir haben einen der blöderen Anfängerfehler gemacht. Nicht, weil wir es nicht wussten, sondern weil wir einfach nicht dran gedacht haben. In ungefähr jedem Reisebericht und in gefühlt jedem zweiten Beitrag im Namibia-Forum steht, dass man in JEDEM Ort tankt. Egal, wieviel, aber wenn Diesel da ist, dann tankt man. Erstens gibt es nicht viele Orte, und zweitens hat nicht jede Tankstelle immer Diesel.
Und so kam’s, dass die Tankstelle im Camp Okaukuejo heute ausverkauft war. Außerdem hingen dort überall Zettel, dass das Camp Halali (ungefähr in der Mitte des Parks) auch kein Benzin hat. Wir wollten uns eigentlich den westlichen Teil ansehen – das war damit schon mal nichts, die nächste Tankstelle war das östliche Camp Namutoni, 125km von unserem Standort. Die Tankanzeige sagte „noch 148km“. Na gut, also los.
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Irgendwann haben wir sogar die Klimaanlage sicherheitshalber ausgeschaltet, die frisst ja ziemlich Sprit. Kein Spaß bei 38 Grad… aber immerhin konnten wir Tiere gucken, allerdings nur von der Straße aus, wir haben uns nicht getraut, Abstecher zu Wasserlöchern zu machen.
Aber auch auf der Straße sieht man einiges – zuerst den Begrüßungslöwen direkt hinter dem Tor:
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Dann in loser Schüttung Strauße, Zebras, Springböcke, Gnus und Giraffen:
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Und der riesige Sekretär:
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Wir haben erstmal nur flüchtig drüber nachgedacht, was wir machen, wenn in Namutoni auch kein Diesel mehr zu kriegen wäre – schließlich ist der nächste Ort entspannte 97km entfernt. Es kam natürlich, wie es kommen musste, „Diesel is finished“. Uaaahhh… Tankanzeige sagt „noch 30km“. ADAC nicht in der Nähe. Und jetzt? Der nette Tankwart hat uns dann den Tipp gegeben, dass es direkt in der nächsten Lodge hinter dem Tor ebenfalls Diesel gibt – 12km entfernt, das schaffen wir doch locker!
Und so sind wir in der Mokuti Lodge gelandet, durften das Tor passieren (auf der Liste hatten die letzten 12 Gäste als Grund „Diesel“ eingetragen) und konnten nach kurzer Wartezeit tanken bzw. betankt werden, in Namibia tankt man nicht selbst.
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Puh, da ist uns echt ein Stein vom Herzen gefallen. War ein bisschen unentspannt, ehrlichgesagt fast mehr wegen der Hitze im Auto als wegen der Aussicht, ohne Diesel vor dem Tor liegenzubleiben. Da wären wir vermutlich nicht die ersten gewesen, also hätte es eine Lösung gegeben… Zur Entspannung haben wir uns erstmal in der Lodge niedergelassen und kalte Getränke geordert. Soooo schön war es, dort einfach zu sitzen, die Leute zu beobachten, sich von den Hörnchen die Zuckertüten klauen zu lassen, Kaffee zu trinken… hätten wir ewig machen können, aber erstens mussten wir ja nochmal 170km zurück, und zweitens wollten wir wenigstens mal kurz Wasserlöcher gucken.
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Zwei Wasserlöcher haben wir geschafft, bzw. drei, aber das dritte war leer und damit tierfrei. Aber an den anderen haben wir Zebras gesehen, Kuhantilopen und zwischendurch erst ein Nashorn und dann einen Elefanten:
 
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Kurze Pause für ein Eis war geplant im Camp Halali – Eis gab’s auch, sogar ein ganz tolles. ich kann mich nie zwischen Magnum Mandel und Magnum Weiß entscheiden, hier gibt’s Magnum Weiße Mandel 🙂
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… und gratis dazu einen platten Reifen (Generalprobe, genau). Das ist nicht weiter verwunderlich, die Autovermieter bereiten einen nicht umsonst drauf vor, wie man den Reifen wechselt. Aber hätte ja nun nicht unbedingt heute sein müssen… andererseits: im Schnitt passiert das 1-2x während eines Urlaubs, also haben wir’s vielleicht jetzt (fast) hinter uns? Naja, Reifen war also gewechselt, nur hatten wir ja noch 2 Tage Etosha vor uns und wollten die nicht ohne Ersatzreifen angehen. Der nächste Ort von unserer Lodge aus ist ebenfalls ca. 90km entfernt, wir dachten schon, dass wir das morgen dort erledigen und dadurch einen halben Tag Nationalpark sausen lassen müssen. Aber nein – die vier Männer an der kleinen Tankstelle in Halali hatten zwar kein Benzin, aber konnten den Reifen flicken. Damit trauen wir uns erstmal weiter, und sobald wir wieder mal in einem Ort sind, kaufen wir einen neuen. Übrigens hat das Flicken inklusive Material ganze 85$ gekostet, das sind umgerechnet nicht mal 6 Euro… für vier Mann und mehr als eine halbe Stunde…

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Nun hatten sich auch die letzten vorsichtigen Pläne für den Rest des Tages erledigt, denn um 19h schließt das Gate und wer zu spät kommt, bekommt richtig Ärger, bis hin zu „vergesst es, morgen nochmal wiederzukommen“. Das wollten wir nicht riskieren, also sind wir relativ zügig durchgefahren bis Okaukuejo und dann zum Ausgang. Aber auch hier wieder einige Tiere, inklusive Abschiedslöwe:

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Zurück in der Lodge war schon fast Zeit für’s Abendessen, vorher habe ich nur noch ein paar Fotos gemacht:

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Auf dem Grill lagen heute Warzenschwein, Springbock, Zebra und noch irgendwas, das mir gerade nicht einfällt. Kuhantilope? Sehr, sehr lecker jedenfalls und abwechslungsreich – Salate und einen leckeren Wein gab’s auch noch dazu, und frisches Obst zum Nachtisch bzw. für Frank noch weitere Optionen, die waren aber nicht glutenfrei.

Trotz aller Pannen und nicht eingehaltenen Plänen ein toller Tag!
(und morgen freue ich mich auf die Klimaanlage im Auto…)

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