10. März 2009
Tanken, Frühstück kaufen, losfahren – den Sonnenaufgang im Death Valley hatten wir allerdings schon vorher gestrichen, sooo früh wollten wir nicht aufbrechen. Vom Motel in Baker aus waren es noch ca. 40 Meilen bis zum Rand des Nationalparks, und bis zu den bekannten „sunrise points“ wäre es noch weiter gewesen. Stattdessen haben wir uns gemütlich um 8h auf den Weg gemacht.
So richtig tödlich waren die Temperaturen im Death Valley nicht gerade, bei 20 Grad Celsius war die Gefahr, an Durst oder Hitzschlag zu sterben, einigermaßen überschaubar. Trotzdem hatten wir ausreichend Wasser im Auto, man weiß ja nie. Im Hochsommer dürfte es hier nicht mehr so angenehm temperiert sein…
Da wir (ok, ich…) eine schmale Schotterstraße nicht als die von uns eigentlich geplante Strecke erkannt haben, sind wir direkt am Südende direkt ins Tal gefahren – geplant war eigentlich, zunächst oberhalb des Tals zu den Aussichtspunkten zu fahren. Das hat sich im Nachhinein aber als die bessere Variante herausgestellt, denn so steigert sich das „Death Valley“-Erlebnis von Meile zu Meile. Es wird immer bunter, salziger, interessanter. Am unteren Parkende ist das Tal (schon hier sehr flach) mit Büschen und gelben Blumen bedeckt. Je weiter man nach Norden kommt, desto mehr Salz aus den ausgetrockneten Seen sieht man.
Am Badwater Point, dem mit -85m tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre, sieht es eher aus wie an einem Gletscher. Der Boden ist komplett weiß, dazwischen sieht man ein paar Salzwasser-Tümpel, in denen weiße Kristalle „wachsen“.

Das nächste Highlight ist der Artist Drive durch die bunten Felsen. Hier sind wirklich alle denkbaren Farben vertreten: weiß, beige, grau, schwarz, rot, rosa, ocker, braun, grün und türkis – und damit meine ich wirklich swimmingpool-türkis! Es ist faszinierend, vor allem an der sogenannten Artist Palette sieht man tatsächlich alle Farben auf einmal. Ein Fotostopp jagt hier den nächsten, da weiß man auch, warum die Strecke Einbahnstraße ist – wenn man noch auf den Gegenverkehr achten müsste, käme man gar nicht mehr vorwärts.
An der Furnace Creek Ranch haben wir kurz Pause gemacht, den Eintritt bezahlt (bzw. uns gleich den Pass für alle Nationalparks der USA geholt – 80$ pro Jahr, die sich wirklich lohnen!) und Lunch gekauft. Bagel mit Creamcheese, picknick-tauglich verpackt. Zunächst ging es zu einem der beiden bekanntesten Aussichtspunkte, dem Zabriskie Point. Dort waren uns aber zu viele Touristen, daher haben wir nur ein bisschen fotografiert und sind dann weitergefahren.
Auf dem Weg zu unserer letzten Station im Death Valley sind wir wieder auf eine kurze Strecke abseits der Hauptstraße abgebogen, den Twenty Mule Drive. Hier fährt man durch die eher hellen Felsen, und wieder taucht hinter jeder Ecke ein noch tollerer Blick auf.
Zum Schluss haben wir dann den höchsten Aussichtspunkt auf der Strecke besucht, Dante’s View. Hier hat man eine tolle Übersicht über das ganze Tal, und erst hier sieht man, wie riesig die Salzfläche ist. Prima Abschluss und schönes Picknick-Panorama!
Quer durch’s Land sind wir dann nach Las Vegas gefahren. Die Strecke ist nicht sonderlich bemerkenswert, aber wir haben das erste Mal eine „fahre 40 Meilen geradeaus ohne Kurve“-Strecke gehabt.
In Las Vegas haben wir im Excalibur Hotel eingecheckt, das hatten wir aus dem Motel gestern online gebucht. Das Zimmer ist super, das Hotel eher nicht so unser Fall – zu laut, zu viele Ballermann-Typen. Aber es ist das günstigste von den Themenhotels direkt am Strip, und das wollten wir doch lieber als ein Standard-Motel. Die Zimmer sind vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden und sind sehr ordentlich (u.a. mit 42“ Plasma Fernseher). Für den Preis und die Lage würde ich das auf jeden Fall weiterempfehlen
 
Wir haben uns abends noch das New York New York-Hotel angesehen – faszinierend. Vom Fenster unseres Zimmers schauen wir genau drauf, inklusive der Achterbahn und des Empire State Buildings. Innen ist alles mit Liebe zum Detail dekoriert – z.B. sind alle Restaurants und Geschäfte in New Yorker Optik gestaltet, es gibt verschiedene Straßen… und tolles FastFood, Hotdog und Burger in diesem Fall, zum Abendessen.
Dann sind wir weiter zum Bellagio Hotel gelaufen, das ist das mit der Wasserorgel vor der Tür (oder für die Filmgucker unter euch: Das aus Oceans 11, 12 und 13). Sehr schön, wie erwartet. Daher haben wir das auch gleich vier Mal gesehen, von jeder Seite des Sees einmal. Zwischendurch waren wir auch IM Bellagio Hotel, schon in der Lobby beeindruckt der „Wintergarten“ mit unzähligen Frühlingsblumen, Bäumen und einem Schmetterlingshaus. Das Casino selbst ist ebenfalls viel schöner als im Excalibur, vor allem ruhiger, aber auch etwas gehobeneres Publikum, wahrscheinlich werden wir hier morgen unser Glück versuchen.