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Tag 10 – The Big Blue

Dieser Tag fing mit einem Open Air Frühstück direkt am Ufer des Lake Tahoe an. Dazu haben wir uns schnell (naja, wenn man von der Gruppe chinesischer Touristen absieht, die einen Großeinkauf beim 7Eleven gemacht haben und natürlich VOR mir an der Kasse standen) mit Milch und Kaffee eingedeckt, Cornflakes, Joghurt und Obst hatten wir noch im Vorrat. Damit haben wir dann hier gesessen und auf den unglaublich blauen See geschaut:

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Kalifornien ist unglaublich abwechslungsreich – man verbindet damit ja eher so typische Baywatch-Strände, dazu San Francisco und Los Angeles, vielleicht noch die Steilküste am Highway 1. Aber es gibt eben auch die tollen Berge, die Sequoias, die High Sierra über der Baumgrenze, hier am Lake Tahoe ist es jetzt sehr alpin. Inklusive der Hotelnamen (wir haben im Matterhorn Inn gewohnt, aber er trotz und nicht wegen des Namens) und des Skibetriebs im Winter. Man KANN natürlich auch im Hochsommer bei 28 Grad Skier und Snowboards bewerben:

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So richtig geplant hatten wir noch nicht, was wir machen wollten. Irgendwas mit Seeblick, ein bisschen wandern… und eventuell mit der Seilbahn auf den Berg für den „Seeblick von oben“. Nach einigen Schlenkern durch den Ort haben wir sie ge- und für zu teuer befunden – bei 41$ pro Person. Also haben wir lieber versucht, eine Stelle auf einem Berg zu finden, die man mit dem Auto anfahren kann. Schließlich sind wir auf einem Restaurant-Parkplatz gelandet und von dort quer durch den Wald bergauf gelaufen. Den ganzen See konnte man nicht sehen, aber es hat für’s Erste gereicht.

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Als Nächstes sind wir ein Stückchen das Ostufer hochgefahren – übrigens in Nevada, das erkennt man nicht nur an dem Schild „Nevada State Line“, sondern auch an den beiden großen Casinos, die direkt auf der State Line stehen. Ab hier ist nämlich Glücksspiel erlaubt. Egal, das stand nicht auf dem Programm, stattdessen ein Aussichtspunkt ohne Namen und wieder mit viiiiieeeeel blauem Wasser. Der Name „the Big Blue“ ist wirklich passend. Hätte ich das vorher gewusst, wäre der Reisetitel auch anders ausgefallen – dann wäre es „Big Sur, Big Trees, Big Blue“ geworden. Wer braucht schon Spaß im Urlaub 😉 Aber da Lake Tahoe in Franks Zuständigkeitsbereich fiel, habe ich das erst gestern erfahren, und so hat es der Spitzname „nur“ zum Tagestitel gebracht.

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Nächster Programmpunkt: Labor Day Weekend-Stau. Das ist eins der typisch amerikanischen Kurzurlaubs-Wochenenden, und Lake Tahoe ist sehr beliebt. Merkt man sofort, alles ist voll und alle wollen die gleichen Sachen machen, nämlich zum Beispiel am Westufer hochfahren, an der Emerald Bay vom Aussichtspunkt runtergucken und zu den Cascade Falls wandern. Wir auch, zum Glück hat sich der Stau dann magischerweise auf einmal aufgelöst (keine Ahnug, wo die auf einmal alle hin verschwunden sind?).
Nach mehreren Runden auf dem Parkplatz haben wir endlich Glück gehabt und die Emerald Bay von oben fotografieren können:

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Nach unten kommt man nur mit Statepark-Eintritt, auch da ist es ungeheuer voll und man läuft wohl eher im Gänsemarsch durch die Landschaft. Darauf hatten wir keine Lust und haben stattdessen unser Lunch-Picknick in den Rucksack gepackt, ein paar Flaschen Limeade (Limetten-Saft mit Wasser verdünnt, unser Standardgetränk) dazu und dann ab auf den Trail. Da wir unser Auto auf dem Parkplatz an der Straße geparkt hatten, mussten wir erstmal den Hügel rauf über den Campingplatz, am oberen Ende beginnt dann der eigentliche Trail. Und führt nach den ersten 200m kontinuierlich bergab. Ich bin ja eigentlich mehr für „andersrum“ zu haben, erst bergauf und auf dem Rückweg entspannt bergab, aber das kommt irgendwie kaum vor in unseren Urlauben. Jedenfalls habe ich mich schonmal auf einen anstrengenden Rückweg eingestellt…

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Am Ende des Trails angekommen die nicht ganz unerwartete Enttäuschung: Kaum Wasser, demnach auch kaum Wasserfall. Man kann aber gut sehen, wie das hier wohl im Frühjahr ist – die vom Wasser ausgewaschene Schneise ist ziemlich breit, und auch der Name „Cascade Falls“ ist nicht umsonst gewählt – die zahlreichen Stufen müssen mit viel Wasser toll aussehen und sich toll anhören. Heute konnten wir dafür überall trockenen Fußes rumlaufen und uns mitten auf die Cascades setzen, um unser Picknick zu essen. Hat doch auch was, mit dem Cascade Lake vorne und dem Lake Tahoe dahinter.

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Der Rückweg war dann doch weniger anstrengend als befürchtet, nach ungefähr 2 Stunden waren wir wieder zurück am Auto. Weiter ging’s gen Norden, mit einigen Fotostopps an der anderen Seite der Emerald Bay und am West Coast Café, das aber keinen Platz für uns hatte. Stattdessen haben wir uns dann halt ein bisschen auf das Sofa am Strand gesetzt und den „Park-Service für Boote“ beobachtet, den es hier gibt. Der Steg ist anscheinend zu kurz für alle Gäste, die per Boot ankommen… also werden die weiter draußen geparkt.

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Am Nordende des Sees haben wir uns kurz den Damm in Tahoe City angesehen, war allerdings wenig spektakulär, weil dort a) gerade Reparaturarbeiten laufen und b) jahreszeitbedingt keine Fische da waren, die sonst hier gut zu beobachten sein sollen. Der Ort selbst sah beim Durchfahren sehr nett aus, viele Geschäfte und Cafés und Restaurants, aber wir hatten weder Hunger noch Lust noch Zeit, daher muss für dieses Mal der Blick aus dem Autofenster reichen.

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Hunger hatten wir nicht, dafür Kaffeedurst – in einer tollen Bäckerei habe ich den absolut schlechtesten Kaffee gekauft, den ich seit langem getrunken habe – bzw. nicht getrunken, denn selbst mit Zugabe weiterer Milch war der Latte ganz ganz ekelig. Schade um die knapp 8$, aber echt nicht genießbar.
Die restliche Fahrt hat uns dann über die Berge und über Reno nach Verdi geführt. Kennt ihr bestimmt nicht, besteht auch im Wesentlichen aus dem Boomtown-Casino, in dem wir gewohnt haben, einem Outfitter-Laden und einer Tankstelle. Unser Fazit: Zimmer super, Restaurant halb leer und trotzdem 1,5h Wartezeit, Tankstelle hat nix, was uns zusagt, Reno ist nicht weit weg. Also ab ins Auto und ein paar Ausfahrten zurück, dort haben wir dann einen Chili’s gefunden und einen tollen Burger bzw. einen tollen Salat gegessen. Und noch toller als das Essen selbst: Die haben nicht nur einfach ein glutenfreies Menü, wie viele andere Restaurantketten, sondern so ein Tablet-Dings, auf dem man die Optionen für alle möglichen Allergien nachschlagen kann. Und Getränke oder Essen bestellen. Oder den Kellner zum Nachfüllen rufen. Oder die gesamte Speisekarte mit Fotos und teilweise Videos angucken – macht sich besonders gut bei dem Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern… 🙂
Das war’s für heute, morgen geht’s noch weiter nach Norden, dann auch wieder zurück nach Kalifornien. Der nächste Staat wird dann Oregon sein, aber dazwischen liegt noch der Lassen Volcanic Nationalpark.

Tag 9 – Tufas, Krater und Geisterstadt

Schon gestern Abend haben wir uns auf’s Frühstück gefreut – schließlich gehört zu unserem Hotel ein Café mit „Espresso-Drinks“, so nennen sie hier alles, was nicht normaler amerikanischer Filterkaffee ist. Also konnten wir mit leckerem, mit Liebe zubereitetem Kaffee und einem Gebäckteilchen im Garten sitzen und die Leute beobachten, die so vorbeikommen. Unter anderem waren da die Frau mit dem Kleinkind auf dem Bobbycar, MIT Becherhalter, früh übt sich… und dann das Mädel mit der Pelzmütze mit Waschbären(?)schwanz. Bei 25 Grad…

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Wir hätten da ewig sitzen können, aber es gab ja noch ein bisschen was anderes zu sehen. Um kurz vor 10 waren wir wieder an den South Tufas, die wir ja gestern schon im Sonnenuntergangslicht besucht hatten. Heute stand ein „Ranger-Talk“ auf dem Programm, wenn auch ohne Ranger, dafür mit zwei Freiwilligen. Das ist hier ja viel üblicher als bei uns, dass Leute das in ihrer Freizeit machen. Sharon und Stan, beide Mitte/Ende 60, würden wir sagen, haben uns etwas über eine Stunde rumgeführt und viel erzählt

  • zur Entstehung der Tufas – die entstehen nur unter Wasser, wenn das hochsprudelnde Quellwasser mit irgendwas im See-Wasser reagiert. Chemie war noch nie so richtig meins, daher habe ich mir die Details nicht gemerkt. Ist aber im Prinzip das Gleiche wie bei Tropfsteinhöhlen, nur eben unter Wasser
  • zum See selbst – bemerkenswert: er sieht gar nicht sooo groß aus, ist aber doppelt so groß wie San Francisco
  • zu den Besonderheiten des Wassers – das fühlt sich irgendwie seifig an, liegt am Alkali-Grad, und ist außerdem sehr salzig, weil es keinen Abfluss aus dem See gibt und alles Salz demnach drin bleibt, wenn das Wasser verdunstet
  • zur Fauna und Flora, vor allem die vielen Fliegen sind bemerkenswert, weil sie zu Trillionen dort leben und das Ufer braun ist von ihren Puppen-Hüllen. Und Shrimps gibt es, aber so mini-winzige, die nur für die dort rastenden Zugvögel interessant sind

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Nach der Führung sind wir weitergefahren zu den Sand Tufas, nur ein paar Meter weiter, aber ganz anders. Keine Ahnung, wie die entstehen, normalerweise werden Touristen da auch nicht hingeschickt – aber Sharon hat uns für verantwortungsbewusst genug befunden (ok, und wir hätten eh gewusst, wo sie sind, Internet sei Dank). Die Sand Tufas sind kleiner als die im Wasser und viel filigraner. Unglaublich, dass sowas einfach so entsteht. Sie sind sehr zerbrechlich, ist schon richtig, dass hier keine größeren Menschenmengen rumtrampeln. Dann wäre es schnell vorbei mit den Tufas.

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Nachdem wir uns hier ausreichend umgesehen hatten und uns die winzigen Fliegen genervt haben, sind wir wieder nur ein paar Meter weitergefahren und dann auf einen Vulkankegel gestiegen. Direkt am Mono Lake sind mehrere, ganz unterschiedlich alt. Übrigens interessant: Der Mono Lake ist der älteste See und die Vulkane sind die jüngste Bergkette der USA.Wir sind also auf den Panem Volcano gestiegen, der sieht zugegebenermaßen auf Luftbildern deutlich imposanter aus, weil man die Kreisform und die beiden Kreise am Boden nicht wirklich erkennen kann. Aber trotzdem ist es schön, besonders beeindruckt hat mich der Obsidian, die schwarzen glänzenden Stücke Ex-Lava, die schneller erkaltet sind und daher weniger kristalline Struktur haben.

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Nun stand erstmal eine Mittagspause an. Und weil es morgens so schön war, sind wir nochmal in unser Hotel zurückgefahren und haben dort Kaffee und weiteres hausgemachtes Gebäck genossen. Die Cookies sind echt großartig (da ist das Wort wieder) und die Scones mit Kirschen ebenfalls. Glutenfrei, klar.

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Eigentlich wollten wir gar nicht weg, so schön und entspannt war es da, aber es stand noch eins meiner Highlights auf dem Programm. Eine gute halbe Stunde nördlich von Lee Vining liegt Bodie, eine Geisterstadt, die um 1880 mal eine boomende Minenstadt war. Ich hab’s ja schon geschrieben, ich mag diese ganzen Pionier- und Siedlergeschichten, daher wollte ich hier unbedingt hin. Frank ist da etwas weniger enthusiastisch, aber er hat es tapfer ertragen, dass ich wirklich fast jedes Haus ansehen wollte. Die meisten Häuser sind nur von außen zu besichtigen, auch die Mine und die „Stamp Mill“ (in der früher das geförderte Gestein zertrümmert wurde, um das Gold auszuwaschen) ist wegen Einsturzgefahr gesperrt. Durch Zufall haben wir auch noch den Ranger Talk mitbekommen, wir waren zum Glück gerade an der richtigen Ecke der Stadt und haben viel zur Geschichte der Stadt und ihres Verfalls gehört. Unter anderem ist hängengeblieben: „North part of Bodie – bad. South part of Bodie – good“. Im Norden waren nämlich a) die Bordelle und Saloons und b) die eigene kleine Stadt der Chinesen inklusive Opiumhöhlen. Damit wollten die rechtschaffenen Bürger von Bodie-Süd nichts zu tun haben! Frank hat übrigens zwischendurch festgestellt, dass die Shelltankstelle vom letzten Foto tatsächlich in seinem Navi verzeichnet ist. Hoffentlich verlässt sich da niemand drauf 😉

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Nach zwei Stunden und unzähligen Fotos haben wir uns auf den Weg zum nächsten Nachtquartier gemacht. Es ging erstmal abwärts, wieder unter die Baumgrenze zurück, dann weiter nach Norden zum Lake Tahoe. Die Fahrt war unspektakulär bis auf den Einkauf bei Walmart (reichlich Tortenwerkzeuge für mich und eine zusätzliche Speicherkarte für uns, irgendwie fotografieren wir zu viel). Und als wir da rauskamen, gab’s noch einen grandiosen Sonnenuntergang – sowas hatten wir im ersten USA-Urlaub auch schonmal, ebenfalls nach dem Einkaufen. Fast alle, die aus dem Laden kamen, haben erstmal ihr Handy gezückt und Fotos gemacht…

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Tag 8 – Noch mehr Yosemite Nationalpark

Da der Yosemite NP ziemlich groß ist und die einzelnen Teile demnach weit auseinander, hatten wir hier gleich zwei Tage eingeplant. Demnach waren wir heute immer noch da und haben uns auf die nördlich quer durch den Park führende Tioga Road konzentriert.
Nach einem erneut leckeren Frühstück haben wir uns aber zuerst mal das direkt neben unserem Hotel liegende Pioneer Village angesehen – eine Sammlung alter Holzhäuser aus dem gesamten Park, die hier „zusammengetragen“ und wieder aufgebaut wurden. Ich mag ja solche Siedler-Dinge, ob nun Bücher oder Häuser oder Kleidung. Wahrscheinlich habe ich in meiner Jugend zu viel „Unsere kleine Farm“ gesehen (ich gebe ehrlich zu: manchmal gucke ich das immer noch, wenn ich krank bin…).
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Weiter ging’s für einen kurzen Abstecher ins Yosemite Valley, Frank wollte den Tunnel View nochmal sehen und ich den Valley View. Da beides direkt am Anfang liegt, haben wir das zeitlich auch gut untergebracht. Am Tunnel View war es wie zu erwarten sehr voll, weil hier jeder, also wirklich JEDER anhält, ob Auto oder Tourbus. Der Blick ist trotzdem toll… wenn auch immer noch keine Morgen-Location. Danach sind wir ins Tal gefahren und haben uns auf einem Baumstamm niedergelassen, ein paar Meter vom Parkplatz entfernt. Die meiste Zeit war es auch sehr ruhig, weil die Stelle am Ausgang des Tals liegt (Einbahnstraße) und da naturgemäß die meisten Touristen erst später vorbeikommen. Lediglich eine Valley-Tour hat dort angehalten und für 10 Minuten einen Haufen Menschen ausgespuckt, aber auch die waren dann ja schnell wieder weg.
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„Sitzen und gucken“ war irgendwie das Motto des gesamten Tages. Als nächstes sind wir auf die Tioga Road abgebogen und haben dort einen tollen Zwischenstopp nach dem anderen gemacht:
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Am Siesta Lake, einem kleinen Bergsee, haben wir uns gemütlich auf einem flachen Stein niedergelassen und Libellen beoachtet. Und kurz vor der Weiterfahrt deutsche Harley-Fahrer belauscht, die mit den Worten „Looki-looki-machen?“ von ihren Motorrädern gestiegen sind… Wir haben uns fremdgeschämt, waren froh, dass das niemand gehört hat und haben sicherheitshalber nicht auf deutsch gegrüßt.
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Nächster Halt: Olmstedt Point mit Fernblick unter anderem auf den Half Dome, den wir gestern von der anderen Seite gesehen haben. Herr Olmstedt war übrigens der, der den New Yorker Central Park entworfen und angelegt hat. Ob er sich hier hat inspirieren lassen, muss ich mal bei Gelegenheit googeln. Ein toller Aussichtspunkt, und wenn man 300m vom Parkplatz runter läuft, dann ist man wie so oft in Nationalparks fast alleine. Bis auf das, was hier so kreucht und fleucht natürlich.
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Weiter ging’s nur ein paar Meter zum Tenaya Lake. Und hier sind wir einfach mal hängengeblieben für 2 Stunden oder so. Erst wollten wir nur picknicken, dann haben wir uns noch ein bisschen in die Sonne gesetzt (trotz 2600 Höhenmetern war hier Badewetter bei 26 Grad) und schließlich – man muss ja mal die Perspektive wechseln – noch ein paar Meter weiter rechts wieder in den Schatten. Um schließlich wenigstens bis zum Knie eine Runde durch den See zu waten, keine Ahnung, ob er irgendwann tiefer wird, jedenfalls ist er erstmal ziemlich flach. Der Ranger gestern hatte uns schon gesagt, dass das Nordende Strand und das Südende das mit der tollen Aussicht ist. Stimmt – den Norden haben wir uns auf der Weiterfahrt angesehen, der kann überhaupt nicht mithalten.
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Es folgte ein weiteres Highlight: Tuolumne Meadows, eine weite Hochebene. Und hier mussten wir schon wieder sitzen und gucken und lauschen. Wir hatten heute beide das Gefühl, dass wir nicht wandern möchten, sondern einfach nur still die Aussicht genießen. Also haben wir hier auf einer Brücke gesessen und abwechselnd in die eine und die andere Richtung geguckt. Der Fluss ist unter uns entlang gegluckert, die Ground Squirrels (so ähnlich wie Präriehunde oder Erdmännchen) haben sich gegenseitig mit Pfiffen auf uns aufmerksam gemacht, ein paar Vögel waren auch da. Und Wind. Und sonst nix. Entspannung pur.
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Für uns steht fest: Für einen ersten Besuch war die Aufteilung genau richtig. Aber beim nächsten Mal würden wir das Valley weglassen (vielleicht ein paar Minuten am Valley View wie heute Morgen), vielleicht den Glacier Point nochmal machen und den Rest der Zeit am Tenaya Lake und in den Tuolumne Meadows verbringen, dann auch gerne mit Wanderungen.
Nun ging es noch weiter rauf, bis zum Tioga Pass auf fast 3300m. Der ist nur ganz wenige Monate im Jahr überhaupt geöffnet, weil hier so lange Schnee liegt – heute nicht, es war immerhin im Schatten so „kühl“, dass ich einen Pulli aus dem Auto geholt habe, aber kalt war’s nicht. Hinter dem Pass haben wir noch zwei weitere Seen angesehen, aber an den Tenaya Lake kamen sie beide nicht ran.
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Direkt danach ging es steil wieder bergab, bis am Fuß des Bergs (aber immer noch High Sierra) der Mono Lake auftaucht. Geplant war der erst für morgen, aber da wir wider Erwarten schon vor Sonnenuntergang dort waren, konnten wir einen ersten Blick auf die Tufas werfen. Mehr dazu morgen, da werden wir eine Ranger-Tour mit Erklärungen mitmachen, aber die Bilder könnt ihr schonmal angucken:
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Beim Einchecken ins El Mono Motel in Lee Vining gab’s eine freudige Überraschung – wobei mich das ja eigentlich nicht mehr überraschen sollte. Zum Motel gehört auch ein Café mit tollem Latte und selbstgebackenen Köstlichkeiten in großen Gläsern auf der Theke neben der „Rezeption“. Da stand auf einem dick „glutenfree“ drauf. Also habe ich während des Eincheckens mit der Dame dort geplaudert und erzählt, dass es das in Deutschland kaum gibt. Woraufhin sie mich auf die Cookies aufmerksam gemacht hat und mir dann sogar einen geschenkt hat, weil ich sowas Gutes ja zuhause nicht bekomme 🙂 Und gut war er, definitiv!
Zum Abendessen sind wir zu Fuß (Lee Vining ist nur so ungefähr 1km lang und zwei Häuserreihen breit) losgelaufen und haben uns ein nettes Restaurant gesucht. Drei Häuser weit sind wir gekommen, dann hat uns „Bodie Mike’s Barbecue“ überzeugt. Wir konnten draußen sitzen und direkt in die Küche bzw. auf den Grill gucken – dort wurden vor allem Rippchen zubereitet, mit der hausgemachten Barbecue-Soße. Die wurde es dann auch für uns, allerdings als Burger, für mich ohne Brötchen, aber die Menge war trotzdem mehr als ausreichend. Und immer wieder wundern wir uns, was man dort für sehr wenig Geld alles bekommt – und wie gut die Qualität ist. Eindeutig eine Empfehlung, falls mal jemand in Lee Vining ist und Hunger hat 😉

Tag 7 – Yosemite Nationalpark

Fangen wir heute mal mit einer Hotelempfehlung an – das Wawona Hotel im Yosemite ist wirklich, wirklich schön. Nicht so Luxus wie manches anderes Hotel hier im Park, aber dafür auch nicht so teuer. Die Hotelgebäude stehen um einen großzügigen Platz herum, wir wohnen im Annex, dem jüngsten Teil, der aber auch schon 1908 gebaut wurde. Die Zimmer gehen alle auf eine überdachte Veranda / einen Balkon, dort kann man sich gemütlich hinsetzen. Oder man geht hinüber zum Haupthaus und lässt sich dort auf den Sofas auf der Veranda nieder. Die Zimmer sind klein und bewusst ohne Fernsehen und Telefon, immerhin gibt es einen Aufenthaltsraum mit WLAN.

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Das Frühstück heute Morgen war großartig (eins meiner Lieblingswörter, wenn ich im Urlaub bin, ich weiß). Ich hatte gar nicht mit sowas gerechnet und sicherheitshalber mal meine Packung Cornflakes und ein Joghurt mitgenommen. Und dann das: complimentary Continental Breakfast mit Joghurt, Obst, O-Saft, Müsli, Muffin, Frühstücksbrot. Warmes Frühstück kann man bestellen, aber bei dem Standard war das nicht nötig. Glutenfrei natürlich mal wieder kein Problem, ich hatte dann statt des Muffins/Frühstücksbrots gf-Toast und außerdem 2x Joghurt und 2x Obst.

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Kurz nach dem Aufbruch Richtung Yosemite Valley haben wir beschlossen, dass wir heute Abend endlich „Starry Skies over Yosemite“ sehen möchte, also eine Ranger-Veranstaltung im Dunkeln und mit Trizillionen Sternen. Letztes Jahr wollten wir das im Dinosaur NM und im Great Basin NP machen, aber beide Male hat es irgendwie nicht gepasst. Sterne gucken waren wir dann in Moab, aber nur alleine und ohne Erklärungen. Problem war nur: abends ist es draußen frisch. Wir haben eine dünne Hose und nur ein T-Shirt an. Jacken sind im Auto, trotzdem zu wenig. Daher haben wir tatsächlich nach 10 Meilen oder so nochmal umgedreht und haben uns eine wärmere Hose und langärmlige Pullis geholt.
Für heute hatten wir uns zwei Bereiche im Yosemite NP vorgenommen – das Yosemite Valley und den Glacier Point. Ersteres ist ein Tal, das malerisch zwischen den hohen Bergen (El Capitan, Half Dome…) liegt und in dem man je nach Jahreszeit verschiedene Wasserfälle bewundern kann. August ist dafür übrigens eher ungeeignet, aber das wussten wir vorher schon.
Den ersten Blick auf das Tal werfen konnten wir vom Tunnel Viewpoint aus – der heißt so, weil er direkt hinter dem Tunnel liegt, keine tiefere Bedeutung, soweit ich weiß. Von hier aus hat man einen phantastischen Blick über das gesamte Tal, und von oben sieht es quasi unberührt aus, weil die Bäume dort so hoch sind, dass sie alle Anzeichen von Zivilisation verdecken. Leider war das Licht am Vormittag doof, weil von vorne, daher haben wir uns nicht lange aufgehalten.

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Am Boden des Tals angekommen haben wir uns zunächst Cathedral Beach angesehen, einen Picknickplatz am Fluss. Den hatte uns der Ranger im Visitor Center heute morgen empfohlen, und da ist es wirklich sehr malerisch. Vor allem schön: Busse fahren dort nicht hin, Autos auch nur ganz wenige, die meisten wollen vermutlich direkt zu den „großen“ Sehenswürdigkeiten. Uns hat es hier jedenfalls ausnehmend gut gefallen, vielleicht setzen wir uns hier morgen früh nochmal ein paar Minütchen hin…

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Weiter ging’s ins Tal hinein, mit kleineren Fotostopps bis zum Curry Village. Dort haben wir das Auto abgestellt, Wasserflaschen umgepackt und uns am Shuttle-Bus angestellt. Denn weiter hinten im Tal werden die Parkplätze seltener und man fährt besser mit dem Shuttle hin. Ist sehr bequem, fährt alle paar Minuten und man kommt an die relevanten Stellen, vor allem die Trailheads (also die Ausgangspunkte der Wanderungen).

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Erster Trail war der zum Fuß der Vernal Falls. Wobei das irreführend ist und ich es auch erst rausgefunden habe, als wir schon da (naja…) waren. Denn „Fuß der Vernal Falls“ bedeutet, dass man sie ganz aus der Ferne sehen kann. So einigermaßen jedenfalls, denn da wachsen so langsam Bäume vor. Und man muss genau an der richtigen Stelle auf der Brücke stehen. Da aber der Weg bis auf die ersten 300m die kompletten einskommairgendwas Meilen steil bergauf ging, hat der erste Teil schon länger als erwartet gedauert. Aus Zeitgründen sind wir daher nicht mehr zum „Top of the Falls“ gelaufen – und eventuell haben auch die weiteren 600 Höhenmeter und ebensoviele Treppenstufen eine kleine Rolle gespielt. Vielleicht beim nächsten Mal?!

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Zurück am Trailhead haben wir den nächsten Bus genommen und sind erstmal wieder zurück ins Curry Village gefahren. Bisschen umständlich, aber notwendig – wir wussten ja nicht genau, ob die Anzahl der Teilnehmer für die Sternenguckerei begrenzt ist. Außerdem war es schon 13 Uhr, und unser Picknick war noch im Auto. Also hin, buchen, zahlen, einkaufen (das ursprüngliche Picknick gibt’s heute Abend bei den Sternen) und wieder in den Shuttle.
Diesmal sind wir am Mirror Lake ausgestiegen. Originalansage der Fahrerin: „Next stop – Mirror Lake, but it’s no longer a lake, it’s a meadow“. Aufgrund von Wassermangel und Versandung ist der See nämlich aktuell trocken. Egal, wir laufen da jetzt hin. Dabei hatten wir die Wahl zwischen zwei Wegen, dachten wir. Einer sah aus wie ein Waldweg, einer wie eine Straße. Dass „Straße“ die richtige Wahl gewesen wäre, habe wir gemerkt, als der Waldweg immer mehr mit Pferdeäpfeln gepflastert war. Aber wir sind trotzdem weitergelaufen, denn hier war es schön schattig – und wir waren nicht die einzigen,die dort unterwegs waren, ob nun gewollt oder ungewollt kann ich nicht sagen. Am lake-it’s-now-a-meadow angekommen haben wir uns ein lauschiges Plätzchen mit Aussicht gesucht und unseren Salat bzw. unser Roastbeef-Sandwich rausgeholt. Und zack, waren die Wespen da. Diese waren immerhin so „unverdorben“, dass sie wussten, dass sie eigentlich Fleischfresser sind. Nicht so wie die am Unterbacher See, die auf Zuckergetränke stehen… bei diesen hier hat außerdem der Trick funktioniert, dass ich ihnen zwei Stückchen von meinem Schinken auf den Deckel der Salatschale gelegt und diese dann einen Meter von uns weg platziert habe. Da haben sie sich sattgefressen und wir hatten unsere Ruhe!

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Der Rückweg war unspektakulär, diesmal sind wir die Straße entlang gelaufen. Interessant waren nur die beiden Bärenfallen, die da rumstanden. Mit dem Shuttle waren wir dann ein paar Minuten später wieder am Auto und sind weitergefahren bis zum Yosemite Village. Dort haben wir uns einen der Filme im „Theater“ angesehen, die sind in der Regel immer sehr gut gemacht. Hier ging’s vor allem um die Entstehung des Yosemite NP, als erstem NP in den USA überhaupt. Noch schnell eine Runde durch das Indianerdorf (fanden wir nicht sooo spannend, wir haben nichtmal ein Foto gemacht), dann einen Kaffee holen und ab an den letzten Aussichtspunkt im Tal, den wir auf der Sehen-Müssen-Liste hatten: Valley View. Dort haben wir 45min gesessen, haben das Tal angeguckt, ich habe meinen Kaffee getrunken, wir haben Touristen zugesehen, die ins Wasser fallen (ja, die Steine sind rutschig und wackeln), Busse kommen und gehen sehen – wenn die Straßen im Hintergrund nicht zu hören wäre, wäre es noch besser gewesen. Aber auch so ist das ein sehr entspannter Ort, vielleicht machen wir morgen hier nochmal einen kleinen Zwischenstopp.

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Auf zum nächsten Teil des Parks, um 17:30h kann man ja schonmal über die Sonnenuntergangs-Location nachdenken. Das war in unserer Planung der Glacier Point, und das passte zeitlich prima zu der „Starry Sky“-Veranstaltung um 20:30h. Wir hatten nämlich die Selbstfahrer-Option gebucht, also nicht mit dem Bus aus dem Village, sondern mit dem eigenen PKW hochfahren. Um 18:30h waren wir oben, mit einem kurzen 2min-Fotostopp am Washburn-Point (oder Overlook oder Viewpoint oder wie immer der hieß).Von dort aus konnte man auch die Vernal Falls sehen, die heute Vormittag so weit weg waren:

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Sonnenuntergang ist um 19:35h, wir hatten also genug Zeit, uns einen schönen Felsen zu suchen und dort gemütlich einzurichten. Mit sozusagen unverbaubarem Blick auf den Half Dome haben wir sowohl selbst fotografiert, als auch das Handy eine Timelapse-Aufnahme machen lassen, also alle 5 Sekunden ein Bild. Das wird dann hinterher im Zeitraffer nur noch 30Sek. oder so dauern, aber sieht ganz toll aus. Sogar sowas wie Alpenglühen wurde uns geboten, wun-der-schön.

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Aber auch irgendwann sehr frisch, so dass ich gegen 19:40h zum Aufwärmen ins Auto gegangen bin – und schonmal ein bisschen was getippt habe, damit es heute Abend nicht so spät wird.
Irgendwann ist dann auch Frank am Auto aufgetaucht. Nach einem kurzen Abend-Snack haben wir mehrere Schichten zusätzlicher Kleidung angelegt, weil es da oben auf dem Berg doch ein bisschen windig war. Dann sind wir mit der Taschenlampe losmarschiert zum Amphitheater und haben dort auf den Steinstufen Platz genommen (und auf den aus dem Hotel mitgenommenen Handtüchern). Die Referentin hat viel erzählt, erklärt und gezeigt. Erstaunlich, dass man mit einem Laserpointer tatsächlich Sternbilder zeigen kann… Der Himmel war atemberaubend, wie das eben so aussieht, wenn man in einer Gegend ohne „Lichtverschmutzung“ (light pollution) ist. Je dunkler es wurde, desto mehr Sterne konnte man sehen, dazu die Milchstraße in voller Schönheit, Flugzeuge, Satelliten und ganz viele Sternschnuppen.

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Alle Sternbilder konnte ich mir nicht merken, vor allem nicht die englischen Namen, aber zwei bleiben diesmal hängen: Mein eigenes Sternbild „Schütze“, das aussieht wie eine Teekanne, aus deren Tülle die Milchstraße wie Dampf aufsteigt, und Corona Irgendwas, dieses Bild sieht aus wie eine halbe Zitronenscheibe 🙂
Der rote Strich auf dem Bild ist übrigens kein Kamerafehler, sondern entweder ein Flugzeug oder ein Satellit. Die Erklärung dazu war: beides bewegt sich, wenn es blinkt ist es ein Flugzeug, sonst ein Satellit. Vom Tempo her sind die übrigens ähnlich, jedenfalls sieht es von hier aus so aus.
Nach einer Stunde sind wir dann im Stockdunkeln eine Stunde den Berg runtergekurvt (Motorbremse, klar) und zuhause sehr schnell ins Bett gefallen. Aber das war soooo schön, sollte es sich im nächsten Nationalpark ergeben, dann machen wir das noch mal. Zur Not auch alleine… dann denken wir uns selbst Geschichten dazu aus 😉

Tag 6 – Im Tal des Königs

Weil’s gestern so schön war im Nationalpark, machen wir heute gleich mit dem nächsten weiter. Genau genommen waren wir sogar gestern schon drin, im Kings Canyon NP, denn auf dem Weg aus dem Sequoia fährt man automatisch durch einen kleinen Zipfel durch. Aber das zählt nicht…
Der Tag fing grundsätzlich erstmal genauso an wie gestern, beziehungsweise wie fast alle Tage hier: Koffer packen, schnelles Frühstück, Koffer/Tüten/Taschen ins Auto laden, tanken und Kaffee holen und los. Heute haben wir uns für den etwas schnelleren Weg entschieden, ohne 1000 Serpentinen. Dafür haben wir diesmal kilometerweit Obstplantagen gesehen, Orangen, Limetten, Walnüsse, Äpfel oder Pfirsiche (jedenfalls rund und rot)…
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Das letzte Stück führt kontinuierlich bergauf, denn der Eingang zum Kings Canyon NP liegt relativ hoch. Bergauf und bergab war dann auch das Motto des Tages, unser Auto hat ordentlich Höhenmeter gemacht – oder nennt man das hier Höhenyard? Na, wie auch immer, der tiefste Punkt im NP, den wir per GPS ausgemacht haben, lag bei ca. 900m über NN, der höchste bei 2300. Und da sind wir zweimal rauf und runter, auf dem Hin- und Rückweg. Da lernt man (also Frau, sprich ich), auch mit einem Automatikgetriebe die Motorbremse zu nutzen. Freundlicherweise gibt es dafür sogar Anleitungen im Visitor-Center – „you engine will sound louder, but it will save your brakes“.
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Am Visitor Center ebenfalls Standard: Stempel abholen, nach den besten Trails fragen und Tipps holen, den kurzen Film gucken, ein Buch kaufen. Den Fehler, ein Buch total interessant zu finden, nicht zu kaufen und das dann den restlichen Urlaub zu bereuen und das Buch in JEDEM Visitor Center und Buchladen vergeblich zu suchen, mache ich nicht nochmal.
Der Ranger hat unsere Planung bestätigt – die tollsten Stellen hatten wir eh schon auf der Liste. Der Kings Canyon NP besteht aus zwei nicht miteinander verbundenen Teilen, einem direkt an den Seqjuoia angrenzenden und den eigentlichen Kings Canyon, den man erst nach 15 (?) Meilen durch einen National Forest erreicht.
In Teil 1 gibt es noch mal Sequoias zu sehen, unter anderem „General Grant“ – die wichtigsten Bäume sind hier alle nach Generälen benannt. Auf dem kurzen Trail dorthin kann man unter anderem auch durch einen hohlen Sequoia-Stamm laufen, da werden einem die Dimensionen nochmal so richtig bewusst – den Kopf einziehen muss da nicht mal Frank. Wie gestern schon roch es auch hier unglaublich toll nach Nadelwald, und die riesigen Bäume sind auch beim zweiten Mal sehr beeindruckend.
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Auf der Scenic Road sind wir dann weiter in Richtung Teil 2 gefahren. Das hieß: 50min am Stück bergab, dazwischen immer wieder anhalten und die grandiose Aussicht genießen. Praktisch hinter jeder Kurve (und davon gab’s einige) sah es wieder anders aus, die Felsen änderten Form und Farbe, die Vegetation änderte sich, irgendwann ziemlich weit unten kam dann der Kings River als Fotomotiv dazu.
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Besonders nett fanden wir die regelmäßigen Hinweisschilder, die bei 25 Grad doch etwas überflüssig wirkten:
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Erst relativ spät dann kam dieses hier, da macht es wenigstens Sinn:
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Unten angekommen haben wir zunächst einen kurzen Spaziergang zu den Roaring River Falls gemacht, einem Wasserfall an einem kleinen Flüsschen, das jetzt im Herbst weniger „roaring“ ist, sondern eher so dahinplätschert. Trotzdem nett…
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Anschließend sind wir der Straße weiter gefolgt und haben an den Zumwalt Meadows gepicknickt. Wieder die üblichen Wraps mit Pastrami, Salat, Salsa und Cheddar. Könnten wir jeden Tag essen, weil lecker und praktisch. Die allgegenwärtigen blauen Vögel, die ich immer noch nicht gegoogelt habe, waren auch da und wollten ihren Teil abhaben. Sie sind offensichtlich Menschen gewohnt und kommen sofort angeflogen, wenn man aufsteht. Denn da könnten ja ein paar Krümel liegengeblieben sein.
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Anschließend sind wir den Zumwalt Meadows Loop Trail gelaufen, ungefähr 90 Minuten waren wir unterwegs. Die Strecke führt sehr malerisch am Fluss entlang, dann über eine schmale Brücke, durch Wald, an den Meadows (der Wiese) entlang, zwischen den beiden fast senkrecht aufragenden Wänden des Canyons, der hier tiefer ist als der Grand Canyon. Dann über eine Geröllpassage und wieder durch Wald.
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Am Ende haben wir mit etwas Glück noch eine Ranger-geführte Gruppe getroffen, bzw. sie haben dort angehalten, wo wir es uns gerade auf den Bänken mit der tollen Aussicht bequem gemacht hatten. Schade, hätten wir das gewusst, wären wir von Anfang an mitgegangen, aber offensichtlich werden nicht ALLE Ranger-Talks im Visitorcenter in Teil 1 ausgehängt, sondern nur die, die auch dort stattfinden…
Vorletzter Punkt in diesem Nationalpark Cedar Grove Village, also Campingplatz plus Lodge plus kleiner Laden plus Snackbar. Dachten wir. Dazu gab’s gratis einen munter plätschernden Fluss, der uns zu einer 45minütigen Kaffeepause verleitet hat, weil wir uns nicht losreißen konnten. Und dann war da noch das Cedar Grove River Barbecue, das die ganze Zeit leckeren Smoker-Geruch in unsere Richtung gepustet hat. Also haben wir spontan sehr früh unser Dinner zu uns genommen in Form eines Pulled Pork Sandwichs. Frank hat das Sandwich (= Brötchen) bekommen, den Rest haben wir geteilt und sind von der 9$-Portion immer noch gut satt geworden. Beide!
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Auf dem Weg zurück zum Parkeingang, sprich 50min bergauf, haben wir noch kurz an den Grizzly Falls angehalten, die direkt an der Straße liegen. Und am Visitor Center noch einen kurzen Abstecher zum Panorama Point gemacht, der einen tollen letzten Überblick über den Kings Canyon und die dahinter liegenden nicht zugänglichen Teile des Nationalparks bzw. der High Sierra bietet.
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Unser Fazit: Insgesamt ein unglaublich schöner Park, den wir so gar nicht erwartet hätten – weil wir zum Kings Canyon NP keine Bilder gesehen hatten. Ist irgendwie auch nicht so bekannt wie der Sequoia, und wir haben ihn eher auf dem Plan gehabt, weil er eben auf der Strecke lagt.
Bis zum Dunkelwerden und noch ein bisschen länger sind wir nun (ich tippe im Auto) unterwegs zum Yosemite NP, dort übernachten wir die nächsten beiden Nächte. Mehr dazu dann morgen 🙂
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PS: Aufgrund von Beschwerden aus der Reisegruppe möchte ich hier noch drei Dinge nachtragen:

  1. Auf der Fahrt entlang des Highway 1 haben wir mehrere Male Wale gesehen, sowohl die Wasserfontäne beim Ausatmen, als auch die Schwanzflossen beim Halbauftauchen, als auch die seitlichen Flossen (also die, die bei uns Arme heißen), mit denen die Wale aufs Wasser schlagen, um Fische irgendwohin zu treiben. Das kann man ganz schön weit hören… und wenn das Licht richtig steht, auch den Fischschwarm sehen, um den die Wale kreisen, weil sich dort nämlich das Wasser stark kräuselt.
  2. Gestern Abend auf der Fahrt über die Serpentinenstrecke haben wir drei Füchse oder Coyoten gesehen, ganz sicher sind wir nicht. Jedenfalls waren sie grau und haben uns eher vorwurfsvoll als ängstlich angesehen, weil wir sie in ihrem Abendprogramm gestört haben.
  3. Ebenfalls gestern Abend stand neben uns ein tiefergelegter knallgelber Pickup mit Spoiler. Sieht albern aus, erst recht mit der Aufschrift „Rumble Bee“. Und an der Ampel habe ICH ihn auch noch stehen lassen 🙂

Gefahrene Meilen: 256
Hotel: Wawona Lodge, Yosemite NP

Tag 5 – Bei den Riesenbäumen

Der heutige Tag stand im Zeichen des ersten Nationalparks – was anderes schafft man üblicherweise auch nicht, so ein Park ist in der Regel ein bisschen größer. Daher gab’s nur ein schnelles Frühstück im Hotel, beim Super8 ist das oft schon mit drin. Das heißt dann Cornflakes, Donuts, manchmal Bagel, heute gab’s für Frank auch mal wieder Waffeln zum Selberbacken. Ich habe meine Familienpackung glutenfreie Frühstückstflocken gleich am ersten Tag gekauft, davon zehre ich jetzt. Außerdem habe ich meistens auch Obst und/oder Joghurt dabei…
Zwei kurze Stopps noch auf dem Weg zum Sequoia Nationalpark: im Walmart, um die Picknickzutaten & Getränke für den Tag zu kaufen, und dann die Tankstelle beim nächsten 7Eleven (also tanken für’s Auto und für uns selbst).
Bis zum Eingang des Sequoia NP sind es von Visalia aus ca. 30 Meilen, dort haben wir erstmals unseren noch vom letzten Jahr gültigen Nationalparkpass gezückt.
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Kurzer Besuch im Visitor Center (ich muss ja jetzt immer meinen Stempel abholen, nachdem ich endlich das Passport-Buch habe), und danach muss man noch ein ganzes Stück weiterfahren, bis die ersten Sequoias auftauchen. Dabei geht es kontinuierlich bergauf auf ca. 2000m. Immerhin konnten wir unterwegs schonmal die Aussicht auf unseren ersten „Tagesordnungspunkt“ genießen:
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Das ist der Moro Rock, und da wollten wir rauf. Also haben wir das Schuhwerk gewechselt und sind losmarschiert – oder vielmehr gestiegen, denn der größter Teil des Weges besteht aus Treppe oder in den Fels gehauenen Stufen. Meistens (aber nicht immer) mit Geländer, manchmal sind da auch nur mehr oder weniger hohe Steine am Rand, und der Weg ist nicht gerade breit. Uns sind einige Menschen mit offensichtlicher Höhenangst begegnet, die nicht so glücklich aussahen… Aber es lohnt sich, die Rundumsicht ist grandios. Auf der einen Seite die Berge, auf der anderen Seite der Blick ins Tal auf die Serpentinen, die wir vorher hochgefahren sind:
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Der Abstieg ging dann deutlich schneller, und wir sind ein Stückchen weitergefahren und haben unterwegs die ersten Sequoias näher in Augenschein genommen. Die sind riesig, in alle Richtungen. Ein bisschen Wissen kommt gleich, erstmal Bilder – von der Basis, die Höhe, die Wurzeln:
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Da inzwischen schon Mittagszeit war, haben wir uns mit unserer Picknicktüte an einem Tisch niedergelassen – beobachtet von vier Mule Deers, die sich aber bei ihrem Mittagsmahl nicht stören ließen. Im Gegenteil – sie kamen immer näher, bis auf ca. 6m. Irgendwann haben wir dann einfach angefangen zu essen und dabei durchaus auch mit Tüten geraschelt und geredet, aber auch das hat sie nicht beeindruckt.
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Auf dem Rückweg haben wir noch eins der Standard-Fotos gemacht, das mit dem Auto unter dem umgestürzten (und dann ausgesägten, keine Fotomontage mit zertrümmertem Dach) Sequoia:
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Zurück an der Abzweigung vom Generals Highway (der Hauptstraße durch den Park) sind wir im Giant Forest – so heißt dieser Teil des Parks mit über 2000 Bäumen mit einem Durchmesser von >3m – den Big Tree Trail gelaufen. Traumhaft… man läuft um eine Wiese herum, die von Sequoias umstanden ist. Überall sieht man die tollen roten Riesen, und auf zahlreichen Schildern erfährt man allerlei Wissenswertes. Das möchtet ihr auch hören? Na klar, kommt sofort:

  • die Bäume werden bis ca. 70m hoch
  • sie wachsen nur unter ganz bestimmten Bedingungen (Höhe, Temperaturen, Wasser, Feuer, sonstige Pflanzen) und nur hier in einem kleinen Gebiet
  • sie wachsen zunächst sehr schnell und schmal in die Höhe, mit vielen Ästen für viel Photosynthese
  • wenn sie älter werden und die umstehenden Bäume überragen, wachsen sie erst oben in die Breite und entwickeln eine runde breite Krone, während die Äste unten abfallen
  • wenn sie noch älter werden, wachsen sie nur noch in die Breite
  • sie brauchen Feuer, um richtig gut zu wachsen – weil dann die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe verschwindet und weil nur so ihre Samen überhaupt ausgeworfen werden und anwachsen können

Nach einem kurzen Stopp im Museum sind wir weitergefahren zu General Sherman, dem größten (im Sinne von größtes Volumen, nicht Höhe) lebenden Baum weltweit. Sagen sie jedenfalls. Bin ja nicht sicher, ob sie wirklich JEDEN anderen Baum nachgemessen haben 😉
General Sherman ist jedenfalls sehr beliebt, hier ist es deutlich voller als an jeder anderen Stelle im Park, die wir besucht haben. Der Weg ist gut ausgebaut, schön fanden wir das Schild „hier befinden Sie sich ungefähr auf Höhe der Krone von General Sherman“ – vom Parkplatz aus läuft man 700m lang bergab bis zum Fuß des Baums. Dort reihen sich alle brav in die Fotoschlange ein, um einmal mit dem Baum fotografiert zu werden. Immerhin gibt es hier nicht so eine Zwangsfotografiererei wie an vielen anderen amerikanischen Sehenswürdigkeiten, sondern Touristen helfen Touristen…
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Sehr eindrucksvoll ist die Visualisierung der Größe des Baums – hier und auch beim Big Tree Trail wurde der Umfang mitten in den ansonsten asphaltierten Weg gepflastert, damit man mal eine Vorstellung bekommt, WIE groß das ist.
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Zurück sind wir mit dem Shuttlebus gefahren (also die 65 Höhenmeter, die wir vorher runtergelaufen sind, plus die Serpentinen, die so ein Bus nehmen muss), um Zeit zu sparen. Und sooo wild waren wir auf „nur bergauf bis auf Höhe der Krone von Sherman“ nun auch nicht.
Die verbleibende Zeit reichte leider nicht für andere Wanderungen, die hätten alle 2-3h gedauert, und da sie alle zu einem bestimmten Overlook oder See führen, wäre es auch blöd gewesen, nach der Hälfte umzudrehen. Daher sind wir mit mehreren Fotostopps und dem vergeblichen Versuch, mein Koffein-Level in einer Lodge zu optimieren, gen Norden zum Parkausgang gefahren. Noch ein letztes Foto mit den roten Riesen und unserem auf einmal gar nicht mehr so groß wirkenden Mietwagen:
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So sieht übrigens ein Baum aus, der innen verbrannt und ausgehöhlt ist, aber trotzdem noch steht und lebt – davon gibt es unzählige im Park, genaugenommen haben alle Riesen solche Brandspuren, aber die dicke rote Rinde hält das aus, der Baum im Inneren wird in den meisten Fällen gar nicht verletzt oder kann das zumindest anschließend selbst „heilen“:
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Auf einer unglaublichen Serpentinenstrecke mit ungelogen 20 Kurven pro Minute sind wir zurück nach Visalia gefahren, haben für die nächsten Tage (ohne größere Städte) unsere Wasservorräte aufgefüllt und sind dann bei Applebee’s essen gegangen. Lecker Steak und Garlic Mashed Potatoes und Coleslaw… was will man mehr?
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Ach ja, Frank wollte noch in den Pool. Ich habe noch gar nichts zum Wetter geschrieben, fällt mir da auf. Also, die letzten 3 Tage an der Küste hatten wir konstant so um die 22 Grad gehabt, hier im Landesinneren in Visalia sind es eher 2730 (es gab gerade Beschwerden aus der Reisegruppe, ich habe tatsächlich gestern falsch gerechnet), auf dem Berg heute tagsüber so ungefähr 25. Also sehr angenehm, man kann und will sich dabei noch bewegen. Mindestens das Wollen war ja letztes Jahr nicht immer gegeben… Da gefällt uns das so doch noch etwas besser.
Gefahrene Meilen: 155
Hotel: Super 8, Visalia

Tag 4 – Zur Abwechslung mal planlos

Der Tagestitel sagts schon – heute hatten wir ausnahmsweise mal keinen Plan, was wir machen wollten. Fest stand nur: abends sollten wir in Visalia sein, damit wir morgen direkt in den ersten Nationalpark starten können. Ganz entspannt haben wir also noch vor dem Frühstück einen ersten Spaziergang gemacht. Direkt am Haus beginnt ein Park, der offensichtlich auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Wir sind ca. 45 gelaufen und haben die Aussicht auf Felsen, Wellen und Küste genossen.
Es war noch wolkig, aber man konnte schon sehen, dass am Horizont die Sonne durchkam… also gute Aussichten! Hier noch die angekündigten Fotos vom Haus:
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Das können wir uneingeschränkt weiterempfehlen, besser hätte unsere erste Airbnb-Buchung nicht laufen können… Für die, denen Airbnb so gar nichts sagt: Das ist ein Internetportal, über das Privatleute Zimmer oder ganze Wohnungen vermieten. Theoretisch sogar auch „Betten in Zimmern“, aber die Option haben wir für uns beim Suchen immer ausgeschlossen. Wir haben noch zwei weitere Airbnb-Buchungen in Sausalito und Chicago, hoffentlich wird das genausogut – ihr werdet’s erfahren.
Next stop: Frühstück. Cambria ist ein sehr netter Ort, so wie man sich die Mainstreet einer amerikanischen Kleinstadt vorstellt. Restaurants, Cafés und Geschäfte reihen sich aneinander, es wirkt aber überhaupt nicht so, als würden Touristen erwartet. Und das, obwohl es der erste Ort nach 100 Meilen Highway 1 ohne nennenswerte Zeichen von Zivilisation ist…
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Frühstück gabs für uns in Linn’s Restaurant – eine spontane und goldrichtige Entscheidung. Eigentlich wollten wir nämlich gegenüber in ein Café, aber das Linn’s sah so nett aus, dass wir mal auf die Karte geguckt haben. Innen war es mal ganz anders als die uns bekannten amerikanischen Diners/Cafés.
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Als erstes hat uns mal der General Manager (aka der Sohn der Inhaberfamilie) auf deutsch angesprochen, als er uns hat reden hören. Er hat mal in St. Augustin gelebt… Dann habe ich einen Blick auf die Karte geworfen und überall (na gut, fast) stand GF oder GFO dabei, also glutenfrei oder glutenfreie Option vorhanden. Und dann haben sie noch diverse Gerichte mit Olallieberry – eine Züchtung aus 1/3 Himbeere und 2/3 Brombeere. Brombeeren sind mit meine Lieblingsfrüchte, Himbeeren kommen dicht dahinter. Und das dann in einer Frucht – großartig. Der Rest vom Frühstück war auch toll, sehr reichhaltig, Mittagessen brauchen wir heute bestimmt nicht 🙂
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Am Nebentisch saßen mal wieder Leute mit ausgeprägtem persönlichem Stil. Eine Mischung aus Biker & Glitzerbarbie, mit Glitzertotenkopfapplikation, Glitzerohrringen, Glitzerstirnband… das volle Programm. Draußen haben wir dann auch die dazugehörigen Motorräder gesehen (besonders schön der Helm auf dem roten):
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Nach dem Frühstück sind wie ein Stück auf dem Highway 1 zurückgefahren, also nach oben (oder für Carsten: nach Norden). Dort gibt es eine Stelle, an der sich See-Elefanten tummeln, die wollten wir uns ansehen und gestern war es schon zu spät – für uns, nicht für die Tiere.
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Auf dem Rückweg dann schnell noch die Zebras am Hearst Castle fotografiert, die da unauffällig zwischen den Kühen weiden und Touristen irritieren…
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…und einen Kaffee in Lily’s Coffeeshop in Cambria holen, mal wieder einen richtigen Latte, die sind ja in Amerika nicht so selbstverständlich wie bei uns. Weiter ging’s über den Highway 1 Bis zum Morro Bay Statepark. Hier haben wir uns an den Strand gesetzt und eine halbe Stunde oder so Wasser, Dünen und den Morro Rock angesehen.
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Nächste Station war San Luis Obispo. Davon hatte ich so gar keine Vorstellung, aber da wir die Mission in Carmel gestern gestrichen hatten, wollte ich die hier sehen. Dass uns dann auch noch eine „walkable historic downtown“ erwartet, also eine, die man wirklich zu Fuß erlaufen kann, mit schattenspendenden Bäumen und schönen Geschäften, das hatten wir gar nicht erwartet. Die Mission war auch ganz nett, aber nicht groß und das Museum hat weniger das gezeigt, was mich interessiert hätte. Egal, der Abstecher hat sich trotzdem gelohnt.
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Einen letzten Punkt haben wir noch, bevor wir uns auf den Weg zum Hotel machen: Pismo Beach. Toller Strand, breit und fast bis zum horizont lang, aber doch sehr touristisch. Da haben wir auf dem Pier ein bisschen Möwen und Möchtegernsurfer beobachtet, dann haben wir uns wieder verabschiedet.
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Auf der Fahrt nach Visalia im Landesinneren gibt es nicht viel Spannendes – ein neues Schild für meine XING-Sammlung, Weinfelder, Staubige Hügel, dann sehr staubige Ebene bis zum Horizont.
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Während Frank gefahren ist, habe ich schonmal das hier getippt, dann muss ich abends nur noch die Bilder dazuladen. Juhu, schlafen!! (als ob mich jemand zwingen würde, zu bloggen… selbst schuld…)

Tag 3 – Seelöwen & Big Sur

Jetzt hat er sich doch gemeldet, der Jetlag. Um 6h waren wir wach, ohne Chance auf Weiterschlafen. Nachdem wir in Ruhe die Einkäufe von gestern verstaut hatten und ich den Laptop überredet hatte, die Fotos von gestern hochzuladen, gab es ein schnelles Frühstück im Hotel. Es folgen viele Bilder, wenig Text – das entspricht aber auch genau dem heutigen Tag (und meiner aktuellen Müdigkeit). Erster Stopp – Monterey. Kurzer Besuch im Visitor Center, haben uns erklären lassen, was man in und um Monterey bzw. bis nach Cambria sehen kann/sollte/muss. Darauhin sind wir erstmal zur Fisherman’s Wharf gefahren – der in Monterey, nicht in San Francisco. Wobei das vermutlich ähnlich ist… sehen wir am Ende des Urlaubs. Hier jedenfalls gab es zahlreiche Restaurants und Imbissbuden in bunten Holzhäusern auf einem Steg. Viel spannender aber waren die See-Elefanten, die sich dort tummelten.

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Kurzer Spaziergang am Wasser und dem Seehund (-löwen? optisch würde ich ja sagen Hund), der die Kopenhagener Kleine Meerjungfrau imitiert. Der liegt da einfach bewegungslos so rum, das ist kein Standbild aus einer bewegten Szene!
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Weiter zur Cannery Row (früher wurden hier Dinge in Dosen verpackt, daher der Name), dort haben wir ein paar Fotos gemacht und den nächsten glutenfreien Cinnamon Roll gefunden – wieder große Auswahl an gf Backwaren, ich bin total überwältigt.
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Nach einem kurzen Einkauf für’s Mittagessen ging es zum 17-Mile-Drive, der zwischen Monterey und Carmel liegt. Auf 17 Meilen (ach…) fährt man am Meer lang, hat immer wieder tolle Blicke auf die Bucht, die Vögel und bei viel Glück auch Wale. Hatten wir hier nicht, kommt aber noch… P8230412 P8230460
Irgendwie passte unsere Zeitplanung nicht. Und das, obwohl wir morgens NICHT mehr beim Walmart waren, das hatten wir ja gestern schon erledigt. Wir mussten tatsächlich was streichen, denn so war klar, dass wir auf keinen Fall rechtzeitig in Cambria sein würden. Und heute wohnen wir mal nicht im Hotel mit Nacht-Besetzung, sondern privat bzw. über Airbnb. Also – durch Carmel sind wir nur einmal durchgefahren, so schwer mir das auch gefallen ist, denn da sah es wirklich toll aus. Klar, auf Touristen ausgelegte Geschäfte, aber trotzdem. Auch die Mission in Carmel musste leider dran glauben, die passte auch nicht mehr in den Plan. Der Mann im Visitor Center hatte uns bestätigt, dass die reine Fahrt nach Cambria ohne Stopps (haha… lustige Idee) ungefähr 3h dauern würde, und wir waren mal gerade so aus Monterey raus… Also – raus aus Carmel, aber gleich wieder rein in den nächsten Programmpunkt, Point Lobos. So eine Art Statepark, irgendeine Unterform. Ist ja auch egal, jedenfalls schöne Wanderwege (keine Zeit, wir sind nur einen kurzen und einen weiteren halben Trail gelaufen), tolle Picknickplätze, viele TIere. Und es riecht so gut, ein bisschen mediterran, aber doch anders. See-Elefanten-Hinterlassenschaften vielleicht 😉 P8230476 P8230481 P8230485 P8230513
Und um 15:50h haben wir uns dann endlich auf den Weg nach Süden gemacht, auf dem Highway No.1, direkt an der Küste entlang. Das ist über lange Strecken direkt wörtlich zu nehmen – direkt an der Steilküste, meist ohne Leitplanken. Und ein Highway ist auch nicht notwendigerweise sowas wie eine Autobahn, hier jedenfalls ist es eher eine gut ausgebaute Landstraße. Mit grandiosen Ausblicken, alle paar Meter möchte man anhalten und gucken und fotografieren. Macht man auch… also so an jedem zweiten Aussichtspunkt, denn man möchte ja abends noch irgendwann in Cambria ankommen.. Das ist jetzt übrigens dann auch der Reise-Titel-gebende Teil des Highway No. 1, nämlich Big Sur!
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Zwischendurch haben wir noch kurz im Julia Pfeiffer Burns Statepark den tollen Wasserfall-der-auf-den-Strand-fällt angesehen – den fand schon Günter Jauch so toll, dass er hier einen SKL-Werbespot gedreht hat! Kann ich gut nachvollziehen. Also das Tollfinden, die SKL weniger. P8230637
So, und nun sind wir in unserem Airbnb-Zimmer mit eigenem Bad, 2. Reihe am Meer (also nur auf der „falschen“ Straßenseite sozusagen). Fotos vom Haus gibt’s morgen, heute war es schon zu dunkel, als wir angekommen sind. Ist jedenfalls alles prima, ordentlich und sauber und einfach schön. Jetzt muss ich dringend schlafen, Frank hat mir da irgendwie immer eine halbe bis ganze Stunde voraus 🙂

Tag 2 – Endlich San Francisco!

Es hat ja wie gesagt etwas gedauert, bis wir es endlich mal geschafft haben, nach SF zu kommen. Jetzt sind wir da und müssen uns erstmal orientieren. Bei der Vorbereitung hatte ich ein bisschen das Problem, dass ich erst zu sehr nach Geheimtipps gesucht habe. Dabei können wir relativ entspannt die Standard-Touristendige machen, der Rest kommt später. Damit werden wir locker die drei Tage rumbekommen, denke ich.

Nach einer erstaunlich langen Nacht (um 7h sind wir erst wach geworden) haben wir ein bisschen umgepackt, da ja einige Sachen ins Auto gehören. Dann ging’s los Richtung Golden Gate Bridge, auf dem Weg haben wir uns noch schnell einen Kaffee geholt. Den mit Haselnuss-Aroma, natürlich wie immer bei 7Eleven.

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Damit sind wir erstmal quer durch die Stadt gefahren und haben die Brücke ausgiebig fotografiert. Leider ohne blauen Himmel, zum Glück immerhin ohne Nebel. Wir kommen ja am Ende nochmal nach SF, dann versuchen wir Sonnenbilder zu bekommen, aber die Brücke ist auch so schon sehr eindrucksvoll. Noch schnell im Souvenirshop des National Park Service ein Nationalparkbuch kaufen, das wollte ich schon seit ewigen Zeiten, um meine Parkbesuche abstempeln zu können. Die aus den vergangenen Urlauben werde ich jetzt mal nachtragen (oder -malen? mal sehen).

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Nächster Halt: Baker Beach. Noch mehr Brückenfotos, diesmal aber von unten & weiter weg und mit Strand im Vordergrund. Auch schön, und die frische Luft tat nach dem Tag im Flugzeug richtig gut.

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T02_01 Weiter ging’s zum Union Square, eine Querstraße weiter haben wir erstmal im Café Mason was gegessen – das Frühstück war ja ausgefallen. Leckeres homemade food, eine vegetarische Frittata und frisches Obst für mich, eine Quesadilla und das Bananen-Nuss-Brot (wir würden es Kuchen nennen) von meinem Essen für Frank. Lecker! Und den 20%-Rabatt-Coupon hatten wir auch rechtzeitig gefunden 😉

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Als nächstes stand ein bisschen Shoppen auf dem Programm – bzw. eigentlich stand es da nicht, aber da wir nun schonmal direkt am Abercrombie&Fitch vorbeikamen, haben wir gleich mal einen Teil der bestellten Mitbringsel besorgt. Was weg ist, ist weg. Dann sind wir die Market Street runtergelaufen, und irgendwie hatte ich die ganze Zeit so ein „kommt mir irgendwie alles bekannt vor, aber es ist trotzdem komisch“-Gefühl. Irgendwann habe ich dann gemerkt, was es war: Die Straße erinnert mich sehr an New York, aber es ist leise. Keiner hupt, keine Sirenen… die Leute sind auch deutlich entspannter und es ist insgesamt weniger los. Dafür gibt es viel mehr Obdachlose, die auf den Straßen unterwegs sind oder liegen/sitzen. Das ist in NYC ja überhaupt nicht der Fall…

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Am Ende der Market Street sind wir am Ferry Building gelandet. Das war (und ist immer noch, wenn auch weniger frequentiert) die Anlegestellt für Fähren über die Bay, aber zusätzlich befinden sich im Inneren zahlreiche kleine Geschäfte mit lokalen Spezialitäten, würde ich mal sagen. Käse, Fisch, eine Weinbar, eine glutenfreie Bäckerei – letztere hat mich mal wieder vor ein Luxusproblem gestellt – solche Auswahl kenne ich ja kaum noch. Schließlich habe ich mich für ein Cinnamon Roll entschieden, kann man am ehesten mit einer Rosinen- oder Mohnschnecke vergleichen, nur eben mit Zimt und soooooo lecker… T02_09
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Vorbei an der Transamerica Pyramid sind wir dann nach und durch Chinatown gelaufen. Auch sowas hatten wir schon in verschiedenen anderen Städten gesehen, aber hier hat es uns am besten gefallen. Ob das nun authentisch ist oder nicht (wobei ich glaube, dass sie das nicht für die Touristen machen, von den Souvenirshops mal abgesehen), auf jeden Fall ist es sehr chinesisch.

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Nach einem kurzen Besuch der leider schon geschlossenen Mission Dolores, die wir also nur von außen einmal fotografieren konnten…

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… haben wir uns aufgrund von leichten Ermüdungserscheinungen bei einem von uns auf den Weg nach Gilroy gemacht. Das muss man nicht kennen, liegt einfach auf dem Weg zu unserem morgigen Programm und hat außerdem noch ein Premium Outlet Center, da wollte Frank gerne hin. Aufgrund des Berufs- und Wochenendverkehrs hat es etwas länger gedauert als von Google veranschlagt, aber nach ungefähr 1,5h waren wir da. Die Landschaft unterwegs war ganz anders als im letzten Urlaub – hügelig, sobald man aus SF raus ist wird es schnell gelblich, weil das Gras dort vertrocknet ist. Rechts sieht man die meiste Zeit eine Hügelkette, an der die Wolken von der Küste hängenbleiben. Sieht sehr witzig aus, wie sie da so halb drüberquellen, aber dann eben doch nicht…

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In Gilroy sind wir direkt zum Outlet durchgefahren, nicht erst über Los (= Hotel). Frank war erfolgreich und hat schon fast alles gefunden, was er haben wollte. Noch eben schnell zum Walmart, was für’s Abendessen und ein paar Getränke kaufen, und jetzt sind wir im Days Inn. Immer noch erstaunlich fit, so jetlag-technisch…

Tag 1: California here we come

Huch – das hatten wir ja noch nie. American Airlines hat uns kurzfristig 3 von 5 Flügen umgebucht… und zwar immer in die zeitlich falsche Richtung, also heute 2h längerer Zwischenstopp in Chicago, und auf dem Rückweg dafür 3h früherer Abflug aus Chicago. Beides doof – weil es uns wertvolle Urlaubszeit kostet. Das möchten wir nicht, Resultat waren 45min Telefonat mit der freundlichen Dame von AA, jetzt ist alles wieder so wie vorher. Warum machen die das bloß? Offensichtlich gab es die alten Flüge ja noch?? Egal, jetzt (während ich den ersten Teil tippe) sitzen wir im Flugzeug. Die Investition in neue Koffer hat sich gelohnt, mit 18kg haben wir reichlich Platz für Einkäufe. Ich würde sagen, das gibt eine Extrarunde bei Michael’s – Eingeweihte wissen, dass das mein Bastel-Back-Deko-Paradies ist. Die nächsten Torten sind gesichert 😉 Am Flughafen wurden wir von diesen Plakaten begrüßt:
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Da fühlt man sich doch gleich persönlich angesprochen 😉 Und während Frank sich in die Schlange am Checkin eingereiht hat, habe ich noch schnell ein paar Dollars geholt. Wussten wir gar nicht, dass es am Flughafen eine Sparkassenfiliale gibt. Das ist ja viel einfacher als zu versuchen, zu Öffnungszeiten eine Filiale zu erreichen – das machen wir jetzt immer so! Ich musste gleich mal am Geld schnuppern, das riecht so schön nach Urlaub (funktioniert auch mit der Sonnenmilch oder dem Insektenschutzspray aus Florida). Es folgten Checkin und die üblichen Kontrollen, dann der traditionelle Kaffee bei Cafetiero.
Und schwupps durften wir einsteigen – jetzt fängt der Urlaub an! Bei den amerikanischen Fluglinien klappt das mit dem glutenfreien Essen immer sehr gut, die Plätze sind auch ok, und man kann gar nicht so viel trinken, wie sie anbieten. Schlaf habe ich auch schon nachgeholt, die letzte Nacht war etwas kurz.
[kleiner Zeitsprung] Beim Umsteigen in Chicago hat uns die Immigration ein bisschen aufgehalten, weil wir an den langsamsten Schalter geschickt wurden und dann auch noch zwei Familien vorgezogen wurden. Kurzzeitig waren wir etwas besorgt, dass wir den Anschluss nicht kriegen, vor allem beim Anblick der Schlange bei der Sicherheitskontrolle. Aber mit etwas Hartnäckigkeit durften wir an einem anderen Eingang rein, und nun warten wir am Gate. Eigentlich sollten wir jetzt genau losfliegen, aber das Flugzeug ist gerade erst angekommen, das dauert wohl noch ein paar Minuten.
[nächster Zeitsprung] Den Weiterflug habe ich zu 90% verschlafen, jetzt haben wir ein Auto (Dodge Journey, Foto folgt demnächst) und die Koffer im Hotel abgestellt. Auf gehts an den Pazifik, wir geben dem Jetlag keine Chance! Allerdings haben wir nur kurz einmal die Steilküste runtergeguckt, so eine richtig schöne Stelle haben wir auf die Schnelle nicht gefunden.
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Für größere Aktionen sind wir aber auch eh zu müde, daher haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp im Outback Steakhouse gemacht und Baby Back Ribs gegessen – Tradition muss schließlich sein!
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Jetzt sind wir im Hotel (Americas Best Value Inn SF Airport North), gleich gehts ins Bett, und morgen fängt der Urlaub dann so richtig an 🙂
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