Haben gut geschlafen, heute morgen dann Frühstück um 8 Uhr zusammen mit den beiden Deutsch-Schweizern, die ebenfalls hier übernachtet haben. Während unsere Eier und Pancakes und der Bacon zubereitet wurden, haben wir schonmal ausgetauscht, wer wo was gesehen hat. Irgendwie sind alle Leute, die man hier in der Gegend trifft, sehr nett, muss wohl am Klima liegen 🙂
So ein schönes Bed&Breakfast, das Pine Tree Inn & Bakery… sehr liebevoll eingerichtet, sauber, und endlich waren wir mal in einem „richtigen“ amerikanischen Haus. Ich wollte die ganze Zeit schon wissen, ob die wirklich so aussehen wie im Fernsehen. Ja, tun sie. Haustür führt direkt ins Wohnzimmer, es gibt aber auch einen Hintereingang (den sieht man unten auf dem Foto, das ist die Rückseite). Vom Wohnzimmer geht eine Treppe nach oben, natürlich mit Teppich belegt, um eine Ecke, mit weißem Holzgeländer. Im „Keller“ sind weitere Wohnräume, da haben wir im Garden Room gewohnt.
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Nachdem wir ausgiebig Kaffee getrunken und gequatscht hatten, sind wir aufgebrochen zum Cathedral Gorge Statepark. Als wir abgefahren sind, wussten die anderen beiden noch nicht ganz genau, was sie machen wollen – tauchten dann aber 2 Minuten nach uns am Visitor Center auf. Also haben wir uns erstmal erklären lassen, was es hier und in der näheren Umgebung so zu sehen gibt. Das meiste wusste ich schon, aber nun war auch klar, dass unser Ticket für fünf Stateparks im Umkreis gilt. Na gut, wir können auch mehr als einen am Tag! Dann haben wir unbeabsichtigt noch die wirklich sehr alte Dame dort verwirrt, weil wir separat (pro Auto) bezahlen wollten. Ist aber gerade bei Unbekannten sinnvoll, weil man ja vorher nicht weiß, wer wie lange wohin wandern möchte oder auch nicht…
Fünf Minuten oder so sind’s bis zum Ende der Straße im Park, ist ein eher kleineres Exemplar. Dort haben wir geparkt und uns aufgemacht auf dem 1 Meile langen Trail zum Miller Point. Wobei ich die eine Meile auch übertrieben finde – oder vielleicht hin und zurück zusammen? Egal, es war schön warm (so um die 28 Grad), aber nicht schwül, der Weg ist einigermaßen eben mit einigen Stufen zum Aussichtspunkt, also gut zu laufen.

Die Felsformationen sind wieder ganz anders als in anderen Parks, die wir bisher kennen. Zu Beginn des Trails sieht man, wo der Name „Cathedral Gorge“ herkommt, später dann eher weniger – und insgesamt fanden wir alle die Aussicht von unten besser als von oben. Als wir auf dem Rückweg an der Gabelung des Miller Point Trails mit dem angeblich 3 oder 4 Meilen langen Loop Trail ankamen, haben sich unsere Wege getrennt (gut, dass wir separat bezahlt hatten :-)). Wir wollten noch weiter laufen, also den Loop Trail, die anderen beiden hatten genug Steine gesehen und wollten zurück bzw. zum nächsten State Park.
Wir haben das obere Ende des Loops auch abgekürzt, aber trotzdem noch ein paar schöne Steine gesehen. Wobei – ob das nun wirklich Stein zu nennen ist, wissen wir auch nicht genau. Es ist eher eine Art festgebackener Lehm, der durch Erosion in diese tollen Formen gebracht wird.

Zurück am Auto haben wir uns die kathedralenähnlichen Formationen dort nochmal genauer angesehen, und anschließend die Caynon Caves und die Moon Caves auf dem Rückweg zum Parkeingang. Noch viel fasziniernender als aus der Ferne. Es gibt zahlreiche Gänge, die erstaunlich weit zwischen die 10m hohen Wände führen. Dort ist es schön kühl, erstens kommt keine Sonne dorthin und zweitens sind die Lehmwände noch leicht feucht. Sehr angenehm…

Es war nun Zeit zum Mittagessen, wir brauchten also einen schönen und möglichst schattigen Platz. Kurzer Blick in die Karte, zwei Parks die in unserem Ticket enthalten sind liegen auf dem Weg zu unserem nächsten Übernachtungsort. Die Beschreibung klang beim Kershaw-Ryan-Statepark netter, außerdem war es kürzer, also sind wir dorthin gefahren.
Der Park ist noch kleiner als der Cathedral Gorge, jedenfalls der für Besucher erschlossene Teil, soweit wir das sehen konnten. Aber sehr idyllisch – in einem kleinen Tal zwischen den Canyonwänden ist alles grün – eher parkartig angelegt, also nicht natürlich gewachsen, aber sehr hübsch. Mal ganz was anderes, blühende Blumen in größerer Menge sieht man hier eher selten. Goldfisch-(Koi?-)Teiche auch. Hier aber beides vorhanden:

Wir waren die meisten Zeit ganz alleine und haben erstmal unser Picknick an einem der Tische verzehrt (für die Grill-Arbeitsflächen-Kombi hatten wir nichts dabei, es macht bestimmt Spaß, hier mit Freunden abends zu grillen und zu essen…).
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Danach haben wir den Overlook Trail erkundet, dauert vielleicht 20 Minuten oder so.
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Danach haben wir, wie in der Broschüre vorgeschlagen, unsere Füße in dem ungefähr 40cm tiefen Wading Pool gekühlt – in Deutschland hieße das vermutlich Kneipp-Becken, und niemand würde dranschreiben, dass es keinen Bademeister gibt 🙂
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Sicherheitshalber haben wir aber die meiste Zeit am Rand gesessen und nur die Füße ins Wasser gestellt. Gelesen, geredet, Vanilla Cream Soda getrunken (schmeckt wie eine Mischung aus HubbaBubba und Vanilleeis – lecker bis zum dritten Schluck, danach nur noch süß), die Ruhe genossen, das schöne Wetter, einfach entspannt.
Danach sind wir noch zwei Stunden weitergefahren bis nach St. George (sind also nun wieder in Utah). Wir haben mal kein Kettenmotel, sondern das Dixie Palms Motel gebucht. So ein klassisches mit dem Auto vor der Tür – sehr sauber, sehr zentral neben dem „historischen“ Zentrum. Muss ich ja immer ein bisschen schmunzeln, historisch ist für uns ja eher was anderes 😉
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Und der Rest war Routine: Koffer abstellen, Kabelsalat auspacken und Geräte anschließen, Fotos auf den Laptop laden, die drei benötigten Dinge aus dem Koffer nehmen, Abendessen gehen, Blogbeitrag schreiben, fernsehen. Ich habe erst draußen vor der Tür auf dem grauen Stuhl gesessen, aber dann kam ein merkwürdiges Tier vorbei, das mochte ich nicht. So eine Mischung aus Spinne und Skorpion, optisch. Aber mindestens (!) 10 Beine. Da bin ich dann doch lieber reingegangen, obwohl die Luft draußen so schön war. Mal sehen, was das Wetter morgen sagt, ich vermute mal heiß, blauer Himmel, Sonne.