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Death Valley / Las Vegas

10. März 2009
Tanken, Frühstück kaufen, losfahren – den Sonnenaufgang im Death Valley hatten wir allerdings schon vorher gestrichen, sooo früh wollten wir nicht aufbrechen. Vom Motel in Baker aus waren es noch ca. 40 Meilen bis zum Rand des Nationalparks, und bis zu den bekannten „sunrise points“ wäre es noch weiter gewesen. Stattdessen haben wir uns gemütlich um 8h auf den Weg gemacht.
So richtig tödlich waren die Temperaturen im Death Valley nicht gerade, bei 20 Grad Celsius war die Gefahr, an Durst oder Hitzschlag zu sterben, einigermaßen überschaubar. Trotzdem hatten wir ausreichend Wasser im Auto, man weiß ja nie. Im Hochsommer dürfte es hier nicht mehr so angenehm temperiert sein…
Da wir (ok, ich…) eine schmale Schotterstraße nicht als die von uns eigentlich geplante Strecke erkannt haben, sind wir direkt am Südende direkt ins Tal gefahren – geplant war eigentlich, zunächst oberhalb des Tals zu den Aussichtspunkten zu fahren. Das hat sich im Nachhinein aber als die bessere Variante herausgestellt, denn so steigert sich das „Death Valley“-Erlebnis von Meile zu Meile. Es wird immer bunter, salziger, interessanter. Am unteren Parkende ist das Tal (schon hier sehr flach) mit Büschen und gelben Blumen bedeckt. Je weiter man nach Norden kommt, desto mehr Salz aus den ausgetrockneten Seen sieht man.
Am Badwater Point, dem mit -85m tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre, sieht es eher aus wie an einem Gletscher. Der Boden ist komplett weiß, dazwischen sieht man ein paar Salzwasser-Tümpel, in denen weiße Kristalle „wachsen“.

Das nächste Highlight ist der Artist Drive durch die bunten Felsen. Hier sind wirklich alle denkbaren Farben vertreten: weiß, beige, grau, schwarz, rot, rosa, ocker, braun, grün und türkis – und damit meine ich wirklich swimmingpool-türkis! Es ist faszinierend, vor allem an der sogenannten Artist Palette sieht man tatsächlich alle Farben auf einmal. Ein Fotostopp jagt hier den nächsten, da weiß man auch, warum die Strecke Einbahnstraße ist – wenn man noch auf den Gegenverkehr achten müsste, käme man gar nicht mehr vorwärts.
An der Furnace Creek Ranch haben wir kurz Pause gemacht, den Eintritt bezahlt (bzw. uns gleich den Pass für alle Nationalparks der USA geholt – 80$ pro Jahr, die sich wirklich lohnen!) und Lunch gekauft. Bagel mit Creamcheese, picknick-tauglich verpackt. Zunächst ging es zu einem der beiden bekanntesten Aussichtspunkte, dem Zabriskie Point. Dort waren uns aber zu viele Touristen, daher haben wir nur ein bisschen fotografiert und sind dann weitergefahren.
Auf dem Weg zu unserer letzten Station im Death Valley sind wir wieder auf eine kurze Strecke abseits der Hauptstraße abgebogen, den Twenty Mule Drive. Hier fährt man durch die eher hellen Felsen, und wieder taucht hinter jeder Ecke ein noch tollerer Blick auf.
Zum Schluss haben wir dann den höchsten Aussichtspunkt auf der Strecke besucht, Dante’s View. Hier hat man eine tolle Übersicht über das ganze Tal, und erst hier sieht man, wie riesig die Salzfläche ist. Prima Abschluss und schönes Picknick-Panorama!
Quer durch’s Land sind wir dann nach Las Vegas gefahren. Die Strecke ist nicht sonderlich bemerkenswert, aber wir haben das erste Mal eine „fahre 40 Meilen geradeaus ohne Kurve“-Strecke gehabt.
In Las Vegas haben wir im Excalibur Hotel eingecheckt, das hatten wir aus dem Motel gestern online gebucht. Das Zimmer ist super, das Hotel eher nicht so unser Fall – zu laut, zu viele Ballermann-Typen. Aber es ist das günstigste von den Themenhotels direkt am Strip, und das wollten wir doch lieber als ein Standard-Motel. Die Zimmer sind vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden und sind sehr ordentlich (u.a. mit 42“ Plasma Fernseher). Für den Preis und die Lage würde ich das auf jeden Fall weiterempfehlen
 
Wir haben uns abends noch das New York New York-Hotel angesehen – faszinierend. Vom Fenster unseres Zimmers schauen wir genau drauf, inklusive der Achterbahn und des Empire State Buildings. Innen ist alles mit Liebe zum Detail dekoriert – z.B. sind alle Restaurants und Geschäfte in New Yorker Optik gestaltet, es gibt verschiedene Straßen… und tolles FastFood, Hotdog und Burger in diesem Fall, zum Abendessen.
Dann sind wir weiter zum Bellagio Hotel gelaufen, das ist das mit der Wasserorgel vor der Tür (oder für die Filmgucker unter euch: Das aus Oceans 11, 12 und 13). Sehr schön, wie erwartet. Daher haben wir das auch gleich vier Mal gesehen, von jeder Seite des Sees einmal. Zwischendurch waren wir auch IM Bellagio Hotel, schon in der Lobby beeindruckt der „Wintergarten“ mit unzähligen Frühlingsblumen, Bäumen und einem Schmetterlingshaus. Das Casino selbst ist ebenfalls viel schöner als im Excalibur, vor allem ruhiger, aber auch etwas gehobeneres Publikum, wahrscheinlich werden wir hier morgen unser Glück versuchen.

Los Angeles

14. März 2009
Wie gesagt – bin im Internetcafe, natuerlich mit einer herrlich amerikanischen Tastatur, die Haelfte fehlt (Umlaute zum Beispiel), der Rest ist grundsaetzlich woanders als ich denke. Ich versuch’s trotzdem…
Auf der Taxifahrt gestern haben wir einen 7-11 gesehen, das ist eine Mischung aus Supermarkt und Tankstellenshop. Gibt dort leckeren Kaffee zum Selbermischen, mit diversen Flavors und Zutaten. Dort haben wir uns mit Fruehstueck versorgt und sind dann zu Fuss zur Autovermietung gelaufen. Sind nur ca. 15 Minuten, trotzdem sind wir wahrscheinlich die Einzigen, die jemals dort zu Fuss angekommen sind… es gab aber sogar einen Buergersteig, sehr unamerikanisch!
Wir hatten einen Midsize SUV gebucht, da der sogar billiger war als ein Fullsize und noch dazu bequemer und nationalparktauglicher. Bei den meisten grossen Vermietern gibt es hier eine sogenannte Choice Line = alle Autos einer Klasse stehen auf dem Parkplatz und man sucht sich selbst den aus, den man haben moechte.
Wie auch schon von diversen anderen Reisenden geschrieben stehen die Midsize-SUV und die SUVs bei Alamo zusammen, so dass man ohne Aufpreis sich einfach einen größeren nehmen konnte. Der freundliche Berater hat natürlich noch versucht uns eine Klasse höher zu verkaufen. Das haben wir aber genauso wie die zusätzlichen Versicherungen dankend abgelehnt. Bei uns war hauptsächlich die Kofferraumabdeckung (die ist leider recht selten bei den SUVs)
Bei uns war hauptsaechlich die Kofferraumabdeckung entscheidend, da wir fast taeglich unser gesamtes Gepaeck im Auto haben werden, waehrend wir unterwegs sind. Also ist es ein Toyota 4Runner geworden, sagte mir nix, ist aber so aehnlich wie Franks Auto zuhause.
Damit ging es dann zurueck zum Hotel, wo wir nur schnell die schon gepackten Koffer eingeladen haben. Unter hartnaeckigen anderslautenden Anweisungen unseres Navigationssystems sind wir OHNE Freeway-Stau zunaechst nach L.A.-Downtown gefahren und haben uns dort einen mexikanisch angehauchten Bahnhof mit super-bequemen Ledersesseln im Wartesaal angesehen, anschliessend das aelteste Haus von L.A., die sogenannte Avila Adobe. Klein, aber nett restauriert… und kostenlos!
Weiter ging es dann zur City Hall, also dem Rathaus. Dort kann man – auch wenn’s nicht im Reisefuehrer steht – kostenlos bis auf den Turm fahren und hat von dort einen schoenen Blick ueber diesen Teil von L.A., allerdings bei weitem nicht ueber die ganze Stadt. Nicht mal den Pazifik konnte man sehen…
Das stand in keinem Reiseführer, wir haben einfach mal den netten Sicherheitsbeamten am Eingang gefragt und er hat uns erklärt, wo man sich für einen Besucheraufkleber anstellen muss und mit welchem Fahrstuhl man dann (mit umsteigen) ganz nach oben fahren kann.
Naechste Station war der Grand Central Market, dort gibt es zum Einen bestimmt 20 verschiedene Ess-Staende von Chinesisch ueber Mexikanisch und natuerlich Pizza und Burger. Wir haben uns fuer einen Tacco mit Rind- bzw. Haehnchenfleisch entschieden. Schmeckte total anders als erwartet, aber sehr lecker. Gruene Chilisosse und Koriander gehoeren eben fuer uns eher nach Asien als nach Mexiko…
Haette heute jemand zu uns gesagt „Du hier und nicht in Hollywood„, dann waere das ein Widerspruch in sich gewesen – waren naemlich als Naechstes genau dort. Parkplaetze gibt es, sobald man ein paar Minuten laufen moechte, sogar umsonst. Parkuhren lohnen sich bei den Amis hier wohl nicht mehr 😉 Also, wir haben gesehen: viele, viele goldene Sterne, und es waren neben vielen Unbekannten auch einige bekannte Namen dabei – alles Personen, die 15000 Dollar dafuer bezahlt haben, damit sie auf dem Walk of Fame verewigt werden. Allerdings ist das eher unspektakulaer und zieht sich bestimmt ueber einen Kilometer, beidseitig der Strasse. Hinterher haben wir auch in einer Querstrasse noch Sterne auf dem Boden gesehen…
Ein Stueck weiter ist dann das Kodak Theater, in dem die Oskars verliehen werden. Viel Rummel, aber auch einer der besten Blicke auf das Hollywood-Schild. Direkt nebenan ist das Graumanns Chinese Theater, vor dem die Hand- und Fussabdruecke vieler Stars zu sehen sind. Ich habe ja die ganze Zeit nach Lassie gesucht, die Pfotenabdruecke sollen da auch sein, aber gefunden habe ich nur Will Smith, die StarTrek-Schauspieler, Shirley Temple und – man hoere und staune – R2D2 und C3PO waren auch da! Lustige „Fussabdruecke“ haben die… Fotos folgen.
Die letzte L.A.-Etappe hat uns nach Beverly Hills gefuehrt, neben dem Rodeo Drive (die Strasse mit den teuren Geschaeften) sind wir vor allem ein bisschen durch die Gegend gefahren und haben uns die Haeuser angeschaut.
Um morgen moeglichst frueh am Death Valley zu sein, sind wir anschliessend aufgebrochen. Aufgrund des Freitagabendstaus mussten wir einen kleinen Umweg machen, und wo kommen wir da vorbei? Am „Vasques Rocks Park“. Muss euch nichts sagen, aber dort wurden viele Szenen unserer gerade erneut komplett angeschauten Lieblingsserie „Roswell“ gedreht (an dieser Stelle aus gegebenem Anlass Gruesse an Betty). Leider waren wir 7 (!) Minuten zu spaet, der Park war schon zu, aber wir haben „den“ Felsen aus der Ferne gesehen…
Der Rest der Strecke war nicht besonders eindrucksvoll, lange an den Bergen (ich nehme an, dass es die Rocky Mountains waren?) vorbei, die teilweise noch schneebedeckt sind. Uebrigens, wir hatten Temperaturen um die 25 Grad heute… also durchaus sehr fruehsommerlich! Ausserdem haben wir die ersten Joshua Trees gesehen, die wir ja am Ende der Reise in ihrem eigenen Nationalpark besichtigen werden. Das einzige weitere „Highlight“ war die Abfahrt mit dem Namen „Zzyzx“ – das stand wirklich auf dem Schild, und wir ueberlegen die ganze Zeit, ob das eher indianisch ist oder der Namensgeber beim Scrabble noch ein paar Steine loswerden musste… Jedenfalls sind wir bis kurz vor’s Death Valley gekommen und haben dort in einem kleinen Motel ein Zimmer gefunden.
Da es hier jetzt schon 23:15h ist, also gefuehlte 6:30 morgens ohne aber geschlafen zu haben, werde ich mich jetzt ins Bett verkruemeln und sehen, dass ich morgen das mit dem USB-Stick noch hinbekomme. Sonst fehlen euch die schoenen Bilder von Venice Beach… und das waere echt schade!

Düsseldorf – Los Angeles

13. März 2009
Wenn das nicht passt – im Taxi zum Flughafen lief im Radio der „O.C.California“-Titelsong. Wichtigste Zeile: „Californiaaaaa, Californiaaaaa, here we come“… ein gutes Zeichen für einen tollen Urlaub, haben wir beschlossen.
Trotz der frühen Stunde war es am Flughafen ziemlich voll, aber da wir schon vorher online eingecheckt und diverse Formulare ausgefüllt hatten, ging es trotzdem einigermaßen schnell. Den Flug nach London habe zumindest ich größtenteils verschlafen, aber die letzten 10 Minuten waren Sightseeing von oben pur: Tower Bridge, Westminster Abbey, das Riesenrad, der Buckingham Palace…
Wir hatten geplante zwei Stunden zum Umsteiger, aus denen dann tatsächliche drei Stunden wurden. Die folgenden 11 Stunden Flug kamen uns erstaunlich kurz vor, wahrscheinlich hat das Video-on-Demand-System dazu kräftig beigetragen. So habe ich mir die Zeit vertrieben mit „Juno“, „Bee Movie“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ und diversen Comedy-Serien sowie mit dem ständigen Kampf mit meinem Touchpad (mal ging es gar nicht, mal ist es immer zum Hauptmenü zurückgesprungen, dann wieder hat es eigenmächtig die Lautstärke auf Maximum gestellt, was mit Kopfhörern wirklich nicht schön ist).
In L.A. angekommen, mussten wir zunächst durch den Einwanderungsprozess. Mit viel Glück standen wir direkt VOR der langen Schlange, kurz nach uns ist nämlich eine anscheinend sehr große Maschine aus China gelandet… die standen alle hinter uns. Wir haben dann brav unsere Fingerabdrücke abgeliefert, ein Foto machen lassen und ein paar Fragen beantwortet (waren Sie schon mal hier? Wann? Warum? Woher kennen Sie den Mann, mit dem Sie hier sind? etc.), dann waren wir drin
Gleich als erstes haben wir festgestellt, dass man mit Simyo-Handys hier offensichtlich NICHT telefonieren kann – schön, dass auf deren Homepage Preise von / nach Nordamerika angegeben sind… Aber unser freundlicher Anbieter aus dem Süden Deutschlands funktioniert :-))
Das Hotel liegt in Flughafennähe, wir haben zum Glück Fenster nach hinten raus und hören nichts davon. Wäre aber bei unserem Müdigkeitsgrad wohl auch egal gewesen… Um den Jetlag auszutricksen, sind wir nach kurzer Erfrischungs- und Pipipause mit einer schicken Limousine zum Venice Beach gefahren. Wir hatten ja erst überlegt, ob wir unseren Mietwagen nicht schon heute abholen, aber dieser eine zusätzliche Tag hätte 133 $ gekostet, und für die gesamten 14 Tage zahlen wir ca. 600$ – das war dann doch ein bisschen happig. Also, Limousinentaxi.


Venice Beach ist genauso, wie man es aus dem Fernsehen oder Kino kennt: toller Strand, viele Palmen, Radwege, die von Radler, Inlineskatern und besonders vielen Skateboard-Fahrern bevölkert sind. Dazu am Muscle Beach das Freiluft-Fitnessstudio, Basketballplätze (hier wurde „Weiße Jungs bringen’s nicht“ gedreht) und viele Verkaufsstände und Tattooshops. Wir sind einfach ein bisschen die Promenade langgelaufen und haben uns den tollen Sonnenuntergang angeschaut – dekorativ mit Palmen, Baywatch-Hütten und springenden Skateboard-Fahrern im Vordergrund.
Der Abend endete dann im Hotel mit der Erkenntnis, dass das WLAN zwar angeblich verfügbar war, aber uns leider nicht reinlassen wollte. Also konnte ich nichts hochladen, was ich (wenn ihr dies lest) offensichtlich am Morgen irgendwie geschafft habe.
Um 21:30h, nach noch deutschem Zeitgefühl also um 5:30h morgens, habe ich aufgegeben und bin ins Bett gegangen… war aber ja eh dunkel, lieber morgen früh pünktlich aufstehen, Auto holen und dann los ins Vergnügen!

Vorbereitung II

12. März 2008
Letzter Arbeitstag, viel Kleinkram, und jetzt bin ich froh, dass ich das ganze Thema „Zusammenarbeiten“ mal zwei Wochen vergessen kann. Frank hat heute noch einen Termin bis 23h, und ich erledige hier die letzten Dinge. Z.B. ins Tagebuch schreiben… Koffer sind fertig, erstaunlich leicht – frage mich schon, was wir vergessen werden. Aber die USA sind ja einigermaßen zivilisiert, Zahnbürste und Socken bekommt man dort zur Not. Wobei natürlich Zahnbürste und Socken ganz bestimmt schon im Koffer sind.

Erstaunlich übrigens, wie viele Bekannte den touristenfreundlichen Dollar nutzen wollen, um dieses Jahr in die USA zu fliegen. Ich habe schon mehrere „willige Opfer“ für stundenlange Fotopräsentationen gefunden. Gut für meinen Bürokollegen, der wird sich die Geschichten dann nicht ganz so oft anhören müssen 😉
Habe mich bereits abgemeldet bei der Familie, Handy ist aufgeladen, sogar das Taxi ist schon bestellt. Trotz der Flughafennähe müssen wir schon um 5:15h hier los. Zum Glück haben wir die Plätze schon gebucht, für alle großen Vielflieger und die, die gerne bequem sitzen: unter www.seatguru.com findet man alle Flugzeuge der unterschiedlichen Fluglinien mit Beschreibung der Sitze – wo möchte man sitzen, wo besser nicht… wir sitzen direkt am Ausgang und haben ungefähr einen Meter Platz bis zur nächsten Wand. Da kommt nicht mal Frank mit den Füßen ran…
Morgen geht es weiter, dann schon aus L.A. – für euch allerdings erst am Freitag, schätze spätestens mal zum zweiten Frühstück sollte ich soweit sein.

Vorbereitungen

 
10.März 2008
Nachdem ich 2004 tatsächlich beim Auslosen gewonnen habe (wohl zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben) und wir somit beim ersten USA-Urlaub an die Ostküste gefahren sind, ist nun die andere Seite dran. Wird ein total anderer Urlaub: Ostküste waren 6 große Städte und zwei National-/Stateparks, jetzt sind es 2 Städte und der Rest ist Natur pur. Oder Natur-pur-plus-amerikanisch-Touristen-Infrastruktur. Mal sehen…
Gebucht haben wir vor 4 Wochen, seit 3 Wochen wälze ich Reiseführer, durchforste Reiseberichte im Internet und bastel an einer umfangreichen Google-Map rum, auf der ich alle wichtigen und vielleicht-wichtigen Sehenswürdigkeiten markiere. Sieht wüst aus, aber langsam sehen wir einigermaßen klar.

– Routenplanung steht
– Tagesplanung auch
– Pufferzeiten sind eingeplant (2 Tage)
– Karten müssen noch gedruckt werden
– Reiseführer kenne ich langsam auswendig
– Dollar sind bestellt, hole ich morgen ab
– mit dem Koffer fange ich gleich an, Rest dann morgen
Ach ja, technisch haben wir diesmal aufgerüstet: Laptop statt PDA, das heißt, dass ich entweder schneller mit dem Schreiben fertig bin oder – das ist wahrscheinlicher – einfach mehr schreibe. Hoffentlich klappt alles mit dem Hochladen, aber mit WLAN oder über’s Handy sollte es eigentlich immer gehen. Vielleicht diesmal sogar mit Bildern? Geplant ist es, wir werden sehen.
Wir sind dann mal weg!

Einleitung 2008

Weil’s so schön war, mussten wir unbedingt wieder rüber. Hat vier Jahre gedauert, aber immerhin – wir haben es wieder geschafft. Und schonmal soviel: die Schlagzahl erhöht sich jetzt etwas. Immerhin seid ihr ja gerade hier, weil ich den Link zu „USA 2009“ rumgeschickt habe 😉
Die Planung sah folgendermaßen aus, wieder hat alles prima so geklappt:

Flug von Düsseldorf über London nach Los Angeles
1 Tag Los Angeles
1 Tag Death Valley NP
1,5 Tage Las Vegas
0,5 Tage Valley of Fire State Park
1 Tag Zion NP & Coral Pink Sand Dunes
1 Tag Bryce Canyon NP
3 Tage Page (Hoodoos, South Coyote Buttes, Antelope Canyon)
1 Tag Monument Valley
2 Tage Grand Canyon inkl. Hubschrauberflug
1 Tag Fahrt (u.a. Route 66)
1 Tag Joshua Tree NP
1 Tag Universal Studios
Rückflug über London nach Düsseldorf

New York & Abflug

25. August 2004
Ein letztes Mal mit der Fähre nach Manhattan – diesmal mitten im Berufsverkehr und nicht nur mit Touristen, die hin- und direkt zurückfliegen… Frühstück gab es in einem Cafe (zufällig wieder ein „au bon pain“, in einer anderen Filiale haben wir am ersten Morgen gefrühstückt). Natürlich haben wir einen Bagel mit Creamcheese gegessen – vielleicht gibt es die ja auch in Deutschland, z.B. bei WALmart?
Dann sind wir mit der Metro zum Intrepid Sea-Air-Space Museum gefahren. Dort kann man

  • ein Original-U-Boot besichtigen – das auch wieder irgendwie „das weltweit einzige“ ist, ich weiß nur gerade nicht, in welcher Hinsicht… Und die Unterlagen dazu sind im Koffer, wir sitzen nämlich gerade am Flughafen.Es war sehr interessant,und ganz sicher „das einzige U-Boot“, das ich besucht habe. Ziemlich eng, ziemlich warm, in den Duschen wird man vermutlich immer nur von einer Seite sauber, denn drehen kann man sich darin bestimmt nicht. Gleiches gilt für die Betten – vier übereinander, vorne mit Rausfall-Sicherung, Höhe ca. 50cm… @alle Clipperaner: dagegen ist Koje 9 Luxus!!
  • durch eine Concorde laufen – genauer: erst drunter durch, da sieht man schon, wie klein sie eigentlich ist im Vergleich zu „normalen“ Transatlantik-Flugzeugen. Übrigens steht das Flugzeug hier auf einem Schiff, und maximal 1500 Besucher dürfen es pro Tag besuchen. Aber das nur am Rande… Wir waren relativ früh da und durften daher auch rein, einmal längs durchlaufen. Die Sitze waren alle durch Glaskästen geschützt, man konnte also nicht probesitzen. Wir hätten beide mehr Luxus erwartet – aber außer etwas mehr Beinfreiheit sah es aus wie in einem mormalen Flugzeug. Insgesamt wirkte es eher noch enger, weil immer nur 2×2 Sitze in einer Reihe waren und man so gerade in der Mitte stehen konnte.
  • Drittes (und namensgebendes Haupt-) Ausstellungsobjekt ist der Flugzeugträger USS Intrepid. Man kann sich zunächst einen Film über das Schiff ansehen, das u.a. im Zweiten Weltkrieg im Einsatz war. Bis auf die ersten fünf Minuten war der Film auch nur mäßig patriotisch-überladen… Anschließend konnte man im Inneren des Flugzeugträgers (im ehemaligen Hangar) mehrere Ausstellungen (9/11, Men on Intrepid, Raumfahrt, Geschichte der Fliegerei…) ansehen oder auch feststellen, dass hier das Original des Denkmals steht, das uns der Busfahrer in Washington vorenthalten hat. Weiter konnte man dann verschiedene Bereiche des Schiffes ansehen, darunter auch das Flugdeck. Es sieht ja im Fernsehen schon immer so aus, als wäre die Start- und Landebahn zu kurz – in Wirklichkeit ist es noch viel kürzer! Wenn man das so mit der Startbahn vergleicht, die ich gerade durchs Fenster sehe… Auf jeden Fall war es toll, so etwas mal live zu sehen, wenn natürlich auch ohne aktive Flugbewegungen. Ach so, auf dem Flugdeck standen zahlreiche Flugzeuge und Hubschrauber, aber da uns das nicht so interessiert hat, sind wir nur dran vorbei geschlendert und ich kann nicht mehr dazu erzählen.

Von der Kommando-Brücke aus haben wir den laut Reiseführer besten Bagel-Bäcker gesehen, damit war unser Mittagessen klar.
Nach einer kleinen U-Bahn-Irrfahrt (vor drei Wochen war alles einfacher) sind wir dann mit der Fähre zum Auto und mit selbigem zum Flughafen gefahren. Trotz Stau und Autoabgabe waren wir überpünktlich und warten jetzt auf den Beginn des Boardings. Wenn ihr dies lest, sind wir entweder gerade in der Luft (gilt für Frühaufsteher) oder schon wieder auf heimischem Boden (gilt für den Rest)…

Küste New Jersey & New York

24. August 2004
Wir haben kurz überlegt, ob wir noch einen Tag bleiben sollen, dann aber doch entschieden, wie geplant abzufahren. Da wir nicht genau wussten, wo es an der Küste schön ist, sind wir einfach drauflos gefahren. Quer rüber, von Philadelphia nach Osten. Dann sind wir an der Küste hochgefahren und haben uns diverse Badeorte angesehen. Wunderschön, fast ausschließlich weiße Holzhäuser, verwinkelt, jedes anders als seine Nachbarn…
Mittagessen gab es auf einer Bank in einem Park, nachdem wir ein paar leckere Sachen im Supermarkt eingekauft hatten. Warum wir nicht am Strand gegessen haben, wo doch so schönes Wetter war? Und – um die Frage vorwegzunehmen – warum wir nicht gebadet haben? Tja, erstmal fanden wir es ein bisschen teuer – 3$ Parken, 6$ Strand-Eintrittsgebühr pro Person und nochmal 4$ für die Umkleidekabinen… Jawohl, die muss man nutzen. Am Strand umziehen ist „unlawfull“, Strafe 100$. In einer der öffentlichen Toiletten umziehen ist auch verboten – 200$ Strafe oder Gefängnis oder beides… Wir sind dann eben auf einer der Strandpromenaden spazierengegangen und haben uns ansonsten hauptsächlich die Orte angesehen.
Weiter ging es in Richtung Norden. Wir hatten uns überlegt, morgen noch nach NY zu fahren, schließlich fliegen wir erst um 20.20h los. Spontan sind wir dann bis nach Staten Island gefahren, um vielleicht dort zu übernachten. Große Hoffnung, etwas bezahlbares zu finden, hatten wir Nicht. Aber dank tatkräftiger Unterstützung des Navigationssystems haben wir doch etwas gefunden, nur 5min. zu laufen bis zur kostenlosen Fähre nach Manhattan.
Dort haben wir dann den Abend verbracht – in einem Deli etwas zu essen geholt und dann rüber nach Brooklyn. Dort waren wir vor drei Wochen schon – unterhalb der Brooklyn Bridge, mit Blick auf die Manhattan-Skyline… Sehr schön für einen letzten Abend!

Philadelphia II

23. August 2004
Heute sind wir extra früh aufgestanden, da man uns gestern gesagt hatte, dass am späten Vormittag oft schon alle Karten für die Independence-Hall-Führung weg sind. Also waren wir um 9h an der Ticket-Augabestelle (Karten kosten nichts, sind nur zur Reglierung des Besucherzustroms gedacht) und kurz darauf schon durch die Sicherheitskontrolle (mal wieder Tasche durchleuchten und durch die Personenkontrolle).
Eigentlich wollten wir gar nicht unbedingt, aber nach der Kontrolle mussten wir zwangsläufig dran vorbei: an der Liberty Bell, einer ca. 1m hohen Glocke. Uns fehlte wohl das patriotische Bewusstsein, denn wir waren nicht so sonderlich beeindruckt – zumal das gute Stück einen ziemlichen Sprung hat… Für Amerikaner ist sie aber DAS historische Zeugnis ihrer Unabhängigkeit, denn sie wurde am Tag der Unabhängigkeitserklärung zum ersten Mal geläutet (und ging dabei gleich kaputt).

Weiter ging es über eine von Park Rangern bewachte Straße auf den Independence Square, um den herum verschiedene historisch bedeutsame Gebäude liegen. Wir haben erst einen Blick in die Congress Hall geworfen und dann die Führung durch die Independence Hall mitgemacht. Sehr interessant, hier wurde 1776 über die Unabhängigkeitserklärung und 1787 über die Verfassung verhandelt…
Anschließend haben wir eine Runde mit unserem BigBus gemacht – schließlich war unser Ticket noch bis 15h gültig! Wir haben die Fahrt kurz unterbrochen, um uns die Bibliothek anzusehen. Dort hatten sie gerade eine Ausstellung mit alten Fotos von allen Räumen… Im Vergleich mit „normalen“ Leihbibliotheken war diese sehr schön, altes Gebäude, Deckenverzierungen etc, aber trotzdem konnte das Gebäude mit der Public Library in New York und mit der Congress Library in Washington nicht mithalten!
Wir sind dann weitergelaufen bis zum Museum of Art – nicht der Kunst wegen, das Museum war sowieso geschlossen (Montag), sondern um uns die Rocky-Treppe anzusehen. Hätte ich jemals einen Rocky-Film gesehen, hätte ich vielleicht auch erkannt, dass er dort immer seine Kondition trainiert hat. Aber was nicht ist… Anschließend haben wir dann die Tour zuende gemacht, diesmal mit mehr Erfolg, denn der Tourguide war verständlicher.
Als nächstes haben wir uns – vorbei am Grab von Benjamin Franklin – aufgemacht zum Betsy Ross House. Dort hat besagte Dame (angeblich?) die US-Flagge erfunden und zum ersten Mal genäht. Das Museum dazu war nicht so interessant, aber die mittägliche Theatervorführung, wie es zur Flagge kam, war sehr amüsant gemacht. Moderne Reporterin, Zeitsprünge, alle beteiligten Personen sind da, witzige Dialoge… Das Ganze unter freiem Himmel im Innenhof des Hauses.
Weiter zu Fuß

  • zur ältesten durchgehend besiedelten Straße in den USA (seit 1723?)
  • durch Chinatown
  • zum Reading Terminal Market, eine Markthalle mit vielen Ess-Ständen diverser Nationen. Frank hatte ein Philly Cheesesteak, d.h. ein Baguette mit gebratenem dünnem Rindfleisch, Käse und gebratenen Zwiebeln – schmeckt gut! Ich habe einen Crab Cake probiert, weil der hier typisch ist – hat sich als eine Art Frikadelle aus Krabbenfleisch herausgestellt, auch sehr gut
  • zur Cityhall, weil wir auf den Turm wollten, da waren aber schon alle Karten verkauft – also Pech gehabt, kein Blick auf Philadelphia von oben
  • zum National Constitution Center, einem multimedialen, interaktiven Museum zur Verfassung. Einführungsfilm im 360-Grad-Kino mit Live-Erzähler, dann sehr gute Ausstellung
  • zu Penn`s Landing, hier soll William Penn (Gründer von Philadelphia und Namensgeber von Pennsylvania) gelandet sein; wir sind einfach ein bisschen am Ufer des Delaware River entlang gelaufen

Abendessen gab es in der South Street, hier liegt ein Cafe/Restaurant neben dem nächsten. Schwierige Auswahl… Und zur Verdauung dann noch der Spaziergang zurück zum Auto, mit ein paar Umwegen durch die Straßen von Society Hill (das ist die schöne Wohngegend, durch die wir schon gestern gelaufen sind…)

Philadelphia I

22. August 2004
Irgendwie haben sich höhere Mächte gegen uns verschworen und scheinen der Meinung zu sein, dass wir lieber Städte besuchen als Natur gucken sollen – oder warum sonst ist schlechtes Wetter, wenn wir Natur eingeplant haben (1000-Islands, Skyline Drive), und blauer Himmel+Sonne an Städtetagen? Heute war jedenfalls optimales Sightseeing-Wetter: Sonne, aber nicht zu warm, und dazu der perfekte blaue Himmel als Foto-Hintergrund für die historischen Gebäude…
Wie schon angekündigt, sind wir nach dem Frühstück nach Philadelphia gefahren und haben uns dort erstmal ein Hotel gesucht. Etwas außerhalb, da ist es mindestens 51$ billiger als bei allen Hotels direkt in P., bei denen ich gefragt habe. Trotz der Brücken- und Parkgebühren sparen wir also, und lange dauert es mit dem Auto auch nicht bis zum touristischen Zentrum…
Ungefähr gegen 13h waren wir dann in Philadelphia Downtown. Ratet, wie wir angefangen haben? Genau, mit einer Überblick schaffenden Rundfahrt. Grayline gibt es hier nicht, dafür BigBusTours mit 24 Stunden hop-on-hop-off. Die erste Runde haben wir dann auch gleich gemacht, allerdings ohne auszusteigen. Wie gesagt, Überblick… Den haben wir jetzt, werden die Tour aber sicher nochmal machen – dann hoffentlich mit einem Tourguide, der nicht „indall“ sagt, wenn er „independence hall“ meint! Er hat ziemlich schnell gesprochen und viele Silben verschluckt…
Nach der Tour sind wir zunächst im Visitors Center gewesen und haben uns einen halbstündigen Film angesehen – er basierte auf den Tagebüchern von vier Personen mit unterschiedlichem politischem Hintergrund, die die Zeit der Unabhängigkeitserklärung erlebt haben. Anschließend haben wir uns mit Stadtplänen und Infomaterial zu Sehenswürdigkeiten eingedeckt und ein bisschen sortiert, was wir morgen machen möchten.
Eigentlich wollten wir noch auf den Turm der Cityhall und sind auch dorthin gelaufen, aber wir waren eine halbe Stunde zu spät. Also sind wir weiter bis in eines der schönsten Viertel der Stadt gelaufen und dort einfach in Ruhe spazieren gegangen. Society Hill ist wirklich toll – fast ausschließlich alte, schön renovierte rote Backsteinhäuser, Blumen, Bäume, schöne Eisengeländer an den Treppen…

Zum Abendessen waren wir in der City Tavern – gegründet 1773, hier waren schon George Washington, Thomas Jefferson und John Adams zu Gast. Vor 30 Jahren originalgetreu wieder hergerichtet. Die Kellner tragen Kostüme aus dem 18. Jahrhundert und alle Gerichte sind nach alten Rezepten gekocht. Super-lecker! Wir hatten „pan seared monkfish with an herb butter sauce, served with barley and vegetables“ und „Matha Washington Style Colonial Turkey Pot Pie“.
Das war´s schon für heute, morgen mehr aus Philadelphia!

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