Die einleitenden Sätze verkürze ich mal gerade: Weckruf, packen, naturfarbene Kleidung anziehen, ab zum Frühstück ins Hauptzelt, dann geht’s gleich los. Wir sind wieder zu siebt: Moreri, die beiden Bostoner, die beiden Kalifornier und wir.
Wir fahren ein kurzes Stück mit dem Safari-Auto, allerdings ohne irgendwelche nennenswerten Tiere.
Am Fluss treffen wir Jimbo und Patrick, die beiden Poler. Das dritte Mokoro wird Moreri polen (also durch’s Wasser staken). Die Mokoros werden noch schnell mit Sitzen und der Kühlbox bestückt, dann geht’s direkt los.
Die Landschaft ist hier ganz anders als in Moremi Crossing bei den Mokoro-Touren – und hier ist natürlich auch die Tour länger, der Weg ist das Ziel… wir schippern also durch die absolut friedliche Landschaft, hören ein paar Vögel und ein bisschen Wind, sonst nichts.
An einer Stelle halten wir an, da das eine beliebte Stelle für ein Flusspferd ist. Also warten wir, bis es auftaucht (die können so ungefähr 6min. unter Wasser bleiben, sagen jedenfalls diese drei Guides), damit wir sehen, wo wir besser NICHT herfahren. Wir haben dann lieber mal rechts durch’s Gras abgekürzt…
Weiter ging’s durch Seerosen und so eine Wasserpflanze, die aus Südamerika eingeschleppt wurde und sich hier fröhlich ausbreitet – leider entzieht sie dem Wasser zu viel Sauerstoff, nicht gut für die Tiere und Pflanzen.
Auch für den Poler nicht immer ganz einfach:
Am Ufer sehen wir immer mal ein paar Antilopen, vor allem Impalas und Wasserböcke, aber nichts Aufregendes…
Nach einer Stunde hatten wir unser Ziel erreicht und gingen an Land. Dort gab’s wie bei jeder Aktivität ein kleines Picknick, also vormittags Kaffee/Tee und Kekse.
Dazu gibt’s eine Runde kleiner Rätsel, sowas wie „du hast einen Kohlkopf, eine Ziege und einen Leoparden und willst sie mit dem Mokoro über den Fluss bringen, kannst aber immer nur eins der drei mitnehmen. wie machst du das, ohne dass sie sich fressen?“ – wir waren ja dafür, das umzuformulieren in „ein Büschel Gras, ein Impala und ein Löwe“…
Und dann geht’s eine Stunde lang gemächlich zurück, ohne Vorkommnisse.
Nur das tote Hippo, das im Fluss lag, roch aus dieser Richtung deutlich fieser. Oder der Wind war schwächer als vorhin, wir wissen es nicht. Vielleicht hat auch die Umdrehaktion die stinkigen Gase freigesetzt, denn auf dem Hinweg lag es noch genau andersrum – vermutlich war das ein Krokodil.
Und dann waren wir leider schon wieder am Ausgangspunkt, die Mokoros wurden an Land gezogen und wir mussten abfahren – aber nicht ohne ein Gruppenfoto!
Zurück im Camp gab’s dann eine kurze Packpause, um 10:30h wurden dann unsere Taschen abgeholt und wir bekamen nochmal einen tollen Brunch. Die Elefanten kamen auch zum Abschied vorbei…
Der Air Strip ist einfach eine Sand/Schotterpiste mitten im Nichts, ABER sie haben einen genauen Plan, wer wo steht und von wo was eingeladen wird und so…
Noch eben das Navi programmieren, dann fliegen wir los:
Einer der wenigen „Staus“, die wir im ganzen Urlaub hatten. So viele Autos sieht man hier sonst ungefähr pro Tag, auf einer durchaus längeren Strecke:
Ansonsten war nichts Spannendes zu sehen unterwegs. Pferde, Kühe, Ziegen, Esel, und dann wieder von vorne. Nicht mal Impalas gibt’s hier. Keine sonderlich spannende Route also, aber irgendwie mussten wir ja nach Windhoek zurück.
Und das war auch schon im Wesentlichen unser Tag. Die Tautona Lodge war nicht besonders toll. Der Pool war dreckig und vor allem ohne Wasser, die Dame an der Rezeption eher uninteressiert, das Zimmer – na, sagen wir mal, es war nicht unbedingt gründlich geputzt. Das Badezimmer roch muffig, und überhaupt… aber egal, es ist eine Zwischenübernachtung, wir zehren noch vom Machaba Camp.
Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt haben wir unser Abendessen im Auto mit Blick auf Geier und Marabus verzehrt, im Rücken ein Löwengehege. Das hat mir wirklich schlechte Laune gemacht, denn vor nicht mal 24 Stunden haben wir freie Löwen in ungefähr der gleichen Entfernung gesehen, die hier hingegen saßen hinter Zäunen. Nicht schön.
Also haben wir den Rest des Tageslichts genutzt, um ein paar Runden über das Lodge-Gelände zu fahren, die Beschilderung ist ebenfalls kreativ (also nicht durchschaubar, ob da ein System ist, oder ob jemand einfach wahllos rote, gelbe und blaue Pfeile verteilt hat), aber die Stimmung war schön und wir haben neben ein paar Antilopenarten auch noch eine nette Schildkröte und zwei Uhus oder so (muss ich noch recherchieren) gesehen.
Vor’m Schlafengehen gab es noch einen Gin & Tonic in der Bar, die war immerhin ganz nett und hatte Internet. Im Zimmer hatten wir das erste Mal seit drei Wochen einen Fernseher, wir haben ihn tatsächlich auch eingeschaltet, sind aber nach 5min. eingeschlafen…
Schlagwort: Okavango Delta
Der Tagesablauf in den einzelnen Camps und Lodges unterscheidet sich nur sehr unwesentlich – lediglich die Zeiten können sich ein bisschen verschieben, aber sonst ist alles sehr ähnlich. Also:
Überreste des Termitenflugs gestern – die werfen nämlich ihre Flügel ab, und das hier lag auf unserer Terrasse:
Um 6:00h ruft der Guide fröhlich „morning, morning“, dann gibt’s um 6:30h Frühstück und um ca. 7:00h brechen alle auf. Wir hatten gestern schon mit James und Ken und danach mit unserem Guide Moreri abgesprochen, dass wir gerne die Walking Tour machen möchten. Anna und Michael aus Kalifornien haben sich uns angeschlossen, und so sind wir zu siebt losmarschiert. Anders als in Moremi Crossing geht es hier direkt vom Camp aus los, und außerdem hat Moreri hier auch ein Gewehr dabei, zur Sicherheit. Wobei wir uns ohne auch nicht unsicher gefühlt haben…
Die Tour dauerte ca. zweieinhalb Stunden, zum Schluss war es ganz schön muckelig warm, aber noch erträglich. Moreri hatte klar am Anfang gesagt, dass es nicht darum geht, „big game“ zu sehen, also Löwen oder Leoparden oder Elefanten. Es geht mehr um die Natur, die Pflanzen und das ganze Kleingetier. Für uns egal, wir hatten ja schon große Tiere beim Spaziergang.
Und so gab es dann auch Termiten, Bäumen, Zwergmangusten (die man aus der Ferne schnell mit Eichhörnchen verwechseln kann), zwischendurch aber auch ein paar Giraffen und eine Sable-Antilope, eine relativ seltene Art. Hatten wir allerdings schon im Mahango NP gesehen und außerdem war sie zu schnell weg, als dass wir ein Foto hätten machen können.
Zurück im Camp ging es weiter wie immer: kurze Pause im Zelt, dann Brunch – sagenhaft, was die hier allein an glutenfreien Leckereien auftischen!!!
Zwischendurch kam noch ein Chamäleon vorbei, erst saß es auf dem Boden und fraß von den reichlich vorhandenen Termiten (da war ich noch nicht wieder am Hauptzelt), dann kletterte es langsam auf den Baum und änderte dabei seine Farbe:
Anschließend 4h Siesta. Die verbrachten wir unterschiedlich: Frank war am Pool und dann im Zelt schlafen, ich habe Fotos sortiert und ein bisschen für den Blog geschrieben, außerdem die Baboons beobachtet, die ebenfalls gerne Termiten fressen und daher ausnahmsweise mal im Camp gerne gesehen sind – sonst klauen sie nämlich Sachen aus der Küche oder durchwühlen die Zelte, wenn man nicht ordentlich „abschließt“ bzw. den Karabinerhaken an den Reissverschlüssen befestigt.
Das hier ist (neben unserem tollen Zelt) mein Lieblingsort im Camp, in Reichweite von Kaffee und Kühlschrank und mit Blick auf den Fluss und die Tiere, die da vorbeispazieren:
Und so sieht hier übrigens das „Internetcafé“ aus – die Betreiber des Camps möchten bewusst nicht, dass abends alle wahlweise im Hauptzelt sitzen oder in ihre Zelte verschwinden und am Handy / Tablet rumspielen. Stattdessen sollen die Gäste miteinander reden, sich über Sichtungen austauschen, Fotos angucken, die Tiere beobachten, eins der vielen herumliegenden Tierbücher durchblättern… Daher gibt es WLAN nur hier an diesem Picknicktisch, und auch da nicht immer und nicht besonders stark. Und wenn ich ehrlich bin: es fehlt einem auch fast nicht. Nur den Blog würde ich gerne regelmäßiger befüllen, aber sonst…
Und dann war schon wieder Zeit (nicht Hungergefühl!) für High Tea, der Tisch wurde draußen aufgebaut und wir saßen dann alle mit unseren Tellern auf den Sofas oder den Safaristühlen draußen und beobachteten z.B. das Hippo im Fluss:
Bevor es auf den nächsten Game Drive geht, gehen alle nochmal ins Toilettenzelt – und auch das ist natürlich dem Stil des Camps angepasst. Besetzt ist, wenn das Seil vor dem Eingang hängt, und auch innen sieht es sehr nach Safari aus:
Alle Aktivitäten finden hier normalerweise in den gleichen Gruppen statt, damit die Gäste noch besseren Kontakt zueinander haben und man nicht immer wieder mit anderen Leuten unterwegs ist. Wie gut das funktioniert, sehen wir später heute noch… wir saßen also wieder mit Guide Moreri und mit Ken und James aus Boston im Safari-Auto und waren gespannt, was wir heute sehen würden.
Erstmal ging es langsam los, die erste Stunde oder so war nichts zu sehen außer Impalas, ein paar Vögeln und einem Waran:
Dann kamen wir an einem Elefantenschädel vorbei, ganz schön riesig so ein Ding, Moremi hat uns dann u.a. die riesigen Backenzähne gezeigt und demonstriert, wie lang der Kanal ist, in dem die Stoßzähne gesessen haben.
Weiter ging es durch den Busch, und immerhin ein Fischadler ließ sich mal blicken:
Dann kam ein Hippo-Pool, und hier haben wir eine ganze Weile damit verbracht, die Tiere beim „Gähnen“ zu fotografieren. Mit Vorliebe haben sie das natürlich gerade dann gemacht, wenn wir alle Kameras unten hatten…
Über Funk bekam Moreri dann die Nachricht, dass ein andere Wagen vom Machaba Camp einen Löwen gefunden hatte. Und da man nach 2 Tage im gleichen Auto ja wusste, wer was unbedingt noch sehen möchte, war klar: da fahren wir hin, für Ken und James. Die hatten nämlich noch keinen männlichen Löwen, also mit richtiger Mähne. Unser „wollen wir unbedingt noch sehen“-Tier war der Leopard, der war uns bisher ja noch nicht vor die Linse gehüpft.
Also fuhr Moreri dorthin, wo der Löwe ungefähr sein sollte. Unterwegs kamen wir an einer Giraffe vorbei, und Ken meinte sehr treffend: „das hätte mir mal jemand sagen sollen, dass wir an einer Giraffe vorbeikommen und nicht mal wirklich anhalten, weil sie nichts Besonderes mehr ist“. Für ein Foto haben wir angehalten, aber mehr als 30 Sekunden waren das nicht…
Zunächst kamen „nur“ zwei Löwinnen aus dem Busch auf der anderen Seite des Flusses, aber dann folgte auch das Männchen und posierte freundlich im Licht der Abendsonne. Extrem unwirklich und kitschig, aber so war es halt:
Hier guckt er wie der böse Scar aus „König der Löwen“:
Und dann hat er keine 20m von uns entfernt getrunken wie eine Hauskatze:
Hach, schön. Das einzige Safari-Auto auf der anderen Flussseite bekam dann noch ein paar nette Aufnahmen, dann war er weg.
Die drei oder vier Machaba Camp-Autos waren alle hier, eins war allerdings schon ein bisschen früher weitergefahren als wir. Und prompt kam über Funk die Info, dass sie einen Leoparden gefunden haben. Nachdem wir uns vorher so für Ken und James gefreut hatten, dass sie ihren Löwen doch noch bekommen, waren nun wir dran. Also umdrehen, losfahren, Daumen drücken. ABER: bevor wir an der Leopardensichtungsstelle ankamen, standen schon wieder zwei Autos auf dem Weg. Daneben (und daneben heißt: wirklich daneben, vielleicht 5m) lag ein andere männlicher Löwe, der unmittelbar zuvor ein Impala zum Abendessen gejagt hatte.
Hier der erst Eindruck, die weiteren Bilder gibt’s auf einer separaten Seite – Janina, schau sie dir bitte erst alleine an, bevor du sie Linus zeigst!!! Und auch sonst, wer da empfindlich ist, sollte sie sich eher nicht ansehen.
hier geht’s zu den weiteren Löwenfotos…
Während der Löwe da so an seinem Impala rumkaute, drehten sich die Leute in einem anderen Fahrzeug um – und da war er, der Leopard. Wir konnten es kaum glauben, und auch Moreri hatte das noch nie: Löwe und Leopard auf einem Bild. Muss man wissen (jedenfalls in dieser Größe), aber der Leopard ist oben links zu sehen:
Der Leopard hat sich das Löwenfestmahl aus der Ferne angesehen, und wir wussten gar nicht mehr, in welche Richtung wir fotografieren sollten…
Schließlich war der Löwe fertig, das Impala bis auf’s letzte Haar verschwunden und die Pfoten saubergeleckt. Also konnten wir uns nun voll und ganz dem Leoparden widmen. Als wäre er bestellt und instruiert worden, fing der nun an, auf einem Baumstamm zu posieren wie für ein Fotoshooting. Naja, war ja auch eins, mit drei Autos vom Machaba-Camp in vielleicht 7m Entfernung 🙂
Zum Schluss hat er alle Posen nochmal in die andere Richtung gemacht, als wollte er den Leuten dort im dritten Wagen auch noch schöne Bilder bieten:
Unglaublich schön… und der Tag ist noch nicht vorbei! Auch wenn wir zwischendurch (um genau zu sein: beim ersten Löwen) schon meinten, dass das nun aber wirklich perfekt sei und es nicht besser werden könne. Doch, konnte es.
Erstmal sind wir auf der Weiterfahrt nochmal am Impala-Löwen vorbeigekommen, der mitten auf dem Weg lag und sein Verdauungsschläfchen hielt.
Dann stand er auf, stellte sich vor einen Busch und brüllte. Wir waren wieder nur 10m entfernt und da ist so ein Löwe ganz schön laut und durchdringend! wir haben ein Video, aber das ist für das hiesige WLAN leider zu groß…
Unser Sundowner war jetzt irgendwie ausgefallen, wir mussten zurück, weil das Abendessen wartete. Aber nicht, wie wir dachten, im Camp – nein, an diesem Tag gab es als krönenden Abschluss auch noch ein Bush Dinner, also Grillen über dem offenen Lagerfeuer mitten im Busch. Moreri erzählte uns erst, das wäre von einem anderen Camp, als wir die Kerzen und das Feuer im Dunkeln sehen konnten, aber natürlich war es das nicht (so viele Camps gibt es hier auch nicht, und vor allem nicht sehr nah beieinander).
Es gab direkt erstmal einen Drink, denn die gesamte Bar hatten sie ebenfalls mitgebracht, dann ein bisschen Plaudern am Lagerfeuer und schließlich ein tolles Essen unterm Sternenhimmel, mit zum Glück einer erträglichen Anzahl von Insekten.
Im Hintergrund hörte man immer mal den Löwen brüllen, wir wir hinterher erfahren haben, ist Moreri ihm während des Dinners gefolgt, um zu sehen, wo er hingeht. Tja, er war im Machaba Camp, aber bis wir dort später ankamen, war er schon wieder weg… das hat uns Moreri übrigens erzählt, während er uns zu Fuß vom Hauptzelt zu unserem Zelt gebracht hat 🙂
Großartiger Tag, und damit war auch meine Entscheidung gefallen, was ich morgen früh machen würde. Ich hatte den Leoparden gesehen, besser könnte es relativ sicher nicht mehr werden, also würde ich die Mokoro-Tour mitmachen. Alternativ wäre ich nämlich mit der anderen Gruppe („den Dänen“) auf den Morning Drive mitgefahren…
Letztes Mal aufwachen in Moremi Crossing, heute geht’s zum nächsten Camp. Aber erstmal hatten wir mit dem Guide verhandelt, dass wir noch mit zum Morning Walk dürfen. Unser Flug ist für 10:10h geplant, wir müssen um 9:50h hier weg. Für die normale Tour ist das zu früh, aber wir haben so nett gefragt, dass uns der Poler, also der Mensch, der das Mokoro durch den Kanal stakst, früher zurückbringt. Jippie!
Also schnell fertigmachen, alles soweit packen, frühstücken und los. wir hatten keine besonderen Sichtungen, aber es war einfach schön und das Licht war toll… hat sich also gelohnt, da nachzufragen.
Zebras ganz nah (wobei das im Bild die andere Gruppe ist, die parallel zu uns gelaufen ist)
Giraffen, völlig ungerührt:
Woodland Kingfisher und nochmal der Nationalvogel:
Sehr schöner Abschluss in Moremi Crossing! Wir können uns durchaus vorstellen, nochmal wiederzukomen, dann gerne mit etwas mehr Wasser im Okavango-Delta. Die Wiesen, die heute komplett trocken sind, sind dann komplett mit Wasser bedeckt und es gucken nur kleine Inseln raus.
Zurück im Camp haben wir noch schnell ein paar Fotos gemacht – die Sicherheitsausrüstung im Zelt (Doom gegen Insekten im Zimmer, Peaceful Sleep gegen Moskitos und eine Tröte für Notfälle), das Zelt von außen und das Haupthaus von innen und außen.
Und dann kam auch schon unser Trecker mit dem Anhänger… und 10 Minuten später waren wir am Air Strip und konnten gerade noch unser Flugzeug landen sehen. Der Elefant hat sich das von der anderen Seite aus angesehen.
Nochmal dem Abschiedskommando winken und los geht’s, 25 Minuten und wieder das ganze Flugzeug nur für uns, diesmal nur vier Sitze plus zwei vorne.
In Khwai wurden wir schon von unserem Guide Moreri erwartet und zum Camp gefahren. Ab dann waren wir in so einem „das ist viel zu schön, um wahr zu sein“-Modus. Sind wir einen Tag später (während ich das hier tippe) immer noch, fürchte ich. Ich lasse mal Fotos sprechen:
Blick von der Haupt-Terrasse und dann von unserer eigenen Terrasse auf den Begrüßungselefanten:
Das Zelt von innen und außen – perfekter Blick auf den Fluss:
Und dann läuft direkt vor dem Zelt auch noch ein Mistkäfer mit seiner Mistkugel vorbei – den wollte ich immer schon mal sehen… danke 🙂
Auch hier gibt es eine klare Tagesordnung, oder wie es ein dänischer Gast zusammengefasst hat: man muss den ganzen Tag abwechselnd essen, sich rumfahren lassen und fotografieren, wieder essen, schlafen und dann von vorne anfangen. Das trifft es ziemlich genau.
Also fantastischer Brunch um 11h, dann Siesta bis 15:30h, High Tea (grandios leckere gefüllte Pfannkuchenröllchen und Möhrenkuchen für mich, also glutenfrei) und ab geht’s in die Safari-Fahrzeuge. Wir fahren zusammen mit James und Ken aus Boston, sehr nett und witzig die beiden, und wir haben ungefähr die gleichen Interessen, das macht die Fahrt sehr angenehm.
Ein paar neue Tiere (z.B. der Sacred Ibis und ein Waran, ungefähr 60cm lang) und zwei neue Geier-Arten:
Und auch die üblichen Verdächtigen lassen sich sehen, also Elefanten, Giraffen, Zebras, Hippos, Antilopen, Woodland Kingfisher, Wasserböcke…
Die Strecke ist toll, sehr sandig und/oder matschig, Frank wäre wohl am liebsten selbst gefahren. Auf der Suche nach ein paar Wildhunden sind wir zwischendurch dann richtig offroad unterwegs gewesen, also quer durch, in privaten Game Ressorts geht das.
Am Fluss haben wir dann eine Sundowner-Pause gemacht, leckere Drinks serviert bekommen, ebenfalls leckere Snacks (Trockenfrüchte, Biltong / Trockenfleisch und gebackene Pilze) gegessen und Fotos vom kitschigen Himmel gemacht.
Auf der Rückfahrt fing dann der große Termitenflug an – die kommen nach dem ersten großen Regen aus dem Boden, und zwar zu Millionen. Man konnte sie aus unzähligen Löchern im Boden ausströmen und sich in alle Richtungen verteilen sehen. Leider konnte man das in der Dämmerung nicht wirklich fotografieren, aber es sah unglaublich aus.
Gesteigert wurde das nur noch im Camp: Erst haben wir draußen am Lagerfeuer gesessen und was getrunken (zusammensitzen und reden ist ebenfalls wichtiger Bestandteil des Tagesprogramms).
Der Tisch für das Abendessen war draußen gedeckt, aber kaum saßen wir da und hatten alle ein Glas Wein eingeschenkt bekommen, ging es los. Nach 5min. haben wir beschlossen, dass wir nach drinnen umziehen (wobei drinnen heißt: ins Zelt mit durchsichtigen Moskito-Wänden). Gute Entscheidung – denn so sah es wenige Minuten später auf dem Tisch draußen und in der Luft im Umkreis um alle Lichtquellen aus:
Der Rest des Abends war dann einigermaßen termitenfrei, wir haben sehr lecker gegessen, uns mit dem Camp-Manager unterhalten und sind dann um 22:00h im Bett gewesen.
In diesen offenen Zelten kann man wirklich hervorragend schlafen, man wird nur manchmal von Löwen und Hippos geweckt – da es aber noch dunkel war, konnte man sie leider nicht sehen. Zumindest die Hippos waren aber sehr nah, man konnte sie grunzen und plantschen hören.
Dann folgte das normale Programm:
6:00h Wecken durch den Guide
6:30h Frühstück
7:00h Start der Mokoro-Tour
Der Ablauf ist immer gleich, nur die Richtung in die man läuft/fährt ist gelegentlich mal anders. Heute waren Frank und ich alleine unterwegs, die Schweden fliegen um 10h ab und daher können sie nicht mehr mit.
Gesehen haben wir wieder einiges: Elefanten, Hippos, Wildhunde, Impalas, Red Lechwe (noch so eine Antilopenart – wir kennen inzwischen die meisten Namen, aber manchmal klappt es mit der Bild-Namen-Zuordnung noch nicht so richtig).
Die beiden Elefanten haben sich laut Mr. EB (dem Guide) länger nicht getroffen, sie sind manchmal wochenlang getrennt unterwegs. Wenn sie sich dann wiedersehen, gibt’s ein ausgiebiges be-rüsseln:
Ein paar Meter weiter lagen zwei Hippo-Familien im Kanal, das ist auch der Grund, warum sie hier nicht besonders weit mit den Mokoros fahren – da das Wasser so niedrig steht, kommt man nicht dran vorbei und Hippos werden gerne mal ungemütlich, wenn man ihnen im Wasser zu nah kommt. Diese beiden Grüppchen haben gerade so eine Art Nachbarschaftsbesuch gemacht, friedlich und nur mit ein bisschen Wasserspritzen verbunden.
Zum Einschätzen der Größe mal ein Hippo-Fußabdruck und daneben Franks Schuh in Größe 45:
Gegen Ende des Spaziergangs haben wir dann tatsächlich nochmal vier Wildhunde gesehen, diesmal haben sie Impalas gejagt, aber nicht erwischt, und mussten sich dann ein bisschen ausruhen. Dabei waren sie uns wieder ziemlich nah, und zwar aus eigenen Stücken, wir sind gar nicht großartig auf sie zugegangen.
Punkt 10 waren wir wieder an der Lodge und haben noch die Schweden verabschieden können. Weiter ging’s mit Standard-Programm:
11:00h Brunch (und neue Gäste, aus der Schweiz, Deutschland und Argentinien)
12:00h Mittagspause
15:00h High Tea (ja, schon wieder essen – all inclusive ist echt anstrengend)
15:30h Aufbruch zur nächsten Mokoro- und Walking Tour
Die Nachmittagstour ist etwas kürzer, wir sind ca. 2h gelaufen, diesmal ohne Regen. Dafür hatten wir gleich zu Beginn eine größere Herde Büffel im Angebot, die standen ziemlich genau da, wo wir mit den Mokoros landen wollten. Sie haben uns beäugt, wir sie, und dann sind wir unbehelligt davonmarschiert. Eine zweite Gruppe Büffel kam noch von der Seite, die waren auch ein bisschen skeptisch, aber friedlich. Solange es Gruppen sind und man einen gewissen Abstand hält (der kleiner ist, als ich vermutet hätte!), ist das laut Guide ganz unproblematisch. Gilt für alle großen Tiere hier, also auch Elefanten und Flusspferde.
Unser Trupp bestand diesmal aus zwei Guides und sechs Touristen, und wieder sind wir im Gänsemarsch durch die Gegend gestiefelt und haben diverses Getier beobachtet. Außerdem gab’s ein paar Lektionen im Spurenlesen und „animal droppings“ interpretieren (falls das jemand mal braucht: ich kann jetzt prima Elefanten-Haufen von Impala-Häufchen unterscheiden, und auch noch ein paar andere Tiere anhand ihrer Hinterlassenschaften identifizieren).
Tiere des Tages: zwei Sattelstörche…
… „harvesting termites“ – eine Termitenart, die im Boden lebt und nicht in den Termitenhügeln. Mehr dazu in zwei Tagen 🙂
Giraffen und Zebras (die gibt’s häufig zusammen, weil die Zebras sich an den Giraffen orientieren, die einfach weiter gucken können. Wann man als Tourist an den Giraffen vorbeikommt, ohne dass die zucken, laufen die Zebras auch nicht weg…
Dann Botswanas Nationalvogel, der lilac breasted roller (oder Gabelracke):
Außerdem gut getarnte Antilopen und ein Warzenschwein im hohen Gras…
…und noch mehr Giraffen (ob daher das „du hast einen Vogel“ kommt?) und Impalas:
Zum Abschluss gab’s einen Sundowner (diesmal Gin Tonic) und getrocknetes Rindfleisch, von der guten Sorte. Das Ganze in unmittelbarer Nähe zu den Büffeln, die immer noch an der gleichen Stelle standen und uns weitestgehend ignoriert haben. Sie waren eher damit beschäftigt, sich gegenseitig zu jagen.
In der Abendstimmung ging es dann zurück zum Camp, ca. 15min. Fahrt. Danach Pause zum Umziehen, Abholen lassen durch den Guide, noch einen Drink, dann Abendessen und ab ins Bett. Eine gewissen Routine lässt sich erkennen, kann man sich sehr gut dran gewöhnen. Ich fürchte nur, das hört nach dem Urlaub ganz schnell wieder auf.
Nachdem wir für unsere hiesigen Verhältnisse richtig ausschlafen konnten, saßen wir um 7:15 beim Frühstück – passend zu unserem sonstigen Eindruck vom Camp war auch das nicht so gut wie sonst, aber immerhin gab’s Rühr- oder Spiegeleier und Bacon, und zum Joghurt habe ich endlich mal eins meiner mitgebrachten Müslipäckchen gegessen.
Nach kurzem Zwischenstopp an der Rezeption zum Ausschecken, Bar-Rechnung bezahlen (und endlich mal Pula in die Hand bekommen – als Wechselgeld für meine Dollar) und Emails prüfen sind wir die 10 Minuten zum Flughafen gefahren, haben dort unser Auto geparkt und sind geschätzte 50m bis zum Eingang von „Maun International“ gelaufen.
Dort stand schon eine Dame von Safari Destinations, dem Partnerunternehmen unseres Reisebüros. Sie hat unsere Koffer mitgenommen und bewahrt sie auf, während wir im Delta sind. Auf den Flügen dorthin darf man nämlich nur 20kg inklusive Handgepäck mitnehmen, und ein kleines bisschen mehr haben wir dann doch. Sie hat uns dann direkt an einen Mitarbeiter von Moremi Air übergeben, der uns erstmal unsere Tickets (handgeschrieben!) besorgt hat.
Anschließend hat er unsere Taschen mitgenommen und auf das Fließband gestellt, dann uns durch die Sicherheitskontrolle geleitet (und mein im Handgepäck vergessenes Moskitospray durch die Kontrolle gebracht, wie auch immer er das gemacht hat).
Im Wartebereich vor dem Gate wurden dann die Passagiere einzeln abgeholt, es ist wirklich sehr niedlich und übersichtlich dort.
Wir waren die einzigen, die heute nach Moremi Crossing wollten, daher hatten wir erst unseren privaten Shuttle per Auto zum Flugzeug und dann auch unser eigenes Flugzeug. Fühlt sich ein bisschen nach VIP an… Frank konnte vorne neben dem Piloten sitzen, und ich hatte die Auswahl zwischen den restlichen 6 Sitzen. Habe mich dann für die linke Seite entschieden, denn ausnahmsweise hatten wir mal beide Kameras im Einsatz, und so konnten wir mehr abdecken.
Der Flug hat 20 Minuten gedauert, hätte gerne noch länger gehen können, der Blick aufs Delta ist toll. Grün, Wasser, dann wieder trockene Stücke, darin dann Elefanten einzeln und in Gruppen, eine Herde Büffel… sehr hübsch. Der Pilot ist ein paar extra Kurven geflogen, so dass wir die Elefanten besser sehen konnten, nur die Kamera kam da nicht immer so richtig mit. Bleibt also Kopfkino…
Bevor wir gelandet sind, hat der Pilot erst einmal die den Landestreifen sehr niedrig (10m?) überflogen, um Tiere zu verscheuchen und zu prüfen, dass die Landebahn ok aussieht. Dann sind wir gelandet und wurden schon erwartet – bevor wir aber abfahren konnten, mussten erst noch die 180kg Lebensmittel ausgeladen werden, die unser Flugzeug im Bauch hatte.
Beim Anblick unserer „Limousine“ wurde eventuell aufkommendes VIP-Gefühl gleich wieder etwas gedämpft 🙂
Nach 5 Minuten Fahrt wurden wir von den Mitarbeitern der Lodge mit Willkommensgesang und Drink begrüßt, danach wurden wir zum Zelt gebracht und konnten erstmal ankommen.
Um 11h gab’s dann Brunch, wie hier üblich alle zusammen an einem Tisch, aber 6 Leute mussten direkt um 11:30 bzw. 12:00 abfliegen, da blieben nur noch wir und ein schwedisches Paar übrig. Wird also ein sehr ruhiger Abend.
Erste Sichtungen vom Haupthaus aus – White Heron, Warzenschwein, Fischadler:
Nach dem Brunch ist bis 15:30h Siesta, wir wollten erst (wie z.B. aus der Bakwena Lodge gewohnt) im Haupthaus bleiben, dort wird aber derzeit der Holzboden abgeschliffen, also sind wir doch lieber zurück ins Zelt gegangen. Vermutlich haben wir deshalb eins der am weitesten entfernten… Wir wurden von mehreren Baboons erwartet, die es sich auf Terrasse und Geländer gemütlich gemacht hatten – erst waren sie ja nicht richtig überzeugt, dass das jetzt unser Zelt ist, sind dann aber doch abgezogen.
So konnten wir ruhen, den Elefant in Sichtweite auf der anderen Flussseite beobachten und dann tatsächlich auch ein Ründchen schlafen. Allerdings gelegentlich unterbrochen durch laute Vögel auf dem Zelt oder ein raschelndes Warzenschwein unter dem Holzdeck…
Um 15:30h war dann Zeit für High Tea – und da wurde schon wieder richtig lecker aufgestischt. Für mich gab’s extra eine kleine glutenfreie Pizza, die anderen hatten gefüllte Tacos. Dazu Kuchen, Kekse, Obst. Keine Ahnung, wer das immer alles essen soll. Schnell noch die obligatorische Sundowner-Bestellung abgeben, dann musste ich erstmal eine Runde fotografieren gehen. Direkt unterhalb des Holzdecks vergnügte sich nämlich eine Warzenschweinfamilie mit zwei Babies. Wirklich knuffig:
Da zur Zeit das Wasser im Okavango-Delta sehr niedrig steht, kann die Lodge nicht alle normalen Aktivitäten anbieten. Also gab’s eine kurze Mokoro-Tour (das ist das traditionelle Boot, ungefähr wie ein Kanu) und dann sind wir ausgestiegen und 2h gelaufen. Schön im Gänsemarsch, vorne und hinten ein Guide.
Gesehen haben wir zuerst Familie Giraffe, eine Mutter mit ihren drei Kindern in verschiedenen Altersstufen:
Dann natürlich Impalas und Warzenschweine, aber die sind ja nicht mehr so oft auf Fotos, weil man sie wirklich überall sieht. Wenn ein Guide sagt „und, was seht ihr?“ kann man eigentlich inmmer „Impalas“ sagen, das trifft in 99% der Fälle zu.
Anschließend hatten wir aber eine ganz besondere Sichtung, auch wenn uns das erst nicht so richtig klar war, WIE besonders. Manchen Menschen fahren jahrelang nach Afrika, um einmal Wildhunde zu sehen – und wir marschieren da so durch die Steppe und finden eine Gruppe von ca. 12 Tieren. Unser Guide hatte zunächst nur eine Bewegung im Gras gesehen, richtig gedeutet und uns schnell ein Stück auf dem Weg zurück geführt, damit wir die freie Fläche besser sehen konnten. Er dachte, sie würden Impalas jagen, stattdessen (für uns noch viel besser) haben sie sich dort niedergelassen und Pause gemacht. Wir konnten bis auf 30m an sie rankommen, ohne dass sie sich groß daran gestört hätten. Sie haben uns beobachtet und wir sie – aber jeweils ohne Angst.
Wir konnten währenddessen schon dunkle Wolken sehen, und auf dem Rückweg von den Wildhunden zum Mokoro war es dann soweit – es fing an zu regnen. Unser Guide zauberte Regencapes hervor, aber die helfen nur bedingt. Das Wasser vom Cape läuft gesammelt auf die Hose und die leitet das in die von innen wasserdichten Schuhe weiter. Sehr angenehmes Gefühl 🙂 und oben läuft es in den Kragen, also ist man hinterher komplett nass. Aber egal, solange die Kamera trocken bleibt, ist alles gut. Nur unseren Sundowner-Drink haben wir uns gespart…
Gegen 18:30h waren wir zurück im Camp und haben nun eine Stunde Zeit, bis wir zum Abendessen abgeholt werden. Ja, abgeholt, weil man hier im Dunkeln nicht mehr alleine vom Zelt zum Haupthaus laufen darf. Wir sind ja mitten in der Wildnis und es laufen durchaus mal Elefanten oder Flusspferde im Camp rum. Der Rest ist nicht so gefährlich, Baboons machen zwar Krach, aber greifen Menschen nicht an, und Warzenschweine erst recht nicht.
Im Haupthaus hängen wir erstmal unsere ganzen Geräte an die Steckdose, die gibt’s hier nämlich nicht in den Zelten (Licht allerdings schon). Je nach Anzahl der Gäste liegen dann dort schonmal 20 Handys nebeneinander, heute war es nur eins und unsere Tasche – wir hatten einfach alle Geräte an die Mehrfachsteckdose in der Tasche gesteckt und haben dann einfach nur noch den einen Stecker eingestöpselt.
Zum Abendessen gab es drei Gänge, wir haben mit den beiden Schweden zusammen gesessen und uns Spargelsuppe, Fleisch/Gemüse/Kartoffeln und Tiramisu schmecken lassen. Speisefolge und passende Weine wurden ganz förmlich vorher angesagt von zwei Mitarbeiterinnen.
Um 21:30h ging es in Begleitung von Mr. EB (unserem Guide) ins Zelt zurück, gefährliche Tiere haben wir unterwegs keine getroffen. Und so endete der Abend ruhig und früh, wie fast immer hier.