Klingt nicht nach Luxus, ist es aber: schon vor dem offziellen Wecken durch Charly um 5:00h waren wir wach, haben uns einen leckeren Kaffee gemacht und und uns mit der kuscheligen Decke auf das Daybed gelegt und den Sonnenaufgang beobachtet. So darf der Tag gerne beginnen!






Dieses „Wir nennen es nicht ROOM, den es hat ja keine Wände, wir nennen es SPACE“-Konzept hat schon was. Es ist einfach toll, heir gemütlich zu sitzen und rundum frische Luft und Aussicht zu haben. Solange die Nachbarn nicht gerade am Geländer stehen, sieht und hört man sie nicht.
Um 5:30h treffen sich die Teilnehmer am Morning Drive in der Main Area und es gibt erstmal Kaffee und Gebäck, für die anderen Muffins, für mich nichts (bin noch satt). Wir sind nur zu viert, die Südafrikaner schlafen aus und wolle nicht mit. Ooookay… also ich schlafe dann lieber zuhause aus (wird eh so, dass ich am ersten Arbeitstag gefühlt ausschlafen kann, mit der Stunde Zeitverschiebung gleich nochmal mehr).
Wir fahren Richtung Norden, kreuzen die Parkstraße und steuern den Limpopo an – oder jedenfalls sein Flussbett, denn der Fluss ist ja gerade eher nicht existent.

Unterwegs sehen wir erst aus der Ferne, dann direkt neben dem Auto Zebras und Büffel…


Vermutlich war auch noch irgendwo ein Elefant zu sehen, aber der war dann nicht so spannend. Schon komisch, wie normal es nach ein paar Tagen schon wieder ist, wenn da so ein grauer Riese neben einem steht…
Die Landschaft ändert sich, von der üblichen Fauna hin zu Palmen und viel Sand und Gras (konkret: Lala palms, ein einheimisches Wort, das „schlafen“ bedeutet, weil man früher aus den Palmen berauschende Getränke hergestellt hat).


Ein paar Büffel gucken uns berauscht an und stehen dumm im Weg rum, aber hier kann man ihnen ganz gut ausweichen:



Für uns gibts dann auch erstmal ein berauschendes Getränk, nämlich Kaffee mit Buschmilch, sprich: Amarula.


Sehr lecker, auch wenn’s ein bisschen nach Weihnachtsmarkt schmeckt. Passt zwar jahreszeitlich, aber nicht so ganz von den Temperaturen her, wir haben bestimmt 37 Grad oder so, und der heiße Sand ist da nicht unbedingt hilfreich. Wir sind alle froh, als wir weiterfahren und wieder Fahrtwind aufkommt. Aber erstmal müssen wir (also das Auto) uns mühsam aus dem Sand wieder rausarbeiten, gar nicht so einfach. Aber DIE Reifen schaffen das natürlich 🙂


Auf der Weiterfahrt entdecken wir noch zwei riesige Eulen im Baum, eine davon hat sich bereits ihr Frühstück organisiert und bringt das vor uns in Sicherheit. Zu beachten sind die hübschen pinken Augenlider – so ganz natürlich sieht das ja nicht aus, ist es aber:


Noch ein paar Schleifen durch den Busch, dann geht’s in Richtung Outpost zurück und gegen 10:00h erreichen wir die Lodge.
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Und natürlich gibt es gleich was zu essen, nicht dass hier einer hungert! Grandios leckeres French Toast (gf und gh geht beides) mit Cranberry-Marmelade und Camenbert…
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Bevor wir uns auf den laaaaangen Weg zu unserem SPACE machen…
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… trinken wir noch was Kaltes am Pool und gucken kurz in unsere Emails – denn Internet gibt’s nur in der Main Area. Noch nichts angekommen vom SanParks-Reservierungscenter. Blöd. Warum? Weil wir ja zwei Nächte verschoben haben, nachdem wir hier im Outpost was gebucht haben. Da warten wir jetzt auf die Bestätigung, dass das geklappt hat (Spoiler gefällig? hat nicht ganz so geklappt, wie gewünscht, aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht).
Naja, dann halt nicht. Machen wir halt Mittagspause, die geht hier so circa von 10:15h (also nach dem Frühstück) bis 15:00h (also vor dem Hightea und dem Game Drive). Ab in die Hütte ohne Wände, und Aussicht genießen… interessanterweise sind die Wolken genau und ausschließlich in dem Ausschnitt zwischen den beiden Pfosten gegenüber vom Bett zu sehen. Verrückt, was die hier alles können…
DSCN2020x (4) Ganz in der Ferne kann man sogar Elefanten sehen, allerdings nur mit dem guten 60fach-Zoom oder dem Fernglas.

Da es echt heiß ist, nutzen wir die Dusche mit Aussicht außerplanmäßig auch mal mitten am Tag – wenn wir hier nicht Wasser sparen würden, könnte man das echt ausdehnen:
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Nach einer Weile treibt es uns wieder in die Main Area, mich zum Fotografieren und Frank in den Pool – manchmal liegt beides auch gar nicht so weit auseinander:



Und ein paar Dassies fotografiere ich auch auf dem Weg zurück zum SPACE, ein Jungtier ist besonders aktiv und klettert munter an den dünnen Ästen im Gebüsch rum. Was auch immer es da gesucht hat, vermutlich schmecken die Blätter da besonders lecker?

Bevor wir auf den Nachmittags-Gamedrive gehen, müssen wir (ihr ahnt es vermutlich schon) erst noch was essen. High Tea. Häppchen also. Wobei Häppchen ein bisschen untertrieben ist, und da es leider auch wieder total lecker schmeckt, müssen wir da jetzt durch. Die neu angekommenen Iren stellen aber korrekt fest, dass das ja nun wirklich nicht unsere Schuld ist! Buffet für alle, glutenfreie Sortierung extra für mich, und dazu einen leckeren Eiskaffee:

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Auf dem Gamedrive sind wir jetzt wieder zu sechst – die beiden Deutschen vom Vormittag sind abgereist, dafür haben wir jetzt die beiden Iren (die in Südafrika leben) und die beiden Südafrikaner-Langschläfer mit im Auto. Und einen Co-Guide, eine Mitarbeiterin aus dem Büro fährt mit. Ihr Vater hat ein Safari-Unternehmen und sie kennt das von Kindhehit an, ist also im Aufspüren von Tieren geübt.

Wir haben mal wieder eine Elefantenbegegnung. mir ist aufgefallen, dass es auf Fotos oft bedrohlicher aussieht, als es ist. Theoretisch kann Ohrenwedeln und Kopfschütteln das auch bedeuten – aber oft habe ich einfach das normale „mir ist warm, meine Ohren machen Wind“-Wedeln im richtigen Moment fotografiert, weil es einfach hübscher aussieht als der Moment, in dem die Ohren hinten anliegen 😉
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Wir halten auch für kleine Dinge an, z.B. ein leeres Schneckenhaus – das ungefähr Faustgröße hat. Solche Schnecken hatten wir hier bisher und auch letztes Jahr noch nicht gesehen, die sind echt riesig. Faustgröße ungefähr, das hier ist noch nicht das größte Exemplar. Und die Schnecke selbst ist ebenfalls entsprechend massiv, die treffen wir später noch. Dann allerdings lebendig auf der Straße und wir können nicht aussteigen, also hier der Größenvergleich:

Wir erfahren auch einiges zur Makuleke Concession, dem Teil des Kruger Nationalparks, in dem sich das Outpost befindet. Hier war lange militärisches Sperrgebiet, schließlich sind wir direkt an der Grenze zu Zimbabwe. Seit den 90er Jahren ist es aber wieder Teil des Parks, allerdings mit besonderen Auflagen. Zum Beispiel müssen alle unqualifizierten Jobs an Personen aus dem lokalen Stamm vergeben werden, in dieser und auch der anderen Lodge in der Concession.

Im weiteren Verlauf der Tour sehen wir die üblichen Verdächtigen, unter anderem lebendige und nicht mehr so lebendige Büffel:


und bunte Vögel auf Bäumen und am Wasser sowie verschiedene Antilopen-Arten (hier Nyala und Kudu, beide männlich):



Insgesamt ist die Tour wieder eher Natur- und nicht tierlastig, aber uns gefällt es super. Auch das Ziel der Tour, also der Platz für den Sundowner, ist toll. Ein Fluss, der tatsächlich Wasser führt, Warzenschweine im rosa Abendlicht, eine Herde Elefanten, die in der nächsten Flussbiegung das Wasser durchquert, leckere Drinks und mal wieder ein kitschiger Sonnenuntergang – perfekt!

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Auf der Rückfahrt zur Lodge bei totaler Dunkelheit findet unser Co-Guide noch eine Erstsichtung (also für uns). Sie leuchtet mit einem Scheinwerfer die Büsche und Bäume ab, und da funkelt es rot. Buschbabies, total niedlich und gar nicht scheu, dieses hier klettert da ein bisschen rum, macht aber keine Anstalten, sich zu verstecken.

Und wir sind mal wieder erstaunt, was die Kamera alles kann – Dämmerung kann sie nicht, aber bei Dunkelheit ein mit dem Scheinwerfer angeleuchtetes Tier mit Nachtmodus geht dann wieder ganz gut.
Der weitere Abend verläuft erstmal wie gestern – fantastisches Dreigängemenü, wir hatten schon mittags ausgewählt, was wir gerne möchten. Hätten aber auch einfach die komplette Karte rauf und runter essen können, das war ausnahmslos alles nach unserem Geschmack. Sehr kreativ, frisch, grandios abgeschmeckt und ausgewogen. Zitat Frank: Wenn ich mal im Lotto gewinne und einen Privatkoch anstelle, dann muss der/die genau SO kochen! Übrigens kommt die Küchenchefin hier jeden Mittag und Abend persönlich an den Tisch und fragt, ob alles schmeckt. und wir müssen uns immer wieder neue Adjektive ausdenken, um uns nicht total zu wiederholen.
Zurück im Zimmer noch eine Überraschung – das Bett ist dekoriert, in die Badewanne wurde schonmal Wasser eingelassen und Rosenblätter eingestreut…
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Na gut, dann nutzen wir eben auch noch diese dekadente freistehende Badewanne mit Blick, was zu dieser Tageszeit natürlich eher „Sterne“ als „Aussicht“ heißt. Immerhin können wir jetzt zweifelsfrei Venus und Jupiter identifizieren, die sind immer zuerst da und am hellsten. In direkter Verlängerung taucht dann auch noch Saturn auf. Sagt jedenfalls die App.
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Wieder ein ganz toller Tag, wenn das viele Essen nicht wäre, könnten wir hier echt noch länger bleiben. Ach ja, und der Preis… na gut, also doch ab morgen wieder staatliche Restcamps im Park, aber den Vormittag verbringen wir noch hier!