Zum Aufwachen und Frühstücken gab’s heute eine Giraffe direkt vor dem Haus… extra für Frank.
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Einerseits wollten wir zeitig los, um nur ja keine Minute von unserer nächsten Unterkunft zu verpassen (dazu gleich mehr!), aber andererseits wollten wir auch nicht weg. Blödes Dilemma. Früh aufstehen hilft ein bisschen, und so konnten wir wenigstens noch ein bisschen auf der Terrasse sitzen, unsere Vorräte aufessen (die brauchen wir die nächsten zwei Tage nicht) und die Giraffe beobachten.
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Statt den direkten Weg zum Gate zu nehmen, sind wir nochmal am Tree Top Walk vorbeigefahren. Giraffen für Frank…
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… und dann Kühe statt Elefanten unter dem Boardwalk. Ist irgendwie nicht das gleiche, aber immerhin konnten wir uns so leichter losreißen. Noch ein bisschen Kleinvieh fotografieren, denn wer das Hörnchen nicht ehrt, ist des Löwen nicht wert und so:
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Auch am Confluence Lookout sind wir nochmal kurz ausgestiegen, gab aber nichts besonderes. Immer noch zwei Flüsse und drei Länder, plus diverses Vogelgetier. Und Kühe.
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Da es in der Nacht geregnet hat, wollten wir lieber nicht riskieren, die 4×4-Strecke am Fluss zu fahren. Also den „normalen“ Weg – und siehe da, da ist eine Pan (also ein Teich), und es ist tatsächlich Wasser drin. Hätten wir das vorher gewusst, wären wir mit mehr Zeit hierhin gefahren. So musste es schnell gehen.
Affe, der den aufrechten Gang übt:
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Und die Zebra Pan mit Wasservögeln, die mir inzwischen alle namentlich bekannt sind (Bird Nerd Stufe 1)… Störche, Löffler, Reiher…
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Zum Abschied aus dem Park stand noch eine Auf-Wiedersehen-Giraffe am Tor, die gibt’s irgendwie in fast jedem Park. Zufall?
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Auf zum Glück guten Straßen ging es relativ gerade nach Osten bis Musina, einer Grenzstadt (SA <=> Zimbabwe, hier liebevoll von allen ZIM genannt). Heute fühlt sich on-road also mal nicht an wie off-road! In Musina haben wir schnell noch etwas eingekauft, vor allem Wasser und ein paar Snacks für die späteren Tage im Kruger NP.
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Auf der Weiterfahrt zum nördlichsten Gate in den Kruger NP haben wir unsere letzten Reste verzehrt, es war noch Fleisch und Salat vom Abendessen übrig und wir hatten noch Bananen. Hätten wir gewusst, was wir heute noch alles bekommen, hätten wir das doch lieber gestern aufgegessen, um mehr Platz zu haben…
Das letzte Stück der heutigen Strecke erinnert uns sehr an den Caprivistreifen in Namibia. Schnurgeradeaus über zig Kilometer, links und rechts kleine Dörfer, Menschen (v.a. Schulkinder) laufen neben der Straße, Ziegen laufen gerne auch mal AUF der Straße… aber super zu fahren, wir sind nach etwas über 2 Stunden am Gate und können mit unserer Wildcard in den Kruger NP einfahren. Natürlich nicht ohne das übliche Formulare-Ausfüllen, um den Einfahrtschein zu bekommen – diesen haben wir dann übrigesn irgendwie verschlampt, aber man kommt auch so wieder raus.
Und jetzt kommt der spezielle Teil, das „warum wir nichts zu essen brauchen“ und so. Vor zwei Tagen saßen wir mittags so im Mapungubwe im Cafe und Frank hatte ein bisschen Internet. Schon seit Wochen haben wir beobachtet, wie sich die Preise in einer der beiden privaten Lodges hier ganz oben im Kruger verändern, und fast immer waren sie 2-4 Tage vorher drastisch niedriger als normal. Also im Sinne von „weniger als die Hälfte“. So auch vor zwei Tagen, und da haben wir zugeschlagen und kurzerhand zwei Nächte im The Outpost gebucht. Das ursprünglich geplante Camp im Kruger habe ich per Email an den Reservation-Service verschoben – stornieren würde 100% des Übernachtungspreises kosten, aber verschieben geht. Und wir kommen bestimmt nochmal wieder, falls nicht, kann ich ja dann inmmer noch kostenpflichtig stornieren. Welche Folgen das mit dieser Umbucherei hat, erzähle ich dann mal später, das hat uns noch etwas beschäftigt. Ist aber alles gut, fällt unter „this is Africa“…
Also, The Outpost. Private Lodge heißt: Essen und Gamedrives inklusive und ein etwas anderes Level von Service und Inneneinrichtung als in den staatlichen Camps. Keine goldenen Wasserhähne, aber viel Ausblick, tolle Zimmer und sowas. UND Dassies. Aber das ist jetzt nicht unbedingt Teil des Lodge-Angebots, die sind einfach da.
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Die Lodge liegt mitten im Kruger, 5km auf der Hauptstraße (das klingt so befahren – wir haben kein einziges Auto gesehen, aber es ist halt die eine Straße vom Gate in/durch den Park hier oben) und dann rechts ab in den Busch, weitere 5km oder so.
Bei Ankunft gab es erstmal kalte Tücher zur Erfrischung, anschließend einen leckeren Frucht-Drink und die Erklärung, was/wie/wo hier so passiert. Das kannten wir schon aus dem Namibia/Botswana-Urlaub, wir waren also auf das vorbereitet, was uns erwartete. Deshalb wollten wir ja auch pünktlich hier sein, um möglichst jede Minute auszunutzen – und wir waren pünktlich, 13:30h Die Lodge liegt toll oben auf einem Hügelkamm, so dass man von fast allen Zimmern sowie etwas weniger frei auch von der Main Area Blick auf den Fluss im Tal hat. Bevor wir den bewundern konnten, gab es aber erstmal Mittagessen. Eigentlich waren wir ja satt, aber dann haben sie uns die Karte gezeigt… sorry, doch nicht satt. Klingt alles phantastisch und ist es auch. Vor lauter Begeisterung haben wir überhaupt kein einziges Bild von der Main Area gemacht, nur vom Essen
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Danach werden wir zu unserem Zimmer geführt – im englischen nennen sie es hier nicht „room“, sondern „space“, weil es ja nur eine Wand hat, so die Erklärung. Ja, es hat nur eine Wand, oder eigentlich eineinhalb (die Toilette ist tatsächlich in einem gemauerten Raum), der Rest ist offen. So sieht das dann aus:
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Wow. Wir sind nicht überrascht, aber dennoch nicht weniger begeistert. Der Blick ist überragend, das Bett sieht super bequem aus, die Liege IST super bequem, und eine Badewanne mit Blick gibt’s auch noch. Nicht zu vergessen die gefüllte Minibar (die ist ebenfalls inklusive) und die Nespresso-Maschine.
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Und den praktischen rausziehbaren Schrank, der nicht nur als Sichtschutz dienen könnte, wenn man ihn wollte, sondern auch das ganze Gezumpel versteckt, sprich Koffer und Taschen und Schuhe und so.
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Es gibt neben dem Moskitonetz über dem Bett noch eine Fernbedienung für die Rundum-Rollos, die halb transparent sind – die haben wir aber nur in einer Nacht runtergemacht, als der Wind doch zu stark wurde. Ansonsten machen die doch nur die Aussicht kaputt…
Während Frank eine Weile ruht und die Aussicht genießt…
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…nehme ich meinen Kaffee mit VOR unser Zimmer und setze mich da auf den Boden. Das irritiert die Dassies zunächst, aber aus der Perspektive werden die Fotos halt schöner… Die sitzen hier einfach so rum, vor und unter jedem Zimmer, sie nutzen den Schatten und die relative Kühle der Fundamente. So habe ich schon vor dem ersten Gamedrive hier die ersten 50 Tierfotos verknipst. Gut, dass die Zeiten von 36er-Filmen vorbei sind!
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Um 15:00h gibt es High Tea (endlich wieder was zu essen!??!??), verschiedene kleine Häppchen und Snacks, für mich extra ein Brett mit vier! glutenfreien Varianten.
Um 15:30h geht es dann auf den ersten Game Drive, insgesamt sind nur drei Paare in der Lodge und damit im Auto. Wobei, in der Lodge sind noch der CEO und seine Frau, aber die fahren nicht mit.
Ziemlich schnell, nachdem wir das Lodge-Gelände verlassen haben, treffen wir auf eine Gruppe Elefanten mit Babies.
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Unser Guide Charly aus England erklärt genau die richtige Menge, verhält sich sehr rücksichtsvoll gegenüber den Tieren (z.B. Motor anmachen, damit die Elefanten sich nicht erschrecken, wenn sie uns mit ihrem sehr eingeschränkten Seh-Sinn dann endlich wahrnehmen würden) und ist vor allem nicht auf der Jagd nach Löwen oder Leoparden. Die gibt’s hier oben auch nicht oder nur sehr vereinzelt, hier sind die Drives eindeutig auf die Landschaft ausgelegt und Tiere gibt’s dazu, wenn es halt passt. Oder Bäume, hier ein toller Baobab:
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Heute gehts zur Lanner Gorge, einer Schlucht, die nur von The Outpost und einer anderen Lodge angefahren werden darf. Entsprechend ruhig ist es dort, zwei Autos, die Insassen verteilen sich auf zwei verschiedene Aussichtspunkte und sehen/hören sich quasi nicht.
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Neben einem phantastischen Sonnenuntergang gibt’s noch die üblichen Snacks (Biltong, Nüsse) und natürlich ein Getränk nach vorheriger Wahl, für fast alle heißt das Gin & Tonic. Also wird hier das Eis, die Limette, das Brettchen, die Gläser und die Getränke ausgepackt und jeder bekommt einen eiskalten Sundowner.
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Der Rainbow Skink schafft es trotz Aufpassen, sich ein Stück Biltong zu schnappen… aber hungern muss bei uns trotzdem eher niemand 🙂
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Die Rückfahrt beginnt noch bei etwas Licht, dann wird’s richtig kitschig, und schließlich haben wir noch eine halbe Stunde oder so Night Drive in völliger Dunkelheit.
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Gegen 20:00h sind wir zurück in der Lodge und entscheiden uns alle, nicht erst noch eine Runde durch da Zimmer zu machen (erfrischen und umziehen und so), sondern sofort zu essen. Also sofort nach einem weiteren Drink, mit Blick auf den beleuchteten Pool und die gedeckten Tische.
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Nach drei hervorragenden Gängen (natürlich geht wieder fast alles glutenfrei) rollen wir uns um 21:30h zurück ins Zimmer – wir sind in Nummer 10, das ist das vorletzte und man läuft tatsächlich eine ganze Weile, denn schließlich soll jeder Gast ausreichend Privatsphäre haben.
Es ist immer noch fast Vollmond, der geht aber gerade erst auf und wir können noch eine Weile Sterne gucken und uns darüber freuen, wie toll das hier ist.
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Fällt eindeutig in die Kategorie „fast zu schön, um wahr zu sein“. Fällt sehr raus aus dem normalen Level unserer Unterkünfte, mit seeeeehr weitem Abstand – und als kleiner Ausblick: der Kulturschock zurück zum staatlichen Restcamp folgt in zwei Tagen. da haben wir nämlich gleich eins vom anderen Ende der Skala erwischt.
Also – es ist viel viel teurer als alles, wo wir normalerweise so wohnen, aber es ist es wert. Und mit dem Last-Minute-Schnäppchenpreis gerade noch so erträglich. Würden wir genau so wieder machen. Länger als zwei Tage aber lieber nicht, irgendwann wollten wir einfach mal nichts mehr essen 😉