Um genauer zu sein: einmal rund um Key West, wie letztes Jahr auch auf dem Jetski. Aber das war erst der zweite Programmpunkt heute, Frank hatte die 14-h-Tour reserviert, daher hatten wir vorher noch etwas Zeit. Erstmal wie immer gab es ein langes, gemütliches Frühstück bei Angelina im Garten. Dann musste ich ja den gestrigen Tag noch dokumentieren, das nimmt auch einige Zeit in Anspruch (das Schreiben geht ja, aber alle Bilder durchsehen, kleiner machen, hochladen, einfügen… egal, ich hab’s ja nicht anders gewollt… was tut man nicht alles für Kommentare… jahaaa… Zaunpfahl :-))
Nach dem Frühstück wollten wir eigentlich mit den hier zu mietenden Fahrrädern los und ein bisschen durch die Stadt fahren, einfach kreuz und quer. Leider war mein Daumen da nicht so überzeugt von, nachdem er sich schon beim Zähneputzen und Brötchenschmieren geweigert hatte, zu kooperieren. Also lieber nicht, und dafür hoffentlich beim Jetski durchhalten.
Zu Fuß sind wir dann also aufgebrochen in Richtung Mallory Square, kurz davor liegt das Audubon House & Garden, ein altes Inselhaus mit Museum. Der in Amerika ziemlich bekannte John James Audubon hat hier gelebt, Ende der Sechziger sollte das Haus abgerissen werden und wurde im letzten Moment von zwei Audubon-Fans gerettet und restauriert. Audubon (für die, die ihn nicht kennen, ging mir bis vorhin ja auch so) war und ist in Amerika vor allem als Künstler bekannt, außerdem war er aber auch Naturforscher und hat vor allem die amerikanische Vogelwelt studiert.

Das Haus ist nicht sonderlich groß, aber liebevoll eingerichtet. Nach einer kurzen Einführung durch eine Mitarbeiterin sind wir überall durchgelaufen, haben uns die alte Einrichtung (er hat von 1785-1851 gelebt, wen die Details interessieren: hier geht’s zu Wikipedia) und die vielen Vogelbilder angesehen. Die wurden übrigens damals von gebildeten Leuten „abonniert“, die riesigen Bücher wurden nach und nach befüllt, wenn wieder ein neues Bild fertig (gedruckt) war.


Der Garten ist toll, tropische Pflanzen und vor allem diverse Orchideenarten. Mir war unterschwellig bekannt, dass die sich an andere Pflanzen ranschmarotzen, aber so richtig gesehen hatte ich die bisher nur im Blumentopf bei Oma auf der Fensterbank…

Ok, das war der erste Teil des Tages. Nach einem kurzen Schlenker am Hotel vorbei hatten wir alles, was wir für die Jetski-Tour brauchten. Barefoot Billy’s liegt zwei Querstraßen neben dem Southernmost Point, dazu komme ich gleich noch. Wir hatten wieder einen Gutschein, mit dem wir das zweite Ticket für 50% bekommen haben (@Christian: die sind in dem ca. DinA5-Couponheft, das an vielen Straßenecken in diesen Zeitungskästen liegt – also das größere, nicht das im Scheckkartenformat).
Erstmal musste ich ausprobieren, ob mein Daumen das mitmacht. Wir hatten gestern schon eine elastische Bandage gekauft, die kam nun drum, und trotz leisen Protests haben wir ihn überzeugt, dass das bestimmt geht. Also quasi „halt die Klappe und hab Spaß!“… Nach einer kleinen Einweisung sind wir dann mit sieben oder acht Jetskis plus unseren Tourguide losgefahren – drei oder vier Pärchen und vier Einzelfahrer, darunter Frank und ich. Ging gleich viel besser als beim letzten Mal, heute musste ich dank Brillenband und uralter, nur noch für Renovierungsarbeiten benutzter Brille keine Angst haben, dass bei einem unfreiwilligen Bad auch noch die Brille verloren geht…


Das Wetter war für Key West-Verhältnisse relativ schlecht, für uns aber gut: Bedeckt, dazwischen mal wieder Sonne, so ist man auf dem Kopf nicht ganz so verbrannt. Nass war man sowieso nach spätestens 2 Minuten, gerade auf der Atlantikseite (wo wir gestartet sind) hüpft man ganz schön über die Wellen. Und schon wieder @Christian: Immer schön die Knie beugen, nicht mit gestrecktem Knie in ein Wellental springen. Ansonsten ist das nächste Krankenhaus auf dem nächsten Key, also von Key West aus Richtung Miami, und dann die zweite Kreuzung oder so auf der linken Seite. Die sind sehr nett da, wenn man eine Kreditkarte hat (wer’s nicht kennt, möge im letzten Jahr nachlesen, woher wir das wissen – „The ER experience“).
Ungefähr nach 2/3 der Strecke (und ich weiß jetzt schon, dass Frank sagen wird, dass es entweder viel weniger oder viel mehr war…) gibt es eine 20minütige Spielphase, da darf in einem größeren Gebiet jeder fahren, wie er möchte. Ansonsten gilt nämlich immer das „single line“-Prinzip, schön alle hintereinander mit 100m oder 100 Yard oder 100 was-auch-immer (da war er sich nicht so einig) Abstand.
[Anmerkung der Redaktion: hier fehlt noch ein Video, aber das will sich einfach nicht hochladen lassen, ist zu groß und muss erst zuhause verkleinert werden]
Ich kann das jedem nur empfehlen, und auf jeden Fall selbst fahren, mit diesen Coupons ist es nicht mehr viel teurer als ein Jetski zu zweit… aber macht sooo vielmehr Spaß.
Um 16h waren wir wieder am Ausgangspunkt und sind erstmal noch eine Runde schwimmen gegangen, währen die restliche Gruppe schon an der Frischwasserdusche anstand. Danach konnten wir uns dann in Ruhe umziehen, denn die übrigen waren schon weg. Wurde aber auch Zeit, inzwischen war der Himmel ganz schön dunkel, Regenwolken. Wie jetzt, in Key West? Gibt’s das da überhaupt? Ja, aber warmer Regen, der nur 1 Minuten dauert, ist durchaus erträglich, finden wir.
Also zurück zum Hotel, an besagtem Southernmost Point vorbei. Ist nicht wirklich spannend, im Wesentlichen eine rot-gelb-schwarze Tonne in einer ansonsten unscheinbaren Straßenecke, daneben ein hässlicher Zaun, der das Navy-Gelände schützt. Vor allem ist es nur der südlichste Punkt des US-Festlandes, und überhaupt gibt es auf dem Navy-Gelände noch einen südlicheren Punkt, nur darf da ja kein Tourist hin. Also stehen sie hier Schlange, damit jeder sich mal damit fotografieren lassen kann. Wir haben einfach mal ein Foto ohne uns selbst geknipst, dann geht’s schneller.

So ein Tourist oder auch Einheimischer in Key West lässt sich ja durch ein bisschen doofes Wetter nicht die Laune vermiesen, und da wird auch der Sonnenuntergang zelebriert und gefeiert, wenn er dank Wolken gar nicht zu sehen ist… Wir waren dann heute auch am Mallory Square, gestern und vorgestern haben wir den Sonnenuntergang ja schon verpasst, aber da gab es halt wichtigeres. Heute also Sonnenuntergang ohne Sonne, dafür mit den üblichen Feuerspuckern und Jongleuren und Sängern.

Anschließend sind wir gemütlich zur Duval Street gebummelt und haben direkt gegenüber vom HardRockCafe in Caroline’s Cafe (von Tripadvisor empfohlenen) hervorragenden Salat gegessen. Also eigentlich zwei Salate, wir haben mal wieder auf halber Strecke getauscht. Trotz viel Trubel und vollem Haus Garten haben sie es hinbekommen, die Tortilla-Streifen des einen Salats auf einem separaten Teller zu servieren, so dass mir das eventuell enthaltene Gluten nichts tun konnte. Key Lime Pie für Frank und ein Key West Lemonade-Cocktail als Dessert für mich, dann waren wir auch schon wieder raus. Das geht hier ja immer schnell, ist halt eine andere Restaurant-Kultur als bei uns.



Wir hatten beide keine große Lust, noch irgendwo hinzugehen, die richtig skurrilen Typen laufen hier offensichtlich eher am Wochenende rum (deutlich mehr als mittelalte Damen mit Bodypainting statt Bikini, ebenfalls nicht ganz junger Mann mit Nikolauskostüm in der kurzen Strapse-Version…). Wir haben daher den Abend ausklingen lassen bei Angelina im Garten, genauer gesagt im geheizten Pool, einfach treiben lassen und Sterne und angeleuchtete Palmen gucken. Sehr entspannend, und dank Pool-Nudeln (diese Schaumstoffstangen) auch ohne jegliche Anstrengung möglich. Jetzt, wie ihr seht, noch schnell was für euch zusamentippseln, und gleich wird geschlafen. Guten Tag, guten Abend oder gute Nacht, je nachdem, wann ihr das lest 🙂