Selbst uns kam es sehr sehr früh vor – aber der Wecker stand auf 4:25h, und nach allerkürzester Morgenroutine waren wir um 4:50h am Treffpunkt an der Rezeption. Wir hatten nämlich entschieden, dass wir einen geführten Gamedrive machen wollten, und die starten nunmal um 5:00h. Zusammen mit einem Guide/Fahrer und zwei Leuten von der Durban University of Technology, die hier zu einer Konferenz waren, ging es von drei Stunden lang durch den Park.

Die Strecke kannten wir, den Loop waren wir gestern schon gefahren. Aber es ist nochmal ganz anders, wenn man im offenen Safari-Toyota sitzt, direkt an der frischen Luft, die Geräusche rundherum hört, und natürlich auch wenn ein erfahrener Fahrer fährt und man nicht noch selbst nebenbei auf die Straße achten muss. So konnten iwr uns ganz auf’s Gucken und Fotografieren konzentrieren.


Ganz spektakuläre Sichtungen hatten wir nicht, von den eher seltenen Arten gab’s einen Sekretär (diesmal mit der richtigen Frisur), einen Strauß und einen hab-schon-wieder-vergessen-wie-er-heißt Raubvogel:



Als auf der Straße frisch aussehende Nashorn-Häufchen (naja, eher Haufen) lagen, konnte unser Guide daraus ablesen, dass es a) Weibchen sind und b) sie nicht weit sein konnten, er hat nämlich die Temperatur gefühlt und meinte „very warm“.
Und tatsächlich, ein paar Kurven weiter hatten wir sie gefunden, aber es war ein kurzes Vergnügen. Fotografieren lassen wollten sie sich nicht, und irgendwas hat sie verschreckt und sie sind ziemlich schnell davongaloppiert. Hatten wir auch noch nicht gesehen, Nashorn im vollen Lauf…



Nach einer kurzen Kaffeepause…

… ging es auf die zweite Hälfte der Strecke. Ich habe fast gar nicht fotografiert, sondern einfach mal nur geguckt, aber beim Elefanten musste ich dann doch nochmal. Zwei waren weiter oben am Berg, aber einer stand direkt neben der Straße hinter einem Busch (erwähnte ich das Schild „Beware of hidden elephants“?). Er war nicht sehr überzeugt, dass wir da jetzt vorbeifahren sollen, und hat uns beobachtet und einmal angetrötet. Dann ist er aber seitlich an uns vorbeigegangen, und hat nur noch aus der Ferne in unsere Richtung geschnuppert.




packen, auschecken
Viel mehr kam nicht mehr, und so waren wir pünktlich um 8:00h zum Frühstück im Restaurant. Das war ebenfalls kurz und schmerzlos, danach ebensolches Packen und Hütte leerräumen, und zum Schluss gab’s nochmal einen Kaffee auf der Terrasse des Restaurants. Soooo schön…
Kaffee deck
Und dann haben wir das Ithala Game Reserve verlassen (man bekommt dazu beim Auschecken in der Lodge einen kleinen Papierschnipsel, ohne den man nicht durch das Gate darf – vermutlich, damit keiner verschwindet, ohne seine Rechnung zu bezahlen?).
Die Fahrt ging erst durch die Berge, dann durch endlose Zuckerrohrfelder und vorbei an „Sugar Mills“ und zahlreichen hoch beladenen Lastwagen mit Zuckerrohr.


Nach einer kurzen Eispause an einer Tankstelle in Pongola waren wir kurz darauf am Grenzübergang Golela. Das Prozedere war deutlich einfacher und schneller als vor zwei Jahren in Namibia/Botswana/Zimbabwe. Reinfahren, parken, erstes Häuschen – 1 Stempel Ausreise SA. Raus, weiterfahren. Unterwegs wurde unser Kennzeichen auf einen Laufzettel für’s Niemandsland geschrieben sowie die Anzahl der Personen.

Parken, nächstes Häuschen. eSwatini Einreise, jeweils ein Stempel in den Pass und auf den Laufzettel. Nächster Schalter – Straßengebühr von 50 Rand zahlen und weiteren Stempel auf den Laufzettel. Raus, ins Auto, und bei der Schranke den Laufzettel abgeben. Und schon waren wir drüben.
Jetzt sind wir also in eSwatini. Dem Land, da erst kürzlich von seinem König umbenannt wurde, u.a. weil so viele Leute Swasiland mit Switzerland verwechselt haben (kein Scherz!). Daher nun also eSwatini. Witzigerweise sieht es übrigens tatsächlich manchmal aus wie ein Alpenland, so landschaftlich.
Insgesamt waren wir 4,5h unterwegs, mit Grenze und Eispause. Kurz vor dem Ziel hat unser Navi kurz die Orientierung verloren und wir standen vor einer Schrank mit drei Männern in Militär-Uniform. Ups, das ist die „Royal Residence“… da wollten wir gar nicht hin. Einer der drei hat uns dann aber sehr nett erklärt, wie wir fahren müssen – die Menschen sowohl in Südafrika als auch hier in eSwatini sind einfach ungeheuer freundlich, egal ob in Geschäften, an der Grenze oder an Tankstellen.
Mit soviel Hilfe haben wir es dann doch geschafft, das Mlilwane Wildlife Sanctuary zu finden. Das ist quasi die eswatinische Version des Nationalparks, es ist einer der drei „Big Game Parks“ im Land.

Wir melden uns am Gate an (die Wildcard gilt auch hier, also müssen wir nichts bezahlen) und werden mit Karte versehen ins Camp geschickt.
Erster Eindruck vom Weg dorthin:


Dann wieder eine Rezeption, die uns den Weg zu unserer Hütte Nr. 2 zeigt und zwei Internet-Voucher verkauft – die gelten pro Gerät, und da ich meinen für den Laptop genutzt habe, hatte ich zwei Tage kein Internet auf dem Handy. Geht überraschend gut 😉
Unsere Hütte liegt mitten im Camp, direkt am Lagerfeuer, das seit 50 Jahren fast ununterbrochen brennt. Wir müssen/können uns nicht groß einrichten, dafür ist die Hütte zu klein. Es passt gerade ein Bett und ein Kühlschrank rein, und ein Koffer kann liegen (der andere musst stehen, oder Frank kann nicht mehr um seine Betthälfte rumlaufen).

So sind wir schnell wieder draußen und schauen uns erstmal das Camp in Ruhe an. Im kleinen Laden kaufen wir uns was zu trinken und eine Parkkarte für 25 Rand, und bevor wir so richtig losgehen, marschieren erstmal drei Nyalas direkt an uns vorbei, ohne uns auch nur anzugucken. Direkt danach erscheint eine Warzenschweindame mit Nachwuchs, schnüffelt am Lagerfeuer und – legt sich daneben, um ihre Jungen zu säugen. Fotografen stören sie dabei nicht im Geringsten.



Dann schlendern wir einmal um die große Wiese, bevor wir ins Restaurant gehen zum Abendessen. Dabei finden wir noch eine sehr aktive Affengruppe mit Babies…


…sowie einen Baum voll mit African Sacred Ibissen (ist das der Plural von Ibis?) Es gäbe ja noch mehr Bäume rundherum, aber nein, sie müssen alle GENAU DA sitzen 🙂


Außer uns sind vor allem Holländer hier, warum auch immer. Neben diversen Individualreisenden stehen auch zwei Busse auf dem Hof, und die dazugehörigen Gruppen treffen wir beim Abendessen. Entsprechend laut ist es, nicht mutwillig störend, aber eben doch spürbar anders. Naja, kann man nix machen, wir sitzen immerhin auf der oberen Ebene (also drei Stufen höher) und nahe am Teich. Der Chor der 1000 Frösche gibt sein Bestes, die Holländer zu übertönen, und ist damit fast erfolgreich.
Wir lassen den Abend noch ein bisschen am Lagerfeuer ausklingen und gehen dann drei Schritte weiter in unsere Hütte, um morgen ausgeschlafen zu sein. Also um 6 :00h oder so 🙂