12: Bunte Steine, Historic Waterfront und Abschied von der Küste

Nach Frühstück (Reste aufbrauchen…) und Sachen packen ging es los wie in den letzten Tagen eigentlich immer: Kaffee holen, an den Strand. Und natürlich kam auch gleich der Adler des Tages vorbei, wie bestellt. Keine Ahnung, warum das immer klappt, aber kaum bin ich da, fliegen sie vorbei. Später dann nicht mehr, ich habe extra drauf geachtet, solange ich da war…

Heute war irgendwie der Tag der netten Unterhaltungen. Am Strand habe ich eine Mutter mit zwei Töchtern getroffen und angeboten, ein Foto von allen zu machen. Schon von Weitem und trotz Brandungsrauschen konnte ich hören, dass sie deutsch sprechen. Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, dass man das anhand der Sprachmelodie erkennen kann – denn ich habe definitiv kein einziges Wort verstehen können. Egal, das nur am Rande. Jedenfalls haben wir dann ein paar Minuten geplaudert, sie holt die ältere Tochter nach einem Highschool-Jahr in der Nähe ab.

Ansonsten war nicht viel los am Strand, nur ein Sachensucher ist mir noch aufgefallen:

Am nächsten Strand (genauer: der Lost Creek State Recreation Site, denn es gibt neben State-PARKS auch andere STATE-schönen-Orte) dann ebenfalls Leute, die Sachen suchen. Allerdings von Hand und vor allem Steine. Ich hatte von oben gedacht, da lägen Seehunde am Strand, diesmal waren es aber tatsächlich mal Felsen. Da ich nun schon angehalten hatte und offensichtlich viele Leute da sehr beschäftigt waren, wollte ich mal sehen, was es da zu finden gibt. Hmmmm… irgendwie lagen da viele schwarze Steine, ein paar graue dazwischen und Muschelstücke. Das konnte es es wohl nicht sein.

Also habe ich diese Dame angesprochen und gefragt, was es hier denn so gäbe, also wonach ich meine Augen aufhalten müsste.
Antwort: Agaten.
Gegenfrage: Häh? (also schon höflicher, aber so sinngemäß)
Sie hat mir dann einen gezeigt, ich hab’s hinterher nochmal gegoogelt, klick hier

Na dann, suche ich also Agaten. Und summe die ganze Zeit das Agate-Bauer-Lied… hihi… (wer das nicht kennt – einfach mal Google fragen).

Ich habe eine ganze Reihe Steine gefunden, nur einer so richtig durchscheinend wie der, den sie mir gezeigt hat, aber wenn ich mir die Google-Bilder so anschaue, dann könnten da noch mehr dabei sein. Die werde ich bei Gelegenheit nochmal in Ruhe sichten.

Zusätzlich habe ich aber auch noch was anderes gefunden, was ich ehrlichgesagt viel cooler fand. Sieht aus, als wäre eine Muschel um einen Stein rum versteinert – oder wahlweise auch als hätte eine Muschel einen viel zu großen Stein gefressen. Sehr merkwürdig, sowas habe ich hier noch an keinem Strand gesehen. Gerade fehlt mir die Phantasie, wie man das bei Google suchen müsste… egal, ich finde sie jedenfalls sehr toll und nehme die auf jeden Fall mit.

Nachdem ich so schonmal wieder zwei Stunden vom Vormittag vertrödelt hatte und es auf die Mittagszeit zuging, musste ich langsam in Richtung Portland aufbrechen. Mit Betonung auf langsam. Ich konnte mich außerdem nicht entscheiden, ob ich erst nach Norden und dann nach Osten oder andersrum fahren soll, also welche beiden Seiten des Rechtecks quasi.

Die Entscheidung fiel auf „die Küste ist so toll, davon will ich noch was mitnehmen“, und kurz drauf stand ich in Newport. Eigentlich wollte ich zum historischen Leuchtturm, der stand auch auf dem Schild des entsprechenden – ratet – genau, Stateparks, aber da war dann nur hübscher Strand.

Der Leuchtturm ist viel weiter nördlich, das war mir dann doch zu zeitaufwändig, da jetzt hinzulaufen. Außerdem stand ja an der Abzweigung vom Highway auch noch „Historic waterfront“, und da ich sowas noch nicht hatte in diesem Urlaub, Leuchttürme aber schon, habe ich lieber diesen Abstecher mitgenommen.

Ich lasse mal hauptsächlich die Bilder sprechen und halte die Texte kurz, soviel gäb’s eh nicht zu sagen:

Fischer verkaufen ihren frischen Fang

Touristen bestaunen Seelöwen

Auf dem nächsten Bild kann man sehr gut erkennen, dass sie sowohl Fell, als auch Ohren haben 🙂

Zahlreiche Fassaden sind maritim gestaltet

Außerdem: Ich habe mir endlich ein T-Shirt gekauft, außerdem eine Oregon-Kaffeetasse. In einem Fischgeschäft habe ich mir für ein kleines Picknick ein bisschen Seafood geholt, und dann noch mit einem UPS-Fahrer ein bisschen geplaudert über Reisen, die USA im Allgemeinen und die Oregon-Küste im Speziellen.

Anschließend bin ich so lange an der Küstenstraße lang gefahren, bis ich eine Stelle mit schöner Aussicht und Bank gefunden hatte. Da gab’s dann den Lunch:

Es folgte eine gefühlt echt lange Fahrt, aber eigentlich waren es nur ca. drei Stunden.

Nach einem Mini-Abstecher zu einer dieser typischen überdachten Brücken (von 1893, also für USA-Verhältnisse und speziell hier im Westen wirklich antik)…

…und einem kurzen Besuch bei Safeway, da meine Frühstücksvorräte aufgebraucht sind und ich nicht weiß, ob ich in den nächsten Tagen wirklich 3x auswärts frühstücken möchte, gings auf direktem Weg nach Portland.

Dabei habe ich natürlich wieder Twilight gehört, inzwischen bin ich ungefähr bei der Hälfte des zweiten Buchs. Ist immer noch sehr witzig, wenn sie da so über einen bestimmten Strand reden und über einen Baumstamm und ich denke „ja, genau, da war ich vor ein paar Tagen, ich weiß genau, in welche Richtung ihr guckt und wo ihr hergekommen seid“… 🙂

Meine Unterkunft für die nächsten drei Nächte ist wieder ein ein Airbnb-Privatzimmer in einem Haus, das in diesem Fall insgesamt vier Zimmer vermietet. Die Besitzer (oder Mieter, keine Ahnung) wohnen aber auch selbst hier. Ich musste mir erstmal vor der Tür das WLAN anschalten, um dann an den Code für den Schlüsselkasten zu kommen. den schicken sie nämlich immer 5h vor der Ankunft, nur war ich da ja schon außer Reichweite des Internets. Nur um dann festzustellen, dass sie eh da waren.

Und so haben wir uns eine ganz Weile unterhalten, es stellte sich schnell raus, dass er auch Zöliakie hat und daher ganz gezielt glutenfreie Tipps geben konnte. Nicht dass es besonders schwer wäre, was zu finden, aber so ist es natürlich noch besser. Ergebnis war, dass ich direkt mal einen Plan für den Abend hatte – nämlich eine Pizzeria mit erstmal dem wenig typischen Namen Pinky’s, fußläufig vom Haus.

Großartige Empfehlung, die Pizza (ich hatte die FINOCCHIONA) war absolut lecker. Fenchelsalami, rote Zwiebeln, Äpfel, Honig. Soooooo lecker. Und das sage ich, die ich eigentlich ja nur 1-Zutaten-Pizza esse… ja, außer heute halt.

Anschließend bin ich noch eine Runde um den Block gegangen, bzw. um mehrere Blöcke. Erst in den Overlook Park (der Stadtteil hier heißt „Overlook“), ein kleiner übersichtlicher Park, in dem Hundebesitzer eine Plauderstunde oder Hundeyoga oder Hundeschule oder sowas abhielten, Kinder spielten, ein dänischer Zirkusmitarbeiter seine Drohne ausprobierte… woher ich das weiß? na, das war eine weitere der netten kleinen Unterhaltungen heute… 🙂

Und zuletzt ging’s dann im Zickzack, um die Heimkehr rauszuzögern, durch Bilderbuchstraßen voller toller Gärten, Schilder, Rosen…

Und auch hier habe ich noch eine Unterhaltung geführt, weil ich diesen gärtnernden Anwohner angesprochen hatte… Wenn es irgendwo einfach ist, per Smalltalk ins Gespräch zu kommen, dann wirklich in Amerika…

Morgen früh geht’s dann richtig los mit Portland, um 10 Uhr habe ich eine Coffee-Tasting-Tour gebucht, und danach sehe ich dann mal, worauf ich Lust habe. Downtown, Rosengarten, Japanischer Garten, Größter Buchladen… irgendwie sowas. Oder was anderes. Es gibt keinen Plan 🙂

1 Kommentar

  1. Sandra

    In Twilight Band 4 (also Breaking Dawn) geht es übrigens auch mal kurz um bunte Steine am Strand. Da wird es also noch mehr Erkennungsmomente geben… 😀

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