Wie erwartet fing der Tag früh an, um 5:30 Uhr fühlte ich mich erstmal ausgeschlafen. So halbwegs jedenfalls. Da ich um 21:00 Uhr im Bett war, ist das aber jetzt auch nicht verwunderlich. Also hab ich mir einen Kaffee gemacht (ganz old school von Hand mit einem Filter, so macht das die Gastgeberin).
Mit ein paar übriggebliebenen Keksen vom Flug war das mein erstes Frühstück, währenddessen habe ich mir das gesamte Infomaterial angesehen, das ich gestern am Flughafen noch eingesammelt habe. Coupons scheinen ein bisschen aus der Mode gekommen zu sein, sonst waren die immer mit dabei, aber immerhin habe ich jetzt noch ein paar weitere Ideen, was ich eventuell machen möchte hier in Seattle.
Anschließend habe ich mich noch mal 1 Stunde hingelegt, ich würde ja sehr gerne den Jetlag gleich am ersten Tag einigermaßen schlagen. Nachdem ich dann grob den Koffer ausgeräumt habe, denn vieles davon kann im Auto wohnen, bin ich so gegen 9:00 Uhr aufgebrochen.
Erster Stop: Kerry Park. Das ist eigentlich eher ein Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang, Aber da laut meiner Gastgeberin heute 100 % Regen angesagt ist und gerade zumindest teilweise blauer Himmel und Sonne vorherrschten, wollte ich das zumindest einmal trockenen Fußes machen. Ich kann ja später immer noch mal hinfahren, sollte es schönes Abendrot geben.
Der blauer Himmel war leider ein bisschen weit rechts, hinter der Skyline sah es eher düster aus, und von den Bergen war schon mal gleich gar nichts zu sehen – normalerweise könnte man auf dem Panorama Bild in der Mitte ungefähr Mount Rainier sehen.
Egal, da wo ich war, war definitiv Sonne, und so habe ich eine Weile dort gesessen, die Aussicht und vor allem die Menschen beobachtet und Fotos gemacht.
Anschließend ging es weiter zum Pionier Square, ein bisschen südlich der Innenstadt von Seattle. Hier wollte ich erstmal frühstücken (Kaffee!) und natürlich ein bisschen rumlaufen, die Gegend erkunden und mal sehen was mir so über den Weg läuft.
Zu Fuß ging es dann weiter zum ersten Nationalpark dieses Urlaubs. Naja, technisch gesehen Teil des Nationalparks Systems, aber nicht wirklich ein Park.
Viele Hintergrundinformation, viele Fotos, interessante Geschichten, original-Ausrüstung und nachgebaute Läden, Blockhütten etc. und ein gut gemachter Film… Nichts weltbewegendes, aber sehr interessant gemacht wie viele andere historische Museen, die ich in den USA schon gesehen habe…
Und last but not least konnte ich im Shop dann auch noch ein bisschen Geld loswerden und spare damit übermorgen Zeit, beziehungsweise kann schon zum Sonnenaufgang in den Nationalpark fahren, auch wenn das Visitor Center noch nicht geöffnet haben sollte. Dann kommt nämlich der erste richtige Park… Und ich habe jetzt eine Jahreskarte für alle Nationalparks. Lohnt sich dieses Jahr nur ganz knapp, aber dann hab ich ja nächstes Jahr wieder einen Grund, wieder zu kommen.
Auf dem Weg hierhin bin ich schon an einigen Obdachlosen vorbeigekommen beziehungsweise an Stellen, die sehr danach aussahen, als würden da nachts Menschen auf der Straße leben. Ich hatte davon gelesen, daher war es nicht unbedingt überraschend, aber es ist doch irgendwie komisch. Dabei ist das hier eine der Gegenden, die zu den Hauptattraktionen für Touristen gehören.
Schon auf dem Weg durch die Stadt, aber auch jetzt merkt man, dass es zwar eine Großstadt ist, aber ganz anders als zum Beispiel New York.Hier ist es vergleichsweise ruhig (klar, es ist auch Sonntag, aber trotzdem…), Die Straßen sind breit, man kann relativ gut überall parken. Irgendwie ist es einfach ziemlich entspannt. Mal sehen, ob das morgen dann noch genau so ist.
Weiter ging’s mit einer kleinen Rundfahrt durch die Stadt, eher unfreiwillig, denn da wo ich hin wollte, konnte man absolut nicht parken. Also habe ich kurzerhand umdisponiert, bin zur Space Needle gefahren und habe mir ein 24h-Ticket für eine BusTour geholt. Der Klassiker also, um eine Stadt erst mal grundsätzlich kennen zu lernen, dabei sitzen zu können und auch noch etwas erzählt zu bekommen. Ich mache jetzt eine komplette Runde, und morgen kann ich den Bus dann nutzen, um von A nach B nach C zu kommen, um mir bestimmte Teile der Stadt genauer anzusehen.
Ach ja, die Space Needle… Man kann drauf, allerdings werde ich das wohl eher nicht machen, sondern gegebenenfalls auf ein anderes Hochhaus mit Aussichtsplattform – denn dann hat man auf den Fotos die Space Needle mit drauf, definitiv eines der fotogensten Elemente der Skyline… so zum Beispiel:
Rundherum gibt es diverse weitere Attraktionen, u.a. die Cihuly Glass Ausstellung – mehr als dieses Ausstellungsstück außen werde ich wohl nicht sehen, das schaffe ich vermutlich zeitlich nicht…
Die Bustour dauert ohne Unterbrechung anderthalb Stunden, und tatsächlich brauchte man während der Fahrt bis auf die letzten 5 Minuten ständig eine Sonnenbrille. So viel also zu 100 % Regenwahrscheinlichkeit… neben einigen Ecken, die ich während meiner unfreiwilligen Rundfahrt sowie am Vormittag schon gesehen habe, waren auch noch verschiedene andere Stadtteile dabei, die ich mir morgen genauer anschaue.
Da das Wetter noch schön ist, fällt die Entscheidung gegen ein glutenfreies Restaurant und für nur etwas auf die Hand, dafür mit Ausblick. Also wird das Navi erneut auf den Kerry Park programmiert, unterwegs halte ich an einem Metropolitan Market, um Proviant zu kaufen. Zwei Salate wandern ins Körbchen, und schon gehts weiter. Die Sicht ist definitiv besser, auch wenn Mount Rainier immer noch nicht sichtbar ist. Links und rechts sieht es relativ düster aus, aber über mir scheint die Sonne.
Also beobachte ich mal wieder Menschen, schaue in die Gegend, mache Fotos und verspeise nebenbei mein Abendessen.
Da ich nicht weiß, wie das Wetter morgen wird (und zumindest heute der Wetterbericht ja mal zu 100 % daneben lag mit seinen 100 % Regenwahrscheinlichkeit), mache ich mich auf zu einem weiteren Aussichtspunkt auf die Skyline. Sonnenuntergang gibt es heute leider an beiden Stellen nicht, weil die dunklen Wolken genau im Westen festhängen.
Ein Geheimtipp ist das hier definitiv nicht, der Gas Works Park am oberen Ende des Lake Union ist mindestens genauso beliebt wie der Kerry Park. Als Ruhrgebietskind fühle ich mich hier gleich wohl, mit alter rostiger IndustrieKultur kenne ich mich ja aus. Hier dann aber mit der Skyline und einem See im Hintergrund…
Nachdem ich alle Wege abgelaufen bin, habe ich mich auf dem Hügel niedergelassen, ein bisschen was in mein Handy diktiert und die Aussicht genossen.
Leider war es etwas frisch, sobald die Sonne weg war, so dass ich nicht bis zur kompletten Dunkelheit ausgehalten habe… aber auch so war es ein schöner Tagesabschluss.
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