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Tag 20 – Soap Creek

Das Best Western war super, leider konnten wir das Frühstück nicht probieren, weil wir heute einen Termin hatten. Das, plus die Tatsache, dass unser Hotel in Arizona (keine Sommerzeit) und der Termin in Utah (Sommerzeit) ist, führten zu einem schnellen Frühstücksstopp mit Milchreis aus dem Supermarkt. Immerhin hatten wir eine tolle Aussicht vom Wahweep Overlook auf den Lake Powell, Sonnenaufgang inklusive:
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Dann ging es schnell weiter zu Paria Outpost, hier hatten wir eine ganztägige Jeep-Tour zum Soap Creek gebucht. Wir sind ja häufig abseits von asphaltierten Straßen unterwegs, aber bei 80km unbefestigter Straße und garantiert keinem Handy-Empfang wäre uns das selbst mit einem gut ausgestatteten Geländewagen (den wir nicht hatten) zu riskant gewesen. Von dieser speziellen Tour hatte ich relativ kurz vor dem Urlaub in einem Forum gelesen, dafür haben wir extra nochmal umgeplant und Hotels umgebucht. Die Tour ist noch relativ neu und wird wohl nur von diesem einen Anbieter befahren. Also standen wir da um 8h Arizona-Zeit auf der Matte und waren gespannt, ob der Tag wirklich so toll und die Felsen so bunt sein würden wie erwartet.
Mit uns war ein Pärchen aus Wien unterwegs, sie hatten im Internet über Bilder einer französischen Fotografen vom Soap Creek erfahren und wie wir explizit nach dieser Tour gefragt. Also haben wir schnell alle unsere Rucksäcke in den Chevy Suburban geladen, die anderen drei haben noch ihre Sandwich-Wünsche äußern dürfen und alle haben nochmal die Toilette aufgesucht, weil so ein „Luxus“ in den nächsten 9 Stunden nicht zu erwarten war.
Während der Anfahrt hatten wir Zeit, uns ein bisschen kennenzulernen & auszutauschen, wer schon wo überall war. Sehr ungewohnt, mal jemanden zu treffen, der mit den ganzen Orten und Trails und Namen von abgelegenen Felsformationen was anfangen kann – und die meistens auch schon selbst gesehen hat. Kein Wunder, unsere Mit-Reisenden waren schon 11x hier in der Gegend… Unser Tour-Guide war Dallas, er ist bisher wohl der Einzige, der normalerweise diese Tour fährt. Bevor hier gleich die Bilderflut beginnt: Er war sehr nett und hat viele interessante Details zur Gegend, Geschichte, Fauna und Flora und natürlich den Felsformationen mitgeliefert. Genau das richtige Maß, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig, und er konnte unsere Fragen auch alle beantworten. Außerdem hatten wir einen ähnlichen Humor, also war der Tag insgesamt sehr witzig.
Die Fahrt bis zum Soap Creek führt erst über den Highway (also eine Landstraße), dann über die Houserock Valley Road (Zustand auf dem ersten Teil ganz ok, danach relativ… ähm… zerfurcht), schließlich sind wir irgendwo abgebogen und der Feldweg wurde immer schmaler und sandiger… aber kein Problem für Dallas‘ Wagen.
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Einen ersten Zwischenstopp haben wir eingelegt bei „Steve’s secret“, einer kleinen Felsformation mit einem verrückten Bodybuilding-Huhn und einer Rose… wobei übrigens Steve, der Besitzer von Paria Outpost, hier noch nie war 🙂
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Etwas später brauchten wir nach der Rüttelei im Auto und der ersten Runde aus der Bord-Bar (also Cola und so) noch eine weitere Pause – oder wie Dallas das formulierte: „I can hear a dry bush call my name“… nächster Halt war ein Viehgatter, und gleichzeitig wurde hier die GoPro unserer Mitreisenden installiert.
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Nach fast drei Stunden waren wir am Ziel, jedenfalls am Ende der Straße und am Anfang des Fußmarsches. Nochmal Getränke nachfüllen, Dallas hat allen dringend nahegelegt, jeweils 4 Flaschen mitzunehmen – ist aber ja eh unser Standard für 2-3 Stunden. Dazu noch das Picknick einpacken, ich hatte mir aus dem Supermarkt noch Super Food Kale Salad und Wraps und Joghurt mitgenommen, Besteck wäre auch super gewesen, aber das lag leider im Mietwagen. Egal, wird schon gehen.
Kurz noch ein Foto vom Auto machen…
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… und dann ging es los in die bunten Steine. Dallas hat die Reihenfolge sorgfältig geplant, aber das fällt so richtig erst am Ende auf: die Farben und Formen wrden immer toller, jedesmal denkt man „das ist jetzt aber wirklich das Highlight!“. Und dann wird es noch schöner…
Der Anfang – schon hier hätten wir viel länger fotografiert, aber Dallas hat ein bisschen gedrängt, damit wir die schönste Stelle noch sehen, während sie im Schatten liegt, weil dann die Farben am schönsten sind:
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Ein kleiner Felsüberhang mit Cartoon-Augen und skurrilen Formen – sehr genügsames Grünzeug, ein Seelöwe, eine tanzende Frau mit wehendem Haar, ein Herz:
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Zwischendurch mal eine Wasserstelle, die für die Jahreszeit außergewöhnlich viel Wasser hat. Sehr hübsch, Wasser und Grün mitten in den bunten Steinen – das war definitiv eine Premiere für uns!
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Dann wieder Steine, Steine und Steine. Rot, orange, violett, flieder, gelb, weiß, braun. Eckig, rund, bröselig, glaltt… hier gibt es alles.
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Manche Stellen sehen ganz schön gefährlich aus – aber zu weit rechts möchte man hier nicht laufen. Auch wenn Fuchur aus der Unendlichen Geschichte schon da ist und über den Canyon wacht…
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Diese Stelle hier war unser Picknickplatz, nachdem wir jeden Quadratzentimeter 10x fotografiert haben. Man kann irgendwie gar nicht mehr aufhören…
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Weiter ging’s bis an den Rand der Vermillion Cliffs – mit freier Sicht auf die Ebene „eine Etage tiefer“, die verschlungene Schlucht des Colorado und in der Ferne sogar den Anfang des Grand Canyon. Ganz schön bröselig, die Berge hier, da kommt man weder rauf noch runter. Das erklärt auch, warum die Stelle hier so abgelegen ist, 80km dirt road filtern die Touristen ganz gut raus.
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Und dann wieder Steine: Erst besonders interessante Formen, dann vor allem lila und weiß geschichtete Felsen:
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Noch ein Stück weiter – ein Feld von „brain rocks“ und darauf filigrane Steinbögen (die eigentlich nicht so richtig groß sind, aber sehr niedlich) und eine rote Spur, die über 40m oder so kreuz und quer, rauf und runter und mit einigen Schleifen über mehrere Hügel führt. Schon witzig, wie sich hier die verschiedenen Schichten vermischt haben…
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Und dann waren wir nach 4h zu Fuß zurück am Auto, konnten was Kaltes trinken, die Schuhe wechseln und auch Büsche gab’s hier wieder 😉
Auf dem Rückweg konnten wir dann auch mal zwischendurch anhalten und Fotos machen, jetzt hatten wir ja keinen Zeitdruck mehr. Also ein Abstecher ins Pinnacle Valley mit Fotos
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und dann nochmal ein außerplanmäßiger Halt kurz hinter den Überresten einer alten Farm, als wir einen Adler (?) auf einem Felsen gesichtet haben. Nicht perfekt, aber im richtigen Moment abgedrückt:
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Wir waren gegen 17:30h wieder am Ausgangspunkt, haben noch ein Gruppenfoto gemacht (da warte ich noch drauf) und uns dann getrennt. Frank und ich haben erstmal beim nächsten kalten Getränk überlegt, wie es jetzt für uns weitergeht. Wir hatten noch kein Hotel für die Nacht gebucht, weil nicht klar war, wie lange die Tour genau geht und wieviel Lust wir danach noch haben, weiterzufahren. Wir haben uns für die kürzeste Strecke entschieden und uns auf die ca. einstündige Fahrt nach Kanab gemacht – Frank hatte eh keine Lust mehr zu fahren, ich wollte mal wieder Zeit für den Blog haben und außerdem haben wir so morgen mehr Optionen (Zion NP? Pipe Springs NM? Irgenwas in oder bei St. George? oder doch durchfahren nach Las Vegas?)
Dort angekommen haben wir uns erstmal ein Hotel gesucht – nach der altbewährten Methode: vor das erste Hotel stellen, deren WLAN nutzen und bei booking.com und 2-3 Hotelketten direkt prüfen, was am günstigsten erscheint. So sind wir im Days Inn gelandet, großes Zimmer und warmes und kaltes Frühstück, was will man mehr? Ach ja, eine richtig gute Empfehlung für’s Abendessen, und da hat sich der Rezeptionist mal richtig ins Zeug gelegt.
Seine Empfehlung, das Rocking V Café, war goldrichtig. Mittelgroß, sehr bunt und individuell, aber nicht zu alternativ. Selbst für Amerika außergewöhnlich nettes Personal, wir vermuten dass der Chef selbst an der Tür stand und die Plätze zugewiesen hat – und jeden Gast gefragt hat, wo er herkommt, gefolgt von einer passenden Begrüßung in der jeweiligen Landessprache. Da unser Tisch direkt an der Tür stand, konnten wir das gut verfolgen und waren dadurch gut unterhalten. Außerdem haben auch die zwei deutschen Rentnerpaare am Nebentisch davon profitiert, dass wir zugehört haben – und so
– wussten wir, dass sie Deutsche waren,
– haben kurz beim Reinkommen geplaudert,
– wurden dann kurz rübergebeten, um die Speisekarte zu übersetzen,
– und schließlich durfte ich auch noch bei einem ehemaligen Klassenkameraden anrufen und lauschen, was die Stimme vom Band sagt (nichts Spannendes, nur ein normaler Anrufbeantworter).
Das Essen war übrigens auch fantastisch, wobei Frank diesmal die bessere Wahl getroffen hat. Meine Polenta mit Gemüse war sehr gut, aber sein Pork Chop war sooooooo lecker, am liebsten hätte ich noch eins für mich nachbestellt… stattdessen gab’s dann noch einen tollen Nachtisch, und wir haben tatsächlich die gesamte Dessertkarte von vorne bis hinten gelesen, so nett waren die Optionen beschrieben… Ich hatte übrigens das Chocolate Dings, das seeeehr gut war, und Frank den Bread Pudding. Klar, was er auf die Frage „Karamellsoße, Whiskeysoße oder beides“ gesagt hat, oder?OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Horseshoe Bend, Antelope Canyon & Alstrom Point

29. März 2009
Letzter Tag in Page, vorletzter Tag des Urlaubs – und nochmal drei Highlights.
Zunächst waren wir an der Horseshoe Bend. Die kannten wir schon auf zwei Weisen: Letztes Jahr waren wir schon hier, allerdings spätnachmittags, und da steht die Sonne genau gegenüber, also eher fotountauglich. Letzte Woche sind wir mit dem Boot unten um die Horseshoe Bend drumherum gefahren. Jetzt wollten wir nochmal bei passendem Licht hin, also vormittags.

Wir waren gegen 9:15h dort, haben eine halbe Stunde gestaunt, geguckt und fotografiert. Zwei von den Rafting-Booten kamen auch zufällig vorbei, sehen von oben sehr niedlich aus… Der Weg vom /zum Parkplatz ist nicht weit, 1km ungefähr. Allerdings haben wir uns wieder gefragt, warum der Weg wohl oben über den Hügel geht und nicht einfach drumherum – würde eine Menge Anstrengung sparen, und Platz ist links und rechts genug…
Zweites Highlight: Der Antelope Canyon, genauer gesagt der untere davon. Eigentlich hatten wir geplant, dass wir beide anschauen, aber da der Himmel relativ bewölkt war und man im oberen viel Licht braucht, haben wir uns für den unteren entschieden. Auch wenn wir da schon letztes Jahr waren – er ist so schön, man kann prima auch zweimal rein.

Ich habe diesmal weniger Fotos gemacht und viel mehr geschaut und angefasst, weil die Farben und die Struktur des Sandsteins einfach unglaublich schön sind. Zeitgleich mit uns war eine deutsche 5er-Gruppe unten, die den Canyon noch nicht kannten. Da vier von ihnen quasi kein Englisch konnten, haben wir gelegentlich übersetzt, wenn der Sohn (?) gerade mal weiter hinten Fotos machte. Schade für sie, nicht so schlimm für uns: heute hat der Guide nichts erklärt, sondern Gitarre gespielt und gesungen. War nett, allerdings kannten wir ja auch die Erklärungen schon vom letzten Jahr… haben wir dann, soweit es ging, an die andere Gruppe weitergegeben.
Wieder am Auto haben wir sie noch mit Tipps und einer Karte versorgt, wir hatten vorher schon über verschiedene schöne Fleckchen hier in der Gegend gesprochen und rein verbal ist es ja immer schwierig, sich alles zu merken…
Drittes Highlight: Der Alstrom Point, ein Aussichtspunkt auf den Lake Powell. Auf dem ca. einstündigen Weg dorthin sind wir durch eine total bizarre Landschaft gefahren, und da starker Wind (dachten wir jedenfalls, inzwischen ist er noch stärker geworden) herrschte, flog überall der graue Staub der ebenfalls schwarz-grauen Berge rum. Teilweise konnte man keine 5m weit sehen! Trotzdem war der Himmel, soweit man ihn sehen konnte, strahlend blau.

Die Strecke selbst ist ok, Sand, Schotter und am Ende ziemlich felsig, da sollte man evtl. besser laufen, wenn das Auto nicht genug Bodenfreiheit hat. Hatte unseres aber… bei dem Wind hätten wir auch nicht laufen mögen. Aber so – konnten wir bequem im Auto sitzen, unser Lunchpaket vorholen und mit Blick auf den See speisen. Danach sind wir noch ein paar Meter zu einem noch schöneren Aussichtspunkt gelaufen, mit Kapuzenpulli und gelegentlichem Hand-vor-den-Mund-halten wegen des Sandes in der Luft ging es ganz gut. Traumhaft… hier kommen wir sicherlich nochmal hin, wenn bessere Sicht ist. Im nächsten Urlaub…
Jetzt haben wir gerade das Auto ausgeräumt, da sammelt sich ganz schön was an in drei Wochen. Wir gehen eben was essen, dann wird gepackt, damit wir das in Las Vegas nicht mehr machen müssen. Außerdem wissen wir dann, wieviel Platz noch für Mitbringsel ist 😉

The Wave & Edmaier’s Secret

28. März 2009
Endlich ist es soweit – wir dürfen zur Wave.
Nach einem ordentlichen Frühstück zur Stärkung sind wir gegen 8h30 hier losgefahren, vorbei am BLM-Büro (ab jetzt unsere Freunde *gg*) und über die Houserock Valley Road zum Startpunkt der Wanderung.
Wir haben extra viel Wasser-Eistee-Gemisch mitgenommen, ich hatte allein für mich schon 3,5 Liter dabei. Ist schwer, aber ich wollte nicht durstig in der Wave stehen und noch den Rückweg vor mir haben… War übrigens der erste Tag, an dem ich nicht einteilen musste, wann ich die letzte Flasche trinke – es hat locker gereicht, aber besser so als andersrum.
Also, losgegangen sind wir um 9h30, die ausführliche und inzwischen bebilderte Wegbeschreibung in der Hand. Es ist ganz einfach, man sucht immer den nächsten markanten Felsen und marschiert drauf los. Insgesamt haben wir 1,5 Stunden gebraucht für den Hinweg, damit lagen wir wohl ganz gut. Jedenfalls haben wir unterwegs eine Vierergruppe ein- und bei weitem überholt, die eine Viertelstunde vor uns losgegangen war. Sind wir doch nicht sooo unsportlich???
Der Weg selbst ist viel weniger schwierig als ich dachte, allerdings möchten wir den auch nicht im Sommer laufen – wir hatten ca. 15 Grad, gefühlt sind das hier allerdings mindestens 25, also schönes T-Shirt-Wetter. Man läuft sehr abwechslungsreich durch einen Wash, dann einen Berg hoch, dann über Sandsteinplatten, dann mal wieder etwas Schotter, eine Düne… Schön, aber so richtig haben wir nicht auf die Gegend geachtet, weil wir ja ein viel schöneres Ziel hatten 😉

Im allerersten Moment waren wir fast ein bisschen entäuscht, als wir dort angekommen sind, weil wir die Wave viel größer erwartet hätten. Außerdem stand die Sonne so ungeschickt, dass man vom Eingang aus nicht so richtig den Wave-Effekt sehen konnte. Sobald wir aber ein paar Meter links rauf geklettert waren, war die Begeisterung da. Wir haben unzählige Fotos, und wir wissen jetzt auch, warum wir sie uns größer vorgestellt haben. Wir haben selbst aus so vielen Perspektiven fotografiert, man sieht das aber nicht – also denkt man, das wären alles unterschiedliche Stellen in der Wave.

Wir sind dann zwischendurch (also zwischen Wave fotografieren und Fotos von der Wave machen) zur sogenannten Second Wave gelaufen, die etwas oberhalb der ersten Wave liegt. Sieht ganz anders aus, ist aber auch sehr schön. Vor allem sind hier in der Ecke so viele Farben im Stein vertreten, würde das einer malen, fänden wir es bestimmt kitschig! In natura ist es aber einfach nur eindrucksvoll.
Nach insgesamt drei Stunden Aufenthalt, einem leckeren Lunch vom schönsten Aussichtspunkt auf die Wave und einem vollgeknipsten Memorystick (keine Sorge, wir haben zwei Kameras mit *gg*) haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Nach wiederum 1,5 Stunden waren wir am Auto und haben dort erstmal ein bisschen verschnauft und den Sand aus den Schuhen geschüttet.
Eigentlich waren wir ja ziemlich platt, aber da war noch ein Sache, die wir sehen wollten. Heißt in einschlägigen Kreisen „Edmaiers Secret„, wurde mal von einem Fotografen vom Flugzeug aus geknipst und dann durch mühsame Recherche und Google-Earth-Scans geortet. Wir hatten eine ganz gute Wegbeschreibung und haben uns gesagt, dass auch die platten Füße da noch hinlaufen werden. Die zwei Stunden..
Man läuft wunderschön durch ein breites Flusstal, links und rechts rote Felsen natürlich, dazwischen Wiese und niedrige Büsche. Nach einem anstrengenden Finale durch einen sehr tiefsandigen Wash waren wir da und sahen die gigantischen „Raupen“:
Leider hatte ich mich bei der Beschreibung etwas verlesen bzw. die Reihenfolge vertauscht. Ich hatte im Kopf, man solle „die Raupen bis oben raufklettern und dann erforschen. Anschließend auf die gegenüberliegenden Brainrocks und gucken“. Tatsächlich stand auf dem Zettel „auf den Hügel gegenüber klettern und die Raupen anschauen. Danach Raupen aus der Nähe erforschen“. Tja, die Dinger sind verd***t lang, steil und anstrengend, kann ich sagen. Zumindest haben wir jetzt ein schönes Foto, das die Dimensionen zeigt!

Das war’s dann schon, in der Dämmerung sind wir nach Page zurückgefahren und haben uns noch schnell einen Burger gegönnt. Wir waren soooo froh, als wir im Bett lagen und uns nicht mehr bewegen mussten – nicht mal die Finger wollten tippen…

White Pocket

27. März 2009
Was lange währt, wird endlich gut.
Aller guten Dinge sind drei.
Oder auch: Hurra, wir haben sie, die langersehnten Permits für die Wave!
Nachdem wir die letzten zwei Tage kein Glück hatten, war heute die 15 unsere lucky number. Das heißt, wir können wirklich morgen losstiefeln und sie uns live ansehen.
Schon gestern hatten wir uns Permits für die South Coyote Buttes geholt (die Wave liegt in den North Coyote Buttes), und vom großen bösen Jeep habe ich ja schon berichtet.

Mit dem ging es heute morgen los in Richtung House Rock Valley Road, eine unter Wanderern in Page sehr bekannte und beliebte Gravel/Dirt Road. Dieses Jahr war sie definitiv in schlechteren Zustand als letztes Jahr, viele tiefe Spuren eines LKWs, der wohl mal bei Matsch hier langgeschlittert ist… aber mit dem Jeep ging es halbwegs gut.
Nach 20 Meilen biegt man ab auf eine Sandpiste, die von den Rangern ausdrücklich nur für gute (!) Allradfahrzeuge empfohlen wird. Zu Recht, wie wir gesehen haben – die Tiefsandpassagen sind keine solchen, sondern eigentlich ist es Tiefsand mit gelegentlichen kurzen Felspassagen. Frank hatte richtig Spaß, ernstgemeint, beim Fahren. Denn das Auto konnte nicht wirklich steckenbleiben… trotzdem kommt man nur langsam vorwärts, wir haben bis zum ersten Ziel immerhin 2h gebraucht!
Wir sind zuerst zur White Pocket gefahren, diese liegt außerhalb des Permitgebiets, war aber trotzdem nicht überlaufen. Außer uns waren noch 4 Japaner und 1 Ami dort, als wir schon fast weg waren, kamen noch 4 Amis, die gestern beim gleichen Vermieter einen Jeep gemietet hatten.
Die White Pocket bzw. das Gebiet drumherum besticht durch unglaubliche Farben und vor allem die merkwürdigsten Verzwirbelungen – man könnte das Gebiet auch „McFlurry Mountain“ nennen *gg*:

Wir haben erst einen kleinen Umweg gemacht, weil wir die falschen GPS-Koordinaten erwischt hatten, aber das war kein Problem. Einfach nach Gutdünken weiterlaufen, immer den bunten Felsen nach. Und dann wird es hinter jeder Ecke schöner und schöner. Wir sind gar nicht bis zum Ende gekommen, weil wir uns schließlich noch eine andere Ecke vorgenommen hatten – wahrscheinlich hätte man hier den ganzen Tag verbringen können.
Als nächstes stand der Teil der South Coyote Buttes auf dem Programm, den wir beim letzten Mal nicht geschafft hatten. Während 2008 die Cottonwood Coves unser Ziel waren, haben wir heute am Paw Hole gehalten und uns dort etwas umgesehen. Leider hatten wir auch hier keine Zeit, alle Ecken zu erforschen, weil wir das Auto um 19h abgeben und bis dahin eben noch 2h fahren mussten… Angeblich gibt es dort eine Ecke, die so ähnlich aussieht wie die Wave, aber das haben wir nur unterwegs von anderen Touristen aufgeschnappt, die auch noch nicht dort waren. Wir werden das mal im Internet überprüfen, und wenn es sich bestätigt, dann haben wir einen weiteren Punkt auf der Warteliste für den nächsten Urlaub in der Gegend, wann auch immer der sein wird *gg*.
So, und jetzt gehen wir ins Bett, schließlich müssen wir morgen fit sein! Bis dann…

Cottonwood Canyon Road

26. März 2009
Nächster Tag, nächster Versuch, an das begehrte Permit für die Wave zu kommen – leider wieder vergeblich. Aber noch haben wir ja zwei Chancen! Natürlich sind wir dafür aber wieder früh aufgestanden (siehe gestern), dementsprechend früh waren wir dann auch unterwegs, nachdem die Verlosung vorbei war.
Wir hatten gestern schon überlegt, welche unserer anderen Page-Aktivitäten wir uns für heute vornehmen wollten – da das Wetter nicht sooo toll werden sollte, kamen die Antelopa Canyons nicht in Frage, für White Pocket fehlte noch ein wichtiges Utensil (Details später), also blieb die Cottonwood Canyon Road.
Diese führt quer durch das Grand Staircase Escalante National Monument und kommt irgendwann kurz neben dem Bryce Canyon wieder raus. Die ganze Strecke ist 40 Meilen lang, meist „dirt road“ (also Lehm), manchmal „gravel road“ (Schotter) und dazwischen ein bisschen Sand. Für einen SUV mit Bodenfreiheit aber kein Problem…
Es gibt zahlreiche Dinge entlang der Road, die ein Anhalten rechfertigen würden. Da aber mein Fuß etwas weh tut und er ja die Wave noch durchstehen muss, haben wir das Wanderprogramm für heute gekürzt und sind vor allem gefahren und haben geguckt und fotografiert. Außerdem war es ziemlich frisch, wir hatten unterschätzt, wie hoch man hier schon wieder ist, wir hatten so um die 40 Grad Fahrenheit und dazu reichlich Wind.
Schon nach 3,5 Meilen (von der Hauptstraße aus gerechnet) haben wir eine erste Imbiss-Pause am „Oyster Bed“ eingelegt – leider waren wir etwa 95 Mio. Jahre zu spät, alle Austern waren inzwischen versteinert *gg*. Nee, im Ernst, natürlich handelt es sich hier um eine Ecke, an der man direkt an der Straße Felsen findet, die zu großen Teilen aus versteinerten Austern bestehen, die man auch ganz leicht als solche erkennen kann.
Nach einem kurzen Fotostopp sind wir weitergefahren und haben uns unterwegs angesehen, wie der Paria River sich durch den immer tiefer werdenden Canyon schlängelt. Um die Aussicht auf dieses Tal noch besser genießen zu können, wollten wir eigentlich einen Seitenfeldweg hochfahren und runterschauen – aber das hat unser Auto nicht mitgemacht, zu steil und zu viel Sand/Staub. Also ein Stück rückwärts wieder runter und zurück auf die Cottonwood Canyon Road.
Nächster richtiger Stopp: der Cottonwood Narrows Trail. Hier sind wir ca. 2 Stunden durch einen schmalen Canyon, teilweise slotcanyon-artig, gelaufen. Bis auf einen kurzen Felsabsturz am Anfang, um den man leicht herumklettern kann, ist der gesamte Weg flach und sandig, also sehr einfach zu laufen im Gegensatz zu manchen anderen Strecken in diesem Urlaub. Der Wind war etwas lästig, aber mit Kapuzenpulli ging es einigermaßen. Es hat sogar ein kleines bisschen geschneit, aber bei über uns total blauem Himmel, und liegengeblieben ist auch nichts.
Auf dem letzten Stück folgt man der Straße, hier haben wir gleich noch zwei Amis gezeigt, wo der Trail anfängt. Manchmal sind Touristen eben besser vorbereitet als Einheimische!
Nach kurzem Aufwärmen im Auto waren wir schon am nächsten Punkt, unserer Lunch-Location Grosvenor Arch. Dieser Doppel-Bogen sah auf Fotos gar nicht sooo toll aus, lag aber am Weg und stand deshalb auf unserer Liste. „In echt“ war er aber viel schöner, blauer Himmel im Hintergrund und davor ein weiß-bunter Arch, nicht wie die vorherigen rot. Sehr schön! Mit Blick darauf haben wir dann auch unsere selbstgemachten Chicken-Tortillas verspeist, zwar an der Picknick-Area, aber IM Auto.

Anschließend sind wir die letzten 200m zum Arch gelaufen, um ein paar Bilder zu machen, waren dann aber froh, dass wir wieder ins Warme durften. Hätten wir das gewusst, hätten wir Handschuhe, Mütze und Schal wieder aus dem Koffer gekramt!
Dann sind wir zu unserem letzten Stopp weitergefahren, einem Aussichtspunkt auf den Kodachrome Basin State Park. Von hier aus kann man bei gutem Wetter auch den Bryce Canyon sehen, aber zumindest in diese Richtung hingen die Wolken sehr tief. Bei uns aber immer noch blauer Himmel – soweit man das bei dem vom Wind aufgewirbelten Sand sehen konnte.
Für den Rückweg haben wir dann ca. 2,5 Stunden gebraucht, aber da geht es ja immer schneller, weil man nicht dauernd bremst – knipst – weiterfährt. Im Hotel haben wir dann a) versucht, das Internet ans Laufen zu bekommen, und b) parallel mit einem Autovermieter telefoniert, von dem wir ein Auto für morgen für die Fahrt zur White Pocket mieten wollten. Da ist die Straße nämlich auch für halbhohe SUVs nicht befahrbar, zuviel Tiefsand und Steine. Daher haben wir jetzt einen Jeep Wrangler, der auch noch vom Vermieter aus Spaß an der Fahrerei deutlich aufgerüstet ist. Damit kommen wir überall hin – wir machen morgen dann mal Vergleichsfotos, damit ihr seht, dass unser SUV kein so großes Ding ist…
Kurzes Abendessen im Denny’s, Einkaufen im Walmart, jetzt tippe ich, lade gleich die Fotos dazu, schmeiße alles auf den USB-Stick und hoffe, dass ich irgendwann mal an den PC in der Lobby komme – der kann nämlich WLAN, ist aber ständig besetzt. Dann muss ich nur noch alle Dateien an die richtige Stelle laden, dann sollte eigentlich alles klappen. Falls nicht, lest ihr dies ja nicht ;-))

Glen Canyon Dam & Colorado Rafting

25. März 2009
Ich hatte ja das eine oder andere Mal erzählt, dass wir hier unbedingt „The Wave“ erwandern wollen – und dass nur 20 Personen pro Tag dort hin dürfen. Bei der Verlosung drei Monate vorher hatten wir kein Glück, daher müssen wir jetzt solange jeden Morgen früh aufstehen, bis wir das Ding gewonnen haben… Ärgerlicherweise wohnen wir in Arizona, die Verlosung ist in Utah. Eigentlich die gleiche Zeitzone, aber die Arizoner machen bei der Sommerzeit nicht mit, daher haben wir jetzt doch eine Stunde Unterschied. Heißt für uns: 6h aufstehen, 7h losfahren, 8h da sein – für die Utahner ist dann schon 9h und die Verlosung geht los. Vielleicht haben wir ja Glück und müssen das nicht bis Sonntag machen!?
Heute jedenfalls hat es schonmal nicht geklappt. Es waren relativ wenig Leute da, insgesamt wollten 35 Personen ein Permit haben. Jede Gruppe bekommt eine Nummer zugewiesen, eine entsprechende Bingo-Kugel kommt in eine Bingo-Auslose-Kugel und dann wird gelost. Das Schöne ist: kommt man am nächsten Tag nochmal, weil es nicht geklappt hat, bekommt man zwei Nummern. Und dann drei… und dann vier… dann sollte es langsam klappen, den danach müssen wir zurück nach Las Vegas. Aber wir sind da zuversichtlich!
Für heute hatten wir uns überlegt, dass wetter- und planungstechnisch am besten das Colorado-Rafting passen würde. Also sind wir erstmal zurück in Richtung Page gefahren und haben am Glen Canyon Dam gehalten – für das Rafting war es noch zu früh. Am diesem Damm kann man eine Führung machen, die auf die Dammkrone und nach unten zu den Turbinen des Kraftwerks führt. Sehr interessant, man darf nur nicht zu genau drüber nachdenken, wieviel Wasser da auf der anderen Seite der Betonwand drückt…

Dann war es Zeit, nach Page zu fahren. Platz war noch für uns, also schnell anmelden, Rucksack packen, Sonnencreme applizieren und los gings mit dem Bus. Man fährt durch einen 2-Meilen-Tunnel ganz nach unten an den Fuß des Damms und steigt dort in die bereitliegenden Schlauchboote.

In unserem saßen 20 Passagiere, wir hatten super Plätze ganz hinten (hier hört man besser, was die Bootsführerin erzählt) außen auf den Pontons (hier kann man viel bequemer sitzen und z.B. mal ein Bein nach außen baumeln lassen). Die Tour selbst dauert ca. 3,5h und führt 16 Meilen durch den Canyon des Colorado. Wettertechnisch war es gut, dass wir nicht die Whitewater-Tour mit den Stromschnellen gebucht haben, sondern die ruhige, von mir „Greenwater“ getaufte, denn das Wasser ist hier am ehesten grün. Zwischendurch erfährt man viel über Biologie, Geologie und Geschichte des Canyons und sieht parallel die bis zu 420m hohen Felswände, Vögel, sandige Abschnitte, Angler… Toll! Das Wetter war auch ok, die meiste Zeit hatten wir Sonne und waren froh über die dekorativen Hüte, die wir eingepackt hatten. Am Ende wurde es etwas kühler, weil der Wind zunahm, aber nicht schlimm. Zurück ging es dann mit dem Bus, und um 16h30 waren wir wieder am Ausgangspunkt in Page.
Nach einem längeren Ausflug in den Walmart (langsam müssen wir ja mal anfangen, die Mitbringsel für uns selbst und die liebe Verwandtschaft zu besorgen) haben wir wieder bei „Dam Bar & Grill“ gegessen. Grund: Frank wollte unbedingt einen bestimmten Nachtisch probieren. Einige von euch kennen vielleicht das Eis von Ben & Jerry, das Plätzchenteig enthält? Das fanden wir am Anfang ja schon merkwürdig, wenn auch seeeehr lecker. Hier gibt es nun „Cookie Dough mit Vanilleeis“ als Dessert, und das ist nur die logische Fortführung der Eissorte: ein Schälchen mit warmem Plätzchenteig, darauf eine Kugel Eis. Mir persönlich wäre das zuviel, aber ein paar Löffel habe ich mir auch geklaut… Werden wir sicherlich zuhause mal nach“kochen“, wer also bei uns zum Essen eingeladen wird, könnte sich schonmal darauf vorbereiten 😉

Monument Valley, Blue Canyon & Coalmine Cayon

24. März 2009
Same procedure as last year – wir haben uns den Sonnenaufgang gespart bzw. kurz mal aus dem Fenster gescchaut, von dort aus kann man nämlich prima Richtung Osten auf die Monuments schauen und muss gar nicht aufstehen/ sich anziehen/ losfahren…
Eigentlich wollten wir zum Frühstück ja kurz am Supermarkt halten und uns etwas zum Mitnehmen holen, aber nachdem wir gestern kurz das „The View“-Restaurant gesehen hatten, war klar, dass wir hier frühstücken wollten. Denn: Das Hotel und das Restaurant liegen direkt am Rand des Monument Valley Tribal Parks, mit dem schönsten Blick auf die drei wichtigsten Buttes (ausgesprochen übrigens „bjuuuuts“, hat nichts mit dem butt zu tun *gg*). Die Preise sind für die Lage außergewöhnlich niedrig, und der Blick war so schön wie erwartet:

Anschließend sind wir in den Park gefahren und haben uns schon am Eingang erkundigt, welche Optionen es gibt für „horseback riding tours“. Mehrere Anbieter mit unterschiedlichen Routen stehen zur Verfügung, die Preise sind ähnlich, und am interessantesten: wenn man nicht oben am Eingang, sondern direkt unten bei den Tourguides bucht, kostet es 10$ weniger! Wussten wir nicht, war Glück, dass wir es so gemacht haben… Frank wollte nicht, aber ich hatte es mir schon letztes Jahr (und dieses Jahr im Bryce, aber da war es dann doch etwas zu kalt) so schön vorgestellt, gemütlich durch die schöne Landschaft getragen zu werden. Viel mehr ist es nicht, wenn man als absoluter Anfänger auf ein Pferd steigt – also ist Reiten eigentlich zuviel, draufsitzen und festhalten trifft es besser. Erstaunlich nur, wo es dann am nächsten Tag weh tut…
Aber das kommt später, erstmal bin ich sehr entspannt 60min. hinter meinem Tour Guide hergetrottet (bzw. mein „extremly gentle horse“ namens Shotgun) und habe die Monuments ganz in Ruhe und aus relativer Nähe angesehen. Im Park gibt es sonst keine Wanderwege, daher ist das eine schöne Möglichkeit. Frank hat solange Fotos gemacht…
Anschließend haben wir an einem der drei schönsten Aussichtspunkte einen Bagel mit Creamcheese verspeist und sind dann zum Parkausgang gefahren – natürlich mit zahlreichen Fotostopps, nicht, dass wir die Fotos nicht schon 5000x hätten, aber es kostet ja nichts extra. Nur der Speicherplatz wird langsam knapp, da wir eigentlich alle Bilder doppelt sichern (Memorystick und Laptop).
Jetzt aber weiter zum nächsten Punkt, schließlich war es inzwischen schon 13h. Erstmal ging es ein ganzes Stück Richtung Südwesten, bis kurz vor Tuba City. Dort fängt mal wieder ein Abstecher an, dessen Ziel auf unseren Karten nicht verzeichnet ist, das aber im Internet so gut beschrieben ist, dass man ohne Probleme hinfindet: der Blue Canyon. Woher dieser Name kommt, ist mir ein Rätsel, denn blau ist hier allenfalls der Himmel, der Rest ist rot-weiß gestreift, auf dem Weg kreuzt man noch ein Tal mit grünlichen Felsen… und der Weg ist rosa, gemischter Staub aus den roten und weißen Felsen wahrscheinlich. Naja – ist ja eigentlich auch egal. Der Canyon selbst bzw. das, was man dort sehen und fotografieren möchte, sind lauter weiß-rote Hoodoos, die sich entlang einer Bergkette zusammengerottet haben. Wir hatten sie alle für uns, keine Menschenseele zu sehen:

Nur ein paar Meilen weiter befand sich unser drittes Tagesziel, der Coal Mine Canyon. Interessantestes Ereignis unterwegs: In Amerika fährt man zum Linksabbiegen nicht in die Kreuzung, sondern wartet an der Haltelinie, bis der Gegenverkehr durch ist. Normalerweise jedenfalls. Die Dame vor uns (augenscheinlich Einheimische!) fuhr aber erst rein in die Kreuzung und dann zügig rückwärts wieder raus – nur dass wir da inzwischen brav an der Haltelinie standen… sie hat uns angerumst, es ist aber nichts kaputt gegangen. Das hätte uns auch gerade gefehlt!
Der Coal Mine Canyon ist wieder so eine Stelle, die man kennen muss, um sie zu finden. Die Beschreibung lautet in etwa „12 Meilen südlich von Tuba City steht links eine Windmühle. Dort links abbiegen und dem Feldweg folgen.“ Hält man sich dran, landet man an einem wunderschönen, bunten Tal, in dem die Felsen ein bisschen an den Bryce Canyon erinnern, nur dass sie ganz unterschiedliche Farben haben – es gibt weiße, rote, gestreifte, schwärzliche, fast lilafarbene… Wir waren fast zu spät, da die Sonne schon ziemlich tief stand, aber wir haben noch einige Aussichtspunkte abgeklappert (= Abzweigungen vom Feldweg, der definitiv nur für Autos mit größerer Bodenfreiheit zu empfehlen ist, PKWs wären hier fehl am Platz).

Den Rest des Tages-Meilen-Pensums haben wir auf dem Weg zu unserem Basislager für die nächsten 6 Tage verbracht – ab jetzt wohnen wir in Page, Arizona und haben hier viel vor. Aber das erzähle ich dann ab morgen im Detail..
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Antelope Canyon / Monument Valley

22. März 2008
Kaum zu glauben, aber unsere bisherigen Tage waren tatsächlich noch zu toppen: heute war definitiv der schönste Tag der ganzen Reise (für mich jedenfalls, Frank mag sich da nicht so festlegen…). Wir haben zwei meiner absoluten Highlights auf dem Programm gehabt, einen Slot-Canyon und eben die aus Film und Fernsehen bekannten Monuments im gleichnamigen Valley.
Direkt hinter Page, unserem Standort der letzten Tage, liegen die beiden Antelope Canyons – es gibt einen Upper Canyon und einen Lower Canyon, beide stehen unter Verwaltung der Navajo-Indianer. Daher gilt auch unser Nationalpark-Pass nicht, aber die 26$ pro Person waren definitiv gut angelegt. Wir haben uns aufgrund der Zeit (Vormittags) für den Lower Canyon entschieden, da hier die Lichtverhältnisste besser sind. Schon der Einstieg in den Canyon ist etwas ungewöhnlich: man läuft über den Sand, plötzlich ist da eine Spalte im Boden, in der der indianische Führer verschwindet. Die ganze Gruppe hinterher, wir haben dann nach Beendigung der Tour mal ein Foto gemacht, damit ihr euch das richtig vorstellen könnt…

Also, runter in den Canyon auf schmalen Metall-Leitern, dann geht es am Grund weiter durch unglaubliche Formen und Farben. Das Wasser hat hier fantastische Kurven, Vorsprünge, Stufen, Höhlen und Fenster ausgewaschen, und die Wände sind alle von den mitgeschwemmten Steinen wie abgeschliffen- mit verschiedenefarbigen, gleichmäßig geformten Rillen. Kann man nicht richtig beschreiben, und auf den kleinen Fotos kommt es auch nicht richtig raus… müssen wir wohl nach dem Urlaub mal auf der Leinwand zeigen.


Kurz vor uns ist eine Gruppe von vollausgerüsteten Fotografen abgestiegen, die wir dann auf dem Weg zum unteren Ende des Canyons mehrfach getroffen haben. Anschließend kann jeder in seinem Tempo wieder rauflaufen oder über eine Treppe aussteigen und oben zurückgehen (das machen aber eher nur die Japaner, die kurz hinter uns kamen). Anders als beim Upper Canyon – wir sind da ja gut informiert – gibt es hier nur eine Stelle, an der zu einer bestimmten Zeit die Sonne durch ein „Fenster“ scheint und einen schönen Lichtstrahl produziert. Hier hatten sich natürlich alle Profis versammelt und ihr Tourguide fungierte als profesioneller „Sand-in-den-Lichtstrahl-Werfer“ – so sieht man den Strahl später auf den Bildern viel besser.
Den Lower Antelope Canyon besucht man am besten Vormittags oder Nachmittags. Zur Mittagszeit wird es im Canyon wegen seiner V-Form zu hell und die Farben kommen nicht richtig zu Geltung. Den Upper Antelope Canyon besucht man am besten direkt zur Mittagszeit, da auch oben sehr schmal ist und nur durch einige „Löcher“ das Licht in Beams in den Canyon fällt
Wir haben zwei Stunden dort unten verbracht, und beim nächsten Mal werden wir hier ganz sicher wieder hinfahren – ob Upper oder Lower Canyon sehen wir dann mal, aber es ist absolut wunder-wunder-schön.
Die nächste Station war dann ganz anders – nach ca. zweistündiger Fahrt waren wir im Monument Valley, eigentlich gar keinem richtigen Tal, sondern einer flachen Ebene mit vielen Monuments drin. Schon von der Straße aus sieht man die riesigen roten Felsen, und im Park selbst fährt man dann auf 17 Meilen mitten durch. Wir haben erstmal eine halbe Stunde Picknick vor der tollen Kulisse gemacht (unser Favorit: Tortilla-Wraps mit Hähnchen, Guacamole, Paprika und Käse, kann man prima im Auto zusammenbauen und das Fleisch gibt es praktischerweise schon fertig gebraten und gewürzt im Kühlregal, Convenience Food sei dank).

Dann sind wir den gesamten Rundkurs abgefahren mit einer längeren Pause zum Gucken, Musikhören, Lesen und auf-den-Sonnenuntergang-Warten. Auf den Fotos kann man schon ein bisschen erkennen, wie unterschiedlich die Felsen bei Mittags- und Abendsonne wirken… Richtig viel machen kann man hier nicht, wandern ist nur auf einem einzigen Weg erlaubt, aber da es ziemlich windig war und wir schon zweimal das Fenster im Auto nicht rechtzeitig geschlossen hatten, bevor die Sandwolke herangewirbelt war, war unser Wandbedarf eher gering. Trotzdem – es ist sehr sehr schön, ich hätte (habe!) stundenlang dasitzen können und einfach nur gucken und fotografieren. Offiziell hat der Park nur bis 17 Uhr geöffnet und an der Hauptzufahrt wird dann auch eine Schranke geschlossen, aber sofern man schon drin ist beschwert sich auch niemand, wenn man bis zum Sonnenuntergang bleibt. Dieser Abstecher nach Osten (weiter fahren wir nicht mehr, morgen geht es fast das ganze Stück zurück Richtung Grand Canyon) hat sich wirklich gelohnt.
Das Motel hatten wir bereits aus Page online gebucht, noch ein Grund übrigens, einen Laptop mitzunehmen. Die Gouldings Lodge liegt knapp außerhalb des Parks, man kann von unserem Balkon zahlreiche Monuments sehen. Sie ist das einzige Motel im Umkreis von 40 Meilen, es werden zur Zeit beim Visitor Center aber Übernachtungsmöglichkeiten gebaut [Anmerkung 2009: ist inzwischen eröffnet]. Sehr beeindruckend…
Das Essen war ok, anschließen haben wir noch ein paar „Monuments by Night“-Fotos gemacht. Erstaunlich, wie schön die Fotos werden, sogar Sterne kann man sehen. Zeigen wir dann später mal…

Rund um Page – South Coyote Buttes und Lake Powell

21. März 2008
Motto des Tages Nr. 1: Geschüttelt, nicht gerührt.
Motto des Tages Nr. 2: Wer bremst, verliert
Motto des Tages Nr. 3: Cowgirl meets Gilligan’s Insel
Mit dem gestern erworbenen Permit ging es heute morgen los in Richtung Utah – also mal wieder eine Stunde verloren, die wir eine halbe Stunde später zurückgewonnen haben – denn mitten in dem Gebiet, wo wir uns heute aufgehalten haben, sind wir fast unbemerkt zurück nach Arizona gefahren…
Da das Wetter an unseren einzelnen Zielen so unterschiedlich ist, mussten wir uns gestern erstmal mit Kopfbedeckungen versorgen. Schal und Mütze hatten wir ja mit, aber einen vernünftigen Sonnenschutz nicht. Ich habe mich für einen rundum schicken Cowboy-Hut für 7$ entschieden, Frank für eine Mütze, die mich doch sehr an Gilligan’s Insel erinnert hat… leider können wir keine Fotos davon veröffentlichen, wir möchten euch ja nochmal unter die Augen treten, ohne Lachkrämpfe auszulösen :-))) Das ist zumindest schon mal die Erklärung für Motto Nr. 3.
Die Coyote Buttes liegen weit ab von den „normalen“ Touristenpfaden, man fährt zunächst 19 Meilen über einen relativ guten Feldweg, dann weitere 11 Meilen über einen nicht ganz so guten Sand-Weg (Geländewagen mit Bodenfreiheit ist Pflicht, obwohl die Strecke laut den Rangern zur Zeit wohl sogar in sehr gutem Zustand war). Hier musste Frank all sein fahrerisches Können aufbieten, um nicht bzw. nicht zu sehr aufzusetzen. Wie es ein anderer Reisetagebuch-Schreiber ausgedrückt hat: „Man braucht einen hochhackigen Geländewagen“. Den haben wir zum Glück… trotzdem: bremsen in dem tiefen Sand wäre keine gute Idee, also im Zweifelsfall Fuß auf’s Gas und durch. Dass es dabei rüttelt und schüttelt, ist wohl klar, womit Motto 1 und 2 ebenfalls erläutert wären.

Anmerkung des Fahrers: Der grösste Teil der Strecke ist auch für ungeübte Geländefahrer gut befahrbar, man muß an den steinigen Stellen einfach langsam fahren. An den Stellen mit Tiefsand hilft aber nur das Gegenteil, wer dort anhält fährt sich schnell fest und muss vermutlich schaufeln und Gestrüpp unter die Reifen legen. Unterwegs haben wir mehrere Stellen gesehen an denen dies anscheinend jemand passiert war, denn in den Fahrspuren lag häufiger loses Gestrüpp. Im Zweifelsfall also Mut und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Tiefsandpassagen. Da Handys hier in der Regel nicht funktionieren, muss man ggf. zurücklaufen, wenn man den Wagen nicht mehr freibekommt.

Am Ende der Reise waren wir mal wieder mitten im Niemandsland, und „niemand“ war auch schon da. Absolute Ruhe, kein Zeichen von Zivilisation weit und breit, dafür zahlreiche – ihr ahnt es schon? – bunte Felsen in aberwitzigen Formen. Einer sieht zum Beispiel aus wie Yoda bzw. ein Gremlin, so genau wollten wir uns da nicht festlegen. Allein die Struktur der Felsen ist interessant: ganz viele dünne Schichten, sehr bröselig, unterschiedlichste Schattierungen von weiß über gelb und orange, ocker und rot bis hin zu grau und braun. Dabei ist alles so porös, dass man es mit der Hand mühelos zerbrechen kann – liegt genug „Schutt“ auf dem Boden rum, so dass man es ausprobieren kann, ohne gleich dem Yoda-Gremlin ein Ohr zu klauen…
Nach der Rückfahrt wollten wir eigentlich als nächstes den Antelope Canyon anschauen, doch da war leider die letzte Tour schon gestartet. Also haben wir das auf morgen früh vor der Abfahrt zum Monument Valley verschoben und sind stattdessen an den Lake Powell gefahren. War eine richtige Wohltat für die Augen, nach all dem braun-rot-weiß mal ein kräftiges Tiefblau… wobei der Himmel strahlend blau war, aber eben himmelblau. Der See ist sehr idyllisch, auch wenn man mit dem Auto am Strand langfahren kann… Ich habe dort festgestellt, warum ich Frank die komplette Strecke von und zu den Coyote Buttes habe fahren lassen – ich habe den Wagen nur mit Mühe den Sandhügel hochbekommen, obwohl hier viel weniger Sand lag…
Zum Abendessen haben wir ein anderes Steakhaus ausprobiert, „Dam Bar & Grille“. Uneingeschränkt empfehlenswert, während gestern das Essen lediglich ok war, war es heute super. Sowohl Franks Steak, als auch mein „Dam Big Burger“ waren lecker, und das Ding war tatsächlich verdammt groß! Frank musste helfen, das konnte man unmöglich alleine aufessen…

Rund um Page – Toadstools, Wahweep Hoodoos , White Rocks

20. März 2008
Nach einem leckeren Bagel-Frühstück im Super 8-Motel sind wir ziemlich früh aufgebrochen, um eventuell außerplanmäßig DIE Attraktion hier in der Gegend einzuschieben: The Wave, zu deutsch: die Welle. Das ist eine absolut fantastische Felsformation, schaut mal bei Google nach – einfach „the wave“ und vielleicht noch „Paria“ eingeben, dann sollten diverse Bilder kommen… Ist aber nicht ganz einfach, dort hinzukommen, denn man braucht einen hochoffiziellen Erlaubnisberechtigungsschein dafür. Pro Tag werden 10 Permits direkt vergeben und nochmal 10 per Internet vier Monate vorher verlost. Ohne gibt’s bösen Ärger, wenn man vom Ranger erwischt wird. Also sammeln sich morgens um 9h allerlei interessierte Touristen in der Ranger-Station und füllen ein Formular aus. Jeder erhält eine Nummer, diesen entsprechende Holzkugeln werden in ein Bingo- bzw. Lotto-Gerät geworfen und es werden dann solange Kugeln rausgezogen, bis alle 10 Plätze vergeben sind… Die Verlosung startet in der Regel relativ pünkltich, daher sollte man frühezeitig da sein um noch in Ruhe das Formular ausfüllen zu können (ca. 30 Minuten Anfahrt von Page)…
Wir hatten das eigentlich nicht unbedingt geplant, haben dann aber doch gestern spontan entschieden,dass wir es mal versuchen. Hat nicht geklappt, aber uns eine kurze Nacht beschert, denn wenn es in der Ranger-Station (Utah) 9h ist, ist es in Page und damit unserem Hotel (Arizona) erst 8h…
Wir haben dann nach Permits für einen anderen Teil der Coyote Buttes (so heißt die Gegend) gefragt, und die waren auch noch reichlich verfügbar. Also werden wir morgen diesen Teil, der laut Rangerin noch viel schöner als die Wave sein soll, in Angriff nehmen. Für heute hatten wir uns aus dem Internet einige schöne Ecken rausgesucht, die wir der Reihe nach abgeklappert haben.
Wer sich nicht vorher im Internet schon informiert hat, was er machen will, erhält bei den Rangern gute Tipps. Auf jeden Fall immer nach den Straßenverhältnissen erkundigen und mit den Möglichkeiten des eigenen Autos abgleichen. Es gibt viele schöne Punkte zu erkunden, aber die meisten erfordern etwas mehr Bodenfreiheit. Auf den teilweise sehr sandigen Pisten ist 4WD an einigen Stellen erforderlich
TOP 1: Toadstools (Fliegenpilze) – für den Namen können sie ja nichts, es handelt sich um ganz seltsame aus Sand gebildete Fornen. Es sieht aus wie Felsen, was zu einiger Verwirrung führt, wenn das Auge ans Gehirn meldet „Du läufst auf Stein“ und die Füße widersprechen: „Nein, das ist ein Turnhallenboden“. Genauso elastisch fühlt es sich nämlich an, wenn man über den zusammengepressten Sand läuft. Und nicht nur der Boden besteht daraus, sondern auch die „Türmchen mit Hut“ bestehen zu großen Teilen aus diesem Sand – man kann (könnte, wollte ich natürlich sagen) sie einfach so zerbröseln. Siehe erstes Foto unten… Wir haben hier einen ca. 2 Meilen langen Spaziergang mit vielen Fotos gemacht…

TOP 2: White Rocks – der Name ist nicht von ungefähr gewählt, nach einer längeren Fahrt durch’s Nichts kommt man in ein Tal, in dem neben den bereits bekannten „Türmchen“ oder Toadstools oder Hoodoos (s.u.) unglaublich viele verschiedene Farben vorkommen. Sehr malerisch, nur würde man jeden Maler solcher Motive sofort in die absolute Kitsch-Ecke schieben… siehe zweites Foto unten. Man kann mit dem Auto direkt durchfahren, für alles andere liegt es auch zu weit ab vom Schuss. Hier hat Frank die „Rettet die Hoodoos“-Aktion gestartet – indem er sich einen Stein gesucht und ihn auf einem un-behüteten Hoodoo abgelegt hat. So ist der hoffentlich für die nächste Zeit geschützt und wir können „unseren“ Hoodoo beim nächsten Mal wieder besuchen!

TOP 3: Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Hoodoo-Zwergen… Hoodoos sind ähnliche Felsformationen wie Toadstools, den genauen Unterschied muss ich auch erst nochmal bei Wikipedia nachlesen. Jedenfalls gibt es abgelegen von den üblichen Touristenpfaden eine größere Gruppe dieser Hoodoos, die Wahweap-Hoodoos. Erreichen kann man sie über eine 4-Meilen-Wanderung oder nach einer längeren Autofahrt durch das Hinterland mit anschließendem 1-Meilen-Fußmarsch erreichen. Wir haben uns für die zweiten Variante entschieden und tatsächlich angekommen, nachdem wir zwischendurch arge Zweifel hatten, ob wir überall richtig abgebogen sind… OK, die Füße taten uns etwas weh, denn wir mussten barfuß durch einen Fluss waten, aber das war es wert (im Sommer dürfte dieser Wash die meiste Zeit relativ trocken sein). In zwei Tälern haben wir die beiden Gruppen von Hoodoos angeschaut, die trotz ihrer unmittelbaren Nähe doch wieder ganz anders aussehen. Siehe Foto 3…
Übrigens: TOP 1-3 sind nicht ausgeschildert, man braucht Insidertipps von anderen Reisenden oder den Rangern, um sie zu finden… Möchte nicht wissen, wie viele solcher tollen Ecken es noch gibt, von denen wir einfach nichts wissen…
TOP 4: Zum Abschluss des Tages haben wir uns noch die sogenannte „Horseshoe Bend“ angesehen – hier macht der Colorado direkt hinter dem Glen Canyon Dam eine ca. 300-Grad-Kurve und hat damit ungefähr Hufeisenform. Vom Aussichtspunkt blickt man hinunter auf diese beeindruckende „Kurve“, leider waren wir bei sehr ungünstigen Lichtverhältnissen dort, wir werden das wohl übermorgen nochmal wiederholen, wenn die Sonne im Rücken steht.

Abendessen gab’s im Glen Canyon Steakhaus (war in Ordnung, werden wir aber wohl nicht wieder hingehen, weitere Tipps siehe nächster Tag), vorher noch einkaufen und duschen, und jetzt geht der Tag schon wieder zuende… bis morgen!