Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr – klingt nicht nach Urlaub? Doch, für uns schon. Erst mal werden wir wach und können durch die offene Front nach draußen gucken.
Wir beratschlagen kurz, ob wir uns einfach auf unserer Terrasse sitzen und warten, ob was kommt, oder ob wir eine Runde fahren. Wir entscheiden uns für Letzteres, aber bevor es losgeht, machen wir uns schnell noch einen Kaffee. Was auch sonst.
Und schon sind wir unterwegs. Zur Begrüßung gibt es ein paar Kudus zum warm werden, und schöne Landschaft im Gegenlicht:
Es folgt der erste Roadblock des Urlaubs – ungefähr so haben wir uns das gewünscht.
Wir bleiben in ausreichender Entfernung stehen, da wir nicht einschätzen können, wie entspannt die Elefanten hier sind. Auch von hier kann man sich hervorragend beobachten, wären sie von links nach rechts und von rechts nach links über die Straße wandern und leckere Blätter suchen. Wie immer sind besonders die Kleinen sehr niedlich.
Nachdem wir hier 20 Minuten oder so gestanden haben, können wir irgendwann die Stelle passieren. Es ist manchmal etwas schwierig zu sehen, ob wirklich alle Elefanten nun auf der richtigen Seite sind und weiter laufen, aber in diesem Fall hat es gepasst.
Das gerade so gut läuft, formulieren wir mal einen Wunsch ans Universum – Löwen wären toll, oder Zebras, die mögen wir auch. Keine 2 Minuten später (ungelogen!) bekommen wir das hier:
Und nochmal 5 Minuten später finden wir – zugegebenermaßen ist das keine große Leistung – die Löwengruppe von gestern wieder. Sie liegen entspannt am Straßenrand, beachten uns erst mal gar nicht und schauen in die Ferne ins Tal.
Vermutlich ist das eine Mutter mit drei halbwüchsigen Kindern, zwei Jungs und ein Mädchen. Kurz nach unserer Ankunft fangen die drei Teenager an, abwechselnd ins Tal zu brüllen. Ob die wohl noch üben? Klingt auf jeden Fall schon sehr beeindruckend.
Irgendwann steht der erste Löwe auf, läuft ein paar Schritte auf uns zu und legt sich auf die Straße.
Dann die nächste…
Kurzes brüderlich-liebevolles Kopfreiben…
Und wir haben unseren nächsten Roadblock:
Da jetzt vor dem Auto kaum noch Platz ist, weichen sie eben hinter das Auto aus:
Wir beobachten das noch eine Weile, müssen dann aber eigentlich irgendwie auch mal weiter beziehungsweise zurück. Also Motor einschalten, sie gucken uns an – Und als wir ganz langsam rückwärts rollen, gehen sie tatsächlich auch aus dem Weg. Wir waren hier ungefähr 1 Stunde ganz allein mit den Löwen, erst beim Rückwärtsfahren sehen wir unten im Tal ein Auto. Das hat offensichtlich verstanden, warum wir erst da gestanden haben und nun rückwärts fahren, und ist nicht näher gekommen. Wäre auf der engen Bergstraße auch schwierig, aneinander vorbei zu fahren…
Zurück an unserem Zelt beobachten wir noch kurz die seltsamen Fische, die sich hier völlig freiwillig durch die mäßig überflutete Wiese Schlingel – man kann nicht genau sehen, wo sie hin möchten, am hinteren Ende muss wohl noch eine größere für zu sein. Das Impala lässt sich jedenfalls nicht beeindrucken von den ungewöhnlichen Nachbarn.
Wir laufen noch kurz einmal alle Zelte ab, um für einen potentiellen zukünftigen Besuch zu überlegen, welches uns dafür am besten gefallen würde.Innen sind sie natürlich alle gleich, aber die Aussicht ist mal ein bisschen besser und mal ein bisschen – naja immer noch gut, aber eben weniger perfekt.
Auf dem Weg nach draußen gibt es noch eine Abschiedsgiraffe und wir machen ein Foto von den tollen roten Steinen auf der schwarzen Erde, die vor allem in der Sonne sehr hübsch anzusehen sind.
Vor der heutigen Strecke habe ich etwas Respekt gehabt, zu Recht, wie sicher rausstellen soll. Es gab sehr unterschiedliche Angaben, wie gut die Straße ist, oder eigentlich eher: wie schlecht sie an manchen Stellen ist. Leider war es nicht ganz klar, ob es irgendeine gute Strecke gibt. Egal, da müssen wir jetzt durch. Es fängt harmlos an…
Und wird dann schnell zu einer Schlaglochpiste. Zum Glück sind es nur 20 km, aber die haben es in sich – und wir wussten nicht sicher, ob es danach wirklich besser wird. War also ein bisschen nervenaufreibend. Ich habe kurzerhand die Linksfahrerei aufgegeben und die volle Fahrbahnbreite inklusive Randstreifen ausgenutzt. Haben die Schlaglöcher ja auch gemacht. Mal nebeneinander, mal war einfach eins so breit wie die Straße. Zum Glück gab es keinen (also gar keine, nicht mal ein Auto) Gegenverkehr, darauf musste man also nicht auch noch achten.
Dann gibt’s einen kurzen Wolkenbruch, zum Glück war da das schlimmste Stück schon vorbei. Führt aber dazu, dass das nächste Straßenstück an einigen Stellen ganz schön unter Wasser steht.
Immerhin sieht das Auto jetzt so aus, wie Frank das gerne haben möchte. Nicht mehr dieses langweilige weiß… Das hat ja jeder.
Nach 5h35 und einem kurzen Stopp zum Einkaufen in Alldays kommen wir endlich im Mapungubwe NP an. Der liegt im äußersten Norden von Südafrika, in direkter Nachbarschaft zu Botswana und Simbabwe.
Wir haben keine Lust mehr, etwas zu unternehmen, daher fahren wir vom Eingang direkt zu unserem Camp. Immerhin sehen wir unterwegs die ersten Gnus…
… die ersten Baobabs…
… und Bäume, die an den absurdesten Stellen aus dem Felsen wachsen, dekoriert mit Pavianen auf Futtersuche.
Die Landschaft gefällt uns sehr gut, im oberen Teil ist es relativ flach, im unteren Teil entgegen viele rote Felsen und dazwischen interessante Pflanzen. Außerdem hat man an vielen Stellen einen tollen Blick auf das Limpopo Tal. Das kann eigentlich nur gut werden in den nächsten zwei Tagen hier…
Unser Haus liegt wunderschön in einem kleinen Tal, rund um ist das Camp von Felsen umgeben. Die Nr 14 (von insgesamt 18, davon vielleicht 7 aktuell belegt) liegt direkt in der Nähe des Pools, gar nicht so schlecht bei den Temperaturen hier. Wir haben eine große Terrasse mit tollem Grill, den wir jetzt 3x abends nutzen werden, da es wenig andere Optionen gibt. Die Häuser sind alle zweizipfelig und liegen in ausreichender Entfernung zueinander.
Wir grillen uns was leckeres zum Abendessen und bewundern zum Tagesabschluss noch den aufgehenden Mond hinter den Felsen.