Keine Abwechslung, sondern das übliche Morgenprogramm: früh aufstehen, diesmal so, dass wir mit geputzten Zähne und safaritauglich angezogen um 5h im Auto sitzen. Auch einen Kaffee haben wir uns schon gemacht und auf der Terrasse mit Blick auf den Busch genossen (naja, schnell getrunken trifft es wohl eher). Dann ging’s los, den Sonnenaufgang selbst haben wir verpasst, aber der Himmel ist immerhin noch ein bisschen blau-rosa.
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Wir treffen wenig andere Autos, entweder sind die alle schon direkt bei Toröffnung aufgebrochen, oder die schlafen noch. Keine Ahnung, ist uns ja letztendlich auch egal. Wir fahren also im Frühtau zu Berge, und so sieht’s unterwegs aus:
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Über die Brücke knapp unterhalb des Camps fahren wir über den Sabie River und halten erstmal für ein paar Vögel an. Frank macht sich zunehmend über mich lustig, weil ich sonst immer gesagt habe, dass ich nicht so’n Vogelbeobachter werde, jetzt aber doch gerne am Steuer sitze, damit ICH bestimmt, für welchen Vogel wir anhalten. Immerhin schleppe ich (noch?) nicht so einen dicken Wälzer zum Bestimmen der Arten mit mir rum, Frank vermutet aber, dass ich sowas beim nächsten Mal dabei habe. Hmmm… mal sehen… aber die hier sind doch auf jeden Fall anhaltenswürdig, oder? ein Pied Kingfisher und ein Woodland Kingfisher.
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Weiter geht’s, und auf dem Weg zum Berg (na gut, Hügel) steht auch allerlei Säugegetier am Straßenrand. Der Elefant hat eine ganz schöne Macke im Ohr, immerhin könnte man ihn daran sehr einfach identifizieren, falls man hier nochmal lang kommt.
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Unser erstes (und ich nehme es vorweg: einziges) Ziel an diesem Vormittag ist der Mlondozi Loop mit dem gleichnamigen Picknickplatz, der in der letztens erworbenen Broschüre zum Kruger Park als sehr ergiebiges Fotorevier genannt wird. Also biegen wir nach ein paar Kilometern von der geteerten Hauptstraße (H10) rechts ab auf den Schotterweg und folgen diesem. Wir bilden uns ein, aufmerksam zu sein, aber dennoch übersehen wir was. Irgendwann treffen wir nämlich auf ein südafrikanisches Paar, die fragen, ob wir denn auch den Löwen gesehen haben. Erst verstehen wir die Distanz falsch und fahren 20m zurück, nicht 200m (oder so ähnlich, ich weiß die genauen Entfernungen nicht mehr). Sie kommen dann extra zurück und zeigen uns die Stelle. Sooo schwer ist es nicht, wenn man’s weiß, er hat sich nicht wirklich Mühe gegeben, sich zu verstecken. Aber wenn man genau in dem Moment rechts aus dem Fenster guckt oder die Wasserflasche sucht, dann ist er eben dochg anz schön unsichtbar.
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Der Herr Löwe ist aber sichtlich müde, ihm fallen immer wieder die Augen zu. Größere Aktivität ist nicht zu erwarten, dafür ist es eindeutig die falsche Tageszeit. Wir können schon unser Ziel sehen, auf dem Hügel hier liegt der angepeilte Picknickplatz, also fahren wir nach ein paar Minuten weiter.
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Außer uns sind nur zwei weitere Autos da, von großen Menschenmengen und Lärm kann also keine Rede sein. Wir können in aller Ruhe den Blick auf das Wasserloch unter uns genießen und sehen das Tal vor uns – zunächst allerdings ohne Tiere, ein paar Gnus ziehen gerade in der Ferne ab.
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Aber dann tauchen wie aus dem Nichts plötzlich Zebras, Gnus, Impalas und Wasserböcke auf, auch ein paar Warzenschweine sind dabei. Am Wasser herrscht jetzt reges Kommen und Gehen, die Tiere wechseln sich ab und stehen durchaus auch mal „gemischt“ und friedlich nebeneinander.
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Friedlich? Ja, die meiste Zeit. Aber dann gibt’s Streit bei den Zebras, bestimmt 10 Minuten lang hat sich das eine im Ohr des andere festgebissen und sie tänzeln da so durch den Sand. Sieht auf jeden Fall spektakulär aus, endlich mal Action.
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Nach bestimmt 2 Stunden vor Ort (plus mehr als eine Stunde oder so Anfahrt, weil wir ja dauernd anhalten mussten) reißen wir uns los und fahren die zweite Hälfte des Loops zurück in Richtung Lower Sabie. Wir kommen an diversen Schattenparkern vorbei, langsam wird es nämlich schön warm draußen. Außerdem bestätigt sich die These „ein Eli kommt selten allein“, denn fast immer muss man dann nur genau hingucken und hinter dem nächsten Busch hockt der Rest des Clans. Die sind aber wie auch Büffel und Löwen alle nicht sehr aktiv, und so belassen wir es bei jeweils kurzen 5-Minuten-Fotostopps.
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Einen muss ich noch schnell zeigen, die sehen einfach so unglaublich hübsch aus (zum richtigen Birder, mit dickem Bestimmungswälzer und so, werde ich erst, wenn ich mich auch für langweilige braune kann-man-eh-nicht-unterscheiden-Vögel interessiere. Bisher müssen sie bunt sein wie der hier oder was spannendes machen, sonst beachte ich sie nicht):
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Bevor wir zum Frühstück fahren, halten wir noch kurz am kleinen See direkt hinter der Einfahrt ins Camp – auch hier ist etwas Betrieb, aber deutlich mehr Tiere als Menschen. Die Paviane verlassen gerade den Schauplatz, während die Nilpferde faul im Wasser rumliegen und die Wasservögel entweder nach Beute suchen (Fotos kommen später – die gehen ganz schön nah an die Krokodile ran!) oder entspannt auf dem Hippo surfen:
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Von 10 bis 11:30h begeben wir uns auf die Terrasse des Mug & Bean, frühstücken, trinken Kaffee (keine Frage, welchen wir hatten, oder? und beobachten, was so auf der anderen Flussseite passiert.
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Das Frühstücksfernsehen bietet heute…
Eine Herde Gnus, die es sehr eilig hat, ans Wasser zu kommen. So schnell, wie sie gekommen sind, sind sie aber auch wieder weg. Wir sitzen in der ersten Reihe…
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… dichter dran sitzt nur noch er hier – einer von sehr vielen dieser je nach Lichteinfall fast schwarzen oder knall-türkisfarbenen, unglaublich frechen, an Touristen gewöhnten, Frühstück liebenden Krachmacher:
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Wir fühlen manchmal ein bisschen untermotorisiert, aber da es auch das andere Ende des Fotografenspektrums (= Handyfotografierer) gibt, sind wir vielleicht doch einfach in der Mitte):
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Wahrscheinlich kamen auch noch andere Tiere vorbei, die ich einfach nicht fotografiert habe, aber der hier war auf jedenfall auch für ein paar Bilder gut: Schwanensee auf dem Büffelrücken.
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Nach dem anstrengenden Frühstück gehen wir eine Runde schlafen und trinken anschließend mehr Kaffee, natürlich wieder auf der Terrasse mit dem tollen Blick. Bush View ist ja schön und gut, aber Fluss-View mit Tieren ist halt einfach besser. Während wir da so sitzen, sinnieren wir, dass es schon irgendwie ein toller entspannter Tag ist – und dass wir eigentlich auch noch bleiben könnten. Nun haben wir zwar noch eine Nacht, aber die dritte und letzte Nacht im Kruger ist im Berg-en-Dal-Camp reserviert. Hm. Da ist es bestimmt auch schön. Aber ist es so schön wie hier? Wir googeln nach Fotos (Restaurant am Fluss?), finden aber nichts Äquivalentes. Noch mal hm. Wir könnten ja mal fragen… also vielleicht… und dann könnten wir doch hier noch mal frühstücken und rumsitzen und überhaupt müssten wir dann nicht morgen über Mittag fahren, sondern könnten nochmal Siesta machen. Gesagt, getan, ich frage an der Rezeption und tatsächlich könnten sie mich umbuchen. „Dann müssen Sie aber leider umziehen“ – ja klar, müssten wir sonst ja auch, packen ist kein Ding, das dauert 5 Minuten.  „kostet auch ein bisschen mehr“ – das Bisschen sind 10 Euro, das schaffen wir grad noch so. Also: Umbuchen, Berg-en-Dal ist gestrichen, da fahren wir dann veilleicht beim nächsten Mal hin.
Wir freuen uns, und mit diesem Gefühl geht’s auf die zweite Runde Tiere-Gucken für heute. Wir haben uns einen Loop ausgesucht, der Nachmittags besonders nett sein soll. Garantien gibt’s ja eh nie, aber das wollen wir auch gar nicht. Wäre ja wie Zoo.
Wir fahren also wieder über die Brücke…
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und müssen auf der anderen Seite erstmal ganz genau hinsehen, so einfach kann man sie beim Vorbeifahren gar nicht unterscheiden:
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Der hier hat sich wohl mit den falschen Leuten angelegt:
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Auch kleineres Getier wollen wir ja nicht unbeachtet lassen, nur sind die Hasen echt fix unterwegs und nicht so leicht zu fotografieren. Beim Nacht-Drive im Pungwe-Camp war das eher aussichtslos, hier geht’s jetzt:
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Gelegentlich kreuzt eine Giraffe den Weg, aber meistens sieht es vorne und hinten raus einsam und verlassen aus:
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Eine ganze Weile beobachten wir eine ziemlich große Pavianherde, die viele kleine und etwas größere Junge hat. Könnte ich stundenlang zusehen, wie sie spielen, fressen, lässig auf Mamas Rücken reiten… sehr cool. Und schon auch irgendwie sehr menschlich… Zum Glück sind sie wenig an uns interessiert, so dass wir sogar die Fenster ein Stück offen lassen. Fotografiert sich einfach besser ohne Scheibe dazwischen. 
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Auch Elefanten sehen wir, wie immer sind sie auf einmal da – erst einer, dann zwei, dann überall in den Büschen, man kann sie gar nicht wirklich zählen. Wir konzentrieren uns vor allem auf eine Mutter mit Kind, behalten aber natürlich die Straße und die übrigen Tiere im Blick, falls da einer Anstoß an uns nehmen und uns vertreiben wollen sollte. Passiert aber nicht, wir können bleiben und beobachten, wie das Kleine trinkt:
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Irgendwann merken wir, dass wir mal langsam Strecke machen müssen. Um Punkt 18:30h schließt das Gate, danach gibt’s ernsthaft Ärger. Wollen wir nicht. Also weniger gucken, noch weniger anhalten, nur das Nötigste fotografieren: Löwe, Baum voller verschiedener Geier, Elefant will hoch hinaus, Giraffe mal einfach waagerecht aus dem Auto fotografiert (da fehlt dann halt die obere Hälfte), zum Abschluss nochmal ein Löwenpaar direkt an der Straße.
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Die letzten Minuten verbringen wir wie einige andere am See direkt vor dem Gate, anschließend fahren wir um 18:27h rein und sind somit ohne Ärger davongekommen.
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Der Abend endet unspektakulär, wenn man so will: Im Mug & bean sitzen, lecker essen, Tiere gucken, Fotos gab’s diesmal weniger als am Vorabend, wir haben mehr genossen. Müsst ihr jetzt halt glauben 🙂