Nachdem wir ja gestern später als sonst im Bett waren, haben wir fast schon ausgeschlafen – 6:30 oder so. Frühstück um 8, diesmal mit vier deutschen und zwei französischen Mit-Gästen. Lecker wie gestern auch, das Wetter war super und genau richtig für einen ganzen Tag in den Eastern Shores.
Nach dem obligatorischen Kaffeestopp im Ort…
… ging es schnell über die Brücke und kurz darauf rechts in den Park. Hier war es tatsächlich mal fast trubelig, viele Autos und ein paar Leute am Schalter der Rezeption, aber sobald wir drin waren, verlief sich das fast sofort. Die Landschaft ist ganz anders als gestern im westlichen Teil, weniger Gras, mehr Grün und vor allem mehr Bäume.
Der erste Stopp war (ganz klassisch, wir sind halt einfach alle Punkte abgefahren, die gingen) an den Mission Rocks. Wun-der-schön. Und da die meisten Touristen nur schnell auf den Strand gehen, ein paar Fotos machen und weiterfahren, ist man nach 20m dann auch eher alleine unterwegs.
Wir sind bestimmt eine Stunde hier rumgeschlichen, haben das Meer und die Tidal Pools (es war gerade noch nicht der Höchststand der Flut) beobachtet und fotografiert, und schließlich dieses wunderhübsche Exemplar gefunden:
Wir wollen gar nicht weg, aber irgendwann mussten wir doch weiter – allerdings wesentlich gemächlicher als die meisten anderen, die nachmittags noch eine Hippo-und-Croc-Tour machen wollten (das war jedenfalls der Grund bei unseren Tischnachbarn, die wir hier kurz gesehen haben). Wir hatten ja den ganzen Tag nichts anderes mehr vor, Hippos und Crocs hatten wir schon reichlich in Botswana, daher stand das für uns hier eher nicht auf dem Programm.
Also weiter bzw. erstmal ein Stück zurück zur normalen Parkstraße:
Wir haben jeden Loop und jeden Aussichtspunkt angesteuert, und dabei vor allem auf Kleingetier geachtet. OK, war auch nicht so viel Großgetier anwesend, aber das machte gar nichts, Landschaft und z.B. Ameisen sind auch spannend. Diese hier haben fußballgroße Nester (nehmen wir mal an) aus zusammengeklebten Blättern gebaut:
Und auch hier darf eine kurze Erinnerung an meinen Arbeitgeber nicht fehlen – am Eingang zu einem Hide, es geht halt nichts ohne Türschließer 😉
Die Aussicht von diesem Hide aus war super, die Ausbeute eher weniger, daher nur ein Landschaftsbild:
Am nächsten war es noch schöner, weil offener und bequemer, von hier aus konnten wir unsere ersten Hippos in diesem Urlaub sehen:
Auf allen Wegen zu Aussichtspunkten sind übrigens verschiedene Tierspuren in den Beton eingedrückt – schöne Idee, beim ersten Mal denkt man noch „oh, da ist das Impala aber im falschen Moment durchgelaufen“, aber ab dem dritten Mal erkennt man die Absicht…
Mittagessen gab’s hoch oben auf einem Aussichtsturm, den wir ganz für uns allein hatten. Mit Aussicht rundum auf den Park, die Dünen, den See…
Als wir zum Auto zurückkamen, habe ich mich kurz erschrecken lassen – von bestimmt 100 Heuschrecken, die direkt hinter unserem Auto saßen und alle weggehüpft sind, als ich um die Ecke kam.
Weiter ging’s, es war nicht mehr weit zum Cape Vidal – ja, da waren wir gestern schon im Dunkeln, das war der Ausgangspunkt des Strandabschnitts der No-Turtle-Tour. Jetzt also im Hellen und alleine, dafür aber natürlich nicht mehr mit Auto auf dem Strand.
Da es inzwischen ca. 15:00h war und die meisten anderen Touristen schon längst auf dem Rückweg waren, war es fast schon einsam. Fast, ein paar andere Leute waren schon noch da, und 1000000 Krabben/Krebse. Die sind echt unterhaltsam, und es wird auch beim 100. Tier nicht langweilig, zuzusehen wie sie blitzschnell in ihren Löchern verschwinden, sobald man näher kommt. So sind wir bestimmt 1,5 Stunden am Strand langgeschlendert und haben 500 Fotos oder so gemacht. Keine Sorge, ihr müsst nur eine Auswahl angucken:
Die größeren waren eher schon im Wasser anzutreffen, immer mal wieder „überrascht“ von einer Welle:
Auf dem Rückweg haben wir noch den letzten Loop mitgenommen, auch hier wieder: Kein Glück mit großen Tieren, die sind irgendwie nie an den Loops, wenn wir da sind. Eindrücke:
Zurück auf der Hauptstraße und schon in Feierabendlaune gab es dann doch noch ein paar schöne Sichtungen – direkt neben der Straße. Vielleicht sollten wir das mit den Loops aufgeben und nur noch die Hauptstraßen langpendeln, das scheint fast ergiebiger:
Ein Stück voraus konnten wir ein Auto am Straßenrand sehen, immer ein gutes Zeichen in einem Nationalpark. Also langsam ranrollen, und ja, rechts etwas entfernt schlich eine Hyäne durchs Gebüsch.
Beim Weiterrollen an die Stelle, an der gerade noch das andere Auto stand, merkten wir: DIE Hyäne haben sie nicht beoabchtet, sondern diese hier 2m neben dem Auto auf der Böschung:
Fast war’s das, nur noch die drei Nashorndamen, die wir gestern schon im Dunkeln getroffen haben. Standen ebenfalls seelenruhig neben der Straße und fraßen Gras, Autos haben sie nicht ernsthaft irritiert.
Und dann ging’s zurück nach St. Lucia, direkt ins Braza (wir wollten Fisch, aber da saßen mehrere große Gruppen, das war uns zu laut, und man kann ja den Fisch auch „drüben“ bestellen), danach zurück und nach einem Absacker ins Bett.