Seite 26 von 31

Burr Trail & Capitol Reef National Park

14. März 2009
Weiter geht’s… zunächst mal mit dem Wetter: wie bestellt ist der Himmel die ganze Zeit strahlend blau, manchmal mit ein paar kleinen Dekowölkchen. Die Temperaturen liegen so bei 5-15 Grad, aber da die Sonne hier sehr intensiv ist, kann man es gut ohne Jacke draußen aushalten.
In Vorbereitung eines langen Tages haben wir im sehr urigen Golden Loop in Escalante gefrühstückt. Es gab mal wieder Typisches, nämlich Omelette, Bacon und Hash Browns – das sind geraspelte Kartoffeln, die wie Bratkartoffeln angebraten werden; man könnte alternativ auch sagen: Reibekuchen, die nicht zusammenhalten. Wie auch immer… lecker jedenfalls. Und günstig noch dazu – hier kostet Kaffee 1$ (natürlich mit kostenlosem Nachfüllen), und die wirklich reichlichen Portionen, mit denen wir bis zum Abendessen auskommen, kosten 7$…
Der erste echte Tagesordnungspunkt war die Wanderung zum Escalante Overlook (aus dem Buch von Peter Schäfer). Nach zwei Meilen Feldweg mit Spurrillen kann man in einer halben Stunde um einen Seitencanyon herumwandern und hat dann tolle Sicht auf – andere Felsen. Klingt langweilig, ist aber soooo schön… Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir wieder am Auto und sind weitergefahren.

Ab jetzt galt das Tagesmotto: Der Weg ist das Ziel. Also genauer gesagt der Weg und alle Dinge, die man von dort aus sehen und fotografieren kann. Und da gab es reichlich Gelegenheiten!
Zunächst den Scenic Byway No. 12, der Richtung Nordosten führt. Von hier aus hat man immer wieder tolle Blicke auf Berge, Canyons, einen kleinen Fluss…
In Boulder, einem kleinen Dorf (nennt sich aber Boulder Town!), haben wir erstmal im Supermarkt eingekauft, um ein paar Reserven im Auto zu haben. Erstens soll man das sowieso, falls man mal irgendwo steckenbleibt, zweitens wollten wir für’s Mittagessen sicherheitshalber was dabeihaben, drittens waren wir nicht sicher, ob wir tatsächlich morgen in Hanksville Frühstück bekommen. Ist nämlich ein kleines Fleckchen, wie klein wussten wir zwar noch nicht genau, aber dass dort nicht viel los ist (zumal am Sonntag), soweit waren wir schon.
Dann ging es weiter – nach dem Scenic Byway nun der Burr Trail Scenic Backway. Soll heißen: mindestens genauso tolle Ausblicke, nur die Straße ist kleiner. In diesem Fall aber weiterhin asphaltiert und sehr breit.
Der Trail führt zunächst einige Meilen durch gelb-grüne Berge (gelbe Felsen, grüne Bäume), dann wechselte die Farbe abrupt zu rot. Kurz darauf ging es in den Long Canyon, der allein schon die Fahrt wert war. Und das schönste: wir waren so gut wie allein, uns sind in 3 Stunden vielleicht 5 Autos und 2 Radfahrer begegnet… Zwischendurch haben wir immer mal wieder (das ist untertrieben) angehalten und fotografiert und gestaunt. Zum Beispiel sind wir ein paar Meter in einen schmalen, ziemlich hohen, sandigen Canyon gelaufen und haben das Echo ausprobiert. Kannte aber den Bürgermeister von Wesel nicht *gg* – hätten wir wohl nach New York fragen sollen, oder auf Englisch? Eine kleine Suchaufgabe, um die Dimensionen mal zu verdeutlichen: Ich bin 1,80m groß und auf dem unteren Bild zu sehen – bzw. zu erahnen. Na?
 
Irgendwann kommt man über einen Hügel und denkt: „Boah (ja, ich komme aus Dortmund), was für’n kapitales Riff!!!)“ – und da das die Entdecker im Jahre xxx ebenfalls so formuliert haben, vielleicht nur ohne Boah, haben sie das Gebiet Capitol Reef genannt, heute ergänzt durch „Nationalpark“. Da wir ja den Jahrespass haben, sind wir ohne schlechtes Gewissen reingefahren – wurde aber eh nicht kontrolliert…
Gelegentlich zweigen Straßen links oder rechts ab, wir hatten uns vorher einen 3-Meilen-Abstecher rausgesucht, der nach einer kurzen Wanderung einen atemberaubenden Blick über… Moment, das kommt später. Also, der Abstecher heißt „Muley Twist Canyon“ und besteht im Wesentlichen aus Schlaglöchern, dicken Steinen auf dem Weg und tiefen Spurrillen.

Unterwegs sieht man mehrere Arches (Steinbrücken), zwei davon Double Arches, ineinander verschachtelte bzw. hinterneinander liegende Bögen. Am Ende des Weges lässt man sein Auto stehen und marschiert durch Sand und Gestrüpp, immer den Steinmännchen folgend. Die führen irgendwann eine glatte, schräge Felsfläche hinauf – auf die Idee, dort hinaufzulaufen, kommt man alleine auch nicht. Wäre aber schade, denn von dem Ende der Wanderung aus hat man einen einmaligen Panoramablick auf die Waterpocket Fold und die Henry Mountains. Auch hier überlegt man sich wieder, wie/warum die Natur sowas erschafft. Der Zeitpunkt war auch ideal, am späten Nachmittag steht die Sonne so, dass man schön fotografieren kann.

Nach dem Rückweg über die Schlaglöcher haben wir die letzten Meter auf dem Burr Trail zurückgelegt. Verschiedene Quellen hatten diese zuvor als „schwierige, sehr enge Serpentinen“ beschrieben – Serpentinen haben wir ja gesehen und befahren, aber wer schonmal auf Mallorca Sa Calobra runtergefahren ist, kann über diese dreispurige Autobahn nur müde lächeln. Für Amis bestimmt eine Herausforderung, mit zwei Wohnmobilen möchte ich hier auch nicht überall aneinander vorbeifahren müssen, aber ansonsten ist das überhaupt kein Problem!
Der Burr Trail geht weiter nach Süden, wir wollten aber prinzipiell eher nach Norden. Daher sind wir auf die Notom Road abgebogen und nun der Länge nach durch die zuvor von oben bewunderte Waterpocket Fold gefahren.
Hier mal ein kurzer Exkurs zu den wichtigsten Begriffen, die einem auf der Straße so begegnen:
paved/unpaved: asphaltiert/nicht asphaltiert
gravel road: Schotterpiste
trailhead: Ausgangspunkt einer Wanderung
permit: Erlaubnisberechtigungsschein für bestimmte Gebiete
„[irgendwas] XING“: irgendwas kreuzt unkontrolliert die Straße (wir hatten schon Elche, ATV-Fahrer, Kühe, Rehe, Prairie Dogs…). Kommt von Crossing… also X-ing…
Also, weiter nach Norden. Dabei haben tatsächlich einige Deers (eine Reh-Art) unseren Weg ge-xingt. Die standen erst auf einer eingezäunten Weide neben der Straße und haben uns doof angeschaut. Als wir vorbei waren und uns schon wunderten, dass Rehe auf Weiden gehalten werden, fingen sie mit der amerikanischen Version des Schäfchenzählens an – eins nach dem anderen hüpfte elegant über den Zaun und querte die Straße…

Am Ende der Straße angekommen sind wir links rum in den Hauptteil des Capitol Reef Nationalparks gefahren. War zwar schon ziemlich spät, aber wir wollten wenigstens (für’s nächste Mal?) wissen, wie es dort ungefähr aussieht und ob es sich lohnen würde, mal richtig hinzufahren. Das erste Stück schlängelt sich an einem kleinen Fluss entlang, links und rechts eingerahmt von hohen, steil abfallenden Felsen. Dann geht es in den Scenic Drive – mal wieder ein Farbwechsel von weiß zu rot, und noch schönere Formationen. Bin geologisch nicht so bewandert, ich habe das Grundprinzip mit den Schichten, dem Auffalten und Verschieben und der Entstehung von Hoodoos verstanden. Darüber hinaus bewege ich mich eher auf dem Oh! Toll! Schön! Guck‘ mal!-Level… reicht aber zum Genießen völlig aus. Also, ein Besuch lohnt sich, und bestimmt gibt es hier auch schöne Wanderungen. Müssen wir mal eruieren…

Der Rest des Tages (war nicht mehr viel übrig, muss ich zugeben) verlief unspannend: Fahrt nach Hanksville, das man nicht kennen und schon gar nicht lokalisieren können muss. Utah reicht… besteht eh nur aus ein paar Häusern, drei Tankstellen und drei Motels sowie einem Imbiss/Shop und einem kleinen Supermarkt. Hier haben wir uns ein Motel gesucht, im ersten festgestellt, dass es voll ist, im zweiten dann Glück gehabt und ein Zimmer bekommen, in dem trotz anderslautender Ankündigung durch die Schlüssel-Übergeberin sowohl Internet, als auch Fernsehen funktionieren. Kurz vor Toresschluss haben wir dann noch ein schnelles Essen (na, Englisch?) zu uns genommen und bereiten uns nun seelisch auf den nächsten Tag mit allem, was uns da an Felsen begegnen mag, vor. Im Klartext heißt das: alle Eindrücke von heute aus dem Hauptspeicher auf die Festplatte schreiben, damit wir morgen wieder aufnahmebereit sind. Womit geklärt wäre, warum ich das hier überhaupt jeden Abend mache *ggg*…

Bryce Canyon & Devils Garden

13. März 2009
WARNUNG, vor allem an meine Kollegen: Ihr habt gedacht, dass ich vor meinem Urlaub schon dieses unübertrefflich nervige Dauergrinsen im Gesicht hatte? Falsch, ab jetzt wird es so richtig schlimm. Daher auch keine Fotos von mir, sondern nur von der Landschaft…
Nach einer halbwegs langen Nacht sind wir noch vor dem Frühstück das erste Mal in den Bryce Canyon Nationalpark gefahren und haben Fotos gemacht. Nicht zum Sonnenaufgang, sondern etwas später – das hat mehrere Vorteile
a) weniger Leute / Fotografen
b) man kann auch „mit Licht“ fotografieren, weil einem noch nichts abgefroren ist
c) man kann länger schlafen
Zunächst waren wir am Inspiration Point, einem von zahlreichen Aussichtspunkten entlang des Bryce Canyons. Eigentlich mein Lieblingspunkt, aber eher mittags, wie wir jetzt wissen. Also sind wir ziemlich schnell zum Bryce Point weitergefahren und hatten den ganz für uns allein – absolute Ruhe, nur der Wind war etwas lästig. Wir hatten nämlich 19 Grad – aber leider Fahrenheit und nicht Celsius, das ist dann irgendwas unter Null, bin zu faul, das zu googeln. Der Blick war dafür aber umso schöner, daher haben wir mit unseren 5 Schichten Kleidung fast eine Stunde ausgehalten.
Zurück im Ruby’s Inn haben wir uns kurz entpellt, dann gab es heiße Schokolade und Pancakes (Nicola) bzw. Ham-and-Cheese-Omelette mit Hashbrowns (Frank).
Der nächste Tagesordnungspunkt stand schon seit unserem letzten Besuch 2008 fest: wir wollten unbedingt einmal in den Canyon runterwandern (rauf eigentlich nicht, aber das lässt sich dann leider nicht vermeiden). Letztes Jahr ging das aufgrund der Schneeverhältnisse nicht, aber dieses Jahr war der Trail geöffnet und halbwegs zu bewältigen. Wir haben uns – nach Rücksprache mit den Rangern im Visitor Center – für eine Kombination aus Navajo Loop und Queens Garden Trail entschieden. Der Navajo Loop hat zwei Seiten, anders ausgedrückt: man kann links oder rechts rum gehen. Unten trifft man dann auf den Queens Garden Trail, auf dem man wieder zurück nach oben kommt. Wir sind rechts rum gegangen, weil wir die „Wall Street“ sehen wollten…
Gestartet sind wir um 11:30h. Das erste Stück führt in engen Serpentinen steil bergab, zuerst matschig, dann verschneit und zuletzt vereist. Dort haben wir dann „Die-mit-den-Sneakers-wandert“ getroffen bzw. hingen hinter ihr fest, weil sie nur im Schneckentempo vorwärts kam und zwischendurch immer mal wieder ausgerutscht ist. Merke: Bryce Canyon im März nur mit Wanderschuhen!
 
Die roten Felsen-Hoodoos sind unbeschreiblich – wenn man mitten drin steht, sieht man erst, wie groß die sind. Und wie unterschiedlich: mal spitzer, mal fast gerade, mal rot, mal rot-weiß, mal weiß, dazu dekorative Schneemützen… Die Wall Street besteht aus ziemlich hohen Wänden, die eng beieinander stehen. Dazwischen wächst ein unglaublich hoher Baum – gibt tolle Fotos, nur passt nicht alles drauf. Selbst Frank als 16:9-Verfechter hat angefangen, hochkant zu fotografieren. Hier geht das einfach nicht anders, die Motive sind halt hochkant!
Einmal unten angekommen sieht es total anders aus – viele Bäume, verschneite Flächen dazwischen, und immer wieder natürlich Hoodoos. Hier kann man bequem und eben gehen, wenn man keine Angst vor Schlamm hat. Neben zahlreichen (eher zahllosen) Fotostopps haben wir auch brav eine „nimm kräftigende Nahrung zu dir“-Pause gemacht und Studentenfutter gegessen. Wobei das hier, dem primären Zweck entsprechend, „Trail Mix“ heißt – ehrlich!

Nach der Kreuzung mit dem Queens Garden Trail ändert sich das Erscheinungsbild der Hoodoos nochmal. Hier sieht man auch immer mehr Felsen, in denen man mit mehr oder weniger Phantasie allerleid Getier und andere Figuren etc. erkennen kann. Unter anderem haben wir Snoopy, einen kleinen Elefanten und Queen Victoria gesehen. Und Schni-Schna-Schnappi,
kurz vor der Stelle, an der es so richtig mi-ma-muddy wurde. Aber für die Eindrücke wasche ich gerne die Jeans und putze die Wanderschuhe, das war es wert. Auch die Anstrenung am Ende des Trails, denn natürlich muss man irgendwie wieder hoch zum Rand des Canyons, und der liegt nun mal ca. 167m weiter oben…

Nach einer letzten knappen Meile am Rand des Canyons zurück zu unserem Ausgangs- und damit Parkpunkt haben wir erstmal verschnauft und die restlichen Nüsschen aufgegessen. Dabei konnten wir schön beobachten, wie unbedarfte Touristen mit normalen Straßenschuhen die Matsche runtergeschlittert sind… lustige Gesichter sieht man da… *ggg*. Insgesamt hat der Ausflug ca. 3:15h gedauert – mit den erwähnten Fotostopps und als nicht wirklich sportliche Touristen am Anfang des Urlaubs. Trainierte ohne Fotoapparat kommen wahrscheinlich in 1,5-2 Stunden durch…
Als zweiten „großen“ Programmpunkt hatten wir uns den Devils Garden vorgenommen – bzw. einen, denn ein zweiter erwartet uns im Arches Nationalpark nächste Woche.
Der heutige liegt in der Nähe von Escalante, einem kleinen Nest im Grand Staircase Escalante National Monument (jaja, die haben hier ja nicht nur Nationalparks, sondern auch Nat. Monuments, Nat. Forest, State Parks… ). Man fährt zunächst die Hole in the Rock Road runter und dann in einen Seitenweg. Ich habe ja letztes Jahr schon viele bunte Steine hier im Südwesten der USA gesehen, aber hier war ich erstmal sprachlos, so toll sind die.
Mitten in einer zwar schönen, aber halbwegs „normalen“ Landschaft stehen haufenweise Hoodoos rum. Diese ähneln mehr als alle, die ich bisher gesehen habe, verschiedenen Figuren: Donald Duck, Aladin’s böser Wesir, Pinguine, Osterhasen, Hexen (mit etwas Phantasie auch als Angela Merkels Mundwinkel zu interpretieren)… grandios. Wir haben sooo viele Fotos gemacht, und kaum ist man ein paar Meter um einen Hoodoo herumgegangen, sah er schon wieder total anders aus. Faszinierend, was die Natur so hervorbringen kann!

der Zwergkopffüßler, ein Arch, Disney lässt grüßen…
Es gibt hier keine festen Wege oder gar eine Wanderroute, man läuft einfach zwischen den Hoodoos herum und sieht sich alles an. Wir hatten das ganze Gebiet für uns und haben uns ca. eine Stunde aufgehalten. Erst ganz am Schluss kam ein anderes Auto mit zwei Insassen, aber da waren wir schon fast durch.
Der Rückweg nach Escalante dauerte nicht lange, das Hotel hatten wir auch schnell gefunden. Das ist allerdings auch kein soo großes Wunder, denn Escalante ist… hmm… sagen wir mal überschaubar.

So hatten wir dann auch die Auswahl zwischen zwei Restaurants fürs Abendessen, und morgen früh gibt es genau eine Stelle, die Frühstück anbietet, wenn man von der Tankstelle absieht. Reicht aber auch, oder?
Wir haben uns für das „Cowboy Blues“ entschieden, ein kleines, einfaches, aber ganz gutes Restaurant mit typischer USA-Speisekarte. Jep, schon wieder Fastfood, Nachos und Burger diesmal. Dazu eine Cola – und um die an Düsseldorfer Preise gewohnten Leser zu schocken: der halbe Liter kostet 1,50$, also ungefähr 1,20€. Vermutlich hätten wir den Becher auch noch kostenlos nachgefüllt bekommen, aber das war nicht nötig…
Roman zuende, morgen geht’s weiter. Im Moment glaube ich, dass morgen etwas weniger spektakuläre Dinge auf dem Plan stehen, aber das weiß man hier nie so genau. Also: dranbleiben!

Las Vegas > Kolob Canyons > Bryce Canyon

12. März 2009
Man wird ja in den USA mit Gutscheinen für alles und jedes bombardiert. So hatten wir dann auch Rabattmarken für diverser Frühstücksbuffets. Da wir sowieso noch ins Flamingo (Hotel) wollten, um uns dort das Flamingo Habitat anzusehen, lag es nahe, auch dort zu frühstücken. Schon der Name klingt gut: Paradise Garden Buffet…
Das Hotel liegt zwei Häuser neben dem Bally’s, also waren wir auch noch schnell dort – vor dem großen Andrang, bei uns war noch keine SChlange vor dem Wait-to-be-seated-Schild…
Das Buffet ist groß, die Auswahl dementsprechend reichlich, wenn auch nicht ganz so exklusiv wie im Manadalay. Dafür ein dicker Pluspunkt: man sitzt vor riesigen Fenstern und kann beim Essen die Flamingos beobachten, die draußen gerade gefüttert werden! Schön hell, schön grün, nette Atmosphäre. Und lecker war’s auch – nur würden wir ohne Gutschein dann doch zum Mandalay Bay gehen, bei gleichem Preis wäre das besser.

Nach dem Frühstück wollte ich kurz mal zuhause ein Lebenszeichen von mir geben – telefonisch, wenn es schon mit dem Internet nicht klappt. Ich bin mal gespannt – so oft, wie ich meine Kreditkarte in ein Telefon gesteckt habe… was die wohl abbuchen? Hat aber nie geklappt, eine Verbindung zu bekommen. Vorwahl für Deutschland ist eigentlich 01149, aber das ging nicht. 0049 auch nicht. 1149? Fehlanzeige. 001149? Auch nicht. Irgendwann war ich es dann leid und habe vom Hotelzimmer aus angerufen. Dass es teuer wird, war mir klar – aber dass ich für ungefähr 1,5 Minuten 24$ bezahle, hat mich dann doch geschockt. Fazit: Liebe Verwandte, in diesem Urlaub gibt es keine Anrufe mehr… entweder das Internet geht oder eben nicht.
Danach jedenfalls haben wir unsere Koffer gepackt, uns zum Auto bewegt und sind dann aus Las Vegas rausgefahren Richtung Norden. Die Strecke führt erst lange durch viel Nichts (aber schön, weil so amerikanisch!), sprich Wüste mit Joshua Trees. Dann fangen langsam die roten Felsen an, hinter St. George fährt man dann durch die Berge, querab durch den Dixie National Forest (tief verschneit, traumhaft schöne und unberührte Schneeflächen), dann kommt ein etwas langweiligeres Stück und schließlich der Red Canyon kurz vor dem Bryce Canyon.
Aber halt, fast hätte ich unseren kurzen Abstecher vergessen. An der Strecke liegen die Kolob Canyons, Teil des Zion National Parks. Somit war die Frage „Zion oder nicht Zion*“ positiv beantwortet! Der Scenic Drive führt 5 Meilen die Berge rauf und man hat schöne Ausblicke auf Berge, die Canyons, garniert mit Scheemützen… einen Umweg wäre es nicht unbedingt wert, auch wenn die Wanderungen hier toll sein sollen. Aber wenn man eh vorbei fährt, dann sollte man kurz eine Pause machen.
Als wir am Bryce Canyon angekommen sind, war dort schon fast Sonnenuntergangszeit. Also sind wir nicht erst ins Hotel, sondern gleich durch zum Sunset Point (einem von vielen Aussichtspunkten). Schöööööön… wenn es auch noch schöner ist, wenn die Sonne noch mehr vom Canyon beleuchtet. Aber das haben wir dann ja morgen…
Wir übernachten im Ruby’s Inn direkt am Parkeingang, viel günstiger waren die anderen Motels auch nicht und so sparen wir uns die Anfahrt morgen früh… Das Zimmer ist wie immer gut, das Essen im Restaurant auch: Cow Chips (gebackene Kartoffelscheiben mit Käse gratiniert, danach Steak (Frank) und Chefsalat (Nicola) – hätte etwas mehr Salat und weniger Chef = Schinken sein können, aber so sind die Amis eben. Eigentlich wollten wir nochmal in den Park, um Vollmond-Fotos zu machen, aber der Mond war irgendwie noch nicht aufgegangen. Also: Ins Zimmer, Mails checken, Webseiten hochladen, Koffer so packen, dass wir ab jetzt schnell an alles rankommen. Bisher hatten wir noch die „Anreise-Sortierung“, sprich: schwere Sachen im Rucksack, alle Wandersachen aber noch im Koffer – das ist jetzt behoben, vieles wandert dauerhaft ins Auto.
Um 9:45h bin ich dann tot ins Bett gefallen, aber dann können wir wenigstens morgen früh schöne Fotos machen – wenn wir uns auch den Sonnenaufgang sparen und lieber ein bisschen später kommen, wenn das Licht schon die meisten Felsen beleuchtet.
*ausgesprochen: Sein oder nicht sein…

Viva Las Vegas

11. März 2009
Schon blöd, wenn man um 0:00h ins Bett geht, hundemüde ist und um 1h wieder wach wird, weil der Körper meint, es wäre dann jetzt mal langsam Mittag… zum Glück konnte ich ihn überzeugen, dass wir noch etwas weiterschlafen.
Zum Frühstück haben wir uns für das Buffet im Mandalay Bay entschieden. Wir hatten vorher im Internet recherchiert, wo es gut sein soll – und die Bewertungen passten 100%ig. Viel Auswahl, lauter leckere Dinge. Zum Beispiel „Honey roasted ham“ und „Crusted Salmon“… @Manfred: Wir haben leider keine Fotos von den Tellern gemacht, aber vom Buffet schon…
Anschließend sind wir – aufgrund eines Tipps von Lalasreisen.de – zum Flughafenparkhaus gefahren. Von der obersten Etage aus hat man einen tollen Blick auf Las Vegas und kann schön fotografieren.

Danach ging es weiter zum Las Vegas Outlet Shopping Center. Hier waren wir letztes Mal schon, und zumindest ich habe wieder Jeans gekauft. Frank dafür ein Paar Schuhe (ich aber auch *gg*), die Jeans passen ihm hier irgendwie nicht…
Da heute Shoppen angesagt war, sind wir weiter zu einem Second-Hand-Buchladen (ja, ich bin so – ich kaufe im Urlaub Bücher und freue mich drüber!) gefahren. Las Vegas ist ganz schön groß, wenn man so quer durch muss, das glaubt man gar nicht, wenn man sonst immer nur den Strip sieht… Jedenfalls habe ich mich dort mit Lesestoff für die nächsten drei Wochen eingedeckt.
Nächster Halt: Bally’s, Zimmertausch. Das neue Zimmer ist nur halb so groß wie die Juniorsuite, aber dafür eben mit „Seeblick“ – die Bezeichnung fand die Rezeptions-Dame übrigens sehr witzig, vielleicht hat das auch die Suite verursacht? Jetlag-bedingt brauchte ich eine kurze Pause, also ab ins Bett.
Zu Fuß sind wir nach dem Nickerchen zum MGM Grand gelaufen – ca. 20min. sind das… Dort haben wir uns zunächst den Ticket-Schalter gesucht, an dem wir unsere Cirque du Soleil-Tickets abholen konnten. Wir hatten schon im Internet Karten gekauft für die Show „Ka“. Können wir uneingeschränkt empfehlen: gelungene Mischung aus Artistik, lustigen Einlagen (Schattenspiel!), Martial Arts Kämpfen, Musik, faszinierender Bühnentechnik, Feuer und -werk. Wir haben ziemlich weit oben gesessen, die Plätze waren sehr gut, weil man die vielen Aktionen am Rand viel besser mitbekommt. Vorne sieht man wahrscheinlich andere Details, ist sicherlich auch gut, aber wir sind absolut zufrieden. Nur wäre es besser gewesen, die Show ohne Jetlag zu besuchen – ich habe doch arg mit dem Schlaf gekämpft, und zweimal standen auf einmal Figuren auf der Bühne und ich wusste nicht, wie die da hingekommen waren 😉
Spätes Abendessen gab es anschließend im Rainforest Café, einem üppig dekorierten Restaurant mit typisch amerikanischem Essen. Wir saßen nett neben einem kleinen Wasserfall/Teich, links und rechts eingerahmt von nicht ganz echten, aber trotzdem trompetenden Elefanten. Das Essen war lecker und wir haben das erste Mal in diesem URlaub gemerkt, dass wir im Land von kostenlosen Refills und freundlichen Kellnern sind… wenn nur die Ernüchterung bei der Rückkehr nach Deutschland nicht wäre…
Ausklingen lassen wir den Abend in Las Vegas natürlich mit der Bellagio-Wasserorgel, wie immer.

Und schon wieder ist es nach 0:00h, und Internet haben wir auch noch keins gefunden – aber wenn ihr dies lest, dann haben wir es offensichtlich am Morgen irgendwie geschafft. Ab dem nächsten Hotel ist überall WLAN mit dabei (gäbe es hier auch, aber für 14$ pro Tag!)

Anreise – der 17-Stunden-Trip

10. März 2009
So, es ist vollbracht. Etwas spät, dieser Bericht, ich weiß… aber gestern (also am 10.) war ich soooo müde, dass Tippen echt nicht mehr möglich war.
Aber von vorne: wir sind gegen 8h kurz zum Flughafen gefahren, um die Koffer abzugeben und uns Notausgangplätze zu sichern. Die Dame von der Lufthansa hat dann auch brav auf ihren Monitor geschaut und uns in Reihe 30 platziert – mit maximaler Beinfreiheit. Dumm nur, dass in genau DIESEM Flugzeug die Mittelreihen um eins verschoben waren und wir somit eine Reihe hinter den Notausgängen saßen… aber dazu gleich mehr.
Nach einem letzten Frühstück zuhause sind wir dann zum zweiten Mal zum Flughafen gefahren, diesmal per Taxi. Die Sicherheitskontrolle war kein Problem, und nach einem kurzen Plausch mit Simon (diese METRO-Trainer trifft man einfach überall *gg*) haben wir uns an Bord begeben. Und die oben bereits erwähnte Reihenverschiebung festgestellt. War eigentlich kein Problem – das Flugzeug war nicht wirklich voll, hinter uns war eine ganze 4er-Reihe leer. Wir hatten schon mit dem Flight Attendant abgesprochen, dass wir uns dahin setzen – wenn jeder zwei SItze hat, kann man sich ja bequem quer setzen und die Beine dadurch ausstrecken… Nun ist aber leider ein überaus netter Mann aus der Notausgang-Reihe (!) drei Sekunden schneller gewesen als wir, nachdem das Boarding beendet war. Er saß also alleine in der 4er Reihe… und meinte auf unsere höfliche Frage, ob er wohl noch eine Reihe weiter nach hinten gehen könne, wo auch zwei Plätze frei waren: „Nein, ich wollte eigentlich mehr als zwei Plätze haben“. Auch unser Hinweis, dass wir schon ganz gerne zusammensitzen würden, hat nicht geholfen. Es gibt halt Menschen mit Sozialkompetenz und welche ohne. Frank hat sich dann also in die hintere Reihe gesetzt, und ich habe mich neben dem Blödmann so breit wie möglich gemacht ;-), woraufhin er dann nac 5 Minuten aufgestanden und auf seinen Notausgangplatz abgezogen ist… geht also doch…
Die weitere Reise war nicht sonderlich spannend, lang halt. Essen bei der LUfthansa ist gut, SErvice freundlich (alle halbe Stunde kommt einer mit Getränken vorbei), und sogar die Beinfreiheit ist auf den normalen Plätzen erstaunlich gut!
Das Umsteigen in Chicago war absolut problemlos zu bewältigen – nach 25 min. hatten wir schon die Immigration, den Zoll und das Wieder-Einchecken des Gepäcks hinter uns! Und dann leider 2,5 Stunden Wartezeit vor uns…
Angekommen sind wir in Las Vegas gegen 20:30h Ortszeit. Mit dem Mietwagen haben wir uns dann über den Strip zum Hotel (Bally’s) aufgemacht und somit unsere ersten von vielen Kilometern zurückgelegt. Wir haben direkt nach einem Zimmer mit Blick auf den Springbrunnen vom Bellagio gefragt – war leider keins frei, dafür haben wir eine Juniorsuite bekommen und uns entschieden, nach der ersten Nacht umzuziehen. Frank steht denn auch jetzt gerade am Fenster und schaut sich die Wasserspiele an – übrigens liegt unser Zimmer genau gegenüber dem Paris Las Vegas Hotel, wir gucken also vom Bett aus auf den Eiffel-Tower…
Wir haben uns trotz Müdigkeit noch rausgeschleppt und zweimal die Wasserspiele am Bellagio angesehen. Das ist auf jeden Fall eins unserer Highlights hier in Las Vegas! Dazu haben wir uns diesmal auch ein leckeres Getränk mit viel Allohol geholt – scheint sich unter den Reiseberichteschreibern zu einer Art Tradition zu entwickeln, das haben wir jetzt schon mehrfach gelesen. Man gehe also zum Fat Tuedays im Planet Hollywood und hole sich einen „190 Octane“ (O-Saft, O-Punsch und irgendeine Sorte Alkohol – Tequila? wie auch immer, ist auf jeden Fall seeeeehr lecker!).
Das war’s für diesen ersten Tag, den zweiten Tag schreibe ich gleich im Anschluss… Fotos gibt es noch nicht, ist schon wieder 00:00h (also gefühlt 9:00h morgens – warum bin ich da eigentlich so müde? *gg*)… liefere ich nach!

Vorbereitungen II

07. März 2009
So, bald geht es los. Die Mail an Freunde, Verwandte, Bekannte und Kollegen ist verschickt, also wissen alle Bescheid, wo sie unsere täglichen Berichte finden können.
Und der Tradition anderer Reiseberichte-Schreiber folgend haben wir jetzt auch ein Motto für die Reise:

YES WE CANyon
(ist ja schließlich das Obama-Jahr!)
Mal sehen, vielleicht überlegen wir uns nachträglich noch eins für die früheren Urlaube, aber das werden wir in Zukunft auf jeden Fall auch beibehalten!
Heute haben wir die letzte Waschmaschine angeworfen, morgen wird gepackt. Montag dann muss ich noch die Dollars bei der Sparkasse abholen, dann ist eigentlich alles bereit.
Am Dienstag fahren wir ganz früh zum Flughafen, um schonmal einzuchecken und das Gepäck loszuwerden. Dann zurück nach Hause, gemütlich frühstücken, Tür zumachen und AUFBRUCH!

Vorbereitungen

28. Februar 2009
Wir stecken zur Zeit mitten in der Detailplanung – die grobe Route stand ja einigermaßen schnell fest, aber wie geht’s dann weiter?
Welche Abstecher links und rechts können wir realistisch schaffen, ohne zu hetzen?
Welche Sehenswürdigkeiten sind so sehenswert, dass wir sie unbedingt sehen wollen?
Wie gewinnen wir in Las Vegas so viel Geld, dass wir anschließend unsere Chefs anrufen und unseren Urlaub um 3 Monate verlängern können?
Solche und ähnliche Fragen beschäftigen uns. Und die Zeit rennt…
Wir haben wie immer für jeden Tag ein Dokument angelegt, in dem wir Tipps von diversen Internetseiten, Kartenausschnitte, Hotelvorschläge und -telefonnummern etc. ablegen. Diese werden dann ausgedruckt mitgenommen und später jeweils am Vorabend durchgelesen, wenn wir den nächsten Tag planen.
Gerade steht mein Laptop neben mir und defragmentiert fleißig vor sich hin. Schließlich brauchen wir Platz für die vielen Fotos, und stabil laufen soll er auch, wenn ich abends unsere Erlebnisse eintippe…
Parallel übt Frank den Umgang mit dem GPS und den dazugehörigen – noch auszudruckenden – Topomaps. Wir sind ja größtenteils außerhalb der zivilisierten Welt unterwegs, bis auf Las Vegas stehen keine Städte auf dem Plan. Stattdessen Nationalparks, Stateparks, National Monuments, Wilderness Areas und wie sie alle heißen…

Urlaub 2008 – Fazit

28. März 2008
Da sind wir also wieder, wenn auch immer noch ohne Koffer, und haben schon die ersten Fotos angeschaut. Sehr schön… jetzt geht es ans (Aus-)Sortieren, um einen präsentablen Umfang zu erreichen. Der Jetlag ist noch (?) nicht so schlimm, wie befürchtet, wir haben beide zu normaler deutscher Zeit geschlafen und sind einigermaßen pünktlich aufgestanden. Hoffentlich bleibt das so!

Zusammenfassend und in nüchternen Fakten sieht unser Urlaub so aus:
* gefahren sind wir 2506 Meilen, das entspricht 4033 Kilometern, durchschnittlich also 288km pro Tag…
* verknipst haben wir 2100 Fotos, davon aber viele doppelt und dreifach, man weiß ja nie… gelobt sei die Digitalkamera!
* bar ausgegeben haben wir 367,77$ und 0,23$ sind noch übrig… auf die Kreditkartenrechnung warten wir noch…
* geschlafen haben wir in 11 Hotels/Motels
* gesehen haben wir 2 Großstädte, 5 Nationalparks, 2 State Parks und 2 Indianer-verwaltete Parks
* gegessen haben wir (zusammen) 11 Steaks, ca. 14 Burger, 9 Pfannkuchen, viele Bagels & Muffins, Chips, Nachos… aber auch 4 Salate!
* gemessen haben wir Temperaturen von -5 Grad (Bryce Canyon, morgens) bis 32 Grad (Kingman, nachmittags)
* gekauft haben wir eine Jeans, ein T-Shirt, zwei Bücher, eine CD und eine DVD und ein paar typisch amerikanische Lebensmittel als Mitbringsel
Etwas weniger nüchtern hört sich unser persönliches Fazit an:
Es war ein wunderschöner Urlaub, alles hat prima geklappt (bis auf die British-Airways-Probleme am Schluss). Wir können jedem nur raten, mal so eine Tour zu machen. Vor allem die Freiheit, bei einem selbstorganisierten Urlaub spontan die Pläne zu ändern, sollte man sich nicht nehmen lassen. Wir sind ja eh nicht so der Typ für Busreisen, und auch die von verschiedenen Veranstaltern angebotenen organisierten Mietwagenreisen sind uns zu unflexibel. Wir können natürlich nicht genau sagen, wie das im Sommer ist – mehr Touristen = weniger Motelplätze, wir haben schon von einigen gehört, dass man im Sommer besser alle Hotels / Motels vorbucht, damit man nicht abends im Nationalpark steht und es nichts mehr gibt.
Zu dieser Jahreszeit sind die Nationalparks noch nicht sonderlich überlaufen, nur der Grand Canyon war zu Ostern recht gut besucht, aber vermutlich ist das im Sommer noch viel mehr. Wettertechnisch können wir den März wärmstens (bis auf Zion Nationalpark und Bryce Canyon ist das durchaus wörtlich zu nehmen) empfehlen, aber ein paar dicke Pullover können nicht schaden. T-Shirts braucht man aber auch… Ich denke, dass es im Sommer an vielen Stellen einfach zu heiß ist, so dass man keine Lust mehr hat, aktiv zu werden. Und das wäre schade, denn die schönsten Stellen liegen eben meistens nicht direkt an den Straßen, sondern ein Stück entfernt.
Empfehlenswert ist es auch, einen Laptop mitzunehmen oder zumindest darauf zu achten, dass man in Motels mit Internetmöglichkeit übernachtet – so kann man kurz vorher Wetterverhältnisse nachschauen oder eben Hotels kurzfristig buchen. Für die Vorbereitung hatten wir ja schon viele Reiseberichte im Internet genutzt, darauf haben wir teilweise auch aus dem Urlaub nochmal zugegriffen, um eine besonders schöne Stelle zu finden oder zu schauen, wo andere Leute gegessen haben. Daher an dieser Stelle ein grosser Dank als alle Reiseberichteschreiber im Internet!
Vermissen werden wir…
* den Kaffee vom 7-11 (Seven Eleven)
* die leckeren Frühstückspfannkuchen und -bagel
* die roten Felsen
* die leeren Highways und Interstates
* die kostenlosen Refills aller Getränke
* die freundlichen Kellner und Verkäufer
* die Carpool-Lanes (wir waren ja immer zu zweit…)
* die auch für Geographie-Legastheniker wie mich einfache Straßenführung: auf Highway-Schildern steht immer die Nummer und die Himmelsrichtung!
Gefreut haben wir uns auf…
* eine ordentliche Bettdecke (brrrr… nur Laken und Wolldecke ist soooo kalt!)
* Autofahren ohne Tempolimit
* Vollkornbrot und vernünftigen Käse
* mehrlagiges Klopapier

Los Angeles: Universal Studios

27. März 2008
Letzter Tag, letzter Programmpunkt… und wir können doch nicht aus DER Filmhauptstadt wegfahren, ohne irgendein Studio gesehen zu haben… Also haben wir uns mit Info-Flyern eindeckt, im Internet recherchiert, festgestellt, dass alle Studios gute und schlechte Kritiken bekommen haben, und uns dann einfach für die Universal Studios entschieden.

Angefangen haben wir mit der Studio-Tour, also der organisierten Bimmelbahnfahrt durch die Studiohallen (außen) und Außenkulissen. War nett gemacht, und wer glaubt, dass man bei so einer „exklusiven“ Tour, die alle 10min. startet, tatsächlich live bei Dreharbeiten zusehen kann, der soll halt die Tour schlecht bewerten, denn natürlich ist das nicht möglich.

Weiter ging es in den Vergnügungs- und Themenpark, dort haben wir zunächst super-leckere Zimtschnecken (Cinnabons) gegessen und danach eine Show nach der anderen angeschaut:
* Shrek 4D: Lord Farquardt ist zurück, raubt Prinzession Fiona etc. – mit 3D-Brille und beweglichen Sitzen als viertes „D“.
* Terminator 3D: Terminator rettet Welt vor böser Zukunft… fieses Krakentier durch 3D-Brille gesehen
* Special Effects Show: nette Demonstration verschiedener Filmeffekte
* Water World: Kulisse (s.u.) wie im Film, viele pyrotechnischen Effekte, viel Wasser (wir saßen nicht auf den grünen Bänken, da wurde man seeeehr nass…), echt toll gemacht. Diese Show war eindeutig die beste vom ganzen Tag uns die sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen
  
Die letzte Show haben wir schon mit leicht schlechtem Gewissen gemacht, weil wir nicht genau wussten, wie lange wir von Universal City bis zum Flughafen brauchen würden – voll ist es in L.A. immer, und das Auto wollte ja auch noch zurück zum heimatlichen Stall… Hat aber gut geklappt, sogar einen Abschiedskaffee vom 7-11 haben wir uns noch geholt. Weiter mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen, und dort dann die Überraschung:
Abflug geplant: 21:40h
Abflug angekündigt: 00:55h
Abflug tatsächlich: 20:45h (aber mit einer Maschine, die eigentlich um 18h hätte geflogen sein sollen)
Woran lag’s? In London hat das neue Terminal eröffnet, und da ist wohl einiges schiefgegangen. Jedenfalls hatten alle Maschinen in und aus London Verspätung… Passend (und nicht überraschend, wir waren drauf vorbereitet) ist dann auch das Gepäck, das an eben jenem Terminal 5 mit uns das Flugzeug wechseln sollte, irgendwo gelandet, nur nicht in Düsseldorf. Ob es noch in den USA ist oder in London oder sonstwo – das wissen wir nicht, und die British Airways auch nicht so genau. Wird schon wieder auftauchen, und das wichtigste (die Fotos) haben wir hier! Solange so etwas am Ende und nicht am Anfang einer Reise passiert, können wir damit leben.<
Fazit des gesamten Urlaubs kommt morgen, jetzt werden wir die ersten Fotos auf der Leinwand gucken! Und dann morgen anfangen, auszusortieren, oder möchte jemand freiwillig 2100 Fotos anschauen? Dann bitte melden, wir sind da völlig flexibel *ggg*

Joshua Tree Nationalpark / Los Angeles

26. März 2008
Am letzten ganzen Urlaubstag sind wir zunächst mal wieder im „7-11“ gewesen, unserem bevorzugten Kaffee- und Frühstück-für-unterwegs-Dealer. Ausgerüstet mit zwei Riesenkaffeebechern und Sandwiches sind wir in den Joshua Tree Nationalpark gefahren und haben uns am Eingang im Visitor Center eine Karte geholt (Standard in allen Parks). Damit haben wir uns einen an einen hübschen Picknick-Platz gesetzt, natürlich inklusive Cowboyhut / Gilligan-Mütze als Sonnenschutz, denn wir hatten um diese Zeit schon schnuckelige 25 Grad.

Während des Frühstücks haben wir uns die ersten Joshua-Trees angesehen und anschließend eine lustige Eidechse mit zebragestreiftem Schwanz fotografiert. Gemäß der Warnungen im Visitor Center haben wir dabei auch NICHT in Felslöcher gefasst oder ohne Hinschauen irgendwohin getreten, denn auf Schlangen hatten wir relativ wenig Lust.

Weiter ging es dann durch den Park, in dem wirklich unzählige der namensgebenden Bäume/Kakteen stehen. So ganz eindeutig ist das wohl botanisch nicht, ist irgendwie eine MIschung aus beidem. Jedenfalls sehen die Dinger aus, als hätte sie jemand extra für Star Wars oder so erfunden – der Stamm sieht von weitem aus wie mit Fell überzogen (das sind die runterhängenden alten Blätter), die Blätter oben sehen Palmen ähnlich, die Blüten sind eine Mischung aus Weintrauben und Kastanienblüten… sehr witzig. Und sehr fotogen, vor allem mit den abgerundeten Felshaufen, die häufig im Hintergrund liegen und aussehen, als ob ein Riesenbaby nach dem Spielen im IKEA-Bällebad nicht aufgeräumt hat. Eine ganz andere Landschaft als in den letzten Tagen, und nicht nur deshalb sehr, sehr schön. Endlich mal keine roten Felsen *ggg*.

Wir haben eine ca. 1stündige Rundfahrt auf der sogenannten „Geology Tour“ gemacht, dabei fährt man durch zwei sehr unterschiedliche Bereiche des Parks: hier stoßen nämlich die Mohave-Wüste (mit den Joshua Trees) und die Colorado-Wüste (irgendwelche anderen Sträucher, deren Name mir gerade nichte einfällt) zusammen, und die UNterschiede sieht man deutlich. Der Rundweg führt durch die Berge, dichter oder weiter gestreute Joshua Trees und viele frühlingsblühende Wildblumen. Für „Wüste“ ist es hier ziemlich bunt, aber am gesteigerten Durst merkt man schon, dass es ein sehr trockenes Klima ist… Diese Strecke ist zwar schon deutlich besser als die bei den Coyote Buttes, aber wir würden ein Fahrzeug mit etwas mehr Bodenfreiheit dringend empfehlen.
Nächster Stopp war der „Keys View„, ein Aussichtspunkt auf einem Berg, von dem aus man Palm Springs sehen kann – nicht unbedingt ein Muss, unserer Meinung nach, aber auch kein soo großer Umweg. Viel besser war der Spaziergang im Hidden Valley, das rundum von den oben erwähnten Felsen umgeben ist und daher deutlich feuchter = bewachsener ist. Hier findet man viele Pflanzen, die anderswo im Park nicht vorkommen, z.B. Yucca-Palmen, Gräser und verschiedene Kakteen-Arten (auf Englisch übribens offensichtlich „Cacti“). Außerdem haben wir mehrere Streifenhörnchen und verschiedene Eidechsenarten gesehen, dazu noch verschiedene Exemplare der Spezies „menschlicher Felskletterer“, Unterarten „ausgerüsteter Profi“ und „Tourist in FlipFlops“. Wir haben nicht bis zum Ende gewartet, wissen also nicht, ob alle heile wieder runtergekommen sind 🙂
Damit waren wir auch schon soweit durch den Park gekommen, wie wir es uns vorgenommen hatten, und sind am nächsten Ausgang wieder rausgefahren. Die nächsten 2,5 Stunden waren nicht sonderlich interessant, da wir sie auf dem Highway nach Los Angeles verbracht haben. Nach einem Ausflug in eine Shopping Mall haben wir unser Hotel in Hollywood aufgesucht, festgestellt, dass die Online-Reservierung nicht geklappt hat, ein Raucherzimmer bekommen und ein paar Dinge eingekauft.
Plätze für den morgigen Flug sind reserviert, jeweils mit viel Beinfreiheit, außerdem auch diesmal am Fenster und nicht in der Mitte. Bordkarten sind ausgedruckt, Koffer gepackt, gleich planen wir, was wir morgen noch unternehmen. Der Flug von L.A. geht erst um 21:40h los, also bleibt uns noch eine Menge Zeit. Wann wir in Düsseldorf ankommen, können wir nicht ausrechnen – wir sind mittlerweile so verwirrt von all den Zeiten, dass wir nicht mehr mitkommen. Irgendwann am Freitag… Fazit des Urlaubs folgt dann spätestens am Wochenende, wenn wir dem Jetlag irgendwie entkommen und wach werden ;-))

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »