21. März 2009
Ich will euch ja nicht mit dauernden Erzählungen von unseren Frühstücken nerven, aber heute muss ich einfach nochmal darauf eingehen… Wir waren im Denny’s, wie gestern Abend, da hatten wir nämlich die Frühstückskarte gesehen und festgestellt, dass es das sogenannte „Grand Slam“-Frühstück gibt, d.h. man sucht sich aus 10 typischen Dingen 4 aus.
Soweit noch keine außergewöhnliche Sache, die meisten der Bestandteile hatten wir schon woanders gegessen. ABER: obwohl wir es ja eigentlich besser wissen könnten, haben wir mal wieder zu deutsch gedacht. Denn zuhause wären die Portionen natürlich angepasst, sprich: von jedem Gericht hätte man ein kleines Portiönchen, so dass man insgesamt satt wird. Hier ist das aber nicht so, es gibt die volle Portion. Foto gefällig? Das hier ist unser Frühstück:
von links oben im Uhrzeigersinn: Bacon, Sweet Grits, English Biscuit, Pancakes (Frank); Bacon, Hash Browns, Pancakes, Oatmeal (Nicola).
Das sieht nicht nur so aus, als könnte man eine größere Familie davon ernähren, das war tatsächlich so. Jetzt kommt aber der wohl größte Unterschied zu jedem mir bekannten deutschen Frühstückslokal – der Preis. Möchtet ihr raten? Dann schnell… denn hier kommt schon die Lösung: pro Person haben wir sagenhafte 5,99$ bezahlt, also ca. 5€! Dafür waren wir dann bis nachmittags satt… wenn das kein Preis-Leistungsverhältnis ist!
Jetzt aber zu den eigentlichen Ereignissen des Tages. Heute haben wir zwei ähnliche, aber doch wieder unterschiedliche Wilderness Areas angesehen, und im Gegensatz zu den letzten Tagen waren wir mal wieder alleine unterwegs, keine anderen Touristen zu sehen. Einheimische übrigens auch (fast) nicht… Bevor es mit dem eigentlich sehenswerten losgeht: ihr habt bestimmt alle eine bestimmte Vorstellung von einem US-Highway, oder? Breit, gerade bis zum Horizont… So einen hatten wir heute auch auf dem Weg zu den Wilderness Areas, aber irgendwie war es doch anders als erwartet: Schotter, Schlaglöcher, links und rechts (manchmal auch in der Mitte) halb-wilde Pferde, Staub, Querparken zum Fotografieren kein Problem, weil uns nicht ein einziges Auto begegnet ist:
Zuerst sind wir nach „Ah Shi Sle Pah“ gefahren. Keine Ahnung, wie man das ausspricht, ist indianisch und ich weiß auch nicht genau, was das heißt. Ist ja auch egal, jedenfalls handelt es sich um einen Wash mit vielen Seitentälern, in denen hunderte Hoodoos stehen. Die meisten sind weiß oder gelb mit dunklen „Hüten“, insgesamt ist die Landschaft ziemlich bunt. Neben den Hoodoos haben wir auch das erste Mal versteinerte Bäume gesehen – es gibt dafür sogar einen eigenen Park, aber hier liegen sie einfach so rum… schon merkwürdig, es sieht von weitem aus wie normales Holz, aber fühlt sich an wie Stein. Ist es ja auch…
Nach zwei Stunden mehr oder weniger zielgerichteter Wanderung (besser: Rumstreunen und in jede Ecke Gucken) sind wir zum nächsten Bereich gefahren, in die Bisti Wildernis Area. „Bisti“ bedeutet „schlechtes Land“, dies kann man aus Sicht eines Farmers durchaus nachvollziehen, für Touristen wie uns hingegen ist es fantastisch. Obwohl die Gegend total karg und trocken ist, wirkt sie durch die vielen Farben von Sand und Felsen sowie die vielen Hoodoos absolut sehenswert. Der Boden und die Hügel bestehen entweder aus sehr trockenem, rissigem Lehm oder aus Bruchstücken von Felsen oder versteinerten Bäumen. Beides gibt es in allen möglichen Farben von schneeweiß über beige, gelb, ocker, hellgrau, braun, dunkelrot bis hin zu dunkelgrau und fast schwarz. Dazwischen stehen Hoodoos, die meisten weiß oder hellgrau, einige aber auch mit roter Bauchbinde. Wunderschön… und die gesamte Gegend wirkt einfach bunt, wäre es ein gemaltes Bilder, würde man „kitschig und unrealistisch“ dazu sagen, aber es sieht wirklich so aus!
Nach einer kurzen Duschpause im Hotel sind wir vorhin noch einkaufen gefahren und haben dann lecker mexikanisch gegessen. Da wir ja jetzt in New Mexico sind und hier fast jeder auch mexikanisch aussieht, dachten wir uns, dass es hier wohl gut und halbwegs authentisches Essen geben müsste. Hat sich bestätigt, wir waren bei Fiesta Mexicana, einem netten Restaurant mit viel mexikanischem Publikum. Gutes Zeichen also… Wir hatten Fajitas (Frank) und Enchiladas (Nicola). @Kerstin/Axel: nachdem bei euch die Mole-Soße so lecker war, habe ich extra ein Gericht damit bestellt – war richtig lecker, danke für den Tipp…
So, das war’s für heute. Morgen durchstreifen wir den zweiten (südlichen) Teil der Bistis, das wird nochmal eine längere Wanderung von 7 Meilen oder so, bevor wir uns wieder aufmachen in Richtung Norden…
to be continued…