Schlagwort: Etosha NP

Tag 4 – Etosha Nationalpark (3)

Und noch ein toller Tag im Etosha NP – aber erst, nachdem wir in unserem Zelt mit Rundumblick (na gut, 270 Grad) zum Sonnenaufgang wach geworden sind und dann um 6h draußen in der Sonne gefrühstückt haben. Wie immer konnten wir uns ein Eiergericht bestellen, heute gab’s cheese omelette mit bacon. Und mein Brotkörbchen mit glutenfreiem Brot, ohne Nachfragen. Die beiden Schälchen Cornflakes bzw. Schokopops musste ich dankend ablehnen, die gingen echt nicht mehr rein.
Im Park begrüßten uns gleich am zweiten Wasserloch neue Tiere, nämlich zwei Tüpfel-Hyänen:
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Normale Antilopenarten (Kudus und Springböcke und so) interessieren uns schon nicht mehr so sehr, Zebras hingegen gehen immer noch. Vor allem natürlich, wenn sie „was machen“, also nicht nur in der Gegend rumstehen. Sich jagen, wälzen, abrupt vor dem Wasserloch stoppen, sowas halt:
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Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch auf der Liste sah es so aus…
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… und dann haben wir rechts ein Stück entfernt zwei Elefanten gesehen, die in unsere Richtung kamen. Also kurzerhand umgedreht und ungefähr da gewartet, wo sie auf die Straße treffen müssten. Man konnte sie durch die Bäume zwischendurch nicht wirklich sehen, aber doch ein paar Bewegungen und damit die generelle Richtung ausmachen. Blöde Touristen, die uns gestern beim Löwen schon unangenehm aufgefallen waren, mussten sich erstmal direkt NEBEN uns stellen, also in Blickrichtung neben uns. Die blöde Beifahrerin hat noch so eine „Ooooch, könnt ihr etwa nichts mehr sehen? Schade“-Geste gemacht. Wir haben uns also davor gestellt, noch waren die Elefanten ja links von der Straße, und ein anderes Fahrzeug hat sich rechts neben uns gestellt – damit war leider der Blick auf die Straße vor uns für die *** versperrt. Sehr schade… denn dann kamen sie:
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Die weiteren Wasserlöcher waren dann weniger spektakulär, auch die Fahrt dazwischen wurde im Wesentlichen nur unterbrochen durch gelegentlichen Springbock-Stau:
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Während der Mittagszeit sind wir zurück zur Lodge gefahren, um uns ein bisschen auszuruhen. Auf dem Weg zum Tor haben wir einen kurzen Stopp im Namutoni-Camp eingelegt – die einzigen Tiere, die wir dort gesehen haben, waren aber neben den allgegenwärtigen Springböcken eine gut getarnte über Kopf an einem Balken hängende Echse und eine ziemlich tote Fledermaus:
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Das alte Fort haben wir uns auch kurz angesehen, aber da alle Geschäfte / die Bar etc. darin geschlossen waren, war das ein sehr kurzer Besuch:
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Dann sind wir auf den letzten Metern vor dem Tor noch an diesem schlafenden Riesen vorbeigekommen, der direkt neben der Straße lag:
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Frank wollte in den Pool, ich wollte lieber eine Stunde schlafen und dann im Schatten ein bisschen lesen und Blog schreiben und was Kaltes trinken. Und Warzenschweine fotografieren, auch wenn ich das nicht geplant hatte. Aber als ich zurück aus dem Zelt zum Haupthaus kam, liefen da sechs Pumbas rum und fraßen das Gras. Einen Rasenmäher braucht die Lodge wohl nicht, die Tiere robben da die ganze Zeit auf Knien (eigentlich ja Ellbogen) rum und knabbern alles ab.
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Ein paar gefiederte Gäste gab’s auch noch:
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Sehr angenehm, die beiden Tage vorher waren doch seeeehr lang. Gestern ging es nicht wirklich anders, das Camp in Halali ist jetzt nicht unbedingt so, dass man sich da drei Stunden aufhält. Und vorgestern war eine Mittagspause mit Pool geplant, aber da mussten wir ja Diesel suchen. Egal, für den restlichen Urlaub werden wir versuchen, das so oft wie möglich einzubauen.
Gegen 15:30h sind wir dann nochmal in den Etosha NP gefahren und haben die letzten Wasserlöcher abgeklappert. Keine besonderen Vorkommnisse, daher kein Text – und unser Lieblingsbild des Tages werdet ihr bestimmt selbst rausfinden:
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Am letzten Wasserloch vor dem Tor war gegen 18:20h tatsächlich sowas wie Andrang, bisher hatten wir selten mehr als 2-3 Autos an einer Stelle. Aber da man von hier aus nur noch 10km zum Tor hat, nutzen alle die Gelegenheit, so lange wie möglich Tiere zu sehen. Ist aber immer noch lange nicht zu vergleichen mit dem Andrang in manchen amerikanischen Nationalparks.
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Sehr viel war nicht los (also was die Tiere angeht, nicht die Menschen), aber wir kamen gerade rechtzeitig, um eine Hyäne beim Bad zu sehen und Familie Giraffe beim Trinken – hier dann auch mal beide Verrenkungsvarianten nebeneinander:
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Tag vorbei, schnell die Sachen ins Zelt bringen und dann rief die Trommel schon zum Abendessen. Diesmal gab’s ein Dreigängemenü, sehr lecker und natürlich wieder toll glutenfrei angepasst. Sogar Nudeln hatten sie, wo Reis doch so viel einfacher gewesen wäre…
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Tag 3 – Etosha Nationalpark (2)

Neuer Tag, neues Sichtungsglück – nach einer Nacht wurden wir vom Wecker geweckt und saßen tatsächlich um 6h am Frühstückstisch. Vorher hatten wir schon geduscht, Zähne geputzt, Koffer gepackt, ins Auto verladen und den Luftdruck des Reservereifens geprüft. Der Flicken scheint zu halten, also los.
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Heute konnten wir endlich unseren Plan verfolgen. Wobei Plan vielleicht zu viel ist, denn so richtig planen kann man im Etosha nicht. Die Tiere sind halt immer woanders. Also sind wir einfach von Wasserloch zu Wasserloch gefahren und haben auch zwischendurch fleißig Ausschau gehalten. Das ist hier wie im Drive-In-Zoo, nur ohne Schilder und dafür mit Überraschungseffekt, denn hinter jeder Kurve könnte ein Löwe / Nashorn / Elefant / eine Herde Springböcke stehen 🙂
Wir haben uns gestern schon eine Broschüre gekauft mit Bildern und Namen aller Tiere im Etosha, das hilft, wenn man am Anfang Schwarznasenimpalas nicht von Springböcken und Kudus nicht von Kuhantilopen unterscheiden kann. Inzwischen können wir das auch ohne, aber bei neuen Tieren haben wir immer mal wieder reingeschaut.
Erstmal sind wir vom Okaukuejo-Camp Richtung Norden gefahren, zu einem wenig ergiebigen Wasserloch (aber das merkt man ja erst, wenn man da ist) am Rand der Etosha-Pfanne. Bis zum Horizont eine flache Ebene, sieht aus wie ein See bzw. an manchen Stellen wie Wattenmeer. Besondere „Sichtung“: eine tote Giraffe, bzw. das, was die anderen Tiere und die Sonne davon übriggelassen haben, nämlich nur Haut und Knochen… Aber auch lebende Tiere haben wir gesehen, unter anderem unseren ersten Schakal:
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Von dort aus sind wir wieder zum Camp zurück gefahren, wir hatten auf dem Hinweg den Tanklaster an der Tankstelle stehen sehen. Und da wir ja durchaus aus Fehlern lernen (manchmal… und nein, das ist jetzt kein Hinweis auf spätere Pannen), haben wir sicherheitshalber mal vollgetankt. Das hat eine Weile gedauert, wiel noch 5 Autos vor uns standen und der Tankwart sehr gründlich getankt hat. Man könnte auch sagen langsam, aber wir haben ja Urlaub und Zeit und können die Klimaanlage im Auto wieder laufen lassen, da ist das egal.
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Kurzer Aufstieg auf den Turm im Camp, um auch mal von oben auf die Landschaft zu gucken – ganz schön staubig, aber man kann potentiellen Gegenverkehr schon lange vorher sehen, auch bei Kurven…
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Und nun ging das Wasserloch-Hopping los. Von West nach Ost, abends wollten wir dort rausfahren und in unsere nächste Lodge einziehen für die nächsten beiden Nächte. Also, was gab es heute zu sehen? Die genaue Reihenfolge der Wasserlöcher erspare ich euch jetzt mal, sondern zeige gleich die schönsten Bilder:
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drei Kudus und ein Schwarznasen-Impala, mit Warzenschweinen (Pumba aus „König der Löwen“!) im Hintergrund:
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Pumba möchte sich den Matsch wieder abschubbern: 
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Das ist die eine Variante, wie Giraffen trinken – je nach Typ und Vorliebe knicken manche die Vorderbeine ganz merkwürdig ein, weil sie sonst nicht bis unten ans Wasser kommen. Die andere Variante haben wir heute noch nicht gesehen…
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Und dann noch der Löwe – es standen zwei Autos am Straßenrand, da hält man vorsichtshalber immer mal an. Ist nämlich meistens eins der interessanteren Tiere…
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Und dann noch Kuhaltilope, Familie Strauß und Gnus:
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Und so kann es an einem Wasserloch aussehen, wenn gerade eine ganze Herde Trinkpause macht:
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Das ist jetzt die Auswahl der Highlights – es gab auch Wasserlöcher, an denen NICHTS los war. Manchmal haben wir ein bisschen gewartet, manchmal auch nicht. Das muss man immer irgendwie abwägen, ob es sich lohnt. Bei ganz wenigen Wasserlöchern kann man sehen, dass sich bis zum Horizont nichts bewegt. Da könnte dann zwar noch eine Raubkatze irgendwo im Gras liegen, aber größeres Getier kommt dann erstmal nicht. Bei anderen muss man sich auf das Bauchgefühl verlassen – und das klappt mal mehr, mal weniger gut. Aber man weiß ja wenigstens nicht, was man verpasst, wenn man früher fährt 😉
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Wir haben zwischendurch an einer der wenigen Stellen eine kurze Pause gemacht, an denen man das Auto verlassen darf (also abgesehen von den drei Camps natürlich). Diese Stelle hier ist eingezäunt, die anderen beiden später waren gar nicht oder nur halb eingezäunt, da wissen wir auch nicht genau, was da sicherer ist als anderswo.
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Später haben wir noch einen alten Bekannten wiedergetroffen, den Elefanten von gestern. Ungefähr die gleiche Stelle, nur ein bisschen später. Er scheint da sehr pünktlich zu sein, denn er war entsprechend ein Stück weiter gelaufen und steuerte gerade auf die Straße zu, als wir da angerollt kamen:
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Auf der Gegenfahrbahn stand auch noch ein Auto, sehr passend, so hat man mal einen Größenvergleich:
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Und dann lief er auf der Straße lang. Auf uns zu.
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Guckte freundlich, gab auch schöne Fotos, aber da wir uns mit Elefantenmimik nicht soooo perfekt auskennen, wollte ich doch lieber mal zurücksetzen (lassen, Frank ist gefahren). Das schien ihm ausreichend respektvoll zu sein, denn er ist dann auf der anderen Seite von der Straße runter und dort querab über die Ebene abmarschiert.
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Und noch zwei weitere Elefanten haben wir gesehen, die waren allerdings etwas weiter weg und haben Verstecken gespielt oder so:
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So gegen 18:00 hatten wir beide keine Lust mehr, also sind wir schon vor Sonnenuntergang aus dem Park verschwunden und die 9km bis zum Mushara Bush Camp gefahren. Ab sofort führen wir eine Rangliste der Unterkünfte, das hier ist definitiv Platz 1 (die anderen beiden bisherigen teilen sich knapp dahinter Platz 2). Tolle Anlage, gemütlich eingerichtet, und wir wohnen im Zelt. Ja, im Luxus-Zelt, aber darum geht es gar nicht. Das Tolle ist der Blick – das Zelt hat auf drei Seiten offene Fenster bzw. nur Mückengitter statt Zeltplane, und alle Zelte sind nach Osten ausgerichtet, so dass man sich a) nicht gegenseitig ins Zelt schaut und b) man vom Bett aus den Sonnenaufgang sehen kann. Lohnt sich vermutlich nicht in jedem Hotel, aber hier sind die Gäste ja in der Regel schon vor oder zum Sonnenaufgang wach…
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Das Personal ist super. Erstens generell, also was den Empfang und die Einweisung angeht, sondern auch das Thema Gluten. Ich hatten vorher eine Email geschickt, sie hatten geantwortet, das sei kein Problem. Und tatsächlich – schon beim Einchecken haben sie gefragt, ob ich das bin, und beim Abendessen gab es nicht nur frischgebackenes Brot, es wusste auch JEDE Kellnerin Bescheid. Beim Nachtisch hatten sie mir ein extra Schälchen vorbereitet, das bei den anderen stand, aber eben mir in die Hand gedrückt wurde. Also „unauffällige Extrawurst“, kein großes Aufsehen. Himmlisch…
Überhaupt war das Essen toll – es gab Barbecue im Garten, wir wissen nicht, ob das eine Ausnahme war oder immer am Sonntag so ist. Ist ja auch egal. Jedenfalls wurden wir mit der Trommel zum Essen gerufen (die hört man durch’s ganze Camp) und haben dann lecker gegessen – mal wieder wildes Tier vom Grill, aber dazu viele Beilagen. Ich habe auch da was landestypisches probiert, nämlich Miliepap / Maisbrei. Das essen die Einheimischen in verschiedenen Kombinationen, meist aber mit Tomatensoße und/oder Gemüse. Ist im Grunde nichts anderes als Polenta, nur ohne den Parmesan. Muss ich jetzt nicht jeden Tag haben, ist aber lecker.
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Und das war’s für heute, morgen stehen wir wieder früh auf, hier gibt’s noch so einige Wasserlöcher zu entdecken 🙂

Tag 2 – Etosha Nationalpark (1)

Der Untertitel dieses Tages: „Wenn die Generalprobe schlecht läuft, wird die Premiere super“. Heute war Generalprobe. Hoffen wir jedenfalls 🙂
Es fing damit an, dass wir zwar einen Wecker auf 5:30h gestellt hatten, aber leider lautlos. Immerhin haben wir „nur“ bis 6:10h geschlafen und sind dann von alleine wach geworden, aber trotzdem passt unser Plan nicht mehr, um direkt um 6h zu frühstücken und dann schnell aufzubrechen. Der Etosha Nationalpark macht bei Sonnenaufgang auf, das wäre uns dann doch ein bisschen zu früh gewesen, aber um 6:30h wollten wir spätestens los. Tja, das war dann erstmal nichts. Immerhin haben wir nach 13 Minuten unser Häuschen in Richtung Frühstück verlassen (gutes Buffet, leckerer Kaffee und draußen sitzen!) und sind dann gegen 6:45h im Auto gewesen. Fast nach Plan also…
Der Park-Eingang liegt ungefähr 20km von unserer Lodge entfernt, schnurgerade Straße und links und rechts gelegentlich ein Dikdik (ein Art Mini-Reh). Linksverkehr können wir schon ganz gut, allerdings ist auch nicht wirklich Verkehr, wir haben glaube ich 2 Autos gesehen.
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Am südlichen Tor in den Nationalpark müssen wir unsere Pässe vorzeigen und bekommen eine Berechtigung zur Einfahrt, bezahlt wird erst im Park in einem der drei Camps. Wir nehmen gleich drei Tage, dann sparen wir uns beim nächsten Mal das Anstellen hinter mehreren Safaribussen, die auch ALLE Pässe der Insassen eintragen lassen müssen.
Zurück zum Thema Generalprobe – wir haben einen der blöderen Anfängerfehler gemacht. Nicht, weil wir es nicht wussten, sondern weil wir einfach nicht dran gedacht haben. In ungefähr jedem Reisebericht und in gefühlt jedem zweiten Beitrag im Namibia-Forum steht, dass man in JEDEM Ort tankt. Egal, wieviel, aber wenn Diesel da ist, dann tankt man. Erstens gibt es nicht viele Orte, und zweitens hat nicht jede Tankstelle immer Diesel.
Und so kam’s, dass die Tankstelle im Camp Okaukuejo heute ausverkauft war. Außerdem hingen dort überall Zettel, dass das Camp Halali (ungefähr in der Mitte des Parks) auch kein Benzin hat. Wir wollten uns eigentlich den westlichen Teil ansehen – das war damit schon mal nichts, die nächste Tankstelle war das östliche Camp Namutoni, 125km von unserem Standort. Die Tankanzeige sagte „noch 148km“. Na gut, also los.
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Irgendwann haben wir sogar die Klimaanlage sicherheitshalber ausgeschaltet, die frisst ja ziemlich Sprit. Kein Spaß bei 38 Grad… aber immerhin konnten wir Tiere gucken, allerdings nur von der Straße aus, wir haben uns nicht getraut, Abstecher zu Wasserlöchern zu machen.
Aber auch auf der Straße sieht man einiges – zuerst den Begrüßungslöwen direkt hinter dem Tor:
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Dann in loser Schüttung Strauße, Zebras, Springböcke, Gnus und Giraffen:
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Und der riesige Sekretär:
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Wir haben erstmal nur flüchtig drüber nachgedacht, was wir machen, wenn in Namutoni auch kein Diesel mehr zu kriegen wäre – schließlich ist der nächste Ort entspannte 97km entfernt. Es kam natürlich, wie es kommen musste, „Diesel is finished“. Uaaahhh… Tankanzeige sagt „noch 30km“. ADAC nicht in der Nähe. Und jetzt? Der nette Tankwart hat uns dann den Tipp gegeben, dass es direkt in der nächsten Lodge hinter dem Tor ebenfalls Diesel gibt – 12km entfernt, das schaffen wir doch locker!
Und so sind wir in der Mokuti Lodge gelandet, durften das Tor passieren (auf der Liste hatten die letzten 12 Gäste als Grund „Diesel“ eingetragen) und konnten nach kurzer Wartezeit tanken bzw. betankt werden, in Namibia tankt man nicht selbst.
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Puh, da ist uns echt ein Stein vom Herzen gefallen. War ein bisschen unentspannt, ehrlichgesagt fast mehr wegen der Hitze im Auto als wegen der Aussicht, ohne Diesel vor dem Tor liegenzubleiben. Da wären wir vermutlich nicht die ersten gewesen, also hätte es eine Lösung gegeben… Zur Entspannung haben wir uns erstmal in der Lodge niedergelassen und kalte Getränke geordert. Soooo schön war es, dort einfach zu sitzen, die Leute zu beobachten, sich von den Hörnchen die Zuckertüten klauen zu lassen, Kaffee zu trinken… hätten wir ewig machen können, aber erstens mussten wir ja nochmal 170km zurück, und zweitens wollten wir wenigstens mal kurz Wasserlöcher gucken.
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Zwei Wasserlöcher haben wir geschafft, bzw. drei, aber das dritte war leer und damit tierfrei. Aber an den anderen haben wir Zebras gesehen, Kuhantilopen und zwischendurch erst ein Nashorn und dann einen Elefanten:
 
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Kurze Pause für ein Eis war geplant im Camp Halali – Eis gab’s auch, sogar ein ganz tolles. ich kann mich nie zwischen Magnum Mandel und Magnum Weiß entscheiden, hier gibt’s Magnum Weiße Mandel 🙂
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… und gratis dazu einen platten Reifen (Generalprobe, genau). Das ist nicht weiter verwunderlich, die Autovermieter bereiten einen nicht umsonst drauf vor, wie man den Reifen wechselt. Aber hätte ja nun nicht unbedingt heute sein müssen… andererseits: im Schnitt passiert das 1-2x während eines Urlaubs, also haben wir’s vielleicht jetzt (fast) hinter uns? Naja, Reifen war also gewechselt, nur hatten wir ja noch 2 Tage Etosha vor uns und wollten die nicht ohne Ersatzreifen angehen. Der nächste Ort von unserer Lodge aus ist ebenfalls ca. 90km entfernt, wir dachten schon, dass wir das morgen dort erledigen und dadurch einen halben Tag Nationalpark sausen lassen müssen. Aber nein – die vier Männer an der kleinen Tankstelle in Halali hatten zwar kein Benzin, aber konnten den Reifen flicken. Damit trauen wir uns erstmal weiter, und sobald wir wieder mal in einem Ort sind, kaufen wir einen neuen. Übrigens hat das Flicken inklusive Material ganze 85$ gekostet, das sind umgerechnet nicht mal 6 Euro… für vier Mann und mehr als eine halbe Stunde…

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Nun hatten sich auch die letzten vorsichtigen Pläne für den Rest des Tages erledigt, denn um 19h schließt das Gate und wer zu spät kommt, bekommt richtig Ärger, bis hin zu „vergesst es, morgen nochmal wiederzukommen“. Das wollten wir nicht riskieren, also sind wir relativ zügig durchgefahren bis Okaukuejo und dann zum Ausgang. Aber auch hier wieder einige Tiere, inklusive Abschiedslöwe:

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Zurück in der Lodge war schon fast Zeit für’s Abendessen, vorher habe ich nur noch ein paar Fotos gemacht:

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Auf dem Grill lagen heute Warzenschwein, Springbock, Zebra und noch irgendwas, das mir gerade nicht einfällt. Kuhantilope? Sehr, sehr lecker jedenfalls und abwechslungsreich – Salate und einen leckeren Wein gab’s auch noch dazu, und frisches Obst zum Nachtisch bzw. für Frank noch weitere Optionen, die waren aber nicht glutenfrei.

Trotz aller Pannen und nicht eingehaltenen Plänen ein toller Tag!
(und morgen freue ich mich auf die Klimaanlage im Auto…)