Nach einer für mich erholsamen, für Frank eher schlaflosen Nacht war ich um 4:47h wach. Ein Viertelstunde habe ich probiert, ob ich vielleicht wieder einschlafe, aber nö, ich war wirklich wach. Also habe ich mich angezogen und ein Tütchen Instant-Kaffee, die Kamera, Kekse und eine Zeitschrift zusammengesucht.
Bevor ich übrigens auch nur einen Schritt aus unserem Zelt in Richtung Küchenzelt machen konnte, hatte ich schon die ersten Affen (Vervet Monkeys bzw. Grüne Meerkatzen) gesehen, die in leicht aufdringlicher Nähe in den Bäumen saßen. Die meisten schliefen, einer war offensichtlich als Vorhut geschickt worden. Der war meistens wach, nickte aber auch immer mal kurz ein.


Zunächst habe ich mir im Küchenzelt mal einen Kaffee gekocht. Ich habe übrigens ein Gasherd-Trauma. Ich nutze die wirklich nur, wenn es nicht anders geht – oder wenn sie so einen eingebauten Funken haben. Hatte der hier natürlich nicht, sondern man brauchte Streichhölzer. Zu was die Kaffeesucht einen so alles antreibt… und Frank hat ja noch geschlafen.

Mit meinem Kaffee saß ich also vor dem Zelt und beobachtete und fotografierte die Affen, während die wiederum mich beobachteten. Und die glutenfreien Kekse, die ich noch von Sandy mitbekommen hatte. Sie lagen neben mir auf der Armlehne mines Stuhls und wurden quasi hypnotisiert. Mir war durchaus klar, dass ich nicht 2 Sekunden weggehen könnte, soviel hatte ich im Forum gelesen und von Sandy und Louis gehört. ABER dass das dreiste Vieh tatsächlich einfach so nah kommt, obwohl ich da sitze, das hätte ich nun nicht gedacht. Weg waren die Kekse, ein paar hat er fallen lassen, aber einen oder zwei doch erwischt. Stört ihn auch nicht, wenn man ihn ausschimpft (ach…), er hat in Ruhe und knapp außer Reichweite die Kekse weggemümmelt.


Um 6:30h waren wir startklar, Koffer gepackt, alles im Auto verstaut, Affen abgwehrt, die gerne dabei „geholfen“ hätten, die Kühltasche umzupacken. Es konnte also der erste Game Drive dieses Urlaubs starten 🙂
Der restliche Tag verlief im Grunde relativ eintönig: Wir haben von 6:30 bis 17h im Auto gesessen und sind mit 5-20km/h durch den Park gerollt. Es gab eine Frühstückspause an einem Picknickplatz, mittags Obst (und Franks Magen wollte eh nur trockenes Brötchen), zwei kurze Ausflüge in Unterstände zum Tiere-Beobachten und ein kurzes Nickerchen im Auto. Der Rest war mit Tiere suchen, beobachten und fotografieren hervorragend ausgefüllt.
Die Ergebnisse kommen gleich, da kommentiere ich nur noch jeweils kurz. Nur eben noch ein bisschen was zum Park und zur Landschaft: Der Hluhluwe-iMfolozi besteht aus zwei Teilen, wir waren zunächst im südlicheren iMfolozi-Teil. Dieser Teil ist leicht hügelig, ein Fluss geht mittendurch, und es gibt neben der Hauptstraße mehrere „Loops“, die dann jeweils nicht mehr geteert und daher mehr (oder in diesem Fall tatsächlich eher weniger) holprig sind. Also genau unser Ding 🙂
Es ist sehr grün, sowohl in den eher flach bewachsenen Bereichen mit Büschen und Gräsern, als auch in den eher waldigen Ecken. Dadurch hat man nicht immer freie Sicht, aber es ist schön anzuschauen und ein prima Hintergrund für Zebras & Co.





Nur auf den extra gekennzeichneten Picknickplätzen darf man aussteigen, wobei auch da rein theoretisch die Tiere hinkommen könnten. Woran genau der Parkplaner festgemacht hat, dass es da nun sicherer ist als woanders, wüssten wir auch mal gerne. Egal, man guckt halt erst rum, bevor man aussteigt, und sollte da ein Elefant in der Nähe sein, steigt man halt nicht aus.



Ist im Mpila-Camp nicht anders, da gibt es zwar einen Zaun, aber der hält nur Elefanten ab (und auch da liegt es daran, dass sie den Strom darin meiden, wenn sie wollten, könnten sie den leicht überwinden. Alle anderen Tiere können unter dem Zaun durch und laufen frei im Camp rum – gesehen haben wir Hyänen, Nyalas, Affen natürlich, aber bestimmt waren noch mehr da, die wir überhaupt nicht zu Gesicht bekommen haben.

Hier ist dann übrigens auch Whitie, unser neues Auto. Damit macht der Game Drive wirklich mehr Spaß – man rollt halt so vor sich hin und muss nicht dauernd schalten, damit ist es leiser und verscheucht nicht so schnell die Tiere.

So sieht das dann aus, wenn man einen Hide (also einen versteckten Unterstand) besuchen möchte: Ein Laufgang mit einigermaßen blickdichten Wänden, damit man von den Tieren nicht gesehen wird. Am Ende steht dann ein kleines Häuschen mit Bänken und relativ niedrigen breiten Öffnungen, meist in Richtung Wasserloch oder Matschloch. Wir hatten Pech, es waren jeweils nur Vögel da, aber auch die können ja ganz interessant sein. Wir üben noch, aktuell scheitern wir gerne mal daran, dass das Buch nach Vogelfamilien (Arten?) gruppiert ist. Nach Farbe wäre irgendwie einfacher… oder eine App… mit Filtern… aber gut, wir haben es j nicht eilig…



Und jetzt kommen erstmal ein paar unserer liebsten Tierfotos:
Kuschelnde Warzenschweine, die hier aber eigentlich jeder nur Pumbas nennt:

Impalas – mit Intimpflege-Helfer, Babies, Portrait. Gäbe es einen „Wir bremsen auch für Impalas“-Aufkleber, wir würden ihn kaufen!




Nyalas – eine Erstsichtung, die gab es in Namibia und Botswana nicht (oder jedenfalls haben wir keine gesehen). Sehr hübsch, die Männchen kompensieren, dass es hier keine Oryxe gibt, die fanden wir bisher am hübschesten.

Baboons (Paviane) auf Futtersuche:


Ein grimmiger Gelbschnabel-Toko (die sehen IMMER böse aus. Ist vielleicht ein ganz lieber, sanfter Kerl, aber alle missverstehen ihn)

Nashörner, die hier im Park wirklich hinter jeder zweiten Ecke stehen. Oder wie hier liegen. Das erste ist knapp vor uns über die Straße gelaufen, vielleicht 10-15m entfernt. Die nächsten waren sehr inaktiv, aber es war ja auch schon Mittagspause. Wir haben danach noch mehrere gesehen, bestimmt 10 über den Tag verteilt. Auf dem letzten Bild sieht man, dass Oxpecker nicht nur Impalas pflegen (oder Ochsen), sondern eigentlich alle möglichen Tiere.




Eine Schildkröte (Tortoise, im englischen gibt es ja tatsächlich drei Wörter für das, was wir einfach Schildkröte nennen. Die anderen sind Turtle und Terrapin, für Unterschiede fragt mal Wikipedia, so ganz firm bin ich da nicht).


Noch ein Warzenschwein, diesmal eine Mama mit Nachwuchs, die sind soooooo niedlich. Und klein, ungefähr wie ein großes Meerschweinchen oder mittelgroßes Kaninchen. Wir haben sie liebevoll „die Pumbinis“ getauft. Nehmen wir gerne noch häufiger!


Vögel haben wir natürlich auch gesehen, aber die bestimme ich erst später in Ruhe. Einer ist aber ein Wiedehopf, den habe ich mir gemerkt.

Natürlich haben wir auch wieder Webervögel gesehen, diesmal mit Nestern in verschiedenen Stadien. Einer hat gerade erst angefangen mit zwei „Strippen“, der nächste hat immerhin schon einen Ring:


Am späten Nachmittag dann endlich auch Elefanten – zwei, die allerdings gerade im Begriff waren, das Wasserloch zu verlassen. für zwei Beweisfotos hat’s aber noch gereicht. Ein weiterer Elefant lief später direkt an der Straße entlang und hat gemütlich gefressen. Er scheint kein rechtes Auge mehr zu haben, aber bewegte sich ganz normal. Und kurz vor dem Hilltop Camp, nun schon im Hluhluwe-Teil des Parks, noch eine Elefantenfamilie aus der Ferne. Leider sind sie hinter den Bäumen und in einer Senke verschwunden, aber da kommen in diesem Urlaub sicher noch mehr.





Nach all den Schleifen durch den iMfolozi sind wir um 17h am Hilltop Camp angekommen – einchecken ging schnell, das Gepäck wurde im Zimmer ausgeladen, und schon waren wir wieder auf der Straße. Das Wetter war nicht besonders, aber die Stimmung war trotzdem gut. Nach einer kurzen Zwangspause wegen Zebras auf der Fahrbahn haben wir nur noch ein Tier gesehen, das aber dafür relativ lange: Der Löwe saß nicht weit von der Hauptstraße auf einem Hügel und hat den Sonnenuntergang angeschaut. OK, vielleicht war da auch irgendwo ein Impala, das wir nicht sehen konnten und das er für’s Abendessen eingeplant hat, aber es sah schon so aus. Kitschig mit rosa Himmel, aber so war’s halt.


Um 19h hatten wir einen Tisch im Restaurant des Hilltop gebucht. Es gab ein Buffet, das Essen war ok, aber nichts Besonderes. Dafür hat es aber genausoviel gekostet wie das Essen im Moorcraft Manor, und das war um Längen besser. Beim nächsten Mal würden wir hier wieder übernachten, aber dann doch selbst kochen oder grillen. Equipment ist ja vorhanden, nur hatten wir nichts eingekauft dafür.
Und um 21h war der Tag vorbei, lang genug war er ja. Morgen geht’s weiter!