Wunderschöner Tag, Key West ist ein unglaublich schöner Ort. Ist ab sofort auf meiner absoluten Lieblingsorteliste ganz weit oben!
Erstmal haben wir gemütlich gefrühstückt – Highlight für Frank waren die selbstgemachten Cinnamon Rolls, noch warm aus dem Ofen. Ich hatte gf-Brötchen gekauft, die waren auch erstaunlich gut. Dazu gab es auf dem Frühstücksbuffet noch Bagel, Toast, div. Marmeladen und Jellys, Peanut Butter, Creamcheese, Obst, Joghurt, Müsli, Eier. Und Kaffee und Orangensaft. Wir haben ca. 2 Stunden dort gesessen, Frank hat das ja schon bei Facebook gepostet – kleiner Garten/Innenhof, mit Pool und Palmen und wunderbarem Wetter. Wir haben den Tag bewusst langsam angehen lassen, bloß keine Hektik. Lesen, Reisebericht schreiben, Katzen bespielen, ein bisschen googeln, was man noch so machen könnte…

Nach gründlichem Studium von Tripadvisor.de und diverser Flyer und Couponheftchen (wie immer gibt es für alles Ermäßigungen, man muss sie nur möglichst finden, bevor man irgendwo hingeht oder irgendwas bucht) haben wir uns für einen Anbieter von Jetski-Touren entschieden und uns telefonisch anmelden lassen. Damit gab es dann das zweite Ticket 50% billiger, somit haben wir pro Person 100$ bezahlt. Na, ist das jetzt eine schöne Textaufgabe „Gleichung mit einer Unbekannten für Anfänger“? Ist ja auch egal, das war es auf jeden Fall wert. Wir sind erstmal gemütlich zum Ausgangspunkt der Tour gebummelt und haben nebenbei ein Foto vom Southernmost Point, also dem südlichsten Punkt der Festland-USA, gemacht. Ist ein bisschen gemogelt, die Navy hat ein paar Meter weiter noch ein bisschen Land aufgeschüttet, das ist jetzt noch südlicher, aber da dürfen die Touristen ja nicht hin und fotografieren 😉

Am Strand haben wir erstmal diverse Zettel unterschrieben, dass wir usn darüber im Klaren sind, dass wir durch Sonne, Wind, Insekten und Naturgewalten verletzt werden könnten blablabla. Das macht man hier bei jeder Kleinigkeit, ständig „hier unterschreiben und da die Initialen und dort der Name in Druckbuchstaben“… Wenn’s sie glücklich macht, bitte. Pünktlich um 12h ging es dann los mit der Einweisung und der Verteilung der Schwimmwesten. Ab auf die Jetskis und erstmal ein paar Minuten locker üben, dann ging es zu acht hinter dem Guide her, wie die Küken hinter der Mama-Ente. Allerdings nicht mit 8 Jetskis, zwei Pärchen hatten die Doppelbesetzung gewählt. Würde ich nie machen, erstens macht es zu viel Spaß, selbst zu fahren, und zweitens würde ich vermutlich sterben oder Frank runterschubsen, wenn ich mit ihm mitfahren müsste…

Ich brauchte so ungefähr eine halbe Stunde, bis ich mich an das Ding gewöhnt hatte – bis dahin fing es dauernd an zu schlingern und ich hatte Sorge, runterzufallen. Wäre ja nicht sooo schlimm, aber ich hatte Angst um die Brille. Wollte erst ohne fahren, aber dann hätte ich ja nix gesehen. Auch doof. Die Kopfbedeckung war kreativ am Schlüsselband befestigt, an einem zweiten dann die Kamera (unterwassertauglich heißt auch überwassertauglich, sehr praktisch auf dem Jetski) und das ganze um den Hals gehängt und vorne in die Schwimmweste gestopft. Nach der Eingewöhnung konnte ich dann endlich mit dem Rest der Gruppe mithalten, Frank war immer der Schnellste, direkt hinter dem Guide.


Habe nicht dauernd auf den Tacho geguckt, so um die 40 mph (65 km/h) war das Höchste, was ich gesehen habe. Wir sind in zwei Stunden einmal komplett um Key West drumherum gefahren, inklusive 15min. Schwimmen/freies Fahren ohne Gänsemarsch. Erst ging es am Mallory Square und dem Hafen (mit Kreuzfahrtschiff und Super-Yacht) vorbei, dann an einem Navy-Stützpunkt. Ab hier ungefähr waren wir nicht mehr im offenen Ozean, sondern im Golf von Mexiko. Später mussten wir bei der Kanaldurchfahrt zwischen Key West und Stock Island auf Standgas zurückschalten, hier ist Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Und dann ging es wieder auf den Atlatik, mit mehr Wellen und Spaß, inzwischen machte mir das ja nicht mehr so viel aus, wenn der Jetski mal ein bisschen hüpfte…

Nachdem die Tour vorbei war, sind wir erst mal noch ein bisschen dort am Strand geschwommen, wenn schon mal jemand auf unseren ganzen Kram aufpasst. Dann kurz entsalzen, ein paar Dinge für den Lunch kaufen und an einen kleinen Strand laufen – sehr idyllisch. Palmen und so, ich erwähnte das sicher schon.
Nach kurzer Umzieh-Pause im Hotel und einer Fotorunde in und um Angelinas Guesthouse sind wir dann Richtung Lighthouse gestartet und auch brav hochgeklettert – trotz Knieschmerzen bei Frank und Höhenangst auf nicht-geschlossenen Treppen bei Nicola. Gaaanz fies, aber der Blick von oben über die Insel ist toll. So viel grün, dazwischen die kleinen Häuser und drumherum das blaue Meer.

Dann war es auch schon wieder Zeit, sich zum Mallory Square aufzumachen – schließlich drohte die Sonne auch heute wieder unterzugehen, und das an einem wolkenlosen Himmel. Wir haben uns einen Platz in der ersten Reihe gesichert und füßebaumelnd Schiffe, Touristen und Street Performer beobachtet. Da ist echt was los, und das jeden Abend.

Heute konnte man toll fotografieren, von unserem Platz aus hatten wir dekorativ einen Betonblock mit Möwen im Bild, macht sich gut als Silhouette vor rot-gelbem Himmel!


Als das letzte bisschen Sonne im Meer versunken war, haben alle geklatscht, dann gingen die Performances weiter (bei uns ein Jongleur und danach ein Enfesselungskünstler, ich weiß nicht, was weiter unten auf dem Platz noch los war). Als sich die Menge langsam zerstreute, sind auch wir Richtung Historic Seaport aufgebrochen und haben uns dort einen Platz für’s Abendessen gesucht. Lecker Spinatsalat mit Früchten und Hühnchen bzw. gefüllte Shrimps mit Reis und Gemüse… mit Blick auf den Hafen, in einem rundum offenen Restaurant, also quasi draußen.
Und zum Abschluss noch ein bisschen in Angelinas Garten, Reisebericht tippen, neue Ideen für morgen sammeln. Ach ja, wir haben etwas umdisponiert, wir bleiben morgen noch bis spätmittags hier in Key West, die Schnorcheltour wird auf übermorgen früh verschoben, eventuell muss dann der Freizeitpark-Besuch in Orlando ausfallen, aber da hatten wir uns eh noch nicht so richtig entschieden (@Herr Weymann: Animal Kingdom ist ganz weit vorne, wenn wir es denn zeitlich schaffen!). Morgen früh werden wir erst mal wieder gemütlich frühstücken, um 11h auschecken, hier noch ein paar Dinge erledigen (ein State Park mit Strand, ein Strand ohne State Park, ein T-Shirt kaufen, so was halt) und dann irgendwann losfahren.