Das Best Western war super, leider konnten wir das Frühstück nicht probieren, weil wir heute einen Termin hatten. Das, plus die Tatsache, dass unser Hotel in Arizona (keine Sommerzeit) und der Termin in Utah (Sommerzeit) ist, führten zu einem schnellen Frühstücksstopp mit Milchreis aus dem Supermarkt. Immerhin hatten wir eine tolle Aussicht vom Wahweep Overlook auf den Lake Powell, Sonnenaufgang inklusive:
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Dann ging es schnell weiter zu Paria Outpost, hier hatten wir eine ganztägige Jeep-Tour zum Soap Creek gebucht. Wir sind ja häufig abseits von asphaltierten Straßen unterwegs, aber bei 80km unbefestigter Straße und garantiert keinem Handy-Empfang wäre uns das selbst mit einem gut ausgestatteten Geländewagen (den wir nicht hatten) zu riskant gewesen. Von dieser speziellen Tour hatte ich relativ kurz vor dem Urlaub in einem Forum gelesen, dafür haben wir extra nochmal umgeplant und Hotels umgebucht. Die Tour ist noch relativ neu und wird wohl nur von diesem einen Anbieter befahren. Also standen wir da um 8h Arizona-Zeit auf der Matte und waren gespannt, ob der Tag wirklich so toll und die Felsen so bunt sein würden wie erwartet.
Mit uns war ein Pärchen aus Wien unterwegs, sie hatten im Internet über Bilder einer französischen Fotografen vom Soap Creek erfahren und wie wir explizit nach dieser Tour gefragt. Also haben wir schnell alle unsere Rucksäcke in den Chevy Suburban geladen, die anderen drei haben noch ihre Sandwich-Wünsche äußern dürfen und alle haben nochmal die Toilette aufgesucht, weil so ein „Luxus“ in den nächsten 9 Stunden nicht zu erwarten war.
Während der Anfahrt hatten wir Zeit, uns ein bisschen kennenzulernen & auszutauschen, wer schon wo überall war. Sehr ungewohnt, mal jemanden zu treffen, der mit den ganzen Orten und Trails und Namen von abgelegenen Felsformationen was anfangen kann – und die meistens auch schon selbst gesehen hat. Kein Wunder, unsere Mit-Reisenden waren schon 11x hier in der Gegend… Unser Tour-Guide war Dallas, er ist bisher wohl der Einzige, der normalerweise diese Tour fährt. Bevor hier gleich die Bilderflut beginnt: Er war sehr nett und hat viele interessante Details zur Gegend, Geschichte, Fauna und Flora und natürlich den Felsformationen mitgeliefert. Genau das richtige Maß, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig, und er konnte unsere Fragen auch alle beantworten. Außerdem hatten wir einen ähnlichen Humor, also war der Tag insgesamt sehr witzig.
Die Fahrt bis zum Soap Creek führt erst über den Highway (also eine Landstraße), dann über die Houserock Valley Road (Zustand auf dem ersten Teil ganz ok, danach relativ… ähm… zerfurcht), schließlich sind wir irgendwo abgebogen und der Feldweg wurde immer schmaler und sandiger… aber kein Problem für Dallas‘ Wagen.
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Einen ersten Zwischenstopp haben wir eingelegt bei „Steve’s secret“, einer kleinen Felsformation mit einem verrückten Bodybuilding-Huhn und einer Rose… wobei übrigens Steve, der Besitzer von Paria Outpost, hier noch nie war 🙂
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Etwas später brauchten wir nach der Rüttelei im Auto und der ersten Runde aus der Bord-Bar (also Cola und so) noch eine weitere Pause – oder wie Dallas das formulierte: „I can hear a dry bush call my name“… nächster Halt war ein Viehgatter, und gleichzeitig wurde hier die GoPro unserer Mitreisenden installiert.
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Nach fast drei Stunden waren wir am Ziel, jedenfalls am Ende der Straße und am Anfang des Fußmarsches. Nochmal Getränke nachfüllen, Dallas hat allen dringend nahegelegt, jeweils 4 Flaschen mitzunehmen – ist aber ja eh unser Standard für 2-3 Stunden. Dazu noch das Picknick einpacken, ich hatte mir aus dem Supermarkt noch Super Food Kale Salad und Wraps und Joghurt mitgenommen, Besteck wäre auch super gewesen, aber das lag leider im Mietwagen. Egal, wird schon gehen.
Kurz noch ein Foto vom Auto machen…
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… und dann ging es los in die bunten Steine. Dallas hat die Reihenfolge sorgfältig geplant, aber das fällt so richtig erst am Ende auf: die Farben und Formen wrden immer toller, jedesmal denkt man „das ist jetzt aber wirklich das Highlight!“. Und dann wird es noch schöner…
Der Anfang – schon hier hätten wir viel länger fotografiert, aber Dallas hat ein bisschen gedrängt, damit wir die schönste Stelle noch sehen, während sie im Schatten liegt, weil dann die Farben am schönsten sind:
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Ein kleiner Felsüberhang mit Cartoon-Augen und skurrilen Formen – sehr genügsames Grünzeug, ein Seelöwe, eine tanzende Frau mit wehendem Haar, ein Herz:
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Zwischendurch mal eine Wasserstelle, die für die Jahreszeit außergewöhnlich viel Wasser hat. Sehr hübsch, Wasser und Grün mitten in den bunten Steinen – das war definitiv eine Premiere für uns!
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Dann wieder Steine, Steine und Steine. Rot, orange, violett, flieder, gelb, weiß, braun. Eckig, rund, bröselig, glaltt… hier gibt es alles.
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Manche Stellen sehen ganz schön gefährlich aus – aber zu weit rechts möchte man hier nicht laufen. Auch wenn Fuchur aus der Unendlichen Geschichte schon da ist und über den Canyon wacht…
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Diese Stelle hier war unser Picknickplatz, nachdem wir jeden Quadratzentimeter 10x fotografiert haben. Man kann irgendwie gar nicht mehr aufhören…
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Weiter ging’s bis an den Rand der Vermillion Cliffs – mit freier Sicht auf die Ebene „eine Etage tiefer“, die verschlungene Schlucht des Colorado und in der Ferne sogar den Anfang des Grand Canyon. Ganz schön bröselig, die Berge hier, da kommt man weder rauf noch runter. Das erklärt auch, warum die Stelle hier so abgelegen ist, 80km dirt road filtern die Touristen ganz gut raus.
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Und dann wieder Steine: Erst besonders interessante Formen, dann vor allem lila und weiß geschichtete Felsen:
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Noch ein Stück weiter – ein Feld von „brain rocks“ und darauf filigrane Steinbögen (die eigentlich nicht so richtig groß sind, aber sehr niedlich) und eine rote Spur, die über 40m oder so kreuz und quer, rauf und runter und mit einigen Schleifen über mehrere Hügel führt. Schon witzig, wie sich hier die verschiedenen Schichten vermischt haben…
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Und dann waren wir nach 4h zu Fuß zurück am Auto, konnten was Kaltes trinken, die Schuhe wechseln und auch Büsche gab’s hier wieder 😉
Auf dem Rückweg konnten wir dann auch mal zwischendurch anhalten und Fotos machen, jetzt hatten wir ja keinen Zeitdruck mehr. Also ein Abstecher ins Pinnacle Valley mit Fotos
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und dann nochmal ein außerplanmäßiger Halt kurz hinter den Überresten einer alten Farm, als wir einen Adler (?) auf einem Felsen gesichtet haben. Nicht perfekt, aber im richtigen Moment abgedrückt:
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Wir waren gegen 17:30h wieder am Ausgangspunkt, haben noch ein Gruppenfoto gemacht (da warte ich noch drauf) und uns dann getrennt. Frank und ich haben erstmal beim nächsten kalten Getränk überlegt, wie es jetzt für uns weitergeht. Wir hatten noch kein Hotel für die Nacht gebucht, weil nicht klar war, wie lange die Tour genau geht und wieviel Lust wir danach noch haben, weiterzufahren. Wir haben uns für die kürzeste Strecke entschieden und uns auf die ca. einstündige Fahrt nach Kanab gemacht – Frank hatte eh keine Lust mehr zu fahren, ich wollte mal wieder Zeit für den Blog haben und außerdem haben wir so morgen mehr Optionen (Zion NP? Pipe Springs NM? Irgenwas in oder bei St. George? oder doch durchfahren nach Las Vegas?)
Dort angekommen haben wir uns erstmal ein Hotel gesucht – nach der altbewährten Methode: vor das erste Hotel stellen, deren WLAN nutzen und bei booking.com und 2-3 Hotelketten direkt prüfen, was am günstigsten erscheint. So sind wir im Days Inn gelandet, großes Zimmer und warmes und kaltes Frühstück, was will man mehr? Ach ja, eine richtig gute Empfehlung für’s Abendessen, und da hat sich der Rezeptionist mal richtig ins Zeug gelegt.
Seine Empfehlung, das Rocking V Café, war goldrichtig. Mittelgroß, sehr bunt und individuell, aber nicht zu alternativ. Selbst für Amerika außergewöhnlich nettes Personal, wir vermuten dass der Chef selbst an der Tür stand und die Plätze zugewiesen hat – und jeden Gast gefragt hat, wo er herkommt, gefolgt von einer passenden Begrüßung in der jeweiligen Landessprache. Da unser Tisch direkt an der Tür stand, konnten wir das gut verfolgen und waren dadurch gut unterhalten. Außerdem haben auch die zwei deutschen Rentnerpaare am Nebentisch davon profitiert, dass wir zugehört haben – und so
– wussten wir, dass sie Deutsche waren,
– haben kurz beim Reinkommen geplaudert,
– wurden dann kurz rübergebeten, um die Speisekarte zu übersetzen,
– und schließlich durfte ich auch noch bei einem ehemaligen Klassenkameraden anrufen und lauschen, was die Stimme vom Band sagt (nichts Spannendes, nur ein normaler Anrufbeantworter).
Das Essen war übrigens auch fantastisch, wobei Frank diesmal die bessere Wahl getroffen hat. Meine Polenta mit Gemüse war sehr gut, aber sein Pork Chop war sooooooo lecker, am liebsten hätte ich noch eins für mich nachbestellt… stattdessen gab’s dann noch einen tollen Nachtisch, und wir haben tatsächlich die gesamte Dessertkarte von vorne bis hinten gelesen, so nett waren die Optionen beschrieben… Ich hatte übrigens das Chocolate Dings, das seeeehr gut war, und Frank den Bread Pudding. Klar, was er auf die Frage „Karamellsoße, Whiskeysoße oder beides“ gesagt hat, oder?OLYMPUS DIGITAL CAMERA