Das Wetter mag uns zur Zeit nicht so sonderlich, es tröpfelt. Allerdings könnte man es auch anders sehen – die Orte, in denen wir am Anfang des Urlaubs waren, melden momentan Überschwemmungen, der Trail zum Delicate Arch und diverse Straßen im Arches NP sind gesperrt, unbefestigte Straßen sind tabu… Wir wollen uns also mal nicht beschweren.
Und sind stattdessen erstmal in Ruhe im Walmart shoppen gewesen. Das macht einfach mehr Spaß als zuhause, neben dem Notwendigen (Getränke, Mittagessen) haben wir auch schonmal einen Teil unserer Mitnehm-Lebensmittel gekauft. Vor allem meine persönliche Kaffeedroge mit Vanille- und Haselnussgeschmack. Und ein paar Zeitschriften, ich LIEBE amerikanische Zeitschriften. Deko, backen, kochen, selbermachen – die haben einfach mal andere Ideen, bei uns wiederholt sich so vieles 🙂
Danach sind wir nach Salt Lake City Downtown gefahren und haben uns den Temple Square angesehen. SLC ist ja sowas wie Rom für Katholiken, also DAS Zentrum der Kirche, hier halt der Mormonen. Oder LDS. Oder The Church of Jesus Christ The Latter-Day Saints, wie auch immer. Jedenfalls gehört hier so quasi alles zur Kirche, Utah insgesamt ist ja mehrheitlich mormonisch. Wir haben uns den Tempel von außen sowie die beiden Visitor Centers angesehen. In einem davon gab’s ein Modell des Tempels – der ist übrigens nicht gleichzusetzen mit einer Kirche, sondern eher der religiösen Ausbildung gewidmet. Mit verschiedenen Räumen, in denen unterschiedliche Themen des Glaubens vermittelt werden… ein Taufbecken gibt’s auch im Keller, getragen von 12 (?) goldenen Ochsen.

Das Ganze ist sehr gut umgesetzt, mit Monitoren überall, Sofaecken, in denen man sich das in Ruhe ansehen kann… Interessant auf jeden Fall. Zusätzlich gab es im Visitorcenter 1 auch noch Computer mit direktem Zugang zur Ahnenforschungsdatenbank. Grob wusste ich, dass die Mormonen glauben, man könne jeden Vorfahren sozusagen nachträglich „retten“, man muss also möglichst weit den eigenen Stammbaum zurückverfolgen können. Haben wir also mal ein bisschen geforscht, und tatsächlich, hier ist einer meiner gar nicht so fernen Vorfahren – es müsste einer der Halbbrüder meines Urgroßvaters sein, wenn ich mich nicht irre:
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Eigentlich wollten wir uns noch einen Film ansehen über die mormonischen Pioniere und wie sie nach Utah kamen, aber leider waren alle Filmräume besetzt. Sister Davis (hier laufen überall Missionare rum, kennt man ja auch aus Deutschland) war sehr betrübt, konnte uns aber leider auch keine Raum herzaubern. Und so haben wir uns drei Blocks weiter zu The Gateway (Shopping Mall) bewegt, dort bei Applebees lecker gegessen und dann ein bisschen eingekauft. Ich bekomme meist eine Einkaufsliste von Cousin und Cousine, die haben wir zumindest teilweise abgearbeitet. Wir wären auch gerne noch länger dort geblieben und ein bisschen gebummelt, aber das war mal ausnahmsweise eine Draußen-Mall, einer europäischen Innenstadt nachempfunden. Da der Regen immer noch nicht aufgehört hatte, war’s das mit unserem Salt Lake City-Besuch.
Richtung Westen ging’s weiter auf der Interstate, sozusagen eine Autobahn. Viel geradeaus, zunächst am Großen Salzsee vorbei – der sieht aber einfach aus wie ein See, heute sehr ruhig, aber eben bloß glattes Wasser. Dann eine leichte Kurve, und weiter geradeaus. Zumindest das Wetter war zwischenzeitlich ein bisschen besser, Wolken mit blauen Stücken Himmel dazwischen.
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Später fährt man dann durch die Salt Flats, eigentlich eine endlose und total flache Salzfläche, auf der regelmäßig Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt werden. Man kann auch drauf rumlaufen und, soweit wir gehört hatten, an bestimmten Stellen und zu bestimmten Zeiten auch selbst drauf fahren. Allerdings nicht, wenn die Fläche komplett unter Wasser steht. Aber dafür ist das Panorama unglaublich – eine glatte, spiegelnde Wasserfläche, doppelte Wolken, man kann teilweise wirklich nicht sehen, wo der Horizont ist.

Unser Nachtquartier lag in Wendover, sozusagen einer geteilten Stadt – halb in Utah, halb in Nevada. Sieht man nicht nur an der Linie samt Beschriftung quer über die Straße, sondern auch an der Anzahl (oder dem Nichtvorhandensein) der Kasinos. In Utah null, in Nevada eins neben dem anderen. Nicht ganz so groß wie in Las Vegas, auch keine Themenhotels, soweit wir gesehen haben, aber eben viel Neon und Geblinke. Leider habe ich bei der Planung irgendwie total ignoriert, dass man da natürlich auch wohnen kann. Wäre vermutlich besser gewesen als das Motel6, das ist halt sehr einfach, aber es war zumindest sauber.
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Zum Abendessen waren wir im Rainbow Casino im „Primo“ und haben ein Steak special bzw. einen Burger gegessen – lecker, günstig, sie wollen die Leute halt in die Kasinos locken. Hat ja auch geklappt, ganze 3 Dollar haben wir in einem Automaten versenkt. Ich vermute, das haben die sich anders vorgestellt, sonst würde die Rechnung wohl nicht aufgehen 🙂