25. März 2009
Ich hatte ja das eine oder andere Mal erzählt, dass wir hier unbedingt „The Wave“ erwandern wollen – und dass nur 20 Personen pro Tag dort hin dürfen. Bei der Verlosung drei Monate vorher hatten wir kein Glück, daher müssen wir jetzt solange jeden Morgen früh aufstehen, bis wir das Ding gewonnen haben… Ärgerlicherweise wohnen wir in Arizona, die Verlosung ist in Utah. Eigentlich die gleiche Zeitzone, aber die Arizoner machen bei der Sommerzeit nicht mit, daher haben wir jetzt doch eine Stunde Unterschied. Heißt für uns: 6h aufstehen, 7h losfahren, 8h da sein – für die Utahner ist dann schon 9h und die Verlosung geht los. Vielleicht haben wir ja Glück und müssen das nicht bis Sonntag machen!?
Heute jedenfalls hat es schonmal nicht geklappt. Es waren relativ wenig Leute da, insgesamt wollten 35 Personen ein Permit haben. Jede Gruppe bekommt eine Nummer zugewiesen, eine entsprechende Bingo-Kugel kommt in eine Bingo-Auslose-Kugel und dann wird gelost. Das Schöne ist: kommt man am nächsten Tag nochmal, weil es nicht geklappt hat, bekommt man zwei Nummern. Und dann drei… und dann vier… dann sollte es langsam klappen, den danach müssen wir zurück nach Las Vegas. Aber wir sind da zuversichtlich!
Für heute hatten wir uns überlegt, dass wetter- und planungstechnisch am besten das Colorado-Rafting passen würde. Also sind wir erstmal zurück in Richtung Page gefahren und haben am Glen Canyon Dam gehalten – für das Rafting war es noch zu früh. Am diesem Damm kann man eine Führung machen, die auf die Dammkrone und nach unten zu den Turbinen des Kraftwerks führt. Sehr interessant, man darf nur nicht zu genau drüber nachdenken, wieviel Wasser da auf der anderen Seite der Betonwand drückt…

Dann war es Zeit, nach Page zu fahren. Platz war noch für uns, also schnell anmelden, Rucksack packen, Sonnencreme applizieren und los gings mit dem Bus. Man fährt durch einen 2-Meilen-Tunnel ganz nach unten an den Fuß des Damms und steigt dort in die bereitliegenden Schlauchboote.

In unserem saßen 20 Passagiere, wir hatten super Plätze ganz hinten (hier hört man besser, was die Bootsführerin erzählt) außen auf den Pontons (hier kann man viel bequemer sitzen und z.B. mal ein Bein nach außen baumeln lassen). Die Tour selbst dauert ca. 3,5h und führt 16 Meilen durch den Canyon des Colorado. Wettertechnisch war es gut, dass wir nicht die Whitewater-Tour mit den Stromschnellen gebucht haben, sondern die ruhige, von mir „Greenwater“ getaufte, denn das Wasser ist hier am ehesten grün. Zwischendurch erfährt man viel über Biologie, Geologie und Geschichte des Canyons und sieht parallel die bis zu 420m hohen Felswände, Vögel, sandige Abschnitte, Angler… Toll! Das Wetter war auch ok, die meiste Zeit hatten wir Sonne und waren froh über die dekorativen Hüte, die wir eingepackt hatten. Am Ende wurde es etwas kühler, weil der Wind zunahm, aber nicht schlimm. Zurück ging es dann mit dem Bus, und um 16h30 waren wir wieder am Ausgangspunkt in Page.
Nach einem längeren Ausflug in den Walmart (langsam müssen wir ja mal anfangen, die Mitbringsel für uns selbst und die liebe Verwandtschaft zu besorgen) haben wir wieder bei „Dam Bar & Grill“ gegessen. Grund: Frank wollte unbedingt einen bestimmten Nachtisch probieren. Einige von euch kennen vielleicht das Eis von Ben & Jerry, das Plätzchenteig enthält? Das fanden wir am Anfang ja schon merkwürdig, wenn auch seeeehr lecker. Hier gibt es nun „Cookie Dough mit Vanilleeis“ als Dessert, und das ist nur die logische Fortführung der Eissorte: ein Schälchen mit warmem Plätzchenteig, darauf eine Kugel Eis. Mir persönlich wäre das zuviel, aber ein paar Löffel habe ich mir auch geklaut… Werden wir sicherlich zuhause mal nach“kochen“, wer also bei uns zum Essen eingeladen wird, könnte sich schonmal darauf vorbereiten 😉