Nach einem spärlichen Motelfrühstück und einem kurzen Tank-/Scheibenputz-/Kaffeestop bei 7Eleven…
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…haben wir uns auf den Weg zum Natural Bridges National Monument gemacht. Die Fahrt ist nicht besonders spektakulär, halt sehr ländlich. Also ohne Zivilisation, außer ein paar Mule Deers am Straßenrand haben wir keine Anzeichen von Leben gesehen.
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Wahrscheinlich nur für Eingeweihte lustig war das Hinweisschild auf Hanksville – gefühlt 15 Häuser, 1 Tankstelle, 1 Hotel, 1 Motel und ein Restaurant. Ach ja, ein Supermarkt. Aber gut, dass sie das hier schon ankündigen. Zugegebenermaßen ist dazwischen auch einfach nichts anderes…
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Im National Monument (das ist quasi wie ein Nationalpark, nur bekommen sie weniger Geld dafür) haben wir unser Standardprogramm absolviert, nur dass diesmal der Ranger auffallen unmotiviert war. Erst kam er nicht aus seinem Büro raus, dann hat er uns zwar eine Karte gegeben, aber keine Infos. Auf Nachfrage hin hat er uns die drei Trails erklärt, die man laufen kann, aber eher lustlos. Naja, wir schaffen’s auch ohne ihn…
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Es gibt hier drei Natural Bridges, also auch Steinbögen, aber diesmal von fließendem Wasser geschaffen – während die Arches im gleichnamigen Park durch Erosion entstehen. Die Einbahn-Parkstraße führt einmal rundherum, man kann zu jeder Brücke einzeln hinwandern und dann wieder raufklettern. Oder man kann an Brücke 1 runter, durch den Canyon, an Brücke 2 wieder rauf und zurücklaufen. Oder unten bis zu Brücke 3 laufen und dann erst hoch und zurück. Oder von 2 bis 3. Also sehr flexibel 🙂
Wir haben uns dafür entschieden, erstmal Brücke 1 in Angriff zu nehme, die natürlich eigentlich nicht Brücke 1 heißt, sondern Sipapu Bridge. Ein schöner kurzer Trail, 2km, 100 Höhenmeter, hat uns ungefähr eine Stunde „gekostet“. Man kann entweder nur bis auf die Hälfte absteigen und von dort die Brücke betrachten (haben wir natürlich auch gemacht)…
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… oder ganz runter in den Canyon, dann steht man inmitten von grünen Bäumen und schilfähnlichen Gräsern direkt unter der Brücke…
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Langsam sind wir ja ganz gut im Training, also finden wir bergauf laufen auch nicht mehr so schlimm. Jedenfalls in diesem Umfang nicht. Hier wird der Aufstieg auch kurzweilig durch die Abwechslung: rudimentäre Steinstufen, Holzleitern, glatter Fels, richtige Holzstufen, große Steinbrocken… alles dabei.
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Den nächsten Haltepunkt auf der Parkstraße, die Horsecollar Ruins, habe ich mir alleine angesehen, Frank wollte nicht. Die Überreste der alten Indinaner-Häuser sind auch nicht spektakulär, vor allem nach Chaco Culture vor einigen Tagen, aber wenn ich schon mal da bin, dann kommt’s auf den Kilometer und die sagenhaften 9m Höhenunterschied auch nicht mehr an. Also schnell über den hübschen Trail marschiert, ein paar Fotos gemacht, alle Schilder gelesen und zurück zum Auto.
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Für die nächsten Stunden war dann zur Abwechslung mal nicht das Ziel das Ziel (das wäre deutlich einfacher gegangen). Nicht mal der Weg war das Ziel, sondern „den Weg zu finden“. Aber erstmal sind wir zur Kachina Bridge gelaufen, kleiner Abstecher nach rechts:
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Kleines Stück wieder zurück, dann waren wir auf dem Weg zu Brücke 3. Dieser ist in den Karten als „unmaintained path“ gekennzeichnet. Bei unmaintained bin ich dabei, dass da auch ein Pfad war, kann ich nicht immer bestätigen. Die korrekte Übersetzung wäre also „such dir selbst einen Weg“. 10km lang haben wir uns also durch den Canyon gearbeitet, auch hier wieder sehr abwechslungsreich: brauner Schokopudding-Schlamm, Felsen, mal direkt im Wash, dann wieder links oder rechts daneben im Grün, die ein oder andere Flussquerung war auch dabei, allerdings war der Fluss eher ein Bächlein. Sehr schön, aber auf die Dauer auch ganz schön anstrengend, obwohl die Strecke im Wesentlichen flach war.
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Wir waren fast alleine unterwegs, wir haben nur zwei andere Leute getroffen, und ganz am Ende an der 3. Brücke (der Owachomo Bridge) nochmal ein paar Touristen.
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Insgesamt waren wir hier 3,5h unterwegs, zum Schluss hatten wir nicht mehr wirklich Lust, mussten aber noch zurück zum Auto. Also sind wir halb die Straße langgelaufen, halb haben wir den Mesa Trail genutzt, der oben auf der Ebene zurück zum ersten Parkplatz führt. Wir waren soooo froh, als wir endlich unsere Wanderschuhe ausziehen und die Füße mit Wasser kühlen konnten… und endlich was ESSEN! Nur Nüsschen und Trauben ist nämlich doch ein bisschen wenig, so auf die Dauer.
Sobald wir so einigermaßen wieder hergestellt waren, sind wir aufgebrochen, weil wir heute gerne frühzeitig im Hotel sein wollten… aber vorher lag noch eine tolle Serpentinenstrecke mit Ausblick vor uns, der Moki Dugway. Wird auch gerne als Amerikas gefährlichste Straße bezeichnet, da wäre ich mal skeptisch, denn die Straße ist schön breit und mit dem Auto gut zu befahren. Mag für LKWs und Wohnmobile anders aussehen, aber so war das kein Problem. Und die Aussicht ist super, man blickt von oben auf das Valley of the Gods, das dem Monument Valley ähnelt, und hat eine tolle Weitsicht auf die Ebene, rechts ein bisschen Monument Valley, der Colorado frisst sich da durch… hübsch!
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Aber das Hotel ruft, und da wir das Valley of the Gods und die Goosenecks schon kennen, sind wir an beidem einfach vorbeigefahren bis nach Mexican Hat. Unser Hotel, das Hat Rock Inn, ist toll renoviert, die Zimmer sind super und der Pool und der Blick sind grandios. Hier haben wir uns also bis zum Sonnenuntergang niedergelassen, erst im Pool und dann auf den sehr bequemen Liegen.
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Wir waren die meiste Zeit alleine und konnten die Aussicht auf die immer roter leuchtenden Felsen auf der anderen Seite des San Juan Rivers genießen, nur am Ende kam ein etwas merkwürdiger Zeitgenosse, der wohl schon etwas viel von seinem Champagner getrunken hatte und ein bisschen dummes Zeug geredet hat… nein, mit dem wollten wir dann auch leider nicht seine zweite Flasche trinken, sondern haben uns höflich verabschiedet.
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Einen Programmpunkt gab es nämlich noch, Mexican Hat ist nicht groß („Ort“ wäre für unsere Begriffe schon zuviel, aber hier sind ja die Maßstäbe anders), es gibt eine Handvoll Motels, eine Tankstelle, ein Restaurant (zumindest haben wir nur eins gesehen). Aber da besagtes Restaurant, The Swingin Steak, ja unser Ziel war, reichte das auch. Die Karte ist hier sehr überschaubar: Burger, 3 verschiedene Steaks, eine „Beilagenplatte“, wenn man ein Gericht teilen möchte, Getränke. Das war’s, reicht aber auch und macht die Entscheidung einfacher. Wir haben uns für ein 18-Unzen-Steak entschieden, das sind 500g, dazu gibt’s einheitlich für alle Gerichte Pinto-Bohnen, Salat und Cowboytoast. Letzteren haben wir extra abbestellt, bzw. gebeten, den auf einen separaten Teller zu legen. Tja, hat leider nicht geklappt, und da sie das Brot auch wirklich mittig auf das FLEISCH gelegt haben, konnten sie nicht mal nur den Beilagenteller neu bringen, sondern mussten das ganze schöne 40$-Steak nochmal neu braten. Wir konnten das gut beobachten, dass sie nicht einfach das Brot runternehmen (hatten wir auch extra drauf hingewiesen, dass das leider nicht reicht), also alles gut für mich. Und die zweite Runde war dann glutenfrei und absolut fantastisch. Zartes Fleisch, gut gebraten, Salat und Bohnen konnten ein bisschen Würze vertragen, aber die stand in Form von Steaksoßen auf dem Tisch, also kein Problem.
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Der Abend endete dann nochmal in der Pool-Area, wo Frank sich an Stern-Fotos versucht hat, während ich mit meiner Sternkarte Sternbilder identifizieren wollte. War etwas schwierig, weil die Übersicht schon einen Monat alt war und Sternbilder sich ja dummerweise dauernd verschieben. Mir fehlte lange der Anfangspunkt, weil der große Wagen (den ich immer finde) nicht zu sehen war. Aber die Milchstraße war da, und irgendwann habe ich es dann mit Hilfe der dunklen Stellen bzw. der Arme der Milchstraße auch hinbekommen und ein paar Sternbilder gefunden.
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