Die erste Woche ist rum, und ab jetzt ist alles neu für uns. Wir haben natürlich nicht nur Dinge gemacht, die wir schon kannten, aber in den bisherigen Orten (Las Vegas, Hanksville, Moab) waren wir schon beim letzten Mal. Aber nun wird alles anders – neue Orte, neue Sehenswürdigkeiten, neue Nationalparks… und bestimmt noch ganz viel dazwischen.
Heute morgen mussten wir relativ pünktlich raus, denn wir haben gestern noch spontan für heute Morgen eine Tour gebucht. So eine, bei der die Touristen dem ortskundigen Führer folgen. Er trägt dabei eine Stange mit einer Fahne, damit keiner verloren geht. Kennt ihr? Aber bestimmt nicht so wie bei uns heute…
Wir waren mit Moab Cowboy unterwegs in einem OHV, einem Off-Highway Vehicle. Damit ging’s zur Hell’s Revenge, einer Offroad-Strecke für allerlei Fahrzeuge. Daher auch das geänderte Tagesmotto: Nicht Rocks’n’Roads, sondern Rocks = Roads. Denn dort gibt es keine Straßen, sondern man fährt kreuz und quer (und das heißt auch rauf und runter) in den Sandsteinhügeln rum. Auf den Fotos ist immer unser Guide, denn uns selbst konnte ich ja schlecht fotografieren. Leider kommt auf den Fotos nicht richtig rüber, WIE steil die Hügel sind. Einige davon würde ich nichtmal zu Fuß runterlaufen, aber die OHVs fahren da einfach so runter. Wir sind bis zu einem Aussichtspunkt direkt über dem Highway 128 gefahren und konnten von dort auf den Colorado runterschauen…
Wenn ihr mehr von dieser Art Spaß sehen möchtet, googelt mal „Moab Hell’s Revenge“ und schaut euch die Youtube-Videos an… Klar, als Tourist/Anfänger macht man nicht alles das, aber wenn ihr euch die Löcher, in denen die Autos reihenweise umkippen, wegdenkt, dann kommt es schon ungefähr hin, denke ich 🙂
Nach der 2,5stündigen Tour war ich dran mit Fahren, Frank konnte nicht mehr. Er hatte ja die ganze Zeit den Fuß auf der Bremse (zum Glück). Erst noch unsere übliche Lunch-Shopping-Tour, dann haben wir Moab verlassen und uns auf den Weg nach Norden gemacht. Kurzes Picknick am Colorado, wieder am Highway 128, der gefällt uns echt richtig gut! Aber er war laut Google Maps auch nur 6 Minuten länger und sogar 15km kürzer als die Alternative über die Interstate.
Eigentlich wollten wir noch einen kleinen Gravelroad-Abstecher in den Onion Creek machen, aber da war wohl in letzter Zeit mal die Straße weggeschwommen, jedenfalls war sie gesperrt. Also ein bisschen Zeit gespart und noch ein Puntk für einen potentiellen weiteren Moab-Besuch.
Die weitere Fahrt selbst war einerseits abwechselnd, weil wir durch ganz unterschiedliche Landschaften gefahren sind: erst der Colorado-Canyon, dann Badlands, dann immer grüner bis hin zu komplett bewaldeten Bergen mit einem Pass auf 8200 Fuß, schließlich der „echte Westen“ mit flachen Büschen und unzähligen Ölbohrstellen. Unser nächstes Ziel lag mitten im Nirgendwo, wir hatten eine gute Wegbeschreibung und hätten die Hinweise des freundlichen Öltankerfahrers gar nicht gebraucht – Frank war nur ausgestiegen, um die Beschaffenheit des Wegs zu prüfen (Schlamm – ihr wisst schon).
Der Fantasy Canyon besteht aus einem relativ kleinen Gebiet der wundersamsten Felsgebilde… wir hatten die Zeit genau richtig abgepasst und die Wolken spielten auch mit, verzogen sich nämlich passend zur Golden Hour, so dass die Felsen toll angestrahlt wurden. Sonst sind sie eher grau, nun waren sie fast golden. Die Formen sind natürlich auch ohne goldene Sonne faszinierend, aber schöner isses schon so! Ansonsten kann ich da wenig zu sagen, daher zeige ich euch einfach ein paar Bilder. Einige der Figuren sind in einem Plan verzeichnet und auch mit Markern gekennzeichnet, aber wenn man einmal den Kopf auf „maximalen Phantasieeinsatz“ geschaltet hat, dann sieht man an jeder Ecke neue Tiere, Gegenstände oder Menschen:
So, und nun sind wir in Vernal, einer erstaunlich großen und lebhaften Stadt am östlichen Rand von Utah (ein größerer Teil der Fahrt heute führte uns übrigens durch Colorado). Hier bleiben wir zwei Tage und schauen uns das Dinosaur National Monument an. Eine Mischung aus tollen Wanderungen, Schotterwegen für Frank, eine riesige Ausstellung von Dinosaurierknochen, die zur besseren Veranschaulichung noch halb im Fels stecken – man hat einfach eine senkrechte (glaube ich) Wand nur zur Hälfte präpariert…
Mehr dann demnächst – vermutlich aber nicht morgen, weil wir da um 21:30h zu einer Ranger-Veranstaltung gehen und Sterne gucken. Danach ist es mir sicherlich zu spät, keine Frage.