Schlagwort: Zion NP

Las Vegas > Kolob Canyons > Bryce Canyon

12. März 2009
Man wird ja in den USA mit Gutscheinen für alles und jedes bombardiert. So hatten wir dann auch Rabattmarken für diverser Frühstücksbuffets. Da wir sowieso noch ins Flamingo (Hotel) wollten, um uns dort das Flamingo Habitat anzusehen, lag es nahe, auch dort zu frühstücken. Schon der Name klingt gut: Paradise Garden Buffet…
Das Hotel liegt zwei Häuser neben dem Bally’s, also waren wir auch noch schnell dort – vor dem großen Andrang, bei uns war noch keine SChlange vor dem Wait-to-be-seated-Schild…
Das Buffet ist groß, die Auswahl dementsprechend reichlich, wenn auch nicht ganz so exklusiv wie im Manadalay. Dafür ein dicker Pluspunkt: man sitzt vor riesigen Fenstern und kann beim Essen die Flamingos beobachten, die draußen gerade gefüttert werden! Schön hell, schön grün, nette Atmosphäre. Und lecker war’s auch – nur würden wir ohne Gutschein dann doch zum Mandalay Bay gehen, bei gleichem Preis wäre das besser.

Nach dem Frühstück wollte ich kurz mal zuhause ein Lebenszeichen von mir geben – telefonisch, wenn es schon mit dem Internet nicht klappt. Ich bin mal gespannt – so oft, wie ich meine Kreditkarte in ein Telefon gesteckt habe… was die wohl abbuchen? Hat aber nie geklappt, eine Verbindung zu bekommen. Vorwahl für Deutschland ist eigentlich 01149, aber das ging nicht. 0049 auch nicht. 1149? Fehlanzeige. 001149? Auch nicht. Irgendwann war ich es dann leid und habe vom Hotelzimmer aus angerufen. Dass es teuer wird, war mir klar – aber dass ich für ungefähr 1,5 Minuten 24$ bezahle, hat mich dann doch geschockt. Fazit: Liebe Verwandte, in diesem Urlaub gibt es keine Anrufe mehr… entweder das Internet geht oder eben nicht.
Danach jedenfalls haben wir unsere Koffer gepackt, uns zum Auto bewegt und sind dann aus Las Vegas rausgefahren Richtung Norden. Die Strecke führt erst lange durch viel Nichts (aber schön, weil so amerikanisch!), sprich Wüste mit Joshua Trees. Dann fangen langsam die roten Felsen an, hinter St. George fährt man dann durch die Berge, querab durch den Dixie National Forest (tief verschneit, traumhaft schöne und unberührte Schneeflächen), dann kommt ein etwas langweiligeres Stück und schließlich der Red Canyon kurz vor dem Bryce Canyon.
Aber halt, fast hätte ich unseren kurzen Abstecher vergessen. An der Strecke liegen die Kolob Canyons, Teil des Zion National Parks. Somit war die Frage „Zion oder nicht Zion*“ positiv beantwortet! Der Scenic Drive führt 5 Meilen die Berge rauf und man hat schöne Ausblicke auf Berge, die Canyons, garniert mit Scheemützen… einen Umweg wäre es nicht unbedingt wert, auch wenn die Wanderungen hier toll sein sollen. Aber wenn man eh vorbei fährt, dann sollte man kurz eine Pause machen.
Als wir am Bryce Canyon angekommen sind, war dort schon fast Sonnenuntergangszeit. Also sind wir nicht erst ins Hotel, sondern gleich durch zum Sunset Point (einem von vielen Aussichtspunkten). Schöööööön… wenn es auch noch schöner ist, wenn die Sonne noch mehr vom Canyon beleuchtet. Aber das haben wir dann ja morgen…
Wir übernachten im Ruby’s Inn direkt am Parkeingang, viel günstiger waren die anderen Motels auch nicht und so sparen wir uns die Anfahrt morgen früh… Das Zimmer ist wie immer gut, das Essen im Restaurant auch: Cow Chips (gebackene Kartoffelscheiben mit Käse gratiniert, danach Steak (Frank) und Chefsalat (Nicola) – hätte etwas mehr Salat und weniger Chef = Schinken sein können, aber so sind die Amis eben. Eigentlich wollten wir nochmal in den Park, um Vollmond-Fotos zu machen, aber der Mond war irgendwie noch nicht aufgegangen. Also: Ins Zimmer, Mails checken, Webseiten hochladen, Koffer so packen, dass wir ab jetzt schnell an alles rankommen. Bisher hatten wir noch die „Anreise-Sortierung“, sprich: schwere Sachen im Rucksack, alle Wandersachen aber noch im Koffer – das ist jetzt behoben, vieles wandert dauerhaft ins Auto.
Um 9:45h bin ich dann tot ins Bett gefallen, aber dann können wir wenigstens morgen früh schöne Fotos machen – wenn wir uns auch den Sonnenaufgang sparen und lieber ein bisschen später kommen, wenn das Licht schon die meisten Felsen beleuchtet.
*ausgesprochen: Sein oder nicht sein…

Zion NP / Pink Coral Sand Dunes State Park

18. März 2008
Nach einem Bagel-Creamcheese-Kaffee-Frühstück in der Lodge vor einem offenen Kamin haben wir uns mit dem von der Lodge geschenkten Provianttütchen (Kekse, Wasser, Ostereier, Bonbons) auf den Weg in den Zion National Park gemacht. Liegt direkt nebenan, keine zwei Minuten zu fahren. Zu dieser Jahreszeit darf man noch selbst rein- und durchfahren, ab April nur noch mit Shuttlebussen, die an den unterschiedlichen Aussichtspunkten anhalten. Mit Auto ist es natürlich bequemer… Und da mir die Adjektive (s.o.) langsam ausgehen, beschreibe ich es mal so: „Sooo ein Taaal, so wunderschön wie dieses, so ein Tal hab’n wir noch nie geseh’n“… oder um unseren Dialog wörtlich zu zitieren: „Wow“ – „Nein, doppel-Wow!“ – „Immer zweimal mehr wie du“…

Wir sind erstmal quer durch den Park bis ans Ende der Straße gefahren und sind am Fluss weitergelaufen. Dort kann man relativ bequem ca. 2km in den Canyon spazieren und dabei die unglaublichen Felsformationen bewundern. Der Fluss sieht richtig niedlich aus, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass der so einen riesigen Canyon geschaffen hat! Unten im Tal stehen zahlreiche Bäume, die aber zur Zeit noch blattlos sind. Ist sicherlich toll, im Sommer hier zu sein, ABER: das sehen die anderen zig tausend Touristen sicherlich genauso. Wir waren zwar nicht direkt alleine unterwegs, aber doch noch so ruhig, dass man immer wieder die Stille genießen konnte. Einige der anderen Touristen scheinen das mit der Jahreszeit und der Tatsache, dass der Zion NP auf ca. 1200m Höhe liegt allerdings nicht so richtig mitbekommen zu haben, es waren einige, die in kurzen Hosen und T-Shirt rumgelaufen sind. Wir dagegen haben uns mit T-Shirt, Sweatshirt, dicker Winterjacke und Schal sowie natürlich langer Hose sehr, sehr wohl gefühlt, keineswegs temperaturmäßig overdressed. Aber vielleicht sind wir Frostbeulen, die schon bei 0 Grad Celsius anfangen zu zittern? *ggg*
Nächster Halt – nach einigen kurzen Fotostopps auf der Strecke dahin – waren zwei der drei Emerald Pools. Von der Straße aus sind es ca. 2 Meilen dorthin, die Teiche liegen übereinander im Berg und sind durch nette Wasserfälle verbunden. Außerdem hat man Aussicht auf das Tal mit verschiedenen weißen und roten Felsen und (besonders unerwartet) läuft dabei über weichen, weißen Sand, der von den obersten Gipfeln stammt. Da inzwischen die Sonne über den Rand des Canyons schien, war es angenehm warm und man konnte gemütlich im T-Shirt wandern / in der Sonne sitzen.

Danach ging es weiter zum sogenannten Weeping Rock, dem weinenden Felsen. Da der Canyon aus verschiedenen Gesteinsarten bestehen, von denen einige nicht wasserdurchlässig sind, tritt das Wasser an manchen Stellen aus und läuft an der Wand runter – oder, wie hier, es tropft als Wasservorhang über einen Felsüberhang. Mal sehen, ob die Fotos was werden, wenn man sie in groß auf der Leinwand sieht…
 
Letzter großer Programmpunkt im Zion Nationalpark war der Canyon Overlook (direkt hinter dem Tunnel, sehr kleiner Parkplatz), ein toller Aussichtspunkt. Auch hier muss man wieder ein bisschen wandern / klettern, um hinzukommen. Besonders der Weg durch verschiedene bunte Felsen, unter Überhängen und über Holzstege, ist super. Oben angekommen kann man über einen großen Teil des Zion Canyon schauen. Wenn es nach der Pause auf einem Felsbrocken nicht schnell genug gehen kann, zum nächsten Foto-Motiv zu kommen, dann hat man übrigens zwei Tage später seinen eigenen privaten Rainbow Vista auf dem Oberschenkel *ggg*.

Obwohl es ein kleiner Umweg bzw. 25 Meilen in die falsche Richtung war(en), sind wir anschließend zum Coral Pink Sand Dunes State Park gefahren. Für Nationalparks haben wir eine übergreifende Eintrittskarte (kostet 80$, jeder NP einzeln kostet 25$, da wir in 5 Parks sein werden, lohnt sich das für uns – außerdem ist das gute Stück ein Jahr gültig… wer weiß…), State Parks muss man separat zahlen, aber mit 6$ pro Fahrzeug ist das überschaubar…
In diesem State Park jedenfalls gibt es, der Name lässt es vermuten, Dünen, und zwar eine ganze Menge. Über die Farbbeschreibung kann man sich streiten, Coral Pink stelle ich mir anders vor, aber sagen wir mal, sie sind rosa-orange. Sieht jedenfalls klasse aus, vor allem wenn die Sonne tief steht. Wir haben lange dort gesessen, den Sandbuggies, Quads oder umgebauten Golfwagen zugesehen, die dort rumfahren dürfen. Und haben natürlich auch wieder ein paar (?) Fotos gemacht…

Den Tagesabschluss haben wir wie üblich gestaltet: Weiterfahren zum nächsten Punkt, um die Anfahrtszeit am Morgen kurz zu halten. In diesem Fall hieß das: wieder zurück Richtung Norden, denn das nächste Ziel ist der Bryce Canyon. Übernachtet haben wir in Panguitch, eine halbe Stunden vom Park entfernt. Das Motel haben wir vor allem aufgrund des Schildes „Wireless Internet“ ausgesucht, war aber sehr gut und vor allem günstig… leider ist in dem Ort zumindest um 9h abends nichts mehr los – sowas von „begrabenem Hund“ habe ich lange nicht gesehen… Essen gab’s dann nur noch von der Tankstelle, weil sonst absolut nichts mehr geöffnet war.
Bei der Gelegenheit haben wir uns gleich mit Frühstück (die zweite Hälfte der Sandwiches zum Selberbauen) eingedeckt, denn geplant war ein früher Aufbruch zum Sonnenaufgang.