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Toronto II

15. August 2004
Danke für den Hinweis… Natürlich sind wir a) der europäischen Zeit hinterher statt voraus und b) nicht gleich zwei Tage, sondern nur 6 Stunden… Also stand vorgestern ein falsches Datum über dem Bericht…
Immer noch Toronto, immer noch das Best Western Hotel, schon wieder leckeres Frühstück.Anschließend haben wir die Koffer ins Auto gepackt, selbiges umgeparkt und sind dann mit der Bahn in die Stadt gefahren. Hätte es uns zu denken geben sollen, dass die U-Bahn erst ab 9h fährt? Ja, denn Toronto wird am Sonntag Morgen nur sehr langsam wach… So hatten wir gegen 10h den Historic Distillery District fast für uns alleine, und der Kunst- und Farmermarkt wurde gerade erst aufgebaut. War trotzdem interessant, lauter ehemalige Brauereien/ Schnapsbrennereien, in denen heute Ateliers, Galerien, Cafes etc. untergebracht sind. Die Gegend ist übrigens auch oft Filmkulisse…
 
Nächster Punkt auf unserer lockeren Tagesordnung war die Cityhall: zwei hohe Gebäude, ganz „dünn“ und halbkreisförmig gebogen, nur auf der Süd(=Innen)seite sind Fenster, damit die Sonne das Gebäude fast komplett heizt. Weiter ging es zur Yorkville Avenue, lauter teure Geschäfte, Restaurants, angeblich viel Prominenz… und das ganze in wirklich schönen Häusern im Wesentlichen in zwei Parallelstraßen. Problem: Sonntag – Toronto – alle öffnen erst um 12h – Promis schlafen wohl auch noch 🙁
Also weiter zum Queenspark mit vielen Eichhörnchen, vier Synchron-TaiChi-Künstlern (Morgengymnastik?) sowie dem Parlament der Provinz Ontario. Leider fing die nächste Führung erst eine ganze Weile später an, so dass wir uns nur die Eingangshalle und die Frontseite angesehen haben.
Anschließend haben wir uns wie ein großer Teil der Einwohner Torontos aufgemacht zu den Toronto Islands. Dort gibt es einen Familienfreizeitpark mit diversen Fahrgeschäften, außerdem Boots- und Fahrradvermieter, Picknickplätze (irgendwo mussten die vielen Toronto-er ja frühstücken…), Strände, Ontario-See bis zum Horizont und noch weiter, Wanderwege, ein großes Labyrinth aus Hecken wie bei Harry Potter 4… Und das war nur der Teil der Inseln, den wir gesehen haben. Auf jeden Fall zu empfehlen, vor allem, wenn so schönes Wetter ist wie heute. Über der Stadt selbst hingen den ganzen Tag mal mehr, mal weniger dunkle Wolken, aber über den Inseln war größtenteils blauer Himmel – und 26 Grad.
Weiter ging es nach der Rückfahrt mit der Fähre im Grayline-Bus. Die gleiche Tour wie gestern, aber trotzdem interessant. Erstens konnten wir in Ruhe gucken und Fotos machen, weil wir ja schon wussten, wo interessante Gebäude standen. Und zweitens hatten wir einen anderen Tourguide, der teilweise ganz andere Dinge erzählt hat, als wir gestern gehört haben. Die Erfahrung haben wir ja in NY schon gemacht, und wir sind nicht die Einzigen, die die Tour zweimal machen: über die Hälfte der Passagiere heute im Bus hatte die Tour gestern schon mal gemacht…
Das wars schon aus Toronto, weiter ging die Fahrt zu den Niagara-Fällen – etwa 120km am Ontario-See entlang. Motels und Hotels und Inns gibt es hier reichlich. Wir haben ein Heft mit diversen Ermäßigungscoupons (man findet hier kaum ein Hotel oder eine Sehenswürdigkeit, für das/ die es keinen solchen Coupon gibt… man muss ihn nur rechtzeitig finden), darin sind auch Hotels in Niagara Falls (ja, auch der Ort heißt so). In einem von denen wohnen wir jetzt – auf der kanadischen Seite. Hier ist es zwar ein kleines bisschen teurer, aber dafür kann man von hier aus die Niagara-Fälle auch tatsächlich sehen. Das geht von der anderen Seite aus wohl nicht…
Natürlich waren wir auch schon kurz an den Fällen – ein bisschen kitschig, weil bunt beleuchtet, aber auch im Dunklen schon beeindruckend.
 
Und feucht, man sieht auch im Dunklen die Wolke, die sich über dem kanadischen Horseshoe-Fall bildet. Was heißt übrigens dunkel – Niagara Falls (jedenfalls der kanadische Teil, aber das dürfte auf US-Seite nicht anders sein) ist eine Mischung aus Las Vegas und Ballermann: Kneipen, Spielhallen, Kinos, Entertainment-Gedöns eben, und Neon, Neon, Neon.
Morgen früh fangen wir dann gleich mit einem Fotostop an… Und dann das volle Fälle-Programmm… Mehr dazu morgen!

Toronto I

14. August 2004
Hurrah – wir dürfen bleiben!!! Die Dame an der Rezeption meinte, sie würde „irgendwas mit anderen Gästen machen“ und wir könnten in unserem Raum bleiben… Wir hätten ja auch gewechselt, aber so ist es noch besser.
Nach dem Frühstücksbuffet sind wir zum CN-Tower gefahren, dem höchsten Gebäude der Welt. Nach einiger Wartezeit und ein paar technischen Problemen (der Aufzug, vor den wir geschickt worden waren, fuhr nicht – und keiner der Angestellten hat es gemerkt) sind wir dann in 58 Sekunden hochgefahren auf ca. 346m. Da gibt eine der üblichen Aussichtsplattformen und einen Teil mit Glasboden – und ich habe mich tatsächlich getraut!!! Die Aussicht von der Plattform ist wirklich toll, das Wetter hat auch mitgespielt, zwar etwas diesig, aber warm, sonnig und weitgehend blauer Himmel. Mittags haben wir dann im Cafe auf dem Turm gegessen, statt uns in die ewig lange Schlange zur noch 100m höheren Plattform zu stellen.
Nachtrag: inzwischen habe ich erfahren, dass überall Glasboden ist, nur liegt an den meisten Stellen Teppich drüber…Das war ursprünglich nicht so, und da haben sich viele nicht drauf getraut. Ist ja auch ein komisches Gefühl!
Nach dem CN-Tower haben wir uns für einen alten Bekannten entschieden: den Grayline-Bus. Wie gehabt: Doppeldeckerbusse, oben offen, nette guided tour, interessante Details. Da wir für Toronto keinen ausführlichen Reiseführer haben, haben wir zunächst mal die gesamte Tour mitgemacht und werden morgen die Hop-on-hop-off-Funktion nutzen, um uns die interessantesten Punkte genauer anzusehen. Überblick haben wir ja jetzt… Von oben und unten!
Nach einer kurzen kopfschmerzbedingten Pause im Hotel sind wir wieder in die Stadt gefahren und ein bisschen durch die Straßen gebummelt. Gelandet sind wir schließlich an der Harbour Front, am Ontariosee. Den konnte man allerdings von hier aus nicht sonderlich gut sehen, weil direkt vor dem Hafen die Toronto Islands liegen und den Blick versperren… Dafür hat man von dort aus wohl den besten Blick auf die Skyline – das werden wir morgen ausprobieren.
Am Hafen gibt es den ganzen Sommer durch das Harbour Front World Cafe – mit Essen für wenig Geld aus umso mehr verschiedenen Ländern. Wir haben uns für Tibet entschieden… Leckere Nudeln, etwas langweiliger Reis. Neben den Fress-Ständen gab es eine Bühne mit netter Livemusik, viele Menschen, schöne Sommer-Stimmung. @Margret: wir haben auf der Brücke gestanden, auf der in „My big fat greek wedding“ der erste Kuss stattfindet… Die ist nämlich auch hier an der Harbour Front.

Jetzt fahren wir gerade mit der Subway ins Hotel, damit wir morgen zeitig aufstehen und noch viel schaffen – Ideen haben wir jedenfalls genug!

Gananoque – Toronto

13. August 2004
Der 15. Tag der Reise bringt sie endlich: die Pfannkuchen mit Sirup zum Frühstück. Lecker… so hatte ich mir das vorgestellt! Die anschließende Bootstour durch die Inselwelt ist gestrichen, es regnet. Nicht besonders stark, aber zu viel um gut sehen und die Fahrt richtig genießen zu können.
Also kurzfristige Planänderung, wir fahren zum Fort Henry nach Kinston (nicht weit von Gananoque, außerdem die größte Stadt im 1000-Islands-Gebiet mit 116.000 Einwohnern). Das Fort ist zum größten Teil nicht auf, sondern oben IN den Berg hinein gebaut. Unsere (sehr fähiger) Tourguide hat schon Recht – so hat der Feind weniger, worauf er schießen kann… Allerdings ist hier sowieso nie ein Feind angekommen, die Theorie musste sich also nie in der Praxis bewähren und die Briten hatten ein ruhiges Leben. Die Führung war sehr interessant, und anschließend haben wir die all-mittägliche Kanonenabfeuerung angesehen (ursprünglich für diejenigen gedacht, die keine Uhr hatten…)

Danach sind wir ein ganzes Stück gefahren, immer am Ontario-See entlang bis nach Toronto. Die Hotelsuche war etwas schwierig, wir haben erst im Zentrum eine Reihe von Hotels abgeklappert, aber keins hatte ein Zimmer für zwei Nächte. Gelandet sind wir schließlich etwas weiter außerhalb in einem BestWestern-Hotel. Auch erstmal nur für eine Nacht, aber wir hoffen auf Verlängerung. Zur U-Bahn sind es von hier aus 5 Minuten, und dann ist man in 10-12 Minuten mitten im Zentrum. Also nicht wirklich weit weg…
Nach dem Einchecken haben wir ein paar Minuten Fernsehen eingeschoben, unser (zeitbedingt einziger) Favorit kommt Di-Fr um 18h. Hier läuftnämlich zur Zeit eine ganz besondere Castingshow. The WB Superstar America… klingt erstmal ganz normal, die Kandidaten halten es auch dafür, aber: es kommen immer die Schlechtesten weiter. Prinzipiell sagt die Jury das auch so, aber das versteht man nur, wenn man es weiß („I have never heard something like that before“). Sehr witzig… Und die Kandidaten sind wirklich schlecht… Wir sind schon auf das Finale gespannt, da erfahren die Teilnehmer die Wahrheit (hurry, 2009 gibt es Youtube: hier ein Ausschnitt aus der Sendung)
Danach waren wir dann in der Stadt und haben uns den Canadian Walk of Fame angesehen – mit Sternen z.B. von Celine Dion und Michael J. Fox. Anschließend sind wir durch den „Entertainment District“ gebummelt, da gibt es unzählige Theater, Clubs und Restaurants. Da das schlechte Wetter irgendwo zwischen Gananoque und hier hängengeblieben ist, konnten wir draußen sitzen und essen. Den CN-Tower mit Aussichtsplattform inkl. „elephant proof“ Glasboden (steht so in einer Broschüre) haben wir von unten gesehen und fotografiert, morgen wollen wir rauffahren. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall sehr positiv – mal sehen, was es hier noch so alles zu sehen gibt!