Schlagwort: Statepark

Tag 17 – Aquaholics

Der Titel des heutigen Tages ist aus dem Postcard Inn geklaut, so heißt da die Wasseraktivitäten-Abteilung, und das passt auch gut als Motto des Tages. Heute haben wir es nämlich tatsächlich geschafft, vor dem Frühstück schwimmen zu gehen. Wenn man schonmal Strand und Pool in ungefähr 73,5m Entfernung hat… also erst ins Meer, einmal bis zur Bojenkette schwimmen und zurück, und dann in den warmen Pool und treiben lassen.
Nach der Dusche ging’s dann zum Frühstück in die Raw Bar, direkt am Meer haben wir die Grundlage für die Schnorcheltour zu uns genommen. Die Bar ist so ein typischer Keys-Ort, sehr relaxed, nichts Feines, aber sehr herzliche Bedienung, mit der wir uns nett unterhalten haben.

Koffer ab ins Auto und 17 Meilen gen Osten, State Park Eintritt bezahlen, Tour bezahlen und Schnorchelausstattung abholen. Heute scheint es keine gefährlichen Fische oder Quallen zu geben, also steht dem nächsten Unterwasser-Erlebnis nichts im Weg. Dann hatten wir aber erstmal noch eine Stunde Zeit, auf’s Wasser zu gucken, bevor es im 12 Uhr losging… Und wir hatten Zeit für ein „die Welt ist
echt klein“-Erlebnis: An der Masken- und Flossenausgabe haben wir J. aus B. getrofden, mit dem wir uns am Flughafen in der Immigrationschlange unterhalten hatten… er hat eine ganz andere Route genommen und auch einen anderen Rückflugtermin, und trotzdem.
Pünktlich um 12 Uhr sind wir dann losgefahren, erstmal fünf Meilen mit dem Boot raus bis zum Korallenriff. Mit uns waren so ungefähr 16-20 anderer Schnorchler an Bord, die dann am „Grecian Reef“ einer nach dem anderen ins Meer hüpften. Und wir natürlich auch 🙂
Die Stelle ist relativ geschützt, weil die Wellen am Riff brechen und dahinter das Wasser deutlich ruhiger ist als auf der Fahrt. Schwimmen sollte man natürlich schon können, aber warum nun „strong swimmers and experienced snorkelers“ auf der Tafel mit den tagesaktuellen Informationen stand, können wir nicht ganz nachvollziehen. Wenn man einmal an der richtigen Stelle war, vielleicht so 20m neben dem Boot, konnte man einfach ruhig auf dem Wasser liegenbleiben und gucken. Wie bei den Manatees auch galt hier nämlich: wer sich am ruhigsten verhält, bekommt am meisten zu sehen.
Deshalb bin ich gleich mal an der ersten Korallenstelle geblieben, als die anderen alle weitergeschwommen sind – und einer nach dem anderen kamen die ganzen tollen Fische wieder raus aus ihren Verstecken. Aquarium pur, und dazu noch die bunten Korallen, die für sich schon toll aussehen…
Natürlich bin ich dann auch irgendwann langsam weitergeschwommen, immer am Rand des Riffs lang, weil man aufgrund des niedrigen Wasserstands nicht drüberschwimmen durfte. Hier gilt nämlich: auf gar keinen Fall jemals die Füße auf den Boden stellen, Korallen oder irgendwas anderes anfassen oder gar mitnehmen. An den meisten Stellen war es, glaube ich jedenfalls, aber eh zu tief zum Stehen. Aber das braucht man auch gar nicht, die knapp 1,5 Stunden sind echt schnell rumgegangen. Übrigens: man sollte die sechs Dollar für den Wetsuit investieren, alle anderen waren nach einer halben bis dreiviertel Stunde wieder auf dem Schiff, weil ihnen zu kalt war. Auch 26 Grad Wassertemperatur sind nämlich auf Dauer gar nicht so viel, wenn man sich kaum bewegt – siehe oben.
Bei einigen Objekten sind wir momentan nicht sicher, ob das überhaupt Korallen oder irgendwelche anderen Getiere/Pflanzen waren, riesige „Blätter“, oder andere, die wie die kleinen Verästelungen eines Blattes aussahen, also so gitterförmig, und lila. Müssen wir mal googeln, wenn wir wieder zuhause sind. Aber es gab noch diverse eindeutig zu identifizierenden Korallen – große „brain corals“, eher gitterförmige, dann die fingerförmigen… Und habe ich die gelben, blauen, türkisfarbenen, gestreiften oder ganz bunten Fische erwähnt? Große, kleine, schnelle, langsame, im Schwarm, einzeln… Und die Smilie-Fische, die wir so getauft haben, weil sie einen schwarzen Strich im Gesicht haben, der wie ein gaaaaanz breites Grinsen aussieht? Um mal den Film „Nemo“ zu zitieren: Fische sind Freunde. Eindeutig. Im Aquarium finde ich die ja eher langweilig (was heißt hier eher, ich finde sie total langweilig), aber hier war es einfach nur toll. So, und nun kommen die Bilder – wieder als Galerie, und leider gibt die Unterwasserkamera nicht 100% wieder, wie toll das war… also selbst hinfahren und live schauen, würden wir empfehlen!
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Nachdem wir gegen halb drei wieder auf dem Festland und trocken und angezogen waren, haben wir drei Meilen weiter bei „Mrs. Macs Kitchen“ gegessen, einer Empfehlung aus einem Reiseführer oder aus dem Internet, stand jedenfalls auf unserer Liste. Sehr urig, sehr klein, sehr viele Nummernschilder an den Wänden, sehr leckeres Essen (Fisch für uns, nachdem wir uns so viele nur angeschaut hatten).

Und dann ging’s noch für eine Stunde zurück in den Statepark, auf’s Wasser gucken, was trinken, Fotos machen im Visitor Center, da gibt es Informationen zu den Tieren, die man im Riff so sieht. Aber so viel mehr gibt’s hier auch nicht. Kajak waren wir letztes Jahr schon gefahren, mitten in den Mangroven. Und ansonsten ist der Statepark eben vor allem UNTER Wasser…
Auf dem Rückweg Richtung Miami haben wir dann noch kurz in einem BestBuy (sowas wie Mediamarkt) vorbeigesehen und anschließend im Walmart unsere Einkäufe zum Mitnehmen erledigt – Süßigkeiten, Kaffeeweißer, Backmischungen…
Und nachdem wir in Miami erst 13.000 Hausnummern daneben lagen und uns mühsam durch den Berufsverkehr zur richtigen Adresse durchgekämpft hatten, haben wir Christian (ja, den, der hier die ganzen Extra-Tipps bekommen hat) in einer Mall getroffen und sind zusammen im Outback essen gegangen. Die letzten Baby Back Ribs für… hm… keine Ahnung, längere Zeit vermutlich? Der Rest des Abends war unspannend, packen und aussortieren und hoffen, dass das Gewicht des Koffers passt – gewogen wird gleich erst, wir haben dafür (Achtung, sehr hilfreicher Tipp) eine Anglerwaage im Gepäck. So ein Haken, an den man den Koffer hängt…
Ach so, und ein drittes „Muster“ haben wir noch gefunden – neben schlechtem Wetter in Sanibel und Verletzungen in Key West scheint auch „am letzten Abend ist einer der Big Bang Theory“-Schauspieler bei Conan O’Brien zu Gast“ eine Tradition zu werden. Letztes Mal war es Raj, gestern dann Sheldon. Schöner Abschluss… und morgen gibt’s noch einen halben Tag Sommer, danach Flugzeug und dann Winter, schätze ich… den Tagesbericht gibt es dann vermutlich erst Freitag oder Samstag, je nach WLAN-Zugang im Flughafen.

Tag 10 – Verhext & versumpft

Der Titel sagt es schon – heute war ein bisschen verhext (aber nicht schlimm) und wir sind ziemlich versumpft (aber nicht so, wie ihr jetzt denkt).
Aber fangen wir am Anfang an, beim Frühstück und dem technischen Schnickschnack, den die Amis sich so ausdenken. Heute gab es einen Pfannkuchenautomaten, der auf Knopfdruck – na was wohl, Pfannkuchen produzierte. Und die schmeckten auch noch, sagt Frank…


Nun kommt der „verhext“-Teil des heutigen Tages: Ursprünglich hatten wir geplant, mal früher loszufahren, damit wir trotz der 1,5stündigen Fahrt einigermaßen früh auf Sanibel bzw. Captiva sind. Aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gestern Abend war es schon sehr luftfeucht, und heute morgen konnte man kaum die Straße vor dem Hotel sehen vor lauter Nebel. Warm, aber eben ohne Weitsicht. Wir haben in jedem Urlaub einen Tag doofes Wetter, soweit auch nicht schlimm. Warum das aber das zweite Mal in Folge den Sanibel/Captiva-Tag treffen muss… ob da nicht was verhext ist…
Wie auch immer, aus diesem Grund haben wir es ruhig angehen lassen und waren erst so um 11h da. Vom Festland kommt man am unteren Ende von Sanibel an, einer langgestreckten Insel. Über eine Brücke am Nordzipfel kommt man dann nach Captiva, noch kleiner und schmaler. Teilweise passt hier genau die Straße und ein Haus mit Auffahrt und Garten hin. Wiederum ganz am oberen Ende (ach ja, ich soll ja „nördlich“ sagen stattdessen) liegt ein Strand – hier hat mir letzte Jahr eine Möwe den Wrap aus der Hand geklaut. Heute gab es weder für uns, noch für die Möwen was zu essen, stattdessen sind wir 1,5h am Strand langgelaufen. Mal wieder Muscheln sammeln… allerdings hatte ich das diesmal nicht geplant, dann habe ich eine Muschel in der Brandung gesehen, sie geholt, eine weitere gesehen ein bisschen weiter rein, auch geholt, Welle übersehen, unteres Hosenende (hochgekrempelt, aber trotzdem) nass, versucht den Wellen auszuweichen, erfolglos. Egal, trocknet wieder. Und die Ausbeute war echt gut, nachdem ich dann ohne Rücksicht auf die Hosenbeine weitergesammelt habe. Das Wetter hatte sich zumindest soweit gebessert, dass es nicht mehr neblig war. Wolkig, aber trocken.

Unterwegs haben wir unzählige Pelikane gesehen, offensichtlich hielt sich gerade ein Fischschwarm direkt vor dem Strand auf, also all-you-can-eat für den ganzen Schwarm… Und wenn die Pelikane dann jeweils losgeflogen sind, um sich wieder kopfüber ins Wasser zu werfen, konnten wir prima beobachten, wie niedlich die starten: sie laufen nicht auf dem Wasser, wie man das von Enten kennt, sondern stoßen sich quasi mit beiden Füßen gleichzeitig ab… mehrfach, also sie hüpfen auf beiden Beinen übers Wasser… sooo lustig sieht das aus… Hatten die Kamera nicht mit, daher nur Handyfotos…

Ein kleines Nachspiel hatte das Muschelsammeln noch: Auf der Fahrt zurück nach Sanibel hatten wir die Muscheln in einer Plastiktüte hinter dem Fahrersitz liegen. Erst in Kurven, dann aber auch ohne äußeren Einfluss hat die Tüte geraschelt. Hmmm… beim dritten Mal oder so habe ich dann mal reinegschaut – obwohl „live shelling prohibited“ ist, also man keine Muscheln mit Bewohner sammeln darf, ist genau eine solche in die Tüte gehüpft. Unabsichtlich, meinerseits und vermutlich auch ihrerseits. Da hatten wir nun den armen Kerl in der Tüte, bzw. dann in einem leeren und bereits ausgespülten Kaffeebecher. Nur wohin damit? Auf der Insel gibt’s überall Wasser, nur meistens hinter den Häusern und ohne public access, jedenfalls da, wo wir uns zum Zeitpunkt der Entdeckung befanden… Ganz schön überraschend war, wir kräftig das Tier sich hochdrücken kann und wie lang es tatsächlich ist, das sieht man sonst ja nie… zum Glück nehmen wir ja immer die großen Kaffees, sonst wäre das kritisch geworden 🙂

An unserem Zielpunkt, dem Sanibel Lighthouse, haben wir ihn dann erstmal ins Wasser zurückgebracht. Scheint überlebt zu haben, Glück gehabt. Das Wetter war inzwischen noch besser geworden, überwiegend blauer Himmel und Sonne. Perfektes Picknick-Wetter, als Nachtisch gab es endlich die Pomelo aus der Orangenplantage von letzter Woche. Oder was auch immer das für eine Frucht war – sie hing in der Reihe mit den Pomemlobäumen, schmeckte aber gaaaanz anders. Viel besser als alles, was ich je als Pomelo in Deutschland gekauft habe. Etwas mehr Grapefruit, würde ich sagen, aber süß. Toll. Werde morgen oder so im Supermarkt nochmal eine kaufen, mal sehen, wie die schmeckt.

Und nach dem Essen haben wir uns ziemlich genau hier an den Strand gelegt/gesetzt, gelesen (Weihnachtszeitschriften!), geschwommen, ausgeruht:

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Und jetzt folgt der versumpfte Teil: Frank hatte noch ein Geburtstagsgeschenk ausstehen, oder eigentlich eher ein „kein richtiges Geschenk“. Er wusste also nicht, wohin es geht oder was wir machen würden. Ich hatte durch Zufall herausgefunden, dass es im Corkscrew Swamp Sanctuary (einem Naturschutzgebiet) einmal monatlich verlängerte Öffnungszeiten mit geführten Wanderungen durch den Sumpf gibt. Das hatten wir noch nicht, und da es auch noch ungefähr auf dem Weg lag, stand der Plan schnell fest.
Wir waren eh schon knapp in der Zeit, haben es dann so eben auf die Minute genau geschafft. Dachte ich zumindest, und wäre die im Internet (auf der offiziellen Statepark-Seite!) angegebene Anfangszeit richtig gewesen, hätte ich auch richtig gelegen. So waren wir eigentlich eine halbe Stunde zu spät, aber da die Gruppe noch auf jemanden gewartet hatte, haben wir nur 5min. verpasst. Puh, Glück gehabt.
Die Führung geht durch die verschiedenen Bereiche des Sumpfes, den Pinienwald, die „wet prairie“ und den Zypressensumpf. Schon im Hellen bzw. in der Dämmerung eindrucksvoll, aber nach Einbruch der Dunkelheit erst so richtig toll. Überall zirpen diverse Viecher, quaken Frösche, krähen Vögel, huuuhuuuen Eulen… und dann noch dieses leise sssssssssssssss (drei Oktaven höher, aber wie soll ich das darstellen?) der Moskitos… gut, dass wir uns vorher noch ausreichend mit Off eingesprüht haben, dem Insektenvertreiber schlechthin.

Mit der Gruppe sind wir ungefähr eine Stunde unterwegs gewesen, anschließend haben wir kurz einen kleinen Snack im Visitor Center gegessen und sind dann wieder raus, noch eine Runde alleine laufen. Keine Sorge, man bewegt sich nur auf Holsstegen, Gummistiefel und weiteres Equipment sind nicht notwendig. Da heute Vollmond war, konnte man auch gut sehen, ist schon erstaunlich, wie viel Leuchtkraft der Mond hat… das bekommt man in der Stadt ja gar nicht so richtig mit, aber hier gab es absolut keine anderen Lichtquellen, wenn man einmal im Wald war.
Wir haben ein paar Fotos mit Landzeitbelichung gemacht, aber das kann nur teilweise zeigen, wie spukig und außergewöhnlich die Atmosphäre ist. Auf dem letzten Bild sieht man Mondschatten… nicht verwechseln mit Sonnenschatten!



Als Rahmenprogramm gab es einen Live-Sänger mit Gitarre, der wirklich gut gesungen hat, und zwei Teleskope von einem (was auch immer er für eine Funktion hatte) aus dem Everglades Nationalpark. Diese waren auf den Mond bzw. den Jupiter (heute direkt neben dem Mond) ausgerichtet. Mond hat man ja schonmal gesehen, da reicht ja fast schon ein gutes Fernglas, um die Strukturen ein bisschen sehen zu können. Aber Jupiter? Hatte ich noch nie gesehen. Man konnte ganz toll drei Jupiter-Monde (zwei oben, einen unten) sehen und die „equatorial bends“, zwei dunkle Streifen rund um den Planeten. Muss ich mal googeln, was das eigentlich genau ist…
Und damit sind wir auch schon am Ende des heutigen Tages angekommen, wir sind jetzt in Naples und werden hier morgen auch noch bleiben – in Miami ist das Wetter nicht so doll, und wir haben eh keine Lust auf Stadt. Strand und Natur sind uns im Moment lieber, also wird es wohl der eine oder andere State Park werden und noch eine Runde Entspannung. Bleibt dran, ich berichte!

Tag 7 – Strände und Schmuggler

Wenn man morgens an der roten Ampel steht und sich einfach freut, dass alles so „amerikanisch“ aussieht rundherum – die Autos, die breiten Straßen, die Palmen, die Werbetafeln, die Geschäfte und Restaurantketten…

Wenn man eine lange, schmale Insel entlangfährt, rechts immer wieder das Meer aufblitzen sieht, einfach irgendwo anhält und an einem endlosen Strand mit ganz wenigen anderen Leuten landet. Und dann beim Muschelnsuchen innerhalb weniger Minuten den ersten Riesenkaffeebecher vollgesammelt hat und – nach einem verstohlenen Blick auf die anderen Sammler – dazu übergeht, Korallenstücke statt Muscheln zu sammeln und damit einen weiteren Becher füllt…

Wenn man im Vorbeifahren ein Piratenschiff sieht, kurzerhand umdreht und 1h auf einem tollen Minigolfplatz spielt, mit  Bahnen auf verschiedenen Ebenen, zwischen echten Alligatoren, durch und unter einem Wasserfall, auf besagtem Schiff und in der Schmugglerhöhle…


Wenn man in einen Statepark fährt und dort ein Strand schöner als der andere ist und wir einen davon ganz für uns alleine haben, um die Pelikane zu beobachten, die ihr Abendessen fangen…



Wenn der Sonnenuntergang selbst ohne die Sonnenuntergangeinstellung der Kamera unglaublich kitschig-schön ist mit blau-rot-rosafarbenem Himmel hinter Palmen und Dünengras…


Wenn das Abendessen „Baby Back Ribs“ heisst und von selbst vom Knochen fällt, begleitet von einer gebackenen Süßkartoffel mit Honigbutter und Zimt…

… dann würde ich sagen: wir hatten einen perfekten Urlaubstag!
Und wenn nun noch alle, die das hier lesen, einen kurzen Kommentar hinterlassen, dann wird es ein noch perfekterererer Tag 🙂  Diejenigen, die schon kommentiert haben, dürfen natürlich gerne nochmal, müssen aber nicht – ich habe euch alle gesehen und mich gefreut!

Tag 3 – It's Manatee time

Sorry, gestern hat uns das Netzwerk verlassen… die gute Nachricht: ihr könnt somit heute gleich zwei Tage lesen 🙂
Nicht wundern, ich habe alle „heute“s dringelassen, auch wenn es inzwischen natürlich „gestern“s sein müssten…

Dann wollen wir mal das nicht ganz so geheime Geheimnis lüften… wir hatten heute ein Date mit den Manatees, im Gegensatz zu letztem Jahr wussten wir das ja vorher und hatten daher reserviert. Das hieß: pünktlich aus dem Hotel, schnell ein herzhaftes Frühstück bei Denny’s (nur Cornflakes wären vielleicht ein bisschen wenig Grundlage gewesen) und dann 5min fahren bis zum Büro von River Ventures.

Der Parkplatz war deutlich voller als letztes Mal, da waren wir ja nur zu viert. Heute fuhren gleich vier Boote, jedes mit 7-10 Personen besetzt. Das Prozedere war aber noch das Gleiche – Film gucken, Regeln erklärt bekommen, Wetsuit anziehen, ab in den Van und zum Boot fahren. Mit uns waren diesmal drei Schweden und eine amerikanische Familie mit zwei Kindern unterwegs, und natürlich Käptn Charlie.
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Leider war die Tour nicht ganz so toll wie beim letzten Mal – aber darauf waren wir fast schon vorbereitet, denn soviel Glück kann man bei wilden Tieren eben nicht immer haben. Heute waren viel weniger Manatees da, dafür viel mehr Leute. Und je mehr die sich um die Tiere scharen, desto weniger mögen die das und desto schneller ziehen sie sich in die Schutzzonen zurück. Trotzdem war es wieder ein schönes Erlebnis, einige Manatees inklusive einem Baby haben wir ja sehen und auch anfassen können. Für Fotos war das Wasser heute (oder zumindest an der Stelle, an der wir waren) durch den aufgewirbelten Sand ein bisschen zu trübe, nur direkt an der Quelle konnte man relativ tief gucken und die riesigen Fische beobachten, die dort im warmen Wasser stehen. Wenn ihr die Manatees sehen möchtet, dann guckt doch beim letzten Jahr – sie haben sich wirklich nicht großartig verändert 😉
Nachdem wir uns nach drei Stunden Wetsuit wieder in trockene Klamotten verpackt hatten, ging es zum Mittagessen ins „Crackers“. Da wollten wir letztes Jahr schon hin, auf Empfehlung der damaligen Kapitäne, aber zu dem Zeitpunkt (oder Wochentag?) war es geschlossen. Das Restaurant liegt direkt an der Kings Bay, mit großem Außenbereich, das ist hier ja nicht immer so verbreitet wie bei uns. Unter Sonnenschirmen aus Palmblättern haben wir leckeren Fisch (bzw. Fisch und Alligator für Frank) gegessen und uns in der Sonne wieder aufgewärmt. Wie bestellt war die ziemlich kräftig, die Sonnenmilch kam das erste Mal in diesem Urlaub zum Einsatz.

Nächster Punkt auf dem Tagesplan war ein kleiner State Park, ebenfalls in Crystal River. Nichts besonders spektakuläres, aber ein schöner Pfad durch den Dschungel aus Palmen und Laubbäumen. Eine witzige Mischung, vor allem zu dieser Jahreszeit: auf dem Boden liegen „normale“ Blätter, es sieht aus wie im Grafenberger Wald und man kann raschelnden Fußes spazierengehen. Schaut man aber hoch oder links und rechts, stehen dort verschiedene Palmenarten in leuchtendem Grün… Am Ende des Weges sieht es fast aus wie in den Everglades, mit weiten grasigen Flächen und hohen Palmen… hier haben wir unseren Nachtisch verzehrt, unglaublich süße und leckere Weintrauben. Auf dem Rückweg haben wir kurzfristig die Orientierung verloren (oder besser: der Weg wurde immer weniger und war schließlich weg), uns aber doch bis zum Auto durchgeschlagen. Dabei habe ich noch ein bisschen zukünftige Weihnachtsdeko eingesammelt, riesige Zapfen, die hier irgendwie überhaupt nicht hinzupassen scheinen. Da liegen sie doch besser demnächst bei uns im Wohnzimmer!


Weiter ging es noch ein Stückchen nach Norden, bis nach Gainesville. Nö, nicht das von den Reimanns, die wohnen doch in Texas. Nein, hier in Florida gibt es auch einen Ort mit dem gleichen Namen. Die Stadt an sich ist nicht so spektakulär, aber sie liegt strategisch günstig zu unseren Programmpunkten für morgen (zwei Stateparks). Auf dem Weg dahin sind wir durch lauter Bilderbuch-Amerika-Orte gefahren, dazwischen viel Natur, Wälder & Wiesen hauptsächlich.
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Wir mussten noch ein bisschen was einkaufen, denn morgen ist ja Thanksgiving und wir wissen nicht, was alles geschlossen hat – daher haben wir mal sicherheitshalber ein paar Vorräte fürs Mittagessen besorgt und Getränkenachschub. Eigentlich wollten wir heute Abend nichts Großes mehr essen, schon gar nicht nochmal in ein Restaurant, aber dann… hat Adlerauge Frank ein Schild entdeckt, während wir an der roten Ampel standen. „We are now serving glutenfree pizza“. Tja, was soll man da machen? Ich hatte in den letzten 3 Jahren nur einmal die Gelegenheit, eine gf-Pizza in einem Restaurant zu essen. Diese Gelegenheiten sind (zumindest in Deutschland) echt rar, also war die Entscheidung in Sekunden gefallen. Pizza-Abend! Es war kein richtiges Restaurant, eher ein Lieferservice mit ein paar Tischen, hauptsächlich auf Studenten ausgerichtet, weil es direkt an der Uni liegt. Egal, glutenfreie Pizza! Sooo lecker, dünner und knuspriger Boden, Salami und getrocknete Tomaten (alle Beläge waren möglich, das war meine Auswahl), Käse. Ihr könnt das bestimmt nicht so richtig nachvollziehen, aber für mich war das ein absolutes Highlight…
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Tja, und das war’s auch schon für heute. Sind jetzt im Hotel, gucken Navy CIS, tippen einen Blogpost und dann wird geschlafen. Bis morgen, gute Nacht bzw. guten Morgen 🙂

Strandtag

Tagesmotto: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert – und noch mehr, wenn wir die Freiheit haben, unsere Pläne spontan zu ändern.
Morgens war der Himmel grau, also wollten wir ein längeres Stück fahren in Richtung unseres nächsten Programmpunkts. Dann haben wir kurz angehalten um einen Kaffee zu holen, und als wir rauskamen, war der Himmel blau und wir haben schnell unsere Pläne geändert. Eigentlich wollten wir nur einen kurzen Abstecher zum Strand machen, aber irgendwie sind wir dann auf Honeymoon Island hängengeblieben. Wieder mal ein Statepark, also mit Eintritt, daher schonmal weniger Leute. Großartige Bespaßung gab’s auch nicht, sondern nur zwei Cafés in netten Holzhäusern, dazu 5 Sonnenschirme mit je zwei Liegestühlen, einen davon haben wir für den Tag gemietet. Und das wars dann – Muscheln sammeln (endlich mal größere und die Sorten, die ich haben wollte), auf’s Meer schauen, Frank war einmal kurz schwimmen.


Guter Tag, der Strand kommt definitiv weit oben auf die TOP5-Liste. Für euch allerdings nicht so spannend – dafür machen wir morgen was hoffentlich ganz tolles, was ich noch nie gemacht habe und ihr wahrscheinlich auch nicht. Es sei denn, ihr seid schonmal hier in Florida gewesen, ich glaube woanders gibt es das nicht. Demnach ist es KEIN Freizeitpark, und auch keine Shopping Mall. Viel besser, Unterwasserfotos gibt’s dann morgen wieder!

Meet the gators

Heute gab’s endlich die ersten freilaufenden Gators, also Alligatoren, aber erst beim zweiten Programmpunkt. Zunächst stand was anderes auf dem Plan: zurück auf die Keys, nach Key Largo (die erste Insel vom Festland aus gesehen) in den John Pennekamp State Park. Das ist einer der wenigen Parks, deren wesentliche Teile unter Wasser liegen – das drittgrößte Korallenriff der Welt nämlich. Dort wollten wir schnorcheln und Fische gucken. Wir sind extra früh aufgestanden, um um 8h dort zu sein. Haben wir auch geschafft, und dann erzählt uns die Dame am Schnorchel-Schalter erst mal was

  • über’s Wetter: Wassertemperatur, Wind etc. – alles nicht so schlimm
  • über die Wellen: so hoch, dass man zumindest immer schwimmen muss und sich nicht einfach treiben lassen kann? Ok, man kann ja zwischendurch auf’s Schiff und ausruhen
  • über die Viecher, die heute in der Nähe des Riffs unterwegs sind: irgendeine Jellyfishsorte und „man of war“, zu deutsch Portugiesische Galeere. Die kam mal in irgendeinem TKKG-Buch vor, das sind die mit den klebrigen Fäden, die höllisch weh tun und einem Menschen ernsthaften Schaden zufügen können, wenn man sich so richtig drin verfängt.

Und damit war für mich das Thema gegessen, das brauche ich nicht. Entweder schnorcheln wir noch mal irgendwoanders in diesem Urlaub, oder wir haben einen dringenden Grund, hier noch mal hinzufahren 🙂
Erstmal gab’s dann Frühstück, und zwar hier:

Als zusätzlichen Programmpunkt hatten wir eh schon überlegt, noch Kajak zu fahren, es gibt im State Park nette Strecken durch die Mangroven. Also haben wir das vorgezogen, da gibt es weniger fiese Viecher und ganz so nass wird man auch nicht. So sind wir dann gut eine Stunde dort umhergepaddelt, haben uns Mangroven aus der Nähe angesehen, ein paar Fische, die Ruhe (außer der fernen Straße hört man hier gar nichts) und die Sonne genossen, die inzwischen rausgekommen war.


(es war gar nicht so grau, das liegt an der Unterwasserkamera!)
Von hier aus sind wir gegen Mittag dann wieder Richtung Norden gefahren, zurück über Homestead, das nicht nur „Gateway to the Keys“ ist, sondern auch Ausgangspunkt zum Everglades National Park. Home of the gators, sozusagen. Und da wollten wir heute hin. Bei einem kurzen Zwischenstopp beim Visitor Center haben wir uns vom Park Ranger beraten lassen, welche Trails und Zwischenstopps am besten sind – die wissen das einfach am besten, wie viel man in welcher Zeit schafft. Er hat uns auf der Karte ein paar Trails eingekringelt, die haben wir dann im Anschluss brav abgeklappert. Ist schon komisch, hier macht man diverse Trails an einem Tag, im Südwesten ist alleine der Weg vom Parkplatz zum Trailhead (also dem Beginn des Wegs) so lang, wie hier der Trail. Manche waren nur 450m, andere 600 oder 800m… da schafft man schon mehrere in relativ kurzer Zeit. Man besucht verschiedene Bereiche der Everglades: sumpfiges Grasland, Pinienwälder, eher palmenlastige Gebiete, dichten Urwald mit Mahagonibäumen, einen See mit Mangroven – alles da.
(Bilder folgen, das Wifi hat mich mal wieder verlassen)
Auch Gators, aber erst mal nur drei – einer halb versteckt im Gebüsch, einer schlafend direkt am Weg, der dritte schwamm touristenfreundlich neben dem Weg durch einen Teich und ließ sich fotografieren.

Ansonsten gibt es hier unzählige Vögel: viele Anhingas, deren Federn nicht wasserabweisend sind und die daher a) besser tauchen können und dabei nur mit dem Kopf zum Luftholen hochkommen, der Rest bleibt unten, und die b) anschließend mit ausgebreiteten Flügeln zum Trocknen auf Bäumen sitzen, weil das Wasser ja nicht abperlt wie bei anderen Vögeln. Außerdem laufen und fliegen hier ziemlich hässliche schwarze Vögel rum, die sogar Autos demolieren können, wenn man den Schildern glaubt.

Am Ende der Straße, nach ca. 35 Meilen im Park, liegt noch mal ein Visitor Center und hier werden offensichtlich Boote vermietet und Touren angeboten, aber erstens hatten wir das ja schon vormittags, und zweitens waren wir eh zu spät. Für eine Cola  mit Blick auf die Mini-Keys bei Sonnenuntergang hat es noch gereicht, danach sind wir die ganze Strecke zurück anch Homestead in einem Rutsch gefahren.
Nach kurzer Duschpause sind wir zum Abendessen aufgebrochen, Frank wollte schon seit Boston, also immerhin seit 2004, mal zum Red Lobster. Das ist eine Art Maredo für Seafood, also kein Schnellimbiss, aber doch eine Kette. Dort gab’s für mich garlic-grilled scampis und snow crab legs mit Kartoffelpüree und Krautsalat (alles phantastisch) und für Frank Hummer-Hintern (seine Worte!), garlic grilled scampis und jumbo scampis am Spieß, dazu Backkartoffel und Gemüse. Sehr lecker, wenn auch schwer zu essen. Immerhin hatte ich unbewusst was jahreszeitliches gewählt – also werkzeugtechnisch, man isst die Snowcrabs nämlich mit Hilfe eines Nussknackers 🙂
Tag vorbei, morgen geht’s weiter…

Zion NP / Pink Coral Sand Dunes State Park

18. März 2008
Nach einem Bagel-Creamcheese-Kaffee-Frühstück in der Lodge vor einem offenen Kamin haben wir uns mit dem von der Lodge geschenkten Provianttütchen (Kekse, Wasser, Ostereier, Bonbons) auf den Weg in den Zion National Park gemacht. Liegt direkt nebenan, keine zwei Minuten zu fahren. Zu dieser Jahreszeit darf man noch selbst rein- und durchfahren, ab April nur noch mit Shuttlebussen, die an den unterschiedlichen Aussichtspunkten anhalten. Mit Auto ist es natürlich bequemer… Und da mir die Adjektive (s.o.) langsam ausgehen, beschreibe ich es mal so: „Sooo ein Taaal, so wunderschön wie dieses, so ein Tal hab’n wir noch nie geseh’n“… oder um unseren Dialog wörtlich zu zitieren: „Wow“ – „Nein, doppel-Wow!“ – „Immer zweimal mehr wie du“…

Wir sind erstmal quer durch den Park bis ans Ende der Straße gefahren und sind am Fluss weitergelaufen. Dort kann man relativ bequem ca. 2km in den Canyon spazieren und dabei die unglaublichen Felsformationen bewundern. Der Fluss sieht richtig niedlich aus, kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass der so einen riesigen Canyon geschaffen hat! Unten im Tal stehen zahlreiche Bäume, die aber zur Zeit noch blattlos sind. Ist sicherlich toll, im Sommer hier zu sein, ABER: das sehen die anderen zig tausend Touristen sicherlich genauso. Wir waren zwar nicht direkt alleine unterwegs, aber doch noch so ruhig, dass man immer wieder die Stille genießen konnte. Einige der anderen Touristen scheinen das mit der Jahreszeit und der Tatsache, dass der Zion NP auf ca. 1200m Höhe liegt allerdings nicht so richtig mitbekommen zu haben, es waren einige, die in kurzen Hosen und T-Shirt rumgelaufen sind. Wir dagegen haben uns mit T-Shirt, Sweatshirt, dicker Winterjacke und Schal sowie natürlich langer Hose sehr, sehr wohl gefühlt, keineswegs temperaturmäßig overdressed. Aber vielleicht sind wir Frostbeulen, die schon bei 0 Grad Celsius anfangen zu zittern? *ggg*
Nächster Halt – nach einigen kurzen Fotostopps auf der Strecke dahin – waren zwei der drei Emerald Pools. Von der Straße aus sind es ca. 2 Meilen dorthin, die Teiche liegen übereinander im Berg und sind durch nette Wasserfälle verbunden. Außerdem hat man Aussicht auf das Tal mit verschiedenen weißen und roten Felsen und (besonders unerwartet) läuft dabei über weichen, weißen Sand, der von den obersten Gipfeln stammt. Da inzwischen die Sonne über den Rand des Canyons schien, war es angenehm warm und man konnte gemütlich im T-Shirt wandern / in der Sonne sitzen.

Danach ging es weiter zum sogenannten Weeping Rock, dem weinenden Felsen. Da der Canyon aus verschiedenen Gesteinsarten bestehen, von denen einige nicht wasserdurchlässig sind, tritt das Wasser an manchen Stellen aus und läuft an der Wand runter – oder, wie hier, es tropft als Wasservorhang über einen Felsüberhang. Mal sehen, ob die Fotos was werden, wenn man sie in groß auf der Leinwand sieht…
 
Letzter großer Programmpunkt im Zion Nationalpark war der Canyon Overlook (direkt hinter dem Tunnel, sehr kleiner Parkplatz), ein toller Aussichtspunkt. Auch hier muss man wieder ein bisschen wandern / klettern, um hinzukommen. Besonders der Weg durch verschiedene bunte Felsen, unter Überhängen und über Holzstege, ist super. Oben angekommen kann man über einen großen Teil des Zion Canyon schauen. Wenn es nach der Pause auf einem Felsbrocken nicht schnell genug gehen kann, zum nächsten Foto-Motiv zu kommen, dann hat man übrigens zwei Tage später seinen eigenen privaten Rainbow Vista auf dem Oberschenkel *ggg*.

Obwohl es ein kleiner Umweg bzw. 25 Meilen in die falsche Richtung war(en), sind wir anschließend zum Coral Pink Sand Dunes State Park gefahren. Für Nationalparks haben wir eine übergreifende Eintrittskarte (kostet 80$, jeder NP einzeln kostet 25$, da wir in 5 Parks sein werden, lohnt sich das für uns – außerdem ist das gute Stück ein Jahr gültig… wer weiß…), State Parks muss man separat zahlen, aber mit 6$ pro Fahrzeug ist das überschaubar…
In diesem State Park jedenfalls gibt es, der Name lässt es vermuten, Dünen, und zwar eine ganze Menge. Über die Farbbeschreibung kann man sich streiten, Coral Pink stelle ich mir anders vor, aber sagen wir mal, sie sind rosa-orange. Sieht jedenfalls klasse aus, vor allem wenn die Sonne tief steht. Wir haben lange dort gesessen, den Sandbuggies, Quads oder umgebauten Golfwagen zugesehen, die dort rumfahren dürfen. Und haben natürlich auch wieder ein paar (?) Fotos gemacht…

Den Tagesabschluss haben wir wie üblich gestaltet: Weiterfahren zum nächsten Punkt, um die Anfahrtszeit am Morgen kurz zu halten. In diesem Fall hieß das: wieder zurück Richtung Norden, denn das nächste Ziel ist der Bryce Canyon. Übernachtet haben wir in Panguitch, eine halbe Stunden vom Park entfernt. Das Motel haben wir vor allem aufgrund des Schildes „Wireless Internet“ ausgesucht, war aber sehr gut und vor allem günstig… leider ist in dem Ort zumindest um 9h abends nichts mehr los – sowas von „begrabenem Hund“ habe ich lange nicht gesehen… Essen gab’s dann nur noch von der Tankstelle, weil sonst absolut nichts mehr geöffnet war.
Bei der Gelegenheit haben wir uns gleich mit Frühstück (die zweite Hälfte der Sandwiches zum Selberbauen) eingedeckt, denn geplant war ein früher Aufbruch zum Sonnenaufgang.

Las Vegas / Valley of Fire State Park

17. März 2009
Heute standen zwei seeeehr unterschiedliche Orte auf dem Programm – der „Rest“ von Las Vegas, sprich: die Hotels, die wir noch sehen wollten, und der Valley of Fire State Park, Natur pur. Gegensätzlicher geht es wohl kaum. Vielleicht ist das im Sommer anders, wenn viele Touristen aus Las Vegas auf Tagesausflügen das Valley belagern, aber heute war es total ruhig, wir waren immer wieder an Stellen, an denen man absolut NICHTS gehört hat. Kein Wind, kein Vogel, schon gar kein Auto oder anderen Zivilisationslärm.
Aber von Anfang an: Vor dem Frühstück bin ich erstmal losgestiefelt und habe Fotos vom Luxor-Hotel gemacht. Wir waren zwar schon drin, aber die Außenansicht mit Sphinx und Obelisk vor Pyramide fehlte noch. Dann haben wir ausgecheckt und sind mit dem Auto zum Caesar’s Palace gefahren – wie der Name schon sagt alt-römisch angehaucht. Dort haben wir ein fantastisches Frühstücksbuffet genossen, für 15$ pro Person war es bei dem Angebot sehr günstig – verglichen mit den deutschen Preisen. Leckere, frisch zubereitete Omeletts, Pancakes, French Toast, frisches Obst – viel zu viel Auswahl für einen Magen / eine Mahlzeit…
Beeindruckend war vor allem das Außengelände des Hotels. Die Poollandschaft ist mit Säulen und einem Pavillon im Wasser dekoriert, außen rum stehen die Hotelgebäude, die Liegen sind ebenfalls römisch inspiriert, alles ist einfach sehr stimmig. Vielleicht nicht originalgetreu, „Snackus Maximus“-Poolbars kamen zumindest in meinem Lateinunterricht nicht vor ;-)). Casino und Lobby sind auch nett, nicht so dunkel und niedrig wie manche andere. Dann gibt es noch die „Forum Shops“, eine riesige Shopping Mall, die ebenfalls zum Hotel gehört. Auch hier: römische Säulen, Statuen, Deckengemälde von römischen Göttern, Brunnen und runden Rolltreppen… ziemlich schick und vor allem seeehr groß. .
Kurzer Abstecher noch ins Hotel Mirage, dort leben die weißen Tiger von Siegfried und Roy, aber da wir nicht mehr sooo viel Zeit hatten, waren uns die 15$ Eintritt zuviel und wir sind nur einmal durchs Hotel gelaufen. Ganz nett, besonders der tropische Garten innen, aber nicht so besonders wie z.B. das Caesars.
Nach dem obligatorischen Fotostopp am „Welcome to fabulous Las Vegas, Nevada“-Schild (bei der Ankunft haben wir es zu spät gesehen) sind wir noch kurz in einem Outlet Center eingekehrt und haben nach Jeans und Schuhen gesucht. Jeans gefunden, Mission erfüllt, weiter zum nächsten Highlight.
Ca. eine Stunde von Las Vegas entfernt liegt der Valley of Fire State Park (I15, Abfahrt Crystal). Unser Nationalpark-Pass gilt hier nicht, aber die 6$ pro Fahrzeug sind ein Spottpreis für die tolle Landschaft. Wunderschöne rote Felsen am Anfang, mit idyllischen Campingplätzen, bei denen man nicht (wie in Deutschland üblich) in Reih und Glied steht, sondern jeder für sich hinter jeweils einem Felsen… Dazwischen zahlreiche Felsen mit Felsmalereien der Indianer, die dafür – vermutlich ohne die heute dort stehende Treppe *ggg* – ziemlich hoch geklettert sind.

An verschiedenen Aussichtspunkten gibt es immer neue Farbspiele, an manchen Stellen sieht man scharfe Trennlinien zwischen knallroten und fast schneeweißen Schichten, an anderen Stellen ist es noch viel bunter… der Pelikan-Farbkasten mit seinem langweiligen Ocker und Siena wäre sicherlich neidisch.
Eigentlich hatten wir eine einstündigen Wanderung geplant, die musste leider aufgrund der vorgerückten Zeit ausfallen, aber eine Mini-Tour durch einen Canyon haben wir doch gemacht. Der „Mouse’s Tank“ ist ein kleines Wasserloch, an dem sich mal ein Indianer vor-wem-auch-immer versteck hat. Hier ist eher der Weg das Ziel, denn das Loch selbst ist total unspektakulär. Lohnt sich aber, weil man hier einfach mal mitten drin ist und nicht nur im Auto dran vorbeifährt. Wichtig: Man kann von Osten und von Westen durch den Park fahren – man sollte immer sehen, dass man nicht gegen die Sonne fährt, dann sieht man nämlich so gut wie nix. Und möglichst nicht direkt mittags fahren, dann fehlen die strukturierenden Schatten, die das Ganze noch schöner machen.

Abends sind wir quasi im Sonnenuntergang weiter nach Osten gefahren, zum Zion Nationalpark. Damit haben wir a) zwei Staatsgrenzen (Nevada – Arizona – Utah) und b) eine Zeitzonengrenze überquert. Wir sind damit im Moment 7 Stunden hinter euch, es sei denn, dass an diesem Wochenende Zeitumstellung war? Keine Ahnung, bin etwas zeit-verwirrt. Wir werden einfach in Düsseldorf am Flughafen auf eine Uhr schauen und daran glauben, dass das dann wohl stimmt…
Wir sind bis knapp vor den Eingang des Parks gefahren und haben dort in einem netten Motel (Pioneer Lodge) ein nettes Zimmer. Rustikal, aber sehr liebevoll gemacht. Kostenloses WLAN ist vorhanden, reicht aber irgendwie nicht bis zu unserem Zimmer, also haben wir uns samt Laptop im Aufenthaltsraum der Lodge vor den Kamin gesetzt.