Schlagwort: Namibia

Tag 17 – Machaba Camp (3) und Fahrt nach Ghanzi

Die einleitenden Sätze verkürze ich mal gerade: Weckruf, packen, naturfarbene Kleidung anziehen, ab zum Frühstück ins Hauptzelt, dann geht’s gleich los. Wir sind wieder zu siebt: Moreri, die beiden Bostoner, die beiden Kalifornier und wir.
Wir fahren ein kurzes Stück mit dem Safari-Auto, allerdings ohne irgendwelche nennenswerten Tiere.
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Am Fluss treffen wir Jimbo und Patrick, die beiden Poler. Das dritte Mokoro wird Moreri polen (also durch’s Wasser staken). Die Mokoros werden noch schnell mit Sitzen und der Kühlbox bestückt, dann geht’s direkt los.
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Die Landschaft ist hier ganz anders als in Moremi Crossing bei den Mokoro-Touren – und hier ist natürlich auch die Tour länger, der Weg ist das Ziel… wir schippern also durch die absolut friedliche Landschaft, hören ein paar Vögel und ein bisschen Wind, sonst nichts.
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An einer Stelle halten wir an, da das eine beliebte Stelle für ein Flusspferd ist. Also warten wir, bis es auftaucht (die können so ungefähr 6min. unter Wasser bleiben, sagen jedenfalls diese drei Guides), damit wir sehen, wo wir besser NICHT herfahren. Wir haben dann lieber mal rechts durch’s Gras abgekürzt… 
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Weiter ging’s durch Seerosen und so eine Wasserpflanze, die aus Südamerika eingeschleppt wurde und sich hier fröhlich ausbreitet – leider entzieht sie dem Wasser zu viel Sauerstoff, nicht gut für die Tiere und Pflanzen.
 
 
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Auch für den Poler nicht immer ganz einfach: 
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Am Ufer sehen wir immer mal ein paar Antilopen, vor allem Impalas und Wasserböcke, aber nichts Aufregendes…
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Nach einer Stunde hatten wir unser Ziel erreicht und gingen an Land. Dort gab’s wie bei jeder Aktivität ein kleines Picknick, also vormittags Kaffee/Tee und Kekse.
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Dazu gibt’s eine Runde kleiner Rätsel, sowas wie „du hast einen Kohlkopf, eine Ziege und einen Leoparden und willst sie mit dem Mokoro über den Fluss bringen, kannst aber immer nur eins der drei mitnehmen. wie machst du das, ohne dass sie sich fressen?“ – wir waren ja dafür, das umzuformulieren in „ein Büschel Gras, ein Impala und ein Löwe“…
Und dann geht’s eine Stunde lang gemächlich zurück, ohne Vorkommnisse.
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Nur das tote Hippo, das im Fluss lag, roch aus dieser Richtung deutlich fieser. Oder der Wind war schwächer als vorhin, wir wissen es nicht. Vielleicht hat auch die Umdrehaktion die stinkigen Gase freigesetzt, denn auf dem Hinweg lag es noch genau andersrum – vermutlich war das ein Krokodil.
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Und dann waren wir leider schon wieder am Ausgangspunkt, die Mokoros wurden an Land gezogen und wir mussten abfahren – aber nicht ohne ein Gruppenfoto!
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Zurück im Camp gab’s dann eine kurze Packpause, um 10:30h wurden dann unsere Taschen abgeholt und wir bekamen nochmal einen tollen Brunch. Die Elefanten kamen auch zum Abschied vorbei…
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Der Air Strip ist einfach eine Sand/Schotterpiste mitten im Nichts, ABER sie haben einen genauen Plan, wer wo steht und von wo was eingeladen wird und so…
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Noch eben das Navi programmieren, dann fliegen wir los:
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Einer der wenigen „Staus“, die wir im ganzen Urlaub hatten. So viele Autos sieht man hier sonst ungefähr pro Tag, auf einer durchaus längeren Strecke:
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Ansonsten war nichts Spannendes zu sehen unterwegs. Pferde, Kühe, Ziegen, Esel, und dann wieder von vorne. Nicht mal Impalas gibt’s hier. Keine sonderlich spannende Route also, aber irgendwie mussten wir ja nach Windhoek zurück.
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Und das war auch schon im Wesentlichen unser Tag. Die Tautona Lodge war nicht besonders toll. Der Pool war dreckig und vor allem ohne Wasser, die Dame an der Rezeption eher uninteressiert, das Zimmer – na, sagen wir mal, es war nicht unbedingt gründlich geputzt. Das Badezimmer roch muffig, und überhaupt… aber egal, es ist eine Zwischenübernachtung, wir zehren noch vom Machaba Camp.
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Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt haben wir unser Abendessen im Auto mit Blick auf Geier und Marabus verzehrt, im Rücken ein Löwengehege. Das hat mir wirklich schlechte Laune gemacht, denn vor nicht mal 24 Stunden haben wir freie Löwen in ungefähr der gleichen Entfernung gesehen, die hier hingegen saßen hinter Zäunen. Nicht schön.
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Also haben wir den Rest des Tageslichts genutzt, um ein paar Runden über das Lodge-Gelände zu fahren, die Beschilderung ist ebenfalls kreativ (also nicht durchschaubar, ob da ein System ist, oder ob jemand einfach wahllos rote, gelbe und blaue Pfeile verteilt hat), aber die Stimmung war schön und wir haben neben ein paar Antilopenarten auch noch eine nette Schildkröte und zwei Uhus oder so (muss ich noch recherchieren) gesehen.
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Vor’m Schlafengehen gab es noch einen Gin & Tonic in der Bar, die war immerhin ganz nett und hatte Internet. Im Zimmer hatten wir das erste Mal seit drei Wochen einen Fernseher, wir haben ihn tatsächlich auch eingeschaltet, sind aber nach 5min. eingeschlafen…

Tag 7 – Mahango NP und Mudumu NP

Der Wecker klingelt um 5:30h, denn wir wollen vor dem Frühstück und Auschecken erst nochmal eine Runde in den Mahango Park. Vielleicht haben wir ja morgens mehr Glück am Wasserloch?
Ein kurzer Blick auf den Kavango im Vor-Sonnenaufgangs-Morgenlicht – keine Hippos zu sehen, trotzdem schön:
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Wir waren um 6:07 auf der Straße, von dort aus sind es dann ca. 12km bis zum Engang des Parks, halb Teer und halb Schotter. Dafür gibt’s sogar ein offizielles internationales Schild, das kennen wir schon aus den USA, in Deutschland ist es uns dagegen noch nicht begegnet. Gut, da wechseln Hauptstraßen auch selten mittendrin den Belag, und 100km/h sind auch eher nicht erlaubt:
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Im Park haben wir dann einen Elefanten aus der Ferne gesehen, sind aber erstmal zum Wasserloch gefahren. Natürlich nicht ohne permanent links und rechts die Büsche und Bäume zu scannen nach irgendwas, das nicht ins Muster passt – also ein Tier sein könnte. Leider nichts, nur ein paar Kudus. Und auch am Wasserloch war nichts los, nur Perlhühner (etwas unscharf, das sind die mit den blauen Köpfen) und Kapturteltauben, nichts Spannendes. Schade, aber so ist es eben… 40 Minuten haben wir den Tieren gegeben, dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht.
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Immerhin haben wir erst Spuren, dann auch den Elefanten wiedergefunden (und seinen Begleiter, der aber zu versteckt für Fotos gefressen hat) und konnten ihn noch ein bisschen beim Fressen beobachten.
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Um kurz nach 8 waren wir zurück in der Lodge und sind direkt zum Frühstück gegangen, anschließend Checkout und Koffer holen, und weiter geht’s in Richtung Osten nach Kongola ins Camp Kwando. Natürlich nicht, ohne vorher noch zu tanken! Man muss ja eh nicht selbst tanken, und dazu bekommt man für ein kleines Trinkgeld auch noch neue Luft, Öl geprüft und Scheiben gewischt.
Die Straße führt „bis in alle Unendlichkeit und noch viel weiter“ – die ersten 40km gingen ungelogen schnurgeradeaus, ohne eine winzige Kurve. Die werden hier übrigens IMMER per Verkehrsschild angekündigt. Kein Wunder, bei durchschnittlich einer Kurve auf 30km… da warnt man besser vor. Ebenso werden Autofahrer auf die anderen Straßenbenutzer hingewiesen – und ich habe jetzt das Benjamin-Blümchen-Lied als Ohrwurm im Kopf, „auf ’ner langen breiten Straße steht ein großer grauer Berg…“ – nur war auf der ganzen Straße kein einziger Elefant zu sehen. Aber kein Grund zu mitleidigem Seufzen, der Tag ist ja noch nicht vorbei 😉
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Unser nächstes Ziel heißt Camp Kwando, liegt in Kongola am Fluss Kwando (zack, nächster Ohrwurm) und damit an der Grenze zu Botwsana. Selbst ich könnte einen Stein über den Fluss werfen und würde im anderen Land landen, glaube ich – und das will schon was heißen.
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Die Lodge ist sehr gemütlich eingerichtet, wir haben wieder ein Zelt, nicht so „glamping“ wie am Etosha, aber der Blick ist dafür einmalig schön:
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Wir haben nur kurz unsere Koffer ins Zelt gestellt, der Nachteil ist ja, dass es darin doch ganz schön warm wird bei 37 Grad und Sonne. Also ab ins Haupthaus und was Kaltes trinken, auf die Terrasse setzen und den Blick ins Grüne genießen. Eigentlich wollte ich ja den Blog-Beitrag von gestern hochladen, aber hier gibt’s kein Internet und daher muss das warten (wenn ihr das hier lest, habe ich es dann offensichtlich geschafft, ich vermute mal morgen müssten wir wieder soweit in der Zivilisation sein, dass es Strom und WLAN gibt).
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Stattdessen haben wir gelesen, Fotos sortiert bzw. für den Blog ausgewählt und den interessanten Vögeln zugehört, die hier die Bäume bevölkern. Da sind schon ein paar lustige dabei, keine Ahnung, wie ich rausfinden soll, welcher Ton da zu welchem Vogel gehört, denn sehen kann man sie oft nicht. Oder wenn man sie sieht, dann sind sie gerade stumm:
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Eigentlich wollten wir einen geführten Game Drive mitmachen, in einem der offenen Safari-Fahrzeuge. Leider (oder eigentlich zum Glück) waren die schon ausgebucht, und auch die Bootstour war schon voll. Also haben wir uns kurz eine Karte und ein paar Tipps geben lassen zum Mudumu Nationalpark, und dann ging’s gegen 14:30h los. Der Park liegt nur 12km südlich von unserer Lodge, und nach einem sehr bürokratischen Anmeldeprozess konnten wir dann wieder beginnen, Tiere zu suchen. Erst mal waren wir nicht sonderlich erfolgreich, ein paar Kudus und Springböcke (die gibt’s echt überall), am Fluss dann mal was Neues, nämlich eine Herde Kaffernbüffel:
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Weiter ging es durch den Park, der noch schmalere Wege hat als der Mahango NP heute Morgen. Die Karte war nur bedingt hilfreich, weil einige Wege fehlten, dafür waren einige drauf, die es nicht gab. Aber Franks Handy kann ja GPS, da ist jeder noch so kleine Trampelpfad sichtbar. Langfristig verfahren konnten wir uns also nicht.
Mal wieder Baboons (Paviane – wobei die ja im Zoo immer so unglaublich leuchtende Hinterteile haben, hier irgendwie nicht?):
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Irgendwann haben wir rechts im Gebüsch einen Elefanten gesehen – eine Elefantenkuh, mit Gefolge. Die Gruppe bestand aus ungefähr 8 erwachsenen Tieren, 1 Halbstarken und 2 Babies. Sooooo süß, wenn sie der Gruppe hinterher rennen und ihr überlanger Rüssel hin- und herschlenkert… Wir haben mit Sicherheitsabstand gewartet, geguckt und fotografiert – einer von uns hat immer die Kamera und der andere das Fernglas, so dass beide genug sehen können.
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Doof fotografiert, aber da ist das Baby mit drauf und das Auto war halt im Weg:
 
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Als endlich alle Elefanten abmarschiert waren, sind wir in eine ähnliche Richtung, also parallel aber mit Abstand, weitergefahren. Unsere Gruppe haben wir nicht wieder gesehen, dafür aber 500m weiter die nächste. Diese wollten erstmal den Pfad überqueren und haben dann hinter der nächsten Kurve erstmal in Ruhe gefressen. So lange mussten wir warten, und zwischendurch noch ein Stück zurücksetzen, weil sie in unsere Richtung kamen. Sind dann aber doch abgeschwenkt und im Busch verschwunden.
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Und weiter ging es, bis zum sogenannten Hippo Pool, einer Bucht im Kwando.
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Da uns aber das Ufer zu steil aussah, als dass da Elefanten hätten ans Wasser kommen können, haben wir nicht lange gewartet und sind wieder zurück zum Hauptweg gefahren. Weit sind wir nicht gekommen – ab jetzt haben sich die Elefantenfamilien quasi die Klinke in die Hand gegeben. Kaum war eine Gruppe mit mehr oder weniger Fresspausen über den Pfad marschiert und hatte sich so weit enfernt, dass wir weiterfahren konnten, wurden wir 200m weiter wieder gestoppt, weil die nächsten Elefanten im Gänsemarsch vorbei wollten. hier hat sich das „hinter jeder Kurve könnte ein Elefant stehen“ wirklich bewahrheitet. Ich bin seeeehr langsam gefahren, weil ich so ungern um eine Kurve fahren und in einem Elefanten bremsen wollte… und zweimal wäre das auch passiert, wenn ich schneller gewesen wäre und/oder Frank nicht so gut aufgepasst hätte. So sieht das dann aus – Kurve mit hohen Büschen und einem bisschen Elefant, er kommt von links und will nach rechts – und guckt uns an.
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Das ist schon eine Auswahl, wer mehr möchte, muss sich nur melden 🙂
Zwischen Elefantenfamilie 5 und 6 oder so hat Frank auch noch ein Warzenschwein mit Pumba entdeckt. Ebenfalls sehr niedlich, und da man die Größenverhältnisse nicht sehen kann: die Mutter ist ungefähr kniehoch, das Junge ungefähr wie ein mittelgroßes Kaninchen auf langen Beinen. Aber schon mit Frisur!
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Wir sind dann langsam Richtung Park-Ausgang gefahren und haben dann auch nichts Spektakuläres mehr gesehen. Brauchten wir auch nicht, wir waren noch ganz begeistert von den vielen Elefanten. In fast jeder Gruppe war mindestens ein Baby, einnmal sind die Jungtiere in Dreierreihe gelaufen… insgesamt waren es bestimmt um die 40 oder 50 Tiere…
Gegen 18h waren wir an der Lodge und sind erstmal ein paar Minuten zum Abkühlen in den Pool gegangen. Ich vergaß zu erwähnen, dass wir je nach Nähe der Elefanten den Motor ausgestellt hatten und damit auch die Klimaanlage. Nicht schön, nicht mal für Elefantenbabies. Bei der letzten Gruppe haben wir dann den Motor angelassen, es gibt eh unterschiedliche Meinungen dazu, was sie mehr stört – der laufende Motor oder das Geräusch beim Wiederanlassen.
Als wir wieder in der Lodge waren, ging’s erst in den Pool…
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… dann auf die Terrasse zum Sonnenuntergang-Gucken…
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…und dann zum Abendessen. Glutenfrei hat nicht so gut geklappt, obwohl sie beim Einchecken sogar von sich aus nach Nahrungsmittel-Allergien gefragt haben. Naja, ich hab dann als Alternative einen frischen Obstsalat bekommen, und zur Not hätte ich auch ohne Nachtisch leben können.
Noch einen Kaffee in der offenen Bar, dann sind wir ins Zelt gegangen. Wer früh aufsteht, darf auch früh schlafengehen. Morgen wollen wir mal „ausschlafen“ bis 6:30h, wenn die Hippos und Vögel uns lassen. Ein paar Hippos kann ich hören, während ich das tippe, die grunzen draußen im Fluss rum – nicht sehr weit von unserem Zelt entfernt. Außerdem hört man Gezwitscher, Gezirpe, Geplätscher… hier ist echt was los. Der Slogan des Camp Kwando ist daher ganz passend: „where the river Kwango sings“. Ich lasse mich dann jetzt mal in den Schlaf singen 🙂

Tag 6 – Mahango Nationalpark

Sobald mein Körper einmal an die frühe Aufstehzeit gewöhnt ist, brauche ich ja keinen Wecker mehr. Und vielleicht wurde das noch ein kleines bisschen durch die Taube untertützt, die auf unserem Dach saß, das rundherum offen ist. Jedenfalls war ich um 5:39h wach. Frank auch kurz danach, also haben wir uns kurz was angezogen, einen Kaffee gemacht (zumindest für Frank, der Kaffeeweißer war nicht glutenfrei und Kaffee schwarz geht gar nicht) und uns dann auf unsere Terrasse gesetzt.
Den Sonnenaufgang konnten wir zwar nicht sehen, dafür aber die Lichtveränderung auf der anderen Fluss-Seite und die Flusspferde, die dort untergetaucht waren und nur gelegentlich mal die Nasenspitze sehen ließen.
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Zwei Otter turnten direkt vor unserer Terrasse im Wasser rum, einer tauchte dann schließlich länger mal auf und frass genüsstlich sein Frühstück:
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Eine Stunde haben wir uns mit Gucken beschäftigt, dann haben wir alles für den Vormittag eingepackt und sind zum Frühstück ins Haupthaus gegangen. Klein, aber fein, würde ich sagen – mit diversem frischem Obst, Toast und anderem Brot (nicht für mich, aber das wusste ich und hatte vorgesorgt), diversen Wurstsorten und einem tollen Weichkäse, dazu natürlich auch Eier, wie immer auf Wunsch. Unser Blick beim Frühstück:
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Danach haben wir uns kurz beraten lassen, welcher Teil des Bwabwata Nationalparks am besten geeignet ist. Im Caprivi-Streifen wurden nämlich mehrere kleinere Parks zusammengefasst und ein paar Kilometer von unserer Lodge entfernt liegen die Buffalo Core Area und die Mahango Core Area, beides können wir nicht schaffen. Und da sie sich vermutlich nicht wirklich landschaftlich unterscheiden, wollten wir wissen, welcher Teil vielversprechender ist. Immer ohne Gewähr, klar.
Und so sind wir in der Mahango Core Area gelandet, mit detailierter Erklärung, wie wir fahren sollen und wo wir besser umdrehen und zurückfahren („too much sand, no animals“). Na, dann machen wir das mal so.
Nur 10km südlich von der Lodge, kurz vor der Grenze zu Botswana, liegt der Eingang. Kurz bezahlen, in die Liste eintragen, gleiche Erklärung („too much sand, no animals“) nochmal anhören, dann konnten wir rein. Hier ist nicht viel los, uns sind in 5 Stunden vielleicht 5 Autos begegnet. Dafür ein paar Tiere, die wir noch nicht „kannten“:
Gleich auf der Straße zum Parkeingang Baboons / wie heißen die denn auf deutsch? keine Ahnung. So sehen sie jedenfalls aus:
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Verschiedene Antilopenarten (ein paar neue, dazu noch ein paar bekannte Gesichter):
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Und dann natürlich Hippos, die entspannt im Fluss rumlagen und sich selten mal bewegt oder gar erhoben haben:
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Dann wieder eine Herde Baboons:
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Dann nochmal Hippos:
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Das war die eine Seite des Parks, wir sind dann den gleichen Weg zurückgefahren, haben die Hauptstraße gekreuzt und sind auf der anderen Seite Richtung Wasserloch gefahren. Leider ohne Erfolg. Also das Wasserloch war da, aber außer zwei Kudus nichts. Keine Elefanten, keine Löwen, keine Leoparden. Auch auf dem Weg nicht, nicht mal ein winziges Löwenschnäuzchen zu sehen. Schade, aber nicht zu ändern, so ist das eben mit den wilden Tieren.
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Wir sind dann erstmal zurück in die Lodge gefahren, Mittagspause machen. Eine Runde in den Pool, Blog schreiben, lesen, Kaffee trinken, Aussicht auf den Fluss genießen… so kann man’s aushalten. Als Mittagessen gab’s was landestypisches:
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Um 16:30h ging unsere Bootstour auf dem Kavango los. Mit uns war nur noch ein anderes deutsches Pärchen dabei, also sehr ruhig und entspannt. Und das schon bevor es das erste Savannah Dry (ein Cider) gab 🙂
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Wir sind erst ein Stück flussabwärts gefahren und haben sowohl Tiere, als auch Menschen gesehen. Unser Guide Josef hat uns allerhand Wissenswertes erzählt, z.B. dass Krokodile 125 Jahre alt werden können und Flusspferde ca. 60. Die Menschen, die hier am Fluss leben, nutzen das Wasser unter anderem zum Wäschewaschen und Baden, da sie es sonst teilweise kilometerweit zu ihren Dörfern tragen müssten. Wir haben mehrere Gruppen von Fluspferden gesehen, außerdem auch Krokodile, allerdings nur kleine, ca. 1m lang.
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Laut Josef sind Krokodile nur dann gefährlich, wenn man in tiefem Wasser schwimmt. Und Flusspferd-Gruppen sind „always happy families“ und daher ungefährlich, nur Einzelgänger sind gefährlich. Das sind entweder Männchen, die vom Gruppenboss vertrieben wurden (es darf immer nur ein Männchen geben) oder Mütter mit einem neugeborenen männlichen Hippo, die werden von den Vätern nämlich ebenfalls nicht geduldet. Daher bringen Flusspferde ihren Nachwuchs abseits der Herde zur Welt und kehren je nach Geschlecht sofort oder erst nach 18 Monaten zurück.
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Anschließend haben wir umgedreht und sind ein Stück flussaufwärts gefahren. Dabei konnten wir schön Fotos von unserer Lodge machen, unser Bungalow ist der mittlere:
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Dann kamen nochmal Hippos, eine Mama mit Baby:
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Angehalten haben wir an den Popa Falls, eigentlich eher Stromschnellen als Wasserfall, aber sehr schön gelegen. Hier konnten wir aussteigen und ein Stück durch furchtbar quietschigen Sand laufen, um die schönsten Stellen zum Fotografieren zu finden. Leider war es relativ bewölkt (was heißt leider – für die Bootsfahrt an sich war das super, weil es sonst wahrscheinlich unangenehm warm gewesen wäre), daher gab es keinen so spektakulären Sonnenuntergang wie gestern. Egal, war trotzdem toll.
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Danach sind wir gleich auf der Terrasse der Lodge geblieben, haben einen weiteren Sundowner getrunken (Rock Shandy mal wieder) und auf das Abendessen gewartet. Dabei haben wir ein bisschen die Gäste am Nachbartisch belauscht, da saßen nämlich u.a. zwei Tourguides, die ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert haben…
Zum Abendessen gibt’s nicht viel zu sagen, war lecker, aber nicht herausragend. Allerdings habe ich eine lecker gefüllte Paprika als Ersatz für die Kroketten und den Spinat bekommen – manchmal ist glutenfrei doch von Vorteil.
Nach dem Essen haben wir noch kurz in der Bar-Ecke gesessen und ein paar Nachrichten gelesen (man bekommt hier ja nichts mit, es gibt keine Fernseher oder Zeitungen oder so), dann sind wir in unseren Bungalow zurückgelaufen, weil ich noch den heutigen Tag fertig schreiben wollte. Der Plan war, damit dann endlich auf dem Laufenden zu sein und nicht 1-3 Tage hinterherzuhängen. Aber wie das mit Plänen in diesem Urlaub so ist – kaum waren wir im Bungalow, fiel in der gesamten Lodge der Strom aus. Es gab wohl tagsüber schon Probleme mit dem Generator, aber da war es weniger aufgefallen.
Eigentlich hatten wir unsere tollen Taschenlampen mit Rot- und Weißlicht ja eher mit, um in dunklen Camps vom Restaurant zum Zelt zu kommen, aber sie sind auch ganz praktisch in einem stockfinsteren Bungalow. Und da wir gleich Stirnlampen genommen haben (also mit Stirnband), konnten wir gemütlich noch etwas lesen. Nur das Blogschreiben klappte nicht, denn ich wollte ja genau deshalb in den Bungalow, weil der Laptop leer war… tja, that’s Africa.

Tag 5 – Fahrt nach Divundu

Heute stand ein langer Fahrtag an, und lange Fahrt bedeutet immer auch „nicht viel zu erzählen“.
Erstmal sind wir vor dem Wecker wach gewesen und konnten vom Bett aus den Sonnenaufgang genießen:
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Dann gab es wieder ein tolles Frühstück, diesmal erst um 6:30h und dafür dann gleich mal etwas länger als sonst. Schließlich warteten keine Tiere auf uns, sondern nur die Fahrt zum nächsten Übernachtungsort. Die längste Fahrt am Stück, mit ca. 700km. Aber dazwischen ist nicht wirklich was, das uns gereizt hätte, und dann lieber jetzt viel fahren und dafür am nächsten Ort eine Tag länger bleiben…
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Also ab auf die Straße. Auf der Strecke liegen genau 3 Orte zwischen Abfahrt und Ankunft: Tsumeb, Grootfontein und Rundu. Dazwischen liegt erst ganz viel Nichts, und hinter dem Veterinärzaun (erkläre ich gleich) ist die Straße links und rechts gesäumt von kleinen Dörfern / Ansammlungen von Hütten. So wird es auch auf der nächsten Etappe aussehen, daher wollten wir unbedingt vorher noch den geflickten Reifen ersetzen. Nachdem uns das ja so ausführlich erklärt worden war, mussten wir also nur nach Tsumeb reinfahren und einen Reifen kaufen – Rechnung hinterher einreichen, Geld wird erstattet. Mal sehen, wie gut das klappt, Reifen sind hier ungefähr so teuer wie zuhause und das Auto hat ganz schön große Reifen…
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Der erste Reifenhändler hatte die falsche Marke, der zweite konnte dann den gewünschten Reifen verkaufen und wir waren ein bisschen beruhigt. Da die Welt und speziell der von Touristen besuchte Teil von Namibia ja klein ist, haben wir hier gleich noch ein Pärchen wiedergetroffen, denen wir gestern im Etosha an einer ziemlich entlegenen trockenen Wasserstelle begegnet sind. Da haben sie einen Reifen gewechselt, und wir haben ein bisschen mit aufgepasst, dass kein Löwe kommt. Eigentlich darf man ja nicht aussteigen, aber was man bei einer Reifenpanne sonst machen soll, konnte uns auch niemand erklären. Anrufen? Grundsätzlich gerne, aber ohne Netz?
Wir waren dann noch Geld holen und Tanken, dann ging’s weiter durch Grootfontein bis zum Veterinärzaun. Fotos gibt’s davon keine, darf man nicht, glaube ich. Der Zaun zieht sich durch ganz Namibia und Botswana und trennt die Landesteile mit Maul- und Klauenseuche von denen ohne. Es gibt strikte Regeln, in welche Richtung man rohes Fleisch mitnehmen darf (Nord => Süd: nein. Süd => Nord: ja), manchmal werden auch Milchprodukte konfisziert. So genau haben wir uns das nicht angesehen, denn außer eventuell einem Joghurt für’s Mittagessen haben wir sowas als Nicht-Camper ja nicht dabei. Trotzdem werden wir kontrolliert und befragt nach dem Woher und Wohin, müssen aber nicht durch Desinfektionsbrühe fahren und unsere Schuhe eintunken – das ist laut unseren vorherigen Recherchen auch häufig der Fall.
Hinter dem Zaun beginnt ansatzlos die Reihe von kleinen Hütten, meist aus Holz und Lehm oder aus Stroh, manchmal aus Wellblech. Außerdem sieht man überall Tiere und Menschen neben der Straße, Autos hingegen kaum. Zum Schulschluss konnte man gut sehen, wie viele Schulen es hier anscheinend gibt – alle paar Kilometer liefen Schulkinder in Schuluniform am Straßenrand nach Hause. Bestimmt kein Spaß bei 37 Grad…
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In Rundu haben wir eine kurze Pause gemacht und in einer Lodge etwas Kaltes getrunken.
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Hier biegt die Straße nun nach Osten ab und verläuft parallel zum Kawango-Fluss (der gleichzeitig die Grenze zu Angola ist. Namibia hat hier oben einen langen schmalen Landstreifen von West nach Ost, den Caprivi-Streifen, ein Überbleibsel der Deutschen, die sich hier eine durchgehende Verbindung zur Ostküste Afrikas zusammenkaufen wollten. Nun noch 200km geradeaus (und das ist hier echt wörtlich zu nehmen, gefühlt gab es auf der Strecke nur 20 Kurven oder so. Vermutlich waren es mehr, aber es geht eeeeewig geradeaus. Rauf und runter, aber geradeaus.
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Gegen 17h waren wir dann endlich in der Nunda River Lodge angekommen – für die nächsten zwei Nächste unser Zuhause. Wir wurden kurz eingewiesen, wo was ist und wie was funktioniert, z.B. dass man zum Abendessen langärmlig und mit langen Hosen kommen soll, weil es hier reichlich Moskitos gibt. Ist im ersten Moment nicht sehr angenehm, bei immer noch 32 Grad oder so, aber hilft. Besonders in Kombination mit einer reichlichen Dosis „Peaceful Sleep“-Spray. Die Malaria-Tabletten schlucken wir auch brav und haben zum Glück keine Nebenwirkungen.
Unser Bungalow liegt direkt am Wasser (Glückssache, es gibt auch welche in zweiter Reihe), hat eine Terrasse direkt am Fluss und wieder ein Bett mit Aussicht. Leider ohne Zeltwände und damit etwas weniger luftig, aber man kann ja nicht alles haben.
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Und da hier steht direkt vor dem Eingang unseres Bungalows…
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…also halten wir uns vom Ufer fern und bleiben lieber auf unserer Terrasse:
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Nach einer kurzen Abkühlung im Pool sind wir gegen 18:30 auf die Haupt-Terrasse zum Sundowner gegangen – wir trinken jetzt immer Rock Shandy, viele große Eiswürfel mit halb Zitronenlimonade, halb Wasser und einem Schuss Angostura bitter. Dazu gab es einen tollen Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Flussseite. Im Gegensatz zur letzten Lodge ist hier baulich alles auf Sonnenuntergang ausgerichtet.
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Abendessen gab’s um 19h, etwas weniger kreativ, aber sehr lecker (Salat, Huhn mit Gemüse für mich und Kudu-Schnitzel für Frank, Panna Cotta). Danach haben wir uns im Barbereich niedergelassen und ich habe Fotos sortiert und getippt, während Frank das Internet leergesurft hat. Der Tagesablauf ist hier ja etwas verschoben, daher sind wir schon um 21:30h ins Bett gegangen (und waren dann entsprechend früh wieder wach, aber das erzähle ich dann wie immer beim nächsten Mal).

Tag 4 – Etosha Nationalpark (3)

Und noch ein toller Tag im Etosha NP – aber erst, nachdem wir in unserem Zelt mit Rundumblick (na gut, 270 Grad) zum Sonnenaufgang wach geworden sind und dann um 6h draußen in der Sonne gefrühstückt haben. Wie immer konnten wir uns ein Eiergericht bestellen, heute gab’s cheese omelette mit bacon. Und mein Brotkörbchen mit glutenfreiem Brot, ohne Nachfragen. Die beiden Schälchen Cornflakes bzw. Schokopops musste ich dankend ablehnen, die gingen echt nicht mehr rein.
Im Park begrüßten uns gleich am zweiten Wasserloch neue Tiere, nämlich zwei Tüpfel-Hyänen:
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Normale Antilopenarten (Kudus und Springböcke und so) interessieren uns schon nicht mehr so sehr, Zebras hingegen gehen immer noch. Vor allem natürlich, wenn sie „was machen“, also nicht nur in der Gegend rumstehen. Sich jagen, wälzen, abrupt vor dem Wasserloch stoppen, sowas halt:
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Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch auf der Liste sah es so aus…
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… und dann haben wir rechts ein Stück entfernt zwei Elefanten gesehen, die in unsere Richtung kamen. Also kurzerhand umgedreht und ungefähr da gewartet, wo sie auf die Straße treffen müssten. Man konnte sie durch die Bäume zwischendurch nicht wirklich sehen, aber doch ein paar Bewegungen und damit die generelle Richtung ausmachen. Blöde Touristen, die uns gestern beim Löwen schon unangenehm aufgefallen waren, mussten sich erstmal direkt NEBEN uns stellen, also in Blickrichtung neben uns. Die blöde Beifahrerin hat noch so eine „Ooooch, könnt ihr etwa nichts mehr sehen? Schade“-Geste gemacht. Wir haben uns also davor gestellt, noch waren die Elefanten ja links von der Straße, und ein anderes Fahrzeug hat sich rechts neben uns gestellt – damit war leider der Blick auf die Straße vor uns für die *** versperrt. Sehr schade… denn dann kamen sie:
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Die weiteren Wasserlöcher waren dann weniger spektakulär, auch die Fahrt dazwischen wurde im Wesentlichen nur unterbrochen durch gelegentlichen Springbock-Stau:
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Während der Mittagszeit sind wir zurück zur Lodge gefahren, um uns ein bisschen auszuruhen. Auf dem Weg zum Tor haben wir einen kurzen Stopp im Namutoni-Camp eingelegt – die einzigen Tiere, die wir dort gesehen haben, waren aber neben den allgegenwärtigen Springböcken eine gut getarnte über Kopf an einem Balken hängende Echse und eine ziemlich tote Fledermaus:
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Das alte Fort haben wir uns auch kurz angesehen, aber da alle Geschäfte / die Bar etc. darin geschlossen waren, war das ein sehr kurzer Besuch:
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Dann sind wir auf den letzten Metern vor dem Tor noch an diesem schlafenden Riesen vorbeigekommen, der direkt neben der Straße lag:
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Frank wollte in den Pool, ich wollte lieber eine Stunde schlafen und dann im Schatten ein bisschen lesen und Blog schreiben und was Kaltes trinken. Und Warzenschweine fotografieren, auch wenn ich das nicht geplant hatte. Aber als ich zurück aus dem Zelt zum Haupthaus kam, liefen da sechs Pumbas rum und fraßen das Gras. Einen Rasenmäher braucht die Lodge wohl nicht, die Tiere robben da die ganze Zeit auf Knien (eigentlich ja Ellbogen) rum und knabbern alles ab.
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Ein paar gefiederte Gäste gab’s auch noch:
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Sehr angenehm, die beiden Tage vorher waren doch seeeehr lang. Gestern ging es nicht wirklich anders, das Camp in Halali ist jetzt nicht unbedingt so, dass man sich da drei Stunden aufhält. Und vorgestern war eine Mittagspause mit Pool geplant, aber da mussten wir ja Diesel suchen. Egal, für den restlichen Urlaub werden wir versuchen, das so oft wie möglich einzubauen.
Gegen 15:30h sind wir dann nochmal in den Etosha NP gefahren und haben die letzten Wasserlöcher abgeklappert. Keine besonderen Vorkommnisse, daher kein Text – und unser Lieblingsbild des Tages werdet ihr bestimmt selbst rausfinden:
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Am letzten Wasserloch vor dem Tor war gegen 18:20h tatsächlich sowas wie Andrang, bisher hatten wir selten mehr als 2-3 Autos an einer Stelle. Aber da man von hier aus nur noch 10km zum Tor hat, nutzen alle die Gelegenheit, so lange wie möglich Tiere zu sehen. Ist aber immer noch lange nicht zu vergleichen mit dem Andrang in manchen amerikanischen Nationalparks.
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Sehr viel war nicht los (also was die Tiere angeht, nicht die Menschen), aber wir kamen gerade rechtzeitig, um eine Hyäne beim Bad zu sehen und Familie Giraffe beim Trinken – hier dann auch mal beide Verrenkungsvarianten nebeneinander:
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Tag vorbei, schnell die Sachen ins Zelt bringen und dann rief die Trommel schon zum Abendessen. Diesmal gab’s ein Dreigängemenü, sehr lecker und natürlich wieder toll glutenfrei angepasst. Sogar Nudeln hatten sie, wo Reis doch so viel einfacher gewesen wäre…
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Tag 3 – Etosha Nationalpark (2)

Neuer Tag, neues Sichtungsglück – nach einer Nacht wurden wir vom Wecker geweckt und saßen tatsächlich um 6h am Frühstückstisch. Vorher hatten wir schon geduscht, Zähne geputzt, Koffer gepackt, ins Auto verladen und den Luftdruck des Reservereifens geprüft. Der Flicken scheint zu halten, also los.
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Heute konnten wir endlich unseren Plan verfolgen. Wobei Plan vielleicht zu viel ist, denn so richtig planen kann man im Etosha nicht. Die Tiere sind halt immer woanders. Also sind wir einfach von Wasserloch zu Wasserloch gefahren und haben auch zwischendurch fleißig Ausschau gehalten. Das ist hier wie im Drive-In-Zoo, nur ohne Schilder und dafür mit Überraschungseffekt, denn hinter jeder Kurve könnte ein Löwe / Nashorn / Elefant / eine Herde Springböcke stehen 🙂
Wir haben uns gestern schon eine Broschüre gekauft mit Bildern und Namen aller Tiere im Etosha, das hilft, wenn man am Anfang Schwarznasenimpalas nicht von Springböcken und Kudus nicht von Kuhantilopen unterscheiden kann. Inzwischen können wir das auch ohne, aber bei neuen Tieren haben wir immer mal wieder reingeschaut.
Erstmal sind wir vom Okaukuejo-Camp Richtung Norden gefahren, zu einem wenig ergiebigen Wasserloch (aber das merkt man ja erst, wenn man da ist) am Rand der Etosha-Pfanne. Bis zum Horizont eine flache Ebene, sieht aus wie ein See bzw. an manchen Stellen wie Wattenmeer. Besondere „Sichtung“: eine tote Giraffe, bzw. das, was die anderen Tiere und die Sonne davon übriggelassen haben, nämlich nur Haut und Knochen… Aber auch lebende Tiere haben wir gesehen, unter anderem unseren ersten Schakal:
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Von dort aus sind wir wieder zum Camp zurück gefahren, wir hatten auf dem Hinweg den Tanklaster an der Tankstelle stehen sehen. Und da wir ja durchaus aus Fehlern lernen (manchmal… und nein, das ist jetzt kein Hinweis auf spätere Pannen), haben wir sicherheitshalber mal vollgetankt. Das hat eine Weile gedauert, wiel noch 5 Autos vor uns standen und der Tankwart sehr gründlich getankt hat. Man könnte auch sagen langsam, aber wir haben ja Urlaub und Zeit und können die Klimaanlage im Auto wieder laufen lassen, da ist das egal.
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Kurzer Aufstieg auf den Turm im Camp, um auch mal von oben auf die Landschaft zu gucken – ganz schön staubig, aber man kann potentiellen Gegenverkehr schon lange vorher sehen, auch bei Kurven…
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Und nun ging das Wasserloch-Hopping los. Von West nach Ost, abends wollten wir dort rausfahren und in unsere nächste Lodge einziehen für die nächsten beiden Nächte. Also, was gab es heute zu sehen? Die genaue Reihenfolge der Wasserlöcher erspare ich euch jetzt mal, sondern zeige gleich die schönsten Bilder:
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drei Kudus und ein Schwarznasen-Impala, mit Warzenschweinen (Pumba aus „König der Löwen“!) im Hintergrund:
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Pumba möchte sich den Matsch wieder abschubbern: 
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Das ist die eine Variante, wie Giraffen trinken – je nach Typ und Vorliebe knicken manche die Vorderbeine ganz merkwürdig ein, weil sie sonst nicht bis unten ans Wasser kommen. Die andere Variante haben wir heute noch nicht gesehen…
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Und dann noch der Löwe – es standen zwei Autos am Straßenrand, da hält man vorsichtshalber immer mal an. Ist nämlich meistens eins der interessanteren Tiere…
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Und dann noch Kuhaltilope, Familie Strauß und Gnus:
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Und so kann es an einem Wasserloch aussehen, wenn gerade eine ganze Herde Trinkpause macht:
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Das ist jetzt die Auswahl der Highlights – es gab auch Wasserlöcher, an denen NICHTS los war. Manchmal haben wir ein bisschen gewartet, manchmal auch nicht. Das muss man immer irgendwie abwägen, ob es sich lohnt. Bei ganz wenigen Wasserlöchern kann man sehen, dass sich bis zum Horizont nichts bewegt. Da könnte dann zwar noch eine Raubkatze irgendwo im Gras liegen, aber größeres Getier kommt dann erstmal nicht. Bei anderen muss man sich auf das Bauchgefühl verlassen – und das klappt mal mehr, mal weniger gut. Aber man weiß ja wenigstens nicht, was man verpasst, wenn man früher fährt 😉
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Wir haben zwischendurch an einer der wenigen Stellen eine kurze Pause gemacht, an denen man das Auto verlassen darf (also abgesehen von den drei Camps natürlich). Diese Stelle hier ist eingezäunt, die anderen beiden später waren gar nicht oder nur halb eingezäunt, da wissen wir auch nicht genau, was da sicherer ist als anderswo.
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Später haben wir noch einen alten Bekannten wiedergetroffen, den Elefanten von gestern. Ungefähr die gleiche Stelle, nur ein bisschen später. Er scheint da sehr pünktlich zu sein, denn er war entsprechend ein Stück weiter gelaufen und steuerte gerade auf die Straße zu, als wir da angerollt kamen:
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Auf der Gegenfahrbahn stand auch noch ein Auto, sehr passend, so hat man mal einen Größenvergleich:
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Und dann lief er auf der Straße lang. Auf uns zu.
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Guckte freundlich, gab auch schöne Fotos, aber da wir uns mit Elefantenmimik nicht soooo perfekt auskennen, wollte ich doch lieber mal zurücksetzen (lassen, Frank ist gefahren). Das schien ihm ausreichend respektvoll zu sein, denn er ist dann auf der anderen Seite von der Straße runter und dort querab über die Ebene abmarschiert.
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Und noch zwei weitere Elefanten haben wir gesehen, die waren allerdings etwas weiter weg und haben Verstecken gespielt oder so:
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So gegen 18:00 hatten wir beide keine Lust mehr, also sind wir schon vor Sonnenuntergang aus dem Park verschwunden und die 9km bis zum Mushara Bush Camp gefahren. Ab sofort führen wir eine Rangliste der Unterkünfte, das hier ist definitiv Platz 1 (die anderen beiden bisherigen teilen sich knapp dahinter Platz 2). Tolle Anlage, gemütlich eingerichtet, und wir wohnen im Zelt. Ja, im Luxus-Zelt, aber darum geht es gar nicht. Das Tolle ist der Blick – das Zelt hat auf drei Seiten offene Fenster bzw. nur Mückengitter statt Zeltplane, und alle Zelte sind nach Osten ausgerichtet, so dass man sich a) nicht gegenseitig ins Zelt schaut und b) man vom Bett aus den Sonnenaufgang sehen kann. Lohnt sich vermutlich nicht in jedem Hotel, aber hier sind die Gäste ja in der Regel schon vor oder zum Sonnenaufgang wach…
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Das Personal ist super. Erstens generell, also was den Empfang und die Einweisung angeht, sondern auch das Thema Gluten. Ich hatten vorher eine Email geschickt, sie hatten geantwortet, das sei kein Problem. Und tatsächlich – schon beim Einchecken haben sie gefragt, ob ich das bin, und beim Abendessen gab es nicht nur frischgebackenes Brot, es wusste auch JEDE Kellnerin Bescheid. Beim Nachtisch hatten sie mir ein extra Schälchen vorbereitet, das bei den anderen stand, aber eben mir in die Hand gedrückt wurde. Also „unauffällige Extrawurst“, kein großes Aufsehen. Himmlisch…
Überhaupt war das Essen toll – es gab Barbecue im Garten, wir wissen nicht, ob das eine Ausnahme war oder immer am Sonntag so ist. Ist ja auch egal. Jedenfalls wurden wir mit der Trommel zum Essen gerufen (die hört man durch’s ganze Camp) und haben dann lecker gegessen – mal wieder wildes Tier vom Grill, aber dazu viele Beilagen. Ich habe auch da was landestypisches probiert, nämlich Miliepap / Maisbrei. Das essen die Einheimischen in verschiedenen Kombinationen, meist aber mit Tomatensoße und/oder Gemüse. Ist im Grunde nichts anderes als Polenta, nur ohne den Parmesan. Muss ich jetzt nicht jeden Tag haben, ist aber lecker.
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Und das war’s für heute, morgen stehen wir wieder früh auf, hier gibt’s noch so einige Wasserlöcher zu entdecken 🙂

Tag 2 – Etosha Nationalpark (1)

Der Untertitel dieses Tages: „Wenn die Generalprobe schlecht läuft, wird die Premiere super“. Heute war Generalprobe. Hoffen wir jedenfalls 🙂
Es fing damit an, dass wir zwar einen Wecker auf 5:30h gestellt hatten, aber leider lautlos. Immerhin haben wir „nur“ bis 6:10h geschlafen und sind dann von alleine wach geworden, aber trotzdem passt unser Plan nicht mehr, um direkt um 6h zu frühstücken und dann schnell aufzubrechen. Der Etosha Nationalpark macht bei Sonnenaufgang auf, das wäre uns dann doch ein bisschen zu früh gewesen, aber um 6:30h wollten wir spätestens los. Tja, das war dann erstmal nichts. Immerhin haben wir nach 13 Minuten unser Häuschen in Richtung Frühstück verlassen (gutes Buffet, leckerer Kaffee und draußen sitzen!) und sind dann gegen 6:45h im Auto gewesen. Fast nach Plan also…
Der Park-Eingang liegt ungefähr 20km von unserer Lodge entfernt, schnurgerade Straße und links und rechts gelegentlich ein Dikdik (ein Art Mini-Reh). Linksverkehr können wir schon ganz gut, allerdings ist auch nicht wirklich Verkehr, wir haben glaube ich 2 Autos gesehen.
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Am südlichen Tor in den Nationalpark müssen wir unsere Pässe vorzeigen und bekommen eine Berechtigung zur Einfahrt, bezahlt wird erst im Park in einem der drei Camps. Wir nehmen gleich drei Tage, dann sparen wir uns beim nächsten Mal das Anstellen hinter mehreren Safaribussen, die auch ALLE Pässe der Insassen eintragen lassen müssen.
Zurück zum Thema Generalprobe – wir haben einen der blöderen Anfängerfehler gemacht. Nicht, weil wir es nicht wussten, sondern weil wir einfach nicht dran gedacht haben. In ungefähr jedem Reisebericht und in gefühlt jedem zweiten Beitrag im Namibia-Forum steht, dass man in JEDEM Ort tankt. Egal, wieviel, aber wenn Diesel da ist, dann tankt man. Erstens gibt es nicht viele Orte, und zweitens hat nicht jede Tankstelle immer Diesel.
Und so kam’s, dass die Tankstelle im Camp Okaukuejo heute ausverkauft war. Außerdem hingen dort überall Zettel, dass das Camp Halali (ungefähr in der Mitte des Parks) auch kein Benzin hat. Wir wollten uns eigentlich den westlichen Teil ansehen – das war damit schon mal nichts, die nächste Tankstelle war das östliche Camp Namutoni, 125km von unserem Standort. Die Tankanzeige sagte „noch 148km“. Na gut, also los.
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Irgendwann haben wir sogar die Klimaanlage sicherheitshalber ausgeschaltet, die frisst ja ziemlich Sprit. Kein Spaß bei 38 Grad… aber immerhin konnten wir Tiere gucken, allerdings nur von der Straße aus, wir haben uns nicht getraut, Abstecher zu Wasserlöchern zu machen.
Aber auch auf der Straße sieht man einiges – zuerst den Begrüßungslöwen direkt hinter dem Tor:
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Dann in loser Schüttung Strauße, Zebras, Springböcke, Gnus und Giraffen:
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Und der riesige Sekretär:
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Wir haben erstmal nur flüchtig drüber nachgedacht, was wir machen, wenn in Namutoni auch kein Diesel mehr zu kriegen wäre – schließlich ist der nächste Ort entspannte 97km entfernt. Es kam natürlich, wie es kommen musste, „Diesel is finished“. Uaaahhh… Tankanzeige sagt „noch 30km“. ADAC nicht in der Nähe. Und jetzt? Der nette Tankwart hat uns dann den Tipp gegeben, dass es direkt in der nächsten Lodge hinter dem Tor ebenfalls Diesel gibt – 12km entfernt, das schaffen wir doch locker!
Und so sind wir in der Mokuti Lodge gelandet, durften das Tor passieren (auf der Liste hatten die letzten 12 Gäste als Grund „Diesel“ eingetragen) und konnten nach kurzer Wartezeit tanken bzw. betankt werden, in Namibia tankt man nicht selbst.
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Puh, da ist uns echt ein Stein vom Herzen gefallen. War ein bisschen unentspannt, ehrlichgesagt fast mehr wegen der Hitze im Auto als wegen der Aussicht, ohne Diesel vor dem Tor liegenzubleiben. Da wären wir vermutlich nicht die ersten gewesen, also hätte es eine Lösung gegeben… Zur Entspannung haben wir uns erstmal in der Lodge niedergelassen und kalte Getränke geordert. Soooo schön war es, dort einfach zu sitzen, die Leute zu beobachten, sich von den Hörnchen die Zuckertüten klauen zu lassen, Kaffee zu trinken… hätten wir ewig machen können, aber erstens mussten wir ja nochmal 170km zurück, und zweitens wollten wir wenigstens mal kurz Wasserlöcher gucken.
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Zwei Wasserlöcher haben wir geschafft, bzw. drei, aber das dritte war leer und damit tierfrei. Aber an den anderen haben wir Zebras gesehen, Kuhantilopen und zwischendurch erst ein Nashorn und dann einen Elefanten:
 
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Kurze Pause für ein Eis war geplant im Camp Halali – Eis gab’s auch, sogar ein ganz tolles. ich kann mich nie zwischen Magnum Mandel und Magnum Weiß entscheiden, hier gibt’s Magnum Weiße Mandel 🙂
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… und gratis dazu einen platten Reifen (Generalprobe, genau). Das ist nicht weiter verwunderlich, die Autovermieter bereiten einen nicht umsonst drauf vor, wie man den Reifen wechselt. Aber hätte ja nun nicht unbedingt heute sein müssen… andererseits: im Schnitt passiert das 1-2x während eines Urlaubs, also haben wir’s vielleicht jetzt (fast) hinter uns? Naja, Reifen war also gewechselt, nur hatten wir ja noch 2 Tage Etosha vor uns und wollten die nicht ohne Ersatzreifen angehen. Der nächste Ort von unserer Lodge aus ist ebenfalls ca. 90km entfernt, wir dachten schon, dass wir das morgen dort erledigen und dadurch einen halben Tag Nationalpark sausen lassen müssen. Aber nein – die vier Männer an der kleinen Tankstelle in Halali hatten zwar kein Benzin, aber konnten den Reifen flicken. Damit trauen wir uns erstmal weiter, und sobald wir wieder mal in einem Ort sind, kaufen wir einen neuen. Übrigens hat das Flicken inklusive Material ganze 85$ gekostet, das sind umgerechnet nicht mal 6 Euro… für vier Mann und mehr als eine halbe Stunde…

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Nun hatten sich auch die letzten vorsichtigen Pläne für den Rest des Tages erledigt, denn um 19h schließt das Gate und wer zu spät kommt, bekommt richtig Ärger, bis hin zu „vergesst es, morgen nochmal wiederzukommen“. Das wollten wir nicht riskieren, also sind wir relativ zügig durchgefahren bis Okaukuejo und dann zum Ausgang. Aber auch hier wieder einige Tiere, inklusive Abschiedslöwe:

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Zurück in der Lodge war schon fast Zeit für’s Abendessen, vorher habe ich nur noch ein paar Fotos gemacht:

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Auf dem Grill lagen heute Warzenschwein, Springbock, Zebra und noch irgendwas, das mir gerade nicht einfällt. Kuhantilope? Sehr, sehr lecker jedenfalls und abwechslungsreich – Salate und einen leckeren Wein gab’s auch noch dazu, und frisches Obst zum Nachtisch bzw. für Frank noch weitere Optionen, die waren aber nicht glutenfrei.

Trotz aller Pannen und nicht eingehaltenen Plänen ein toller Tag!
(und morgen freue ich mich auf die Klimaanlage im Auto…)

Tag 1 – Auf in die Wildnis

Gegen 7h ging es los mit unserem ersten richtigen Afrika-Tag. Das Frühstück im Guesthouse war super, mit frischgebackenem Brot und Eiern nach Wahl. Und da die Welt bekanntermaßen klein ist, hat Frank gleich noch einen Vodafone-Kollegen getroffen…
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Danach gab’s noch eine schnelle Einkaufsrunde im Supermarkt um die Ecke, und ein bisschen Geld haben wir auch noch geholt. Anscheinend ist das Limit pro Abhebung hier 1500 namibische Dollar, also ca. 100 EUR, da müssen wir mehrfach hin, weil es in den nächsten Tagen nicht immer und überall Geldautomaten geben wird. Und mit Karte zahlen geht auch nicht immer…
Dann ging es endlich los Richtung Norden, auf der B1 über Okahandija bis kurz hinter Otjiwarongo. Die Strecke ist (wenn man diese trockene Landschaft mag) sehr angenehm, dazu gibt’s gelegentlich Rindvieh auf der Straße oder noch viel häufiger Fußgänger. Weite Teile sind aber links und rechts mit Zäunen versehen, daher hält sich da dann das Getier in Grenzen. Immerhin unser erstes Warzenschwein haben wir gesehen…
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Hinter Otjiwarongo sind wir in eine D-Straße abgebogen – in Namibia haben die ganz großen Straßen ein A, die nächstgroßen ein B… bis F haben wir bisher gesehen, das ist dann ein eher rumpeliger Feldweg, soweit man das sehen konnte. Also, eine D-Straße – 44km Schotterpiste.
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Bis zum Cheetah Conservation Fund, einer Einrichtung zum Schutz von Geparden. Dort werden verwaiste Gepardenkinder aufgenommen, die (wenn sie zu klein von der Mutter getrennt werden) nicht selbst lernen zu jagen und daher in der Wildnis nicht überleben können. Andere werden verletzt hier abgegeben und später wieder ausgewildert. Letztere darf man als Tourist nicht sehen, weil sie sich sonst zu sehr an den Menschen gewöhnen würden, aber die Tiere, die bis an ihr Lebensende hier bleiben werden, kann man auf verschiedenen Touren sehen.
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Wir waren wie geplant pünktlich zur mittäglichen Fütterung da und haben dabei die ersten 13 Geparden „kennengelernt“ – z.B. Hermione, Harry und Ron, die eingeliefert wurden, als der Harry Potter-Boom gerade auf dem Höhepunkt war. Hat sich erst später rausgestellt, dass Harry ein Mädchen ist… Die Geparden bekommen Esel- und Pferdefleisch, damit sie sich nicht an den Geschmack von z.B. Ziegen gewöhnen und dann nach ihrer Auswilderung Ziegen jagen!
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Danach haben wir einen Drive gebucht, weil es uns a) bei 38 Grad und Sonne schon bei der Fütterung ziemlich warm wurde, und b) man nur so auch IN die Gehege der weiter außen lebenden Geparden kommt. Also ab ins Safarifahrzeug und ganz nah ran.
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Also so richtig nah. Keine 2m waren wir teilweise von den Geparden weg. Die lagen, weil es ja mittags war, im Wesentlichen faul rum und ließen sich fotografieren…
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Schon beeindruckend, und wir konnten unsere Kamera mal ein bisschen ausprobieren. Kann man auch als Zahnarzt benutzen, um das Gebiss zu inspizieren… wenn sie nicht gerade gähnen, haben sie aber eher Ähnlichkeit mit Hauskatzen als mit Raubtieren.
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Als Abschluss haben wir noch die Hundezwinger besichtigt. Um die Farmer davon abzubringen, Geparde auf ihrem Gelände zu erschießen, züchtet die CCF Hunde und bringt ihnen bei, Ziegen als ihre „Familie“ zu betrachten, die beschützt werden muss. Schon als Welpen leben die Hunde zusammen mit Ziegen, wir konnten sie kuscheln sehen! Wenn sie alt genug sind, werden die Hunde an Farmer verkauft und bewachen dort das Vieh.
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Und um aus der Win-Win-Situation eine Win-Win-Win-Situation zu machen, wird aus der Ziegenmilch dann auch noch Käse und Eis hergestellt und verkauft. Vanille-Eis aus Ziegenmilch ist erstaunlich lecker, hat halt einen leicht strengen Beigeschmack, aber das passt tatsächlich!
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Nach dem Eis mussten wir uns langsam auf den Weg machen, erst die 44km Schotterpiste, dann noch ca. 1,5 Stunden Asphalt bis kurz vor den Etosha-Nationalpark.
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Dort wohnen wir in der Toshari Lodge, in einem kleinen Häuschen. Ohne große Umwege sind wir direkt zum Abendessen gegangen, Buffet, und waren fast die ersten. Normalerweise kommt man hier ja aus dem Etosha, und damit man so viel wie möglich sieht, bleibt man so lange wie möglich drin. Das heißt: bis zum Sonnenuntergang, und der ist um 19h. So haben wir unser Fleisch direkt auf Bestellung gegrillt bekommen, und natürlich setzen wir unsere Erkundung lokaler Spezialitäten fort. Heute gab’s daher Eland, Springbock-Wurst und nochmal Kudu. Auch sehr lecker, aber unser Favorit bleibt weiterhin Oryx. Mal sehen, ob sich das noch ändert..
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Wir haben dann noch bis ca. 23h auf bequemen Liegen am Pool gelegen und Fotos angeguckt, dann hat das Bett gerufen. Schließlich stehen wir morgen früh auf, um 6h wollen wir frühstücken. Damit wir möglichst viele Tiere an den Wasserlöchern sehen und dann mittags entspannt in der Lodge pausieren können.

Tag 0 – Anreise

Nach einem halben Tag Homeoffice und den letzten Vorbereitungen stand um 14:30h unser freundlicher Chauffeur (a.k.a. mein Cousin) vor der Tür. Kurze Einweisung in Schlüssel, Gießkanne und Co, dann ging es los zum Bahnhof. Teil eins der Anreise: mit dem Zug nach Frankfurt.
Dann schnell das Gepäck abgeben (außer uns hatte niemand online eingecheckt, die Schlange am normalen Check-In war bestimmt 30 Menschen lang) und Zeit vertrödeln bis zum Abflug, u.a. bei einem leckeren Essen bei MoschMosch.
Frank hatte dann mal wieder Glück und war schnell genug, sich auf einen der drei leeren Sitze in der Mitte umzusetzen. So hatten wir beide jeweils 2 Sitze für uns, was zum Schlafen doch eindeutig angenehmer ist. Nach dem Essen und einem ersten halben Film war’s das dann auch, den Rest des Fluges haben wir bis zum Frühstück um 6h oder so verschlafen.
Der Flughafen in Windhoek ist sehr übersichtlich. Zu Fuß geht’s über das Rollfeld zum Flughafengebäude, dort wird dann erstmal ein Foto gemacht. Allerdings nicht so wie in den USA jeder einzeln, sondern eher „der erste in der Warteschlange ist im Vordergrund, der Rest der Schlange im Hintergrund“. Man kann den Monitor von der Schlange aus sehen, so ging auch diese Wartezeit ganz gut rum. Die Passkontrolle ging sehr schnell, keine Fragen, keine Fingerabdrücke… und schon waren wir angekommen.
Erstmal haben wir uns mit Bargeld versorgt – aus dem Automaten, und heute gab’s südafrikanische Rand, die gelten hier genauso wie namibische Dollar. Erkennen kann man sie vor allem daran, dass Nelson Mandela drauf ist. Auf allen Scheinen.
Nächster Stopp: Autovermieter. Wir wurden von einem Fahrer abgeholt und 500m weiter bei Britz wieder abgesetzt. So freundlich, ausführlich und angenehm haben wir noch nie ein Auto übernommen – und dabei sehr entspannt, mit Kaffeepause, während Franco unsere Daten in den PC eingegeben hat. Wir haben ihn dann noch überzeugt, dass wir vor dem Rückflug NICHT 5h am Flughafen sitzen möchten, weil sie um 16h schließen und wir erst um 21h30 fliegen. Nun dürfen wir das Auto bei der Partneragentur am Flughafen abgeben, die sind länger da (ok, vielleicht ist das auch Standard und wurde uns als Service angedreht, aber da es nichts extra gekostet hat…). Ach ja, und eine gründliche Einweisung in Wagenheber, Reserverad & Co. haben wir auch bekommen – inklusive Instruktionen, wie wir einen neuen Reifen kaufen und abrechnen. Namibia halt – weit mehr als die Hälfte der Straßen sind hier nicht geteert, und da sprechen wir von Hauptverbindungsstraßen! So sieht es aus, unser Auto für die nächsten drei Wochen:
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Nach einer kurzen Unterhaltung mit anderen Touristen, die gerade einen Wagen mit Dachzelten übernehmen wollten, ging’s dann los ins Abenteuer Linksverkehr. Frank durfte zuerst, ich habe mit aufgepasst, dass er immer die richtigen Spuren erwischt. Gar nicht so einfach im Kreisverkehr… Und die Scheiben sind jetzt auch schön sauber, die Hebel für Blinker und Scheibenwischer sind nämlich auch andersrum 🙂
Ca. 45km später waren wir am ersten Ziel, The Elegant Guesthouse. Können wir uneingeschränkt empfehlen: super freundlicher Empfang, erstmal gab’s einen Kaktusfeigensaft. Da wir deutlich zu früh da waren (so um 11h), „mussten“ wir ein bisschen warten. Das ist aber auf einem gemütlichen Sofa im Garten bei 27 Grad und leichtem Wind nicht sooo schlimm. Frischen leckeren Kaffee aus der Jura-Maschine gab’s auch noch kostenlos dazu, was will man mehr?
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Eine gute halbe Stunde später war dann unser Zimmer fertig und wir konnten einziehen. Die sechs Zimmer liegen um einen kleinen Innenhof herum, sind ausreichend groß, schön eingerichtet, sauber und mit Moskitonetz versehen. Obwohl wir im Flugzeug ein paar Stunden geschlafen hatten, brauchten wir jetzt erstmal noch eine kurze Mittagspause. Vielleicht meint der Körper auch einfach nur, dass man nach 10h Flug einfach Jetlag haben MUSS, und deshalb waren wir so müde?
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Am späten Mittag gab’s dann noch einen Kaffee, bevor wir zur Maerua Mall aufgebrochen sind. Wir hatten ein paar Dinge auf der Einkaufsliste, die wir vor dem eigentlichen Beginn der Reise noch besorgen mussten – vor allem Moskito-Spray und Wasser, außerdem aber auch ein paar Snacks für unterwegs (glutenfrei, das gibt’s ja nicht immer und überall) und ein bisschen Lunch für heute. Nach einem Rundgang durch die Mall haben wir uns im Food Lovers Market mit Biltong (getrocknetem Rindfleisch) und Keksen und Bananenkuchen mit Custard eingedeckt und erstmal ein bisschen gesnackt. Im größeren Checkers-Supermarkt haben wir dann Anti-Moskito-Mittel gekauft und uns darüber amüsiert, wie die so heißen. „Peaceful Sleep“ ist das Mittel zum Einsprühen oder Einreiben, und das Raumspray unserer Wahl heißt „Doom – Destroyer“. Es gäbe auch noch „Doom – instant kill“, aber das ist nicht so moskito-spezifisch 🙂
Die Auswahl ist jedenfalls groß:
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Überhaupt ist der Supermarkt hier eher wie ein amerikanischer Walmart, mit Riesen-Auswahl in allen Gängen (also nicht nur bei den Insektensprays). Das macht immer besonders viel Spaß: neue Produkte und/oder Geschmacksrichtungen entdecken und eine Stunde durch den Supermarkt streifen. Diesmal neu für uns: Biltong, getrocknetes Fleisch, seeeehr lecker!
Und übrigens: auch auf den namibischen Rolltreppen herrscht Linksverkehr:
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Weiter ging’s in die Innenstadt, wobei wir da nicht viel erwartet haben. Gab auch nicht viel, und so sind wir eine kleine Runde gelaufen, haben die berühmte Christuskirche (Erbe der deutschen Kolonialzeit) fotografiert und uns dann auf der Terrasse des Nationalmuseums im Schatten mit kühlen Getränken erholt. Es war warm – und der Kreislauf fand einen Temperatursprung von 30 Grad innerhalb von 24h ganz schön anstrengend.
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Und schon war es Zeit für’s Abendessen. Ganz entgegen unseren Gewohnheiten hatten wir einen Tisch reserviert, da in wirklich allen Reiseberichten Joes Beerhouse erwähnt wurde als uriges, leckeres und gleichermaßen von Touristen wie Einheimischen besuchtes Restaurant. Wir hatten es uns nicht so groß vorgestellt, aber da es extrem verwinkelt war (wohl immer wieder hier und da was angebaut), hat man das nur auf dem Weg zum Tisch gemerkt.
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Die Auswahl fiel relativ leicht – zumindest die richtige Seite hatten wir schnell. wer will schon Schwein, Huhn oder Rind, wenn man was lokales probieren kann? Frank hätte beim Dinner-Scrabble eindeutig gewonnen, er hatte Oryx, ich hatte Kudu. Fotos (vom lebenden Tier) folgen, sobald wir welche sehen, wahrscheinlich im Etosha NP. Kudu schmeckt wie richtig gutes Rindersteak, und Oryx hat einen tollen Wildgeschmack, sehr sehr lecker.
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Neben uns saßen zwei Amerikaner (aus einem Staat, der nicht Trump gewählt hat – so haben sie sich vorgestellt), mit denen wir uns sehr nett unterhalten haben. Normalerweise redet man ja nicht so viel über Politik bei solchen Gesprächen, aber heute war’s irgendwie das naheliegendste Thema.
Gegen 22h waren wir dann wieder im Guesthouse, haben noch schnell einen Kaffee auf der Terrasse getrunken und das schöne immer noch warme Novemberwetter genossen und sind dann unter unser Moskito-Netz geschlüpft.
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Und morgen geht’s dann richtig los mit dem Afrika-Abenteuer!  

Vorfreude

Das erste Mal Afrika – damit wir auch mal einen anderen Kontinent sehen. Unser Motto diesmal:

Lions, leopards & lodges.

Los geht’s in Windhoek in Namibia, von da aus nach Norden zum Etosha NP und weiter durch den Caprivi-Streifen nach Botswana. Eine Stippvisite für eine Nacht in Zimbabwe an den Victoria-Fällen und dann Tiere, Tiere, Tiere in Botswana. Löwen sind wohl sehr wahrscheinlich, Leoparden etwas seltener (aber Elefanten, Flusspferde, Giraffen und Zebras passen halt nicht in die Alliteration). Da schon so viel anders ist als bei unseren bisherigen Reisen, verzichten wir auf das Abenteuer Dachzelt und übernachten in Lodges – wobei es auch da manchmal Zelte gibt, aber fest installierte mit Badezimmer und so…
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Das ist ungefähr hier, für diejenigen, die bei Trivial Pursuit nie freiwillig die blauen Fragen nehmen (also ungefähr alle außer mir):
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Unsere Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, wir warten noch auf zwei letzte Amazon-Päckchen mit safari-farbenen T-Shirts, zur Not geht’s aber auch ohne. Diverse Impfungen, Malaria-Tabletten, rote Stirnlampen, Moskitonetz-Deckenhaken (das Netz gibt’s in Namibia bei der Post, warum auch immer), internationaler Führerschein, US-Dollar für Zimbabwe, starker Sonnenschutz… alles erledigt und fast schon eingepackt.
Noch 3x schlafen, dann geht’s los. Erstes Mal Afrika, erstes Mal Südhalbkugel, erstes Mal Linksverkehr… und hoffentlich ganz viele Tiere zum ersten Mal in freier Wildbahn.
Wie gut (wenn überhaupt) das WLAN unterwegs sein wird, werden wir sehen – daher ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass es hier nicht täglich ein Update geben wird. Für kurze Lebenszeichen nutzen wir eine Whatsapp-Gruppe, wer möchte, kann sich gerne melden und wird dort aufgenommen…