Schlagwort: Monument Valley

Tag 19 – Monument Valley

Machen wir sonst nie, aber heute haben wir  uns nach dem Aufstehen erstmal einen Kaffee auf dem Zimmer gebraut (ok, es gab auch eine Kapselmaschine, nicht nur eine ominöse Filterkaffee-Maschine) und sind dann raus auf die Pool-Terrasse. Wo der Sonnenuntergang toll ist, lohnt sich ja vielleicht auch ein Sonnenaufgang 🙂
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Die Sonne war zwar schon aufgegangen, aber noch hinter den Felsen – und so konnten wir zusehen, wie die Felsen nach und nach immer roter leuchteten, als die Sonne höher stieg. Irgendwann sind wir runter zum Fluss spaziert, vom Hotel aus gibt es einen Pfad vorbei am eigenen Grill- und Picknickplatz zum San Juan River, und auch von hier aus haben wir die roten, orangenen, gelben und weißen Felsschattierungen bewundert.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Da es im Hotel kein Frühstück gibt, das benachbarte Cafe/Restaurant schon Winterpause hat und die Kühlbox leer ist, mussten wir uns unser Frühstück anderweitig beschaffen. 100m die Straße rauf hatten wir gestern schon einen 7Eleven ausgemacht, perfekt für ein Outdoor-Frühstück. Und so haben wir uns mit heißem Kaffee (die koffeinhaltigen Kapseln im Zimmer waren schon weg), einer Flasche Milch, einem Muffin für Frank und Joghurt für mich eingedeckt, noch ein paar CornChex aus dem Auto dazugeholt und sind damit erneut auf die Pool-Terrasse gezogen. Außer uns war wieder niemand da, die anderen Gäste sind entweder gerade abgefahren oder kamen wieder, vermutlich von einem frühen Ausflug zum Sonnenaufgang am Monument Valley… Wir haben jedenfalls die Ruhe und die Aussicht genossen und den Tag ruhig angehen lassen. Muss auch mal sein!
Irgendwann gegen 10:30h reichte uns das Ruhigangehenlassen dann aber schon wieder, ein bisschen was wollten wir ja doch noch unternehmen. Also alle Klamotten ins Auto, auch hier hat man irgendwann eine gewisse Routine, wer was einpackt und in welcher Reihenfolge was wo am besten ins Auto kommt. Das geht also ziemlich schnell. Auschecken, ein letzter Blick auf unser von außen unscheinbares Hotel, dann geht’s los in Richtung Westen.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Unser Ziel war das Monument Valley, mit ein paar kurzen Fotostopps auf dem Weg dorthin. Erst kommt die Stelle, an der viele denken, es wäre DIE Stelle aus Forrest Gump (also die, an der er seinen Lauf durch die USA beendet), entsprechend halten hier schon die meisten Touristenautos und es laufen ständig Menschen auf der Straße rum und fotografieren (wir auch).
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Dann kommt das passende Schild, hier bleibt ja nichts unkommentiert, immerhin kostet es keinen Eintritt 🙂
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Und schließlich dann die lange gerade Straße direkt auf die Monuments zu  – wobei der Monument Valley Park noch etwas links der Straße liegt, aber so ähnliche Felsen stehen hier ja überall rum.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Nun mussten wir noch ein bisschen an einer Baustelle warten, zum Glück waren die nicht gerade an dem schönen Straßenstück oben beschäftigt, das orange der Hütchen hätte sich da nicht so richtig gut gemacht… immerhin hatten wir schöne Aussicht, da lässt sich das ganz gut aushalten. Bei der Gelegenheit ist uns aufgefallen, dass die Menschen mit den Stopp-Schildern eigentlich immer gleich angezogen sind – entweder haben sind sie dick eingepackt gegen die Kälte (z.B. am Million Dollar Highway) oder gegen die Sonne (eben hier).
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Die Grenze zwischen Utah und Arizona ist hier sehr unauffällig markiert, aber wir haben’s trotzdem gesehen:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Nach einem kurzen Stopp am Visitor Center, das es auch hier im Tribal Park gibt, ghet es auf die 17 Miles Self-Guided Tour durch das Monument Valley. Wir waren zuletzt vor 7 Jahren hier, es kommt mir gar nicht so lange vor, ist aber so oder so einfach großartig. Eigentlich gibt es nicht viel zu tun, man fährt halt rum, macht Fotos und genießt die Aussicht. Den einen vorhandenen Trail sind wir zum dritten Mal nicht gelaufen, diesmal hatten wir einfach mal keine Lust (letztes Mal war es zu windig/sandig). Stattdessen haben wir wieder an den gleichen Stellen gesessen, gepicknickt und die gleichen Fotos wie bei den letzten beiden Malen gemacht.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Hier an einem der zahllosen Verkaufsstände mit indianischem Schmuck wollte ich eigentlich nur eine kalte Cola kaufen, aber habe dann tatsächlich eine Kette gefunden, die mir gefallen hat. Kein Wertobjekt, hat auch nicht viel gekostet, aber ist eine schöne Erinnerung. Die Cola habe ich auch gekauft – kann mich gar nicht dran erinnern, dass es hier vor 7 Jahren auch schon Getränke gab, ist aber auf jeden Fall bei dem Wetter hier eine gute Geschäftsidee!
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Außerdem kann man natürlich auch andere Touristen beobachten, die hier unterwegs sind. Neben den anderen „Selbstfahrern“ gibt es vor allem die, die mit den offenen Jeeps durch das Tal kutschiert werden, oft Bus-Touristen oder auch Wohnmobil-Fahrer, die hier nicht reindürfen. Die Jeep-Touristen tun uns immer leid, weil sie dem Staub ausgesetzt sind…
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Dann kann man sich noch mit einen echten Indianer auf einem echten Pferd fotografieren lassen. Der reitet immer, wenn eine Jeep-Tour kommt, vorne auf die Spitze beim John Ford Point. Und dann wieder zurück, wenn die Touristen weiterziehen. Vermutlich kann man sich auch als Einzelreisender mit ihm fotografieren lassen, aber unser Bedürfnis war da eher gering. Also so gegen Null. Ein Bild aus der Ferne reichte uns, bzw. zwei:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Touristen sind auch selbst ganz nette Fotomotive, wenn sie möglichst originelle Posen einnehmen auf den Fotos vor den Buttes – „originell“ im Sinne von „in den letzten 10 Minuten hat das keiner gemacht“… sieht auf jeden Fall witzig aus:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Tiere gibt es auch – halb wild, jedenfalls auf eigene Faust unterwegs und der Chef im Revier. Der macht’s richtig und pausiert im Schatten unter dem Fels, bevor er uns entgegen kommt und zeigt, dass das SEINE Schafe sind…
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Alles in allem also ein sehr gemütlicher, entspannter Tag, den wir im Visitor Center beschlossen haben – mit Blick auf die Mitten Buttes und einem kleinen Einkauf für den weltbesten Neffen. Bis zum Sonnenuntergang wollten wir dann doch nicht warten,
Nun hatten wir noch ca. 2h Autofahrt vor uns, unser Ziel war Page, AZ, am Lake Powell. Die Fahrt selbst war nicht besonders ereignisreich, es gibt keine Fotos. Aber als wir dann in Page waren, sind wir kurzentschlossen zur Horseshoe Bend abgebogen. Kein perfekter Zeitpunkt, wir waren einen Tick zu spät, aber das war nun nicht zu ändern. Also haben wir uns kurz über den riesigen und ziemlich vollen Parkplatz gewundert (der war hier vor 7 Jahren noch nicht, also nicht so groß, die Bekanntheit und Beliebtheit scheint massiv gestiegen zu sein) und sind dann halb blind wegen der tiefstehenden Sonne den Sandhügel hoch- und wieder runtergestapft. Pünktlich in dem Moment, als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, waren wir am Rand des Canyons. Auch hier war es ziemlich voll, aber viele machten sich gerade auf den Rückweg. Wir haben uns dann etwas nach rechts gehalten, dorthin, wo die richtigen Fotografen stehen oder sich teilweise schon für längere Aufenthalte und Nachtfotos eingerichtet haben. Nicht, dass wir das vorhaben, aber da war viel wenige Gedränge – war ja auch 50m weiter zu laufen…
OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA PA135276_5_7_Detail OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Und nach einem schnellen Zwischenstopp im Hotel waren wir ganz schnell auf dem Weg zum Abendessen. In einem Forum hatten wir von „Big John’s Texas BBQ“ gelesen, das klang nett: Barbecue, draußen, Live-Musik. Also ausprobieren, das bewährte Dam Bar & Grill musste diesmal leider auf uns verzichten. Erstmal musste ich mit der Platzanweiserin klären, ob ich mein eigenes Brot mitbringen darf – sie meinte aber gleich, dass sie da zwar immer sehr streng wären, dass glutenfrei aus medizinischen Gründen aber eine gute Ausnahme sei. Sie hat auch gleich den Kellner instruiert, dass der Bescheid weiß, sowas klappt hier einfach immer so schön problemlos… das will ich zuhause auch!
Man wird an Bierzeltgarnituren mit anderen fremden Menschen zusammengesetzt, für Amerika eher untypisch, aber sehr gesellig. Wir hatten neben uns ein Paar aus Texas, mit dem wir uns sehr nett unterhalten haben. Als die beiden weg waren, haben dann auch die Leute auf der anderen Seite den Mund aufbekommmen, Bruder und Schwester aus Washington State & Wyoming, die hier mit ihren eigenen Pferden unterwegs waren. Auch sehr interessant, eine ganz andere Art zu reisen…
20151013_195152
Das Essen war super, wenn auch nicht so lecker wie bei Smokin‘ Daves in Estes Park – da wird aber uach sehr lange nichts rankommen, fürchte ich, weil es einfach so unglaublich lecker war. Trotzdem – Pulled Pork, Beef Brisket, Rippchen, Würstchen, dazu leckerer Krautsalat und Bohnen (und Texas Toast für Frank).
20151013_190357

Monument Valley, Blue Canyon & Coalmine Cayon

24. März 2009
Same procedure as last year – wir haben uns den Sonnenaufgang gespart bzw. kurz mal aus dem Fenster gescchaut, von dort aus kann man nämlich prima Richtung Osten auf die Monuments schauen und muss gar nicht aufstehen/ sich anziehen/ losfahren…
Eigentlich wollten wir zum Frühstück ja kurz am Supermarkt halten und uns etwas zum Mitnehmen holen, aber nachdem wir gestern kurz das „The View“-Restaurant gesehen hatten, war klar, dass wir hier frühstücken wollten. Denn: Das Hotel und das Restaurant liegen direkt am Rand des Monument Valley Tribal Parks, mit dem schönsten Blick auf die drei wichtigsten Buttes (ausgesprochen übrigens „bjuuuuts“, hat nichts mit dem butt zu tun *gg*). Die Preise sind für die Lage außergewöhnlich niedrig, und der Blick war so schön wie erwartet:

Anschließend sind wir in den Park gefahren und haben uns schon am Eingang erkundigt, welche Optionen es gibt für „horseback riding tours“. Mehrere Anbieter mit unterschiedlichen Routen stehen zur Verfügung, die Preise sind ähnlich, und am interessantesten: wenn man nicht oben am Eingang, sondern direkt unten bei den Tourguides bucht, kostet es 10$ weniger! Wussten wir nicht, war Glück, dass wir es so gemacht haben… Frank wollte nicht, aber ich hatte es mir schon letztes Jahr (und dieses Jahr im Bryce, aber da war es dann doch etwas zu kalt) so schön vorgestellt, gemütlich durch die schöne Landschaft getragen zu werden. Viel mehr ist es nicht, wenn man als absoluter Anfänger auf ein Pferd steigt – also ist Reiten eigentlich zuviel, draufsitzen und festhalten trifft es besser. Erstaunlich nur, wo es dann am nächsten Tag weh tut…
Aber das kommt später, erstmal bin ich sehr entspannt 60min. hinter meinem Tour Guide hergetrottet (bzw. mein „extremly gentle horse“ namens Shotgun) und habe die Monuments ganz in Ruhe und aus relativer Nähe angesehen. Im Park gibt es sonst keine Wanderwege, daher ist das eine schöne Möglichkeit. Frank hat solange Fotos gemacht…
Anschließend haben wir an einem der drei schönsten Aussichtspunkte einen Bagel mit Creamcheese verspeist und sind dann zum Parkausgang gefahren – natürlich mit zahlreichen Fotostopps, nicht, dass wir die Fotos nicht schon 5000x hätten, aber es kostet ja nichts extra. Nur der Speicherplatz wird langsam knapp, da wir eigentlich alle Bilder doppelt sichern (Memorystick und Laptop).
Jetzt aber weiter zum nächsten Punkt, schließlich war es inzwischen schon 13h. Erstmal ging es ein ganzes Stück Richtung Südwesten, bis kurz vor Tuba City. Dort fängt mal wieder ein Abstecher an, dessen Ziel auf unseren Karten nicht verzeichnet ist, das aber im Internet so gut beschrieben ist, dass man ohne Probleme hinfindet: der Blue Canyon. Woher dieser Name kommt, ist mir ein Rätsel, denn blau ist hier allenfalls der Himmel, der Rest ist rot-weiß gestreift, auf dem Weg kreuzt man noch ein Tal mit grünlichen Felsen… und der Weg ist rosa, gemischter Staub aus den roten und weißen Felsen wahrscheinlich. Naja – ist ja eigentlich auch egal. Der Canyon selbst bzw. das, was man dort sehen und fotografieren möchte, sind lauter weiß-rote Hoodoos, die sich entlang einer Bergkette zusammengerottet haben. Wir hatten sie alle für uns, keine Menschenseele zu sehen:

Nur ein paar Meilen weiter befand sich unser drittes Tagesziel, der Coal Mine Canyon. Interessantestes Ereignis unterwegs: In Amerika fährt man zum Linksabbiegen nicht in die Kreuzung, sondern wartet an der Haltelinie, bis der Gegenverkehr durch ist. Normalerweise jedenfalls. Die Dame vor uns (augenscheinlich Einheimische!) fuhr aber erst rein in die Kreuzung und dann zügig rückwärts wieder raus – nur dass wir da inzwischen brav an der Haltelinie standen… sie hat uns angerumst, es ist aber nichts kaputt gegangen. Das hätte uns auch gerade gefehlt!
Der Coal Mine Canyon ist wieder so eine Stelle, die man kennen muss, um sie zu finden. Die Beschreibung lautet in etwa „12 Meilen südlich von Tuba City steht links eine Windmühle. Dort links abbiegen und dem Feldweg folgen.“ Hält man sich dran, landet man an einem wunderschönen, bunten Tal, in dem die Felsen ein bisschen an den Bryce Canyon erinnern, nur dass sie ganz unterschiedliche Farben haben – es gibt weiße, rote, gestreifte, schwärzliche, fast lilafarbene… Wir waren fast zu spät, da die Sonne schon ziemlich tief stand, aber wir haben noch einige Aussichtspunkte abgeklappert (= Abzweigungen vom Feldweg, der definitiv nur für Autos mit größerer Bodenfreiheit zu empfehlen ist, PKWs wären hier fehl am Platz).

Den Rest des Tages-Meilen-Pensums haben wir auf dem Weg zu unserem Basislager für die nächsten 6 Tage verbracht – ab jetzt wohnen wir in Page, Arizona und haben hier viel vor. Aber das erzähle ich dann ab morgen im Detail..
[map address=“monument valley, arizona, USA“ z=12 maptype=“ROADMAP“ marker=”yes” infowindow=”text content to add to the infowindow” markerimage=“http://weiher-online.de/wp-content/uploads/2011/10/marker.png“ infowindowdefault = “no”]

Four Corners, Goosenecks, Moki Dugway, Valley of the Gods & Monument Valley

23. März 2009
Heute haben wir Farmington verlassen und uns wieder in Richtung Norden (=Utah) aufgemacht.
Erster kurzer Zwischenstopp: „Four Corners“, die einzige Stelle ind en USA, an denen vier Bundesstaaten zusammenstoßen. Sonst ist hier eigentlich nix, aber natürlich zahlt man Eintritt und ringsrum gibt es zahlreiche Buden mit Silberschmuck, Indianerpfeilen, Magneten, Postkarten, T-Shirts und sonstigem Touristen-Schnickschnack. ABER: man kann ein Foto machen, das sonst so nicht möglich ist, nämlich „Nicola ist gleichzeitig in vier Staaten“:

linke Hand: Colorado
rechte Hand: Utah
linker Fuß: New Mexico
rechter Fuß: Arizona
Dann ging es weiter zu den Goosenecks. Dabei handelt es sich eigentlich um einen mäandernden Fluss, den San Juan, der hier besonders enge Kurven zieht und von einem Aussichtspunkt aus schön zu bewundern ist. Auch hier gilt: Fotos machen, Toilettenpause, dann geht’s weiter. Mehr ist hier nämlich nicht, hier fehlen sogar die Souvenirstände.

Direkt in nächster Nähe und vom Aussichtspunkt aus schon sichtbar liegt eine Hochebene, auf die man fahren und dann – Überraschung – runterschauen kann. Vorher wird auf zahlreichen Schildern gewarnt – „rough road“, keine schweren/großen Fahrzeuge wie Wohnwagen, LKWs etc, böse Serpentinen und so weiter… Aber natürlich nach amerikanischen Maßstäben. Wie schon früher sind diese Serpentinen des „Moki Dugway“ nach mallorquinischem Standard eher autobahn-verdächtig, so breit sind die. Zwar nicht asphaltiert, aber sehr ordentlich und übersichtlich. Nach ein paar Minuten ist man schon oben, und dann geht es noch 5 Meilen über eine Dirtroad (das ist dann kein Schotter, sondern Lehm) bis zum Ende des Plateaus. Von hier aus hat man einen tollen Blick nochmal auf die Goosenecks, jetzt von viel weiter oben, sowie auf das Monument Valley in der Ferne und auf das Valley of the Gods etwas näher.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe: schon seit Tagen sagt der Wetterbericht eigentlich schlechtes Wetter vorher, ein Sturmtief bringt Kälte, Sturm, Gewitter, Schnee und was weiß ich noch alles. Aber da wir ja im Urlaub immer Glück haben, hat es uns bisher nicht getroffen (toitoitoi). Bis auf den Wind gestern und den Schnee heute Nacht, den Frank aber nur zufällig aufgrund von Einschlafschwierigkeiten überhaupt mitbekommen hat, haben wir immer schönes Wetter. Heute ist es deutlich kälter, aber das alleine macht uns ja nichts, schon gar nicht an einem überwiegenden Fahrtag.
Als wir jetzt aber auf dem Moki Dugway hochfuhren und oben den schönsten Rundumblick hatten, konnten wir rundum fiese Wolken sehen, teilweise war der Regen sichtbar, der unten rausfiel. Nur direkt über uns war blauer Himmel und Sonne… Wir haben schon befürchtet, dass es uns doch noch kriegt, aber wir hatten weiterhin Glück.
Nachdem wir die Serpentinen auf dem Rück- und Runterweg immer noch nicht schlimm fanden, sind wir links abgebogen ins Valley of the Gods. Dieses wird gelegentlich auch „Little Monument Valley“ genannt – ist zwar ähnlich, aber das Original gefällt uns doch besser. Jedenfalls, wir sind die 17 Meilen durchgefahren und haben uns die verschiedenen Monuments angesehen. Auch hier entdeckt man viele Figuren (Frau in Bade-Bottich, Henne…) und zahlreiche figurlose schöne Monolithen.
Eigentlich hatten wir geplant, nun in Mexican Hat zu übernachten – aber es war erst 15h und damit ein bisschen früh. Möchte jemand wissen, warum Mexican Hat Mexican Hat heißt?

Das nur am Rande… wir haben uns jedenfalls entschieden, weiterzufahren bis zum Monument Valley, das von hier aus nur 20 Meilen entfernt ist. War eigentlich für morgen früh geplant, aber passt ja noch rein in den heutigen Tag… Auf dem Weg haben wir überlegt, ob wir dann am Monument Valley übernachten oder bis zum nächsten Ort weiterfahren und uns dort etwas suchen. Gewonnen hat die Gouldings Lodge am Monument Valley: hier waren wir letztes Jahr auch, es gibt Internet, ein Kino mit Western-Filmen, die hier spielen, ein Schwimmbad, und das Monument Valley liegt eben direkt nebenan. Da das einer meiner Lieblingspunkte auf dieser wie auf der letzten Reise ist, macht es mir nichts, sowohl heute, als auch morgen reinzufahren. Alles gute Argumente, die einen etwas höheren Preis rechtfertigen.
Also, Zimmer buchen, Koffer reinstellen, ab ins Auto und ins Valley. Wir haben im Schnelldurchlauf einmal die Rundstrecke abgefahren, weil Frank gerne im Gouldings-Kino einen Film sehen wollte (Fotos, Musik, Navajo-Poesie…). Also haben wir die meisten Aussichtspunkte ausgelassen und nur unsere Favoriten angefahren und fotografiert. Zunächst war das Wetter noch wie oben beschrieben, direkt über uns blau, sonst eher grau. Aber nachdem wir eine Stunde später wieder am Parkeingang waren, hatte sich das geändert:

Nachdem wir den Film angeschaut hatten, sind wir kurz Foodshoppen gegangen und haben uns für’s Abendessen jeweils ein Sub (eine Art belegtes Baguette, aber aus weichem Brot – vielen bekannt vom Subway?) geholt. Der, der’s zubereitet hat, hat auf jeden Fall einen Preis für „langsamste Zubereitung eines Subs“ verdient – und dann gleich noch einen für „den meisten Salat auf ein Sub stapeln“… Aber egal, es hat gut geschmeckt. Allerdings könnte das natürlich auch an der Aussicht gelegen haben, denn inzwischen war Sonnenuntergangszeit und wir standen an unserem Lieblingspunkt im Monument Valley:

Das war’s für heute, gute Nacht (bzw. frohes Arbeiten *ggg*)!

Antelope Canyon / Monument Valley

22. März 2008
Kaum zu glauben, aber unsere bisherigen Tage waren tatsächlich noch zu toppen: heute war definitiv der schönste Tag der ganzen Reise (für mich jedenfalls, Frank mag sich da nicht so festlegen…). Wir haben zwei meiner absoluten Highlights auf dem Programm gehabt, einen Slot-Canyon und eben die aus Film und Fernsehen bekannten Monuments im gleichnamigen Valley.
Direkt hinter Page, unserem Standort der letzten Tage, liegen die beiden Antelope Canyons – es gibt einen Upper Canyon und einen Lower Canyon, beide stehen unter Verwaltung der Navajo-Indianer. Daher gilt auch unser Nationalpark-Pass nicht, aber die 26$ pro Person waren definitiv gut angelegt. Wir haben uns aufgrund der Zeit (Vormittags) für den Lower Canyon entschieden, da hier die Lichtverhältnisste besser sind. Schon der Einstieg in den Canyon ist etwas ungewöhnlich: man läuft über den Sand, plötzlich ist da eine Spalte im Boden, in der der indianische Führer verschwindet. Die ganze Gruppe hinterher, wir haben dann nach Beendigung der Tour mal ein Foto gemacht, damit ihr euch das richtig vorstellen könnt…

Also, runter in den Canyon auf schmalen Metall-Leitern, dann geht es am Grund weiter durch unglaubliche Formen und Farben. Das Wasser hat hier fantastische Kurven, Vorsprünge, Stufen, Höhlen und Fenster ausgewaschen, und die Wände sind alle von den mitgeschwemmten Steinen wie abgeschliffen- mit verschiedenefarbigen, gleichmäßig geformten Rillen. Kann man nicht richtig beschreiben, und auf den kleinen Fotos kommt es auch nicht richtig raus… müssen wir wohl nach dem Urlaub mal auf der Leinwand zeigen.


Kurz vor uns ist eine Gruppe von vollausgerüsteten Fotografen abgestiegen, die wir dann auf dem Weg zum unteren Ende des Canyons mehrfach getroffen haben. Anschließend kann jeder in seinem Tempo wieder rauflaufen oder über eine Treppe aussteigen und oben zurückgehen (das machen aber eher nur die Japaner, die kurz hinter uns kamen). Anders als beim Upper Canyon – wir sind da ja gut informiert – gibt es hier nur eine Stelle, an der zu einer bestimmten Zeit die Sonne durch ein „Fenster“ scheint und einen schönen Lichtstrahl produziert. Hier hatten sich natürlich alle Profis versammelt und ihr Tourguide fungierte als profesioneller „Sand-in-den-Lichtstrahl-Werfer“ – so sieht man den Strahl später auf den Bildern viel besser.
Den Lower Antelope Canyon besucht man am besten Vormittags oder Nachmittags. Zur Mittagszeit wird es im Canyon wegen seiner V-Form zu hell und die Farben kommen nicht richtig zu Geltung. Den Upper Antelope Canyon besucht man am besten direkt zur Mittagszeit, da auch oben sehr schmal ist und nur durch einige „Löcher“ das Licht in Beams in den Canyon fällt
Wir haben zwei Stunden dort unten verbracht, und beim nächsten Mal werden wir hier ganz sicher wieder hinfahren – ob Upper oder Lower Canyon sehen wir dann mal, aber es ist absolut wunder-wunder-schön.
Die nächste Station war dann ganz anders – nach ca. zweistündiger Fahrt waren wir im Monument Valley, eigentlich gar keinem richtigen Tal, sondern einer flachen Ebene mit vielen Monuments drin. Schon von der Straße aus sieht man die riesigen roten Felsen, und im Park selbst fährt man dann auf 17 Meilen mitten durch. Wir haben erstmal eine halbe Stunde Picknick vor der tollen Kulisse gemacht (unser Favorit: Tortilla-Wraps mit Hähnchen, Guacamole, Paprika und Käse, kann man prima im Auto zusammenbauen und das Fleisch gibt es praktischerweise schon fertig gebraten und gewürzt im Kühlregal, Convenience Food sei dank).

Dann sind wir den gesamten Rundkurs abgefahren mit einer längeren Pause zum Gucken, Musikhören, Lesen und auf-den-Sonnenuntergang-Warten. Auf den Fotos kann man schon ein bisschen erkennen, wie unterschiedlich die Felsen bei Mittags- und Abendsonne wirken… Richtig viel machen kann man hier nicht, wandern ist nur auf einem einzigen Weg erlaubt, aber da es ziemlich windig war und wir schon zweimal das Fenster im Auto nicht rechtzeitig geschlossen hatten, bevor die Sandwolke herangewirbelt war, war unser Wandbedarf eher gering. Trotzdem – es ist sehr sehr schön, ich hätte (habe!) stundenlang dasitzen können und einfach nur gucken und fotografieren. Offiziell hat der Park nur bis 17 Uhr geöffnet und an der Hauptzufahrt wird dann auch eine Schranke geschlossen, aber sofern man schon drin ist beschwert sich auch niemand, wenn man bis zum Sonnenuntergang bleibt. Dieser Abstecher nach Osten (weiter fahren wir nicht mehr, morgen geht es fast das ganze Stück zurück Richtung Grand Canyon) hat sich wirklich gelohnt.
Das Motel hatten wir bereits aus Page online gebucht, noch ein Grund übrigens, einen Laptop mitzunehmen. Die Gouldings Lodge liegt knapp außerhalb des Parks, man kann von unserem Balkon zahlreiche Monuments sehen. Sie ist das einzige Motel im Umkreis von 40 Meilen, es werden zur Zeit beim Visitor Center aber Übernachtungsmöglichkeiten gebaut [Anmerkung 2009: ist inzwischen eröffnet]. Sehr beeindruckend…
Das Essen war ok, anschließen haben wir noch ein paar „Monuments by Night“-Fotos gemacht. Erstaunlich, wie schön die Fotos werden, sogar Sterne kann man sehen. Zeigen wir dann später mal…