Schlagwort: Hluhluwe-Imfolozi

Tag 8 – Hluhluwe

Es ist Afrika-Urlaub, also klingelt der Wecker um 5:00h und wir sind nach einem schnellen Nescafé eine halbe Stunde später unterwegs. Kaum raus aus dem Gate, werden wir von der lokalen Zebra-Gang im Morgenlicht begrüßt.

Erstmal ging es auf der Main Road nach Norden bis zum Gate, wo wir eine größere Büffelherde „gefunden“ haben. Gut, das war auch nicht wirklich schwer, sie lagen direkt neben der Straße und ließen sich durch die Autos nicht stören. Kurzfristig waren da tatsächlich mal mehrere im Blickfeld, denn offensichtlich kamen gerade die Safari-Fahrzeuge in den Park




Dann sind wir links abgebogen auf den ersten der Loops. Tiere haben wir kaum gesehen, dafür aber eine Menge Landschaft. Hier ist es ganz anders als im iMfolozi-Teil, höhere Berge, flachere Büsche.

Ein weiteres Büffelpaar, gemütlich auf der Straße schlendernd…

… und wieder Landschaft:



Leider hatten wir kein Frühstückspicknick dabei, sonst hätten wir das ganz sicher auf dem letzten Bild verzehrt. Also an der Stelle. So mussten wir dann doch ins Hilltop Camp zurück. Das Buffet war ok, mehr aber auch nicht. Um so besser war der Blick von der Terrasse, und guten Kaffee haben sie auch. Daher sind wir hier nach dem Packen und Auschecken noch 2 Stunden hängengeblieben, haben die Aussicht genossen, mit einem nach Kapstadt ausgewanderten Ex-Kieler gesprochen (den wir gestern schon an einem Wasserloch getroffen hatten)… also quasi mal eine Weile nichts getan.



Hier noch mal ein Eindruck, wie das Hilltop Camp aussieht:



Und natürlich geht’s nicht ganz ohne Tiere, der eine direkt über uns im Baum (Kronentoko), das Nyala neben dem Restaurant auf der Wiese und die Nashörner auf dem gegenüberliegenden Hügel mit voll ausgefahrenem Zoom. Hätte auch das Fernglas nutzen können, aber das war besetzt 😉




Als wir uns endlich losreißen konnten, ging es wieder auf Game drive – wir hatten noch ein paar Loops abzuklappern, wir wollten ja am liebsten alles und alle sehen.
Ich zeige gleich mal wieder nur die schönsten Bilder… wir haben aber natürlich nicht nur solche, sondern auch „Ups, ich hab gewackelt“, „wo ist der Vogel hin“ oder „huch, unscharf“… ganz zu schweigen von langweiligen „10 Impalas stehen in der Gegend rum und machen NICHTS“. Aber die zeigen wir euch ja nicht. Daher wieder zurück zum „best of“:
Kaffernbüffel, die das dringende Bedürfnis nach einer Ganzkörper-Schlamm-Maske inklusive Gesicht hatten


Zebra-Straßenblockade

Lauschig-grüne Bäche zwischendurch, meistens mit vielen Vögeln:


Immer wieder mal ein Nashorn, das vor uns über die Straße läuft – hier die Version „ich komme gerade aus dem Schlammbad“

Und wir beobachten ja auch gerne immer wieder Giraffen – spätenstens seit dieser hier werden wir das in Zukunft sicher nicht aufgeben. Erst haben die drei ganz normal gefressen, doof geguckt, weitergefressen… was Giraffen halt so machen. Aber dann – ich lasse mal erst die bilder sprechen. Erklärung folgt.

Was macht sie denn da? die hat doch was Weißes im Maul? Hier gibt’s doch keine Blüten oder so?? Ach ja, Tiere fressen ja gelegentlich Knochen (oder lutschen dran), um an Kalzium zu kommen. Das scheint diese hier auch zu tun. Die Bewegungen sahen schon witzig aus, aber dann konnten wir erkennen, WAS sie sich für einen Knochen ausgesucht hat:

Sie heißt bei uns nur noch die Kukident-Giraffe, denn es sah wirklich so aus, als würde sie freihändig versuchen, ihre dritten Zähne wieder in den Mund zu bekommen…
Danach gab’s nur noch zwei Kuschelnashörner und ein paar Vögel, die wir länger beobachtet haben:



Insgesamt ein toller Tag, mit vielen abwechslungsreichen Sichtungen und einer entspannenden Mittagspause mit Aussicht. Wir sind fast alle Loops abgefahren und haben (neben viel mehr Nashörnern als hier zu sehen) ganz viele verschiedene Tiere vor die Linse bekommen.
Nun mussten wir noch ziemlich genau eine Stunde vom Gate bis nach St. Lucia fahren, dort waren die nächsten drei Nächte gebucht. Die Fahrt war ereignislos und eher langweilig, und wir waren pünktlich um 18h am Zulani Guesthouse.
Zwei andere Gäste kamen auch gerade an, und gemeinsam haben wir auf die Besitzer gewartet, die kurz darauf kamen. Tolles Haus, schönes Zimmer (wir haben das Elefanten-Zimmer, mit kleinem Elefanten-Anhänger am Schlüsselbund und so), hübscher Außenbereich mit Pool… wo wir erstmal von Gary ein Bier/einen Fruchtsaft und eine ausführliche Einweisung ins Haus sowie Tipps & Tricks für Abendessen und Unternehmungen bekommen haben.

In Fußnähe gibt es reichlich Auswahl an Restaurants. Gary und June hatten uns das Ocean Basket empfohlen, mit dem Zusatz-Tipp, dass man dort auch von der Karte des benachbarten Braza (einem Steakhaus) bestellen kann. Beide gehören nämlich dem gleichen Besitzer, und es ist total üblich, dass man kreuz und quer bestellt – die Gäste an fast allen Tischen hatten beide Karten und/oder Gerichte mit Fisch oder Fleisch vor sich.
Da Gary und June uns ausdrücklich und unaufgefordert bestätigt hatten, dass man durchaus zu Fuß gehen kann (obwohl die Hippos regelmäßig die Gärten und Parks abgrasen und dann auch auf den Straßen unterwegs sind), haben wir das gemacht und sind zu Fuß gelaufen. Ohne Hippo-Begegnung, aber es waren auch maximal 5 Minuten zu gehen.

Nach dem Essen ging’s dann nur noch ins Bett, und morgen könnten wir tatsächlich ausschlafen, Frühstück gibt’s um 8 Uhr und wir wollen nur „was Kleines“ machen, da wir nachmittags schon zu einer Tour abgeholt werden. Also kein Wecker. Auch mal schön. Soll doch die innere Uhr mich wecken!

Tag 7 – iMfolozi

Nach einer für mich erholsamen, für Frank eher schlaflosen Nacht war ich um 4:47h wach. Ein Viertelstunde habe ich probiert, ob ich vielleicht wieder einschlafe, aber nö, ich war wirklich wach. Also habe ich mich angezogen und ein Tütchen Instant-Kaffee, die Kamera, Kekse und eine Zeitschrift zusammengesucht.
Bevor ich übrigens auch nur einen Schritt aus unserem Zelt in Richtung Küchenzelt machen konnte, hatte ich schon die ersten Affen (Vervet Monkeys bzw. Grüne Meerkatzen) gesehen, die in leicht aufdringlicher Nähe in den Bäumen saßen. Die meisten schliefen, einer war offensichtlich als Vorhut geschickt worden. Der war meistens wach, nickte aber auch immer mal kurz ein.


Zunächst habe ich mir im Küchenzelt mal einen Kaffee gekocht. Ich habe übrigens ein Gasherd-Trauma. Ich nutze die wirklich nur, wenn es nicht anders geht – oder wenn sie so einen eingebauten Funken haben. Hatte der hier natürlich nicht, sondern man brauchte Streichhölzer. Zu was die Kaffeesucht einen so alles antreibt… und Frank hat ja noch geschlafen.

Mit meinem Kaffee saß ich also vor dem Zelt und beobachtete und fotografierte die Affen, während die wiederum mich beobachteten. Und die glutenfreien Kekse, die ich noch von Sandy mitbekommen hatte. Sie lagen neben mir auf der Armlehne mines Stuhls und wurden quasi hypnotisiert. Mir war durchaus klar, dass ich nicht 2 Sekunden weggehen könnte, soviel hatte ich im Forum gelesen und von Sandy und Louis gehört. ABER dass das dreiste Vieh tatsächlich einfach so nah kommt, obwohl ich da sitze, das hätte ich nun nicht gedacht. Weg waren die Kekse, ein paar hat er fallen lassen, aber einen oder zwei doch erwischt. Stört ihn auch nicht, wenn man ihn ausschimpft (ach…), er hat in Ruhe und knapp außer Reichweite die Kekse weggemümmelt.


Um 6:30h waren wir startklar, Koffer gepackt, alles im Auto verstaut, Affen abgwehrt, die gerne dabei „geholfen“ hätten, die Kühltasche umzupacken. Es konnte also der erste Game Drive dieses Urlaubs starten 🙂
Der restliche Tag verlief im Grunde relativ eintönig: Wir haben von 6:30 bis 17h im Auto gesessen und sind mit 5-20km/h durch den Park gerollt. Es gab eine Frühstückspause an einem Picknickplatz, mittags Obst (und Franks Magen wollte eh nur trockenes Brötchen), zwei kurze Ausflüge in Unterstände zum Tiere-Beobachten und ein kurzes Nickerchen im Auto. Der Rest war mit Tiere suchen, beobachten und fotografieren hervorragend ausgefüllt.
Die Ergebnisse kommen gleich, da kommentiere ich nur noch jeweils kurz. Nur eben noch ein bisschen was zum Park und zur Landschaft: Der Hluhluwe-iMfolozi besteht aus zwei Teilen, wir waren zunächst im südlicheren iMfolozi-Teil. Dieser Teil ist leicht hügelig, ein Fluss geht mittendurch, und es gibt neben der Hauptstraße mehrere „Loops“, die dann jeweils nicht mehr geteert und daher mehr (oder in diesem Fall tatsächlich eher weniger) holprig sind. Also genau unser Ding 🙂
Es ist sehr grün, sowohl in den eher flach bewachsenen Bereichen mit Büschen und Gräsern, als auch in den eher waldigen Ecken. Dadurch hat man nicht immer freie Sicht, aber es ist schön anzuschauen und ein prima Hintergrund für Zebras & Co.





Nur auf den extra gekennzeichneten Picknickplätzen darf man aussteigen, wobei auch da rein theoretisch die Tiere hinkommen könnten. Woran genau der Parkplaner festgemacht hat, dass es da nun sicherer ist als woanders, wüssten wir auch mal gerne. Egal, man guckt halt erst rum, bevor man aussteigt, und sollte da ein Elefant in der Nähe sein, steigt man halt nicht aus.



Ist im Mpila-Camp nicht anders, da gibt es zwar einen Zaun, aber der hält nur Elefanten ab (und auch da liegt es daran, dass sie den Strom darin meiden, wenn sie wollten, könnten sie den leicht überwinden. Alle anderen Tiere können unter dem Zaun durch und laufen frei im Camp rum – gesehen haben wir Hyänen, Nyalas, Affen natürlich, aber bestimmt waren noch mehr da, die wir überhaupt nicht zu Gesicht bekommen haben.

Hier ist dann übrigens auch Whitie, unser neues Auto. Damit macht der Game Drive wirklich mehr Spaß – man rollt halt so vor sich hin und muss nicht dauernd schalten, damit ist es leiser und verscheucht nicht so schnell die Tiere.

So sieht das dann aus, wenn man einen Hide (also einen versteckten Unterstand) besuchen möchte: Ein Laufgang mit einigermaßen blickdichten Wänden, damit man von den Tieren nicht gesehen wird. Am Ende steht dann ein kleines Häuschen mit Bänken und relativ niedrigen breiten Öffnungen, meist in Richtung Wasserloch oder Matschloch. Wir hatten Pech, es waren jeweils nur Vögel da, aber auch die können ja ganz interessant sein. Wir üben noch, aktuell scheitern wir gerne mal daran, dass das Buch nach Vogelfamilien (Arten?) gruppiert ist. Nach Farbe wäre irgendwie einfacher… oder eine App… mit Filtern… aber gut, wir haben es j nicht eilig…



Und jetzt kommen erstmal ein paar unserer liebsten Tierfotos:
Kuschelnde Warzenschweine, die hier aber eigentlich jeder nur Pumbas nennt:

Impalas – mit Intimpflege-Helfer, Babies, Portrait. Gäbe es einen „Wir bremsen auch für Impalas“-Aufkleber, wir würden ihn kaufen!




Nyalas – eine Erstsichtung, die gab es in Namibia und Botswana nicht (oder jedenfalls haben wir keine gesehen). Sehr hübsch, die Männchen kompensieren, dass es hier keine Oryxe gibt, die fanden wir bisher am hübschesten.

Baboons (Paviane) auf Futtersuche:


Ein grimmiger Gelbschnabel-Toko (die sehen IMMER böse aus. Ist vielleicht ein ganz lieber, sanfter Kerl, aber alle missverstehen ihn)

Nashörner, die hier im Park wirklich hinter jeder zweiten Ecke stehen. Oder wie hier liegen. Das erste ist knapp vor uns über die Straße gelaufen, vielleicht 10-15m entfernt. Die nächsten waren sehr inaktiv, aber es war ja auch schon Mittagspause. Wir haben danach noch mehrere gesehen, bestimmt 10 über den Tag verteilt. Auf dem letzten Bild sieht man, dass Oxpecker nicht nur Impalas pflegen (oder Ochsen), sondern eigentlich alle möglichen Tiere.




Eine Schildkröte (Tortoise, im englischen gibt es ja tatsächlich drei Wörter für das, was wir einfach Schildkröte nennen. Die anderen sind Turtle und Terrapin, für Unterschiede fragt mal Wikipedia, so ganz firm bin ich da nicht).


Noch ein Warzenschwein, diesmal eine Mama mit Nachwuchs, die sind soooooo niedlich. Und klein, ungefähr wie ein großes Meerschweinchen oder mittelgroßes Kaninchen. Wir haben sie liebevoll „die Pumbinis“ getauft. Nehmen wir gerne noch häufiger!


Vögel haben wir natürlich auch gesehen, aber die bestimme ich erst später in Ruhe. Einer ist aber ein Wiedehopf, den habe ich mir gemerkt.

Natürlich haben wir auch wieder Webervögel gesehen, diesmal mit Nestern in verschiedenen Stadien. Einer hat gerade erst angefangen mit zwei „Strippen“, der nächste hat immerhin schon einen Ring:


Am späten Nachmittag dann endlich auch Elefanten – zwei, die allerdings gerade im Begriff waren, das Wasserloch zu verlassen. für zwei Beweisfotos hat’s aber noch gereicht. Ein weiterer Elefant lief später direkt an der Straße entlang und hat gemütlich gefressen. Er scheint kein rechtes Auge mehr zu haben, aber bewegte sich ganz normal. Und kurz vor dem Hilltop Camp, nun schon im Hluhluwe-Teil des Parks, noch eine Elefantenfamilie aus der Ferne. Leider sind sie hinter den Bäumen und in einer Senke verschwunden, aber da kommen in diesem Urlaub sicher noch mehr.





Nach all den Schleifen durch den iMfolozi sind wir um 17h am Hilltop Camp angekommen – einchecken ging schnell, das Gepäck wurde im Zimmer ausgeladen, und schon waren wir wieder auf der Straße. Das Wetter war nicht besonders, aber die Stimmung war trotzdem gut. Nach einer kurzen Zwangspause wegen Zebras auf der Fahrbahn haben wir nur noch ein Tier gesehen, das aber dafür relativ lange: Der Löwe saß nicht weit von der Hauptstraße auf einem Hügel und hat den Sonnenuntergang angeschaut. OK, vielleicht war da auch irgendwo ein Impala, das wir nicht sehen konnten und das er für’s Abendessen eingeplant hat, aber es sah schon so aus. Kitschig mit rosa Himmel, aber so war’s halt.


Um 19h hatten wir einen Tisch im Restaurant des Hilltop gebucht. Es gab ein Buffet, das Essen war ok, aber nichts Besonderes. Dafür hat es aber genausoviel gekostet wie das Essen im Moorcraft Manor, und das war um Längen besser. Beim nächsten Mal würden wir hier wieder übernachten, aber dann doch selbst kochen oder grillen. Equipment ist ja vorhanden, nur hatten wir nichts eingekauft dafür.
Und um 21h war der Tag vorbei, lang genug war er ja. Morgen geht’s weiter!

Tag 6 – Underberg nach Hluhluwe-Imfolozi

Heute stand wieder ein Fahrtag auf dem Programm, leider mussten wir Underberg und damit Sandy und Louis schon wieder verlassen 🙁
Aber nicht ohne ein weiteres tolles Frühstück, diesmal waren auch noch weitere Gäste dabei, die gestern Abend angekommen waren und gleich auch schon weiter wollten. Für sie war es lediglich eine Zwischenübernachtung auf einer längeren Strecke. Wir waren froh, dass wir ein bisschen mehr Zeit hier eingeplant hatten, das wäre uns definitiv zu kurz gewesen. Sandy und Louis sind tolle Gastgeber, die sich um alles gekümmert haben. Wenn man allerdings keinen „Familienanschluss“ möchte, dann ist man hier evtl. falsch. Aber genau das gefällt uns so gut, dass die Menschen alle so unglaublich freundlich sind.
Irgendwie haben wir uns total verquatscht, und dann mussten wir ja noch bezahlen und Sandy wollte filmen, wie wir zwei der Puzzles lösen (so Knobel-Dinger aus Holz), und so war es schon 10:00h, als wir endlich losgekommen sind.
Der erste Teil der Strecke zum nächsten Programmpunkt war ziemlich neblig, bzw. wir sind vermutlich mal wieder durch eine Wolke gefahren. Es war schön grün, und die Straße war bis auf gelegentliche Schlaglöcher sehr gut zu befahren.
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Irgendwann haben wir die Schweizer überholt, die auch heute weiterfahren – und auf unsere Erzählung hin wohl noch zur Nelson Mandela Capture Site gefahren sind, jedenfalls sind sie an der passenden Stelle mit einem freundlich Abschiedsblinken abgebogen.
Bei uns ging es weiter auf die Autobahn, Richtung Durban. Autobahn heißt übrigens nicht, dass sich an den vorhandenen Verkehrsteilnehmern groß was ändert (Fußgänger, gelegentliche Ziegen oder Kühe, Menschen auf offenen Pickups), lediglich die Straßenbreite ist anders. Lässt sich aber ebenfalls gut fahren – heute übrigens mit gelegentlichem ungewolltem und sinnfreiem Blinken, wenn ich eigentlich wischen wollte… die Gewohnheit halt…
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In Durban haben wir am Flughafen unsere Goldie zurückgegeben (ein Prozess von ca. 30 Sekunden), und dann ein neues Auto geholt. Nennen wir es der Einfachheit halber Whitie, auch wenn das auf ungefähr 95% aller Autos hier zutrifft. Aber sie hört eh nicht auf den Namen, also ist Verwirrung beim Rufen ausgschlossen. Auch die Neuanmietung lief problemlos, wir haben die Berechtigung, nach Szwasiland zu fahren, zweiter Fahrer… alles ok, nur halt gar nicht mal so günstig, wenn man’s zum zweiten Mal bezahlt in einem Urlaub.
Egal, ist halt so, jetzt haben wir immerhin ein richtiges Auto, mit Automatik (normalerweise ist mir das echt egal, aber für Game Drives ist es schon einfacher so), bequemen Sitzen, Vierradantrieb. Foto folgt irgenwann, wenn wir einen netten Hintergrund haben…
Damit sind wir kurz hinter Durban in den Küstenort Ballito gefahren, um a) den Indischen Ozean zu sehen und b) wenigstens eine kurze Mittagspause zu machen. Also schnell ein paar Strandfotos, und dann einen Happen essen mit Blick auf’s Wasser.
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Die zweite Hälfte der Strecke ging immer nach Norden, an der Küste entlang (allerdings nicht in Sichtweite). Wir wollten zum Hluhluwe-Imfolozi-Park. Ausgesprochen wird das übrigens „schlü-schlü-wi“, und dnan Imfolozi wie man’s schreibt. Muss man auch erstmal drauf kommen, uns haben das Sandy & Louis erklärt, als wir gesagt haben, wir fahren in den unaussprechlichen Park.
Das einzig Interessante auf der Fahrt waren die unglaublich riesigen Wälder, in denen alle Bäume in Reih und Glied stehen. Kilometerlang, und auch kilometerbreit, kann man durch die Bäume gucken. Ist ein bisschen wie Daumenkino, nur dass das Bild sich nicht ändert. Die frühen Siedler haben relativ gründlich alles Holz abgehackt zum Bauen oder Heizen, und irgendwann wohl festgestellt, dass das eher eine blöde Idee war. Also wurde alles wieder aufgeforstet. Frank hat irgendwo gelesen, dass Südafrika trotzdem ein Holzproblem hat, denn diese Bäume sind zwar inzwischen sehr hoch, aber noch nicht wirklich dick und damit zum Verarbeiten noch nicht brauchbar.
zwischendurch gab es noch einen kurzen Moment der Verwirrung, weil wir festgestellt haben, dass unsere Zeitplanung irgendwie nicht passt. Wir konnten es nicht mehr zu Öffnungszeiten des Camp-Büros schaffen, also mussten wir etwas rumtelefonieren (Internet ging nicht, trotz Roaming hatten wir einfach keinen Empfang), bis wir rausgefunden hatten, dass im Camp an einem großen Whiteboard steht, wer in welchem Haus/Zelt wohnt. Also mussten wir nur vor Schließung des Gates um 19h im Park sein, und das ging zum Glück ganz problemlos.
Vom Gate sind es nochmal 19km oder so bis zum Mpila Camp, auf dem Weg dahin haben wir schon die ersten Tiere gesehen: Elefant, Zebras, Impalas (ohne Bild) und sechs Nashörner (drei auf der Straße, drei haben gerade den Fluss gequert, als wir über die Brücke gefahren sind).
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Schließlich waren wir im Mpila Camp, in dem wir für eine Nacht ein Safari-Zelt gemietet hatten. Die gibt es ja in verschiedenen „Luxus-Stufen“, das hier war die einfachere Variante, wussten wir aber und es war völlig ausreichend. Ein Zelt mit zwei Betten, Schrank, Licht, und Badezimmer mit Dusche. ein zweites Zelt ist das Küchenzelt mit Kühlschrank, Herd und einer Grundausstattung Geschirr & Co. Viel brauchten wir aber gar nicht, denn wir hatten uns im Supermarkt in Ballito noch schnell mit etwas Fleisch, Tomaten und Schafskäse eingedeckt und haben das erstem Mal gegrillt – nee, sorry, gebraait natürlich, so heißt das hier.
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Und auch den üblichen uneingeladenen Partygast hatten wir – wussten wir aus dem Forum schon, und auch Sandy und Louis hatten uns das erzählt. Im Camp, das nur einen Elefantenzaun hat (den zeige ich euch morgen), laufen alle möglichen Tiere rum, die sich mit den Menschen dort arrangiert haben. Oder auch: die gerne am Braai teilhaben wollen. Wenn man sein Steak eine Minute unbeobachtet lässt, ist es in der Regel weg. Wir hatten aber aufgepasst und die Hyäne kam zu spät:
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Die stört sich überhaupt nicht daran, dass wir auf der Veranda vor dem Zelt saßen, sie ist entspannt überall einmal rumgelaufen und hat nach Fleisch gesucht. Dabei war sie bis auf 2m oder so an uns ran, aber Menschen interessieren oder stören sie halt einfach mal gar nicht. Sind halt Futterlieferanten…
Damit war der Tag zuende, wir sind früh ins Bett, damit wir früh wieder aufstehen und Tiere gucken können. Also Gute Nacht!