Farbe des Tages: Moab-Rot mal wieder…
Der heutige Tag war einer ganz besonderen Spezies gewidmet: dem gemeinen Offroader. Den sieht man hier in Moab (seiner natürlichen Umgebung) sehr häufig, in verschiedenen Ausprägungen.
Nach dem Frühstück – ja, Waffeln – und einem Kurzbesuch im City Market sind wir erstmal zum Colorado gefahren und haben dort das Auto abgestellt. Dann sind wir den Moab Rim Trail raufgelaufen, erst auf dem Fußweg, dann doch auf dem 4×4-Trail. Da hätte man nämlich
a) einen breiteren Weg (aber nicht unbedingt weniger Stufen!) und
b) bessere Sicht auf die Offroader, die diesen Weg nutzen. So viele Pausen haben wir selten auf einer Wanderung gemacht 😉
Tatsächlich kamen erstmal gar nicht so viele Offroader vorbei wie erhofft, aber Frank hat trotzdem ein bisschen was zu sehen bekommen…
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Sehnsüchtige Blicke… Aber das kann unser Auto nun wirklich nicht…
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Von oben hat man einen tollen Blick über Moab, der Rim Trail führt ab hier erstmal ein Stück oben auf der Kante  entlang und man kann den ganzen Ort sehen.
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Ein Stück weiter haben wir dann erste eindeutige Spuren gesehen und anschließend weitere Offroader getroffen, männliche und weibliche Exemplare verschiedener Unterarten. Die sind auch sehr sozial eingestellt: vorn vorne konnte man nicht sehen, dass wir jeder 4 Flaschen Wasser hatten – und aufgrund der einen halbleeren Flasche in meiner Hand hat ein OHV-Fahrer angehalten und gefragt, ob er uns Wasser geben soll…
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Nach ca. 3km haben wir dann entschieden, umzukehren. Der Trail geht noch ein ganzes Stück weiter und endet dann am anderen Ende von Moab – weeeeeeeit weg von unserem Auto, also eine blöde Option.
Daher sind wir also zurückgelaufen und haben auf dem Weg noch zwei Offroader-Junge gesehen – die üben für später mit ferngesteuerten Autos:
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Insgesamt waren wir bei angenehmen 88Grad (also so um die 31 Grad Celsius) drei Stunden unterwegs… Der Tag war noch relativ jung, und irgendwie waren wir ein bisschen in „wir wollen das jetzt auch“-Modus.
Wir sind hier in Moab schon ATV gefahren, Offroader-Hummer mitgefahren und OHV gefahren (bzw ich bin mitgefahren). Da wir mit der Moab Tour Company gute Erfahrungen gemacht haben, sind wir also wieder dort hingefahren und wollten mal sehen, ob wir noch eine Tour kriegen heute.
Ja, klar, vier andere Offroader-Willige standen gerade fast startbereit da, und sonstige wir spontan direkt mitgefahren. Diesmal mit einem UTV. Wo auch immer da der Unterschied ist…

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Wie immer ging es ein paar Meilen durch den Ort und in Richtung Osten zur Sand Flats Recreation Area:
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Dort dann auf die „Hells Revenge“-Strecke, ein Gebiet mit unzähligen Sandsteinhügeln und Tiefsandpassagen und Geröll dazwischen. Sieht auf dem Video, das die GoPro auf meinem Kopf gedreht hat, gar nicht mal sooooo schlimm aus, live ist es deutlich steiler. Nach oben und nach unten. Man denkt bei jedem Berg, dass das UTV nach vorne bzw. hinten umkippen MUSS. Weil doch ein Fahrzeug da gar nicht hochfahren KANN. Da aber unser Guide und die beiden anderen UTVs auch hochfahren, folgen wir.
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Ich hatte sicherheitshalber meinen Führerschein mit kopieren lassen, falls ich fahren möchte. Und nach etwas gutem Zureden des Guides („Do you think we can do things that you can’t do?“ – nein, eigentlich nicht, aber ob ich WILL und mich wirklich traue weiß ich nicht) habe ich dann nach der ersten kurzen Pause mit Frank getauscht. Sagen wir’s mal so: auf dem Fahrersitz fühlt es sich etwas weniger schlimm, weil man da zumindest meint, eine gewisse Kontrolle zu haben… aber es ist trotzdem mental sehr anstrengend, weil das Gehirn immer signalisiert „das Ding fällt gleich um“ (wahlweise nach vorne oder hinten, je nachdem, ob es gerade bergauf oder bergab geht). Und dann darf man auf keinen Fall zu wenig Gas geben bergauf, sonst bleibt man stehen (und fällt um). Runter darf man nicht zu stark bremsen, sonst bleibt man stehen… und fällt um.
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Aber so insgesamt macht es schon Spaß, das gebe ich zu. Vor allem die Passagen mit tiefem Sand und die Geröllbrocken und Steinstufen, die das Ding einfach mal so mühelos hochklettert. Das kann man auf Fotos und Videos leider immer nur bedingt gut erkennen…
Beim nächsten Stopp war ich dann aber doch froh, das Steuer loslassen zu können – und Frank durfte dann das letzte Drittel wieder selbst fahren, und auch er meinte, dass es als Fahrer doch ganz anders wirkt. Er hat sich aber tapfer als Beifahrer gehalten!
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Nach 2.5h waren wir wieder in Moab und haben uns nach einem kurzen Blick auf die Uhr entschieden, dass man prima auch nachmittags um 16h eine Pizza essen kann. Also ab in den Ort, zu Pasta Jay’s – die Pizza war wieder grandios gut, diesmal auch gleich auf Anhieb. Wir haben uns erstmal ein bisschen dort im Schatten ausgeruht, viel getrunken und Leute beobachtet. Dann ging’s mit einem kurzen „Stadtbummel“ weiter, mit Fotos von Mülleimern (selbst die sind hier im Offroad-Design) und Schaufenstern (extra für Sandra & Christian fotografiert).
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Der unvermeidliche Stopp am Supermarkt musste auch noch sein, denn die nächsten Tage sind wir eher abseits größerer Orte unterwegs und brauchen Getränke- und Futtervorräte. Und dann mussten wir leider Moab verlassen, das ist und bleibt einfach unser Lieblingsort (im Lieblingsstaat, neben den Lieblingsnationalparks, genau). 90 Minuten später nach einer gemütlichen Fahrt durch die letzten Ausläufer der roten Berge waren wir bei Einbruch der Dunkelheit in Blanding und wollten in unserem Hotel einchecken.
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Wollten? Ja, das hat sich etwas schwieriger gestaltet als gedacht. Wir hatten eine Buchung über booking.com, die Dame dort wollte uns aber erstmal 10 Minuten lang erklären, dass „including tax“ bedeutet, dass wir zu den 72$ noch 8$ Steuern bezahlen müssen. Also „including = plus“. So ganz die hellste Kerze auf der Torte war sie nicht, hat sich hartnäckig geweigert, unsere Buchungsbestätigung auch nur anzusehen (da standen die Zimmerrate, die Steuern und die Gesamtsumme einzeln drauf), und meinte irgendwann, sie würde uns jetzt sowieso nicht mehr einchecken und es gäbe ja noch zwei andere Hotels hier. Nachdem wir den Manager sprechen wollten und sie daraufhin (?) bei booking.com angerufen hatte und die angeblich auch das Gleiche gesagt haben wie sie, war sie dann auf einmal total umgedreht. Super freundlich, „ich gebe euch jetzt einen super Rabatt“ – und mit Steuern haben wir am Ende 5$ weniger gezahlt als ursprünglich gebucht. Muss man nicht verstehen…
Endlich eingecheckt ging’s gleich wieder los, wir mussten mal dringend Wäsche waschen. Also ab in den Waschsalon, und während die Maschine und dann der Trockner liefen, konnten wir uns in Ruhe die GoPro-Videos von der UTV-Tour ansehen. Und dann noch eine zweite Runde im Waschsalon drehen, weil ich die zwei wichtigsten Kleidungsstücke im Dunkeln im Auto übersehen hatte und die unbedingt bis zum nächsten Tag gebraucht wurden…