Schlagwort: Grand Canyon

Grand Canyon – West Rim

24. März 2008
Der heutige Tag fing sehr früh so an, wie der gestrige Tag aufgehört hat: Rein in den Park um 6:15h, einigermaßen pünktlich zum Sonnenaufgang wieder am „Mather Point“. War schon einiges los dort, wir waren nicht die einzigen, die sich schon aus dem Bett gequält hatten. Fotos und Stimmung sind wieder ganz anders als am Nachmittag, zum Sonnenuntergang oder natürlich nachts. Nachdem wir eine halbe Stunde geknipst und den Berliner „bestaunt“ haben, der die ganze Zeit in eine Decke gehüllt auf einer Stufe saß und gelesen hat anstatt die Aussicht zu genießen, sind wir wieder ins Hotel gefahren (genau, raus aus dem Park) und haben noch eine Stunde geschlafen.
Danach haben wir das wirklich gute Frühstück im Hotel (Bagel, Obst, Muffins, Toast, Oatmeal = Haferflockenmix, Kaffee, Saft) genossen und uns dann auf den Weg gemacht zum niedlichen Grand Canyon Airport. Wir wollten nämlich heute hoch hinaus – mit dem Hubschrauber über den Canyon. Wir hatten Glück und haben bei Papillon noch einen Platz für die 11:45-Gruppe bekommen.
 
Die Zwischenzeit haben wir im IMAX-Kino verbracht und uns dort den Film über die „Hidden Secrets of the Grand Canyon“ angesehen. Übrigens der meistgesehene IMAX-Film, kein Wunder bei 4 Mio. Besuchern am Grand Canyon pro Jahr, von denen sicher viele den Film anschauen. Ist aber wirklich nett gemacht, erzählt halt ein bisschen was zur Geschichte / Erschließung des Canyons und zeigt zwischendurch tolle Hubschrauber-Szenen…
Ganz so rasant ging es anschließend bei unserem Flug nicht zu, die Rundflüge dürfen nicht mehr unterhalb des Canyon-Randes fliegen und damit auch die spektakulären Einblicke in die tieferen Bereiche nicht mehr bieten. Trotzdem – es war super. Wir sind einmal quer rüber zum Nordrand und zurück geflogen. Hubschrauber ist toll, fühlt sich ganz anders an als im Flugzeug… ich hatte Glück und habe den Platz neben dem Piloten zugewiesen bekommen, hatte also freie Sicht nach vorne und zur Seite (und natürlich auf alle Knöpfe, Hebel und Anzeigen, die der Pilot da so vor sich hat). Frank saß zwei Reihen dahinter, aber auch am Fenster, und konnte gut sehen..
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Während des Fluges hat man Kopfhörer auf und hört Musik bzw. einige Kommentare vom Piloten. Beim starten hat unser Pilot die Top Gun Titelmelodie eingelegt. Das passte natürlich perfekt. Die Papillon Hubschrauber haben 6 Gästeplätze (1x vorne, 2x rückwärts gerichtet und in der dritten Reihe 3x in Flugrichtung. Bis auf den mittleren Platz hinten kann man überall gut sehen. Der Mittelplatz ist aber maximal für kleinere Kinder ausreichend, Die Plätze werden zugewiesen, nachdem vorher alle Passagiere einzeln gewogen worden sind, man kann sich seinen Platz also nicht aussuchen.
Wir haben natürlich viele Fotos gemacht, aber auch zwischendurch mal nur die tolle Aussicht genossen. Nach einer halben Stunde war leider schon alles vorbei, aber das kann man definitiv nur weiterempfehlen!!!
Kaum zu glauben, aber wahr: nun ging es wieder, zum fünften Mal also, in den Park hinein. Wir haben am Grand Canyon Village geparkt und sind mit dem Shuttlebus bis zum westlichsten Ende des South Rim gefahren (Hermits Rest). Zwischendurch sind wir ein paar Mal ausgestiegen, um uns die verschiedenen Aussichtspunkte anzusehen. Die Straße ist nicht privat befahrbar, man muss mit den Bussen fahren. Dadurch wird es viel ruhiger, und Parkplätze sind sowieso Mangelware am gesamten Canyon. Ist uns ein Rätsel, wo hier im Sommer die Autos bleiben, wenn es mal richtig voll wird…
Jedenfalls sind wir bis zum Ende gefahren, anschließend zurück und dann etwa in der Mitte ausgestiegen, um ein Stück auf dem West Rim Train zu laufen. Dieser Weg (hier ein unbefestigter Feld-Wald-Weg) führt direkt am Rand des Canyons entlang, teilweise so nah, dass wir lieber auf die Straße ausgewichen sind, wenn es uns zu rutschig wurde. Zäune gibt es hier nämlich nicht… wer also springen möchte, ist hier genau richtig. Zwischen April 08 und September 08 wird die Strasse nach Hermits Rest renoviert und daher ab Hopi Point gesperrt. Wir waren also fast die letzten Touristen, die noch bis zum Ende gekommen sind.

Schließlich haben wir den Park zum letzten Mal verlassen und sind nun in Flagstaff, ca. 80 Meilen südlich. Ganz genau wissen wir noch nicht, wie es morgen weitergeht, zur Wahl stehen: ein Meteoritenkrater, ein Wasserfall, die historische Route 66, Sedona (wurde uns von verschiedenen Amerikanern sehr empfohlen) oder eine Kombinationen aus mehreren dieser Punkte. Mal sehen, ihr werdet es ja dann beizeiten erfahren ;-))

Grand Canyon – East Rim

23. März 2008
Neuer Tag, neuer Nationalpark… aber vorher haben wir erstmal noch die Monuments bei Sonnenaufgang fotografiert. Dank der tollen Lage unserer Lodge und des Balkons in die richtige Richtung mussten wir dafür zwar um 6:15h aufstehen, konnten uns dann aber gleich wieder hinlegen – um vor dem Fernsehen ein bisschen rumzudösen, schlafen ging irgendwie nicht mehr. War wohl zu kalt auf dem Balkon…
Danach haben wir im Restaurant der Gouldings Lodge gefrühstückt, uns den Souvenirshop angesehen und das kleine Museum angeschaut. Das ehemalige Haus des Gründers der Lodge ist mitsamt altem Tante-Emma-Laden, Wohnung und Erinnerungen an im Monument Valley gedrehte Filme zu besichtigen. Und hier wurde einiges gedreht, von den neueren Filmen sind mir nur „Thelma und Louise“, „Windtalkers“ und „Forrest Gump“ in Erinnerung geblieben. Die Straße, die Forrest entlang joggt, haben wir dann auch brav fotografiert, werden zuhause kontrollieren, ob wir die richtige Ecke erwischt haben!
Weiter ging es also zum nächsten Nationalpark, dem Grand Canyon. Nach einer gut zweistündigen Fahrt sind wir am Osteingang des Südrandes angekomen. Ja, das Ding ist ziemlich groß, da muss man sich erstmal entscheiden ob man den Süd- oder den Nordrand anschaut. Luftlinie sind sie ca. 18 Meilen auseinander, zu Fuß durch den Canyon sind es ca. 25, und mit dem Auto außen rum ca. 200! Also, wir hatten uns für den Südrand entschieden, wie 90% der Touristen. Die östliche Hälfte, vom Eingang bis nach Grand Canyon Village, erfordert ausdauerndes Overlook-Hopping, sprich: man fährt von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, steigt aus, macht ein paar Fotos, fährt weiter. Viel „machen“ kann man hier nicht…

Der Canyon selbst ist natürlich riesig. Das genau macht es aber unwahrscheinlich schwierig, die Dimensionen zu erfassen. Ich WEISS zwar, dass es von unseren Aussichtspunkten bis zum Colorado ganz unten ca. 1 Meile ist, aber es ist irgendwie nicht richtig greifbar. In allen anderen Nationalparks ist man irgendwie näher dran, vielleicht auch, weil man dort einfach mal einen kleinen Spaziergang mitten durch machen kann. Das ist am Grand Canyon eher schwierig, alle Wege nach unten sind steil und gerade beim jetzigen Wetter (Schneereste, Matsch) nur mit Ausrüstung zu begehen. Natürlich gibt es trotzdem noch Leute, die mit Flipflops runterstiefeln, aber das muss ja nicht unbedingt sein…

In Grand Canyon Village haben wir unseren letzten Aussichtspunkt für heute erreicht, den sogenannten „Mather Point“. Hier haben wir – Überraschung! – ein paar Fotos gemacht und sind dann erstmal ins Hotel im 10km entfernten Ort Tusayan gefahren. Wir haben in der Red Feather Lodge im Motel-Teil übernachtet. Es gibt auch einen Hotelteil, den wir nicht bewerten können, aber das Motel würden wir wieder buchen.
Dann sind wir direkt wieder zurück zum Mather Point und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Sehr beeindruckend, tolle Farben… Wieder raus aus dem Park, rein ins Steakhaus „Yippie-Ei-O!“ (das heißt wirklich so!) und ein leckeres Steak mit Maiskolben, Folienkartoffel, Bohnen und Salat essen – in netter rustikaler Atmosphäre und mit Countrymusik-Untermalung.
Dann wieder rein in den Park, es ist Vollmond und wir wollten noch Nachtfotos machen. War aber ziemlich kalt, daher haben wir vor allem Sterne fotografieren können, weniger den Canyon selbst, weil der Mond noch nicht hoch genug stand und wir nicht länger warten wollten.