Schlagwort: Canyonlands NP

Tag 16 – Arches NP

Farbe des Tages: sand-beige und sandstein-gelb
Der nächste Tag in Moab fing wieder mit einem leckeren Waffelfrühstück an, inklusive Kaffee, und der Überlegung, was wir unternehmen wollten. Wir hatten im Wesentlichen drei Optionen zur Auswahl, davon zwei im Arches NP (= meinem Lieblingsnationalpark), die andere am „Stadtrand“ von Moab.
Um uns alle Optionen offenzuhalten, also morgen nochmal entscheiden zu können, fiel die Wahl auf den Primitive Trail zum Double-O-Arch. Primitive Trail heißt erstmal nur „nicht asphaltiert“, in diesem Fall kannten wir einen kleinen Teil des Rundwegs schon (so ungefähr von 6 bis halb 10, wenn man die Runde auf der Uhr darstellt), aber der Rest der 7 Meilen war neu. Großartige Wanderung, sehr abwechslungsreich und mit einigen Kletter- und Balance-Einlagen.
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Schön ist es, wenn man unterwegs eine Flasche verliert – erstens soll da ja kein Müll liegenbleiben, und außerdem war die Flasche noch voll. Ärgerlich, das ist ja bei mir immer gut kalkuliert, wie viele Flaschen ich so für eine Wanderung brauche. Also ein ganzes Stück wieder zurück, bis zur Flasche vorarbeiten durch dichtes Gebüsch, blaue Flecken inklusive, das gute Stück einsammeln und dann nochmal den Felsen hochklettern.
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Besonders spannend war es an einem Wasserloch – nachdem wir vorher fast niemanden getroffen hatten, sammelten sich da innerhalb weniger Minuten ca. 8-10 Wanderer, die alle irgendwie auf die andere Seite musste. Entweder durch’s Wasser (hat aber keiner gemacht, solange wir da standen) oder links (auf dem Foto, da sind wir schon drüber, bei uns war es rechts) über einen steilen Sandsteinhügel. Mit den richtigen Schuhen eigentlich kein Problem, nur die ersten 1-2m waren rutschig, danach war es eher eine Kopfsache, dass man mit den Sohlen dort nicht rutschen KANN.
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Auch schön: die Stelle mit dem Baumstamm als Kletterhilfe am doch recht steilen Felsen:
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Am Private Arch sind wir mit Manfred aus Hannover ins Gespräch gekommen, der seit einigen Wochen mit dem Wohnmobil im Südwesten unterwegs ist. Hier erstmal Private Arch (und Private Ranger vor Private Arch):
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Wie das manchmal so läuft auf Wanderungen – wir sind zusammen weitergelaufen, haben uns nett unterhalten über „wo warst du denn schon so?“ und „wo fahrt ihr denn noch hin?“. Dabei haben wir aber auch ausgiebig den Dark Angel (die schwarze „Säule“) bewundert und fotografiert:
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Und dann den Double-O-Arch erst von der Rückseite, dann von der Vorderseite bewundert. Double-O-Arch heißt er übrigens, weil er aus einem oberen (großen) Arch und einem kleinen direkt darunter besteht…
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Bis hierhin sind wir beim letzten Mal 2007 schonmal gewandert, daher war uns der Rest des Trails schon vertraut. Ist aber einer der schönsten Wege, die wir bisher hier gelaufen sind, das macht also nichts. Und heute ging es uns ja eh eher um den anderen Teil des Trails, also 10:30h bis 6h (siehe oben).
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Mit den beiden Abstechern zum Private Arch und zum Dark Angel waren wir insgesamt 4,5 Stunden unterwegs. Mit vielen Fotostopps und eher wenigen richtigen Pausen. Mit Manfred haben wir dann noch am Auto weitergeplaudert. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass wir doch schon immer mal ein Wohnmobil von innen sehen wollten, falls wir doch mal unseren Reisemodus ändern möchten. Also gesagt, getan, jetzt wissen wir, dass wir uns das durchaus vorstellen könnten.
Da unsere ursprüngliche Zeitplanung jetzt eh schon etwas überholt war, haben wir kurzerhand umdisponiert und haben die zweite Wanderung im Arches noch drangehängt. Manfred haben wir kurzerhand mitgenommen, der hätte nämlich mit seinem Wohnmobil nicht zum Tower Arch fahren können/dürfen.
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Und so sind wir noch weitere 3,4 Meilen bzw. zwei Stunden durch Sand und über Felsen und Geröll marschiert und haben am Ende den Tower Arch bewundert, der seinen Namen von dem großen Hoodoo hat, der direkt hinter dem Arch steht. Schöner Weg, wenn auch ein bisschen viel Tiefsand… aber insgesamt eine angenehmt Wanderung, trotz des Auf und Ab. Sehr niedlich: selbst die Steinmännchen sind hier im Arches NP machmal eher Stein-Arches… 🙂
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Danach haben wir Manfred an seinem Wohnmobil abgesetzt und mussten uns nun ein bisschen beeilen – denn noch war der Tag nicht vorbei. Ursprünglich war der Plan, nach der ersten Wanderung nach Moab ins Hotel zu fahren, schnell zu duschen und bei Pasta Jay’s eine Pizza zum Mitnehmen zu holen. Damit wollten wir dann in den Canyonlands NP zum Sonnenuntergang, anschließend zum Star Gazing mit dem Ranger. Sternegucken war letztes Jahr im Yosemite so toll, das wollten wir nochmal machen.
Mit der zweiten Wanderung ging das aber so nicht mehr, die Entfernungen sind hier ja doch etwas größer, auch wenn beide Nationalparks gefühlt „in Moab“ beginnen. Alleine vom Parkplatz im Arches zum Visitor Center im Canyonlands sind es 47 Meilen, also gab’s keine Pizza, sondern die Salate, die wir mittags gar nicht gegessen hatten. Um Zeit zu sparen, haben wir die dann sogar im Auto gegessen, erst Frank, dann gab’s einen kurzen Fahrerwechsel und ich habe meinen Chicken Curry Salat mit Wraps gegessen. Geht alles…
Pünktlich um kurz vor 20h waren wir am Visitor Center und haben schnell noch ein paar Kleidungsstücke übergeworfen, denn üblicherweise wird es ja abends doch schnell kühler. Tagsüber hatten wir übrigens so um die 27 Grad, in der Sonne gefühlt deutlich mehr. Direkt zum Canyonlands. Stargazing war hier etwas anders als letztes Jahr: hier standen eine Reihe von mittelgroßen und wirklich sehr großen Teleskopen und die Ranger haben die jeweils auf bestimmte Formationen ausgerichtet, die man sich dann ansehen konnte. Sie haben auch ein bisschen erklärt, Sternbilder und so, aber eher wenig. Auch interessant, aber letztes Mal mit durchgehender Erklärung und viel Zeigen (erstaunlich, wie weit so ein Laserpointer reicht!) war es noch spannender.
Wir haben trotzdem viel gesehen, unter anderem
– Flugzeuge (bewegen sich langsam und blinken)
– Satelliten (bewegen sich langsam und blinken nicht)
– Sternschnuppen (bewegen sich schnell).
Auch wenn die Bilder nicht ganz scharf sind (es gibt später noch mehr Stern-Fotos), man kann schon erkennen, wie viele Sterne da so ungefähr zu sehen sind. Und die Milchstraße, die reicht mir ja immer schon, wie bereits erwähnt finde ich es einfach faszinierend, dass man sie sehen kann.
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Gegen 21:30h haben wir uns dann auf den Heimweg begeben, 45min. im Stockdunkeln, ich habe mich mal sicherheitshalber an ein vorausfahrendes Auto gehängt, das war einfacher. Und im Zweifelsfall wäre das Wild eher nicht uns vor’s Auto gehüpft…

Tag 15 – Shafer Trail, False Kiva & Gemini Bridges

Darauf habe ich gewartet – unser Hotel (River Canyon Lodge) liegt direkt um die Ecke vom „Love Muffin“, einem Frühstückscafé, das wir beim letzten Mal entdeckt haben. Leckeres Essen, leckerer Kaffee, glutenfreie Muffins. Und ich hatte schon gegoogelt, dass sie auch glutenfreie Frühstücke auf der Karte haben. Also ging’s nach dem Aufstehen hierhin. Große Überraschung: Sogar die Waffeln sind glutenfrei – und vegan, aber das wäre mir ja relativ egal. Frank wollte nicht das Gleiche nehmen wie ich, also gab’s für ihn einen Frühstücksburrito, gefüllt mit Rührei und Bacon und Käse. Beides sehr gut, aber meine Waffel war offensichtlich besser – ich greife mal vor, die nächsten beiden Tage hat er auch Waffel bestellt 🙂 Mit frischem Obst und Sirup. Soooooo lecker.
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Beim Essen haben wir beraten, was wir heute unternehmen wollen. Zur Auswahl standen im Wesentlichen zwei Wanderungen im Arches Nationalpark und zwei Offroad-Strecken Richtung Canyonlands Nationalpark, eine rein und eine wieder raus. Da wir gestern anstrengend gewandert waren, fiel die Wahl auf Letzteres – außerdem wollte Frank das letztes Mal schon machen und da ging es aufgrund des Wetters nicht, es hatte vorher geregnet.
Anschließend haben wir unser Auto abgeholt und auf dem Weg kurz beim Moab Information Center angehalten. Dort hat Frank sich erkundigt, ob wir die beiden geplanten Strecken fahren können – Potash Road / Shafer Trail rauf sei kein Problem, meinte der nette Mitarbeiter, aber Long Canyon runter ginge nicht, da sei ein Fels runtergekommen und noch nicht weggeräumt. Also Planänderung, stattdessen fahren wir die Gemini Bridges Road zurück. Dazwischen gibt’s dann noch ein bisschen was im Canyonlands Nationalpark anzugucken, wir wollen ja auch nicht den ganzen Tag im Auto sitzen.
Natürlich haben wir auch noch einen Kaffee mitgenommen – bei einem neuen Kaffee-Anbieter, sah auch gut aus dort, aber erstens habe ich nach längerer Wartezeit die falsche Größe bekommen (bzw. zwei unterschiedlich große Becher, obwohl ich zwei gleichgroße Kaffee bestellt hatte), und zweitens war er nicht so lecker wie die anderen, die wir in diesem Urlaub schon hatten. Also nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut. Aber gut, einer muss ja der schlechteste sein 😉
Die Potash Road beginnt am Ortsausgang von Moab und führt direkt am Colorado entlang. Sie ist quasi die Fortsetzung der 128, die wir gestern gefahren sind.
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Nach ein paar Meilen kommt man auf einen anderen Planeten – jedenfalls wenn man Hollywood fragt. Hier liegt nämlich „Nova Prime“, der Planet aus dem Film „After Earth“. Will Smith und sein Sohn joggen genau hier… hinter Maschendrahtzaun.
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Wie wir schon häufiger festgestellt haben, ist es auf fremden Planeten gerne mal matschig, aber wir haben ja dazugelernt. Heute hat Frank erst mal die Matschtiefe geprüft, bevor wir durchgefahren sind…
😉
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Für unser zweites Frühstück bzw. frühes Mittagessen haben wir uns einen schönen Platz hoch über dem Colorado gesucht, wir waren hier die ganze Zeit ganz alleine, nur drei Kajaks haben wir unten auf dem Wasser beobachtet.
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Danach wird die Straße schmaler und roter und steiniger:
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Und das Auto fühlt sich offensichtlich auch in seinem Element und nimmt langsam die typische Moab-Farbe an:
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Hier wird der Weg schmaler und rumpeliger, ungefähr an der gerölligsten Stelle steht das wenig repräsentative Eingangsschild des Nationalparks:
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Das ist quasi der Hintereingang, aber auch da steht ein Schild mit den Eintrittspreisen… und ein einsames Toilettenhäuschen. Also eigentlich das Nötigste, was der Tourist so braucht.
Wir sind jetzt fast da – die horizontale Entfernung zum Visitor Center ist nicht groß. Aber wir müssen noch ein ganzes Stück in die Höhe, und da führt uns der Shafer Trail hin, der im Wesentlichen aus Serpentinen besteht und sich in kurzer Zeit ganz schön weit nach oben schraubt. Kann einem fast schwindelig werden, allerdings würde ich nicht sagen, dass die Straße besonders gefährlich ist, sie ist relativ breit und der Schotter gut begradigt. Nur mit Leitplanken oder ähnlichem haben sie’s auch hier nicht so wirklich.
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Langsam wird’s fast langweilig (nee, stimmt gar nicht, das könnte ich jeden Tag machen… aber bald gibt’s wohl oder übel wieder Kantinenaussicht), wir hatten mal wieder Lunch mit Aussicht. In der vorletzten Kurve, bevor man wieder auf Asphalt kommt, ist viel Platz zum parken, und sogar ein schattenspendender Baum steht da. Fotogen ist er auch noch…
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Ihr wisst ja schon, was jetzt kommt: Nationalpark = Visitor Center, Stempel holen, Fragen stellen, Toilettenpause. Genau. Und dann sind wir gleich weitergefahren zu einem nicht näher gekennzeichneten Trailhead – sozusagen einer geheimen inoffiziellen Wanderung. Also sie steht nicht auf der Nationalpark-Karte, ist aber zumindest in deutschen Amerika-Foren und wohl auch Foto-Foren sehr bekannt. Der Weg dorthin ist inzwischen auch mit unzähligen Steinmännchen dekoriert, so dass man sich kaum verlaufen kann. Die erste Hälfte der 1,7 Meilen ist ein gemütlicher Spaziergang, danach geht es erst runter, dann wieder rauf, wieder runter und über Geröll schließlich rauf bis zur False Kiva. Muss ich nochmal googeln, warum das eine falsche Kiva ist, das habe ich noch nicht geschafft… Auf jeden Fall war’s anstrengend, vor allem das letzte Stück in der prallen Sonne. Aber aufmunternde Stimmen und hilfreiche Tipps kamen von oben, drei einzelne Wanderer waren schon da.
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Die Aussicht von oben war toll, sah ein bisschen aus wie eine gemalte Filmkulisse, war aber echt. Drei Steinkreise gibt’s hier, in einem davon haben wir uns ausgeruht und den wenigen Schatten ausgenutzt, den sein Rand wirft. Auch zwei Lizzards haben sich hier aufgehalten, wir haben bis zum Ende nicht feststellen können, ob das eher Konkurrenzkampf oder Flirten war, was die da veranstaltet haben…
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Nach einer halben Stunde und ein bisschen Plaudern mit den drei Amis sind wir dann wieder abgestiegen und zum Auto zurückgelaufen. Schon nach ein paar Metern kann man die Kiva nicht mehr sehen, sie ist wirklich gut platziert in der großen Höhle oben am Hang…
Ohne große Zwischenstopps an anderen Overlooks (die kennen wir aber auch schon von den letzten beiden Besuchen) sind wir weitergefahren, denn wir hatten ja noch eine weitere Offroad-Strecke vor uns, die Gemini Bridges Road. Da gibt’s nicht viel zu zu sagen, die Strecke ist schön, sehr abwechslungsreich, von weiten fast ebenen Strecken über relativ enge hohe Canyonwände bis zu rotem Fels hoch über dem Highway nach Moab… Besonders nett fand ich den großen Vogel, der den Weg bewacht… und den kurzen Abstecher zu den Gemini Bridges, eine „Doppelbrücke“. Leider schlecht zu fotografieren, aber sehr hübsch anzusehen.
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Mit Einbruch der Dunkelheit waren wir dann wieder auf asphaltiertem Boden und ein paar Minuten später auf der Mainstreet von Moab an unserem letzten Ziel für heute: Pasta Jay’s, einem Pizza&Pasta-Restaurant. Dem mit der grandios guten glutenfreien Pizza. Allerdings waren auch die ganzen anderen Touristen schon da, die nach dem Sonnenuntergang aus einem der beiden Nationalparks zurückgefahren sind. Daher sind wir doch erst ins Hotel gefahren, haben den roten Staub abgespült und was Frisches angezogen und haben es dann nochmal versucht. Erfolgreich:
Die erste Pizza war wohl etwas zu lange im Ofen, der Kellner hat sie mir gebracht und gleich dazugesagt, dass er schon eine neue geordert hat und ich die in ein paar Minuten bekomme – ich solle aber doch schonmal mit der hier anfangen, wenn ich Hunger habe. Hatte ich, habe ich also gemacht, und die Pizza war schon sehr lecker. Die zweite war dann aber noch besser, nicht ganz so knusprig halt… Frank war mit seiner Pizza auch zufrieden, ein gelungener Abschluss eines tollen Tages also!
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Tag 4 – Der rund um Canyonlands

Nach einer etwas lauten Nacht (aber ohne Klimaanlage ging es gar nicht) sind wir heute ganz amerikanisch zum Frühstück gefahren – einmal auf die Rückseite des Hotels. Zu unserer Verteidigung muss ich sagen: wir sind danach direkt losgefahren und mussten noch tanken und die Beifahrer-Fensterscheibe vom Schlamm befreien. Hier in Hanksville ist der halbe Ort in der Hand einer Familie: Hotel, Steakhouse, einer von den Burgerläden, eine der Tankstellen…
Das hat dazu geführt, dass ich heute mit Namen begrüßt wurde, als ich in der Tankstelle meine Kreditkarte abgegeben habe – die Kellnerin von gestern Abend fand meinen Namen so nett, sie kannte bisher nur Nicoles. Und so hatte sie sich den Namen gemerkt und mich wiedererkannt – offensichtlich arbeitet sie vormittags in der Tankstelle.
Das Frühstück, das im Zimmerpreis inklusive ist, wird im Burgerladen serviert. Da haben wir gleich mal die beiden Deutschen wiedergetroffen, die gestern am Nachbartisch im Restaurant saßen und mit denen wir uns kurz unterhalten hatten (erwähnte ich, dass Hanksville echt übersichtlich ist?). Mit den beiden haben wir dann zusammengesessen, ein paar Tipps ausgetauscht und uns erzählt, wo wir jeweils schon waren. Immer nett, wenn man unterwegs mit Leuten ins Gespräch kommt, die ähnliche Reisen machen oder zumindest in der gleichen Gegend reisen. Diese beiden sind mit der Harley unterwegs, also etwas weniger offroad als wir, aber auch auf einer total spannenden Route…
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Gegen 9:30h sind wir in Hanksville aufgebrochen in Richtung Moab. Nach anderthalb Stunden abwechslungsreicher, wenn auch meistens „bis zum Horizont geradeausführender“ Strecke sind wir aber nicht etwa direkt ins Motel gefahren, sondern vorher in den Canyonlands Nationalpark abgebogen. Kurzer Stopp beim Ranger (:-)), Straßenverhältnisse abfragen. Leider kannte die Rangerin die Straße gar nicht, die wir fahren wollten, aber da alle anderen Schotterstraßen in Ordnung waren, haben wir es gewagt (ich will mal keinen irreführenden Spannungsbogen aufbauen – heute ist nix Spektakuläres passiert…).
Erstes Ziel war der Secret Spire, ein Steinturm am Ende eines 11 Meilen langen Schotter-Sand-Fels-Wegs. Auf dem ersten Stück sind zahlreiche Quad-Fahrer unterwegs gewesen, aber irgendwann hatten wir die ganze Gegend für uns. Vorbei an drei riesigen roten Monuments, die uns ans Monument Valley erinnert haben, ging es immer tiefer in die felsige Landschaft. Rundum sieht man bis auf ein altes Windrad keine Anzeichen von Zivilisation, eine einzige Reifenspur war auf dem Sand zu sehen. Aber da die Straße sehr einfach zu befahren war, gab’s keinen Grund zur Sorge.
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Am Ende des Wegs haben wir das Auto abgestellt und sind die letzten 0.5 Meilen oder so gelaufen. Man konnte die Secret Spire schon von weitem sehen, Verlaufen war also quasi unmöglich. Sicherheitshalber hatte Frank aber auch das GPS-Gerät dabei, damit wir unser Auto wiederfinden.
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Bei heute 32 Grad und Sonne mit ein paar Dekowölkchen haben wir uns nach einer ersten Spire-Besichtigung und -umrundung erstmal in ihren Schatten gesetzt – sehr praktisch, sonst war nämlich weit und breit keiner zu sehen. So konnten wir uns aber gemütlich anlehnen, die Aussicht auf die weißen Felsen rundum sowie den benachbarten Arch genießen und der Stille lauschen. Kann man sich als Stadtkind gar nicht vorstellen, WIE still still sein kann. Nichts zu hören außer mal einem bisschen Wind… noch ruhiger war es nur gestern im Capitol Reef, da auf dem Spaziergang zum Pioneer Register durch die hohen Canyonwände absolut kein Lüftchen weht. Jedenfalls sehr entspannend, einfach dort zu sitzen, zu lauschen und ab und zu Flüssigkeit in sich hineinzuschütten.
 
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Anschließend sind wir noch ein bisschen in den Felsen in der Nähe herumgekletter waren und haben uns gefragt, warum die augenscheinlich gleichen Steinschichten so unterschiedlich geformt sind, mal glatt und rund, mal eher bröselig. Keine Ahnung… Ist uns aber eigentlich auch egal, solange es so schön ist.
Und zurück ging’s zum Visitor Center – da gibt es nämlich Toiletten, und bei all der Flüssigkeit brauchen wir häufiger mal einen Boxenstopp. Anschließend haben wir am Grand View Overlook Point unser Mittagspicknick verzehrt. Sobald man sich drei Meter links oder rechts vom offiziellen Viewpoint bewegt, ist man ganz allein und bekommt von den Bustouristen gar nichts mit. Der Blick ist der gleiche, zusätzlich hatten wir noch einen schattenspendenden Baum zum Druntersetzen. Ohne hätten wir es nicht lange ausgehalten, aber so konnten wir in Ruhe unsere Cracker mit Mangosalsa und als Nachtisch die Pfirsiche aus dem Capitol Reef essen.
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Danach haben wir ein paar weitere Aussichtspunkte abgeklappert und mal mehr, mal weniger lange die Aussicht auf die Canyons tief unter uns genossen. Zur Erläuterung: Der Park besteht aus drei Teilen, die vom Green River und vom Colorado geteilt werden. Die beiden Flüsse fließen in der Mitte zusammen, so dass das Ganze grob wie ein Y aussieht. Der obere Teil „Island in the sky“ ist nicht nur oben im Sinne von Norden, sondern liegt auch ca. 400m höher als die unteren Teile „The Needles“ und das kaum erschlossene „The Maze“. Von oben sieht man die Canyons der beiden Flüsse und die dazwischenliegenden Plateaus, vor allem das große vom White Rim Trail umschlossene. Die Straße kann man so gerade sehen, Autos (selten, weil es eine Mehrtagestour ist) sind winzig. Aber durch die weiße Färbung des Randes ist der Kontrast zwischen den Canyons und dem Plateau sehr gut zu sehen.

Auf dem Rückweg zum Visitor Center haben wir kurz am Shafer Trail Overlook gehalten – diese Dirtroad steht noch auf unserem Programm, wir sind vor vier Jahren schonmal raufgefahren, nun möchte Frank gerne auch mal runter. Die Straße hat eine Verbindung nach Moab, man könnte also durchfahren. Allerdings zieht sich das ziemlich, daher werden wir wohl nach unten fahren, dort ein Stück vom White Rim Trail anschauen und dann auf dem gleichen Weg wieder hoch fahren. Mal sehen, was das Wetter macht, bei oder nach Regen geht das nämlich nicht. Für euch erstmal der Blick von oben, wer mag kann auch 2009 nachlesen (*klick*):
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Zurück am Visitor  Center haben wir uns ein nahendes Gewitter angesehen – wir wissen nun, was „isolated thunderstorm“ bedeutet. Das ist ein bisschen wie im Film „Die Truman-Show“, in der der Regen ungefähr einen Meter Durchmesser hat, wie ein Scheinwerfer, und auf die Titelfigur gerichtet ist. So ähnlich sah es hier auch aus – blauer Himmel, mittendrin eine Wolke und daraus ein schmaler Streifen Regen.
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Ab nach Moab, einchecken (sehr schönes neu renoviertes Zimmer im Super8 Motel), und dann auf zur Pizzeria. Glutenfreie Pizza, das lasse ich mir nicht entgehen. Und sie war sooooo lecker, dünn und knusprig und gut belegt. Ich weiß, das ist schwer nachzuvollziehen, aber das war meine 4. Pizza in dreieinhalb Jahren, da darf man sich schonmal freuen 🙂
Kurzer Spaziergang durch den Ort, hier ist richtig viel los, es gibt zahlreiche Restaurants, so ungefähr jede Motel- und Hotelkette, von der ich bisher gehört habe, viele Menschen, Souvenirgeschäfte… da werden wir die nächsten drei Abende gut rumkriegen. Sobald die Sonne weg ist, sind auch 31 Grad (um 21:00h) gar nicht mehr schlimm, sondern ziemlich schön!
Waren zum Schluss noch ein bisschen einkaufen, bei 4-5 Litern pro Person und Tag waren unsere Getränkevorräte langsam am Ende. Und falls man mal irgendwo steckenbleiben sollte (ich habe gehört, das passiert gelegentlich), dann muss man einfach etwas mehr dabei haben. Empfehlung der Ranger ist immer „eine Gallone pro Person und Tag“, das können wir jetzt wieder vorweisen. Nun sitzen wir im Hotel, ich tippe vor mich hin, Frank amüsiert sich über die amerikanische Werbung (die ist aber auch einfach meistens viel lustiger als bei uns!) und gleich wird geschlafen.

Canyonlands & Mesa Verde

20. März 2009
Letztes Frühstück in Moab, und wir haben gar nicht in Moab gefrühstückt… nur dort eingekauft, inzwischen kennen wir das Sortiment im Supermarkt ja gut genug… Also Bagel, Frischkäse, Brot für Lunch einpacken und los gehts in Richtung Süden.
Die ersten Stunden hatten wir für den Canyonlands-Teil „The Needles“ reserviert. Anhand des Informationsmaterials der Ranger kann man immer ganz gut planen – z.B. gibt es Tipps für Reisende, die 2 / 4 / 8 Stunden Zeit haben. Bei uns hat das dazu geführt, dass wir zunächst den Elephant Hill Loop angefangen haben, eine kurze gravel road. Der hintere Teil soll eine der technisch anspruchsvollsten Offroad-Strecken sein, aber der Anfang ist ganz normal zu befahren. Dort haben wir gemütlich (naja, im Auto) gefrühstückt und die tolle Aussicht auf die namensgebenden langen und spitzen Felsen genossen.

Als nächstes haben wir uns zu einem der Aussichtspunkte vorgearbeitet, sind dann aber doch nicht dort gewandert, weil wir beide so müde und laufunlustig waren. Also haben wir uns lieber ein bisschen in die Sonne gesetzt und den Eidechsen zugesehen, die hier überall rumlaufen.
Da wir nicht viel Zeit hatten, haben wir uns von den geplanten drei kurzen Trails dann nur einen wirklich angesehen. Den ersten wie erwähnt haben wir aus Faulheit ausgelassen. Den Pothole Trail haben wir gestrichen, da die gleichnamigen Vertiefungen momentan eh kein Wasser enthalten – und genau das hätte ich gerne fotografiert. Den dritten Trail von einem ganzen Kilometer Länge haben wir dann aber gemacht. Hier sieht man ein altes Cowboy-Camp in einem Alkoven, hinter der nächsten Ecke dann Felszeichnungen der Indianer, die hier noch viel früher gelebt haben. Allerdings nicht besonders eindrucksvoll, da sollten wir heute noch viel schönere sehen…

Nach einem kurzen Toilettenstopp am Visitor Center (übrigens mal ausnahmsweise keine pit toilets, also Plumpsklos, wie sonst oft in den Parks, sondern echte mit Spülung) haben wir uns auf dem Rückweg noch den Newspaper Rock angesehen. Dabei handelt es sich um einen Felsen, der über und über mit indianischen Zeichnungen bedeckt ist – Menschen, Pferde, Schafe, Büffel, Schlangen, Vögel, Hand- und Fußabdrücke (interessanterweise meist mit 6 Zehen?)

… aber keiner weiß, wofür diese Zeichnungen ursprünglich angefertigt wurden. Einige sind allerdings eindeutig neueren Datums, schon 1907 und 1954 haben sich Menschen mit Namen und Datum verewigt…
Nun folgte eine längere Fahrt durch mehrere Staaten – bisher waren wir fast nur in Utah (bis auf Las Vegas und eine Mini-Ecke Arizona auf der Fahrt), jetzt sind wir durch Colorado nach New Mexico gefahren. Damit haben wir einen größeren Teil des Nachmittags verbracht…
Einen kurzen Zwischenstopp haben wir im Mesa Verde eingelegt. Leider ist der Nationalpark in Winter (=Oktober bis Mai!) nur eingeschränkt geöffnet, daher konnten wir keine der bestimmt tollen Führungen durch die Felswohnungen machen. Auf eigene Faust darf man nur wenige Stellen besichtigen, sicherlich auch sinnvoll, um diese alten und empfindlichen Gebäude zu erhalten. Nach einer kurzen Runde durch das Museum haben wir uns das sogenannte „Spruce House“ angesehen, eine Siedlung mit 107 Zimmern und 7 Kivas (runden, unterirdischen Kulträumen).

Wirkt auf den Fotos deutlich größer, als es tatsächlich ist, aber es ist schon faszinierend, wenn man sich üerlegt, wie die Indianer hier früher gelebt haben… Danach haben wir uns per Auto noch ein paar Aussichtspunkte angesehen, von einem aus kann man zumindest auf die größte Siedlung schauen, wenn man schon nicht hinlaufen darf. Hier kommen wir sicher nochmal hin!
Jetzt sind wir in Farmington, haben endlich wieder ein Hotel mit WLAN auf dem Zimmer (und nicht nur in der Lobby), waren lecker essen bei Denny’s und werden gleich schlafen, um uns auf den nächsten Tag vorzubereiten – da wird wieder gewandert. Da unser Bedarf an roten Felsen erstmal gesättigt ist, was wir in unserer Planung aber schon vorausgesehen hatten, machen wir jetzt mit andersfarbigen Bergen / Gebilden weiter. Seht ihr dann morgen…

Canyonlands, Dead Horse Point State Park & Moab Hummer Tour

19. März 2009
Heute gab es drei Highlights – aber natürlich hat der Tag erstmal mit einem leckeren Frühstück angefangen. Wir waren mal wieder im Moab Diner, dort ist es einfach nett, lecker und die Preise sind vernünftig…
Erster Programmpunkt war die Vorbereitung des dritten Highlights: wir waren wieder bei der Moab Tour Company und haben für den Abend eine Hummer-Tour gebucht. Nein, nicht das Krustentier, sondern das Auto…ja, das breite, flache, vom Militär entwickelte. Mit dem man ungefähr überall her- und hinfahren kann. Und rauf und runter… Details siehe unten.
Zunächst sind wir aber in den Canyonlands Nationalpark gefahren und haben dort intensives Overlook-Hopping betrieben. Will heißen: wir sind von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt gefahren und haben die Aussicht angeguckt. Meist musste man noch ca. einen Kilometer laufen, bis man an der schönsten Stelle war, insgesamt kommen wir so auch auf 5-6km.
Basiswissen zum Canyonlands NP: stellen wir uns mal ein Y vor, das von zwei Flüssen gebildet wird, die in der MItte zusammenfließen. So sieht es hier aus – Green River und Colorado teilen den Park in drei Teile: Island in the Sky, The Needles und The Maze. Letzteres ist eigentlich kaum erschlossen und noch weniger zugänglich, die Nadeln werden wir morgen machen, heute war Island in the Sky dran. Wir haben dort den Upheavel Dome gesehen, den Green River überblickt, waren am Grand View Point
und haben danach den Mesa Arch bewundert:
Islands ind the Sky liegt hauptsächlich auf dem obersten von drei Plateaus, der Rest gehört zwar dazu, ist aber nur schwer erreichbar. Die vielen Canyons erinnern ein bisschen an den Grand Canyon, daher wurde hier z.B. auch die Szene in „Thelma & Louise“ gedreht, in der die beiden mitsamt Auto angeblich in den Grand Canyon stürzen…
Da die Islands sehr hoch liegen, auf ca. 2000m, sind die Temperaturen gar nicht sooo hoch gewesen, im Schnitt um die 19 Grad Celsius, aber da die Sonne so intensiv ist, waren es gefühlte 28. Wir haben inzwischen ein gutes System entwickelt, wie wir genug trinken – vor allem haben wir kanisterweise Wasser und meist um die 10 Flaschen Eistee im Kofferraum, die werden gleich im Kanister gemischt (pur kann man US-Eistee nicht trinken, das gibt sofort einen Zuckerschock!) und dann zurück in die kleinen Flaschen gefüllt. Die stehen dann vorne im Auto bzw. werden bei Wanderungen mitgeschleppt. So kommen wir locker auf 4-5 Liter pro Tag und Person. Wie macht man das bloß im Sommer???
Nach den Islands (und einem Lunch-Picknick an einem atemberaubenden Aussichtspunkt auf die Canyons) sind wir zum Dead Horse Point State Park gefahren – der liegt direkt nebenan. Der Name stammt von einem unglücklichen Zusammentreffen von Dummheit und Hitze – ein Farmer hat eine Herde Wildpferde einfangen wollen, sie auf diesem Felsen zusammengetrieben und den schmalen Zugang blockiert. Dann hat er sie irgendwie (?) vergessen und sie sind leider alle verdurstet… Nun geht es hier aber weniger darum, tote Pferde anzugucken, sondern der State Park wurde für den sagenhaften Ausblick auf Canyons, vor allem aber mehrere Windungen des Colorado eingerichtet. Wir konnten fast das ganze Gebiet sehen, durch das wir gestern über die holprige Potash Road und den noch schlechteren Shafer Trail gefahren sind.
So, jetzt endlich: die Hummer Tour. Gebucht hatten wir für 17h, kurz vorher waren wir am Ausgangspunkt, und damit war die Runde auch schon komplett – wir waren nämlich mit dem Fahrer alleine unterwegs. In ca. 10 Minuten sind wir quer durch Moab in ein Gebiet namens „Sand Flat Recreation Area“ gefahren. Klingt ja nicht besonders spannend – in Deutschland stellt man sich ja unter „Erholungsgebiet“ etwas anderes vor als einen Spielplatz für große Kinder und ihre Fahrzeuge…
Genau das ist es nämlich: ein weitläufiges Gebiet, in dem Hummer, ATVs, Dirt Bikes (Mopeds), Mountain Bikes und was-weiß-ich-noch-alles kreuz und quer durch die Landschaft fahren, die hier aus Felsen und versteinerten Dünen besteht. Unser Hummer ist nicht so ein Straßen-Krabbeltier, die man hier auch häufig sieht, sondern ein „richtiger“ Hummer vom Militär, der so ziemlich überall fahren kann. Ist er dann auch – ich hätte niemals gedacht, dass ein Auto gleich welcher Bauart solche Berge und/oder Stufen befahren kann. Macht aber total Spaß – leider kann man es nicht so richtig fotografieren, während man drin sitzt, daher sind Frank und ich jeder einmal ausgestiegen und haben den anderen fotografiert.

Zwei Stunden lang sind wir über die sogenannte „Hell’s Revenge“-Route gefahren – für die ganze Runde hätte man 4-5 Stunden gebraucht, aber laut unserem Fahrer haben wir die besten Teile gesehen. Das glauben wir mal unbesehen, denn die zwei Stunden sind wie im Flug vergangen…
Dann gab es noch einen Burger, auf Empfehlung des Fahrers bei einem ganz kleinen „Milt’s Stop & Eat“, das seit 1954 Burger und Milchshakes verkauft. Der Chilli Cheeseburger entpuppte sich als Cheeseburger, der unter einer riesigen Portion Chilli con Carne versteckt war – anders als erwartet, aber erstaunlich lecker. War also eine gute Empfehlung, so hatten wir uns das auch gedacht: frag einen Einheimischen, wo er hingehen würde…
Morgen verlassen wir das Outdoor-Paradies Moab, nehmen aber vorher noch den zweiten Teil von Canyonlands mit. Hoffentlich klappt es im nächten Motel mit dem WLAN, aber die Fortsetzung folgt auf jeden Fall früher oder später…