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Tag 4 – Etosha Nationalpark (3)

Und noch ein toller Tag im Etosha NP – aber erst, nachdem wir in unserem Zelt mit Rundumblick (na gut, 270 Grad) zum Sonnenaufgang wach geworden sind und dann um 6h draußen in der Sonne gefrühstückt haben. Wie immer konnten wir uns ein Eiergericht bestellen, heute gab’s cheese omelette mit bacon. Und mein Brotkörbchen mit glutenfreiem Brot, ohne Nachfragen. Die beiden Schälchen Cornflakes bzw. Schokopops musste ich dankend ablehnen, die gingen echt nicht mehr rein.
Im Park begrüßten uns gleich am zweiten Wasserloch neue Tiere, nämlich zwei Tüpfel-Hyänen:
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Normale Antilopenarten (Kudus und Springböcke und so) interessieren uns schon nicht mehr so sehr, Zebras hingegen gehen immer noch. Vor allem natürlich, wenn sie „was machen“, also nicht nur in der Gegend rumstehen. Sich jagen, wälzen, abrupt vor dem Wasserloch stoppen, sowas halt:
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Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch auf der Liste sah es so aus…
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… und dann haben wir rechts ein Stück entfernt zwei Elefanten gesehen, die in unsere Richtung kamen. Also kurzerhand umgedreht und ungefähr da gewartet, wo sie auf die Straße treffen müssten. Man konnte sie durch die Bäume zwischendurch nicht wirklich sehen, aber doch ein paar Bewegungen und damit die generelle Richtung ausmachen. Blöde Touristen, die uns gestern beim Löwen schon unangenehm aufgefallen waren, mussten sich erstmal direkt NEBEN uns stellen, also in Blickrichtung neben uns. Die blöde Beifahrerin hat noch so eine „Ooooch, könnt ihr etwa nichts mehr sehen? Schade“-Geste gemacht. Wir haben uns also davor gestellt, noch waren die Elefanten ja links von der Straße, und ein anderes Fahrzeug hat sich rechts neben uns gestellt – damit war leider der Blick auf die Straße vor uns für die *** versperrt. Sehr schade… denn dann kamen sie:
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Die weiteren Wasserlöcher waren dann weniger spektakulär, auch die Fahrt dazwischen wurde im Wesentlichen nur unterbrochen durch gelegentlichen Springbock-Stau:
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Während der Mittagszeit sind wir zurück zur Lodge gefahren, um uns ein bisschen auszuruhen. Auf dem Weg zum Tor haben wir einen kurzen Stopp im Namutoni-Camp eingelegt – die einzigen Tiere, die wir dort gesehen haben, waren aber neben den allgegenwärtigen Springböcken eine gut getarnte über Kopf an einem Balken hängende Echse und eine ziemlich tote Fledermaus:
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Das alte Fort haben wir uns auch kurz angesehen, aber da alle Geschäfte / die Bar etc. darin geschlossen waren, war das ein sehr kurzer Besuch:
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Dann sind wir auf den letzten Metern vor dem Tor noch an diesem schlafenden Riesen vorbeigekommen, der direkt neben der Straße lag:
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Frank wollte in den Pool, ich wollte lieber eine Stunde schlafen und dann im Schatten ein bisschen lesen und Blog schreiben und was Kaltes trinken. Und Warzenschweine fotografieren, auch wenn ich das nicht geplant hatte. Aber als ich zurück aus dem Zelt zum Haupthaus kam, liefen da sechs Pumbas rum und fraßen das Gras. Einen Rasenmäher braucht die Lodge wohl nicht, die Tiere robben da die ganze Zeit auf Knien (eigentlich ja Ellbogen) rum und knabbern alles ab.
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Ein paar gefiederte Gäste gab’s auch noch:
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Sehr angenehm, die beiden Tage vorher waren doch seeeehr lang. Gestern ging es nicht wirklich anders, das Camp in Halali ist jetzt nicht unbedingt so, dass man sich da drei Stunden aufhält. Und vorgestern war eine Mittagspause mit Pool geplant, aber da mussten wir ja Diesel suchen. Egal, für den restlichen Urlaub werden wir versuchen, das so oft wie möglich einzubauen.
Gegen 15:30h sind wir dann nochmal in den Etosha NP gefahren und haben die letzten Wasserlöcher abgeklappert. Keine besonderen Vorkommnisse, daher kein Text – und unser Lieblingsbild des Tages werdet ihr bestimmt selbst rausfinden:
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Am letzten Wasserloch vor dem Tor war gegen 18:20h tatsächlich sowas wie Andrang, bisher hatten wir selten mehr als 2-3 Autos an einer Stelle. Aber da man von hier aus nur noch 10km zum Tor hat, nutzen alle die Gelegenheit, so lange wie möglich Tiere zu sehen. Ist aber immer noch lange nicht zu vergleichen mit dem Andrang in manchen amerikanischen Nationalparks.
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Sehr viel war nicht los (also was die Tiere angeht, nicht die Menschen), aber wir kamen gerade rechtzeitig, um eine Hyäne beim Bad zu sehen und Familie Giraffe beim Trinken – hier dann auch mal beide Verrenkungsvarianten nebeneinander:
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Tag vorbei, schnell die Sachen ins Zelt bringen und dann rief die Trommel schon zum Abendessen. Diesmal gab’s ein Dreigängemenü, sehr lecker und natürlich wieder toll glutenfrei angepasst. Sogar Nudeln hatten sie, wo Reis doch so viel einfacher gewesen wäre…
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Tag 3 – Etosha Nationalpark (2)

Neuer Tag, neues Sichtungsglück – nach einer Nacht wurden wir vom Wecker geweckt und saßen tatsächlich um 6h am Frühstückstisch. Vorher hatten wir schon geduscht, Zähne geputzt, Koffer gepackt, ins Auto verladen und den Luftdruck des Reservereifens geprüft. Der Flicken scheint zu halten, also los.
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Heute konnten wir endlich unseren Plan verfolgen. Wobei Plan vielleicht zu viel ist, denn so richtig planen kann man im Etosha nicht. Die Tiere sind halt immer woanders. Also sind wir einfach von Wasserloch zu Wasserloch gefahren und haben auch zwischendurch fleißig Ausschau gehalten. Das ist hier wie im Drive-In-Zoo, nur ohne Schilder und dafür mit Überraschungseffekt, denn hinter jeder Kurve könnte ein Löwe / Nashorn / Elefant / eine Herde Springböcke stehen 🙂
Wir haben uns gestern schon eine Broschüre gekauft mit Bildern und Namen aller Tiere im Etosha, das hilft, wenn man am Anfang Schwarznasenimpalas nicht von Springböcken und Kudus nicht von Kuhantilopen unterscheiden kann. Inzwischen können wir das auch ohne, aber bei neuen Tieren haben wir immer mal wieder reingeschaut.
Erstmal sind wir vom Okaukuejo-Camp Richtung Norden gefahren, zu einem wenig ergiebigen Wasserloch (aber das merkt man ja erst, wenn man da ist) am Rand der Etosha-Pfanne. Bis zum Horizont eine flache Ebene, sieht aus wie ein See bzw. an manchen Stellen wie Wattenmeer. Besondere „Sichtung“: eine tote Giraffe, bzw. das, was die anderen Tiere und die Sonne davon übriggelassen haben, nämlich nur Haut und Knochen… Aber auch lebende Tiere haben wir gesehen, unter anderem unseren ersten Schakal:
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Von dort aus sind wir wieder zum Camp zurück gefahren, wir hatten auf dem Hinweg den Tanklaster an der Tankstelle stehen sehen. Und da wir ja durchaus aus Fehlern lernen (manchmal… und nein, das ist jetzt kein Hinweis auf spätere Pannen), haben wir sicherheitshalber mal vollgetankt. Das hat eine Weile gedauert, wiel noch 5 Autos vor uns standen und der Tankwart sehr gründlich getankt hat. Man könnte auch sagen langsam, aber wir haben ja Urlaub und Zeit und können die Klimaanlage im Auto wieder laufen lassen, da ist das egal.
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Kurzer Aufstieg auf den Turm im Camp, um auch mal von oben auf die Landschaft zu gucken – ganz schön staubig, aber man kann potentiellen Gegenverkehr schon lange vorher sehen, auch bei Kurven…
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Und nun ging das Wasserloch-Hopping los. Von West nach Ost, abends wollten wir dort rausfahren und in unsere nächste Lodge einziehen für die nächsten beiden Nächte. Also, was gab es heute zu sehen? Die genaue Reihenfolge der Wasserlöcher erspare ich euch jetzt mal, sondern zeige gleich die schönsten Bilder:
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drei Kudus und ein Schwarznasen-Impala, mit Warzenschweinen (Pumba aus „König der Löwen“!) im Hintergrund:
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Pumba möchte sich den Matsch wieder abschubbern: 
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Das ist die eine Variante, wie Giraffen trinken – je nach Typ und Vorliebe knicken manche die Vorderbeine ganz merkwürdig ein, weil sie sonst nicht bis unten ans Wasser kommen. Die andere Variante haben wir heute noch nicht gesehen…
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Und dann noch der Löwe – es standen zwei Autos am Straßenrand, da hält man vorsichtshalber immer mal an. Ist nämlich meistens eins der interessanteren Tiere…
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Und dann noch Kuhaltilope, Familie Strauß und Gnus:
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Und so kann es an einem Wasserloch aussehen, wenn gerade eine ganze Herde Trinkpause macht:
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Das ist jetzt die Auswahl der Highlights – es gab auch Wasserlöcher, an denen NICHTS los war. Manchmal haben wir ein bisschen gewartet, manchmal auch nicht. Das muss man immer irgendwie abwägen, ob es sich lohnt. Bei ganz wenigen Wasserlöchern kann man sehen, dass sich bis zum Horizont nichts bewegt. Da könnte dann zwar noch eine Raubkatze irgendwo im Gras liegen, aber größeres Getier kommt dann erstmal nicht. Bei anderen muss man sich auf das Bauchgefühl verlassen – und das klappt mal mehr, mal weniger gut. Aber man weiß ja wenigstens nicht, was man verpasst, wenn man früher fährt 😉
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Wir haben zwischendurch an einer der wenigen Stellen eine kurze Pause gemacht, an denen man das Auto verlassen darf (also abgesehen von den drei Camps natürlich). Diese Stelle hier ist eingezäunt, die anderen beiden später waren gar nicht oder nur halb eingezäunt, da wissen wir auch nicht genau, was da sicherer ist als anderswo.
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Später haben wir noch einen alten Bekannten wiedergetroffen, den Elefanten von gestern. Ungefähr die gleiche Stelle, nur ein bisschen später. Er scheint da sehr pünktlich zu sein, denn er war entsprechend ein Stück weiter gelaufen und steuerte gerade auf die Straße zu, als wir da angerollt kamen:
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Auf der Gegenfahrbahn stand auch noch ein Auto, sehr passend, so hat man mal einen Größenvergleich:
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Und dann lief er auf der Straße lang. Auf uns zu.
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Guckte freundlich, gab auch schöne Fotos, aber da wir uns mit Elefantenmimik nicht soooo perfekt auskennen, wollte ich doch lieber mal zurücksetzen (lassen, Frank ist gefahren). Das schien ihm ausreichend respektvoll zu sein, denn er ist dann auf der anderen Seite von der Straße runter und dort querab über die Ebene abmarschiert.
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Und noch zwei weitere Elefanten haben wir gesehen, die waren allerdings etwas weiter weg und haben Verstecken gespielt oder so:
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So gegen 18:00 hatten wir beide keine Lust mehr, also sind wir schon vor Sonnenuntergang aus dem Park verschwunden und die 9km bis zum Mushara Bush Camp gefahren. Ab sofort führen wir eine Rangliste der Unterkünfte, das hier ist definitiv Platz 1 (die anderen beiden bisherigen teilen sich knapp dahinter Platz 2). Tolle Anlage, gemütlich eingerichtet, und wir wohnen im Zelt. Ja, im Luxus-Zelt, aber darum geht es gar nicht. Das Tolle ist der Blick – das Zelt hat auf drei Seiten offene Fenster bzw. nur Mückengitter statt Zeltplane, und alle Zelte sind nach Osten ausgerichtet, so dass man sich a) nicht gegenseitig ins Zelt schaut und b) man vom Bett aus den Sonnenaufgang sehen kann. Lohnt sich vermutlich nicht in jedem Hotel, aber hier sind die Gäste ja in der Regel schon vor oder zum Sonnenaufgang wach…
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Das Personal ist super. Erstens generell, also was den Empfang und die Einweisung angeht, sondern auch das Thema Gluten. Ich hatten vorher eine Email geschickt, sie hatten geantwortet, das sei kein Problem. Und tatsächlich – schon beim Einchecken haben sie gefragt, ob ich das bin, und beim Abendessen gab es nicht nur frischgebackenes Brot, es wusste auch JEDE Kellnerin Bescheid. Beim Nachtisch hatten sie mir ein extra Schälchen vorbereitet, das bei den anderen stand, aber eben mir in die Hand gedrückt wurde. Also „unauffällige Extrawurst“, kein großes Aufsehen. Himmlisch…
Überhaupt war das Essen toll – es gab Barbecue im Garten, wir wissen nicht, ob das eine Ausnahme war oder immer am Sonntag so ist. Ist ja auch egal. Jedenfalls wurden wir mit der Trommel zum Essen gerufen (die hört man durch’s ganze Camp) und haben dann lecker gegessen – mal wieder wildes Tier vom Grill, aber dazu viele Beilagen. Ich habe auch da was landestypisches probiert, nämlich Miliepap / Maisbrei. Das essen die Einheimischen in verschiedenen Kombinationen, meist aber mit Tomatensoße und/oder Gemüse. Ist im Grunde nichts anderes als Polenta, nur ohne den Parmesan. Muss ich jetzt nicht jeden Tag haben, ist aber lecker.
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Und das war’s für heute, morgen stehen wir wieder früh auf, hier gibt’s noch so einige Wasserlöcher zu entdecken 🙂

Tag 2 – Etosha Nationalpark (1)

Der Untertitel dieses Tages: „Wenn die Generalprobe schlecht läuft, wird die Premiere super“. Heute war Generalprobe. Hoffen wir jedenfalls 🙂
Es fing damit an, dass wir zwar einen Wecker auf 5:30h gestellt hatten, aber leider lautlos. Immerhin haben wir „nur“ bis 6:10h geschlafen und sind dann von alleine wach geworden, aber trotzdem passt unser Plan nicht mehr, um direkt um 6h zu frühstücken und dann schnell aufzubrechen. Der Etosha Nationalpark macht bei Sonnenaufgang auf, das wäre uns dann doch ein bisschen zu früh gewesen, aber um 6:30h wollten wir spätestens los. Tja, das war dann erstmal nichts. Immerhin haben wir nach 13 Minuten unser Häuschen in Richtung Frühstück verlassen (gutes Buffet, leckerer Kaffee und draußen sitzen!) und sind dann gegen 6:45h im Auto gewesen. Fast nach Plan also…
Der Park-Eingang liegt ungefähr 20km von unserer Lodge entfernt, schnurgerade Straße und links und rechts gelegentlich ein Dikdik (ein Art Mini-Reh). Linksverkehr können wir schon ganz gut, allerdings ist auch nicht wirklich Verkehr, wir haben glaube ich 2 Autos gesehen.
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Am südlichen Tor in den Nationalpark müssen wir unsere Pässe vorzeigen und bekommen eine Berechtigung zur Einfahrt, bezahlt wird erst im Park in einem der drei Camps. Wir nehmen gleich drei Tage, dann sparen wir uns beim nächsten Mal das Anstellen hinter mehreren Safaribussen, die auch ALLE Pässe der Insassen eintragen lassen müssen.
Zurück zum Thema Generalprobe – wir haben einen der blöderen Anfängerfehler gemacht. Nicht, weil wir es nicht wussten, sondern weil wir einfach nicht dran gedacht haben. In ungefähr jedem Reisebericht und in gefühlt jedem zweiten Beitrag im Namibia-Forum steht, dass man in JEDEM Ort tankt. Egal, wieviel, aber wenn Diesel da ist, dann tankt man. Erstens gibt es nicht viele Orte, und zweitens hat nicht jede Tankstelle immer Diesel.
Und so kam’s, dass die Tankstelle im Camp Okaukuejo heute ausverkauft war. Außerdem hingen dort überall Zettel, dass das Camp Halali (ungefähr in der Mitte des Parks) auch kein Benzin hat. Wir wollten uns eigentlich den westlichen Teil ansehen – das war damit schon mal nichts, die nächste Tankstelle war das östliche Camp Namutoni, 125km von unserem Standort. Die Tankanzeige sagte „noch 148km“. Na gut, also los.
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Irgendwann haben wir sogar die Klimaanlage sicherheitshalber ausgeschaltet, die frisst ja ziemlich Sprit. Kein Spaß bei 38 Grad… aber immerhin konnten wir Tiere gucken, allerdings nur von der Straße aus, wir haben uns nicht getraut, Abstecher zu Wasserlöchern zu machen.
Aber auch auf der Straße sieht man einiges – zuerst den Begrüßungslöwen direkt hinter dem Tor:
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Dann in loser Schüttung Strauße, Zebras, Springböcke, Gnus und Giraffen:
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Und der riesige Sekretär:
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Wir haben erstmal nur flüchtig drüber nachgedacht, was wir machen, wenn in Namutoni auch kein Diesel mehr zu kriegen wäre – schließlich ist der nächste Ort entspannte 97km entfernt. Es kam natürlich, wie es kommen musste, „Diesel is finished“. Uaaahhh… Tankanzeige sagt „noch 30km“. ADAC nicht in der Nähe. Und jetzt? Der nette Tankwart hat uns dann den Tipp gegeben, dass es direkt in der nächsten Lodge hinter dem Tor ebenfalls Diesel gibt – 12km entfernt, das schaffen wir doch locker!
Und so sind wir in der Mokuti Lodge gelandet, durften das Tor passieren (auf der Liste hatten die letzten 12 Gäste als Grund „Diesel“ eingetragen) und konnten nach kurzer Wartezeit tanken bzw. betankt werden, in Namibia tankt man nicht selbst.
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Puh, da ist uns echt ein Stein vom Herzen gefallen. War ein bisschen unentspannt, ehrlichgesagt fast mehr wegen der Hitze im Auto als wegen der Aussicht, ohne Diesel vor dem Tor liegenzubleiben. Da wären wir vermutlich nicht die ersten gewesen, also hätte es eine Lösung gegeben… Zur Entspannung haben wir uns erstmal in der Lodge niedergelassen und kalte Getränke geordert. Soooo schön war es, dort einfach zu sitzen, die Leute zu beobachten, sich von den Hörnchen die Zuckertüten klauen zu lassen, Kaffee zu trinken… hätten wir ewig machen können, aber erstens mussten wir ja nochmal 170km zurück, und zweitens wollten wir wenigstens mal kurz Wasserlöcher gucken.
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Zwei Wasserlöcher haben wir geschafft, bzw. drei, aber das dritte war leer und damit tierfrei. Aber an den anderen haben wir Zebras gesehen, Kuhantilopen und zwischendurch erst ein Nashorn und dann einen Elefanten:
 
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Kurze Pause für ein Eis war geplant im Camp Halali – Eis gab’s auch, sogar ein ganz tolles. ich kann mich nie zwischen Magnum Mandel und Magnum Weiß entscheiden, hier gibt’s Magnum Weiße Mandel 🙂
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… und gratis dazu einen platten Reifen (Generalprobe, genau). Das ist nicht weiter verwunderlich, die Autovermieter bereiten einen nicht umsonst drauf vor, wie man den Reifen wechselt. Aber hätte ja nun nicht unbedingt heute sein müssen… andererseits: im Schnitt passiert das 1-2x während eines Urlaubs, also haben wir’s vielleicht jetzt (fast) hinter uns? Naja, Reifen war also gewechselt, nur hatten wir ja noch 2 Tage Etosha vor uns und wollten die nicht ohne Ersatzreifen angehen. Der nächste Ort von unserer Lodge aus ist ebenfalls ca. 90km entfernt, wir dachten schon, dass wir das morgen dort erledigen und dadurch einen halben Tag Nationalpark sausen lassen müssen. Aber nein – die vier Männer an der kleinen Tankstelle in Halali hatten zwar kein Benzin, aber konnten den Reifen flicken. Damit trauen wir uns erstmal weiter, und sobald wir wieder mal in einem Ort sind, kaufen wir einen neuen. Übrigens hat das Flicken inklusive Material ganze 85$ gekostet, das sind umgerechnet nicht mal 6 Euro… für vier Mann und mehr als eine halbe Stunde…

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Nun hatten sich auch die letzten vorsichtigen Pläne für den Rest des Tages erledigt, denn um 19h schließt das Gate und wer zu spät kommt, bekommt richtig Ärger, bis hin zu „vergesst es, morgen nochmal wiederzukommen“. Das wollten wir nicht riskieren, also sind wir relativ zügig durchgefahren bis Okaukuejo und dann zum Ausgang. Aber auch hier wieder einige Tiere, inklusive Abschiedslöwe:

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Zurück in der Lodge war schon fast Zeit für’s Abendessen, vorher habe ich nur noch ein paar Fotos gemacht:

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Auf dem Grill lagen heute Warzenschwein, Springbock, Zebra und noch irgendwas, das mir gerade nicht einfällt. Kuhantilope? Sehr, sehr lecker jedenfalls und abwechslungsreich – Salate und einen leckeren Wein gab’s auch noch dazu, und frisches Obst zum Nachtisch bzw. für Frank noch weitere Optionen, die waren aber nicht glutenfrei.

Trotz aller Pannen und nicht eingehaltenen Plänen ein toller Tag!
(und morgen freue ich mich auf die Klimaanlage im Auto…)

Tag 1 – Auf in die Wildnis

Gegen 7h ging es los mit unserem ersten richtigen Afrika-Tag. Das Frühstück im Guesthouse war super, mit frischgebackenem Brot und Eiern nach Wahl. Und da die Welt bekanntermaßen klein ist, hat Frank gleich noch einen Vodafone-Kollegen getroffen…
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Danach gab’s noch eine schnelle Einkaufsrunde im Supermarkt um die Ecke, und ein bisschen Geld haben wir auch noch geholt. Anscheinend ist das Limit pro Abhebung hier 1500 namibische Dollar, also ca. 100 EUR, da müssen wir mehrfach hin, weil es in den nächsten Tagen nicht immer und überall Geldautomaten geben wird. Und mit Karte zahlen geht auch nicht immer…
Dann ging es endlich los Richtung Norden, auf der B1 über Okahandija bis kurz hinter Otjiwarongo. Die Strecke ist (wenn man diese trockene Landschaft mag) sehr angenehm, dazu gibt’s gelegentlich Rindvieh auf der Straße oder noch viel häufiger Fußgänger. Weite Teile sind aber links und rechts mit Zäunen versehen, daher hält sich da dann das Getier in Grenzen. Immerhin unser erstes Warzenschwein haben wir gesehen…
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Hinter Otjiwarongo sind wir in eine D-Straße abgebogen – in Namibia haben die ganz großen Straßen ein A, die nächstgroßen ein B… bis F haben wir bisher gesehen, das ist dann ein eher rumpeliger Feldweg, soweit man das sehen konnte. Also, eine D-Straße – 44km Schotterpiste.
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Bis zum Cheetah Conservation Fund, einer Einrichtung zum Schutz von Geparden. Dort werden verwaiste Gepardenkinder aufgenommen, die (wenn sie zu klein von der Mutter getrennt werden) nicht selbst lernen zu jagen und daher in der Wildnis nicht überleben können. Andere werden verletzt hier abgegeben und später wieder ausgewildert. Letztere darf man als Tourist nicht sehen, weil sie sich sonst zu sehr an den Menschen gewöhnen würden, aber die Tiere, die bis an ihr Lebensende hier bleiben werden, kann man auf verschiedenen Touren sehen.
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Wir waren wie geplant pünktlich zur mittäglichen Fütterung da und haben dabei die ersten 13 Geparden „kennengelernt“ – z.B. Hermione, Harry und Ron, die eingeliefert wurden, als der Harry Potter-Boom gerade auf dem Höhepunkt war. Hat sich erst später rausgestellt, dass Harry ein Mädchen ist… Die Geparden bekommen Esel- und Pferdefleisch, damit sie sich nicht an den Geschmack von z.B. Ziegen gewöhnen und dann nach ihrer Auswilderung Ziegen jagen!
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Danach haben wir einen Drive gebucht, weil es uns a) bei 38 Grad und Sonne schon bei der Fütterung ziemlich warm wurde, und b) man nur so auch IN die Gehege der weiter außen lebenden Geparden kommt. Also ab ins Safarifahrzeug und ganz nah ran.
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Also so richtig nah. Keine 2m waren wir teilweise von den Geparden weg. Die lagen, weil es ja mittags war, im Wesentlichen faul rum und ließen sich fotografieren…
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Schon beeindruckend, und wir konnten unsere Kamera mal ein bisschen ausprobieren. Kann man auch als Zahnarzt benutzen, um das Gebiss zu inspizieren… wenn sie nicht gerade gähnen, haben sie aber eher Ähnlichkeit mit Hauskatzen als mit Raubtieren.
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Als Abschluss haben wir noch die Hundezwinger besichtigt. Um die Farmer davon abzubringen, Geparde auf ihrem Gelände zu erschießen, züchtet die CCF Hunde und bringt ihnen bei, Ziegen als ihre „Familie“ zu betrachten, die beschützt werden muss. Schon als Welpen leben die Hunde zusammen mit Ziegen, wir konnten sie kuscheln sehen! Wenn sie alt genug sind, werden die Hunde an Farmer verkauft und bewachen dort das Vieh.
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Und um aus der Win-Win-Situation eine Win-Win-Win-Situation zu machen, wird aus der Ziegenmilch dann auch noch Käse und Eis hergestellt und verkauft. Vanille-Eis aus Ziegenmilch ist erstaunlich lecker, hat halt einen leicht strengen Beigeschmack, aber das passt tatsächlich!
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Nach dem Eis mussten wir uns langsam auf den Weg machen, erst die 44km Schotterpiste, dann noch ca. 1,5 Stunden Asphalt bis kurz vor den Etosha-Nationalpark.
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Dort wohnen wir in der Toshari Lodge, in einem kleinen Häuschen. Ohne große Umwege sind wir direkt zum Abendessen gegangen, Buffet, und waren fast die ersten. Normalerweise kommt man hier ja aus dem Etosha, und damit man so viel wie möglich sieht, bleibt man so lange wie möglich drin. Das heißt: bis zum Sonnenuntergang, und der ist um 19h. So haben wir unser Fleisch direkt auf Bestellung gegrillt bekommen, und natürlich setzen wir unsere Erkundung lokaler Spezialitäten fort. Heute gab’s daher Eland, Springbock-Wurst und nochmal Kudu. Auch sehr lecker, aber unser Favorit bleibt weiterhin Oryx. Mal sehen, ob sich das noch ändert..
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Wir haben dann noch bis ca. 23h auf bequemen Liegen am Pool gelegen und Fotos angeguckt, dann hat das Bett gerufen. Schließlich stehen wir morgen früh auf, um 6h wollen wir frühstücken. Damit wir möglichst viele Tiere an den Wasserlöchern sehen und dann mittags entspannt in der Lodge pausieren können.

Tag 0 – Anreise

Nach einem halben Tag Homeoffice und den letzten Vorbereitungen stand um 14:30h unser freundlicher Chauffeur (a.k.a. mein Cousin) vor der Tür. Kurze Einweisung in Schlüssel, Gießkanne und Co, dann ging es los zum Bahnhof. Teil eins der Anreise: mit dem Zug nach Frankfurt.
Dann schnell das Gepäck abgeben (außer uns hatte niemand online eingecheckt, die Schlange am normalen Check-In war bestimmt 30 Menschen lang) und Zeit vertrödeln bis zum Abflug, u.a. bei einem leckeren Essen bei MoschMosch.
Frank hatte dann mal wieder Glück und war schnell genug, sich auf einen der drei leeren Sitze in der Mitte umzusetzen. So hatten wir beide jeweils 2 Sitze für uns, was zum Schlafen doch eindeutig angenehmer ist. Nach dem Essen und einem ersten halben Film war’s das dann auch, den Rest des Fluges haben wir bis zum Frühstück um 6h oder so verschlafen.
Der Flughafen in Windhoek ist sehr übersichtlich. Zu Fuß geht’s über das Rollfeld zum Flughafengebäude, dort wird dann erstmal ein Foto gemacht. Allerdings nicht so wie in den USA jeder einzeln, sondern eher „der erste in der Warteschlange ist im Vordergrund, der Rest der Schlange im Hintergrund“. Man kann den Monitor von der Schlange aus sehen, so ging auch diese Wartezeit ganz gut rum. Die Passkontrolle ging sehr schnell, keine Fragen, keine Fingerabdrücke… und schon waren wir angekommen.
Erstmal haben wir uns mit Bargeld versorgt – aus dem Automaten, und heute gab’s südafrikanische Rand, die gelten hier genauso wie namibische Dollar. Erkennen kann man sie vor allem daran, dass Nelson Mandela drauf ist. Auf allen Scheinen.
Nächster Stopp: Autovermieter. Wir wurden von einem Fahrer abgeholt und 500m weiter bei Britz wieder abgesetzt. So freundlich, ausführlich und angenehm haben wir noch nie ein Auto übernommen – und dabei sehr entspannt, mit Kaffeepause, während Franco unsere Daten in den PC eingegeben hat. Wir haben ihn dann noch überzeugt, dass wir vor dem Rückflug NICHT 5h am Flughafen sitzen möchten, weil sie um 16h schließen und wir erst um 21h30 fliegen. Nun dürfen wir das Auto bei der Partneragentur am Flughafen abgeben, die sind länger da (ok, vielleicht ist das auch Standard und wurde uns als Service angedreht, aber da es nichts extra gekostet hat…). Ach ja, und eine gründliche Einweisung in Wagenheber, Reserverad & Co. haben wir auch bekommen – inklusive Instruktionen, wie wir einen neuen Reifen kaufen und abrechnen. Namibia halt – weit mehr als die Hälfte der Straßen sind hier nicht geteert, und da sprechen wir von Hauptverbindungsstraßen! So sieht es aus, unser Auto für die nächsten drei Wochen:
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Nach einer kurzen Unterhaltung mit anderen Touristen, die gerade einen Wagen mit Dachzelten übernehmen wollten, ging’s dann los ins Abenteuer Linksverkehr. Frank durfte zuerst, ich habe mit aufgepasst, dass er immer die richtigen Spuren erwischt. Gar nicht so einfach im Kreisverkehr… Und die Scheiben sind jetzt auch schön sauber, die Hebel für Blinker und Scheibenwischer sind nämlich auch andersrum 🙂
Ca. 45km später waren wir am ersten Ziel, The Elegant Guesthouse. Können wir uneingeschränkt empfehlen: super freundlicher Empfang, erstmal gab’s einen Kaktusfeigensaft. Da wir deutlich zu früh da waren (so um 11h), „mussten“ wir ein bisschen warten. Das ist aber auf einem gemütlichen Sofa im Garten bei 27 Grad und leichtem Wind nicht sooo schlimm. Frischen leckeren Kaffee aus der Jura-Maschine gab’s auch noch kostenlos dazu, was will man mehr?
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Eine gute halbe Stunde später war dann unser Zimmer fertig und wir konnten einziehen. Die sechs Zimmer liegen um einen kleinen Innenhof herum, sind ausreichend groß, schön eingerichtet, sauber und mit Moskitonetz versehen. Obwohl wir im Flugzeug ein paar Stunden geschlafen hatten, brauchten wir jetzt erstmal noch eine kurze Mittagspause. Vielleicht meint der Körper auch einfach nur, dass man nach 10h Flug einfach Jetlag haben MUSS, und deshalb waren wir so müde?
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Am späten Mittag gab’s dann noch einen Kaffee, bevor wir zur Maerua Mall aufgebrochen sind. Wir hatten ein paar Dinge auf der Einkaufsliste, die wir vor dem eigentlichen Beginn der Reise noch besorgen mussten – vor allem Moskito-Spray und Wasser, außerdem aber auch ein paar Snacks für unterwegs (glutenfrei, das gibt’s ja nicht immer und überall) und ein bisschen Lunch für heute. Nach einem Rundgang durch die Mall haben wir uns im Food Lovers Market mit Biltong (getrocknetem Rindfleisch) und Keksen und Bananenkuchen mit Custard eingedeckt und erstmal ein bisschen gesnackt. Im größeren Checkers-Supermarkt haben wir dann Anti-Moskito-Mittel gekauft und uns darüber amüsiert, wie die so heißen. „Peaceful Sleep“ ist das Mittel zum Einsprühen oder Einreiben, und das Raumspray unserer Wahl heißt „Doom – Destroyer“. Es gäbe auch noch „Doom – instant kill“, aber das ist nicht so moskito-spezifisch 🙂
Die Auswahl ist jedenfalls groß:
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Überhaupt ist der Supermarkt hier eher wie ein amerikanischer Walmart, mit Riesen-Auswahl in allen Gängen (also nicht nur bei den Insektensprays). Das macht immer besonders viel Spaß: neue Produkte und/oder Geschmacksrichtungen entdecken und eine Stunde durch den Supermarkt streifen. Diesmal neu für uns: Biltong, getrocknetes Fleisch, seeeehr lecker!
Und übrigens: auch auf den namibischen Rolltreppen herrscht Linksverkehr:
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Weiter ging’s in die Innenstadt, wobei wir da nicht viel erwartet haben. Gab auch nicht viel, und so sind wir eine kleine Runde gelaufen, haben die berühmte Christuskirche (Erbe der deutschen Kolonialzeit) fotografiert und uns dann auf der Terrasse des Nationalmuseums im Schatten mit kühlen Getränken erholt. Es war warm – und der Kreislauf fand einen Temperatursprung von 30 Grad innerhalb von 24h ganz schön anstrengend.
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Und schon war es Zeit für’s Abendessen. Ganz entgegen unseren Gewohnheiten hatten wir einen Tisch reserviert, da in wirklich allen Reiseberichten Joes Beerhouse erwähnt wurde als uriges, leckeres und gleichermaßen von Touristen wie Einheimischen besuchtes Restaurant. Wir hatten es uns nicht so groß vorgestellt, aber da es extrem verwinkelt war (wohl immer wieder hier und da was angebaut), hat man das nur auf dem Weg zum Tisch gemerkt.
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Die Auswahl fiel relativ leicht – zumindest die richtige Seite hatten wir schnell. wer will schon Schwein, Huhn oder Rind, wenn man was lokales probieren kann? Frank hätte beim Dinner-Scrabble eindeutig gewonnen, er hatte Oryx, ich hatte Kudu. Fotos (vom lebenden Tier) folgen, sobald wir welche sehen, wahrscheinlich im Etosha NP. Kudu schmeckt wie richtig gutes Rindersteak, und Oryx hat einen tollen Wildgeschmack, sehr sehr lecker.
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Neben uns saßen zwei Amerikaner (aus einem Staat, der nicht Trump gewählt hat – so haben sie sich vorgestellt), mit denen wir uns sehr nett unterhalten haben. Normalerweise redet man ja nicht so viel über Politik bei solchen Gesprächen, aber heute war’s irgendwie das naheliegendste Thema.
Gegen 22h waren wir dann wieder im Guesthouse, haben noch schnell einen Kaffee auf der Terrasse getrunken und das schöne immer noch warme Novemberwetter genossen und sind dann unter unser Moskito-Netz geschlüpft.
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Und morgen geht’s dann richtig los mit dem Afrika-Abenteuer!  

Vorfreude

Das erste Mal Afrika – damit wir auch mal einen anderen Kontinent sehen. Unser Motto diesmal:

Lions, leopards & lodges.

Los geht’s in Windhoek in Namibia, von da aus nach Norden zum Etosha NP und weiter durch den Caprivi-Streifen nach Botswana. Eine Stippvisite für eine Nacht in Zimbabwe an den Victoria-Fällen und dann Tiere, Tiere, Tiere in Botswana. Löwen sind wohl sehr wahrscheinlich, Leoparden etwas seltener (aber Elefanten, Flusspferde, Giraffen und Zebras passen halt nicht in die Alliteration). Da schon so viel anders ist als bei unseren bisherigen Reisen, verzichten wir auf das Abenteuer Dachzelt und übernachten in Lodges – wobei es auch da manchmal Zelte gibt, aber fest installierte mit Badezimmer und so…
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Das ist ungefähr hier, für diejenigen, die bei Trivial Pursuit nie freiwillig die blauen Fragen nehmen (also ungefähr alle außer mir):
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Unsere Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, wir warten noch auf zwei letzte Amazon-Päckchen mit safari-farbenen T-Shirts, zur Not geht’s aber auch ohne. Diverse Impfungen, Malaria-Tabletten, rote Stirnlampen, Moskitonetz-Deckenhaken (das Netz gibt’s in Namibia bei der Post, warum auch immer), internationaler Führerschein, US-Dollar für Zimbabwe, starker Sonnenschutz… alles erledigt und fast schon eingepackt.
Noch 3x schlafen, dann geht’s los. Erstes Mal Afrika, erstes Mal Südhalbkugel, erstes Mal Linksverkehr… und hoffentlich ganz viele Tiere zum ersten Mal in freier Wildbahn.
Wie gut (wenn überhaupt) das WLAN unterwegs sein wird, werden wir sehen – daher ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass es hier nicht täglich ein Update geben wird. Für kurze Lebenszeichen nutzen wir eine Whatsapp-Gruppe, wer möchte, kann sich gerne melden und wird dort aufgenommen…

Tag 20 – Soap Creek

Das Best Western war super, leider konnten wir das Frühstück nicht probieren, weil wir heute einen Termin hatten. Das, plus die Tatsache, dass unser Hotel in Arizona (keine Sommerzeit) und der Termin in Utah (Sommerzeit) ist, führten zu einem schnellen Frühstücksstopp mit Milchreis aus dem Supermarkt. Immerhin hatten wir eine tolle Aussicht vom Wahweep Overlook auf den Lake Powell, Sonnenaufgang inklusive:
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Dann ging es schnell weiter zu Paria Outpost, hier hatten wir eine ganztägige Jeep-Tour zum Soap Creek gebucht. Wir sind ja häufig abseits von asphaltierten Straßen unterwegs, aber bei 80km unbefestigter Straße und garantiert keinem Handy-Empfang wäre uns das selbst mit einem gut ausgestatteten Geländewagen (den wir nicht hatten) zu riskant gewesen. Von dieser speziellen Tour hatte ich relativ kurz vor dem Urlaub in einem Forum gelesen, dafür haben wir extra nochmal umgeplant und Hotels umgebucht. Die Tour ist noch relativ neu und wird wohl nur von diesem einen Anbieter befahren. Also standen wir da um 8h Arizona-Zeit auf der Matte und waren gespannt, ob der Tag wirklich so toll und die Felsen so bunt sein würden wie erwartet.
Mit uns war ein Pärchen aus Wien unterwegs, sie hatten im Internet über Bilder einer französischen Fotografen vom Soap Creek erfahren und wie wir explizit nach dieser Tour gefragt. Also haben wir schnell alle unsere Rucksäcke in den Chevy Suburban geladen, die anderen drei haben noch ihre Sandwich-Wünsche äußern dürfen und alle haben nochmal die Toilette aufgesucht, weil so ein „Luxus“ in den nächsten 9 Stunden nicht zu erwarten war.
Während der Anfahrt hatten wir Zeit, uns ein bisschen kennenzulernen & auszutauschen, wer schon wo überall war. Sehr ungewohnt, mal jemanden zu treffen, der mit den ganzen Orten und Trails und Namen von abgelegenen Felsformationen was anfangen kann – und die meistens auch schon selbst gesehen hat. Kein Wunder, unsere Mit-Reisenden waren schon 11x hier in der Gegend… Unser Tour-Guide war Dallas, er ist bisher wohl der Einzige, der normalerweise diese Tour fährt. Bevor hier gleich die Bilderflut beginnt: Er war sehr nett und hat viele interessante Details zur Gegend, Geschichte, Fauna und Flora und natürlich den Felsformationen mitgeliefert. Genau das richtige Maß, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig, und er konnte unsere Fragen auch alle beantworten. Außerdem hatten wir einen ähnlichen Humor, also war der Tag insgesamt sehr witzig.
Die Fahrt bis zum Soap Creek führt erst über den Highway (also eine Landstraße), dann über die Houserock Valley Road (Zustand auf dem ersten Teil ganz ok, danach relativ… ähm… zerfurcht), schließlich sind wir irgendwo abgebogen und der Feldweg wurde immer schmaler und sandiger… aber kein Problem für Dallas‘ Wagen.
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Einen ersten Zwischenstopp haben wir eingelegt bei „Steve’s secret“, einer kleinen Felsformation mit einem verrückten Bodybuilding-Huhn und einer Rose… wobei übrigens Steve, der Besitzer von Paria Outpost, hier noch nie war 🙂
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Etwas später brauchten wir nach der Rüttelei im Auto und der ersten Runde aus der Bord-Bar (also Cola und so) noch eine weitere Pause – oder wie Dallas das formulierte: „I can hear a dry bush call my name“… nächster Halt war ein Viehgatter, und gleichzeitig wurde hier die GoPro unserer Mitreisenden installiert.
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Nach fast drei Stunden waren wir am Ziel, jedenfalls am Ende der Straße und am Anfang des Fußmarsches. Nochmal Getränke nachfüllen, Dallas hat allen dringend nahegelegt, jeweils 4 Flaschen mitzunehmen – ist aber ja eh unser Standard für 2-3 Stunden. Dazu noch das Picknick einpacken, ich hatte mir aus dem Supermarkt noch Super Food Kale Salad und Wraps und Joghurt mitgenommen, Besteck wäre auch super gewesen, aber das lag leider im Mietwagen. Egal, wird schon gehen.
Kurz noch ein Foto vom Auto machen…
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… und dann ging es los in die bunten Steine. Dallas hat die Reihenfolge sorgfältig geplant, aber das fällt so richtig erst am Ende auf: die Farben und Formen wrden immer toller, jedesmal denkt man „das ist jetzt aber wirklich das Highlight!“. Und dann wird es noch schöner…
Der Anfang – schon hier hätten wir viel länger fotografiert, aber Dallas hat ein bisschen gedrängt, damit wir die schönste Stelle noch sehen, während sie im Schatten liegt, weil dann die Farben am schönsten sind:
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Ein kleiner Felsüberhang mit Cartoon-Augen und skurrilen Formen – sehr genügsames Grünzeug, ein Seelöwe, eine tanzende Frau mit wehendem Haar, ein Herz:
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Zwischendurch mal eine Wasserstelle, die für die Jahreszeit außergewöhnlich viel Wasser hat. Sehr hübsch, Wasser und Grün mitten in den bunten Steinen – das war definitiv eine Premiere für uns!
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Dann wieder Steine, Steine und Steine. Rot, orange, violett, flieder, gelb, weiß, braun. Eckig, rund, bröselig, glaltt… hier gibt es alles.
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Manche Stellen sehen ganz schön gefährlich aus – aber zu weit rechts möchte man hier nicht laufen. Auch wenn Fuchur aus der Unendlichen Geschichte schon da ist und über den Canyon wacht…
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Diese Stelle hier war unser Picknickplatz, nachdem wir jeden Quadratzentimeter 10x fotografiert haben. Man kann irgendwie gar nicht mehr aufhören…
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Weiter ging’s bis an den Rand der Vermillion Cliffs – mit freier Sicht auf die Ebene „eine Etage tiefer“, die verschlungene Schlucht des Colorado und in der Ferne sogar den Anfang des Grand Canyon. Ganz schön bröselig, die Berge hier, da kommt man weder rauf noch runter. Das erklärt auch, warum die Stelle hier so abgelegen ist, 80km dirt road filtern die Touristen ganz gut raus.
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Und dann wieder Steine: Erst besonders interessante Formen, dann vor allem lila und weiß geschichtete Felsen:
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Noch ein Stück weiter – ein Feld von „brain rocks“ und darauf filigrane Steinbögen (die eigentlich nicht so richtig groß sind, aber sehr niedlich) und eine rote Spur, die über 40m oder so kreuz und quer, rauf und runter und mit einigen Schleifen über mehrere Hügel führt. Schon witzig, wie sich hier die verschiedenen Schichten vermischt haben…
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Und dann waren wir nach 4h zu Fuß zurück am Auto, konnten was Kaltes trinken, die Schuhe wechseln und auch Büsche gab’s hier wieder 😉
Auf dem Rückweg konnten wir dann auch mal zwischendurch anhalten und Fotos machen, jetzt hatten wir ja keinen Zeitdruck mehr. Also ein Abstecher ins Pinnacle Valley mit Fotos
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und dann nochmal ein außerplanmäßiger Halt kurz hinter den Überresten einer alten Farm, als wir einen Adler (?) auf einem Felsen gesichtet haben. Nicht perfekt, aber im richtigen Moment abgedrückt:
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Wir waren gegen 17:30h wieder am Ausgangspunkt, haben noch ein Gruppenfoto gemacht (da warte ich noch drauf) und uns dann getrennt. Frank und ich haben erstmal beim nächsten kalten Getränk überlegt, wie es jetzt für uns weitergeht. Wir hatten noch kein Hotel für die Nacht gebucht, weil nicht klar war, wie lange die Tour genau geht und wieviel Lust wir danach noch haben, weiterzufahren. Wir haben uns für die kürzeste Strecke entschieden und uns auf die ca. einstündige Fahrt nach Kanab gemacht – Frank hatte eh keine Lust mehr zu fahren, ich wollte mal wieder Zeit für den Blog haben und außerdem haben wir so morgen mehr Optionen (Zion NP? Pipe Springs NM? Irgenwas in oder bei St. George? oder doch durchfahren nach Las Vegas?)
Dort angekommen haben wir uns erstmal ein Hotel gesucht – nach der altbewährten Methode: vor das erste Hotel stellen, deren WLAN nutzen und bei booking.com und 2-3 Hotelketten direkt prüfen, was am günstigsten erscheint. So sind wir im Days Inn gelandet, großes Zimmer und warmes und kaltes Frühstück, was will man mehr? Ach ja, eine richtig gute Empfehlung für’s Abendessen, und da hat sich der Rezeptionist mal richtig ins Zeug gelegt.
Seine Empfehlung, das Rocking V Café, war goldrichtig. Mittelgroß, sehr bunt und individuell, aber nicht zu alternativ. Selbst für Amerika außergewöhnlich nettes Personal, wir vermuten dass der Chef selbst an der Tür stand und die Plätze zugewiesen hat – und jeden Gast gefragt hat, wo er herkommt, gefolgt von einer passenden Begrüßung in der jeweiligen Landessprache. Da unser Tisch direkt an der Tür stand, konnten wir das gut verfolgen und waren dadurch gut unterhalten. Außerdem haben auch die zwei deutschen Rentnerpaare am Nebentisch davon profitiert, dass wir zugehört haben – und so
– wussten wir, dass sie Deutsche waren,
– haben kurz beim Reinkommen geplaudert,
– wurden dann kurz rübergebeten, um die Speisekarte zu übersetzen,
– und schließlich durfte ich auch noch bei einem ehemaligen Klassenkameraden anrufen und lauschen, was die Stimme vom Band sagt (nichts Spannendes, nur ein normaler Anrufbeantworter).
Das Essen war übrigens auch fantastisch, wobei Frank diesmal die bessere Wahl getroffen hat. Meine Polenta mit Gemüse war sehr gut, aber sein Pork Chop war sooooooo lecker, am liebsten hätte ich noch eins für mich nachbestellt… stattdessen gab’s dann noch einen tollen Nachtisch, und wir haben tatsächlich die gesamte Dessertkarte von vorne bis hinten gelesen, so nett waren die Optionen beschrieben… Ich hatte übrigens das Chocolate Dings, das seeeehr gut war, und Frank den Bread Pudding. Klar, was er auf die Frage „Karamellsoße, Whiskeysoße oder beides“ gesagt hat, oder?OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Tag 19 – Monument Valley

Machen wir sonst nie, aber heute haben wir  uns nach dem Aufstehen erstmal einen Kaffee auf dem Zimmer gebraut (ok, es gab auch eine Kapselmaschine, nicht nur eine ominöse Filterkaffee-Maschine) und sind dann raus auf die Pool-Terrasse. Wo der Sonnenuntergang toll ist, lohnt sich ja vielleicht auch ein Sonnenaufgang 🙂
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Die Sonne war zwar schon aufgegangen, aber noch hinter den Felsen – und so konnten wir zusehen, wie die Felsen nach und nach immer roter leuchteten, als die Sonne höher stieg. Irgendwann sind wir runter zum Fluss spaziert, vom Hotel aus gibt es einen Pfad vorbei am eigenen Grill- und Picknickplatz zum San Juan River, und auch von hier aus haben wir die roten, orangenen, gelben und weißen Felsschattierungen bewundert.
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Da es im Hotel kein Frühstück gibt, das benachbarte Cafe/Restaurant schon Winterpause hat und die Kühlbox leer ist, mussten wir uns unser Frühstück anderweitig beschaffen. 100m die Straße rauf hatten wir gestern schon einen 7Eleven ausgemacht, perfekt für ein Outdoor-Frühstück. Und so haben wir uns mit heißem Kaffee (die koffeinhaltigen Kapseln im Zimmer waren schon weg), einer Flasche Milch, einem Muffin für Frank und Joghurt für mich eingedeckt, noch ein paar CornChex aus dem Auto dazugeholt und sind damit erneut auf die Pool-Terrasse gezogen. Außer uns war wieder niemand da, die anderen Gäste sind entweder gerade abgefahren oder kamen wieder, vermutlich von einem frühen Ausflug zum Sonnenaufgang am Monument Valley… Wir haben jedenfalls die Ruhe und die Aussicht genossen und den Tag ruhig angehen lassen. Muss auch mal sein!
Irgendwann gegen 10:30h reichte uns das Ruhigangehenlassen dann aber schon wieder, ein bisschen was wollten wir ja doch noch unternehmen. Also alle Klamotten ins Auto, auch hier hat man irgendwann eine gewisse Routine, wer was einpackt und in welcher Reihenfolge was wo am besten ins Auto kommt. Das geht also ziemlich schnell. Auschecken, ein letzter Blick auf unser von außen unscheinbares Hotel, dann geht’s los in Richtung Westen.
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Unser Ziel war das Monument Valley, mit ein paar kurzen Fotostopps auf dem Weg dorthin. Erst kommt die Stelle, an der viele denken, es wäre DIE Stelle aus Forrest Gump (also die, an der er seinen Lauf durch die USA beendet), entsprechend halten hier schon die meisten Touristenautos und es laufen ständig Menschen auf der Straße rum und fotografieren (wir auch).
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Dann kommt das passende Schild, hier bleibt ja nichts unkommentiert, immerhin kostet es keinen Eintritt 🙂
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Und schließlich dann die lange gerade Straße direkt auf die Monuments zu  – wobei der Monument Valley Park noch etwas links der Straße liegt, aber so ähnliche Felsen stehen hier ja überall rum.
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Nun mussten wir noch ein bisschen an einer Baustelle warten, zum Glück waren die nicht gerade an dem schönen Straßenstück oben beschäftigt, das orange der Hütchen hätte sich da nicht so richtig gut gemacht… immerhin hatten wir schöne Aussicht, da lässt sich das ganz gut aushalten. Bei der Gelegenheit ist uns aufgefallen, dass die Menschen mit den Stopp-Schildern eigentlich immer gleich angezogen sind – entweder haben sind sie dick eingepackt gegen die Kälte (z.B. am Million Dollar Highway) oder gegen die Sonne (eben hier).
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Die Grenze zwischen Utah und Arizona ist hier sehr unauffällig markiert, aber wir haben’s trotzdem gesehen:
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Nach einem kurzen Stopp am Visitor Center, das es auch hier im Tribal Park gibt, ghet es auf die 17 Miles Self-Guided Tour durch das Monument Valley. Wir waren zuletzt vor 7 Jahren hier, es kommt mir gar nicht so lange vor, ist aber so oder so einfach großartig. Eigentlich gibt es nicht viel zu tun, man fährt halt rum, macht Fotos und genießt die Aussicht. Den einen vorhandenen Trail sind wir zum dritten Mal nicht gelaufen, diesmal hatten wir einfach mal keine Lust (letztes Mal war es zu windig/sandig). Stattdessen haben wir wieder an den gleichen Stellen gesessen, gepicknickt und die gleichen Fotos wie bei den letzten beiden Malen gemacht.
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Hier an einem der zahllosen Verkaufsstände mit indianischem Schmuck wollte ich eigentlich nur eine kalte Cola kaufen, aber habe dann tatsächlich eine Kette gefunden, die mir gefallen hat. Kein Wertobjekt, hat auch nicht viel gekostet, aber ist eine schöne Erinnerung. Die Cola habe ich auch gekauft – kann mich gar nicht dran erinnern, dass es hier vor 7 Jahren auch schon Getränke gab, ist aber auf jeden Fall bei dem Wetter hier eine gute Geschäftsidee!
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Außerdem kann man natürlich auch andere Touristen beobachten, die hier unterwegs sind. Neben den anderen „Selbstfahrern“ gibt es vor allem die, die mit den offenen Jeeps durch das Tal kutschiert werden, oft Bus-Touristen oder auch Wohnmobil-Fahrer, die hier nicht reindürfen. Die Jeep-Touristen tun uns immer leid, weil sie dem Staub ausgesetzt sind…
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Dann kann man sich noch mit einen echten Indianer auf einem echten Pferd fotografieren lassen. Der reitet immer, wenn eine Jeep-Tour kommt, vorne auf die Spitze beim John Ford Point. Und dann wieder zurück, wenn die Touristen weiterziehen. Vermutlich kann man sich auch als Einzelreisender mit ihm fotografieren lassen, aber unser Bedürfnis war da eher gering. Also so gegen Null. Ein Bild aus der Ferne reichte uns, bzw. zwei:
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Touristen sind auch selbst ganz nette Fotomotive, wenn sie möglichst originelle Posen einnehmen auf den Fotos vor den Buttes – „originell“ im Sinne von „in den letzten 10 Minuten hat das keiner gemacht“… sieht auf jeden Fall witzig aus:
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Tiere gibt es auch – halb wild, jedenfalls auf eigene Faust unterwegs und der Chef im Revier. Der macht’s richtig und pausiert im Schatten unter dem Fels, bevor er uns entgegen kommt und zeigt, dass das SEINE Schafe sind…
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Alles in allem also ein sehr gemütlicher, entspannter Tag, den wir im Visitor Center beschlossen haben – mit Blick auf die Mitten Buttes und einem kleinen Einkauf für den weltbesten Neffen. Bis zum Sonnenuntergang wollten wir dann doch nicht warten,
Nun hatten wir noch ca. 2h Autofahrt vor uns, unser Ziel war Page, AZ, am Lake Powell. Die Fahrt selbst war nicht besonders ereignisreich, es gibt keine Fotos. Aber als wir dann in Page waren, sind wir kurzentschlossen zur Horseshoe Bend abgebogen. Kein perfekter Zeitpunkt, wir waren einen Tick zu spät, aber das war nun nicht zu ändern. Also haben wir uns kurz über den riesigen und ziemlich vollen Parkplatz gewundert (der war hier vor 7 Jahren noch nicht, also nicht so groß, die Bekanntheit und Beliebtheit scheint massiv gestiegen zu sein) und sind dann halb blind wegen der tiefstehenden Sonne den Sandhügel hoch- und wieder runtergestapft. Pünktlich in dem Moment, als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, waren wir am Rand des Canyons. Auch hier war es ziemlich voll, aber viele machten sich gerade auf den Rückweg. Wir haben uns dann etwas nach rechts gehalten, dorthin, wo die richtigen Fotografen stehen oder sich teilweise schon für längere Aufenthalte und Nachtfotos eingerichtet haben. Nicht, dass wir das vorhaben, aber da war viel wenige Gedränge – war ja auch 50m weiter zu laufen…
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Und nach einem schnellen Zwischenstopp im Hotel waren wir ganz schnell auf dem Weg zum Abendessen. In einem Forum hatten wir von „Big John’s Texas BBQ“ gelesen, das klang nett: Barbecue, draußen, Live-Musik. Also ausprobieren, das bewährte Dam Bar & Grill musste diesmal leider auf uns verzichten. Erstmal musste ich mit der Platzanweiserin klären, ob ich mein eigenes Brot mitbringen darf – sie meinte aber gleich, dass sie da zwar immer sehr streng wären, dass glutenfrei aus medizinischen Gründen aber eine gute Ausnahme sei. Sie hat auch gleich den Kellner instruiert, dass der Bescheid weiß, sowas klappt hier einfach immer so schön problemlos… das will ich zuhause auch!
Man wird an Bierzeltgarnituren mit anderen fremden Menschen zusammengesetzt, für Amerika eher untypisch, aber sehr gesellig. Wir hatten neben uns ein Paar aus Texas, mit dem wir uns sehr nett unterhalten haben. Als die beiden weg waren, haben dann auch die Leute auf der anderen Seite den Mund aufbekommmen, Bruder und Schwester aus Washington State & Wyoming, die hier mit ihren eigenen Pferden unterwegs waren. Auch sehr interessant, eine ganz andere Art zu reisen…
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Das Essen war super, wenn auch nicht so lecker wie bei Smokin‘ Daves in Estes Park – da wird aber uach sehr lange nichts rankommen, fürchte ich, weil es einfach so unglaublich lecker war. Trotzdem – Pulled Pork, Beef Brisket, Rippchen, Würstchen, dazu leckerer Krautsalat und Bohnen (und Texas Toast für Frank).
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Tag 18 – Natural Brigdes NM

Nach einem spärlichen Motelfrühstück und einem kurzen Tank-/Scheibenputz-/Kaffeestop bei 7Eleven…
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…haben wir uns auf den Weg zum Natural Bridges National Monument gemacht. Die Fahrt ist nicht besonders spektakulär, halt sehr ländlich. Also ohne Zivilisation, außer ein paar Mule Deers am Straßenrand haben wir keine Anzeichen von Leben gesehen.
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Wahrscheinlich nur für Eingeweihte lustig war das Hinweisschild auf Hanksville – gefühlt 15 Häuser, 1 Tankstelle, 1 Hotel, 1 Motel und ein Restaurant. Ach ja, ein Supermarkt. Aber gut, dass sie das hier schon ankündigen. Zugegebenermaßen ist dazwischen auch einfach nichts anderes…
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Im National Monument (das ist quasi wie ein Nationalpark, nur bekommen sie weniger Geld dafür) haben wir unser Standardprogramm absolviert, nur dass diesmal der Ranger auffallen unmotiviert war. Erst kam er nicht aus seinem Büro raus, dann hat er uns zwar eine Karte gegeben, aber keine Infos. Auf Nachfrage hin hat er uns die drei Trails erklärt, die man laufen kann, aber eher lustlos. Naja, wir schaffen’s auch ohne ihn…
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Es gibt hier drei Natural Bridges, also auch Steinbögen, aber diesmal von fließendem Wasser geschaffen – während die Arches im gleichnamigen Park durch Erosion entstehen. Die Einbahn-Parkstraße führt einmal rundherum, man kann zu jeder Brücke einzeln hinwandern und dann wieder raufklettern. Oder man kann an Brücke 1 runter, durch den Canyon, an Brücke 2 wieder rauf und zurücklaufen. Oder unten bis zu Brücke 3 laufen und dann erst hoch und zurück. Oder von 2 bis 3. Also sehr flexibel 🙂
Wir haben uns dafür entschieden, erstmal Brücke 1 in Angriff zu nehme, die natürlich eigentlich nicht Brücke 1 heißt, sondern Sipapu Bridge. Ein schöner kurzer Trail, 2km, 100 Höhenmeter, hat uns ungefähr eine Stunde „gekostet“. Man kann entweder nur bis auf die Hälfte absteigen und von dort die Brücke betrachten (haben wir natürlich auch gemacht)…
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… oder ganz runter in den Canyon, dann steht man inmitten von grünen Bäumen und schilfähnlichen Gräsern direkt unter der Brücke…
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Langsam sind wir ja ganz gut im Training, also finden wir bergauf laufen auch nicht mehr so schlimm. Jedenfalls in diesem Umfang nicht. Hier wird der Aufstieg auch kurzweilig durch die Abwechslung: rudimentäre Steinstufen, Holzleitern, glatter Fels, richtige Holzstufen, große Steinbrocken… alles dabei.
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Den nächsten Haltepunkt auf der Parkstraße, die Horsecollar Ruins, habe ich mir alleine angesehen, Frank wollte nicht. Die Überreste der alten Indinaner-Häuser sind auch nicht spektakulär, vor allem nach Chaco Culture vor einigen Tagen, aber wenn ich schon mal da bin, dann kommt’s auf den Kilometer und die sagenhaften 9m Höhenunterschied auch nicht mehr an. Also schnell über den hübschen Trail marschiert, ein paar Fotos gemacht, alle Schilder gelesen und zurück zum Auto.
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Für die nächsten Stunden war dann zur Abwechslung mal nicht das Ziel das Ziel (das wäre deutlich einfacher gegangen). Nicht mal der Weg war das Ziel, sondern „den Weg zu finden“. Aber erstmal sind wir zur Kachina Bridge gelaufen, kleiner Abstecher nach rechts:
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Kleines Stück wieder zurück, dann waren wir auf dem Weg zu Brücke 3. Dieser ist in den Karten als „unmaintained path“ gekennzeichnet. Bei unmaintained bin ich dabei, dass da auch ein Pfad war, kann ich nicht immer bestätigen. Die korrekte Übersetzung wäre also „such dir selbst einen Weg“. 10km lang haben wir uns also durch den Canyon gearbeitet, auch hier wieder sehr abwechslungsreich: brauner Schokopudding-Schlamm, Felsen, mal direkt im Wash, dann wieder links oder rechts daneben im Grün, die ein oder andere Flussquerung war auch dabei, allerdings war der Fluss eher ein Bächlein. Sehr schön, aber auf die Dauer auch ganz schön anstrengend, obwohl die Strecke im Wesentlichen flach war.
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Wir waren fast alleine unterwegs, wir haben nur zwei andere Leute getroffen, und ganz am Ende an der 3. Brücke (der Owachomo Bridge) nochmal ein paar Touristen.
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Insgesamt waren wir hier 3,5h unterwegs, zum Schluss hatten wir nicht mehr wirklich Lust, mussten aber noch zurück zum Auto. Also sind wir halb die Straße langgelaufen, halb haben wir den Mesa Trail genutzt, der oben auf der Ebene zurück zum ersten Parkplatz führt. Wir waren soooo froh, als wir endlich unsere Wanderschuhe ausziehen und die Füße mit Wasser kühlen konnten… und endlich was ESSEN! Nur Nüsschen und Trauben ist nämlich doch ein bisschen wenig, so auf die Dauer.
Sobald wir so einigermaßen wieder hergestellt waren, sind wir aufgebrochen, weil wir heute gerne frühzeitig im Hotel sein wollten… aber vorher lag noch eine tolle Serpentinenstrecke mit Ausblick vor uns, der Moki Dugway. Wird auch gerne als Amerikas gefährlichste Straße bezeichnet, da wäre ich mal skeptisch, denn die Straße ist schön breit und mit dem Auto gut zu befahren. Mag für LKWs und Wohnmobile anders aussehen, aber so war das kein Problem. Und die Aussicht ist super, man blickt von oben auf das Valley of the Gods, das dem Monument Valley ähnelt, und hat eine tolle Weitsicht auf die Ebene, rechts ein bisschen Monument Valley, der Colorado frisst sich da durch… hübsch!
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Aber das Hotel ruft, und da wir das Valley of the Gods und die Goosenecks schon kennen, sind wir an beidem einfach vorbeigefahren bis nach Mexican Hat. Unser Hotel, das Hat Rock Inn, ist toll renoviert, die Zimmer sind super und der Pool und der Blick sind grandios. Hier haben wir uns also bis zum Sonnenuntergang niedergelassen, erst im Pool und dann auf den sehr bequemen Liegen.
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Wir waren die meiste Zeit alleine und konnten die Aussicht auf die immer roter leuchtenden Felsen auf der anderen Seite des San Juan Rivers genießen, nur am Ende kam ein etwas merkwürdiger Zeitgenosse, der wohl schon etwas viel von seinem Champagner getrunken hatte und ein bisschen dummes Zeug geredet hat… nein, mit dem wollten wir dann auch leider nicht seine zweite Flasche trinken, sondern haben uns höflich verabschiedet.
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Einen Programmpunkt gab es nämlich noch, Mexican Hat ist nicht groß („Ort“ wäre für unsere Begriffe schon zuviel, aber hier sind ja die Maßstäbe anders), es gibt eine Handvoll Motels, eine Tankstelle, ein Restaurant (zumindest haben wir nur eins gesehen). Aber da besagtes Restaurant, The Swingin Steak, ja unser Ziel war, reichte das auch. Die Karte ist hier sehr überschaubar: Burger, 3 verschiedene Steaks, eine „Beilagenplatte“, wenn man ein Gericht teilen möchte, Getränke. Das war’s, reicht aber auch und macht die Entscheidung einfacher. Wir haben uns für ein 18-Unzen-Steak entschieden, das sind 500g, dazu gibt’s einheitlich für alle Gerichte Pinto-Bohnen, Salat und Cowboytoast. Letzteren haben wir extra abbestellt, bzw. gebeten, den auf einen separaten Teller zu legen. Tja, hat leider nicht geklappt, und da sie das Brot auch wirklich mittig auf das FLEISCH gelegt haben, konnten sie nicht mal nur den Beilagenteller neu bringen, sondern mussten das ganze schöne 40$-Steak nochmal neu braten. Wir konnten das gut beobachten, dass sie nicht einfach das Brot runternehmen (hatten wir auch extra drauf hingewiesen, dass das leider nicht reicht), also alles gut für mich. Und die zweite Runde war dann glutenfrei und absolut fantastisch. Zartes Fleisch, gut gebraten, Salat und Bohnen konnten ein bisschen Würze vertragen, aber die stand in Form von Steaksoßen auf dem Tisch, also kein Problem.
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Der Abend endete dann nochmal in der Pool-Area, wo Frank sich an Stern-Fotos versucht hat, während ich mit meiner Sternkarte Sternbilder identifizieren wollte. War etwas schwierig, weil die Übersicht schon einen Monat alt war und Sternbilder sich ja dummerweise dauernd verschieben. Mir fehlte lange der Anfangspunkt, weil der große Wagen (den ich immer finde) nicht zu sehen war. Aber die Milchstraße war da, und irgendwann habe ich es dann mit Hilfe der dunklen Stellen bzw. der Arme der Milchstraße auch hinbekommen und ein paar Sternbilder gefunden.
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Tag 17 – Moab Rimtrail & UTV

Farbe des Tages: Moab-Rot mal wieder…
Der heutige Tag war einer ganz besonderen Spezies gewidmet: dem gemeinen Offroader. Den sieht man hier in Moab (seiner natürlichen Umgebung) sehr häufig, in verschiedenen Ausprägungen.
Nach dem Frühstück – ja, Waffeln – und einem Kurzbesuch im City Market sind wir erstmal zum Colorado gefahren und haben dort das Auto abgestellt. Dann sind wir den Moab Rim Trail raufgelaufen, erst auf dem Fußweg, dann doch auf dem 4×4-Trail. Da hätte man nämlich
a) einen breiteren Weg (aber nicht unbedingt weniger Stufen!) und
b) bessere Sicht auf die Offroader, die diesen Weg nutzen. So viele Pausen haben wir selten auf einer Wanderung gemacht 😉
Tatsächlich kamen erstmal gar nicht so viele Offroader vorbei wie erhofft, aber Frank hat trotzdem ein bisschen was zu sehen bekommen…
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Sehnsüchtige Blicke… Aber das kann unser Auto nun wirklich nicht…
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Von oben hat man einen tollen Blick über Moab, der Rim Trail führt ab hier erstmal ein Stück oben auf der Kante  entlang und man kann den ganzen Ort sehen.
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Ein Stück weiter haben wir dann erste eindeutige Spuren gesehen und anschließend weitere Offroader getroffen, männliche und weibliche Exemplare verschiedener Unterarten. Die sind auch sehr sozial eingestellt: vorn vorne konnte man nicht sehen, dass wir jeder 4 Flaschen Wasser hatten – und aufgrund der einen halbleeren Flasche in meiner Hand hat ein OHV-Fahrer angehalten und gefragt, ob er uns Wasser geben soll…
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Nach ca. 3km haben wir dann entschieden, umzukehren. Der Trail geht noch ein ganzes Stück weiter und endet dann am anderen Ende von Moab – weeeeeeeit weg von unserem Auto, also eine blöde Option.
Daher sind wir also zurückgelaufen und haben auf dem Weg noch zwei Offroader-Junge gesehen – die üben für später mit ferngesteuerten Autos:
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Insgesamt waren wir bei angenehmen 88Grad (also so um die 31 Grad Celsius) drei Stunden unterwegs… Der Tag war noch relativ jung, und irgendwie waren wir ein bisschen in „wir wollen das jetzt auch“-Modus.
Wir sind hier in Moab schon ATV gefahren, Offroader-Hummer mitgefahren und OHV gefahren (bzw ich bin mitgefahren). Da wir mit der Moab Tour Company gute Erfahrungen gemacht haben, sind wir also wieder dort hingefahren und wollten mal sehen, ob wir noch eine Tour kriegen heute.
Ja, klar, vier andere Offroader-Willige standen gerade fast startbereit da, und sonstige wir spontan direkt mitgefahren. Diesmal mit einem UTV. Wo auch immer da der Unterschied ist…

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Wie immer ging es ein paar Meilen durch den Ort und in Richtung Osten zur Sand Flats Recreation Area:
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Dort dann auf die „Hells Revenge“-Strecke, ein Gebiet mit unzähligen Sandsteinhügeln und Tiefsandpassagen und Geröll dazwischen. Sieht auf dem Video, das die GoPro auf meinem Kopf gedreht hat, gar nicht mal sooooo schlimm aus, live ist es deutlich steiler. Nach oben und nach unten. Man denkt bei jedem Berg, dass das UTV nach vorne bzw. hinten umkippen MUSS. Weil doch ein Fahrzeug da gar nicht hochfahren KANN. Da aber unser Guide und die beiden anderen UTVs auch hochfahren, folgen wir.
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Ich hatte sicherheitshalber meinen Führerschein mit kopieren lassen, falls ich fahren möchte. Und nach etwas gutem Zureden des Guides („Do you think we can do things that you can’t do?“ – nein, eigentlich nicht, aber ob ich WILL und mich wirklich traue weiß ich nicht) habe ich dann nach der ersten kurzen Pause mit Frank getauscht. Sagen wir’s mal so: auf dem Fahrersitz fühlt es sich etwas weniger schlimm, weil man da zumindest meint, eine gewisse Kontrolle zu haben… aber es ist trotzdem mental sehr anstrengend, weil das Gehirn immer signalisiert „das Ding fällt gleich um“ (wahlweise nach vorne oder hinten, je nachdem, ob es gerade bergauf oder bergab geht). Und dann darf man auf keinen Fall zu wenig Gas geben bergauf, sonst bleibt man stehen (und fällt um). Runter darf man nicht zu stark bremsen, sonst bleibt man stehen… und fällt um.
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Aber so insgesamt macht es schon Spaß, das gebe ich zu. Vor allem die Passagen mit tiefem Sand und die Geröllbrocken und Steinstufen, die das Ding einfach mal so mühelos hochklettert. Das kann man auf Fotos und Videos leider immer nur bedingt gut erkennen…
Beim nächsten Stopp war ich dann aber doch froh, das Steuer loslassen zu können – und Frank durfte dann das letzte Drittel wieder selbst fahren, und auch er meinte, dass es als Fahrer doch ganz anders wirkt. Er hat sich aber tapfer als Beifahrer gehalten!
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Nach 2.5h waren wir wieder in Moab und haben uns nach einem kurzen Blick auf die Uhr entschieden, dass man prima auch nachmittags um 16h eine Pizza essen kann. Also ab in den Ort, zu Pasta Jay’s – die Pizza war wieder grandios gut, diesmal auch gleich auf Anhieb. Wir haben uns erstmal ein bisschen dort im Schatten ausgeruht, viel getrunken und Leute beobachtet. Dann ging’s mit einem kurzen „Stadtbummel“ weiter, mit Fotos von Mülleimern (selbst die sind hier im Offroad-Design) und Schaufenstern (extra für Sandra & Christian fotografiert).
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Der unvermeidliche Stopp am Supermarkt musste auch noch sein, denn die nächsten Tage sind wir eher abseits größerer Orte unterwegs und brauchen Getränke- und Futtervorräte. Und dann mussten wir leider Moab verlassen, das ist und bleibt einfach unser Lieblingsort (im Lieblingsstaat, neben den Lieblingsnationalparks, genau). 90 Minuten später nach einer gemütlichen Fahrt durch die letzten Ausläufer der roten Berge waren wir bei Einbruch der Dunkelheit in Blanding und wollten in unserem Hotel einchecken.
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Wollten? Ja, das hat sich etwas schwieriger gestaltet als gedacht. Wir hatten eine Buchung über booking.com, die Dame dort wollte uns aber erstmal 10 Minuten lang erklären, dass „including tax“ bedeutet, dass wir zu den 72$ noch 8$ Steuern bezahlen müssen. Also „including = plus“. So ganz die hellste Kerze auf der Torte war sie nicht, hat sich hartnäckig geweigert, unsere Buchungsbestätigung auch nur anzusehen (da standen die Zimmerrate, die Steuern und die Gesamtsumme einzeln drauf), und meinte irgendwann, sie würde uns jetzt sowieso nicht mehr einchecken und es gäbe ja noch zwei andere Hotels hier. Nachdem wir den Manager sprechen wollten und sie daraufhin (?) bei booking.com angerufen hatte und die angeblich auch das Gleiche gesagt haben wie sie, war sie dann auf einmal total umgedreht. Super freundlich, „ich gebe euch jetzt einen super Rabatt“ – und mit Steuern haben wir am Ende 5$ weniger gezahlt als ursprünglich gebucht. Muss man nicht verstehen…
Endlich eingecheckt ging’s gleich wieder los, wir mussten mal dringend Wäsche waschen. Also ab in den Waschsalon, und während die Maschine und dann der Trockner liefen, konnten wir uns in Ruhe die GoPro-Videos von der UTV-Tour ansehen. Und dann noch eine zweite Runde im Waschsalon drehen, weil ich die zwei wichtigsten Kleidungsstücke im Dunkeln im Auto übersehen hatte und die unbedingt bis zum nächsten Tag gebraucht wurden…

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