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Tag 16 – Arches NP

Farbe des Tages: sand-beige und sandstein-gelb
Der nächste Tag in Moab fing wieder mit einem leckeren Waffelfrühstück an, inklusive Kaffee, und der Überlegung, was wir unternehmen wollten. Wir hatten im Wesentlichen drei Optionen zur Auswahl, davon zwei im Arches NP (= meinem Lieblingsnationalpark), die andere am „Stadtrand“ von Moab.
Um uns alle Optionen offenzuhalten, also morgen nochmal entscheiden zu können, fiel die Wahl auf den Primitive Trail zum Double-O-Arch. Primitive Trail heißt erstmal nur „nicht asphaltiert“, in diesem Fall kannten wir einen kleinen Teil des Rundwegs schon (so ungefähr von 6 bis halb 10, wenn man die Runde auf der Uhr darstellt), aber der Rest der 7 Meilen war neu. Großartige Wanderung, sehr abwechslungsreich und mit einigen Kletter- und Balance-Einlagen.
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Schön ist es, wenn man unterwegs eine Flasche verliert – erstens soll da ja kein Müll liegenbleiben, und außerdem war die Flasche noch voll. Ärgerlich, das ist ja bei mir immer gut kalkuliert, wie viele Flaschen ich so für eine Wanderung brauche. Also ein ganzes Stück wieder zurück, bis zur Flasche vorarbeiten durch dichtes Gebüsch, blaue Flecken inklusive, das gute Stück einsammeln und dann nochmal den Felsen hochklettern.
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Besonders spannend war es an einem Wasserloch – nachdem wir vorher fast niemanden getroffen hatten, sammelten sich da innerhalb weniger Minuten ca. 8-10 Wanderer, die alle irgendwie auf die andere Seite musste. Entweder durch’s Wasser (hat aber keiner gemacht, solange wir da standen) oder links (auf dem Foto, da sind wir schon drüber, bei uns war es rechts) über einen steilen Sandsteinhügel. Mit den richtigen Schuhen eigentlich kein Problem, nur die ersten 1-2m waren rutschig, danach war es eher eine Kopfsache, dass man mit den Sohlen dort nicht rutschen KANN.
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Auch schön: die Stelle mit dem Baumstamm als Kletterhilfe am doch recht steilen Felsen:
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Am Private Arch sind wir mit Manfred aus Hannover ins Gespräch gekommen, der seit einigen Wochen mit dem Wohnmobil im Südwesten unterwegs ist. Hier erstmal Private Arch (und Private Ranger vor Private Arch):
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Wie das manchmal so läuft auf Wanderungen – wir sind zusammen weitergelaufen, haben uns nett unterhalten über „wo warst du denn schon so?“ und „wo fahrt ihr denn noch hin?“. Dabei haben wir aber auch ausgiebig den Dark Angel (die schwarze „Säule“) bewundert und fotografiert:
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Und dann den Double-O-Arch erst von der Rückseite, dann von der Vorderseite bewundert. Double-O-Arch heißt er übrigens, weil er aus einem oberen (großen) Arch und einem kleinen direkt darunter besteht…
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Bis hierhin sind wir beim letzten Mal 2007 schonmal gewandert, daher war uns der Rest des Trails schon vertraut. Ist aber einer der schönsten Wege, die wir bisher hier gelaufen sind, das macht also nichts. Und heute ging es uns ja eh eher um den anderen Teil des Trails, also 10:30h bis 6h (siehe oben).
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Mit den beiden Abstechern zum Private Arch und zum Dark Angel waren wir insgesamt 4,5 Stunden unterwegs. Mit vielen Fotostopps und eher wenigen richtigen Pausen. Mit Manfred haben wir dann noch am Auto weitergeplaudert. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass wir doch schon immer mal ein Wohnmobil von innen sehen wollten, falls wir doch mal unseren Reisemodus ändern möchten. Also gesagt, getan, jetzt wissen wir, dass wir uns das durchaus vorstellen könnten.
Da unsere ursprüngliche Zeitplanung jetzt eh schon etwas überholt war, haben wir kurzerhand umdisponiert und haben die zweite Wanderung im Arches noch drangehängt. Manfred haben wir kurzerhand mitgenommen, der hätte nämlich mit seinem Wohnmobil nicht zum Tower Arch fahren können/dürfen.
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Und so sind wir noch weitere 3,4 Meilen bzw. zwei Stunden durch Sand und über Felsen und Geröll marschiert und haben am Ende den Tower Arch bewundert, der seinen Namen von dem großen Hoodoo hat, der direkt hinter dem Arch steht. Schöner Weg, wenn auch ein bisschen viel Tiefsand… aber insgesamt eine angenehmt Wanderung, trotz des Auf und Ab. Sehr niedlich: selbst die Steinmännchen sind hier im Arches NP machmal eher Stein-Arches… 🙂
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Danach haben wir Manfred an seinem Wohnmobil abgesetzt und mussten uns nun ein bisschen beeilen – denn noch war der Tag nicht vorbei. Ursprünglich war der Plan, nach der ersten Wanderung nach Moab ins Hotel zu fahren, schnell zu duschen und bei Pasta Jay’s eine Pizza zum Mitnehmen zu holen. Damit wollten wir dann in den Canyonlands NP zum Sonnenuntergang, anschließend zum Star Gazing mit dem Ranger. Sternegucken war letztes Jahr im Yosemite so toll, das wollten wir nochmal machen.
Mit der zweiten Wanderung ging das aber so nicht mehr, die Entfernungen sind hier ja doch etwas größer, auch wenn beide Nationalparks gefühlt „in Moab“ beginnen. Alleine vom Parkplatz im Arches zum Visitor Center im Canyonlands sind es 47 Meilen, also gab’s keine Pizza, sondern die Salate, die wir mittags gar nicht gegessen hatten. Um Zeit zu sparen, haben wir die dann sogar im Auto gegessen, erst Frank, dann gab’s einen kurzen Fahrerwechsel und ich habe meinen Chicken Curry Salat mit Wraps gegessen. Geht alles…
Pünktlich um kurz vor 20h waren wir am Visitor Center und haben schnell noch ein paar Kleidungsstücke übergeworfen, denn üblicherweise wird es ja abends doch schnell kühler. Tagsüber hatten wir übrigens so um die 27 Grad, in der Sonne gefühlt deutlich mehr. Direkt zum Canyonlands. Stargazing war hier etwas anders als letztes Jahr: hier standen eine Reihe von mittelgroßen und wirklich sehr großen Teleskopen und die Ranger haben die jeweils auf bestimmte Formationen ausgerichtet, die man sich dann ansehen konnte. Sie haben auch ein bisschen erklärt, Sternbilder und so, aber eher wenig. Auch interessant, aber letztes Mal mit durchgehender Erklärung und viel Zeigen (erstaunlich, wie weit so ein Laserpointer reicht!) war es noch spannender.
Wir haben trotzdem viel gesehen, unter anderem
– Flugzeuge (bewegen sich langsam und blinken)
– Satelliten (bewegen sich langsam und blinken nicht)
– Sternschnuppen (bewegen sich schnell).
Auch wenn die Bilder nicht ganz scharf sind (es gibt später noch mehr Stern-Fotos), man kann schon erkennen, wie viele Sterne da so ungefähr zu sehen sind. Und die Milchstraße, die reicht mir ja immer schon, wie bereits erwähnt finde ich es einfach faszinierend, dass man sie sehen kann.
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Gegen 21:30h haben wir uns dann auf den Heimweg begeben, 45min. im Stockdunkeln, ich habe mich mal sicherheitshalber an ein vorausfahrendes Auto gehängt, das war einfacher. Und im Zweifelsfall wäre das Wild eher nicht uns vor’s Auto gehüpft…

Tag 15 – Shafer Trail, False Kiva & Gemini Bridges

Darauf habe ich gewartet – unser Hotel (River Canyon Lodge) liegt direkt um die Ecke vom „Love Muffin“, einem Frühstückscafé, das wir beim letzten Mal entdeckt haben. Leckeres Essen, leckerer Kaffee, glutenfreie Muffins. Und ich hatte schon gegoogelt, dass sie auch glutenfreie Frühstücke auf der Karte haben. Also ging’s nach dem Aufstehen hierhin. Große Überraschung: Sogar die Waffeln sind glutenfrei – und vegan, aber das wäre mir ja relativ egal. Frank wollte nicht das Gleiche nehmen wie ich, also gab’s für ihn einen Frühstücksburrito, gefüllt mit Rührei und Bacon und Käse. Beides sehr gut, aber meine Waffel war offensichtlich besser – ich greife mal vor, die nächsten beiden Tage hat er auch Waffel bestellt 🙂 Mit frischem Obst und Sirup. Soooooo lecker.
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Beim Essen haben wir beraten, was wir heute unternehmen wollen. Zur Auswahl standen im Wesentlichen zwei Wanderungen im Arches Nationalpark und zwei Offroad-Strecken Richtung Canyonlands Nationalpark, eine rein und eine wieder raus. Da wir gestern anstrengend gewandert waren, fiel die Wahl auf Letzteres – außerdem wollte Frank das letztes Mal schon machen und da ging es aufgrund des Wetters nicht, es hatte vorher geregnet.
Anschließend haben wir unser Auto abgeholt und auf dem Weg kurz beim Moab Information Center angehalten. Dort hat Frank sich erkundigt, ob wir die beiden geplanten Strecken fahren können – Potash Road / Shafer Trail rauf sei kein Problem, meinte der nette Mitarbeiter, aber Long Canyon runter ginge nicht, da sei ein Fels runtergekommen und noch nicht weggeräumt. Also Planänderung, stattdessen fahren wir die Gemini Bridges Road zurück. Dazwischen gibt’s dann noch ein bisschen was im Canyonlands Nationalpark anzugucken, wir wollen ja auch nicht den ganzen Tag im Auto sitzen.
Natürlich haben wir auch noch einen Kaffee mitgenommen – bei einem neuen Kaffee-Anbieter, sah auch gut aus dort, aber erstens habe ich nach längerer Wartezeit die falsche Größe bekommen (bzw. zwei unterschiedlich große Becher, obwohl ich zwei gleichgroße Kaffee bestellt hatte), und zweitens war er nicht so lecker wie die anderen, die wir in diesem Urlaub schon hatten. Also nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut. Aber gut, einer muss ja der schlechteste sein 😉
Die Potash Road beginnt am Ortsausgang von Moab und führt direkt am Colorado entlang. Sie ist quasi die Fortsetzung der 128, die wir gestern gefahren sind.
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Nach ein paar Meilen kommt man auf einen anderen Planeten – jedenfalls wenn man Hollywood fragt. Hier liegt nämlich „Nova Prime“, der Planet aus dem Film „After Earth“. Will Smith und sein Sohn joggen genau hier… hinter Maschendrahtzaun.
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Wie wir schon häufiger festgestellt haben, ist es auf fremden Planeten gerne mal matschig, aber wir haben ja dazugelernt. Heute hat Frank erst mal die Matschtiefe geprüft, bevor wir durchgefahren sind…
😉
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Für unser zweites Frühstück bzw. frühes Mittagessen haben wir uns einen schönen Platz hoch über dem Colorado gesucht, wir waren hier die ganze Zeit ganz alleine, nur drei Kajaks haben wir unten auf dem Wasser beobachtet.
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Danach wird die Straße schmaler und roter und steiniger:
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Und das Auto fühlt sich offensichtlich auch in seinem Element und nimmt langsam die typische Moab-Farbe an:
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Hier wird der Weg schmaler und rumpeliger, ungefähr an der gerölligsten Stelle steht das wenig repräsentative Eingangsschild des Nationalparks:
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Das ist quasi der Hintereingang, aber auch da steht ein Schild mit den Eintrittspreisen… und ein einsames Toilettenhäuschen. Also eigentlich das Nötigste, was der Tourist so braucht.
Wir sind jetzt fast da – die horizontale Entfernung zum Visitor Center ist nicht groß. Aber wir müssen noch ein ganzes Stück in die Höhe, und da führt uns der Shafer Trail hin, der im Wesentlichen aus Serpentinen besteht und sich in kurzer Zeit ganz schön weit nach oben schraubt. Kann einem fast schwindelig werden, allerdings würde ich nicht sagen, dass die Straße besonders gefährlich ist, sie ist relativ breit und der Schotter gut begradigt. Nur mit Leitplanken oder ähnlichem haben sie’s auch hier nicht so wirklich.
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Langsam wird’s fast langweilig (nee, stimmt gar nicht, das könnte ich jeden Tag machen… aber bald gibt’s wohl oder übel wieder Kantinenaussicht), wir hatten mal wieder Lunch mit Aussicht. In der vorletzten Kurve, bevor man wieder auf Asphalt kommt, ist viel Platz zum parken, und sogar ein schattenspendender Baum steht da. Fotogen ist er auch noch…
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Ihr wisst ja schon, was jetzt kommt: Nationalpark = Visitor Center, Stempel holen, Fragen stellen, Toilettenpause. Genau. Und dann sind wir gleich weitergefahren zu einem nicht näher gekennzeichneten Trailhead – sozusagen einer geheimen inoffiziellen Wanderung. Also sie steht nicht auf der Nationalpark-Karte, ist aber zumindest in deutschen Amerika-Foren und wohl auch Foto-Foren sehr bekannt. Der Weg dorthin ist inzwischen auch mit unzähligen Steinmännchen dekoriert, so dass man sich kaum verlaufen kann. Die erste Hälfte der 1,7 Meilen ist ein gemütlicher Spaziergang, danach geht es erst runter, dann wieder rauf, wieder runter und über Geröll schließlich rauf bis zur False Kiva. Muss ich nochmal googeln, warum das eine falsche Kiva ist, das habe ich noch nicht geschafft… Auf jeden Fall war’s anstrengend, vor allem das letzte Stück in der prallen Sonne. Aber aufmunternde Stimmen und hilfreiche Tipps kamen von oben, drei einzelne Wanderer waren schon da.
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Die Aussicht von oben war toll, sah ein bisschen aus wie eine gemalte Filmkulisse, war aber echt. Drei Steinkreise gibt’s hier, in einem davon haben wir uns ausgeruht und den wenigen Schatten ausgenutzt, den sein Rand wirft. Auch zwei Lizzards haben sich hier aufgehalten, wir haben bis zum Ende nicht feststellen können, ob das eher Konkurrenzkampf oder Flirten war, was die da veranstaltet haben…
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Nach einer halben Stunde und ein bisschen Plaudern mit den drei Amis sind wir dann wieder abgestiegen und zum Auto zurückgelaufen. Schon nach ein paar Metern kann man die Kiva nicht mehr sehen, sie ist wirklich gut platziert in der großen Höhle oben am Hang…
Ohne große Zwischenstopps an anderen Overlooks (die kennen wir aber auch schon von den letzten beiden Besuchen) sind wir weitergefahren, denn wir hatten ja noch eine weitere Offroad-Strecke vor uns, die Gemini Bridges Road. Da gibt’s nicht viel zu zu sagen, die Strecke ist schön, sehr abwechslungsreich, von weiten fast ebenen Strecken über relativ enge hohe Canyonwände bis zu rotem Fels hoch über dem Highway nach Moab… Besonders nett fand ich den großen Vogel, der den Weg bewacht… und den kurzen Abstecher zu den Gemini Bridges, eine „Doppelbrücke“. Leider schlecht zu fotografieren, aber sehr hübsch anzusehen.
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Mit Einbruch der Dunkelheit waren wir dann wieder auf asphaltiertem Boden und ein paar Minuten später auf der Mainstreet von Moab an unserem letzten Ziel für heute: Pasta Jay’s, einem Pizza&Pasta-Restaurant. Dem mit der grandios guten glutenfreien Pizza. Allerdings waren auch die ganzen anderen Touristen schon da, die nach dem Sonnenuntergang aus einem der beiden Nationalparks zurückgefahren sind. Daher sind wir doch erst ins Hotel gefahren, haben den roten Staub abgespült und was Frisches angezogen und haben es dann nochmal versucht. Erfolgreich:
Die erste Pizza war wohl etwas zu lange im Ofen, der Kellner hat sie mir gebracht und gleich dazugesagt, dass er schon eine neue geordert hat und ich die in ein paar Minuten bekomme – ich solle aber doch schonmal mit der hier anfangen, wenn ich Hunger habe. Hatte ich, habe ich also gemacht, und die Pizza war schon sehr lecker. Die zweite war dann aber noch besser, nicht ganz so knusprig halt… Frank war mit seiner Pizza auch zufrieden, ein gelungener Abschluss eines tollen Tages also!
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Tag 14 – Mooooaaaaab! 

Farben des Tages: Rot und – ähm – rot… Eindeutig!
Der heutige Tag stand eindeutig unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ – und das gleich dreifach. Nach kurzem Frühstück im Hotel, dann schnell einkaufen und los auf die Autobahn. Schon bald sind wir wieder im „woanders wär’s ein Nationalpark“-Staat Utah.
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… und wurden gleich freundlich (ok, oder misstrauisch?) begrüßt:
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Die nächsten vier Tage werden wir in und um Moab verbringen, unserem Lieblingsort im Lieblings-Staat, und der Lieblings-Nationalpark ist auch da – das kann nur gut werden. Wir haben keine feste Planung, was wir wann genau machen wollen, nur eine lange Liste von möglichen neuen (oder müssen-wir-nochmal-machen-) Optionen.
Nur der erste Tag, also dieser, stand schon einigermaßen fest, weil man von Grand Junction nach Moab am besten den Highway 128 fährt, der meiner Meinung nach wirklich mindestens ein Statepark sein müsste, so schön ist es da. Die Straße führt direkt am Colorado entlang, mal mit hohen senkrechten Canyon-Wänden links und rechts, mal durch ein weites Tal mit den Marlboro-Bergen (die Werbungen wurden tastächlich hier gedreht)… es ist immer wieder schön, einfach nur hier durchzufahren.
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Als Erstes stand die Wanderung an den Fisher Towers auf dem Plan, man kann sie auf dem letzten Foto schon im Gegenlicht sehen… Die Wanderung wollten wir schon vor zwei Jahren machen, da war es uns aber mit 37 Grad ein bisschen zu heiß. Heute waren es so um die 25, das ging. Also Wanderschuhe an, ausreichend Wasser einpacken (2,5l für mich, Frank trägt selbst), Erdnüsse und Trauben, und dann geht’s los. Am Trailhead sind gerade einige Leute dabei, sich auf den Weg zu machen, daher wirkt es da noch fast voll. Aber das legt sich schnell – einige sind deutlich schneller als wir, andere deutlich langsamer, und ein paar laufen eh nur ein paar Meter und drehen dann um.
Die Wanderung gefällt uns ausgesprochen gut – sehr abwechslungsreich, man merkt gar nicht, dass man auf dem Hinweg fast nur bergauf geht. Mal sandig, mal eher staubig-erdig, mal reiner Fels, dann eine kleine Leiter, etwas Geröll, Serpentinen, dann wieder ein längeres Stück geradeaus, so ging das ca. zwei Stunden lang. Anstrengend, aber sehr sehr schön.
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Zwischendurch hatte man immer wieder einen tollen Blick auf die Marlboro-Berge, also auf das Castle Valley… so heißt das nämlich eigentlich. Obwohl hier auch jeder weiß, was mit Marlboro Country gemeint ist 🙂
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Der Trail führt erst zum größten der Fisher Towers, dem Titan, und dann noch ein Stück weiter. Die ganze Zeit lang folgt man den Steinmännchen, die alle paar Meter aufgehäuft sind und den Weg zeigen.
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An einer Stelle lag ein Steinmännchen und ein Pfeil nach links, den haben wir dann auch brav befolgt.
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War ein toller Weg, mit einem großartigen Blick auf die Rückseite der Fisher Towers (und man konnte sehen, dass der Berg da komplett mit diesen Felsformationen bedeckt ist). Hurra, wir haben’s geschafft:
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Nur leider war’s der falsche Weg, der demnach auch nicht zum Ende des Trails führte. Und dass man das Ende erkennen kann, wussten wir spätestens, nachdem uns ein anderer Tourist erzählt hatte, dass da ein entsprechendes Schild steht. Hm… tja, dann müssen wir wohl nochmal nach rechts – denn die Stelle mit dem Pfeil war die entscheidende Kreuzung gewesen.
Also nochmal in die andere Richtung laufen und auch hier die Aussicht genießen… von hier aus sieht man die Fisher Towers eher seitlich, das hatten wir auch unterwegs schon, aber man kann den Colorado sehen, wie er sich da durch die roten Berge schlängelt.
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Dass wir diesmal wirklich richtig waren, konnte man dann auch tatsächlich am Schild erkennen:
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Als wir uns ein bisschen am Auto erholt hatten (wir haben z.B. immer eine alte große Plastikflasche mit Leitungswasser dabei, zum Füßekühlen nach Wanderungen), sind wir die paar Meter zur „Hauptstraße“ zurückgefahren, einmal quer drüber und auf der anderen Seite zu den Picknicktischen am Campingplatz. Da gab’s dann endlich leckeres Mittagessen:
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Ich muss euch mal kurz die Toiletten an unserem Picknickplatz zeigen – Plumpsklos sind ja in den National- und Stateparks Standard, mal mehr und mal weniger geruchsintensiv. Noch rustikaler sind (zumindest rund um Moab, woanders habe ich sie noch nicht gesehen) die Campingplatztoiletten:
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Aber der Tag war noch nicht zuende – nach einer Dreiviertelstunde Mittagspause sind wir wieder aufgebrochen, nur ein paar Meter weiter auf der US128, und dann links ab. Auch den Onion Creek hatten wir letztes Mal schon auf der Liste, aber da war die Straße nach Regen gesperrt. Heute sind die Bedingungen ideal und die Straße ist relativ einfach zu befahren. Inklusive der Creek-Durchquerungen, denn der Onion Creek schlängelt sich hier fröhlich durch die Gegend und die Straße (also damit wir uns da verstehen: roter Staub, nicht Asphalt) schlängelt sich irgendwie entgegengesetzt, so dass sie sich immer wieder kreuzen. Insgesamt 30 mal. Ich habe natürlich mitgezählt, ja. Die Anzahl der Durchfahrten hängt ein bisschen vom Wasserstand ab…
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Die Strecke ist traumhaft schön, unglaublich rote Felsen, so ähnlich wie bei den Fisher Towers, sind ja auch nicht weit weg, man kann sie zwischendurch sogar mal sehen. Später werden die Berge bunter, grün und grau und gelb mischen sich unter das rot und die Form ändert sich auch. Am Ende landet man auf einer Hochebene, grüne Felder, grüne Bäume… da haben wir dann umgedreht. Das Navi war übrigens hartnäckig der Meinung, da wäre gar keine Straße…dabei ist es sonst echt gut und kennt die meisten Feldwege…
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Und immer noch war der Tag nicht ganz zuende. Auf halber Strecke vom Onion Creek nach Moab liegt die Red Cliffs Lodge, ein relativ teures Hotel mit einem relativ normalpreisigen Restaurant. Keine Fastfood-Ketten-Preise, aber absolut ok für die Lage.
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Und warum wollten wir da unbedingt nochmal hin? Wegen dieser Aussicht von der Restaurant-Terrasse:
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Und das Essen ist auch noch gut, wenn auch diesmal sozusagen mit Verzögerung – Franks Steak war nämlich nicht medium-rare, sondern eher gut durch. Also hat er das reklamiert, daraufhin sollte er das Steak auf einen kleinen Teller legen, damit die Kellnerin das in der Küche zeigen kann. Gemüse und Kartoffeln blieben auf seinem eigenen Teller. Irgendwann kam dann ein neues Steak, und als Frank dann darauf hingewiesen hat, dass der Rest jetzt kalt ist, hat sie ihm angeboten, sie könnte auch noch neues Gemüse und Kartoffeln in der Küche ordern. Daraufhin haben wir ihr erklärt, dass wir dann ja wohl dieses Spiel noch 10x spielen könnten – denn bis dahin wäre ja sicher das Steak kalt. Daraufhin ist sie erstmal verschwunden, kam aber später wieder und hat uns ein Dessert auf Kosten des Hauses angeboten. Uns beiden, wohlgemerkt. Immerhin… es war übrigens nicht so, dass sie da neu wäre, denn wir kannten sie schon von vor zwei Jahren…
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So, jetzt ist der Tag aber tatsächlich fast zuende. Wir sind nach dem Essen nur noch schnell die letzten Meilen bis nach Moab gefahren, leider im Stockdunklen, auch hier rahmen nochmal hohe rote Canyonwände den Colorado ein… aber davon konnte man nichtmal was erahnen. Einchecken im Hotel, dann schnell duschen und ab ins Bett, wir waren beide so richtig platt…

Tag 13 – Colorado National Monument

Wieder müssen wir nicht weit fahren zu unserem Tagesprogramm: das Colorado National Monument liegt in Sichtweite von Grand Junction, und da wir abends nochmal im gleichen Hotel übernachten, haben wir heute hauptsächlich die Meilen IM Park vor uns. Auch mal schön…
Und so sind wir nach dem Frühstück bei noch frischen 13 Grad und Sonne aufgebrochen und haben erstmal eingekauft. Und haben Kaffee geholt – die Frau im Coffeeshop hat mich gefragt, ob ich ein Tape für die Trinköffnung haben möchte, damit es beim Fahren nicht rausschwappt – kennt die mich etwa???
Jetzt aber los, es war ja fast schon spät. Ca. 10 Meilen fahren, runter von der Interstate, dann Nationalparkpass vorzeigen und schon sind wir drin. So ein Jahrespass ist echt praktisch, und wir haben ihn am Ende mehr als ausgenutzt, vor allem da zum 1.10. die Eintrittspreise in den meisten Nationalparks & Co. erhöht wurden.
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Durch dieses National Monument fährt man auf einer 23 Meilen langen Straße, immer knapp (und das ist manchmal wirklich sehr wörtlich zu nehmen) am Rand entlang. Leitplanken sind auch bis auf wenige Ausnahmen nicht vorhanden, man sollte also vor allem als Beifahrer eine gewisse Schwindelfreiheit mitbringen. Zumindest wenn man von Ost nach West durchfährt, andersrum geht’s besser.
Wir sind im Westen reingefahren, weil das Navi uns dahin geführt hat, die Entfernung wäre vermutlich zu beiden Seiten gleich gewesen. Egal, nun waren wir also im Westen.
Vorteil: man ist direkt am Visitorcenter. Stempel, Fragen stellen, wie immer.
Nachteil: man fährt nach Osten. Morgens. Also gegen die Sonne.
Wir haben das aber erstmal ignoriert und sind vom Visitorcenter aus den ersten Trail gelaufen, ungefähr eine Stunde auf dem Canyon Rim Trail. Die Fotos sind (siehe oben) natürlich nicht so richtig optimal, weil alle Monuments im Gegenlicht standen, trotzdem war’s ein schöner Spaziergang:
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Danach haben wir uns entschieden, erstmal ein Stück bis in die Mitte des Parks zu fahren – dort gibt es einen Parkplatz mit einer schönen Mauer, auf der man picknicken kann. Die Rangerin hatte extra drauf hingewiesen, dass es nur am Anfang und am Ende Picknicktische gibt. Tisch brauchen wir nicht, aber sitzen ist schon schön. Also gab es erst ein paar Aussichtspunkte, von denen aus man die bekanntesten „Monuments“ sehen konnte, z.B. Das Independence Monument, das je nach Standpunkt aussieht wie eine Säule, aber eigentlich relativ lang und dabei schmal ist:
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Hier noch das „Kissing Couple“:
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Und dann gab’s Salat mit Aussicht:
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Nächster Punkt auf dem Programm: Der Coke Oven Trail. Hier läuft man erst ein Stück über enge Serpentinen in den Canyon, dann auf einem flachen Weg bis zu den „Koksöfen“, einer Felsformation. Der Weg war super zu laufen, am Ende konnte man allerdings die Koksöfen nicht wirklich gut sehen, das ging dann später besser vom nächsten Aussichtspunkt aus. Die knappe Stunde hat sich aber trotzdem gelohnt!
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Und weiter ging’s, immer noch zurück von der Mitte zu unserem Startpunkt. Wir haben einfach alle Aussichtspunkte nacheinander abgeklappert, die wir vorher noch nicht gesehen hatten, das ging in dieser Richtung viel beser, weil alle Parkplätze und Haltebuchten auf der richtigen Seite liegen und man nicht immer abenteuerlich auf die andere Straßenseite musste.
Noch ein Trail stand auf unserer Liste, Ottos Trail. Der Lieblingstrail der Rangerin von heute morgen. Ein relativ kurzer Spaziergang, aber auch hier waren wir alleine, weil die meisten Touristen nur die Haltebuchten anfahren, an denen man quasi vom Auto aus, maximal aber 10m weiter alle wichtigen Dinge sehen kann. Alles über 100m gilt da schon als Wanderung…
Nach einem kurzen Toilettenstopp am Visitorcenter gab’s noch einen kurzen Abstecher (diesmal per Auto) zu dem ersten Trail-Zielpunkt von heute morgen, um nochmal Fotos ohne Gegenlicht zu machen:
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Und dann haben wir uns endlich aufgemacht in die andere Hälfte des Parks, laut der Rangerin weniger interessant und besucht, u.a. weil dort die Monuments keine Namen haben. Na, ob das der Grund ist… ich hätte jetzt mal ketzerisch gesagt „weil da halt viel weniger interessante Monuments und Trails sind“. Aber gut, ist ja auch egal.
Wir fanden die zweite Hälfte gar nicht so schlecht, ganz anders, aber es gab auch dort einige tolle Aussichtspunkte. Wir haben sie alle abgeklappert, hier die wichtigsten:
Upper Ute Canyon Overlook – mit einer Mumie an der Felswand gegenüber und einem großartigen Echo. Da wir alleine waren, haben wir das auch ausgiebig gestestet. Das konnte sogar „Bürgermeister von Wesel“, und da kam dann nicht etwa der übliche Esel zurück, sondern wirklich „Bürgermeister von Wesel“. Gepfiffene Filmmelodiein konnte es auch, Star Trek war besonders gut… Ist jetzt nur schlecht auf dem Foto zu vermitteln 😉
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Ute Canyon View – großartige Sicht auf einen langen Canyon mit Seitentälern, in der Ferne konnte man man Grand Junction sehen, den Ort, in dem wir letzte und nächste Nacht (ge)schlafen (haben).
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Den letzten Punkt auf der Karte haben wir uns gespart, wandern wollten wir nicht mehr, schon gar nicht 1 Meile bergauf, und sonst gab’s da nichts, soweit man das der Karte entnehmen konnte. Also ab nach Hause, beziehungsweise zurück in die Zivilisation.
In der Shopping Mall haben wir zwar nichts gefunden, was gekauft werden musste, aber immerhin mal einen Jagd-Shop von innen gesehen. Wir dachten eigentlich, es wäre ein „Rundum Outdoor-„Laden, aber der Angel- und Camping-Teil war doch sehr überschaubar. Was anderes gab’s gar nicht. Dafür aber ein riesiger Bereich voller Waffen, Munition, Tarnkleidung in allen Formen und Farben, Bewegungsmelder (um Tiere aufzuspüren), Plastik-Hirsche als Übungsziele, und überall ausgestopfte Tiere. Irgendwie gruselig. Da konnte ich nicht lange drinbleiben.
Danach sind wir nur noch einkaufen gegangen und waren bei Chili’s essen. Gleiche Auswahl wie vorgestern, also Frank Guacamole-Burger und ich Salat. Frank hat sich noch einen Nachtisch bestellt – dazu gibt’s auf jedem Tisch ein kleines Terminal, da kann man Getränke und Nachtisch bestellen, Spiele spielen, Inhaltsstoffe der Gerichte nachsehen und am Ende auch selbständig bezahlen. Sogar die Anzahl der Löffel, die man zum Nachtisch haben möchte, kann man festlegen:
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(hat nicht geholfen, Cinnamon Rolls sind ja so absolut nicht glutenfrei… also nur 1 Löffel).

Tag 12 – Black Canyon of the Gunnison Nationalpark

Farbe des Tages: schwarz. Naja, vielleicht eher dunkelgrau…
Nach dem schlechten Wetter gestern sah es heute wieder besser aus – beim ersten Blick aus dem Fenster war zwar noch kein blauer Himmel zu sehen, aber immerhin war es trocken und relativ hell. Und je später der Tag, desto schöner wurde es…
Aber erstmal frühstücken – im Hotel gab’s mal wieder die Waffeln zum Selberbacken für Frank, ich trage ja immer meine CornChex mit mir rum (halt keine Cornflakes, sondern so kleine „Kissen“) und bin zur Not Selbstversorger, falls es kein Joghurt und kein Obst gibt. Die richtig leckeren glutenfreien Brötchen habe ich bisher nur in einem Supermarkt gefunden, und da waren sie schimmelig. Also bleibe ich bei den anderen Alternativen und hin und wieder einem Omelett und Hashbrowns.
Der Nationalparkt des Tages lag nur ca. 11 Meilen vom Hotel entfernt. Leider ohne eine Kaffeequelle unterwegs, aber das ist mir erst aufgefallen, als wir schon im Park waren. Und da gibt’s nix. Nur in den ganz großen Parks gibt es irgendwelche Verpflegung, normalerweise muss man schon vorher selbst dran denken. Für Mittagessen und Getränke war ja auch gesorgt, nur der Kaffee fehlte halt. Tja, Pech gehabt.
Also kaffeelos durch den Tag – natürlich erstmal zum Visitor Center, Stempel und Tipps abholen. Zum ersten Mal haben wir hier auch den Film angesehen, den es in jedem (glaube ich jedenfalls) Nationalpark gibt. Bisher hat das in diesem Urlaub zeitlich nie gepasst, aber da wir vom Black Canyon auch eh noch nicht viel wussten, war das schon ganz interessant. Ich vermute mal, dass ihr auch noch nie davon gehört habt?
Der Park wurde eingerichtet rund um einen tiefen Canyon, der durch den Fluss Gunnison ins Gestein gegraben wurde. „Black“ heißt er, weil er so tief ist, dass unten nur selten Sonnenlicht hinkommt. Die Steine selbst sind aber auch hauptsächlich dunkelgrau, das mag zur Namensgebung beigetragen haben. So ungefähr sieht es aus, wenn man in den Park fährt:
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Vom Visitorcenter aus sind wir direkt wieder zurück zum Eingang gefahren und unmittelbar vor dem Kassenhäuschen links abgebogen auf die East Portal Road. Diese führt 6 Meilen lang erst relativ gerade, dann mit 16% Gefälle in zahlreichen Serpentinen weit nach unten bis auf den Grund des Canyon an den Fluss. Wir waren ziemlich alleine unterwegs, nur ein paar Mule Deers waren auch schon da:
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Nachdem wir hier ein bisschen gesessen und die Ruhe, die Sonne und den hier sehr friedlichen Fluss genossen hatten, ging’s wieder nach oben. Durch den Park führt eine ebenfalls 6 Meilen lange Parkstraße, an der zahlreiche Aussichtspunkte liegen. Erstmal wollten wir die Painted Wall sehen, also auf zum gleichnamigen Overview:
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Unmittelbar nach diesem Foto ist der arme Private Ranger abgestürzt, ich dachte schon, das wär’s für immer, aber zum Glück ist er nur unter einem Felsen durchgerutscht und konnte ohne Gefahr für Leib und Leben (meins!) wieder eingesammelt werden.
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Dann ein Stück weiter zum Chasm View, hier kann man richtig tief in den Canyon hinabschauen. Auf den Fotos sieht man gar nicht, WIE tief das ist. Mal zum Vergleich: Das Empire State Building würde, wenn es auf dem Grund des Canyons stünde, ungefähr bis zur Hälfte reichen. Oder zweimal reinpassen. Was ja irgendwie auf’s Selbe rausläuft 🙂
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Weiter ging’s mit dem Programm: Wir sind erstmal an allen weiteren Viewpoints durchgefahren bis zum Ende, weil wir dort einen Trail laufen wollten und nicht wussten, wie lange das schöne Wetter noch hält – inzwischen hatten wir fast komplett blauen Himmel, nur am Horizont bzw. über den Bergen konnte man Wolken sehen. Also: Warner Point Trail, 1379 Yards. Na toll, Fuß und Meilen kriegen wir inzwischen ja ungefähr drauf, das können wir grob umrechnen und einschätzen, wie weit das ist. Aber Yard??? Hab’s inzwischen gegoogelt, 1 Yard ist ungefähr 1 Meter, also war der Trail grob 1,5km lang. Hügel runter, nächsten Hügel rauf, zwischendurch den Blick links in die Ferne genießen bis zu den schneebedeckten Bergen…
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wieder runter und ein Stück geradeaus… rechts nun der Blick auf die Schlucht mit den Painted Walls… Schon beeindruckend. Am Ende des Trails haben wir uns eine Weile hingesetzt und die Aussicht genossen – in der Sonne war es echt warm, auch wenn die Lufttemperatur irgendwo bei 13-15 Grad lag. Aber gefühlt ist es hier oben richtig warm, T-Shirt reicht meistens völlig aus. Nur für längere Schatten-/Wolkenperioden und Wind habe ich einen Pulli dabei.
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Der Rückweg geht wie immer schneller als der Hinweg, und wir fahren schnell mit dem Auto zum nächsten Aussichtspunkt (Sunset View, auch wenn noch kein Sonnenuntergang ist) und packen dort unser Picknick aus. Das muss man den Amis lassen, Picknicktische stehen immer dort, wo man besonders schöne Aussicht hat. Wir haben uns inzwischen angepasst und schleppen immer die ganze Kühltasche raus und sitzen dann dort gemütlich und essen. Also wenn es nicht gerade regnet oder windet natürlich.
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Nun ging es weiter mit den Aussichtspunkten, die wir auf dem Hinweg ausgelassen hatten. Zuerst Devils Lookout:
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Dann Cross Fissures Lookout:
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Und Pulpit Rock, den finde ich mit am beeindruckendsten:
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Das war’s, der Park ist nicht besonders groß, wenn man nicht mehrstündige Wanderungen mit unendlich großen Höhenunterschieden unternehmen möchte, dann ist man damit durch. Also haben wir noch einen kurzen Stopp am Visitor Center eingelegt, uns mit mehreren Amerikanern unterhalten über schöne Urlaubsziele in den USA und über Bücher, die man lesen sollte (als er hörte, dass wir aus Deutschland sind, hat er mir eins über einen deutschen Flieger im zweiten Weltkrieg empfohlen)… und sind zum letzten Viewpoint direkt am Visitorcenter runtergelaufen. Auf den kurzen Trail, den es hier noch gegeben hätte, hatte ich keine Lust mehr. Irgendwie war für heute die Luft raus bezüglich Canyon-Gucken.
Also ab ins Auto, und los zurück in Richtung Montrose. Weit sind wir aber nicht gekommen, denn da lag noch ein Zwischenziel auf dem Weg: Das Museum of the Mountain West. Klein, direkt an der Straße, ich hatte die Häuschen schon auf dem Hinweg gesehen und den passenden Flyer im Auto. Da Frank weniger Interesse hatte, hat er eine Runde im Auto geschlafen, während ich die verbleibenden 40 Minuten bis zur Schließung durch das Museum bzw. vor allem durch das Außengelände gestreift bin. Hotelbar, Kutschenmacher, Waffenschmied, Wäscherei, Schule (genau wie bei „Unsere kleine Farm“…), ein Tante-Emma-Laden, der aber hier tantenlos „General Store“ hieß… dazu allerlei altes rostiges fotogenes Gerümpel… ganz nach meinem Geschmack.
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Die Ausstellungsstücke im Inneren des kleinen Museums habe ich mir gar nicht mehr ansehen können, aber draußen war schon schön genug. Das mag ich in den USA so, es gibt immer wieder so kleine, nicht gerade professionell aufgezogene, aber umso liebevoller gestaltete Museen. Hatten wir z.B. schon an der Route 66 oder in dem Ort, in dem die „echten“ Waltons gewohnt haben, da gibt es ein Waltons-Museum.
Und das war’s schon fast für heute. Bevor wir Montrose verlassen haben, haben wir noch schnell mein Koffein-Level erhöht, dann ging’s für etwas über eine Stunde auf den Highway nach Norden bis nach Grand Junction.
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Einchecken, kurzer Check: keine besonderen Empfehlungen für Restaurants in Lonely Planet, auch Tripadvisor kann uns so auf die Schnelle nicht überzeugen. Und so landen wir endlich mal wieder im Outback Steakhouse und essen Steak (Frank) bzw. Baby Back Ribs (Nicola), zum Nachtisch gibt’s einen gratis Chocolate Thunder from Downunder, einen glutenfreien Pecan Brownie mit Vanilleeis und Schokosoße. Soooooo lecker… einmal pro Urlaub muss das sein. Immerhin habe ich gelernt, nur die halbe Portion Rippchen bestellt und davon sogar noch 1/5 an Frank abgetreten.
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Satt, müde, zufrieden, ab ins Bett und erholen für den nächsten Tag 🙂
 

Tag 11 – Million Dollar Highway

Farbe des Tages: regengrau und gelb-grün
Heute war unser erster Regentag, und zwar so richtig. Die ganze Nacht in Durango hat es durchgeregnet, konnte man im Zimmer gut hören, so richtig isoliert ist da ja nichts. Aber mit Regen war ja im Herbst durchaus zu rechnen, also nicht weiter schlimm… Auf Empfehlung des Lonely Planet gab es heute erstmal ein leckeres Frühstück im Durango Diner am Tresen – für mich Cheese Omelette mit Hashbrowns (muss ja glutenfrei sein) und für Frank eine Homemade Cinnamon Roll. Ein Riesending übrigens, das sieht auf dem Foto sehr harmlos aus…
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Nach dem Frühstück sind wir eine Dreiviertelstunde durch Durango gebummelt, da es gerade nur ganz wenig getröpfelt hat. Viele alte Häuser, jedenfalls nach US-Standard, gefällt uns gut. In einem Café gibt’s „Ganache for your lips“, also quasi Labello mit Geschmack. Der MUSS mit. Dafür haben wir den anderen netten Schnickschnack tapfer liegenlassen. Weiter ging’s mit einem Kaffee bei Steaming Bean Coffee – ich habe mal was anderes bestellt als sonst, nämlich „Salty Carol“, Kaffee mit Schokolade, Karamell, Meersalz und Milch. Seeeeehr lecker, wenn auch der Kaffee etwas untergeht.
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Inzwischen ist unsere Parkuhr abgelaufen, also verlassen wir Durango Richtung Norden. So viele Möglichkeiten gibt es da auch nicht, hier in diesem Teil von Colorado gibt es meist nur wenige Straßen durch die Berge. Die, die wir heute fahren wollen/müssen, wird gerade an mehreren Stellen repariert und ist daher tagsüber bis auf ein kleines Zeitfenster zwischen 12 und 13h gesperrt. Sowas fällt bei der Planung zum Glück auf, und so konnten wir schon im Vorfeld unsere Pläne anpassen. Und so fahren wir zunächst die Route über die Berge durch bunte Wälder und dekorative Wolken auf Augenhöhe, bei frischen 37 Grad F = 2,7 Grad C, irgendwann tauchen die ersten schneebedecketen Berge in kleinen Wolkenlücken auf.
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Unsere Fahrt geht bis Silverton. Dort endet die Durango-Silverton-Dampfeisenbahn, eine der wichtigsten Touristenattraktionen hier. Uns dauert die Fahrt mit 3,5h aber zu lange, daher begnügen wir uns damit, die Bahn in Silverton zu begrüßen. Silverton ist ein wirklich kleiner Ort mit nur einer asphaltierten Straße und drei oder vier Lehmstraßen parallel dazu. Die Häuser sind alle im Wild-West-Stil gehalten, fast alle Gebäude sind Restaurants oder Souvenirshops für die Touristen, die mit dem Zug ankommen. Davor und danach ist alles wie ausgestorben… aber trotzdem und trotz des Regens sehr malerisch:
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Um kurz nach 12 verlassen wir Silverton und fahren nun auf dem Million Dollar Highway in Richtung Ouray. Dieses Stück Straße ist eine der schönsten, die ich bisher in den USA gefahren bin – hinter jeder Kurve neue tolle Aussichten, von gelb-bunten Bäumen über verfallene Minengebäude, schneebedeckte Berggipfel, ein Flüsschen neben der Straße, alles da. Schade, dass wir nicht wirklich oft und schon gar nicht lange anhalten konnten, da wir ja bis 13h die Baustellen hinter uns gebracht haben mussten – oder bis zum Feierabend um 17h warten.
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Trotzdem hier eine Auswahl der schönsten Eindrücke:
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Ouray am Ende des Million Dollar Highway wird auch „Switzerland of America“ genannt, und das zu Recht. Es ist wieder eine kleine Westernstadt mit restaurierten Häusern und vielen Geschäften – und seitdem wir den letzten Pass überquert haben, ist der Himmel größtenteils blau und die Sonne scheint. Also bummeln wir die Main Street einmal rauf und wieder runter und genießen das schöne Wetter und die fotogene Umgebung.
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Leider ist „Olde Thyme Photos“ geschlossen, eigentlich wollte ich ja so ein Foto in altmodischen Kleidern machen (lassen)… naja, vielleicht beim nächsten Mal… wir müssen ja nochmal wiederkommen und die Strecke bei schönem Wetter und ohne Baustellen-Zeitdruck fahren 🙂
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Ein paar Meter laufen wäre auch mal nicht schlecht, daher parken wir an den Cascade Falls und laufen (wortwörtlich ein paar Meter) zum Fuß des Wasserfalls. Muss man nicht gesehen haben, vor allem ist zur Zeit wenig Wasser da, aber es gefällt uns trotzdem gut. Vor allem das amphitheater-förmige Tal… sehr idyllisch. Man kann sich aber kaum vorstellen, dass u.a. dieses Wasserfällchen regelmäßig zu Überschwemmungen von Ouray führt…
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Nun war es langsam Zeit für unser Picknick, da das Wetter uns inzwischen eingeholt hatte, fand das aber im Auto statt. Wir hatten drei Optionen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen: Box Canyon Falls (gestrichen wegen Regen), eine weitere Westernstadt (eher nicht so Franks Ding) oder die Ouray Hot Springs, ein großer Pool mit natürlichem Thermalwasser. Für letzteres hatten wir uns eigentlich entschieden, aber vom Parkplatz aus konnte man sehen, dass der Pool optisch eher einem Freibad glich, mit teilweise abgetrennten Bahnen, Wasserrutsche und so. Nach den Hot Springs in Glenwood Springs sind wir da aber nun leider sehr verwöhnt, das wollten wir so nicht. Sondern eher ruhig und ein bisschen kleiner. Dann eben nicht…
Weiter ging’s also in Richtung Norden, und wieder half uns der Lonely Planet. Aber bevor wir an unserem neuen Ziel ankommen, sind wir versehentlich erstmal ein paar Meilen zu weit gefahren – und wurden dafür mit diesem tollen Regenbogen über einem Statepark-See belohnt:
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Wieder zurück fahren, rechts abbiegen, und schon sind wir an den Orvis Hot Springs in Ridgway, und die sind nun genau nach unserem Geschmack. Es gibt vier Außenpools in verschiedenen Größen und Temperaturen, eine Sauna, drei Innenpools (brauchen wir aber nicht, draußen ist viel schöner), Kaffee, Tee und Wasser umsonst… Prima! Die Außenanlage ist sehr schön gestaltet, die Pools sind nicht gekachelt, sondern aus natürlichen Felsen und mit Kies auf dem Boden. Innen ist es sehr – sagen wir mal rustikal-alternativ, es gibt eine Gemeinschaftsküche, in der ersten Etage sind wohl Zimmer und eine kleine Camping-Area gehört wohl auch dazu. Besonders überrascht hat uns, dass hier im Außenbereich „clothing optional“ ist. In deutschen Saunalandschaften keine Überraschung, aber in Amerika? Wir haben extra mal nachgefragt, und die Dame am Empfang bestätigt, dass das hier eher ungewöhnlich ist, wenn überhaupt dann eigentlich erst nach Einbruch der Dunkelheit… naja, wenn’s hilft… Aus diesem Grund darf man aber keine elektronischen Geräte mitnehmen, daher kann ich nur auf ihre Website verlinken.
Nachdem wir uns ausgiebig entspannt haben (wir hätten bis 10 Uhr bleiben dürfen, aber so lange wollten wir dann doch nicht), geht’s gegen 19h die letzten paar Meilen Richtung Montrose, wo wir heute übernachten. Für’s Abendessen haben wir eine LonelyPlanet-Option und eine Empfehlung aus einem Forum. Nacheinander fahren wir beide an, um dann jeweils festzustellen, dass sie montags geschlossen haben. Also nehmen wir unsere Option 3, die uns schon vorher im Kopf rumspukte, aber wir wollten ja was „lokales“ machen… und nun hat das Universum entschieden, dass wir doch eine Kette besuchen, nämlich das Chili’s. Da gibt’s einen tollen Avocado-Burger für Frank und einen hervorragenden Salat für mich – den muss ich mir merken als Mitnehm-Lunch für’s Büro!
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Tag 10 – Chaco Culture National Historic Site

Farbe des Tages: sandstein-gelbbraun
Erstmal haben wir Zeit vertrödelt (die gute Art von Vertrödeln, die man nicht bedauert) auf unserer Terrasse mit Blick auf die Heißluftballons. Wie von unseren Gastgebern angekündigt fliegen die Ballons in unsere Richtung… zum Glück schafft Frank es, mit der uns unbekannten Kaffeemaschine auf Anhieb richtig leckeren Kaffee zu produzieren, und damit sitzen wir dann gemütlich im Garten und beobachten die Ballons. Im Fernsehen können wir parallel verfolgen, was die Hubschrauber von oben filmen, so wissen wir immer schon, welche Ballons wohl als nächstes auftauchen werden. Viele erkennen wir von gestern wieder, aber es sind auch ein paar neue dabei.
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Irgendwie wollen wir gar nicht weg, es ist so nett hier… aber es muss ja sein, also alles ins Auto packen, nochmal prüfen, ob alles ordentlich ist, und dann los.
Anschließend haben wir weitere Zeit vertrödelt (die notwendige Art von Vertrödeln) im Walmart, wir brauchten mal wieder neues Wasser (@Jan: wir haben das geprüft, kein 32er-Pack über 4$!) und ein paar Kleinigkeiten, wir fangen langsam schon mal an, ein paar Dinge für zuhause zu kaufen.
Dann fahren wir los, sehen das hier (extra für Sandra und Sarah fotografiert)…
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und das hier, sieht immer wieder witzig aus…
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Und schließlich haben wir noch mehr Zeit vertrödelt (jetzt die nervige, überflüssige Art), weil Auto-Navi, Handy-Navi und Beifahrer sich einig waren, wie wir fahren sollen. Letzterer ist entschuldigt, aber die ersten beiden hätten es wissen sollen. Oder ich hätte mich durchsetzen sollen und „obenrum“ fahren, wie ich das bei der Planung auch notiert hatte. Aber die Navis meinten, es wäre untenrum kürzer. War es auch – zu dem Punkt, an dem sie meinten, dass da die Chaco Culture Historic Site ist. Leider liegt die aber ganz woanders, nochmal 15 Meilen asphaltierte und 20 Meilen nicht asphaltierte Straße entfernt.
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Somit war unser Zeitplan ein bisschen über den Haufen geworfen… aber egal, ist ja Urlaub. Also sind wir entspannt durch die Pampa gefahren, weit und breit kein Haus, aber irgendwann dann eben doch noch das langersehnte Hinweisschild und schließlich der Eingang zur National Historic Site:
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Der Ablauf dann glich dem in fast jedem Nationalpark, Statepark oder ähnlichem: „use the restrooms“, Stempel auf’s Papier drücken, Karte und Tipps beim Ranger abholen.
Danach gab’s erst mal Mittagspicknick am ersten Parkplatz, wir hatten zum x-ten Mal in diesem Urlaub Wraps, die können wir einfach immer und immer wieder mit leichten Variationen essen.
Und dann sind wir gestartet und haben uns die Ruinen der Chaco-Indianer angesehen. Die haben hier im Canyon vor grob 1200-1000 Jahren gelebt und hatten neben unzähligen kleinen „Dörfern“ auch mehrere „great houses“, die aus bis zu 100 Räumen und zahlreichen Kivas (runden wahrscheinlich zeremoniell genutzten Räumen) bestanden. Zwei dieser great houses haben wir uns angesehen: Zuerst eine Runde durch Pueblo Bonito, hier haben wir das erste Mal gesehen, dass offiziell an dem Kasten mit den Broschüren stand „nimm eins und zahl 1$, oder leih dir eins und leg es später wieder zurück“. Da wir die Erklärungen zwar gerne lesen, aber nicht unbedingt mit nach Hause nehmen wollten, war das eine prima Lösung. Also: Pueblo Bonito mitnehmen, und auch gleich „Chetro Ketl“ (das andere great house) und „Petroglyph Trail“. Letzterer ist ein kurzer Spaziergang entlang einer Felswand mit Felszeichnungen, der die beiden great houses verbindet.
Also, hier Pueblo Bonito von außen, auf dem Weg dorthin:
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die größte Kiva, unten sieht man rundherum eine Sitzbank, in der Mitte (wahrscheinlich) ebenfalls Sitzbänke und die Stellen, an denen die Pfosten für das Dach standen:
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Es gab aber noch mehr Kivas in Pueblo Bonito:
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Die waren wohl damals etwas kleiner…
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Aber schöne Bilder kann man auch mit den kleinen Türen machen:
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Und nochmal von weiter weg:
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Die Petroglyphen:
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In Chetro Ketl wiederholen sich viele Elemente, also Räume, Kivas, die Art der Mauern, die Holzbalken… daher nur noch ein Foto:
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Wir waren ungefähr 1,5h unterwegs, haben die meisten Texte gelesen und uns alles angesehen. Als wir durch und zurück am Auto waren, hatten wir beide keine große Lust mehr, uns noch ALLE anderen Ruinen im Park anzusehen. Also haben wir die nächsten zwei oder drei Haltepunkte übersprungen und sind direkt zur Casa Rinconada weitergefahren. Hier sieht man Überreste der kleineren „Dörfer“ (villages), die ich aber auch eher als zusammenhängende Räume in einem Gebäude bezeichnen würde, jedenfalls sieht es so aus:
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Zum Schluss haben wir hier noch die geführte Ranger-Tour getroffen, die wir leider aufgrund unserer „Verspätung“ nicht mitmachen konnten. Wir haben uns für die letzten 10 Minuten dazugestellt und die Erklärungen zur großen Kiva angehört. Schon spannend, auch wenn vieles Spekulation ist – zum Beispiel die zwei Türen, die genau so nach Ost/West ausgerichtet sind, so dass bei Tag-und-Nacht-Gleiche die Sonne morgens exakt gerade durch beide scheint. Oder dass alle Gebäude im Canyon (und auch andere, das Chaco-Gebiet geht bis Utah, Arizona und Colorado) exakt ausgerichtet sind, Türen nach Norden und Süden. Wozu genau die Kivas genutzt werden, weiß man heute nicht. Verschiedene Indianerstämme, die sich aus den Chaco-Indianern entwickelt haben, nutzen sie für religiöse und gesellschaftliche Veranstaltungen. Aber es gibt auch Theorien, dass die Kivas eigentlich nichts weiter als große „Uhren/Kalender“ waren…
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Die Sonne ging langsam unter, also machten wir uns auf den Weg zum nächsten Übernachtungsort Durango, nochmal 100 Meilen lagen vor uns. Erst mussten wir wieder 16 Meilen ungeteerte Straße mit sechsspurigen Spurrillen hinter uns bringen, der Rest war dann immerhin Highway.
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Da wir erst gegen 20h in Durango waren, sind wir direkt zu einem Brauhaus-Restaurant gefahren, das ich in einem Reiseblog gefunden hatte. Das sind ja oft die besten Tipps (neben Tripadvisor und Lonely Planet). So auch diesmal – leckeres Bier für Frank, leckeres Essen für uns beide. Glutenfreier Salat, ich habe in Deutschland noch nie Grünkohl als Salat gesehen, aber hier gibt’s das dauernd und ich finde es super. Da weiß ich doch, was ich mit meinem selbstgezogenen Grünkohl machen werde (@Janis: kannst du mal gucken, ob der noch wächst und gedeiht? in den beiden Beeten stecken Schildchen, was was ist…). Zurück nach Durango – und doch ein bisschen Düsseldorf: Im Brauhaus stellen sie alle möglichen Biersorten her, direkt am Eingang hing schon dieses Schild:
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Und dann hat sich Frank für die zweite Runde entschieden, ein „Düsseldorf Alt style“ Bier zu probieren. Das gibt’s nämlich auch – und wohl gar nicht so weit vom Original entfernt, ein bisschen süßer, aber gut, so der Test-Trinker.
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Jetzt sind wir im Hotel, das Internet ist schneckig langsam und ich versuche trotzdem, Fotos hochzuladen… Und morgen kommt wieder was ganz anderes, nämlich Colorado, Berge, alte Minen und vielleicht eine Geisterstadt. Mal sehen…

Tag 9 – Albuquerque Balloon Fiesta

Farben des Tages: Alle. Wirklich. ALLE.
Der Tag fing früh an – so richtig früh, um 5h hat der Wecker geklingelt. Und das, wo doch gerade der Jetlag weg ist, der wäre hier mal ganz praktisch gewesen. Aber wir wissen ja, wofür wir’s machen. Daher gab es für mich ein schnelles Joghurt-und-Banane-Frühstück, da die Chancen auf glutenfreies Frühstück auf so einer Veranstaltung dann wohl doch etwas gering sind (da hatte ich dann auch Recht), und um 5:25 sind wir aufgebrochen. Erst haben wir schnell noch Franks Patenkind Jan eingesammelt, der hier ein Highschool-Jahr verbringt, und dann haben wir uns aufgemacht in Richtung Albuquerque Ballon Fiesta Park. Seine Gastfamilie hatte ihm geraten, den Shuttle-Bus zu nehmen, unsere Gastgeber hatten uns gesagt, sie würden immer mit dem Auto fahren und das wäre kein Problem. Also waren wir mal bequem und sind Auto gefahren – mit etwas Stau, und wir dachten auch erst, wir kämen zu spät, aber natürlich starten 500 Heißluftballons nicht alle wirklich gleichzeitig, auch wenn das „Massenstart“ heißt. Ein paar Ballons haben wir schon während der Anfahrt gesehen, das müssten die sein, die bei der offiziellen Eröffnung samt Nationalhymne und so starten:
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Frank hat einen Parkplatz direkt vor dem Eingang gefunden, der sogar kostenlos war – ok, vielleicht war das eigentlich gar nicht als Parkplatz gedacht, aber vor uns hatten sich schon 20 andere Autos überlegt, dass man da auf dieser freien Fläche prima parken könnte, also haben wir uns dazugestellt. Die Schlangen am Eingang waren erstaunlich kurz, und so waren wir um kurz nach 7 drin. Und dann ging es Schlag auf Schlag, wir sind aus dem Fotografieren gar nicht mehr herausgekommen. Eine riesige Rasenfläche, auf der dicht gedrängt Heißluftballons aufgeblasen werden und starten. Teilweise so eng, dass sie sich gegenseitig zur Seite drängen. Eine ganz tolle Atmosphäre!
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Ein paar Ballons haben uns besonders gut gefallen, vor allem die Figurenballons:
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Die Zuschauer waren mitten drin (und manchmal auch im Weg), man konnte alles ganz genau sehen und auch mal anfassen, wenn man wollte…
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Es hat ungefähr zwei Stunden gedauert, bis alle Ballons gestartet waren. Zwischendurch haben wir auch immer mal wieder geschaut, wo bestimmte Ballons abgeblieben sind – interessanterweise scheint der Wind da oben aus sehr unterschiedlichen Richtungen gekommen zu sein, denn einige Ballons sind erst in die eine Richtung gefahren und waren 15min. später auf der komplett entgegengesetzten Seite des Balloon Parks zu sehen.
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Die ersten sind fast direkt neben dem Feld schon wieder gelandet, einige haben es am Ende sogar geschafft, wieder auf dem Startplatz zu landen… Da waren wir aber schon unterwegs, um uns das Drumherum anzuschauen. Frank und Jan wollten außerdem was frühstücken, und ich hatte dringenden Kaffeedurst. Da gab’s natürlich diverse Optionen, dazu reichlich mehr oder weniger schöne Souvenirs, musikalisches Rahmenprogramm auf der Bühne und viele, viele Menschen.
Es gab den ganzen Tag über Programm, aber das wollten wir uns nicht alles ansehen. Daher haben wir den Festplatz erstmal (!) wieder verlassen und sind zurück nach Corrales gefahren, damit Frank sich umziehen konnte – inzwischen war es nämlich deutlich wärmer und er wollte die lange Hose loswerden. Anschließend konnte ich mir mit der Aussicht auf eine Eis einen 20minütigen Aufenthalt bei Michaels erkaufen, ich muss doch traditionell Back- und Bastelkram kaufen. Und hatte einen 20%-Gutschein, der nur noch heute galt. Hat sich gelohnt, meine Lebensmittelfarbenvorräte sind aufgestockt und ich habe ein paar Kleinigkeiten für Adventskalender und Weihnachten gekauft.
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Danach dann das versprochene Eis bei BaskinRobbins, da waren wir vorher noch nie, aber es war echt gut. Lauter tolle Sorten, und vorbildlich alle einzeln mit Allergen-Kennzeichnung. Mjam!
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Noch ein kleiner Abstecher zu Starbucks, weil Jan einen Gutschein brauchte, dann haben wir ihn zurück zu seiner Gastfamilie gebracht. Und uns erstmal noch im Auto festgequatscht, u.a. weil es geregnet hat. Als es wieder trocken war, haben wir NEBEN dem Auto weitergeredet, und irgendwann ist dann seinem Gastvater aufgefallen, dass wir da stehen, und er hat uns reingebeten. So haben wir dann erst mit ihm draußen, dann auch mit der Gastmutter im Haus ein bisschen geplaudert, bis uns das Mittagsschlaf-Bedürfnis nach Hause getrieben hat. Hier die versprochenen Fotos vom Airbnb-Haus:
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Ganz ungewohnt, sonst haben wir ja normalerweise selten tagsüber ein Motelzimmer, da wir fast jede Nacht woanders schlafen. Und so ein gemütliches Haus ganz für uns alleine haben wir natürlich noch seltener, also nie. Also mussten wir das ausnutzen und haben gemütlich auf dem Sofa rumgelümmelt, ein bisschen Food Network geschaut (ein Sender nur mit Kochsendungen, heute u.a. mit einer Show, in der die Kandidaten „German apple pancake“ machen mussten) und sind dann dabei eingeschlafen. Frisch und erholt haben wir uns gegen 17h entschieden, dass wir doch zum „Evening Glow“ und Feuerwerk nochmal zur Balloon Fiesta fahren. Kurz mit Jan telefoniert, ob er mit möchte, denn seine Gasteltern hatten mittags noch gesagt, dass das ganz toll sei. Er wollte, also schnell einen Schlenker bei ihm vorbei und dann wieder nach Albuquerque, diesmal ohne Stau und mit dem gleichen Parkplatz, nur dass man diesmal schon vorher bezahlen musste – sie haben also gelernt 🙂
Es war nicht ganz so voll, und da es ziemlich windig war, waren auch nicht ganz so viele Ballons da wie sonst. Außerdem fing der „Evening Glow“ erst eine Stunde später an als angekündigt, wobei wir nicht wissen, ob das nun am Wetter oder am Licht lag, denn Leuchten ist ja dann doch spannender, wenn es mindestens halbdunkel ist…
Wir haben erstmal ein bisschen Leute beobachtet, Fotos gemacht und uns dann was zu Essen gesucht. Was wir wollten, wussten wir schon: Turkey Leg. Truthahn-Bein also. Am ersten Stand waren die schon ausverkauft, aber am zweiten hatten wir Glück. Hatte ein bisschen was von Asterix & Obelix, so ein Truthahn hat relativ große Beine – da wurde man auch ohne Beilagen sehr gut satt:
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Nach dem Essen sind wir weitergeschlendert und haben uns den Sonnenuntergang über Corrales angesehen:
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Irgendwann haben wir uns erst am Ende des Feldes einen Platz gesucht, dann aber beschlossen, dass man von der Mitte aus (also auf dem Feld) besser sehen kann. Leider haben nur wenige Ballons beim Glow mitgemacht, und auch die hatten Probleme, senkrecht stehen zu bleiben, weil der Wind nicht komplett aufgehört hatte. Trotzdem schön!
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Wir hatten uns überlegt, dass wir am Ende des Feuerwerks gerne schon in der Nähe unseres Ausgangs wären, also haben wir uns nach dem Glow langsam dorthin orientiert und auf einem Hügel niedergelassen. Etwas früher als geplant (das Gewitter kam wohl näher) hat dann das Feuerwerk angefangen – sehr schöne Figuren, und es hat uns besonders gefallen, dass das Feuerwerk von zwei Seiten des Feldes aus abgeschossen wurde, erst abwechselnd, zum Schluss dann gleichzeitig.
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Nach der letzten Rakete sind wir schnell zum Auto zurückgekehrt und waren so schnell, dass wir vor den großen Menschen- und Automassen weg waren. Als wir Jan abgesetzt haben, haben wir uns wieder ein bisschen im Auto festgequatscht, sind dann aber doch irgendwann abgefahren und haben zuhause nur noch ein paar Minuten Sofa und Fernsehen genossen, bevor wir zu müde waren…

Tag 8 – Great Sanddunes NP

Farbe des Tages: Sand-beige
Wie schon vermutet ist der Blick von unserer Terrasse echt toll – die Sand Dunes liegen am Rand eines sehr weiten, sehr flachen Tals direkt vor den hohen Sangre de Christo Mountains. Zur Orientierung: wir sind so auf 2500m, die höchsten Berge hinter den Dünen sind ca. 3700m hoch.
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Leider haben wir erst beim Auschecken festgestellt, dass es an der Rezeption Kaffee gibt, daher muss Frank da ganz ohne Kaffee sitzen und gucken und fotografieren, während ich mal kurz per Lync meiner Mutter zum Geburtstag gratuliere.
Frühstück gibt’s im Oasis Restaurant, einem von drei Häusern hier (Lodge, Restaurant/Store und Campingplatz-Anmeldung). Das Oasis ist eins von der Sorte „rustikal, familiär, deftige Küche“, das hatten wir schon öfter und in der Regel am Eingang von kleineren/unbekannteren Nationalparks. Sehr urig und lecker, bisschen reichhaltig vielleicht so ein deftiges Frühstück, aber das arbeiten wir gleich wieder ab. Und so gibt’s das erste Mal in diesem Urlaub Ham & Cheese Omelette mit Hashbrowns für mich und einen Breakfast Burrito in rotem und grünem Chili ertränkt für Frank.
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Und dann geht’s in den Nationalpark. Kurzer Stopp am Visitor Center, Stempel und ein paar Tipps abholen. Erwähnte ich, dass ich praktischerweise den letztes Jahr frisch erworbenen Nationalparkpass zuhause vergessen habe und nun auf einem Zettel sammel, den ich hinterher zerschneide und einklebe?
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Ein paar Meter weiter parken wir dann auf dem Medano Creek Parkplatz, packen „plenty of water“ ein (so der Hinweis der Rangerin), dazu ein paar Nüsse und Weintrauben, unser Standard-Snack für unterwegs. Sonnenmilch, Mütze auf, Wanderschuhe an und los. Die Temperaturen sind eigentlich ganz angenehm, das könnte hier viel schlimmer sein: wir haben ungefähr 20 Grad und leichten Wind, als wir aufbrechen. Die Temperatur bleibt ungefähr gleich, der Wind nimmt später deutlich zu. Man läuft erstmal ein paar hundert Meter durch einen total ebenen Wash (zu anderen Jahreszeiten watet man hier durch den Medano Creek, aber der ist zur Zeit trocken), das finden wir irgendwie schon relativ anstrengend. Gleichzeitig sehen wir vor uns kleine Pünktchen, die sich langsam über die Sandberge bewegen. Wirklich winzige Pünktchen. Gaaaanz weit weg.
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Und dann geht’s so richtig los – bergauf. Die Dünen hoch. Also Tiefsand. Kontinuierlich ohne Pause. Puh. Schonmal gut, dass ich eine lange Hose anhabe, ich muss nicht ein einziges Mal meine Schuhe ausleeren und habe am Ende nur ca. 1 TL Sand in jedem Schuh. Frank hingegen schaufelt sich mit jedem Schritt mit dem einen Fuß Sand in den anderen Schuh… das macht es nicht gerade einfacher. Aber auch ohne diese erschwerenden Bedingungen ist es echt anstrengend, wir brauchen für den Weg bis zum „Gipfel“ der zweithöchsten Düne, die aber verwirrenderweise High Dune heißt, ungefähr 1h15. Wie gut, dass ich regelmäßig DMAX gucke, da lernt man so Dinge wie „nicht nach vorne, sondern direkt vor sich auf den Weg gucken“ oder „Schritte zählen und immer ein kleines Etappenziel setzen“ – bei mir waren das immer 50 Schritte bis zur nächsten kurzen Verschnaufpause. Leider kam immer, wenn man dachte „jetzt bin ich oben“, hinter der aktuellen Düne die nächste noch höhere zum Vorschein, das ist schon frustrierend.
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Immerhin haben wir’s aber am Ende bis zum Ziel geschafft, einige andere sind bis zum letzten Anstieg gekommen und dann umgekehrt. Oben am höchsten Punkt war der Wind am stärksten, und hier flog der Sand nicht nur bis auf Kniehöhe, sondern wir wurden bis ins Gesicht sandgestrahlt. Die Aussicht genießen ging nur in eine Richtung, und die Kamera haben wir sicherheitshalber in der Tasche gelassen und nur Handy-Fotos gemacht.
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Auf dem Weg bergauf hatten wir uns kurz mit anderen Wanderern unterhalten, die auch der Meinung waren, das wäre „no fun“. Stimmt nur halb – hoch ist tatsächlich wenig lustig, aber runter macht total Spaß. Einfach losrennen/-springen/-rutschen, ewig lange Dünen runter, auf denen noch keine menschlichen Spuren zu sehen sind… toll. Und es geht auch viel schneller als rauf! DAS könnte ich noch viel länger machen.
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Hat aber zurück zum Auto nur 45min. gedauert, also passt mal wieder die Einschätzung der Ranger, wie lange ein nicht sonderlich sportlicher Tourist für eine Wanderung braucht. Auch meine Einschätzung, wieviel Wasser ich brauche, hat gepasst – 2,5 Liter waren’s, inklusive der 0,5l die ich direkt vor Aufbruch getrunken hatte.
Es folgte ein kurzer Zwischenstopp im Visitor Center, um den Sand zumindest mal grob abzuwaschen – Arme, Hals und Gesicht waren komplett eingepudert. Danach haben wir uns ein kleines Stück der „Medano Pass Primitive Road“ angesehen, damit Frank ein bisschen offroad fahren kann. Ein bisschen, denn am Point of no return musste er umdrehen, ab hier geht es wirklich nur mit einem „richtigen“ 4×4 Auto und den richtigen Reifen.
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Die eigentlich geplante kurze Wanderung durch den Wald haben wir uns gespart, da laut Rangerin von dort kein Blick auf die Dünen möglich war. Und „nur Wald“ war uns zu langweilig. Also haben wir nach einem kurzen Stopp am Oasis Store…
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…den Park verlassen und sind zumindest teilweise einem Tipp der Rangerin gefolgt und den Weg zu den Zapata Falls hochgefahren. Wieder eine Schotterstraße, mit vielen Steinen und Waschbrett. Es hatte mir ja schon fast gefehlt, dieses Gerumpel und Durchgeschütteltwerden… 😉
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Am Ausgangspunkt für die Wanderung zum Wasserfall haben wir beschlossen, dass wir a) keine richtige Lust haben und dass wir b) noch eine lange Strecke vor uns haben, und da wir heute in einer Airbnb-Unterkunft übernachten, können wir auch nicht einfach irgendwann ankommen.
Also ab auf den Highway, diesmal ist Frank dran und ich habe das ehrgeizige Ziel, mindestens die letzten beiden Tage für den Blog zu schreiben (Fotos sind schon ausgewählt und verkleinert). Habe ich geschafft, und sogar das hier schreibe ich noch im Auto… Die Fahrt führt uns erst durch das San Juan Valley, das oben beschriebene flache Tal, dann erreichen wir mit New Mexico den nächsten Bundesstaat und es wird irgendwann wieder hügeliger. Eine Toilettenpause, eine Tankpause (20 Gallonen für 45$… also 2,19$ pro Gallone… das hätte ich zuhause auch mal gerne), ansonsten fahren wir gemütlich nach Süden bis Albuquerque.
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Fast auf die Minute genau kamen wir am Haus unserer Airbnb-Gastgeber an. Wir hatten schon per Email verabredet, dass ihre Tochter uns in Empfang nimmt und alles zeigt – weil sie selbst nämlich das ganze Wochenende unterwegs sind. Wir sind also alleine im Haus, und da ich die Tochter nicht erreichen konnte, haben mir die Eltern schon mal per Email den Zugangscode fürs Haus geschickt. Uhrzeit war verabredet, aber „wenn ihr früher da seid, geht schonmal rein und macht’s euch gemütlich“… Unglaublich… die kennen uns gar nicht… und dann sowas…
Wir waren 5min. vor der Tochter da und haben erstmal ein bisschen das Auto aufgeräumt, das hat es nach 1 Woche schon dringend nötig gehabt. Irgendwie fanden wir es komisch, da alleine reinzugehen. Tochter kam mit Ehemann, hat uns reingelassen, kurz die relevanten Räume gezeigt (unser Zimmer, unser Badezimmer, die Küche und den Kühlschrank, Wohnzimmer samt Riesen-TV, alles super).
Dann haben wir uns noch ein paar Tipps für’s Abendessen geholt und danach sind sie wieder abgefahren. Nun sitzen wir hier in einem tollen Haus, den Garten konnten wir noch gar nicht richtig sehen, das machen wir dann morgen. Angeblich kann man von hier aus sogar das Feuerwerk der Balloon Fiesta sehen, also werden wir das morgen Abend von hier aus anschauen. Fotos mache ich morgen im Hellen, habe zwar schon welche, aber das wird dann bestimmt besser. Ok, eine Vorschau von außen bekommt ihr schonmal:
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Das Essen bei „El Brunos“, typisch New Mexican (man legt Wert darauf, dass das nicht Mexican ist, sondern NEW Mexican!), war super. Wir hatten beide Enchilladas mit Hackfleisch und Käse gefüllt, dazu Reis, Bohnen, Salat und rotes und grünes Chili. Als Touristen hatten wir den „ok, die dürfen alles mal probieren“-Bonus, glaube ich. Ist eher keine Touristengegend, da fallen wir wahrscheinlich auf?
Und nun gehen wir ins Bett, wir müssen um 5:30h hier abfahren, die Balloon Fiesta ist quasi um die Ecke, aber da wird viel Verkehr sein und wir wollen lieber zu früh da sein, als hinterher den Massenstart nur aus dem Autofenster zu sehen…

Tag 7 – Paint Mines und Garden of the Gods

Farben des Tages: gelb-rosa-weiß und rooooot
Die Tagesplanung hatte drei Punkte: Calhan Paint Mines (bunte Steine), Garden of the Gods (rote Steine) und die Fahrt bis zum Great Sanddunes Nationalpark, der für morgen geplant ist. Da der Garden of the Gods nachmittags schöner sein soll, nehmen wir ein bisschen Hin- und Her-Fahrerei in Kauf und beginnen mit den Paint Mines. Nach einem kurzen Stück über die Interstate haben wir hier mal wieder eine dieser Straßen vor uns, bei denen man morgens sieht, wer mittags zu Besuch kommt. Sprich: schnurgerade, mit einigen Hügelchen dazwischen, aber im Prinzip bis zum Horizont geradeaus. Fahren wir sehr gerne, auch wenn das komisch klingt.
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Nach einer knappen Stunde Anfahrt haben wir am Paint Mines Overlook geparkt, nach intensiver Internetrecherche schien das der sinnvollste Startpunkt zu sein. Es gibt einen achtförmigen asphaltierten Weg, den wir uns aber gespart haben, weil das schönste Stück mit den buntesten Steinen ein kleiner Abzweig vom Hauptweg ist.
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Und alleine da haben wir uns über zwei Stunden aufgehalten und sind in jeden kleinen Seitenweg (oder eigentlich: Abzweig des trockenen Washs, also Bachs) abgebogen. Die erste Ecke war vor allem weiß:
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Und dann wurde es zunehmend bunt. Und immer wenn wir dachten, jetzt geht’s nicht noch bunter, kam hinter der nächsten Ecke ein noch farbenfroherer Fels zum Vorschein. Auch die Formen wechseln ab – von Hoodoos (das sind die Säulen mit den meist andersfarbigen „Hüten“) über Arches (Felsbögen) und „einfach Fels am Stück aber in drei Farben“… da mögen wir selbst die runtergerutschten Steinchen in allen Farben, und unser Private Ranger auch 🙂
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Neben den großen ca. 4m hohen Hoodos gibt es auch Mini-Hoodos:
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Als wir endlich jeden Stein gesehen und fotografiert haben, geht’s wieder zurück Richtung „Colo Springs“, wie es hier auf jedem Schild abgekürzt wird, und auch noch ein paar Ausfahrten zurück nach Norden. Ach nein, erst noch einen Kaffee holen bei Starbucks und dabei eine neue Tasse für’s Büro kaufen… die alte passt nicht unter die Senseo, und aus einer schnöden Werbetasse möchte ich nicht auf Dauer trinken. Dann doch lieber aus der Starbucks Colorado-Tasse (und ich suche mir noch eine in Utah, dann kann ich sogar abwechseln. Kaffee-Junkie? Ja!)
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Der Garden of the Gods ist kein Statepark, sondern eine Schenkung eines Privatmanns an die Stadt Colorado Springs mit der Auflage, dass es für immer ein frei zugänglicher Park sein soll. Da er relativ nah an der Stadt liegt UND relativ gut erschlossen ist, ist er ziemlich gut besucht. Am Wochenende soll es hier total überlaufen sein, heute geht’s. Wir fahren erstmal eine halbe Runde um den Park, also auf der Einbahnstraße, die an allen Parkplätzen und Trailheads vorbeiführt. Auf halber Strecke gibt es nämlich einen Picknickplatz, das passt zeitlich ganz gut zum Mittagessen, also packen wir hier unsere Salate aus und essen erstmal.
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Danach fahren wir die zweite halbe Runde und parken am Haupt-Parkplatz, um eine Runde um die roten Steine zu laufen. Ich würd’s mal unter „spazierengehen“ einsortieren, wandern wäre zuviel. Der Weg führt an den größten Felsformationen vorbei, die Farbe hatten wir ja schon mal, aber noch nie so riesige flache Steinplatten, die senkrecht aus der Erde wachsen. Schon faszinierend… es reicht auch, unten zu stehen, und vielleicht noch den Kletterern zuzusehen, die da relativ mühelos (naja, sieht halt so aus) hochkraxeln…
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Extra für Sandra & Christian:
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Am Ende des Central Garden Trails treffen wir noch die „crazy cat lady“, so tauft sie wenige Minuten später ein anderer Tourist, den wir auf das – sagen wir mal merkwürdige Bild aufmerksam machen. Warum nimmt man eine Katze mit in einen Park? Auch andere Touristen wundern sich und machen Fotos, also sind wir nicht die einzigen, die das komisch finden. Aber auch hier: auf den Schildern sind nur Hunde ausdrücklich verboten, Katzen werden nicht erwähnt! Wir müssen wirklich mal googeln, ob das irgendeinen kulturellen Hintergrund haben könnte – ist ja schon das zweite Mal, und wieder eine Asiatin…?
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Leider ist es inzwischen nicht mehr nur bewölkt, sondern fängt leicht an zu regnen. Daher streichen wir nach einem kurzen Stopp an einem der schönsten Aussichtspunkte…
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… die nächsten beiden kurzen Trails (wir sind eh der Meinung, dass man da nicht viel mehr oder Schöneres sehen könnte als auf dem ersten Trail und/oder aus dem Auto auf dem Rundweg) und fahren langsam durch den Feierabendverkehr Richtung Süden, erstmal zum nächsten Walmart, denn unser nächster Übernachtungsort ist ein Motel ohne Ort drumherum, daher brauchen wir Proviant für abends und mittags. Dass das Diner neben dem Motel doch noch geöffnet ist, erfahren wir erst vor Ort, ab Mitte September sind die normalerweise zu.
Kennt ihr die Big Bang Theorie-Folge mit Pennys Freund Zack, der von Sheldon mit Hilfe von Süßigkeiten „dressiert“ wird? Genauergesagt mit Milk Duds? Die haben wir zufällig entdeckt und mussten sie natürlich unbedingt probieren. Werbung funktioniert ja nicht so gut bei uns, aber Product Placement offensichtlich schon. Schmecken lecker, ein bisschen wie Storck Riesen.
Den Abend haben wir im Auto verbracht, die Strecke an sich war gar nicht so lang, aber speziell der letzte Teil zog sich ewig. Erst 89 Meilen geradeaus auf der Interstate, dann einmal abbiegen und weitere 50 Meilen oder so geradeaus auf einem Highway – in diesem Fall zwar breit, aber sehr dunkel, da wir die ganze Strecke über an KEINEM Ort oder auch nur Haus vorbeikamen. Und dann noch ein letztes Stück über die Zufahrtsstraße zum Nationalpark, unsere Lodge ist direkt vor dem Eingang mitten im Nichts. Das Problem mit der Dunkelheit ist ja weniger, dass man nichts von der Strecke sieht, sondern dass permanent „Achtung, diverses Getier springt auf der Straße rum“-Schilder am Straßenrand stehen. Und da ich aus früheren Fahrten auf ähnlichen Straßen weiß, dass die besonders gerne losspringen, wenn ein Auto ungefähr so weit entfernt ist, wie ein handelsüblicher Scheinwerfer leuchtet, bin ich da etwas unentspannt. Beim letzten Mal waren es vor allem Deers und Pronghorns, also so etwa Hirsch-Größe, heute dann nur ein Koyote, der auch noch blöd ins Scheinwerferlicht guckte… Da kommt abends wahrscheinlich ungefähr einmal pro Stunde ein Auto vorbei, und der muss genau in dem Moment losrennen… er war aber zum Glück schnell genug (oder ich langsam genug). Nur ein oder zwei Kangaroo Rats haben es wahrscheinlich nicht geschafft, das kann ich jetzt auch leider nicht ändern.
Die Great Sanddunes Lodge ist sehr nett – ich wurde gleich mit Namen begrüßt, wir waren um 20.30h die letzten noch fehlenden Gäste in den 14 Zimmern. Die Zimmer sind prima, Motelstandard halt, aber sehr sauber und mit allem Notwendigen ausgestattet. Und das Beste: jedes Zimmer hat eine eigene kleine Terrasse mit Blick auf die Sanddünen, also den Nationalpark. Bei unserer Ankunft ist es natürlich schon dunkel, also sehen wir erstmal nur Sterne und mal wieder die Milchstraße, aber wir freuen uns schon auf’s Aufstehen.

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