Kategorie: Ostküste (2004) (Seite 2 von 3)

Unsere erste Reise in die USA – 2004 ging’s an die Ostküste.

Toronto II

15. August 2004
Danke für den Hinweis… Natürlich sind wir a) der europäischen Zeit hinterher statt voraus und b) nicht gleich zwei Tage, sondern nur 6 Stunden… Also stand vorgestern ein falsches Datum über dem Bericht…
Immer noch Toronto, immer noch das Best Western Hotel, schon wieder leckeres Frühstück.Anschließend haben wir die Koffer ins Auto gepackt, selbiges umgeparkt und sind dann mit der Bahn in die Stadt gefahren. Hätte es uns zu denken geben sollen, dass die U-Bahn erst ab 9h fährt? Ja, denn Toronto wird am Sonntag Morgen nur sehr langsam wach… So hatten wir gegen 10h den Historic Distillery District fast für uns alleine, und der Kunst- und Farmermarkt wurde gerade erst aufgebaut. War trotzdem interessant, lauter ehemalige Brauereien/ Schnapsbrennereien, in denen heute Ateliers, Galerien, Cafes etc. untergebracht sind. Die Gegend ist übrigens auch oft Filmkulisse…
 
Nächster Punkt auf unserer lockeren Tagesordnung war die Cityhall: zwei hohe Gebäude, ganz „dünn“ und halbkreisförmig gebogen, nur auf der Süd(=Innen)seite sind Fenster, damit die Sonne das Gebäude fast komplett heizt. Weiter ging es zur Yorkville Avenue, lauter teure Geschäfte, Restaurants, angeblich viel Prominenz… und das ganze in wirklich schönen Häusern im Wesentlichen in zwei Parallelstraßen. Problem: Sonntag – Toronto – alle öffnen erst um 12h – Promis schlafen wohl auch noch 🙁
Also weiter zum Queenspark mit vielen Eichhörnchen, vier Synchron-TaiChi-Künstlern (Morgengymnastik?) sowie dem Parlament der Provinz Ontario. Leider fing die nächste Führung erst eine ganze Weile später an, so dass wir uns nur die Eingangshalle und die Frontseite angesehen haben.
Anschließend haben wir uns wie ein großer Teil der Einwohner Torontos aufgemacht zu den Toronto Islands. Dort gibt es einen Familienfreizeitpark mit diversen Fahrgeschäften, außerdem Boots- und Fahrradvermieter, Picknickplätze (irgendwo mussten die vielen Toronto-er ja frühstücken…), Strände, Ontario-See bis zum Horizont und noch weiter, Wanderwege, ein großes Labyrinth aus Hecken wie bei Harry Potter 4… Und das war nur der Teil der Inseln, den wir gesehen haben. Auf jeden Fall zu empfehlen, vor allem, wenn so schönes Wetter ist wie heute. Über der Stadt selbst hingen den ganzen Tag mal mehr, mal weniger dunkle Wolken, aber über den Inseln war größtenteils blauer Himmel – und 26 Grad.
Weiter ging es nach der Rückfahrt mit der Fähre im Grayline-Bus. Die gleiche Tour wie gestern, aber trotzdem interessant. Erstens konnten wir in Ruhe gucken und Fotos machen, weil wir ja schon wussten, wo interessante Gebäude standen. Und zweitens hatten wir einen anderen Tourguide, der teilweise ganz andere Dinge erzählt hat, als wir gestern gehört haben. Die Erfahrung haben wir ja in NY schon gemacht, und wir sind nicht die Einzigen, die die Tour zweimal machen: über die Hälfte der Passagiere heute im Bus hatte die Tour gestern schon mal gemacht…
Das wars schon aus Toronto, weiter ging die Fahrt zu den Niagara-Fällen – etwa 120km am Ontario-See entlang. Motels und Hotels und Inns gibt es hier reichlich. Wir haben ein Heft mit diversen Ermäßigungscoupons (man findet hier kaum ein Hotel oder eine Sehenswürdigkeit, für das/ die es keinen solchen Coupon gibt… man muss ihn nur rechtzeitig finden), darin sind auch Hotels in Niagara Falls (ja, auch der Ort heißt so). In einem von denen wohnen wir jetzt – auf der kanadischen Seite. Hier ist es zwar ein kleines bisschen teurer, aber dafür kann man von hier aus die Niagara-Fälle auch tatsächlich sehen. Das geht von der anderen Seite aus wohl nicht…
Natürlich waren wir auch schon kurz an den Fällen – ein bisschen kitschig, weil bunt beleuchtet, aber auch im Dunklen schon beeindruckend.
 
Und feucht, man sieht auch im Dunklen die Wolke, die sich über dem kanadischen Horseshoe-Fall bildet. Was heißt übrigens dunkel – Niagara Falls (jedenfalls der kanadische Teil, aber das dürfte auf US-Seite nicht anders sein) ist eine Mischung aus Las Vegas und Ballermann: Kneipen, Spielhallen, Kinos, Entertainment-Gedöns eben, und Neon, Neon, Neon.
Morgen früh fangen wir dann gleich mit einem Fotostop an… Und dann das volle Fälle-Programmm… Mehr dazu morgen!

Toronto I

14. August 2004
Hurrah – wir dürfen bleiben!!! Die Dame an der Rezeption meinte, sie würde „irgendwas mit anderen Gästen machen“ und wir könnten in unserem Raum bleiben… Wir hätten ja auch gewechselt, aber so ist es noch besser.
Nach dem Frühstücksbuffet sind wir zum CN-Tower gefahren, dem höchsten Gebäude der Welt. Nach einiger Wartezeit und ein paar technischen Problemen (der Aufzug, vor den wir geschickt worden waren, fuhr nicht – und keiner der Angestellten hat es gemerkt) sind wir dann in 58 Sekunden hochgefahren auf ca. 346m. Da gibt eine der üblichen Aussichtsplattformen und einen Teil mit Glasboden – und ich habe mich tatsächlich getraut!!! Die Aussicht von der Plattform ist wirklich toll, das Wetter hat auch mitgespielt, zwar etwas diesig, aber warm, sonnig und weitgehend blauer Himmel. Mittags haben wir dann im Cafe auf dem Turm gegessen, statt uns in die ewig lange Schlange zur noch 100m höheren Plattform zu stellen.
Nachtrag: inzwischen habe ich erfahren, dass überall Glasboden ist, nur liegt an den meisten Stellen Teppich drüber…Das war ursprünglich nicht so, und da haben sich viele nicht drauf getraut. Ist ja auch ein komisches Gefühl!
Nach dem CN-Tower haben wir uns für einen alten Bekannten entschieden: den Grayline-Bus. Wie gehabt: Doppeldeckerbusse, oben offen, nette guided tour, interessante Details. Da wir für Toronto keinen ausführlichen Reiseführer haben, haben wir zunächst mal die gesamte Tour mitgemacht und werden morgen die Hop-on-hop-off-Funktion nutzen, um uns die interessantesten Punkte genauer anzusehen. Überblick haben wir ja jetzt… Von oben und unten!
Nach einer kurzen kopfschmerzbedingten Pause im Hotel sind wir wieder in die Stadt gefahren und ein bisschen durch die Straßen gebummelt. Gelandet sind wir schließlich an der Harbour Front, am Ontariosee. Den konnte man allerdings von hier aus nicht sonderlich gut sehen, weil direkt vor dem Hafen die Toronto Islands liegen und den Blick versperren… Dafür hat man von dort aus wohl den besten Blick auf die Skyline – das werden wir morgen ausprobieren.
Am Hafen gibt es den ganzen Sommer durch das Harbour Front World Cafe – mit Essen für wenig Geld aus umso mehr verschiedenen Ländern. Wir haben uns für Tibet entschieden… Leckere Nudeln, etwas langweiliger Reis. Neben den Fress-Ständen gab es eine Bühne mit netter Livemusik, viele Menschen, schöne Sommer-Stimmung. @Margret: wir haben auf der Brücke gestanden, auf der in „My big fat greek wedding“ der erste Kuss stattfindet… Die ist nämlich auch hier an der Harbour Front.

Jetzt fahren wir gerade mit der Subway ins Hotel, damit wir morgen zeitig aufstehen und noch viel schaffen – Ideen haben wir jedenfalls genug!

Gananoque – Toronto

13. August 2004
Der 15. Tag der Reise bringt sie endlich: die Pfannkuchen mit Sirup zum Frühstück. Lecker… so hatte ich mir das vorgestellt! Die anschließende Bootstour durch die Inselwelt ist gestrichen, es regnet. Nicht besonders stark, aber zu viel um gut sehen und die Fahrt richtig genießen zu können.
Also kurzfristige Planänderung, wir fahren zum Fort Henry nach Kinston (nicht weit von Gananoque, außerdem die größte Stadt im 1000-Islands-Gebiet mit 116.000 Einwohnern). Das Fort ist zum größten Teil nicht auf, sondern oben IN den Berg hinein gebaut. Unsere (sehr fähiger) Tourguide hat schon Recht – so hat der Feind weniger, worauf er schießen kann… Allerdings ist hier sowieso nie ein Feind angekommen, die Theorie musste sich also nie in der Praxis bewähren und die Briten hatten ein ruhiges Leben. Die Führung war sehr interessant, und anschließend haben wir die all-mittägliche Kanonenabfeuerung angesehen (ursprünglich für diejenigen gedacht, die keine Uhr hatten…)

Danach sind wir ein ganzes Stück gefahren, immer am Ontario-See entlang bis nach Toronto. Die Hotelsuche war etwas schwierig, wir haben erst im Zentrum eine Reihe von Hotels abgeklappert, aber keins hatte ein Zimmer für zwei Nächte. Gelandet sind wir schließlich etwas weiter außerhalb in einem BestWestern-Hotel. Auch erstmal nur für eine Nacht, aber wir hoffen auf Verlängerung. Zur U-Bahn sind es von hier aus 5 Minuten, und dann ist man in 10-12 Minuten mitten im Zentrum. Also nicht wirklich weit weg…
Nach dem Einchecken haben wir ein paar Minuten Fernsehen eingeschoben, unser (zeitbedingt einziger) Favorit kommt Di-Fr um 18h. Hier läuftnämlich zur Zeit eine ganz besondere Castingshow. The WB Superstar America… klingt erstmal ganz normal, die Kandidaten halten es auch dafür, aber: es kommen immer die Schlechtesten weiter. Prinzipiell sagt die Jury das auch so, aber das versteht man nur, wenn man es weiß („I have never heard something like that before“). Sehr witzig… Und die Kandidaten sind wirklich schlecht… Wir sind schon auf das Finale gespannt, da erfahren die Teilnehmer die Wahrheit (hurry, 2009 gibt es Youtube: hier ein Ausschnitt aus der Sendung)
Danach waren wir dann in der Stadt und haben uns den Canadian Walk of Fame angesehen – mit Sternen z.B. von Celine Dion und Michael J. Fox. Anschließend sind wir durch den „Entertainment District“ gebummelt, da gibt es unzählige Theater, Clubs und Restaurants. Da das schlechte Wetter irgendwo zwischen Gananoque und hier hängengeblieben ist, konnten wir draußen sitzen und essen. Den CN-Tower mit Aussichtsplattform inkl. „elephant proof“ Glasboden (steht so in einer Broschüre) haben wir von unten gesehen und fotografiert, morgen wollen wir rauffahren. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall sehr positiv – mal sehen, was es hier noch so alles zu sehen gibt!

Montreal – Gananoque

12. August 2004
Nach einem ausgezeichneten Frühstück im Hotel (endlich weiß ich, wie French Toast schmeckt) sind wir die paar Kilometer zum Upper Canada Village gefahren. Das ist ein ziemlich großes Freilichtmuseum, inkl. der hier überall so beliebten „living history“, also Menschen, die tagsüber in diesem Dorf leben und arbeiten. Genauso wie früher, und sie sind von ihrer Rolle auch kaum abzubringen… Im UCV wird das Leben in dieser Gegend um 1860 dargestellt. Es gibt ein komplettes Dorf (Bauern, Mühlen, Bäcker, Arzt, Schneiderin, Kirche uvm.), ungefähr 35 Gebäude. Wir haben uns dort 5 Stunden aufgehalten – mit halbstündiger Mittagspause im authentischen Restaurat mit Speisen von 1860. Es gab also z.B. keine Cola… Ich habe Brot und Käse aus dorfeigener Produktion gegessen, Frank hatte eine gemischte Platte mit Salaten, Wurst etc.
 

Danach sind wir weiter in Richtung Toronto gefahren – immer parallel zum St.Lorenz-Strom. Irgenwann hatten wir den Salat… Besser: das Salatdressing… wir waren mitten im Gebiet der Thousand Islands. Genaugenommen sind es 997 Inseln, plus ca. 900 Felsbrocken, die offiziell nicht als Insel zählen. Mitten drin gibt es eine Brücke, die vom kanadischen Festland über eine Insel hinüber nach New York State führt. Auf der Insel gibt es einen 120m hohen Aussichtsturm, von dem aus man einen tollen Blick auf die Inselwelt hat. Also Zeit für die Kamera…

Nun war es nur noch ein Katzensprung bis zum Etappenziel Gananoque. Hier ist prinzipiell nicht viel los, allerdings startet hier morgen ein 10tägiges Fest. Das haben wir aber erst vorhin herausgefunden, es war nicht der Grund für unsere Ortswahl – wir sind hier, weil von hier aus die meisten Bootstouren starten. Das steht nämlich morgen auf dem Proramm: mitten rein in´s Dressing!

Montreal II

11. August 2004
Nach einem schnellen Frühstück in einem Cafe waren wir zeitig am Biodome – auf Anraten der Dame am Informationsschalter gestern abend. Unter dem Dach des ex-olympischen Velodroms sind 4 Klimazonen nachgebaut, inkl. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Pflanzen und Tieren

  • Tropischer Regenwald. Warm! Feucht!! Hohe Bäume, Lianen, Papageien, kleine Affen, Piranhas, Krokodile (oder Alligatoren? Die kleineren…)
  • Laurentian Forest (weiß nicht, wie der auf deutsch heißt). Das ist die Gegend hier um Montreal rum, viel Wald und Biber und Otter und so…
  • St. Lawrence Marine Ecosystem. Viele Fische, vor allem ganz süße Rochen, die immer senkrecht an der Scheibe hochgeschwommen sind – dann kann man ihr „Gesicht“ sehen!
  • (Ant-)Arktis. Pinguine, die gerade gefütter wurden, und ganz nette Nordpol-Vögel, die englisch „Puffy“ heißen – sehen aus wie eine Kreuzung aus Pinguin, Papagei und Ente… und dann noch die Shrek-Esel-Vögel: wenn sie ins Wasser springen, sehen sie aus wie „ich kann fliegen!“ – gefolgt von einem Bauchklatscher, sie können nämlich augenscheinlich nicht…

Anschließend sind wir zurück in die Stadt gefahren und ein bisschen rumgelaufen. U.a. haben wir uns die Kirche Notre-Dame angesehen. Wir konnten umsonst rein, weil eine Frau zwei Tickets auf eine Stufe vor dem Eingang gelegt hatte – die werden nicht abgerissen… Innen war es erstaunlich schön, normalerweise wären wir für 4$ nicht reingegangen, weil wir nicht soviel Wert auf Kirchen-Angucken legen. Aber hier – toll. Vor allem die Fenster fand ich schön, keine Engel und Heiligen, sondern Missionare+Indianer, die Erbauer der Kirche… Sehr eindrucksvoll!
Weiter ging es durch die „unterirdische“ Stadt. Die ist gar nicht immer unter der Erde, aber immer geschlossen. Man kann also trockenen Fußes und ohne zu frieren (für uns galt eher: ohne wegzuschmelzen) von A nach B kommen und auf dem Weg dahin gerade noch was essen oder einkaufen.
Nächster Programmpunkt: Die Basilika St. Joseph. Ein riesiges Bauwerk mit der weltweit zweithöchsten Kuppel (nach dem Petersdom). Vor allem der Vergleich zur ersten kleinen Kapelle, die noch danebensteht, ist interessant. Aber auch die Ausstattung – erstaunlich modern.

Dann gleich zwei weitere Sehenwürdigkeiten auf zwei Insel im St.-Lorenz-Strom: zuerst ein Überbleibsel der Expo von 1967 (?), die Biosphere. Das ist eine große (übrigens mal wieder ein größtes Etwas) Kugel aus Metall-Dreiecken, früher mal mit Plexiglas umschlossen. Heute ist ein Museum zum Thema „Wasser“ darin untergebracht, das haben wir uns aber nicht angesehen. Dann Nr.2: wir sind mit dem Auto über die Formel1-Strecke gefahren, haben die Boxengasse fotografiert… Sehr interessant! Ist vor allem viel kleiner als es im TV aussieht..
 
Am frühen Abend sin wir dann in Richtung Toronto losgefahren und übernachten heute nahe Morrisburg in einem tollen Inn in Flussnähe.

Montreal I

10. August 2004
Nächste Stadt, also zunächst mal wieder der grobe Überblick. Von oben haben wir die Stadt ja gestern schon gesehen, heute sind wir mit dem Amphi-Bus gefahren. Was das ist? Ein Bus, der schwimmen kann und die normale Stadtrundfahrt auf dem Wasser fortsetzt. Wir sind also – nach längerem Marsch quer durch die Stadt bis zum Startpunkt – erstmal durch Vieux Montreal (für alle Nicht-Frankophilen: Alt-Montreal) gefahren und anschließend am Hafen eine Rampe runter ins Wasser, dann an der Stadt entlang. War schon ein bisschen komisch… Leider war der Landteil relativ kurz, wir mussten das dann wohl oder übel zu Fuß vervollständigen.

Damit haben wir dann auch gleich angefangen und sind in weitläufigem Zickzack in Richtung Uni und Studentenviertel gelaufen. Dort gab es – endlich mal wieder – einen iced caramel macchiato, natürlich vom Kaffeedealer unseres Vertrauens… Übrigens: wer fährt demnächst mit mir nach Düsseldorf, wenn die Entzugserscheinungen einsetzen? Da ist m.M. nach der nächste Starbucks…
Nach dem Mittagessen haben wir uns aufgemacht zum Olympiapark. Dort haben wir zunächst eine Führung durch das Olympiastadion mitgemacht – @Wiebke: ich habe natürlich auch den Turmspringerturm gesehen, davon hattest du doch erzählt, oder? @alle: ein Teil des Stadions ist ein öffentliches Schwimmbad mit diversen Becken… Anschließend waren wir im eigentlichen Stadion und haben dort ein paar Baseballspielern beim Training zugesehen.
 
Der nächste Programmpunkt war die Fahrt auf den Olympiaturm – der heißt so, obwohl er erst lange nach den Spielen gebaut wurde… Von dort aus hat man einen tollen Blick über Montreal, leider war es etwas diesig. Last but not least wollten wir eigentlich ins Biodome, da werden die verschiedenen amerikanischen Klimazonen gezeigt – Fauna und Flora. Dafür war es aber schon etwas zu spät, man braucht wohl mindestens 1,5 Stunden. Dafür haben wir dann an einem Weltrekord mitgewirkt, bzw. einem angestrebten: dem längsten Lego-Tausendfüßler. In einem Zelt haben ganz viele Leute (ja, auch viele Erwachsene) nach bestimmten Vorgaben Körper-Abschnitte gebaut… Und wir eben auch!
 
Zu guter Letzt war ich das erste Mal in einem Hard Rock Cafe. Dort haben wir abends gegessen, weil wir einen 20%-Rabatt-Coupon hatten. Bin begeistert, war extrem lecker!
Noch was Allgemeines zum Verkehr in Amerika:

  • Ampeln sind primär Dekoration,man beachtet sie nicht (gilt hier nur für Fußgänger, in NY auch für Autos). Anscheinend gibt es aber bestimmte ungeschriebene Regeln, denn an bestimmten Stellen bleiben alle stehen. Hat nichts mit der Größe der Kreuzung oder der Anwesenheit von Polizisten zu tun, soweit wir das beurteilen können!!!
  • für ein einheitliches Fußgängerampel-Design haben die sich hier auch noch nicht entschieden… es gibt weiße und weiß gepunktete Männchen (von der Haltung her alle stark rückengeschädigt), walk/don´t walk-Schilder, rote Hände… Und das alles manchmal kombiniert mit lustigen Vogelstimmen bei „grün“ und/oder einer Anzeige, wie viele Sekunden noch „grün“ ist…
  • Die Straßenschilder sind teilweise sehr nett anzusehen, ich habe Fotos gemacht… Z.B. die genaue Anleitung, wie eine Ampel zu benutzen ist… Schwierig, schwierig!
  • Die Highways sind schön breit; wenn man nur etwas schneller fahren dürfte… Max. Geschwindigkeit war bisher 65 mph, das sind ca. 100 kmh. Oft sind auch nur 55 mph erlaubt, also 88 kmh…
  • Möchte man hier reich werden, sollte man ein Parkhaus bauen – Stundenpreise von 8$ sind nicht selten und eher noch unteres Level… Mehr zum american way of life demnächst hier…

Burlington – Montreal

09. August 2004
Entschuldigung für die Verspätung des gestrigen Berichts – in Burlington gab es kein GSM Netz, wir konnten nichts hochladen…
Hier in Montreal geht es aber wieder… Also habt ihr heute gleich zwei Berichte zu lesen! Heute morgen sind wir zum Frühstücken in den Ort gefahren und haben uns direkt am See Bagels, einen Muffin und Kaffee gekauft. Damit haben wir uns aus eine Holzterrasse in zwei Liegestühle gesetzt… Blauer See, strahlend blauer Himmel, Sonne, angenehme Temperaturen so um die 27 Grad… Was will man mehr?

Richtig, ein bisschen Kultur und was typisches zu essen. Also: nach einem kurzen Spaziergang am Seeufer sind wir zur Ethan Allan Homestead gefahren. E.A. ist DER Gründervater von Vermont und er hat hier gelebt. Frank hatte keine Lust auf die Tour und hat derweil ein bisschen gelesen, und ich habe mir von einer Museumsmitarbeiterin alles zeigen lassen. Sehr angenehm, so eine Privatführung ganz für mich alleine… Sie konnte sogar ein bisschen Deutsch, hat mal ein halbes Jahr in Deutschland gearbeitet – und hat eine Bekannte in Dortmund!
Anschließen haben wir unser Mittagessen besorgt: in einem bestimmten Laden kann man alle möglichen „homemade“ Vermont-Produkte probieren… Und dann natürlich auch kaufen. Bei uns waren das dann „cob smoked cheddar cheese“, „cob smoked pepperoni“, „maple roasted ham“ und „sweet pepper chutney“. Dazu ein Baguette – fertig war das Picknick. Damit ging es dann in Richtung Norden – wir haben uns für die Strecke über die Lake Champlain Islands entschieden, die sind alle mit Brücken verbunden. Es war ein bisschen schwierig, ans Wasser zu kommen – überall stehen Häuser. Nicht zugebaut, denn alle haben riesige zaunfreie Grundstücke, aber eben Privatbesitz. Auf der mittleren Insel haben wir dann aber doch noch eine schöne Stelle gefunden und dort unser Picknick genossen.
Blauer See, strahlend blauer Himmel, Sonne, angenehme Temperaturen so um die 27 Grad… Was will man mehr? Richtig, nach Kanada… Also über die restlichen 1 1/2 Inseln gefahren, und schon waren wir an der Grenze. Da haben wir ca. Eine halbe Stunde im Stau gestanden, was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn nicht die Sonne direkt auf meinen linken Arm geschienen hätte… War unangenehm heiß! Naja, dafür war dann die Grenzbeamtin sehr nett, nach ein paar Fragen durften wir einreisen (und was noch viel wichtiger ist: wohl auch wieder raus bzw. rein in die USA).
Bis Montreal sind es von der Grenze noch ca. 45km, also nicht besonders weit. Wir hatten uns ein Best Western Hotel rausgesucht, das hatte aber kein Zimmer für zwei Nächte. Wir haben dann ein paar naheliegende Hotels abgeklapert und schließlich ein sehr günstiges gefunden. Direkt mittendrin, ganz tolle Ecke (@Wiebke: unterhalb vom Mont Real, Kneipenviertel, Crescent St.). Wir sind dann gleich zu Fuß auf den Berg raufgelaufen, weil man von da abends einen schönen Blick auf Montreal haben soll. Können wir bestätigen! Die Freude wurde ein bisschen dadurch getrübt, dass ich von den Mücken halb aufgefressen wurde… am liebsten durch das T-Shirt!!! Dann haben wir noch ein nettes Gespräch mit ein paar Amerikanern geführt, denen ich unser Stativ geliehen hatte – wirklich ein kontaktfreudiges Volk! Morgen mehr von Kanadiern, Montrealen Sehenswürdigkeiten und Mücken 🙁

Boston/Cambridge

07. August 2004
Nach einem leckeren bagel-with-creamcheese-Frühstück im Hotel sind wir mit der Bahn nach Cambridge gefahren. Die beiden Städte liegen links bzw. rechts vom Charles River, keine große Entfernung also… Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt fing um 11.15 Uhr die kostenlose, sehr informative Führung über den Harvard-Campus an. Ein Student hat uns die wichtigsten Gebäude gezeigt und viele interessante Details (v.a. zu berühmten Ehemaligen, dem Studentenleben und der Geschichte der Uni) erläutert. Das war auf jeden Fall ein „must-see“!!!

Anschließend waren wir dann bei der Konkurrenz am MIT (Massachusetts Institut of Technologie). Das hat uns deutlich weniger gefallen – es gibt zwar ein paar für amerikanische Verhältnisse alte Gebäude mit Säulen davor, aber sonst ist es irgendwie nur eine normale Uni. Die besondere Atmosphäre wie in Harvard haben wir nicht gespürt… Vielleicht waren wir ja auch einfach an den falschen Ecken, aber eigentlich sind wir ziemich weit rumgelaufen.
Für den Rest des Tages hatten wir zwei Optionen: das John F. Kennedy Museum und die Herr der Ringe-Ausstellung im Museum of Science. Aufgrund der schlechteren Öffnungszeiten war JFK raus und Frodo hatte gewonnen. Die Ausstellung hatte hier am letzten Sonntag Weltpremiere. Original-Kostüme, Waffen, Schmuck und Rüstungen, sogar „der eine Ring“ werden dort gezeigt. Dazu noch eine ganze Reihe von Domentationen, z.B. wie die Größenunterschiede zwischen den verschiedenen Rassen erreicht werden… Und einiges zum Ausprobieren, z.B. Die Übertragung von eigenen Bewegungen auf eine digitale Figur (= Freiwilliger fuchtelt vor grüner Wand mit dem Schwert rum, und auf der Leinwand sieht man einen Ork/Elben/? Genau dieselben Bewegungen machen). Abschließend konnten wir mit dem gleichen Ticket auch noch ins normale Museum, alles rund um „science“, viel zum Ausprobieren… Hat sich auch gelohnt, wir hätten viel mehr Zeit brauchen können!
So, und dann sind wir gegen 20.30 Uhr aus Boston weg in Richtung Norden gefahren, damit a) das Hotel billiger ist und wir b) morgen etwas weniger Fahrt vor uns haben. Und übermorgen geht`s nach Kanada!
Und noch was Allgemeines: Diese Art von Urlaub, also die Rundreise, ist neu für mich, aber sehr angenehm. Wir sehen viel, und zwar von allem etwas. Lautes und hektisches New York, stilles und idyllisches Mystic, historisch bedeutsames Boston, akademisches Cambridge… Und Montreal, Toronto, die Niagarafälle, Washington D.C. und Philadelphia sowie die unterschiedlichen Landschaften und Kleinstädte liegen noch vor uns… Ein Problem habe ich allerdings. Ich habe – zu Recht – immer im Hinterkopf: heute ist der letzte Tag in xy. Das setzt der Hinterkopf – zu Unrecht – gleich mit: morgen fahre ich nach Hause. War bisher ja auch immer so… Das ist aber auch der einzige ansatzweise negative Punkt dieser Reise!

Boston I

06. August 2004
Der Tag begann mit einem „continental breakfast“ – das hieß in diesem Fall: O-Saft und Kaffee, zwei Dänen. Dänen? Naja, schließlich essen wir ja auch Amerikaner… Dänen sind auch so ein süßes Gebäck. Also gab es wieder keine Pfannkuchen zum Frühstück…
Mit der U-Bahn sind wir anschließend nach Downtown Boston gefahren. Nach einem Kaffee bei Dunkin´ Donuts (der Kaffeedealer meines Vertrauens war überall, nur nicht in der Ecke, in der wir angefangen haben) sind wir auf dem Strich gegangen. ??? Strich? Ein findiger Bostoner hat vor 60 Jahren die Idee gehabt, den Touristen die Suche nach den historischen Sehenswürdigkeiten zu erleichtern. Deshalb gibt es seitdem den Freedom Trail, eine Reihe von Kirchen und bedeutenden Gebäuden, die quer durch die Stadt durch eine rote Linie auf dem Boden verbunden sind. Ohne Unterbrechung, wohlgemerkt! Die Einzelheiten spare ich mir jetzt, die gibt es später zusammen mit den Fotos…

Unser Mittagessen gab es zwischendurch im Quincy Market, einer von drei Markthallen, eben die „food hall“. Ich habe die typische Bostoner Clam Chowder gegessen, eine weiße Muschelsuppe, serviert in einer Terrine aus Brotteig. Frank hatte einen Burrito, beides war sehr lecker!

Nach der letzten Station des Freedom Trails sind wir mit der U-Bahn zu einer Bibliothek gefahren, in der u.a. Das Mapparium zu sehen bzw. zu begehen ist. Dabei handelt es sich um eine drei Etagen hohe Weltkugel, quasi einen Globus aus Glas. Der wird beleuchtet, dazu gibt es Musik und Erläuterungen, jeweils illustriert durch unterschiedlich beleuchtete Teile des Globus. Das Gebilde stammt nämlich aus dem Jahr 1935, da sah die Welt noch etwas anders aus…der Text ist aber aktuell!!! Anschließend haben wir uns noch die restlichen Ausstellungen in der Bibliothek angesehen.

Zum Abschluss des Tages waren wir auf dem Prudential Tower, einem Büro-Wolkenkratzer mit Aussichtsetage. Im Eintrittspreis enthalten war eine tolle Audio-Tour mit Erläuterungen zu allen Sehenwürdigkeiten rundherum. Toller Blick über Boston, Cambridge, Hafen, Inseln… inklusive Sonnenuntergang.

Die Nacht verbringen wir in einem Best Western Hotel, das haben wir auf dem Rückweg aus der Bahn heraus entdeckt. Morgen suchen wir dann etwas weiter außerhalb, wahrscheinlich schon in Richtung Montreal.

NY – Mystic – Boston

05. August 2004
Letzter Morgen in NY, letztes Frühstück mit Haselnuss-Kaffee. Und dann schnelll…vor verschlossener Zimmertür stehen, weil die Keycard anscheinend automatisch am Abreisetag deaktiviert wird. Also wieder runter in die Lobby, Karte reaktivieren lassen und dann erst die Koffer holen. Alle schnell noch mal zur Toilette, und dann reiten wir los – mit dem Yellow Cab (=Taxi) zu Avis und dann weiter mit dem Mietwagen. Die Übernahme war ganz schnell erledigt und der Weg aus Manhattan raus erstaunlich einfach. Wir haben das Auto bei 7970km bekommen, mal sehen, was der Tacho nach drei Wochen sagt… Es ist übrigens ein weißer Buick irgendwas, groß genug für all unser Gepäck!

Die erste Tagesetappe, ca. 150 Meilen/ 3 Stunden, führte uns nach Mystic in Connecticut. (@Meike: Hartford machen wir also doch nicht, das wäre die andere Alternative gewesen). In Mystic gibt es eine Art Freilichtmuseum mit alten Schiffen, Häusern etc. Die 17$ Eintritt waren uns aber zuviel, deshalb waren wir „nur“ im „historischen Ortskern“. Der entspricht jedem Bild, das ich von amerikanischen Kleinstadt hatte – durchaus positiv gemeint! Vor allem die netten weißen Holzhäuser sahen wie aus dem Bilderbuch aus! Wir sind nett am Wasser des Mystic River spazieren gegangen, haben eine Kleinigkeit gegessen und homemade icecream „peanut butter“ probiert.

Anschließend ging es weiter: die zweite Tagesetappe von ca.110 Meilen führte nach Boston. Dabei kamen wir nach New York („the Empire State“) und Conncticut („the Constitution State“) durch den „Ocean State“ Rhode Island und sind nun in Massachusetts, dem „Spirit of Amerika“. Wie wohl NRW hieße, wenn es diese offiziellen Slogans auch bei uns gäbe? 😉
Die Motel-Suche in Boston hat sich schwieriger gestaltet, als wir erwartet hatten. Das lag aber vor allem daran, dass wir uns kurzfristig überlegt hatten, vielleicht doch bis Downtown Boston (also in die Innenstadt) zu fahren… Dumme Idee!!!Dort gibt es zwar Hotels, aber bei den Preisen wären wir ungefähr kurz hinter den Niagarafällen pleite… Also sind wir nach einigen Umwegen und längeren Auseinandersetzungen mit unserer Uschi (zur Erinnerung: das ist unser PDA…) wieder rausgefahren und in einem Motel am Highway gelandet. Das Zimmer ist etwa 3x so groß wie das in NY, hat zwei Queensize-Betten und kostet deutlich wenigerals die in der Stadt.Noch nicht ganz unser angepeilter Preis, aber wir kommen ihm näher. Wir üben ja auch noch, und deshalb haben wir erstmal nur eine Nacht gebucht. Morgen mehr dazu!

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »