Heute stand wieder ein Fahrtag auf dem Programm, leider mussten wir Underberg und damit Sandy und Louis schon wieder verlassen 🙁
Aber nicht ohne ein weiteres tolles Frühstück, diesmal waren auch noch weitere Gäste dabei, die gestern Abend angekommen waren und gleich auch schon weiter wollten. Für sie war es lediglich eine Zwischenübernachtung auf einer längeren Strecke. Wir waren froh, dass wir ein bisschen mehr Zeit hier eingeplant hatten, das wäre uns definitiv zu kurz gewesen. Sandy und Louis sind tolle Gastgeber, die sich um alles gekümmert haben. Wenn man allerdings keinen „Familienanschluss“ möchte, dann ist man hier evtl. falsch. Aber genau das gefällt uns so gut, dass die Menschen alle so unglaublich freundlich sind.
Irgendwie haben wir uns total verquatscht, und dann mussten wir ja noch bezahlen und Sandy wollte filmen, wie wir zwei der Puzzles lösen (so Knobel-Dinger aus Holz), und so war es schon 10:00h, als wir endlich losgekommen sind.
Der erste Teil der Strecke zum nächsten Programmpunkt war ziemlich neblig, bzw. wir sind vermutlich mal wieder durch eine Wolke gefahren. Es war schön grün, und die Straße war bis auf gelegentliche Schlaglöcher sehr gut zu befahren.
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Irgendwann haben wir die Schweizer überholt, die auch heute weiterfahren – und auf unsere Erzählung hin wohl noch zur Nelson Mandela Capture Site gefahren sind, jedenfalls sind sie an der passenden Stelle mit einem freundlich Abschiedsblinken abgebogen.
Bei uns ging es weiter auf die Autobahn, Richtung Durban. Autobahn heißt übrigens nicht, dass sich an den vorhandenen Verkehrsteilnehmern groß was ändert (Fußgänger, gelegentliche Ziegen oder Kühe, Menschen auf offenen Pickups), lediglich die Straßenbreite ist anders. Lässt sich aber ebenfalls gut fahren – heute übrigens mit gelegentlichem ungewolltem und sinnfreiem Blinken, wenn ich eigentlich wischen wollte… die Gewohnheit halt…
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In Durban haben wir am Flughafen unsere Goldie zurückgegeben (ein Prozess von ca. 30 Sekunden), und dann ein neues Auto geholt. Nennen wir es der Einfachheit halber Whitie, auch wenn das auf ungefähr 95% aller Autos hier zutrifft. Aber sie hört eh nicht auf den Namen, also ist Verwirrung beim Rufen ausgschlossen. Auch die Neuanmietung lief problemlos, wir haben die Berechtigung, nach Szwasiland zu fahren, zweiter Fahrer… alles ok, nur halt gar nicht mal so günstig, wenn man’s zum zweiten Mal bezahlt in einem Urlaub.
Egal, ist halt so, jetzt haben wir immerhin ein richtiges Auto, mit Automatik (normalerweise ist mir das echt egal, aber für Game Drives ist es schon einfacher so), bequemen Sitzen, Vierradantrieb. Foto folgt irgenwann, wenn wir einen netten Hintergrund haben…
Damit sind wir kurz hinter Durban in den Küstenort Ballito gefahren, um a) den Indischen Ozean zu sehen und b) wenigstens eine kurze Mittagspause zu machen. Also schnell ein paar Strandfotos, und dann einen Happen essen mit Blick auf’s Wasser.
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Die zweite Hälfte der Strecke ging immer nach Norden, an der Küste entlang (allerdings nicht in Sichtweite). Wir wollten zum Hluhluwe-Imfolozi-Park. Ausgesprochen wird das übrigens „schlü-schlü-wi“, und dnan Imfolozi wie man’s schreibt. Muss man auch erstmal drauf kommen, uns haben das Sandy & Louis erklärt, als wir gesagt haben, wir fahren in den unaussprechlichen Park.
Das einzig Interessante auf der Fahrt waren die unglaublich riesigen Wälder, in denen alle Bäume in Reih und Glied stehen. Kilometerlang, und auch kilometerbreit, kann man durch die Bäume gucken. Ist ein bisschen wie Daumenkino, nur dass das Bild sich nicht ändert. Die frühen Siedler haben relativ gründlich alles Holz abgehackt zum Bauen oder Heizen, und irgendwann wohl festgestellt, dass das eher eine blöde Idee war. Also wurde alles wieder aufgeforstet. Frank hat irgendwo gelesen, dass Südafrika trotzdem ein Holzproblem hat, denn diese Bäume sind zwar inzwischen sehr hoch, aber noch nicht wirklich dick und damit zum Verarbeiten noch nicht brauchbar.
zwischendurch gab es noch einen kurzen Moment der Verwirrung, weil wir festgestellt haben, dass unsere Zeitplanung irgendwie nicht passt. Wir konnten es nicht mehr zu Öffnungszeiten des Camp-Büros schaffen, also mussten wir etwas rumtelefonieren (Internet ging nicht, trotz Roaming hatten wir einfach keinen Empfang), bis wir rausgefunden hatten, dass im Camp an einem großen Whiteboard steht, wer in welchem Haus/Zelt wohnt. Also mussten wir nur vor Schließung des Gates um 19h im Park sein, und das ging zum Glück ganz problemlos.
Vom Gate sind es nochmal 19km oder so bis zum Mpila Camp, auf dem Weg dahin haben wir schon die ersten Tiere gesehen: Elefant, Zebras, Impalas (ohne Bild) und sechs Nashörner (drei auf der Straße, drei haben gerade den Fluss gequert, als wir über die Brücke gefahren sind).
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Schließlich waren wir im Mpila Camp, in dem wir für eine Nacht ein Safari-Zelt gemietet hatten. Die gibt es ja in verschiedenen „Luxus-Stufen“, das hier war die einfachere Variante, wussten wir aber und es war völlig ausreichend. Ein Zelt mit zwei Betten, Schrank, Licht, und Badezimmer mit Dusche. ein zweites Zelt ist das Küchenzelt mit Kühlschrank, Herd und einer Grundausstattung Geschirr & Co. Viel brauchten wir aber gar nicht, denn wir hatten uns im Supermarkt in Ballito noch schnell mit etwas Fleisch, Tomaten und Schafskäse eingedeckt und haben das erstem Mal gegrillt – nee, sorry, gebraait natürlich, so heißt das hier.
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Und auch den üblichen uneingeladenen Partygast hatten wir – wussten wir aus dem Forum schon, und auch Sandy und Louis hatten uns das erzählt. Im Camp, das nur einen Elefantenzaun hat (den zeige ich euch morgen), laufen alle möglichen Tiere rum, die sich mit den Menschen dort arrangiert haben. Oder auch: die gerne am Braai teilhaben wollen. Wenn man sein Steak eine Minute unbeobachtet lässt, ist es in der Regel weg. Wir hatten aber aufgepasst und die Hyäne kam zu spät:
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Die stört sich überhaupt nicht daran, dass wir auf der Veranda vor dem Zelt saßen, sie ist entspannt überall einmal rumgelaufen und hat nach Fleisch gesucht. Dabei war sie bis auf 2m oder so an uns ran, aber Menschen interessieren oder stören sie halt einfach mal gar nicht. Sind halt Futterlieferanten…
Damit war der Tag zuende, wir sind früh ins Bett, damit wir früh wieder aufstehen und Tiere gucken können. Also Gute Nacht!